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Die Erfindung betrifft ein Anzeigeinstrument für ein Kraftfahrzeug zur Darstellung von Zustandsdaten betreffend einen Zustand des Kraftfahrzeugs. Das erfindungsgemäße Anzeigeinstrument umfasst dabei mindestens einen mittels einer Schienenanordnung beweglich gelagerten, mechanischen Anzeigekörper.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene, zumeist digitale, Anzeigeinstrumente zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug bekannt. Zumeist handelt es sich dabei um Spezialanzeigeinstrumente, welche jeweils Zustandsdaten betreffend einen einzigen Zustand des Kraftfahrzeugs, beispielsweise Geschwindigkeitsdaten oder Beschleunigungsdaten, anzeigen.
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So beschreibt die
DE 103 41 846 A1 ein Fahrzeugbeschleunigungs-Anzeigeinstrument. Es wird eine aktuelle Beschleunigung eines Fahrzeugs in Fahrtrichtung sowie eine aktuelle Querbeschleunigung in einem zweidimensionalen Koordinatensystem auf einer Anzeigefläche durch eine Markierung dargestellt. Durch eine Kopplung des Anzeigeinstruments mit Sicherheitssystemen im Fahrzeug kann in der Anzeige vor einem kritischen Fahrzustand gewarnt werden.
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Aus der
DE 10 2009 041 194 A1 ist ein Anzeigeinstrument für Fahrleistungsdaten bekannt. Das Anzeigeinstrument weist mindestens eine Anzeigevorrichtung auf, die als grafische Anzeigevorrichtung zur Darstellung von Fahrzustandsinformationen oder -daten ausgebildet ist. Sie ist zum Darstellen von Beschleunigungsinformationen und/oder mit Beschleunigungsinformationen verknüpften Ortsinformationen ausgebildet.
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Die
DE 10 2013 219 597 A1 beschreibt ihrerseits eine Einrichtung zur Steuerung einer Fahrzeuginnenraumbeleuchtung, welche zur Ansteuerung der Fahrzeuginnenraumbeleuchtung in Abhängigkeit eines erfassten fahrdynamischen Fahrzeugzustands dient.
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Darüber hinaus sind Anordnungen mit beweglich gelagerten Anzeigekörpern bekannt. Die
DE 103 25 793 A1 beschreibt zum Beispiel ein Analoganzeigeinstrument mit einem beweglichen Zeiger, der entlang einer Führung linear bewegbar ist. Die
DE 10 2011 111 578 A1 beschreibt eine Anzeigevorrichtung mit mehreren beweglichen Anzeigeflächen.
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Nachteilig beim bekannten Stand der Technik ist, wie eingangs erwähnt, dass in der Regel nur ein äußerst beschränkter Zustandsdatensatz angezeigt werden kann. Zudem sind die durch die beschriebenen Anzeigeinstrumente angezeigten Fahrzeugzustandsinformationen oder -daten hauptsächlich visuell erfassbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug ein Anzeigeinstrument bereitzustellen, welches grundsätzlich als universelles Anzeigeinstrument, also als Anzeigeinstrument zum Anzeigen unterschiedlichster Fahrzeugzustandsinformationen, eingesetzt werden kann, wobei mit Hilfe des Anzeigeinstruments eine über die bloße visuelle Wahrnehmung eines Fahrzeuginsassen hinausgehende Wahrnehmung einer Fahrzeugzustandsinformation ermöglicht werden soll.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine zusätzliche haptische und/oder räumlich erfahrbare Vermittlung von Fahrzeugzustandsinformationen für Fahrzeuginsassen einer Wahrnehmung der jeweiligen Fahrzeugzustandsinformationen dient.
