DE102019200693A1 - Handwerkzeugmaschine mit mindestens einer Sicherheitsbremsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine (10), insbesondere Handkreissäge, mit einem als Kreissägeblatt ausgebildeten Bearbeitungswerkzeug (22) und mit einer Sicherheitsbremsvorrichtung (32) zu einem Schutz einen Benutzer. Es wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugmaschine (10) mindestens eine Sensorikeinheit (66) und die Sicherheitsbremsvorrichtung (32) eine Backenbremseinheit umfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine mit mindestens einer Sicherheitsbremsvorrichtung.
- Stand der Technik
- Es sind bereits Sicherheitsbremsvorrichtung für Elektrowerkzeuge bekannt.
- Offenbarung der Erfindung
- Es soll eine besonders zuverlässige Auslegung eines Bremssystems zur Verfügung gestellt werden, um Verletzungen bei einer Nutzung einer Handwerkzeugmaschine, insbesondere einer Handkreissäge, zu vermeiden oder möglichst gering zu halten.
- Die Handkreissäge weist dabei vorteilafterweise mindestens eine Sensorikeinheit und mindestens eine Sicherheitsbremsvorrichtung auf. Somit kann ein Benutzer der Handkreissäge sicher vor Verletzungen geschützt werden.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen der Sicherheitsbremsvorrichtung nach dem Hauptanspruch möglich.
- Vorteilhafterweise ist die Sicherheitsbremsvorrichtung als eine Keilbremseinheit ausgebildet.
- Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
- Figurenliste
- Es zeigen:
-
1 : eine erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine in schematischer Darstellung, -
2 und3 : eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Sicherheitsbremsvorrichtung in schematischer Darstellung. - Beschreibung
- Für die in den unterschiedlichen Ausführungsbeispielen vorkommenden gleichen Bauteile werden dieselben Bezugszahlen verwendet.
-
1 zeigt eine Handwerkzeugmaschine10 , die als Handkreissäge ausgebildet ist. - Die Handkreissäge
10 weist einen Handgriff12 und eine Grundplatte14 zur Führung der Handkreissäge10 auf. Die Handkreissäge10 weist einen Energiespeicher15 zur Versorgung der Handkreissäge10 mit elektrischer Energie auf. Die Handkreissäge10 kann als netzbetriebene Handwerkzeugmaschine10 oder als batteriebetriebene Handwerkzeugmaschine10 ausgebildet sein. - Ein elektromotorischer Antrieb
16 treibt über eine Motorwelle18 und einem Getriebe19 eine Bearbeitungswelle20 an. Eine Sicherheitskupplung26 schützt den elektromotorischen Antrieb16 und eine Sicherheitsbremsvorrichtung30 vor einem Schaden, der durch ein Blockieren des Bearbeitungswerkzeugs hervorgerufen werden kann. Die Sicherheitskupplung26 trennt bei Überlast, d.h. bei Überschreiten einer Grenze des übertragenen Drehmoments die Motorwelle18 von der Bearbeitungswelle20 . Die Grenze des Drehmoments beträgt hierbei etwa 10 Nm. - Die Bearbeitungswelle
20 trägt über eine Werkzeugaufnahme21 ein Bearbeitungswerkzeug22 bei einem Arbeitsvorgang drehend an, wie in2 gezeigt. Das Bearbeitungswerkzeug22 ist als Sägeblatt, insbesondere als Kreissägeblatt ausgebildet. Eine Sägeblattabdeckung24 (in1 gezeigt) schützt vor einer Berührung des Kreissägeblatts22 und vor durch das Kreissägeblatt22 ausgeschleuderten Werkstückspänen eines Werkstücks und die Ablagefläche vor Berührung mit dem Kreissägeblatt22 . Das Bearbeitungswerkzeug22 und die Bearbeitungswelle sind gegenüber der Handkreissäge10 elektrisch isoliert. - Erfindungsgemäß wird eine Annäherung und/oder Berührung eines menschlichen Körperteils, wie ein Finger, mit dem Bearbeitungswerkzeug
