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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit mit einem integrierten Achsgelenk sowie einen elektrischen Achsantrieb mit einer solchen Antriebseinheit gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
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Bei elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen sind unterschiedliche Antriebskonzepte bekannt. Ein bevorzugtes Antriebskonzept weist, analog zu einem Antriebskonzept für ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor, einen zentralen elektrischen Antriebsmotor auf, welcher über einen Antriebsstrang mit den angetriebenen Rädern des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Dabei ist zwischen dem elektrischen Antriebsmotor und den angetriebenen Rädern des Kraftfahrzeuges ein Getriebe, insbesondere ein Untersetzungsgetriebe angeordnet, um die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors auf die Raddrehzahl der angetriebenen Räder zu reduzieren und das Antriebsmoment entsprechend zu erhöhen. Ferner ist bei einem solchen Antriebskonzept ein Differenzial vorgesehen, um das Antriebsmoment des elektrischen Antriebsmotors auf die angetriebenen Räder zu verteilen und insbesondere bei Kurvenfahrten des Kraftfahrzeuges eine unterschiedliche Raddrehzahl zwischen dem kurveninneren angetriebenen Rad und dem kurvenäußeren angetriebenen Rad zu ermöglichen.
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Alternativ sind elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge bekannt, bei denen jedes angetriebene Rad über einen einzelnen elektrischen Antriebsmotor angetrieben wird. Dieser Antriebsmotor kann als Radnabenmotor in das angetriebene Rad integriert oder über eine kurze Antriebseinheit mit dem angetriebenen Rad verbunden sein.
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Bei Kraftfahrzeugen mit elektrischem Antrieb sind Antriebseinheiten bekannt, welche an einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeuges zwei koaxial nebeneinander angeordnete Elektromotoren aufweisen. Dabei ist jedem elektrischen Antriebsmotor ein Getriebe zugeordnet, um die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors an die Raddrehzahl der angetriebenen Räder des Kraftfahrzeuges anzupassen. Somit kann jedes Rad des Kraftfahrzeuges einzeln angetrieben werden, wodurch unterschiedliche Fahrprofile realisiert werden können. Außerdem benötigt ein solches Antriebssystem durch den direkten Antrieb jeweils eines angetriebenen Rades kein Differenzial. Gewöhnlich werden bei solchen Antriebskonzepten Steckwellen verwendet, an welchen anschließend ein Antriebswellengelenk angeschraubt wird. Alternativ können die Antriebswellengelenke auch in den Steckwellen integriert sein. Als eine weitere Alternative sind Antriebssysteme bekannt, bei denen ein Antriebsgelenk zwischen einem elektrischen Antriebsmotor und einem angetriebenen Rad des Kraftfahrzeuges an einem Abtriebsbauteil des Getriebes angeschraubt ist.
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Aus der
DE 10 2014 201 245 A1 ist ein elektromechanischer Achsantrieb für ein Kraftfahrzeug mit einem Elektromotor bekannt, der einen zum Umlauf um eine Getriebeachse vorgesehenen Rotor, und eine als Umlaufrädergetriebe ausgeführte Verzweigungsgetriebestufe zur Verzweigung der seitens des Elektromotors bereitgestellten Antriebsleistung auf einen ersten Lastweg und auf einen zweiten Lastweg aufweist. Der elektromechanische Achsantrieb umfasst ferner wenigstens eine in einem der Lastwege vorgesehene Wendegetriebestufe zum Ausgleich der Verzweigungswirkung der Verzweigungsgetriebestufe, derart, dass sich am Ausgang des jeweiligen Lastwegs gleiche Antriebsmomente und gleiche Drehrichtungen ergeben. Dabei umfasst die Verzweigungsgetriebestufe ein erstes Sonnenrad, einen ersten Planetenträger, eine daran gelagerte erste Planetenanordnung sowie ein erstes Hohlrad. Die Wendegetriebestufe umfasst ein zweites Sonnenrad, einen zweiten Planetenträger, daran gelagerte zweite Planeten sowie ein zweites Hohlrad. Dabei ist die kinematische Koppelung des ersten Sonnenrades der Verzweigungsgetriebestufe mit dem Rotor des Elektromotors durch ein Bauteil bewerkstelligt, das sich in einem axial zwischen der Verzweigungsgetriebestufe und der Wendegetriebestufe liegenden Bereich radial zwischen dem Rotor und dem ersten Sonnenrad erstreckt.
