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Die Erfindung betrifft eine Sensoranordnung für ein Bremssystem eines Fahrzeugs. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein korrespondierendes Bremssystem für ein Fahrzeug mit einer solchen Sensoranordnung.
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Aus dem Stand der Technik sind Bremssysteme für Fahrzeuge bekannt, in welchen mindestens ein Sensor, beispielweise während einer individuelle Bremsdruckmodulation in einzelnen Radbremsen des Fahrzeugbremssystems, zur Druckermittlung eingesetzt werden. Während einer solchen individuellen Bremsdruckmodulation können beispielsweise verschiedene Regelfunktionen, wie beispielsweise eine Blockierschutzregelung ABS, eine Antriebsschlupfregelung ASR, eine Fahrdynamikregelung ESP (ESP: Elektronisches Stabilitätsprogramm) usw. zur Längs- und Querstabilisierung des Fahrzeugs umgesetzt werden. Fahrzeuge mit einer solchen Fahrdynamikregelung umfassen ein speziell angepasstes Bremssystem zur Durchführung von automatischen, radindividuellen Bremseingriffen an den einzelnen Rädern. Derartige Bremssysteme umfassen in der Regel eine Hydraulikeinheit mit mehreren Magnetventilen, eine Hydraulikeinheit, ein Steuergerät und mindestens einen Sensor, welcher mindestens eine physikalische Größe in der Hydraulikeinheit erfasst. Die Magnetventile der Hydraulikeinheit werden von dem Steuergerät angesteuert, um zwischen einem manuellen Bremsbetrieb (Fußbremsbetrieb) und einem automatischen Bremsbetrieb umzuschalten und den Bremsdruck an den einzelnen Radbremsen zu modulieren.
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Die erfassten physikalischen Größen des mindestens einen Sensors, wie beispielsweise Druck, Temperatur usw., bzw. die erfassten Sensordaten können über das Steuergerät abgefragt werden und einer übergeordneten Einheit zur Weiterverarbeitung im Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere bei Fahrzeugen mit (teil-) autonomen Fahrfunktionen können die abgefragten Sensordaten zur Erkennung einer Bremspedalbetätigung bzw. eines automatischen Bremsvorgangs usw. verwendet werden, um ein nachfolgendes Fahrzeug zu warnen. Um die Sensordaten auszugeben muss bei den bekannten Bremssystemen das Steuergerät bzw. das Bremssystem aktiv sein und fehlerfrei arbeiten. Ist das Bremssystem inaktiv, muss das Bremssystem gestartet werden und erst nach Ablauf der Startroutine des Bremssystems können die Sensordaten abgefragt werden. Da das komplette Bremssystem erst hochgefahren werden muss, ist relativ viel Energie erforderlich. Somit ist bei den bekannten Bremssystemen eine Abfrage der Sensordaten bei ausgeschaltetem Bremssystem bzw. bei Ausfall des Bremssystems nicht möglich.
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Aus der
DE 10 2014 221 368 A1 sind eine Anschlussvorrichtung für einen Sensor und ein zugehöriger Sensor bekannt. Der Sensor umfasst eine Schutzhülse, in welcher zumindest ein Messelement, welches beispielsweise als Druckmesszelle ausgeführt ist, ein Schaltungsträger und eine Anschlussvorrichtung mit einer senkrecht zum Schaltungsträger angeordneten Leiterplatte und einer Stützeinheit angeordnet sind. Die Leiterplatte trägt eine elektronische Schaltung mit mindestens einem elektronischen und/oder elektrischen Bauteil. Der Schaltungsträger weist eine interne Schnittstelle auf, welche mindestens ein elektrische Ausgangssignals des Messelements abgreift und an die elektronische Schaltung anlegt. Die Stützeinheit bildet eine externe Schnittstelle mit mindestens einer elektrischen Kontaktstelle aus, über welche mindestens ein Ausgangssignal der elektronischen Schaltung abgreifbar ist. Dadurch kann der Sensor bzw. die