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Durch die Erfindung ist ein Anzeigeinstrument für ein Kraftfahrzeug zur Darstellung von Zustandsdaten betreffend einen Zustand des Kraftfahrzeugs, umfassend mindestens einen mittels einer Schienenanordnung beweglich gelagerten, mechanischen Anzeigekörper, bereitgestellt. Der mechanische Anzeigekörper ist bevorzugt im Bereich der Schalttafel im Fahrzeugcockpit angeordnet. Bevorzugterweise erstreckt sich der mechanische Anzeigekörper dabei beispielsweise als Platte oder Scheibe über die gesamte Fahrzeugbreite. In dem Fall weist der Anzeigekörper Abmessungen auf, die im Bereich zwischen 80 und 150 Zentimetern liegen. Falls der Anzeigekörper als Stab ausgebildet ist, was ebenfalls denkbar ist, weist er beispielsweise Abmessungen im Bereich von 4 bis 15 Zentimetern auf. Davon unberührt sind auch kleinere Abmessungen denkbar. Die Schienenanordnung weist die besagten Abmessungen auf und der Anzeigekörper kann in der Schienenanordnung über die besagten Abmessungen oder Abstände hinweg bewegt werden.
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Erfindungsgemäß ist das Anzeigeinstrument dazu eingerichtet, Zustandsdaten von einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs zu empfangen und ein basierend auf den Zustandsdaten erzeugtes Signal an einen Aktuator für den Anzeigekörper weiterzuleiten. Zustandsdaten können beispielsweise Daten betreffend eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs und/oder Daten betreffend eine Entfernung des Kraftfahrzeugs von einem Routenziel und/oder einem kraftfahrzeugexternen Hindernis, wie beispielsweise einem anderen Kraftfahrzeug, sein. Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, bestimmte Operationen oder Funktionen des Kraftfahrzeugs zu steuern, lenken und/oder auf andere Weise zu managen. Insbesondere stellt die Steuereinrichtung Zustandsdaten betreffend einen Zustand des Kraftfahrzeugs bereit. Die Steuereinrichtung kann durch ein Steuergerät oder mehrere Steuergeräte realisiert sein. Der Aktuator kann beispielsweise als Stellelement ausgebildet sein, welches dazu eingerichtet ist, den Anzeigekörper in Abhängigkeit von dem Signal zur Darstellung der Zustandsdaten in der Schienenanordnung translatorisch zu verschieben. Ein Aktuator kann beispielsweise durch einen Teleskoparm und/oder einen Elektromotor realisiert sein.
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Erfindungsgemäß umfasst der Anzeigekörper mehrere Segmente, welche im Folgenden auch als Teilsegmente bezeichnet werden. Es ist vorgesehen, dass mehrere Teilsegmente des Anzeigekörpers gegeneinander beweglich gelagert sind. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass Zustandsdaten, die eine Veränderung eines Kraftfahrzeugzustands beschreiben, dynamisch angezeigt werden können. Einzelne Segmente des Anzeigekörpers sind dazu ausgebildet, stärker aus einer Ruheposition ausgelenkt werden, als benachbarte Segmente. Die ungleich große Auslenkung einzelner Segmente kann beispielsweise zur Bildung einer sich entlang des Anzeigekörpers fortpflanzenden Welle führen.