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Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Radantrieben ist es, dass diese einen relativ hohen Bauraumbedarf, insbesondere in axialer Richtung, aufweisen. Der hohe Bauraumbedarf erfolgt aus der Anzahl an aneinander aufgereihten Bauteilen, d.h. es werden zwei elektrische Antriebsmotoren, zwei Getriebe und zwei Antriebswellengelenke aneinander aufgereiht. Je länger eine solche Antriebseinheit baut, desto kürzer werden die Antriebswellen des Kraftfahrzeuges, wenn der Achsantrieb im Kraftfahrzeug quer zur Fahrtrichtung verbaut ist. Die Antriebswellen sind in ihrem Schwenkwinkel durch die Funktion der beiden Ausgleichsgelenke begrenzt. Um einen hinreichenden Federweg zu realisieren, ist daher eine Mindestlänge für die Antriebswellen notwendig. Zudem wird mit zunehmendem Schwenkwinkel die Axialbewegung des axial ausgleichenden Gelenkes erhöht. Dadurch ergibt sich eine höhere mechanische Belastung in der gesamten Antriebseinheit, wodurch die Verlustleistung erhöht wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Antriebseinheit die axiale Baulänge zu reduzieren und somit die im Stand der Technik beschriebenen Nachteile zu überwinden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Antriebseinheit, umfassend ein Planetengetriebe mit mindestens einem Sonnenrad, einem mit dem Sonnenrad in Wirkverbindung stehenden Planetenrad, einem Planetenträger, welcher das Planetenrad trägt, sowie mit einer Antriebswelle, gelöst. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Antriebswelle mittels eines Achsgelenkes in dem Planetengetriebe schwenkbar gelagert ist. Durch die Verlagerung des Achsgelenks in das Planetengetriebe kann in axialer Richtung Bauraum gewonnen werden. Dadurch können bei gleichem Federweg der angetriebenen Räder kleinere Schwenkwinkel bei den Antriebswellen realisiert werden, wodurch die Reibung im Antriebsstrang minimiert wird und der Wirkungsgrad des Antriebsstrangs erhöht werden kann. Ferner kann der Verschleiß im Antriebsstrang durch die geringere Reibung minimiert werden, wodurch sich die Dauerhaltbarkeit der Antriebseinheit erhöht.
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Als weiterer Vorteil ergibt sich, dass durch die kompaktere Bauweise der Antriebseinheit das Gewicht der Antriebseinheit reduziert werden kann, wodurch der Verbrauch eines mittels der Antriebseinheit angetriebenen Kraftfahrzeuges verringert und somit die Reichweite erhöht werden kann.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Verbesserungen und Weiterentwicklungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Antriebseinheit möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebswelle in dem Planetenträger des Planetengetriebes gelagert ist. Da der Bauraum des Planetenträgers bislang nicht effizient genutzt wird, bietet eine Verlagerung des Achsgelenks in den Planetenträger die Möglichkeit, auf einfache Art und Weise in axialer Richtung Bauraum zu reduzieren und somit eine kleinere und kompaktere Antriebseinheit herzustellen. Dabei kann insbesondere eine Schmierung des Achsgelenks durch das Getriebeöl des Planetengetriebes erfolgen, sodass auf eine zusätzliche Abkapslung des Achsgelenks verzichtet werden kann. Dadurch kann die Konstruktion einfacher und mit weniger Bauteilen ausgeführt werden, wodurch neben der Gewichtsersparnis auch die Kosten für die Antriebseinheit reduziert werden können.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebseinheit eine Achsmanschette umfasst, wobei die Achsmanschette an dem Planetenträger und an der Antriebswelle befestigt ist. Durch eine Achsmanschette kann das Achsgelenk vor dem Eindringen von Schmutz und Verunreinigungen geschützt werden. Dabei kann die Achsmanschette auf einfache Art und Weise an dem Planetenträger und der Antriebswelle befestigt werden, sodass die Achsmanschette auf konstruktiv einfache Art und Weise befestigt werden kann.