elektronische Schaltung des Sensors mit einer externen Schaltung bzw. einem Steuergerät verbunden werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Sensoranordnung für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und das korrespondierende Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 10 haben den Vorteil, dass Ausgangssignale bzw. Sensordaten des mindestens einen Sensors ohne Aktivierung bzw. Hochfahren des Steuergeräts abgefragt werden und somit einer übergeordneten Einheit zur Weiterverarbeitung im Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden können. Somit können die Ausgangssignale bzw. Sensordaten auch bei einem Ausfall des Steuergeräts abgefragt und weiterverarbeitet werden. Dadurch eignet sich die erfindungsgemäße Sensoranordnung für den Einsatz in Fahrzeugen mit (teil-) autonomen Fahrfunktionen, welche bei Ausfall des Steuergeräts die Ausgangssignale bzw. Sensordaten in einem Notprogramm verwenden können, um das Fahrzeug in den Stillstand abzubremsen. Des Weiteren kann bei einem abgestellten Fahrzeug in vorteilhafter Weise überprüft werden, ob der Fahrer mit genügend Kraft auf dem Bremspedal steht, damit das Fahrzeug gefahrlos gestartet werden kann. Dies ist insbesondere bei Fahrzeugen interessant, welche über ein schlüsselloses Startsystem verfügen. Bei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Sensoranordnung muss bei solchen Fahrzeugen vor dem Starten in vorteilhafter Weise nicht das ganze Bremssystem hochgefahren werden, um diese Information zu erhalten.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen eine Sensoranordnung für ein Bremssystem eines Fahrzeugs zur Verfügung, welche eine Anschlussschnittstelle des Bremssystems, ein Steuergerät und mindestens einen Sensor umfasst, welcher eine externe Schnittstelle mit elektrischen Kontaktstellen aufweist, über welche der mindestens eine Sensor mit dem Steuergerät verbunden ist. Zudem ist das Steuergerät mit der Anschlussschnittstelle verbunden und über die Anschlussschnittstelle mit Energie versorgbar. Des Weiteren tauscht das Steuergerät über die Anschlussschnittstelle Daten mit einer übergeordneten Einheit aus. Über die elektrischen Kontaktstellen ist mindestens ein elektrisches Ausgangssignal einer elektronischen Schaltung des mindestens einen Sensors abgreifbar und der mindestens eine Sensor mit Energie versorgbar. Hierbei stellt eine erste Kontaktstelle ein erstes elektrisches Ausgangssignal der elektronischen Schaltung zur Verfügung und ist über ein erstes Umschaltelement mit der Anschlussschnittstelle verbindbar. Die erste Kontaktstelle ist im stromlosen Zustand des ersten Umschaltelements mit der Anschlussschnittstelle verbunden und im bestromten Zustand des ersten Umschaltelements von der Anschlussschnittstelle getrennt.
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Zudem wird ein Bremssystem für ein Fahrzeug, mit einer Anschlussschnittstelle, einer Hydraulikeinheit, einem Steuergerät, mindestens einem Sensor, welcher mindestens eine physikalische Größe in der Hydraulikeinheit erfasst, und einer solchen Sensoranordnung vorgeschlagen.
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Da die erste Kontaktstelle des mindestens einen Sensors im stromlosen Zustand des ersten Umschaltelements mit der Anschlussschnittstelle des Bremssystems verbunden ist, kann der mindestens eine Sensor so die gewünschten Daten dem Fahrzeug jederzeit (ggf. auch redundant durch die Verwendung mehrerer Sensoren) zur Verfügung stellen, ohne das Steuergerät verwenden zu müssen. Dadurch ist keine Stromaufnahme des Steuergerätes bzw. kein „Hochfahren“ des Bremssystems bzw. des Steuergeräts erforderlich, damit die Daten abgefragt werden können.