22 erfasst. Hierfür ist neben dem Bearbeitungswerkzeug22 eine Sensorikeinheit66 beabstandet vom Bearbeitungswerkzeug22 angeordnet. Die Sensorikeinheit66 ist als eine Sensorplatte ausgebildet. Die Sensorikeinheit66 ist dazu vorgesehen, eine Annäherung und/oder Berührung menschlicher Haut mit dem Bearbeitungswerkzeug22 zu erfassen. Die Sensorikeinheit66 besitzt einen Abstand zum Bearbeitungswerkzeug von 1 bis 10 mm, insbesondere von 1,5 bis 3 mm, bevorzugt aber von 2 mm. Die Sensorikeinheit66 ist mit einer Elektronik68 elektrisch verbunden. Wird eine Annäherung und/oder Berührung menschlicher Haut mit dem Bearbeitungswerkzeug22 von der Sensorikeinheit66 erfasst, veranlasst eine Elektronik68 , die in der Handkreissäge10 angeordnet ist, eine Sicherheitsbremsung einzuleiten. - Die Erfassung einer Annäherung und/oder Berührung menschlicher Haut mit dem Bearbeitungswerkzeug
22 erfolgt kapazitiv. Bei einer Annäherung an das Bearbeitungswerkzeug22 erfolgt eine Änderung der Spannung oder des Stromes in Abhängigkeit zum Abstand. Bei einer direkten Berührung der kapazitiven Sensorfläche kommt es zu einer schlagartigen Signalveränderung. Dabei kann über die Schwellenwerte erkannt werden, ob es sich um eine Annäherung an das Bearbeitungswerkzeug22 handelt oder ob menschliche Haut das Bearbeitungswerkzeug22 berührt hat. Ebenso ist es möglich, nur einen Schwellwert zu verwenden. Werte, die unterhalb des Schwellenwertes liegen, werden als Annäherung ausgewertet. Werte, die oberhalb des Schwellenwertes liegen, werden als direkte Berührung ausgewertet. - Ebenfalls ist es denkbar, sowohl für die Annäherung, als auch für die direkte Berührung unterschiedliche Arten von Sensorikeinheiten zu verwenden. Eine Erkennung der Annäherung kann ebenfalls über ein Radargestütztes System, eine Erkennung über NIR (Near Infra Red) oder über Magnetfelder (MRI: magnet resonanz imaging) erfolgen. Eine Erkennung durch Teraherzwellen, Röntgenstrahlen oder Induktion ist hier ebenfalls denkbar.
-
2 und3 zeigen eine Anordnung einer Sicherheitsbremsvorrichtung32 , wobei die Sicherheitsbremsvorrichtung32 als eine Keilbremseinheit ausgeführt ist. - Die Keilbremseinheit
32 weist zwei Bremskeile60a ,60b und jeweils eine zu einem Bremskeil60a ,60b korrespondierende Bremsrampe62a ,62b mit Bremsbelägen64a ,64b auf. Die Bremskeile60a ,60b und Bremsrampen62a ,62b sind auf jeweils einer Seite des Bearbeitungswerkzeugs22 angeordnet und bevorzugt dazu vorgesehen, direkt auf das Bearbeitungswerkzeug22 einzuwirken. Neben der Bremswirkung welche direkt auf das Bearbeitungswerkzeug22 wirkt, ist es auch vorstellbar, eine separate Bremsscheibe zu verwenden. Vorteil wäre, dass beispielsweise unterschiedliche Beschichtungen und/oder Dicken des Bearbeitungswerkzeugs22 keinen Einfluss auf die Bremsverhalten haben. - Wird das Bearbeitungswerkzeug
22 nicht direkt abgebremst, muss eine Sicherung des Bearbeitungswerkzeuges22 gegen ein ungewolltes Ablaufen erfolgen. Abhilfe könnte eine kraft- oder formschlüssige Verbindung des Bearbeitungswerkzeugs22 mit der Bearbeitungswelle20 schaffen, wie beispielsweise über Bolzen, die in das Bearbeitungswerkzeug22 hineinragen. - Vorzugsweise umfasst die Keilbremseinheit
32 eine Reinigungs- und/oder Nachstelleinheit, die dazu vorgesehen ist, das Bearbeitungswerkzeug22 und/oder ein Keilbremselement zu einer Ermöglichung eines zuverlässigen Betriebs zu reinigen oder für eine Bremskraftübertragung vorzubereiten, um einen zuverlässigen Betrieb der Keilbremseinheit32 zu ermöglichen oder die Keilbremseinheit32 nachzustellen, um einen Verschleiß der Bremselemente und/oder unterschiedliche Dicken von Bearbeitungswerkzeugen22 zu kompensieren. - In einer weiteren Ausführung ist es vorstellbar, dass die Elektronik
68 der Handkreissäge10 den Wechsel des Bearbeitungswerkzeugs22 erkennt und vor einer Inbetriebnahme der Handkreissäge10 die Sicherheitsbremsvorrichtung32 auf das Bearbeitungswerkzeug22 einstellt. So können die Bremsbeläge der Keilbremseinheit32 möglichst so positioniert werden, dass eine Bremsung ohne zeitliche Verzögerung erfolgt. - Der Bremsbelag kann als Sinterbremsbelag, als organischer Bremsbelag, als Bremsbelag aus Karbon, als Bremsbelag aus Keramik oder als ein anderer, einem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Bremsbelag ausgebildet sein.