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Durch die Erfindung ist also ein Anzeigeinstrument für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, mittels dessen einem Kraftfahrzeuginsassen eine Information betreffend einen Zustand des Kraftfahrzeugs vermittelt werden kann. Durch die translatorische Verschiebung des eingangs beschriebenen Anzeigekörpers im Fahrgastinnenraum, bevorzugt im Bereich der Schalttafel, lassen sich nicht nur im Sinne einer universellen Anzeige Zustandsdaten betreffend verschiedenste Kraftfahrzeugzustände darstellen, sondern es wird überdies ermöglicht, einem Kraftfahrzeuginsassen einen Kraftfahrzeugzustand und/oder eine Änderung eines jeweiligen Zustands durch eine für ihn deutlich wahrnehmbare räumliche Veränderung des Fahrgastinnenraums zu vermitteln. Die Erfindung erweitert somit in vorteilhafter Weise die Darstellungsmöglichkeiten von Kraftfahrzeugzustandsdaten im Fahrzeuginnenraum für einen Fahrzeuginsassen erheblich gegenüber den Möglichkeiten bekannter Anzeigeinstrumente. Als klassisches Beispiel eines bekannten Anzeigeinstruments sei hier auf die Anzeigenadel eines analogen Tachometers verwiesen.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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So sieht eine Ausführungsform vor, dass ein jeweiliges Segment als Platte oder Scheibe und/oder als Stempel und/oder als Lamelle ausgestaltet ist. Es ist auch eine Kombination verschieden geformter Teilsegmente vorstellbar, also beispielsweise eine Kombination stempel- und lamellenförmiger Teilsegmente.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform beschreiben die Zustandsdaten einen Beschleunigungszustand des Kraftfahrzeugs. Der Anzeigekörper kann dazu eingerichtet sein, durch Ausfahren aus einem Gehäuse und/oder durch seine translatorische Lageänderung eine den Beschleunigungszustand bewirkende Längs- und Querbeschleunigung des Kraftfahrzeugs einzeln oder kombiniert darzustellen. Mit anderen Worten kann es zu einem asymmetrischen Ausfahren und/oder zu einer asymmetrischen translatorischen Verschiebung des Anzeigekörpers und/oder der einzelnen Segmente des Anzeigekörpers kommen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Krafteinwirkung, die sich beispielsweise in einer Kurvenfahrt auf das Kraftfahrzeug ergibt, besonders deutlich im Fahrgastinnenraum dargestellt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass die Zustandsdaten einen Entfernungszustand betreffend die Entfernung des Kraftfahrzeugs zu einer vorbestimmten Referenzposition des Kraftfahrzeugs beschreiben. Eine vorbestimmte Referenzposition des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise durch ein in einem Navigationssystem des Kraftfahrzeugs hinterlegtes Fahrtziel oder Routenziel bestimmt sein. Um die Zustandsdaten betreffend den Entfernungszustand anzuzeigen, ist der Anzeigekörper bevorzugt dazu eingerichtet, translatorisch verschoben zu werden. Dabei entspricht eine Änderung des Entfernungszustands, also eine Änderung der Größe der Entfernung, einer zu der Änderung proportionalen Verschiebung des Anzeigekörpers. Verringert sich die Entfernung zwischen Kraftfahrzeugposition und vorbestimmter Referenzposition des Kraftfahrzeugs, so kann es zum Beispiel vorgesehen sein, dass der Anzeigekörper in ein Gehäuse hineingeschoben wird. Bei einer Vergrößerung der Entfernung kann hingegen vorgesehen sein, dass der Anzeigekörper aus einem Gehäuse herausgefahren wird. Ein Entfernungszustand kann auch die Entfernung einer äußeren Kraftfahrzeugbegrenzung, beispielsweise eines Stoßfängers, in Bezug auf ein kraftfahrzeugexternes Hindernis beschreiben. Ein kraftfahrzeugexternes Hindernis kann beispielsweise ein weiteres Kraftfahrzeug und/oder eine Bordsteinkante und/oder eine Hauswand, insbesondere eine Parkhauswand, sein. So kann in vorteilhafter Weise beispielsweise der sich während eines Einparkvorgangs verringernde Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug und einem weiteren Kraftfahrzeug und/oder einer Gebäudewand dargestellt werden.