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Unter dem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, welches erfasste Sensorsignale verarbeitet bzw. auswertet. Hierzu kann das Steuergerät zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die mindestens eine Schnittstelle kann hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EEPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann. Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert ist und zur Durchführung der Auswertung verwendet wird, wenn das Programm von der Auswerte- und Steuereinheit ausgeführt wird.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Sensoranordnung für ein Bremssystem eines Fahrzeugs möglich.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die erste Kontaktstelle im bestromten Zustand des ersten Umschaltelements mit einer Recheneinheit des Steuergeräts verbunden werden kann. Somit kann durch eine Bestromung bzw. Ansteuerung des ersten Umschaltelements, welche beispielsweise das Steuergerät vornehmen kann, die erste Kontaktstelle des mindestens einen Sensors mit der Recheneinheit des Steuergeräts verbunden werden, welche dann das erste Ausgangssignal empfängt, auswertet und weiterverarbeitet. Das erste Ausgangssignal kann dann von der übergeordneten Einheit über die Anschlussschnittstelle vom Steuergerät abgefragt bzw. vom Steuergerät über die Anschlussschnittstelle an die übergeordnete Einheit übertragen werden. Dadurch kann die erste Kontaktstelle so geschaltet werden, dass in definierten Fällen (z.B. Bremssystem inaktiv oder im Fehlerfall) das erste Ausgangssignal auf die Anschlussschnittstelle des Bremssystems „umgeleitet“ werden kann.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Sensoranordnung kann eine zweite Kontaktstelle ein zweites elektrisches Ausgangssignal der elektronischen Schaltung des Sensors zur Verfügung stellen und direkt mit einer Recheneinheit des Steuergeräts verbunden sein. Dadurch ist es möglich, dass sowohl die übergeordnete Einheit über die erste Kontaktstelle als auch die Recheneinheit bzw. das Steuergerät über die zweite Kontaktstelle unabhängig voneinander Ausgangssignale des mindestens einen Sensors empfangen können. Hierbei können das erste Ausgangssignal und das zweite Ausgangssignal des Sensors identisch sein. AIternativ können sich die beiden Ausgangssignale des Sensors voneinander unterscheiden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Sensoranordnung kann mindestens ein elektrisches Ausgangssignal einer analogen Messgröße oder digitalen Messdaten entsprechen, welche die elektronische Schaltung aus analogen Messgrößen ermittelt. Zusätzlich oder alternativ kann mindesten ein elektrisches Ausgangssignal digitalen Zustandsdaten entsprechen, welche die elektronische Schaltung aus einer analogen Messgröße oder aus digitalen Messdaten erzeugt. Durch die Bereitstellung von digitalen Ausgangssignalen des mindestens einen Sensors über die Anschlussschnittstelle kann die Fahrsicherheit des Fahrzeugs erhöht werden, da diese digitalen Daten von verschiedenen anderen Steuergeräten im Fahrzeug zur Ausführung von (teil-) autonomen Fahrfunktionen verwendet werden können. Neben den direkt verfügbaren Messgrößen, wie beispielsweise Bremsdruck, Temperatur usw., kann die elektronische Schaltung des Sensors auch zusätzliche Informationen aus den Messgrößen generieren und an den Kontaktstellen der externen Schnittstelle des Sensors und damit an der Anschlussschnittstelle des Bremssystems zur Verfügung stellen. Bei den zusätzlichen Informationen kann es sich beispielsweise um Zustandsdaten handeln, welche beispielsweise anzeigen können, ob ein Bremspedal betätigt ist oder nicht, der Bremsdruck größer oder kleiner als vorgegebener Wert ist usw. Dadurch kann beispielsweise einfach die Funktion eines Bremslichtschalters umgesetzt werden, welche bei herkömmlichen Bremssystemen durch Einbau eines zusätzlichen mechanischen Schalters am Bremspedal mit zusätzlichen Kosten und einer hohen Ausfallrate verbunden ist. Zudem ist bei den herkömmlichen Bremssystemen eine zusätzliche Logik notwendig, um autonome bzw. automatische Bremsvorgänge des Bremssystems ohne Bremspedalbetätigung über das Bremslicht anzuzeigen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Sensoranordnung kann eine dritte Kontaktstelle über ein zweites Umschaltelement mit einer ersten Energieversorgung des Steuergeräts oder über die Anschlussschnittstelle mit einer zweiten Energieversorgung verbunden werden. Zudem kann eine vierte Kontaktstelle direkt mit einem Masseanschluss des Steuergeräts verbunden werden. So kann die dritte Kontaktstelle beispielsweise im stromlosen Zustand des zweiten Umschaltelements über die Anschlussschnittstelle mit der zweiten Energieversorgung und im bestromten Zustand des zweiten Umschaltelements mit der ersten Energieversorgung verbunden sein. Dadurch ist es möglich, den mindestens einen Sensor über eine vom Steuergerät bzw. von der Energieversorgung des Steuergeräts unabhängige Energiequelle zu versorgen. Da das Steuergerät zur Versorgung des Sensors nicht aktiv sein muss, ist der korrespondierende Strom zur Versorgung des Sensors sehr klein bzw. deutlich kleiner als der Strom zur Versorgung des Steuergeräts.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Sensoranordnung können das erste Umschaltelement das zweite Umschaltelement innerhalb des Steuergeräts angeordnet werden. Durch diese Anordnung der Umschaltelemente ist kein zusätzlicher Bauraum und kein zusätzlicher Verkabelungsaufwand erforderlich. Selbstverständlich können die Umschaltelemente auch außerhalb des Steuergeräts angeordnet werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- 1 zeigt eine schematische Blockdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Bremssystems für ein Fahrzeug mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung.
