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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslösen eines Bezahlvorganges in einer Fremdwährung mit den Verfahrensschritten Eingabe und/oder Einlesen eines ersten Datensatzes in ein mPOS-Gerät, Empfangen von mehreren unterschiedlichen Datensätzen aus mehreren unterschiedlichen Quellen und Erstellen eines Eintrages in einem Block in einer Blockchain.
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Stand der Technik
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Derzeit wird der weitaus überwiegende Teil der Bezahlvorgänge insbesondere im Einzelhandel und Servicebereich mittels Bargeld oder Kreditkarte/ec-Karte abgewickelt. Eine Bezahlung mit Bargeld ist für den Käufer anonym, birgt aber für den Verkäufer die Gefahr, Falschgeld zu erhalten. Eine Bezahlung über Kreditkarte/ec-Karte erfordert ein Konto bei der die Karte ausstellenden Bank. Gleichzeitig entstehen dem Käufer Kosten durch die Wartung der Karte, üblicherweise wird ein fixer Prozentsatz des Umsatzes jeder einzelnen Transaktion von der ausstellenden Bank oder dem Aussteller der Kreditkarte einbehalten. Die Karte muss bei Verwendung eines mobilen Kommunikationsgerätes, z.B. eines Smartphones zur Bezahlung an dem Kommunikationsgerät registriert werden, was insbesondere bei Verlust oder Diebstahl des Kommunikationsgerätes zu Missbrauch führen kann. Das gleiche gilt auch bei Verlust der Kreditkarte/ec-Karte. Vor allem aber ist die Bezahlung über Kreditkarte/ec-Karte für den Käufer nicht anonym.
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Kryptowährungen bieten eine Alternative zu der Bezahlung mit Bargeld und Kreditkarte/ec-Karte. Eine Kryptowährung beruht im Wesentlichen auf einer Blockchain, in der sämtliche Transaktionen, die mit der Kryptowährung getätigt werden, eingetragen sind. Bei der Kryptowährung Bitcoin wird alle 10 Minuten ein neuer Block generiert.
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Der Inhaber von Kryptowährung verfügt über eine sog. digitale Wallet, in dem die mittels privater und öffentlicher kryptographischer Schlüssel verschlüsselten Konten der Kryptowährung verwahrt sind.
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Derzeit ist ein Umtausch von Kryptowährungen in gesetzliche Zahlungsmittel (Fiatgeld) nur an wenigen Orten möglich, was die Möglichkeiten, mit Kryptowährungen z.B. im Einzelhandel zu bezahlen, stark einschränkt. Außerdem wird für die Kryptowährung ein Umtauschsatz abhängig vom Tageskurs Kryptowährung-Fiatgeld ausgegeben, der auch im Tagesverlauf stark schwanken kann. Zusätzlich entstehen für den Inhaber der Kryptowährung Kosten durch die Bereitstellung der Dienstleistung des Umtauschs durch dessen Anbieter.
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Verschiedene Händler bieten inzwischen eine Bezahlung mittels Kryptowährungen über das Internet an. Die Bezahlung mit Kryptowährungen bietet den Vorteil, dass die Transaktion für den Kunden preiswerter ist als bisherige Transaktionsmodelle. Zusätzlich ist die Transaktion anonym, d.h. es ist öffentlich bekannt, wann und wo eine Transaktion stattgefunden hat, aber nicht, wer die Transaktion getätigt hat.
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Nachteilig ist jedoch die verhältnismäßig lange Wartezeit, bis die Transaktion verifiziert ist, der Bezahlvorgang also abgewickelt ist. Bei der Kryptowährung Bitcoin wird, wie beschrieben, alle 10 Minuten ein neuer Block in die Blockchain geschrieben. Die Transaktion wird erst dann verifiziert, wenn ein neuer Block in der Blockchain geschrieben wurde.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Auslösen eines Bezahlvorganges bereitzustellen, mittels dem der Bezahlvorgang mittels einer Fremdwährung, insbesondere mit einer Kryptowährung, deutlich beschleunigt wird, die Sicherheit des Bezahlvorgangs nicht kompromittiert ist und die Kosten des Bezahlvorgangs sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer reduziert werden.
