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Die Erfindung betrifft eine Kassette mit einer Grundplatte mit einer Vorderseite und einer Rückseite, ferner mit einem pWDM-Filter für Glasfasern, dessen zwei diametral gegenüber liegende Randkanten mehrere vorstehende Glasfaser-Kontakte für Glasfasern und einen Glasfaser-Kabel-Kontakt für ein damit verbundenes Glasfaser-Kabel aufweist, wobei die Glasfaser-Kontakte an den beiden Randkanten nebeneinander auf derselben Höhe angeordnet sind, und wobei auf der Vorderseite und auf der Rückseite der Grundplatte Kupplungselemente für Glasfaser-Stecker und Führungselemente befestigt sind, um Glasfasern auf beiden Seiten der Grundplatte mit dem pWDM-Filter zu verbinden.
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Der pWDM-Filter (parallel wave length division multiplexer) kann als Multiplexer verwendet werden, um die unterschiedlichen Wellenlängen von mit dem Filter verbundenen Glasfasern in das eine Glasfaser-Kabel einzukoppeln, oder aber auf ähnliche Weise als Demultiplexer, um mehrere Wellenlängen aus dem ankommenden Glasfaser-Kabel zu trennen, indem diese in die abgehenden Glasfasern eingekoppelt werden. Der pWDM-Filter ist demnach als Multiplexer eine optische Vorrichtung, die mehrere optische Strahlen in einer einzigen Faser kombiniert, oder ein Demultiplexer, der die optischen Strahlen einer einzigen Faser auf mehrere Fasern aufteilt.
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Kassetten der betrachteten Art werden meist in einen Glasfaser-Verteilungsrahmen mit mehreren übereinander angeordneten Fächern oder Paneelen aufgenommen, die jeweils mehrere Kassetten enthalten. Die Höhe eines solchen optischen Verteilungsrahmens ist begrenzt, weshalb nur eine bestimmte maximale Anzahl von Fächern übereinander gestapelt werden können. Dabei besteht ein Bedürfnis nach einer hohen Packungsdichte und einer guten Handhabbarkeit der Glasfasern in dem optischen Verteiler.
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Aus der
DE 10 2016 000 341 B4 ist eine Kassette mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 bekannt. Bei dieser Kassette ist eine Aussparung ausgebildet, in der der pWDM-Filter angeordnet ist. Der pWDM-Filter ist mittels Schrauben am Rand der Aussparung befestigt und außerdem von einem winkelförmigen Halteelement übergriffen. Die Aussparung ragt an zwei diametral gegenüber liegenden Endbereichen des pWDM-Filters zumindest soweit über an den Endbereichen befindliche Glasfaser-Kontakte hinaus, dass die Glasfaser-Kontakte der gegenüber liegenden Endbereiche des pWDM-Filters von der Vorder- und der Rückseite der Grundplatte aus zugänglich sind, so dass die Glasfasern in die zugehörigen Glasfaser-Kontakte eingesteckt werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kassette der betrachteten Art anzugeben, die über eine kompakte Ausgestaltung eine hohe Packungsdichte erreicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung sieht vor, dass der pWDM-Filter in einer Vertiefung der Grundplatte angeordnet ist, die eine solche Tiefe hat, dass die Glasfaser-Kontakte an den beiden Randkanten des auf dem Boden der Vertiefung befestigten pWDM-Filters in einem kleinen Abstand über dem Höhenniveau der Grundplatte angeordnet sind, und dass die Grundplatte zwischen der Vertiefung und den Kupplungselementen eine in Querrichtung der Kassette langgestreckte Aussparung aufweist, durch die Glasfasern hindurch führbar sind.