- Die Bremskraft mit welcher der Bremsbelag auf das Bearbeitungswerkzeug
22 wirkt, beträgt zwischen 10000N und 500N, besonders zwischen 8000N und 2000N, bevorzugt zwischen 3500N und 6000N. - Die Bremskeile
60a ,60b und die korrespondierenden Bremsrampen62a ,62b wirken auf das Bearbeitungswerkzeug22 ein. Dabei sind die Bremsrampen62a ,62b gegenüber der Handkreissäge10 fest angeordnet, Die Bremskeile60a ,60b bewegen sich hingegen gerade oder auf einer Kurvenbahn. Auf den Bremskeilen60a ,60b sind jeweils ein Bremsbelag64a ,64b aufgebracht. Im Betrieb liegen die Bremsbeläge64a ,64b nicht auf dem Bearbeitungswerkzeug22 , sondern sind von diesem beabstandet. - Bei einer Bremsung wird ein Aktor
60 aktiviert, welcher direkt oder über ein zwischengeschaltetes Element auf Die Bremskeile60a ,60b wirkt. Ein Zwischengeschaltetes Element kann z.B. eine vorgespannte Feder sein. Sobald ein Bremskeil60a ,60b in Drehrichtung des Bearbeitungswerkzeugs22 bewegt wird, wird dieser aufgrund der Steigung der Keilflächen auch gegen das Bearbeitungswerkzeug22 bewegt. Tritt der Bremsbelag64a ,64b mit dem Bearbeitungswerkzeug22 in Kontakt, wird durch die Reibung eine Scherkraft auf den Bremsbelag64a ,64b ausgeübt. Dabei bewegt sich der Bremskeil60a ,60b auf der Rampe weiter, wodurch die Bremskraft weiter ansteigt, Daurch wird die Bremswirkung zwischen den Bremsbelägen und dem Bearbeitungswerkzeug22 weiter erhöht.
Claims (3)
- Handwerkzeugmaschine (10), insbesondere Handkreissäge, mit einem als Kreissägeblatt ausgebildeten Bearbeitungswerkzeug (22), wobei die Handwerkzeugmaschine (10) mindestens eine Sensorikeinheit (66) und mindestens eine Sicherheitsbremsvorrichtung (32) zu einem Schutz eines Benutzers aufweist.
- Handwerkzeugmaschine (10) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsbremsvorrichtung (32) eine Keilbremseinheit umfasst. - Handwerkzeugmaschine (10) nach einem der
Ansprüche 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Keilbremseinheit (32) zu je einer Serite eines Bearbeitungszeugs (22) zwei Bremskeile (60a, 60b) und zwei Bremsrampen (62a, 62b) aufweist, die zu einem abrupten Abbremsen des Bearbeitungszeugs (22) vorgesehen sind und direkt auf das Bearbeitungszeug (22) wirken.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
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DE102019200693.0A Pending DE102019200693A1 (de) | 2018-12-20 | 2019-01-21 | Handwerkzeugmaschine mit mindestens einer Sicherheitsbremsvorrichtung |
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Citations (4)
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2019
- 2019-01-21 DE DE102019200693.0A patent/DE102019200693A1/de active Pending
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