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Eine weitere mögliche Ausführungsform sieht vor, dass die Zustandsdaten einen Zustand der Inbetriebnahme und/oder der Stilllegung des Kraftfahrzeugs, insbesondere der temporären Stilllegung, wie sie bei einem Abstellen des Kraftfahrzeugs in einer Parkposition eintritt, beschreiben. Mit anderen Worten beschreiben die Zustandsdaten einen Zustiegsvorgang und/oder einen Ausstiegsvorgang. Das Anzeigeinstrument ist zur Darstellung von Zustandsdaten betreffend einen solchen Zustand dazu eingerichtet, die relativ zueinander beweglich gelagerten Segmente des Anzeigekörpers der oben beschriebenen Art relativ zueinander translatorisch zu verschieben. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Segmente des Anzeigekörpers auseinandergleiten, wenn das Kraftfahrzeug in Betrieb genommen wird. Die Segmente können wieder aufeinander zu gleiten, wenn das Kraftfahrzeug abgestellt wird. Dadurch kann in vorteilhafter Weise die Einsatzbereitschaft verschiedener Kraftfahrzeugfunktionen dargestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Prädiktionseinrichtung dazu eingerichtet, anhand von aktuellen Messdaten mittels einer Prädiktionsvorschrift den zukünftigen Zustand des Kraftfahrzeugs zu prädizieren und diesen mittels der Zustandsdaten zu beschreiben. Die Zustandsdaten sind in diesem Fall also prädizierte Zustandsdaten. Mit anderen Worten handelt es sich in bevorzugter Weise um zu erwartende Zustandsdaten, die einen zu erwartenden Zustand des Kraftfahrzeugs, insbesondere einen unmittelbar bevorstehenden Zustand des Kraftfahrzeugs, beschreiben. Der Anzeigekörper kann demnach dazu eingerichtet sein, basierend auf den prädizierten Zustandsdaten mittels der translatorischen Verschiebung den prädizierten Zustand des Kraftfahrzeugs vor dessen Eintritt anzukündigen und hierdurch zumindest einen Benutzer des Kraftfahrzeugs auf den prädizierten Zustand vorzubereiten. Der zu erwartende Zustand des Kraftfahrzeugs, beispielsweise bei einer Kurvenfahrt, kann beispielsweise durch die Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs aus einer im Navigationssystem voreingestellten Fahrtroute in Kombination mit weiteren Zustandsdaten, beispielsweise Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungsdaten, vorausberechnet werden. Es ist auch denkbar, dass die Steuereinrichtung hierzu auf bereits im Kraftfahrzeug verbaute Kurvenfahrtsensoren, wie sie beispielsweise zum bekannten Lenken von Scheinwerferstrahlen verwendet werden, zugreift. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die betreffenden Zustandsdaten, beispielsweise beim Einleiten einer Kurvenfahrt, bereits kurz vor Einstellen des Kurvenfahrtzustands den Kraftfahrzeuginsassen dargestellt werden können. Dies kann hilfreich sein, um einen Fahrstil anzupassen.
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Das Anzeigeinstrument weist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung eine Datenschnittstelle auf. Das Anzeigeinstrument ist bevorzugt dazu eingerichtet, mittels der Datenschnittstelle eine Datenverbindung zu mindestens einem weiteren Anzeigeinstrument des Kraftfahrzeugs zu betreiben. Eine solche Datenverbindung kann beispielsweise eine kabellose Datenverbindung, insbesondere eine Funkverbindung, sein. Es ist ebenso denkbar, dass eine solche Datenverbindung eine kabelgebundene Verbindung ist. Die Datenverbindung kann dazu genutzt werden, auf ein Navigationssystem des Kraftfahrzeugs zuzugreifen. Mittels der Datenverbindung kann also eine Verschiebung des Anzeigekörpers zur Darstellung von Zustandsdaten betreffend einen Kraftfahrzeugzustand mit einer durch das weitere Anzeigeinstrument durchgeführten Darstellung der Zustandsdaten synchronisiert werden.