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Besonders bevorzugt ist dabei, dass die Achsmanschette mittels eines Spannbandes an der Antriebswelle befestigt ist. Durch ein Spannband ist eine besonders einfache und reversibel lösbare Verbindung der Achsmanschette an der Antriebswelle möglich. Somit kann die Achsmanschette im Falle einer Beschädigung einfach ausgewechselt werden, um das Achsgelenk weiterhin vor dem Eindringen von Spritzwasser, Schmutz und Verunreinigungen zu schützen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Antriebseinheit ist vorgesehen, dass die Antriebswelle mittels eines Sicherungselementes, insbesondere mittels eines Sicherungsringes, in dem Planetenträger des Planetengetriebes fixiert ist. Durch ein Sicherungselement kann die Antriebswelle auf einfache Art und Weise in dem Planetenträger des Planetengetriebes befestigt werden, um eine Verschiebung der Antriebswelle in axialer Richtung und ein mögliches Herausrutschen der Antriebswelle aus dem Planetenträger zu verhindern. Somit wird die Position des Achsgelenks und der Antriebswelle zum Planetenträger eindeutig definiert, sodass eine einfache Übertragung des Antriebsmoments auf die Antriebswelle möglich ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Antriebseinheit ist vorgesehen, dass das Planetenrad als gestuftes Planetenrad mit einer ersten Verzahnung und einer zweiten Verzahnung ausgeführt ist, wobei die erste Verzahnung in einer ersten Verzahnungsebene mit dem Sonnenrad und die zweite Verzahnung in einer zweiten Verzahnungsebene mit einem Hohlrad des Planetengetriebes in Eingriff steht. Durch ein gestuftes Planetenrad kann im Vergleich zu einem einstufigen Planetenrad Bauraum eingespart werden und der vorhandene Bauraum optimal genutzt werden. Alternativ ist aber auch eine Ausführung der Antriebseinheit mit einem Planetengetriebe mit einstufigen Planetenrädern möglich.
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In einer weiteren Verbesserung der Antriebseinheit ist vorgesehen, dass an dem Planetenträger mindestens eine Schmiernut ausgebildet ist, über welche das Achsgelenk mit einem Schmiermittel vorsorgt wird, wobei das Schmiermittel durch die Rotation des Planetenträgers in das Achsgelenk gefördert wird. Durch die Schmiernut kann das Achsgelenk auf einfache Art und Weise mit dem Getriebeöl des Planetengetriebes geschmiert werden. Somit ist keine zusätzliche Kapselung des Achsgelenks notwendig. Ferner muss kein zusätzliches Schmiermittel, insbesondere kein zusätzliches Fett, in das Achsgelenk eingebracht werden. Dadurch kann verhindert werden, dass sich das Getriebeöl und das Fett vermischen und somit die Dauerhaltbarkeit der Antriebseinheit durch eine verschlechterte Schmierung reduziert wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Achsgelenk als Tripodengelenk ausgeführt ist. Durch ein Tripodengelenk kann die Reibung minimiert werden, wodurch die Verlustleistung im Antriebsstrang verringert wird. Ferner bietet ein Tripodengelenk die Möglichkeit, die Antriebswelle im Wesentlichen von dem Planetengetriebe zu entkoppeln, sodass die Körperschallübertragung reduziert wird, wodurch das Geräuschniveau des Antriebsstrangs abgesenkt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Achsgelenk als Gleichlaufgelenk ausgeführt ist. Durch ein Gleichlaufgelenk ist ebenfalls eine gleichmäßige Übertragung der Winkelgeschwindigkeit und des Drehmoments von dem Planetenträger auf die Antriebswelle möglich.