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Die Aufgabe wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Auslösen eines Bezahlvorgangs gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Auslösen eines Bezahlvorganges in einer Fremdwährung weist folgende Verfahrensschritte auf: Im ersten Verfahrensschritt wird ein erster Datensatz in ein mPOS-Gerät eingegeben und/oder eingelesen.
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Der erste Datensatz enthält Informationen über Art und Höhe des Fiatgeld-Betrages und Art der Fremdwährung, mit der ein Käufer eine Transaktion durchführen will. Die Eingabe kann z.B. manuell über eine angeschlossene Tastatur oder Touchpad erfolgen oder durch das Scannen eines Barcodes durch einen Barcode-Scanner. Weiterhin kann die Information teilweise oder vollständig von einem Kassensystem eingelesen werden.
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Im zweiten Verfahrensschritt werden unterschiedliche Datensätze aus unterschiedlichen Quellen empfangen. Insbesondere wird unterschiedliche Angebote zum Währungswechsel von unterschiedlichen Arbitratoren empfangen.
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Im nächsten Verfahrensschritt wird ein Eintrag in einem Block einer Blockchain erstellt. Im Sinne dieser Erfindung umfasst der Begriff Block einer Blockchain einen eigentlichen Block einer Blockchain aber auch Zwischenspeicher wie beispielsweise einen sog. Mempool (kurz für Memory-Pool). Dieser Mempool dient als Zwischenspeicher, in dem alle Transaktionen als „unbestätigt“ klassifiziert sind. Die unbestätigten Transaktionen im Mempool können wie bei einer Blockchain eingelesen werden und sind verifiziert, können aber nachträglich nicht verändert werden. Die Transaktionen im Mempool werden üblicherweise beim nächsten Blockeintrag in die Blockchain eingetragen und so bestätigt. In dieser Erfindung werden daher Blockchain und Mempool synonym verwendet.
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Der Eintrag der Transaktion in eine Blockchain bestätigt den Bezahlvorgang derart, dass eine nachträgliche Manipulation besonders erschwert wird, indem verschiedene Hard- und Softwarekomponenten Zugriff auf die Blockchain haben und die Richtigkeit der Einträge in der Blockchain prüfen können.
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Insbesondere sind die Zahlungen eines Käufers endgültig, sobald ein Block in die Blockchain der Kryptowährung geschrieben ist. Bei der Kryptowährung Bitcoin beispielsweise erfolgt ein Eintrag eines neuen Blocks alle 10 Minuten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher insbesondere für den Verkäufer ein verlässliches Verfahren, außerdem erhält der Verkäufer die Bezahlung in der von ihm gewünschten Währung. Ebenfalls ist die Fälschungssicherheit gewährleistet.
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In einer weiteren Gestaltung der Erfindung wird auf dem mPOS-Gerät ein erstes Software-Programm ausgeführt, das aus dem eingelesenen und/oder eingegebenen ersten Datensatz einen zweiten Datensatz erstellt. Der zweite Datensatz enthält beispielsweise Informationen über den Standort des mPOS-Geräts, eine laufende Nummer der Transaktion, das Datum der Transaktion, den Verkäufer und die Höhe und Währung des Fiatgeld-Betrages sowie über die Art der Fremdwährung, mit der der Käufer die Transaktion tätigen will.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung wird der erste Datensatz und/oder der zweite Datensatz an einen zentralen Server versendet. Der zweite Datensatz enthält beispielsweise Informationen über den Standort des mPOS-Geräts, eine laufende Nummer der Transaktion, das Datum der Transaktion, den Verkäufer und die Höhe und Währung des Fiatgeld-Betrages sowie über die Art der Fremdwährung, mit der der Käufer die Transaktion tätigen will. Im Prozess-Server wird der zweite Datensatz temporär gespeichert und weiterverarbeitet.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird aus dem ersten Datensatz und/oder dem zweiten Datensatz ein dritter Datensatz erstellt. Der dritte Datensatz wird auf einem Prozess-Server zum Abruf bereitgestellt. Der dritte Datensatz enthält im Wesentlichen die gleichen Informationen wie der erste Datensatz, nämlich Art und Menge der Fremdwährung sowie den genauen Zeitpunkt der Erstellung des dritten Datensatzes.