- 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Drucksensors für die erfindungsgemäße Sensoranordnung und das erfindungsgemäße Bremssystem für ein Fahrzeug aus 1.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Wie aus 1 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bremssystems 1 für ein Fahrzeug eine Anschlussschnittstelle 3, eine Hydraulikeinheit 2, ein Steuergerät 5, mindestens einen Sensor 10, welcher mindestens eine physikalische Größe in der Hydraulikeinheit 2 erfasst, und eine erfindungsgemäße Sensoranordnung.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Sensoranordnung für ein Bremssystem 1 eines Fahrzeugs im dargestellten Ausführungsbeispiel die Anschlussschnittstelle 3 des Bremssystems 1, das Steuergerät 5 und den mindestens einen Sensor 10. Der mindestens eine Sensor weist eine externe Schnittstelle 22 mit elektrischen Kontaktstellen 18A, 18B, 18C, 18D auf, über welche der mindestens eine Sensor 10 mit dem Steuergerät 5 verbunden ist. Das Steuergerät 5 ist mit der Anschlussschnittstelle 3 des Bremssystems 1 verbunden, und über die Anschlussschnittstelle 3 mit Energie versorgbar. Zudem tauscht das Steuergerät 5 über die Anschlussschnittstelle 3 Daten D1, D2 mit einer übergeordneten Einheit des Fahrzeugs aus. Über die elektrischen Kontaktstellen 18A, 18B, 18C, 18D ist mindestens ein elektrisches Ausgangssignal SD1, SD2 einer elektronischen Schaltung 20 des mindestens einen Sensors 10 abgreifbar und der mindestens eine Sensor 10 mit Energie versorgbar. Hierbei stellt eine erste Kontaktstelle 18A ein erstes elektrisches Ausgangssignal SD1 der elektronischen Schaltung 20 zur Verfügung und ist über ein erstes Umschaltelement 7 mit der Anschlussschnittstelle 3 verbindbar. Die erste Kontaktstelle 18A ist im dargestellten stromlosen Zustand des ersten Umschaltelements 7 mit der Anschlussschnittstelle 3 und im bestromten Zustand des ersten Umschaltelements 7 von der Anschlussschnittstelle 3 getrennt.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, stellt im dargestellten Ausführungsbeispiel eine zweite Kontaktstelle 18B ein zweites elektrisches Ausgangssignal SD2 der elektronischen Schaltung 20 des Sensors 10 zur Verfügung und ist direkt mit einer Recheneinheit 6 des Steuergeräts 5 verbunden. Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, ist die Recheneinheit 6 des Steuergeräts anstatt der ersten Kontaktstelle 18A im bestromten Zustand des ersten Umschaltelements 7 mit der Anschlussschnittstelle 3 verbunden und gibt entsprechende erste Daten D1 an die nicht dargestellte übergeordnete Einheit aus. Zudem gibt die Recheneinheit 6 des Steuergeräts 5 zweite Daten D2 über die Anschlussschnittstelle 3 an die übergeordnete Einheit aus bzw. empfängt zweite Daten D2 über die Anschlussschnittstelle 3 von der übergeordneten Einheit. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden elektrischen Ausgangssignale SD1, SD2 identisch und umfassen digitalen Messdaten und digitale Zustandsdaten, welche gemäß einem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll an die Recheneinheit 6 des Steuergeräts 5 und/oder die Anschlussschnittstelle 3 ausgegeben werden. Dadurch ist es möglich, dass sowohl die übergeordnete Einheit über die erste Kontaktstelle 18A als auch die Recheneinheit 6 des Steuergeräts 5 über die zweite Kontaktstelle 18B unabhängig voneinander Ausgangssignale SD1, SD2 des Sensors 10 empfangen können.