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Antriebseinheit ist vorgesehen, dass der Planetenträger als zwei- oder mehrteiliger Planetenträger ausgeführt ist und einen Deckel sowie einen Körper umfasst. Durch einen mehrteiligen Planetenträger kann die Montage der Antriebseinheit deutlich vereinfacht werden. Zudem kann die Komplexität der einzelnen Bauteile reduziert werden, wodurch eine Fertigung des Planetenträgers mit vergleichsweise einfachen und kostengünstigen Fertigungsmethoden möglich ist. Somit können die Kosten für den Planetenträger und die Antriebseinheit reduziert werden.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn der Deckel und der Körper des Planetenträgers mittels einer Nietverbindung, insbesondere mittels mehrerer gleichmäßig über den Umfang des Planetenträgers verteilte Niete, miteinander verbunden sind. Durch eine entsprechende Nietverbindung ist eine besonders einfache und in der Fertigung schnelle Verbindung der beiden Bauteile des Planetenträgers möglich. Somit können die Fertigungskosten minimiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Antriebseinheit ist vorgesehen, dass das Planetengetriebe mittels eines Wellendichtrings, insbesondere mittels eines Radialwellendichtrings, an der Antriebswelle abgedichtet ist, um einen Schmiermittelaustritt aus dem Planetengetriebe zu verhindern. Durch einen Wellendichtring auf der Antriebswelle ist eine besonders einfache und kostengünstige Abdichtung der Antriebseinheit möglich, um einen Austritt von Getriebeöl an der Antriebsachse zu verhindern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Dichtscheibe, insbesondere eine metallische Dichtscheibe, in das Innere der Antriebswelle eingepresst ist, um am Übergang zwischen dem Planetengetriebe und der Antriebswelle eine Abdichtung sicherzustellen. Bei einer Ausführung der Antriebswelle als Hohlwelle ist es vorteilhaft, zusätzlich eine Dichtscheibe in die Antriebswelle einzupressen, um eine weitere Abdichtung der Antriebswelle sicherzustellen und betriebssicher zu verhindern, dass Getriebeöl aus dem Achsgelenk durch die hohle Antriebswelle fließt und im Bereich des angetriebenen Rades austritt.
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Erfindungsgemäß wird ein elektrischer Achsantrieb für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem elektrischen Antriebsmotor und mindestens einer solchen Antriebseinheit vorgeschlagen. Durch einen solchen elektrischen Achsantrieb kann auf vorteilhafte Weise der Antrieb eines angetriebenen Rades eines Kraftfahrzeuges mit Elektroantrieb erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des elektrischen Achsantriebs ist vorgesehen, dass der elektrische Achsantrieb zwei elektrische Antriebsmotoren, zwei Planetengetriebe und zwei Antriebswellen aufweist, wobei jede der Antriebswellen mit einem angetriebenen Rad eines Kraftfahrzeuges verbindbar ist. Dadurch kann eine kompakte Motor-Getriebe-Einheit ausgebildet werden, über welche zwei Antriebsräder einer angetriebenen Achse eines elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeuges unabhängig voneinander angesteuert werden können. Dadurch kann das Antriebsmoment für die Räder individuell angepasst werden, wodurch die Fahrdynamik und die aktive Sicherheit des Kraftfahrzeuges verbessert werden kann. Ferner kann durch die Motor-Getriebe-Einheit die Masse am Schwerpunkt konzentriert werden, wodurch die Fahrdynamik und die aktive Sicherheit ebenfalls verbessert wird.