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In einer Weiterbildung der Erfindung werden unterschiedliche Datensätze aus unterschiedlichen Quellen durch Abrufen und/oder Einlesen der unterschiedlichen Datensätze der unterschiedlichen Quellen empfangen. Der Prozess-Server stellt den dritten Datensatz zum Abruf bereit und/oder versendet eine Aufforderung an Arbitratoren. Die Arbitratoren bieten Umtauschangebote für die Fremdwährung in Stablecoins an. Die unterschiedlichen Datensätze der Tauschangebote werden von dem Prozess-Server empfangen und temporär gespeichert.
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In einer weiteren Gestaltung der Erfindung wird zu jedem der unterschiedlichen Datensätze aus unterschiedlichen Quellen jeweils ein Eintrag in einem Block einer Blockchain und/oder einem Mempool erstellt. Alternativ oder zusätzlich können die Datensätze der Arbitratoren temporär gespeichert werden sowie auch in einer Blockchain gespeichert werden. Die Datensätze sind dann auf Konsistenz prüfbar.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung werden mehrere unterschiedliche Datensätze aus mehreren unterschiedlichen Quellen auf dem zentralen Server miteinander verglichen. Hierzu wird eine Software auf dem Prozess-Server ausgeführt, die aus in den mehreren unterschiedlichen Datensätzen Angeboten ein geeignetes auswählt. Außerdem ist durch die Sofort-Auktion ein aktueller Wechselkurs Fremdwährung-Fiatwährung gewährleistet, der insbesondere bei Kryptowährungen auch im Tagesverlauf stark schwanken kann. Der Verkäufer ist dadurch vor Kursschwankungen geschützt, er erhält immer den von ihm gewünschten Betrag in dem von ihm gewünschten Fiatgeld.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird aus mehreren unterschiedlichen Datensätzen aus mehreren unterschiedlichen Quellen auf dem zentralen Server ein vierter Datensatz erstellt. Dasjenige Angebot mit dem besten Wechselkurs „gewinnt“ diese Auktion, die dem Wechselkurs entsprechenden Stablecoins des „Gewinners“ werden geblockt, die Stablecoins aller anderen Angebote werden freigegeben. Der vierte Datensatz enthält insbesondere Angaben über den Wechselkurs Fremdwährung-Stablecoin, über den Wechselkurs Fremdwährung-Fiatgeld und Konto des „Gewinners“.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird der vierte Datensatz vom zentralen Server an das mPOS-Gerät gesendet. Der Prozess-Server erstellt einen vierten Datensatz, der an das mPOS-Gerät gesendet wird. Der vierte Datensatz enthält insbesondere Angaben über den Wechselkurs Fremdwährung-Stablecoin, über den Wechselkurs Fremdwährung-Fiatgeld und Konto des „Gewinners“ der Auktion.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein zweiter und/oder ein dritter Eintrag in einen zweiten und/oder dritten Block in einer Blockchain erstellt. Alternativ können auch mehrere Einträge in mehrere Blöcke in einer oder mehreren Blockchains erstellt werden. Mindestens ein Eintrag in einen Block identifiziert das Konto des „Gewinners“ und die Art und Anzahl der Stablecoins.
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Sobald ein Eintrag dieser Transaktion in einen Block in der Blockchain erfolgt ist, wird dieser vom Oracle registriert und sendet eine entsprechende Information an den Prozess-Server. Zusätzlich werden die Stablecoins vom Konto des „Gewinners“ auf ein Konto des Verkäufers M überwiesen. Der Prozess-Server erstellt nun mit den Informationen von dem Oracle und dem vierten Datensatz einen fünften Datensatz, der an das mPOS-Gerät gesendet wird und die Transaktion bestätigt.