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Damit können entweder die optischen Signale von an beiden Seiten der Grundplatte angeordnete Glasfasern, die jeweils eine bestimmte Wellenlänge haben, auf die Glasfaser des abgehenden Glasfaser-Kabels übertragen werden, oder die Signale des ankommenden Glasfaser-Kabels können auf Glasfasern verteilt werden, die an beiden Seiten der Grundplatte zu Kupplungselementen verlaufen, indem ausgewählte Glasfasern durch die Aussparung zwischen dem pWDM-Filter und den Kupplungselementen hindurchgeführt werden, wodurch ein Teil der Glasfasern auf der Vorderseite und der übrige Teil auf der Rückseite der Grundplatte mit den Kupplungselementen verbunden werden, bevor diese mit weiterführenden Glasfasern gekoppelt werden.
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Dabei können die mit einer Seite des pWDM-Filters verbundenen Glasfasern zunächst in einem Bündel in einem ersten Drehsinn um den pWDM-Filter als Bündel abgelegt werden, unter Beachtung der zulässigen Krümmung der Glasfasern, bevor sie durch die langgestreckte Aussparung zur Rückseite der Grundplatte geführt und dort mit den zugehörigen Kupplungselementen verbunden werden, während die Glasfasern der anderen Seite des pWDM-Filters in der Gegenrichtung um den Filter herum abgelegt und anschließend den Kupplungselementen auf der Vorderseite der Grundplatte zugeführt werden können. Dies erfolgt auf für den Monteur erkennbar übersichtliche Weise, womit die Glasfasern auf der Kassette gut handhabbar sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aussparung so groß, dass die Glasfasern mit bereits verbunden Steckern durch die Aussparung hindurch geführt werden können.
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Die Aussparung hat bevorzugt eine langgestreckte Rechteckform. Außerdem ist bevorzugt, dass die Aussparung parallel zur Vertiefung und der Reihe der in Halterungen befestigten Kupplungselemente verläuft. Dabei ist außerdem bevorzugt, dass die Aussparung sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Vertiefung, ohne seitliche Versetzung zu dieser, erstreckt, womit die Führung der Glasfasern zu den Kupplungslementen auf der Rückseite der Grundplatte erleichtert ist.
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Die Vertiefung, in die der pWDM-Filter eingesetzt ist, hat in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine rechteckige Stufenform mit vertikalen Begrenzungswänden. An den vier Eckbereichen des Bodens der Vertiefung können konische Dorne senkrecht vorstehen, die in passende konische Aussparungen des pWDM-Filters eingreifen, wenn dieser in die Vertiefung eingesetzt wird. Außerdem können an den vier Eckbereichen der Vertiefung von der Begrenzungswand elastische Rastnasen vorstehen, die in passende Aussparungen am Rand des pWDM-Filters einschnappen, wenn dieser bis in die Endlage in die Dorne eingesetzt ist. Durch diese Ausbildung ist der pWDM-Filter ohne nennenswerten Montageaufwand und ohne Werkzeug in die Kassette einsetzbar und wackelfrei in seiner Lage gehalten.
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Die Kassette kann an beiden Seiten einen abnehmbaren Deckel haben, der auf einer Umfangswand der Grundplatte aufliegt. Da der pWDM-Filter in einer Vertiefung der Grundplatte angeordnet ist, steht er nur teilweise über die Grundplatte hinaus vor, so dass eine flache und insgesamt kompakte Ausgestaltung der Kassette ermöglicht ist.
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Nachfolgend wird mit Bezug auf die Zeichnungen eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kassette näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht der Vorderseite einer Kassette mit eingesetztem pWDM-Filter;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Rückseite der Kassette;
- 3 eine Darstellung wie 1, jedoch ohne pWDM-Filter und ohne Kupplungselemente;
- 4 einen mittigen Längsschnitt durch die Kassette gemäß 3;
- 5 eine vergrößerte Darstellung eines Eckbereichs der Vertiefung;
- 6 eine Darstellung ähnlich wie 1, mit den zugehörigen Glasfasern.