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Bevorzugt ist dabei, wenn die beiden elektrischen Antriebsmotoren in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind, wobei der erste elektrische Antriebsmotor und der zweite elektrische Antriebsmotor durch eine Isolationsplatte voneinander getrennt sind. Dadurch kann die Montage der Motor-Getriebe-Einheit vereinfacht werden. Somit kann auf einfache Art und Weise ein Antrieb montiert werden, bei dem beide Antriebsräder einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeuges unabhängig voneinander angesteuert werden können.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn sowohl die beiden elektrischen Antriebsmotoren als auch die beiden Planetengetriebe zu einer Antriebseinheit verbunden in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Somit kann ein komplettes Antriebssystem geliefert werden, was den Entwicklungsaufwand für den Kraftfahrzeughersteller reduziert. Zudem lässt sich dadurch die Montage weiter vereinfachen, sodass lediglich eine Schnittstelle zur Ansteuerung der Motor-Getriebe-Einheit vorgesehen werden muss.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleicher Funktion sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Dabei zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines aus dem Stand der Technik bekannten elektrischen Achsantriebs mit zwei elektrischen Antriebsmotoren, wobei die Abtriebswellen ein Gelenk aufweisen, welches an einen Abtriebsflansch des jeweiligen Getriebes anschraubbar ist;
- 2 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Antriebseinheit mit integrierten Achsgelenk; und
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Antriebseinheit mit integriertem Achsgelenk.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines elektrischen Achsantriebs 1 dargestellt. Der elektrische Achsantrieb 1 umfasst einen ersten elektrischen Antriebsmotor 2 und einen zweiten elektrischen Antriebsmotor 3, welche in einem gemeinsamen Gehäuse 18 angeordnet sind. Dem ersten elektrischen Antriebsmotor 2 ist ein erstes Steuergerät 16 zugeordnet, über welches die Leistung des ersten elektrischen Antriebsmotors 2 geregelt werden kann. Dem zweiten elektrischen Antriebsmotor 3 ist ein zweites Steuergerät 17 zugeordnet, mit welchem die Leistung des zweiten elektrischen Antriebsmotors 3 geregelt werden kann. Zwischen dem ersten elektrischen Antriebsmotor 2 und dem zweiten elektrischen Antriebsmotor 3 ist eine Isolation 19 vorgesehen, um die beiden elektrischen Antriebsmotoren 2, 3 betriebssicher voneinander zu trennen und ein Überspringen von elektrischer Ladung oder einen Kurzschluss zu verhindern. Die elektrischen Antriebsmotoren 2, 3, sind jeweils mit einem Planetengetriebe 4, 5 verbunden, in welchem das Antriebsmoment des jeweiligen elektrischen Antriebsmotors 2, 3 erhöht und die Drehzahl reduziert wird. Die Planetengetriebe 4, 5 weisen jeweils auf ihrer Abtriebsseite einen Flansch 8, 9 auf, an welchem ein Achsgelenk 10, 11 einer Antriebswelle 6, 7 mittels Verbindungselementen, insbesondere mittels einer Schraubverbindung, befestigt werden kann. Die Achsgelenke 10, 11 sind jeweils mit einer Achsmanschette 12, 13 verbunden, welche das jeweilige Achsgelenk 10, 11 gegen das Eindringen von Spritzwasser, Dreck und sonstigen Verunreinigungen schützt. An dem jeweils dem Achsgelenk 10, 11 abgewandten Ende der Antriebswellen 6, 7 ist jeweils eine weitere Achsmanschette 14, 15 vorgesehen, an welcher ein weiteres Achsgelenk zur Aufnahme des angetriebenen Rades des Kraftfahrzeuges aufgenommen werden kann. Das Antriebsmoment des elektrischen Antriebsmotors 2, 3 wird durch das jeweilige Planetengetriebe 4, 5 erhöht, wobei gleichzeitig die Drehzahl reduziert wird.
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In 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Antriebseinheit 20 für einen elektrischen Achsantrieb 1 dargestellt. Die Antriebseinheit 20 umfasst ein Planetengetriebe 4, 5, ein Achsgelenk 10, 11 und eine Antriebswelle 6, 7, welche über das Achsgelenk 10, 11 schwenkbar in dem Planetenträger 21 des Planetengetriebes 4, 5 gelagert ist. Das Achsgelenk 10, 11 kann insbesondere als Tripodengelenk 32 oder als Gleichlaufgelenk 31 ausgebildet sein. Die Antriebseinheit 20 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel anhand eines elektrischen Achsantriebes beschrieben, sie kann jedoch auch in einer nicht-elektrischen Achseinheit wie z.B. in einem Differential oder dergleichen angeordnet sein.
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Das Planetengetriebe 4, 5 weist ein Sonnenrad 27 auf, welches auf einer Eingangswelle des Planetengetriebes 4, 5 angeordnet ist und drehfest mit dieser Eingangswelle verbunden ist. Die Eingangswelle wird durch einen in 1 dargestellten Elektromotor 2, 3 angetrieben. Das Sonnenrad 27 steht in einer ersten Verzahnungsebene I mit einer ersten Verzahnung 25 eines gestuften Planetenrades 24 in Eingriff. Ferner ist an dem gestuften Planetenrad 24 eine zweite Verzahnung 26 ausgebildet, welche in einer zweiten Verzahnungsebene II mit einem Hohlrad des Planetengetriebes 4, 5 in Eingriff steht. Das gestufte Planetenrad 24 ist mittels einen Planetenbolzens drehbar auf dem Planetenträger 21 gelagert.