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In einer weiteren Gestaltung der Erfindung erzeugt das mPOS-Gerät eine Ausgabe beispielsweise in Form eines QR-Codes und zeigt diese dann an. Die Ausgabe wird aus dem vierten Datensatz erstellt. Der Ausgabe kann alternativ z.B. auch per E-Mail, SMS, NFC oder andere Kommunikationsmittel an den Käufer gesendet werden. Ein QR-Code wird dann z.B. durch einen QR-Code-Scanner vom Käufer gescannt und der Betrag der Fremdwährung vom digitalen Wallet des Käufers abgezogen.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein fünfter Datensatz auf dem zentralen Server erstellt und an das mPOS-Gerät gesendet. Der Prozess-Server erstellt mit den Informationen aus der Ausgabe und dem vierten Datensatz einen fünften Datensatz, der an das mPOS-Gerät gesendet wird und die Transaktion bestätigt.
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung erstellt das mPOS-Gerät aus fünften Datensatz eine Ausgabe und gibt diese aus. Die Ausgabe enthält die Information über die erfolgte Transaktion und außerdem weitere Informationen wie z.B. Ausweisung der Umsatzsteuer sowie weiteren Angaben. Die Ausgabe kann auch per E-Mail, SMS, NFC versendet sowie als Hardcopy ausgedruckt werden.
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Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemäße Bezahlverfahren sind in den Zeichnungen schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 a Schematische Darstellung des Verfahrens zum Auslösen eines Bezahlvorgangs
- 1b Schematische Darstellung von mehreren parallel ausgeführten Bezahlvorgängen
- 1c Schematische Darstellung von mehreren parallel ausgeführten Bezahlvorgängen auf unterschiedlichen Strukturen
- 2 Verfahrensablauf auf einem Prozess-Server
- 3 Verfahrensablauf auf einem Kommunikationsgerät des Kunden
- 4 Verfahrensablauf auf einem mPOS
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Auslösen eines Bezahlvorgangs gemäß der Erfindung. Das Verfahren (1 a) weist verschiedene technische Komponenten auf, mit der der Bezahlvorgang durchgeführt, authentifiziert und validiert wird: Ein mPOS-Gerät mPOS, einen Prozess-Server RS, ein Kommunikationsgerät CD des Käufers C, einen Arbitrator A, ein Oracle O sowie eine eigene Blockchain BC (nicht zu verwechseln mit der Blockchain CC-BC der Kryptowährung).
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Die Blockchain BC ist dezentral in den Speichern der Mehrzahl von Hardwarekomponenten gespeichert. Dies hat den Vorteil, dass jede der Hardwarekomponenten Zugriff auf die Blockchain BC besitzt und die Korrektheit der Einträge prüfen kann. Hierdurch kann die Blockchain BC vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden.
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Zu Beginn des Verfahrens gibt der Verkäufer M den Betrag in Fiatgeld-Währung sowie die Art der Fremdwährung, in der der Käufer C bezahlen will, in das mPOS-Gerät mPOS ein. Das mPOS-Gerät mPOS erzeugt daraus den ersten Datensatz 1, der Informationen über Art und Höhe des Fiatgeld-Betrages und Art der Fremdwährung enthält.
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Die Fremdwährung ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Kryptowährung, die auf einer Blockchain CC-BC beruht. Bevorzugt wird Bitcoin, aber auch jede andere Kryptowährung kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren von einem Käufer C zur Bezahlung verwendet werden. Möglich ist auch eine Bezahlung mit einer anderen Währung (Devisen), die in dem Land, in dem die Transaktion getätigt werden soll, nicht die Landeswährung ist. Die Bezahlung mit verschiedenen Kreditkarten ist ebenfalls möglich.