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Wie oben beschrieben, kann also eine Synchronisierung mit einem Navigationssystem und/oder einem Einparkhilfesystem des Kraftfahrzeugs erfolgen. Es kann vorgesehen sein, dass die Datenverbindung umschaltbar ist, dass also eine bedarfsgerechte Datenverbindung zu einer jeweils aktuellen Datenquelle hergestellt werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Anzeigekörper eine Lichtanimationseinrichtung mit einer Steuereinheit und mehreren Lichtquellen auf. Die Steuereinheit der Lichtanimationseinrichtung kann beispielsweise durch eine Leiterplatte mit einem Mikrocontroller realisiert sein. Auf einer solchen Leiterplatte können mehrere Leuchtmittel montiert sein. Ein solches Leuchtmittel kann beispielsweise eine Glühbirne und/oder eine Halogenglühlampe und/oder eine Neonlampe und/oder eine Leuchtdiode und/oder eine Leuchtstofflampe sein. Die Steuereinheit der Lichtanimationseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit von dem auf Basis der Zustandsdaten betreffend den Zustand des Kraftfahrzeugs erzeugten Signal die Lichtquellen anzusteuern und ein vorbestimmtes Leuchtmuster herzustellen. In vorteilhafter Weise kann so beispielsweise eine Richtungsanzeige, welche das Kraftfahrzeug nach außen, beispielsweise bei einem Abbiegevorgang, anzeigt, im Fahrgastinnenraum deutlich wiederholt werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, mittels der Leuchtmittel eine Rückwärtsfahrt im Fahrgastinnenraum durch das Einstellen von weißem Licht zu verdeutlichen. Es ist darüber hinaus denkbar, über entsprechende Farbauswahlen eine Temperatur im Fahrgastinnenraum und/oder eine Außentemperatur darzustellen. Es ist vorstellbar, dass kühle Farben, beispielsweise Blautöne, niedrigere Temperaturen, insbesondere Temperaturen unter 0° Celsius, und warme Farben, beispielsweise Rottöne, höhere Temperaturen, insbesondere Temperaturen über 10° Celsius, darstellen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Anzeigeinstrument dazu eingerichtet, von der Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs nicht nur Zustandsdaten, sondern auch Daten betreffend einen Kraftfahrzeugbetriebsmodus zu empfangen. Ein Kraftfahrzeugbetriebsmodus kann beispielsweise ein sportlicher Fahrmodus oder ein ökonomischer Fahrmodus oder ein komfortabler Fahrmodus sein. Das Anzeigeinstrument ist bevorzugt dazu eingerichtet, basierend auf den Zustandsdaten und den Daten betreffend den Kraftfahrzeugbetriebsmodus das Signal zu erzeugen und an den Kraftfahrzeugbetriebsmodus anzupassen. Es kann also vorgesehen sein, dass ein Proportionalitätsfaktor entsprechend einem jeweiligen Kraftfahrzeugbetriebsmodus gewählt wird. Der Aktuator ist bevorzugt dazu eingerichtet, den Anzeigekörper gemäß dem angepassten Signal translatorisch zu verschieben. Mittels des Proportionalitätsfaktors kann also ein Verhältnis der empfangenen Zustandsdaten zu einem Ausmaß der translatorischen Verschiebung des Anzeigekörpers festgelegt werden. Bevorzugt wird ein Verhältnis zwischen dem auf Basis der empfangenen Zustandsdaten erzeugten Signal und der durch den Aktuator des Anzeigekörpers in Abhängigkeit von dem Signal durchgeführten Verschiebung des Anzeigekörpers so eingestellt, dass eine jeweilige Verschiebung in nicht-linearer Weise einen jeweiligen Zustand des Kraftfahrzeugs darstellt. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass in einem sportlichen Fahrmodus eine große Beschleunigung durch eine verhältnismäßig kleine Verschiebung des Anzeigekörpers dargestellt ist. In einem komfortablen Fahrmodus hingegen kann eine Beschleunigung derselben Größe durch eine verhältnismäßig größere Verschiebung dargestellt sein.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit einem oben beschriebenen Anzeigeinstrument.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus ausgestaltet.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigeinstruments für ein Kraftfahrzeug zur Darstellung von Zustandsdaten betreffend einen Zustand des Kraftfahrzeugs, umfassend mindestens einen mittels einer Schienenanordnung beweglich gelagerten, mechanischen Anzeigekörper. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren empfängt das Anzeigeinstrument Zustandsdaten von einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs und erzeugt basierend auf den Zustandsdaten ein Signal, wobei das Anzeigeinstrument das Signal an einen Aktuator für den Anzeigekörper weiterleitet, wobei der Aktuator den Anzeigekörper in Abhängigkeit des Signals zur Darstellung der Zustandsdaten translatorisch in der Schienenanordnung verschiebt. Der Anzeigekörper umfasst mehrere beweglich zueinander gelagerte Teilsegmente, wobei einzelne Teilsegmente des Anzeigekörpers gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Darstellung der Zustandsdaten stärker aus einer Ruheposition ausgelenkt werden, als benachbarte Teilsegmente, wodurch solche Zustandsdaten, die eine Veränderung des Zustands des Kraftfahrzeugs beschreiben, dynamisch dargestellt werden.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Anzeigeinstruments beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Anordnung des Anzeigekörpers im Fahrgastinnenraum;
- 2 eine schematische Darstellung des Anzeigekörpers im Fahrgastinnenraum in einer teilweise ausgefahrenen Position;
- 3 eine schematische Darstellung von sich relativ zueinander bewegenden Segmenten des Anzeigekörpers;
- 4 eine schematische Darstellung der Einfahr- und Ausfahrbewegung des Anzeigekörpers im Kraftfahrzeuginnenraum;
- 5 eine beispielhafte asymmetrische Ausfahrposition des Anzeigekörpers im Kraftfahrzeuginnenraum;
- 6 eine schematische Darstellung des Anzeigekörpers als Abstandsanzeiger;
- 7 eine schematische Darstellung einer möglichen Anordnung von Leuchtmitteln; und
- 8 eine schematische Darstellung einer Kombination eines Gebläses im Fahrzeuginnenraum und einem erfindungsgemäßen Anzeigekörper.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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Der Übersichtlichkeit halber sind die Teilsegmente des Anzeigekörpers in den 1 und 2 sowie 4 bis 8 nicht separat dargestellt.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Anzeigeinstrument 10 in einem Kraftfahrzeug 12. In der hier gezeigten Ausführungsform ist der Anzeigekörper 14 im Bereich des Fahrzeugführercockpits beziehungsweise im Bereich der Schalttafel 16 des Kraftfahrzeugs 12 angeordnet. Durch einen Bewegungspfeil 18 ist hier die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 12 dargestellt.
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2 zeigt die in 1 beschriebenen Komponenten. Darüber hinaus zeigt 2 den Anzeigekörper 14 in einer zum Teil ausgefahrenen Position. Der in 2 gezeigten Anordnung kann die Situation zugrundeliegen, dass das Kraftfahrzeug 12 eine starke Beschleunigung in Fahrtrichtung, hier durch den Bewegungspfeil 18 dargestellt, erfährt. Zur Darstellung dieser Beschleunigung fährt der Anzeigekörper 14 entgegen der Fahrtrichtung 18 in Richtung der Fahrzeuginsassen aus. Die freie Beweglichkeit des Anzeigekörpers 14 ist in 2 mithilfe von Bewegungspfeilen 20, 22 dargestellt. Beispielhaft ist hier die Beweglichkeit in Fahrtrichtung mit dem Bewegungspfeil 20 und die Beweglichkeit senkrecht zur Fahrtrichtung mit dem Bewegungspfeil 22 markiert. Die Beweglichkeit des Anzeigekörpers 14 ist jedoch nicht auf diese beiden Richtungen beschränkt. Die Beweglichkeit des Anzeigekörpers 14 kann auch schräg zu einer der Richtungen gemäß den Bewegungspfeilen 20, 22, insbesondere in einem beliebigen Winkel dazu, gegeben sein.
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3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anzeigeinstruments 10 in einem Kraftfahrzeug 12. 3 verdeutlicht dabei die Darstellung von nicht gezeigten Zustandsdaten 24 betreffend einen Zustand der Inbetriebnahme und/oder der Stilllegung des Kraftfahrzeugs 12. In 3 gezeigt sind Segmente 26 des Anzeigekörpers 14. Die relativ zueinander beweglich gelagerten Segmente 26 des Anzeigekörpers 14 gleiten gemäß der hier gezeigten Ausführungsform zum Signalisieren der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs 12 gemäß den hier gezeigten Richtungspfeilen 28 auseinander. Bei einer Stilllegung des Kraftfahrzeugs gleiten die Segmente 26 gemäß den hier gezeigten Richtungspfeilen 30 wieder aufeinander zu.