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Der Planetenträger 21 ist als mehrteiliger Planetenträger 21 ausgeführt und weist einen Deckel 22 und einen Körper 23 auf, welche mittels einer Nietverbindung durch gleichmäßig über den Umfang des Planetenträgers 21 verteilte Niete 34 miteinander verbunden sind. In dem Planetenträger 21 ist ein Hohlrad ausgebildet, in welchem ein Achsgelenk 10, 11 der Antriebseinheit 20 aufgenommen ist. Das Achsgelenk 10, 11 ist mit der Antriebswelle 6, 7 derart verbunden, dass die Antriebswelle 6, 7 schwenkbar im Planetenträger 21 gelagert ist. Ferner sind in dem Planetenträger 21 Schmiernuten 29 ausgebildet, um das Achsgelenk 10, 11 mit dem Getriebeöl des Planetengetriebes 4, 5 zu schmieren. Dabei wird das Getriebeöl durch die umlaufende Bewegung des Planetenträgers 21 und das Abrollen des gestuften Planetenrades 24 in die Schmiernut 29 gefördert. An dem Planetenträger 21 ist eine Achsmanschette 12, 13 befestigt, welche an ihrem dem Planetenträger 21 abgewandten Ende mittels eines Spannbandes 33 an der Antriebswelle 6, 7 befestigt ist. An dem Achsgelenk 10, 11 ist ferner ein Sicherungsring 28 vorgesehen, welcher eine axiale Verschiebung der Antriebswelle 6, 7 verhindert und somit ein Herausrutschen der Antriebswelle aus dem Planetenträger 21 des Planetengetriebes 4, 5 verhindert.
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Zur Abdichtung des Planetengetriebes ist ein Radialwellendichtring auf der Antriebswelle 6, 7 vorgesehen, ferner ist eine in die Antriebswelle 6, 7 eingepresste Dichtscheibe vorgesehen, um einen Schmiermittelaustritt von durch die Antriebswelle 6,7 in die Umgebung bzw. einen angrenzenden Hohlraum zu verhindern.
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In 3 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel der Antriebseinheit 20 dargestellt. Bei im Wesentlichen gleichem Aufbau wie zu 2 ausgeführt, ist in diesem Ausführungsbeispiel kein zusätzliches Sicherungselement zur axialen Fixierung der Antriebswelle 6, 7 vorgesehen. Dabei ist anstelle einer durchgängigen Antriebswelle 6, 7, welche das Planetengetriebe 4, 5 mit einem angetriebenen Rad eines Kraftfahrzeuges verbindet, nur ein Antriebswellenstück 30 vorgesehen, an welches eine weiterführende Antriebswelle 6, 7 angeschlossen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektrischer Achsantrieb
- 2
- Erster Elektromotor
- 3
- Zweiter Elektromotor
- 4
- Erstes Getriebe
- 5
- Zweiter Getriebe
- 6
- Erste Antriebswelle
- 7
- Zweite Antriebswelle
- 8
- Erster Flansch
- 9
- Zweiter Flansch
- 10
- Erstes Achsgelenk
- 11
- Zweites Achsgelenk
- 12
- Erste Achsmanschette
- 13
- Zweite Achsmanschette
- 14
- Dritte Achsmanschette
- 15
- Vierte Achsmanschette
- 16
- Erstes Steuergerät
- 17
- Zweites Steuergerät
- 18
- Gehäuse
- 19
- Isolation
- 20
- Antriebseinheit
- 21
- Planetenträger
- 22
- Deckel
- 23
- Körper
- 24
- (gestuftes) Planetenrad
- 25
- Erste Verzahnung
- 26
- Zweite Verzahnung
- 27
- Sonnenrad
- 28
- Sicherungsring
- 29
- Schmiernut
- 30
- Antriebswellenstück
- 31
- Gleichlaufgelenk
- 32
- Tripodengelenk
- 33
- Spannband
- 34
- Niet
- I
- erste Verzahnungsebene
- II
- zweite Verzahnungsebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014201245 A1 [0005]