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Bei einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Sensoranordnung stellt nur die erste Kontaktstelle 18A oder nur die zweite Kontaktstelle 18B ein elektrisches Ausgangssignal SD1, SD2 der elektronischen Schaltung 20 zur Verfügung und kann über das erste Umschaltelement 7 entweder mit der Recheneinheit 6 des Steuergeräts 5 oder mit der Anschlussschnittstelle 3 verbunden werden. Dadurch kann die erste Kontaktstelle 18A so geschaltet werden, dass das erste Ausgangssignal SD1 bei Bedarf auf die Anschlussschnittstelle 3 des Bremssystems „umgeleitet“ werden kann.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel des Sensors 10 eine durchsichtig dargestellte Schutzhülse 11, in welcher ein Messelement 14, ein Schaltungsträger 27 eine Leiterplatte 24, welche die elektronische Schaltung 20 mit mindestens einem elektronischen und/oder elektrischen Bauteil 28 und mindestens einem ASIC-Baustein 26 (ASIC: Anwendungsspezifische integrierte Schaltung) trägt, und eine Kontaktiereinheit 16 angeordnet sind. Über die Kontaktiereinheit 16 ist mindestens eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der elektronischen Schaltung 20 auf der Leiterplatte 40 und den elektrischen Kontaktstellen 18A, 18B, 18C, 18D der externen Schnittstelle 22 des Sensors 10 herstellbar, welche an einer nach außen gerichteten Stirnfläche eines Grundkörpers der Kontaktiereinheit 16 angeordnet sind. Hierbei erzeugt die elektronische Schaltung 20 aus der von dem Messelement 14 erfassten analogen Messgröße die korrespondierenden digitalen Messdaten. Zudem erzeugt die elektronische Schaltung 20 aus der analogen Messgröße und/oder aus den digitalen Messdaten die Zustandsdaten.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, ist der Sensor 10 im dargestellten Ausführungsbeispiel als Drucksensor und das Messelement 14 als Druckmesszelle ausgeführt, welche insbesondere einen hydraulischen Druck eines magnetventilgesteuerten Fluids in der Hydraulikeinheit 2 erfasst. Die Leiterplatte 20 ist im Wesentlichen senkrecht zur Stirnfläche des Schaltungsträgers 27 und zur inneren Stirnfläche des Grundkörpers der Kontaktiereinheit 16 angeordnet und beidseitig bestückbar ausgeführt. Die elektronische Schaltung 20 führt eine Signalverstärkung und/oder ein Verarbeitung eines analogen Rohsignals des Messelements 14 durch. Das Messelement 16 wandelt den hydraulischen Druck in mindestens ein analoges Messsignal um, welches über eine interne Schnittstelle 21 des Schaltungsträgers 27 abgegriffen und an die elektronische Schaltung 20 angelegt wird. Zu diesem Zweck weist das Messelement 14 mehrere nicht näher bezeichnete Anschlusspunkt auf, über welchen das mindestens eine analoge Messsignal des Messelements 14 abgegriffen und über entsprechende Kontaktstellen am Schaltungsträger 27 und auf der Leiterplatte 24 an die elektronische Schaltung 20 übertragen wird. Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, ist die interne Schnittstelle 21 an einem unteren Ende der Schutzhülse 11 ausgebildet, und die externe Schnittstelle 22 ist an einem oberen Ende der Schutzhülse 11 ausgebildet. Die Schutzhülse 11 schützt das Innenleben des Sensors 10 vor übermäßiger mechanischer Belastung.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, ist die Schutzhülse 11 im dargestellten Ausführungsbeispiel als Hohlzylinder ausgeführt und am unteren Ende mit einem Sensorträger 13 gefügt, welcher einen nicht näher bezeichneten Befestigungsflansch und einen Messanschluss 12 aufweist, welcher als Self-Clinch-Anschluss ausgeführt ist. Über den Befestigungsflansch kann der Sensor 10 mit einem nicht dargestellten Fluidblock der Hydraulikeinheit 2 verstemmt werden.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, wird der Sensor 10 über ein zweites Umschaltelement 8 entweder von einer ersten Energieversorgung UV1, welche auch das Steuergerät mit Energie versorgt, oder von einer zweiten Energieversorgung UV2 mit Energie versorgt, welche unabhängig von der ersten Energieversorgung UV1 ist. Daher ist eine dritte Kontaktstelle 18C über das zweite Umschaltelement 8 mit der ersten Energieversorgung UV1 des Steuergeräts 5 oder über die Anschlussschnittstelle 3 mit der zweiten Energieversorgung UV2 verbindbar. Im dargestellten stromlosen Zustand des zweiten Umschaltelements 8 ist die dritte Kontaktstelle 18A über die Anschlussschnittstelle 3 mit der zweiten Energieversorgung UV2 verbunden. Im nicht dargestellten bestromten Zustand des zweiten Umschaltelements 8 ist die dritte Kontaktstelle 18A mit der ersten Energieversorgung UV1 verbunden. Durch diese Beschaltung kann der Sensor 10 unabhängig vom Steuergerät 5 von der zweiten Energieversorgung UV2 mit Energie versorgt werden und innerhalb kürzester Zeit die Ausgangssignale SD1, SD2 zur Verfügung stellen. Des Weiteren ist eine vierte Kontaktstelle 18D direkt mit einem Masseanschluss des Steuergeräts 5 verbunden.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, sind das erste Umschaltelement 7 und das zweite Umschaltelement 8 im dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des Steuergeräts 5 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014221368 A1 [0004]