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4 zeigt das parallel zur Fahrtrichtung erfolgende symmetrische Ein- und Ausfahren des Anzeigekörpers 14 in einer schematischen Darstellung.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anzeigeinstruments 10 in einem Kraftfahrzeug 12. In der hier gezeigten Ausführungsform befindet sich der Anzeigekörper 14 in einer asymmetrisch ausgefahrenen Position. Einer solchen Position kann beispielsweise eine Kurvenfahrt des Fahrzeugs zugrundeliegen. Die während einer Kurvenfahrt auf das Kraftfahrzeug wirkenden Fliehkräfte werden hier durch die asymmetrische Ausfahrposition des Anzeigekörpers 14 verdeutlicht. In einer weiteren Ausführungsform ist es denkbar, eine solche asymmetrische Ausfahrposition des Anzeigekörpers 14 als eine Ablage im Kraftfahrzeuginnenraum zu nutzen.
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6 zeigt das erfindungsgemäße Anzeigeinstrument 10 in einem Kraftfahrzeug 12. Hierbei wird der sich beispielsweise bei einem Einparkvorgang verringernde Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug 12 und einem hier nicht gezeigten kraftfahrzeugexternen Hindernis durch ein zu der Abstandsverringerung proportionales Einfahren des Anzeigekörpers 14 in ein Gehäuse gezeigt. Die Einfahrrichtung des Anzeigekörpers 14 ist hier durch einen Bewegungspfeil 32 verdeutlicht.
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7 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung des Anzeigeinstruments 10 in einem Kraftfahrzeug 12. In der hier gezeigten Ausführungsform weist der Anzeigekörper 14 eine Lichtanimationseinrichtung 34 auf. Die Lichtanimationseinrichtung 34 weist dabei eine hier nicht gezeigte Steuereinheit 36 sowie ebenfalls nicht im Detail gezeigte Lichtquellen 38 auf. Gemäß der hier gezeigten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Steuereinheit 36 der Lichtanimationseinrichtung 34 in Abhängigkeit des auf Basis der Zustandsdaten betreffend den Zustand des Kraftfahrzeugs 12 erzeugten Signals die Lichtquellen 38 ansteuert und ein vorbestimmtes Leuchtmuster herstellt. Ein vorbestimmtes Leuchtmuster kann zum Beispiel einem Lichtverlauf von innen nach außen, wie er hier durch den Pfeil 40 dargestellt ist, entsprechen.
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8 zeigt am Beispiel eines Innenraumgebläses, hier dargestellt anhand von Pfeilen 42, wie das erfindungsgemäße Anzeigeinstrument 10 in Kombination mit weiteren Anzeigeinstrumenten des Kraftfahrzeugs 12 eingesetzt werden kann, um Fahrzeugzustandsinformationen anschaulich zu vermitteln. Der in 8 gezeigten Ausführungsform kann beispielsweise die Situation zugrundeliegen, dass eine Temperatureinstellung des Innenraumgebläses über eine der jeweiligen Temperatur entsprechende Farbe der Lichtquellen 38 (in 8 nicht gezeigt) visualisiert wird. Zugleich kann über einen Ausfahrzustand des Anzeigekörpers 14 die Stärke des Innenraumgebläses verdeutlicht sein. Es ist denkbar, dass in der hier gezeigten Ausführungsform die Verschiebung des Anzeigekörpers 14 proportional zu einer Veränderung der eingestellten Gebläsestärke erfolgt, beispielsweise entlang der Richtung der Pfeile 42. Die Proportionalität der Verschiebung kann dabei je nach Kraftfahrzeugbetriebsmodus über einen Proportionalitätsfaktor angepasst werden.
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In einer konkreten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich um ein bewegliches Bauteil (also einen Anzeigekörper), das sich entsprechend der Fahrdynamik bewegen kann. Beschleunigt der Fahrer beispielsweise, fährt das Bauteil z.B. in Richtung Fahrzeugheck. In Kurven kann es ebenfalls entsprechend herausfahren. Wenn dieses Bauteil mit einem Display (also einem weiteren Anzeigeinstrument) kombiniert wird, kann es außerdem noch viele andere Dinge visuell erlebbar machen (z.B. Einparkhilfe, Richtungsanzeige, Navigation). Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das Fahren wieder emotionaler und erlebbar gemacht wird. Es bietet außerdem die Möglichkeit einer universellen Anzeige.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine analoge universelle Anzeige zum Darstellen von Kraftfahrzeugzustandsdaten bereitgestellt werden kann.