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Das mPOS-Gerät mPOS ist z.B. ein speziell für diesen Zweck hergestelltes Gerät mit der entsprechenden Software, möglich ist aber auch die Verwendung eines mobilen Kommunikationsgerätes, z.B. ein Smartphone oder ein Tablet, das eine entsprechende App aufweist. Die Eingabe erfolgt z.B. manuell über eine angeschlossene Tastatur oder Touchpad oder durch das Scannen eines Barcodes durch einen Barcode-Scanner.
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Das mPOS-Gerät mPOS generiert einen zweiten Datensatz 2, der an den Prozess-Server RS gesendet wird. Der zweite Datensatz 2 enthält Informationen über den Standort des mPOS-Geräts mPOS , eine laufende Nummer der Transaktion, das Datum der Transaktion, den Verkäufer M und die Höhe und Währung des Fiatgeld-Betrages sowie über die Art der Fremdwährung, mit der der Käufer C die Transaktion tätigen will.
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Der dritte Datensatz 3 enthält im Wesentlichen die gleichen Informationen wie der erste Datensatz 1, nämlich Art und Menge der Fremdwährung sowie den genauen Zeitpunkt der Erstellung des dritten Datensatzes 3. Der Prozess-Server RS stellt den dritten Datensatz 3 zum Abruf bereit und/oder versendet eine Aufforderung an Arbitratoren A. Die verschiedenen Arbitratoren A senden unterschiedliche Datensätze an den Prozess-Server RS, in denen sie Umtauschangebote für die Fremdwährung in Stablecoins anbieten. Zu jedem dieser Datensätze der Arbitratoren A wird ein Eintrag in einem Block einer Blockchain BC angelegt, um die Angebote nachzuvollziehen.
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Auf dem Prozess-Server RS gehen die Gebote der Arbitratoren A in Form von Datensätzen ein. Jeder Arbitrator A, der an einer oder mehreren Auktionen teilnehmen möchte, sendet dabei mindestens einen Datensatz an den Prozess-Server RS. Für eine laufende Auktion werden vom Prozess-Server RS die gebotenen Stablecoins der Arbitratoren A geblockt, damit diese Stablecoins nicht anderen Transaktionen zur Verfügung stehen. Die in den verschiedenen Datensätzen der Arbitratoren hinterlegten Angebote werden auf dem Prozess-Server RS mittels einer Arbitrator-Software miteinander verglichen. Dasjenige Angebot mit dem besten Wechselkurs „gewinnt“ die jeweilige Auktion, die dem Wechselkurs entsprechenden Stablecoins des „Gewinners“ bleiben geblockt, die Stablecoins aller anderen Angebote werden freigegeben. Gleichzeitig wird der Oracle O darüber informiert, dass eine Transaktion zu erwarten ist.
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Der Prozess-Server RS erstellt nun einen vierten Datensatz 4, der an das mPOS-Gerät mPOS gesendet wird. Der vierte Datensatz 4 enthält insbesondere Angaben über den Wechselkurs Fremdwährung-Stablecoin, über den Wechselkurs Fremdwährung-Fiatgeld und Konto des „Gewinners“. Aus diesem vierten Datensatz 4 generiert das mPOS-Gerät mPOS eine Ausgabe in Form eines QR-Codes und zeigt diesen an. Dieser QR-Code enthält die Zahlungsinformationen für den Käufer C. Der QR-Code kann auch z.B. per E-Mail, SMS, NFC oder andere Kommunikationsmittel an den Käufer C gesendet werden. Die Rechnung mit Ausweisung z.B. der Umsatzsteuer und weiteren Angaben kann auch per E-Mail, SMS, NFC versendet sowie als Hardcopy z.B. ausgedruckt werden.
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Der Käufer C scannt diesen QR-Code z.B. mittels eines QR-Code-Scanners auf seinem mobilen Kommunikationsgerät CD, z.B. ein Smartphone, das mit seinem digitalen Wallet verbunden ist. Der Betrag der Fremdwährung wird vom digitalen Wallet des Käufers C abgezogen. Falls die Fremdwährung eine Kryptowährung ist, wird vom digitalen Walles des Käufers C ein Eintrag in einen Block der Blockchain der Kryptowährung CC-BC erstellt bzw. ein Eintrag in den Mempool (Memory-Pool) der Kryptowährung vorgenommen. Außerdem wird in der Blockchain BC ein weiterer Block generiert, der das Konto des „Gewinners“ und die Art und Anzahl der Stablecoins identifiziert.