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1 zeigt die Kassette 1 in einer Ansicht der Vorderseite 3 ihrer Grundplatte 2. In der Grundplatte 2 ist eine rechteckige, stufenförmige Vertiefung 4 ausgebildet, in die ein ebenfalls rechteckiger pWDM-Filter 5 eingesetzt ist. An zwei diametral gegenüber liegenden Randkanten 6 des pWDM-Filters 5 stehen nebeneinander auf gleicher Höhe Glasfaser-Kontakte 7 ab. Die Vertiefung 4 hat eine solche Tiefe, dass sich die vorstehenden Glasfaser-Kontakte 7 in einem geringen Abstand über der Grundplatte 2 befinden.
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2 zeigt, dass der Boden 8 der Vertiefung 4 über das Niveau der Rückseite 9 der Grundplatte 2 hinaus übersteht.
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Auf der Vorderseite 3 und der Rückseite 9 der Grundplatte 2 sind Halterungen 10 für Kupplungselemente 11 angeordnet, die in einer Reihe in Querrichtung der Kassette 1 nebeneinander positioniert sind und mit denen von den Glasfaser-Kontakten 7 kommende Glasfaser 12 (6) über Stecker verbunden werden.
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Der pWDM-Filter 5 befindet sich in einer solchen Lage in der Kassette 1, dass sich seine in 1 obere und untere Randkante 13 in Querrichtung der Kassette 1 erstrecken, parallel zu der Reihe der Halterungen 10 der Kupplungselemente 11. Zwischen der Vertiefung 4 und dem pWDM-Filter 5 und der Reihe der Kupplungselemente 11 ist aus der Grundplatte 2 eine langgestreckte rechteckige Aussparung 14 ausgeschnitten, die sich ebenfalls in Querrichtung der Kassette 1 erstreckt. Die Aussparung hat eine Länge I, die im wesentlichen der Länge der Aussparung 4 entspricht, und eine solche Breite b, dass Glasfasern 12 mit befestigten Steckern durch die Aussparung 14 zur Rückseite 9 und den dortigen Kupplungselementen 11 hindurchgeführt werden können.
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Wie die 4 und 5 zeigen, hat die Vertiefung 4 eine rechteckige Stufenform mit vertikalen Begrenzungswänden 15 und den bereits oben erwähnten versenkten Boden 8. Zur Befestigung des pWDM-Filters 5 stehen von dem Boden 8 an den vier Eckbereichen der Vertiefung 4 konischen Dorne 16 aufrecht ab, die beim Einsetzen des pWDM-Filters 5 in entsprechend geformte Aussparungen des Filters spielfrei eingreifen. Außerdem stehen von den Begrenzungswänden 15 an den vier Eckbereichen elastische Rastnasen 17 vor, die am Rand des pWDM-Filters einschnappen, wenn dieser vollständig in die konischen Dorne 16 eingesetzt ist. Damit ist der pWDM-Filter stabil wackelfrei fixiert.
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Die Kassette 1 enthält an beiden Seiten der Grundplatte 2 eine Umfangswand 20, auf der abnehmbare Deckel 19 befestigt werden können.
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6 zeigt, auf welche Weise Glasfasern 12 auf der Kassette 1 angeordnet werden können. Hierbei können die mit den Glasfaser-Kontakten der einen Seite des pWDM-Filters 5 verbundenen Glasfasern 12 in einem Bündel zunächst beispielsweise im Uhrzeigersinn um den pWDM-Filter 5 herum abgelegt und dann durch die Aussparung 14 zur Rückseite geführt werden, um dort an die Kupplungselemente angeschlossen zu werden. Die Glasfasern der anderen Seite des pWDM-Filters 5 können im Gegenuhrzeigersinn als Bündel um den pWDM-Filter abgelegt und dann mit ihren Endbereichen auf der Vorderseite der Kassette zu den Kupplungselementen geführt und mit diesen verbunden werden. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich, wenn die Glasfasern - wie dies meist der Fall ist - eine erhebliche Überlänge hinsichtlich des Abstands der Glasfaser-Kontakte des Filters und der Anschlüsse der Kupplungselemente haben.