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Sobald ein Eintrag dieser Transaktion in einen Block in der Blockchain BC oder den Mempool der Kryptowährung erfolgt ist, wird dieser vom Oracle O registriert und sendet eine entsprechende Information an den Prozess-Server RS. Zusätzlich werden die Stablecoins vom Konto des „Gewinners“ auf ein Konto des Verkäufers M überwiesen. Der Prozess-Server RS erstellt nun mit den Informationen von dem Oracle und dem vierten Datensatz 4 einen fünften Datensatz 5, der an das mPOS-Gerät mPOS gesendet wird und die Transaktion bestätigt.
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Der Kommunikationskanal zwischen mPOS-Gerät mPOS und Kommunikationsgerät CD des Käufers C wird nicht direkt vom Prozess-Server RS verwaltet, ein Käufer C identifiziert und authentifiziert sich lediglich durch sein digitales Wallet, durch das die Zahlungsfähigkeit bestätigt ist.
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Durch die Sofort-Auktion ist ein aktueller Wechselkurs Fremdwährung-Fiatwährung gewährleistet, der insbesondere bei Kryptowährungen auch im Tagesverlauf stark schwanken kann. Der Verkäufer M ist dadurch vor Kursschwankungen geschützt, er erhält immer den von ihm gewünschten Betrag in dem von ihm gewünschten Fiatgeld. Denkbar ist auch, dass der Verkäufer M den von ihm gewünschten Betrag in einer Fremdwährung, insbesondere auch in einer Kryptowährung, erhält. Dann wird der Betrag seinem digitalen Wallet gutgeschrieben, das seinerseits einen Blockchain-Eintrag CC-BC in der vom Verkäufer M erhaltenen Kryptowährung vornimmt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist insofern ebenfalls skalierbar, indem auch unterschiedliche Fremdwährungen, insbesondere auch unterschiedliche Kryptowährungen, in das Verfahren implementiert werden können. Es muss lediglich ein Zugang zu einer weiteren Blockchain CC-BC bzw. zu einem Mempool einer weiteren Blockchain einer weiteren Kryptowährung sowie ein weiterer Oracle für die Überwachung dieser Blockchain geschaffen werden. Die Blockchains CC-BC der Kryptowährungen sowie deren Mempools sind öffentlich einsehbar und auf den Prozess-Server RS herunterzuladen.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (1 b) sendet jedes mPOS-Gerät mPOS den zweiten Datensatz 2 an jeweils einen Prozess-Server RS. Ebenso wird jeder Prozess-Server RS von einem Oracle O überwacht. Die Verteilung der Prozess-Server RS und der Oracle O sind daher dezentral angeordnet. Insbesondere kann durch diese Anordnung die Sicherheit des Verfahrens erhöht werden.
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In einer anderen Ausführungsform (1 c) senden mehrere mPOS-Geräte mPOS den zweiten Datensatz 2 an einen zentralen Prozess-Server RS. Eine derartige Anordnung ist einfacher und damit auch kostengünstiger zu realisieren.
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Im Folgenden werden in den 2 - 4 die einzelnen Kommunikationskanäle beschrieben.
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Das Verfahren 100 zur Ermittlung des Wechselkurses Fremdwährung-Fiatwährung und der Umtausch der Fremdwährung in einen Stablecoin zeigt 2. Zu Beginn des Verfahrens 100 gibt der Verkäufer M den Betrag in Fiatgeld-Währung sowie die Art der Fremdwährung, in der der Käufer C bezahlen will, in das mPOS-Gerät mPOS ein. Das mPOS-Gerät mPOS erzeugt 110 daraus den ersten Datensatz 1, der Informationen über Art und Höhe des Fiatgeld-Betrages und Art der Fremdwährung enthält. Das mPOS-Gerät mPOS generiert einen zweiten Datensatz 2, der an den Prozess-Server RS gesendet wird. Der zweite Datensatz 2 enthält Informationen über den Standort des mPOS-Geräts mPOS, eine laufende Nummer der Transaktion, das Datum der Transaktion, den Verkäufer M und die Höhe und Währung des Fiatgeld-Betrages sowie über die Art der Fremdwährung, mit der der Käufer C die Transaktion tätigen will. Der Prozess-Server RS stellt den dritten Datensatz 3 zum Abruf bereit und versendet eine Aufforderung an den Arbitrator A. Die Arbitratoren A bieten Umtauschangebote für die Fremdwährung in Stablecoins an.
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Auf dem Prozess-Server RS gehen dann die Gebote der Arbitratoren A in Form von Datensätzen ein, die temporär auf dem Prozess-Server RS gespeichert werden. Jeder Arbitrator A sendet dabei mindestens einen Datensatz an den Prozess-Server RS. Dabei werden vom Prozess-Server RS die gebotenen Stablecoins der Arbitratoren A geblockt 130, damit diese Stablecoins nicht anderen Transaktionen zur Verfügung stehen.
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Alle Arbitratoren A besitzen ein Konto, in dem Art und Menge ihrer jeweiligen Stablecoins verzeichnet sind. Die Arbitratoren A legen üblicherweise ein Limit fest, bis zu welchem Wechselkurs und bis zu welcher Menge sie welche Fremdwährungen erwerben möchten. Diese Angebote werden auf dem Prozess-Server RS mittels einer Arbitrator-Software miteinander verglichen. Das Auswahlverfahren kann auch auf verschiedene Weise konfiguriert werden, z.B. kann eine Bewertung der Zuverlässigkeit des Arbitrators A einfließen, es können z.B. auch bestimmte Fonds bevorzugt werden etc. Dasjenige Angebot mit dem besten Wechselkurs 140 „gewinnt“ üblicherweise diese Auktion, die dem Wechselkurs entsprechenden Stablecoins des „Gewinners“ bleiben geblockt, die Stablecoins aller anderen Angebote werden freigegeben. Der Prozess-Server RS sendet eine Information 150 über den „Gewinner“ an das mPOS-Gerät mPOS, die Transaktion wird freigegeben.
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Nachdem die Zahlung des Käufers C durch den Oracle O validiert wurde 160, erfolgt ein Eintrag 170 in eine Blockchain BC, um die Transaktion zu registrieren. Die Blockchain BC arbeitet mit einer Blockgenerierungszeit von 1s. Das ermöglicht dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung von Mempools eine Frequenz von 100 bis 300 Zahlungen pro Sekunde. Um höhere Zahlungsraten zu generieren, können weitere Blockchains BC oder sog. Sidechains eingerichtet werden.
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3 zeigt das Verfahren der Auslösung der Transaktion 200 auf Seiten des Kommunikationsgerätes CD des Käufers C. Im ersten Schritt scannt 210 der Käufer C den vom Prozess-Server RS übermittelten QR-Code z.B. mittels eines QR-Code-Scanners auf seinem mobilen Kommunikationsgerät CD, z.B. ein Smartphone, das mit seiner digitalen Wallet verbunden ist. Dann erfolgt eine Eingabe zur Auslösung der Zahlung 210, z.B. manuell durch den Käufer C, indem er die Transaktion auf seinem Kommunikationsgerät CD bestätigt. Der Betrag der Fremdwährung wird vom digitalen Wallet des Käufers C abgezogen. Falls die Fremdwährung eine Kryptowährung ist, wird vom digitalen Walles des Käufers C ein Eintrag in einen Block der Blockchain der Kryptowährung CC-BC erstellt bzw. ein Eintrag in den Mempool (Memory-Pool) der Kryptowährung vorgenommen 230.
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Das Verfahren 300 zur Bestätigung des Bezahlvorgangs durch das mPOS-Gerät mPOS zeigt 4. Zu Beginn des Verfahrens 300 gibt der Verkäufer in dem ersten Verfahrensschritt 310 M den Betrag in Fiatgeld-Währung sowie die Art der Fremdwährung, in der der Käufer C bezahlen will, in das mPOS-Gerät mPOS ein. Das mPOS-Gerät mPOS erzeugt daraus den ersten Datensatz 1, der Informationen über Art und Höhe des Fiatgeld-Betrages und Art der Fremdwährung enthält. Der erste Datensatz 1 wird an den Prozess-Server RS versendet 320. Das mPOS-Gerät mPOS empfängt 330 nach Beenden der Auktion (s. 2) einen vierten Datensatz, aus dem das mPOS-Gerät mPOS eine Ausgabe z.B. in Form eines QR-Codes erstellt und diesen auf einem Anzeigegerät ausgibt 340. Der Käufer C scannt diesen QR-Code z.B. mittels eines QR-Code-Scanners auf seinem mobilen Kommunikationsgerät CD, z.B. einem Smartphone, das mit seiner digitalen Wallet verbunden ist.
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Sobald ein Eintrag dieser Transaktion in einen Block in der Blockchain BC erfolgt ist, wird dieser vom Oracle O registriert. Der Oracle sendet eine entsprechende Information an den Prozess-Server RS. Zusätzlich werden die Stablecoins vom Konto des „Gewinners“ auf ein Konto des Verkäufers M überwiesen. Hierzu erfolgt ein Eintrag in den entsprechenden Block der jeweiligen Blockchain und/oder dem entsprechenden Mempool. Der Prozess-Server RS erstellt nun mit den Informationen des Oracle und dem vierten Datensatz 4 einen fünften Datensatz 5, der an das mPOS-Gerät mPOS gesendet wird 350 und die Transaktion bestätigt. Die Bestätigung wird auf dem mPOS-Gerät mPOS angezeigt und ausgegeben 360. Insbesondere sind die Zahlungen eines Kunden endgültig, sobald ein Block in die Blockchain CC-BC der Kryptowährung geschrieben ist. Bei der Kryptowährung Bitcoin beispielsweise erfolgt ein Eintrag eines neuen Blocks alle 10 Minuten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher insbesondere für den Verkäufer M ein verlässliches Verfahren, außerdem erhält der Verkäufer M die Bezahlung in der von ihm gewünschten Währung. Ebenfalls ist die Fälschungssicherheit gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- C
- Käufer
- M
- Verkäufer
- mPOS
- mPOS-Gerät
- A1, A2, .....
- Arbitrator
- RS
- Prozess-Server
- O
- Oracle
- BC
- Blockchain
- CC-BC
- Blockchain der Kryptowährung
- CD
- Kommunikationsgerät des Käufers
- 1
- 1. Datensatz
- 2
- 2. Datensatz
- 3
- 3. Datensatz
- 4
- 4. Datensatz
- 5
- 5. Datensatz
- 100
- Verfahren auf dem Prozess-Server (Auktion)
- 110
- Information von mPOS an Prozess-Server
- 120
- Erstellen und Bereitstellung von Informationen
- 130
- Blockieren der Stablecoins
- 140
- Höchstgebot
- 150
- Information über Höchstgebot an mPOS-Gerät
- 160
- Validierung der Zahlung
- 170
- Eintrag in Blockchain
- 200
- Verfahren mobiles Kommunikationsgerät des Käufers
- 210
- Scannen/Einlesen der Ausgabe (z.B. QR-Code)
- 220
- Eingabe zur Auslösung der Zahlung
- 230
- Eintrag in Block
- 300
- Verfahren mPOS-Gerät
- 310
- Eingabe in mPOS-Gerät
- 320
- Versand von Informationen
- 330
- Empfang von vierten Datensatz
- 340
- Ausgabe der Informationen des vierten Datensatzes (z.B. in Form eines QR-Codes)
- 350
- Empfang der Bestätigung der Transaktion
- 360
- Ausgabe der Bestätigung der Transaktion