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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Bremsstaubpartikelfilter zur Aufnahme von Bremsstaub einer Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Aus
WO 2019/048374 A1 ist ein Bremsstaubpartikelfilter zur Aufnahme von Bremsstaub einer Scheibenbremse eines Fahrzeuges bekannt. Der Bremsstaubpartikelfilter umfasst ein ringsegmentförmiges Filtergehäuse, das aus zwei Gehäusehalbschalen zusammengesetzt ist und als Filtermedium einen Filtereinsatz aufnimmt, welcher zur Aufnahme des Bremsstaubs dient. Das Filtergehäuse einschließlich des Filtereinsatzes weisen eine U-förmige Querschnittsform auf und übergreifen die Außenkante der Bremsscheibe. Die Scheibenbremse ist in einem Radlagergehäuse aufgenommen, an dem das Filtergehäuse des Bremsstaubpartikelfilters befestigt ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen einen effizient arbeitenden, leicht zu montierenden und zu produzierenden Bremsstaubpartikelfilter zur Aufnahme von Bremsstaub einer Scheibenbremse zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Der erfindungsgemäße Bremsstaubpartikelfilter kann in Scheibenbremsen eingesetzt werden, insbesondere in Fahrzeugen, um den Bremsstaub aufzunehmen, der bei Betätigung der Scheibenbremse durch die Reibung zwischen dem Bremsbelag und der Bremsscheibe anfällt. Der Bremsstaubpartikelfilter weist ein ringsegmentförmiges Filtergehäuse auf, das aus zwei Gehäuseteilen in Form von Gehäusehalbschalen zusammengesetzt ist und einen Filtereinsatz aufnimmt, wobei im montierten Zustand der Bremsstaubpartikelfilter auf die Bremsscheibe aufgesetzt ist und die Bremsscheibe teilweise übergreift. Vorteilhafterweise besitzen das Filtergehäuse sowie der darin aufgenommene Filtereinsatz, der aus einem Filtermaterial besteht, eine U-förmige Querschnittsform, wobei der Bremsstaubpartikelfilter mit der offenen U-Seite auf die Bremsscheibe aufgesetzt ist, so dass die Bremsscheibe von der U-Form des Bremsstaubpartikelfilters teilweise umgriffen ist. Der Bremsstaub, der bei Betätigung der Scheibenbremse durch den Abrieb der Bremsbeläge an der Bremsscheibe entsteht, wird tangential nach außen geschleudert und von dem Bremsstaubpartikelfilter aufgefangen.
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Richtungsangaben wie axial, radial, tangential beziehen sich auf eine Rotationsachse einer Bremsscheibe in Benutzungsanordnung des erfindungsgemäßen Bremsstaubpartikelfilters.
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An den Gehäusehalbschalen, die gemeinsam das vorzugsweise im Querschnitt U-förmige Filtergehäuse bilden, sind axiale Verbindungslaschen angeordnet, welche sich zumindest annähernd parallel zur Längsachse des ringsegmentförmigen Filtergehäuses erstrecken. Die Verbindungslaschen dienen zur Verbindung der beiden Gehäusehalbschalen. Zu diesem Zweck erstrecken sich die Verbindungslaschen an der ersten Gehäusehalbschale axial in Richtung der zweiten Gehäusehalbschale sowie die Verbindungslaschen an der zweiten Gehäusehalbschale axial in Richtung der ersten Gehäusehalbschale, wobei die Verbindungslaschen an der ersten und zweiten Gehäusehalbschale sich in Achsrichtung überlappen und die Verbindung im Überlappungsbereich erfolgt. Die Achsrichtung bezieht sich auf die Längsachse des Filtergehäuses, die im montierten Zustand mit der Längsachse der Bremsscheibe zusammenfällt.
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Aufgrund der Zweiteiligkeit des Filtergehäuses lässt sich der Bremsstaubpartikelfilter in einfacher Weise zusammensetzen und an der Scheibenbremse montieren. Für Wartungszwecke kann der Bremsstaubpartikelfilter problemlos demontiert und der Filtereinsatz entnommen werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Ausführungen mit austauschbarem Filtereinsatz beschränkt, sondern erfasst auch solche Varianten mit unlösbar in den Gehäusehalbschalen aufgenommenem Filtereinsatz.
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Die Erfindung trägt jedoch nicht nur dazu bei, die Montage des Filters am Fahrzeug zu erleichtern, sondern vereinfacht gleichermaßen die Montage während der Produktion des Filters. Dies hat mehrere Gründe: Über die beiderseitigen Verbindungslaschen an den Gehäusehalbschalen wird eine schnelle und sichere Vorzentrierung durch Formschluss ermöglicht. Ferner kann die Anzahl der Verbindungspunkte (z.B. Schrauben, Nieten, Schweißpunkte) zwischen den beiden Gehäusehalbschalen reduziert werden, da bereits über den Formschluss Kräfte übertragbar sind. Hierdurch kann nicht zuletzt eine Fertigungszeitreduktion erreicht werden.
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In einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform können benachbarte Paarungen von Verbindungslaschen an der ersten Gehäusehalbschale und an der zweiten Gehäusehalbschale sich wechselseitig in Radialrichtung über- und hintergreifen. Hierdurch wird bereits beim Zusammensetzen der beiden Gehäusehalbschalen eine Vorpositionierung ermöglicht und aufgrund des Formschlusses, der gemäß dieser Ausführungsform bidirektional wirksam ist, die Anzahl der nötigen Verbindungspunkte zwischen den beiderseitigen Laschen reduziert.
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Vorteilhaft ist es außerdem, wenn in Umfangsrichtung zwischen benachbarten Verbindungslaschen Strömungsschlitze im Filtergehäuse bestehen, über die eine Luftströmung, die von der Innenbelüftung der Bremsscheibe herrührt, entweichen kann, so dass der Innendruck im Filtergehäuse abgebaut werden kann.
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Die Verbindungslaschen befinden sich vorteilhafterweise auf der radial außen liegenden Seite des ringsegmentförmigen Filtergehäuses. Die Verbindungslaschen sind vorzugsweise einteilig mit dem Filtergehäuse ausgebildet. Sie können einen Teil des Bodens des Filtergehäuses bilden, der sich in radialem Abstand zur Außenkante der Bremsscheibe befindet. Die Krümmung des ringsegmentförmigen Filtergehäuses ist vorzugsweise derart gestaltet, dass der Boden mit den axialen Verbindungslaschen des Filtergehäuses konzentrisch und mit Abstand zur Außenkante der Bremsscheibe verläuft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Mehrzahl axiale Verbindungslaschen umfänglich verteilt an den Gehäusehalbschalen angeordnet, bevorzugt in gleichmäßigen Winkelabständen. Dies hat den Vorteil, dass hierdurch über den Umfang der Gehäusehalbschalen eine gleichmäßige Krafteinleitung der Befestigungskräfte sichergestellt ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung überlappen sich die Verbindungslaschen an der ersten und der zweiten Gehäusehalbschale nicht nur in Achsrichtung, sondern auch in Radialrichtung, sie liegen somit in Radialrichtung übereinander und können sich berühren. Dies ermöglicht es, dass die Verbindungslaschen in dem Überlappungsbereich, in dem die Verbindungslaschen übereinanderliegen, fest miteinander verbunden werden, beispielsweise auf mechanische Weise wie zum Beispiel durch Nieten oder Verschrauben oder durch Schweißen, Löten oder Kleben.
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Alternativ zu einer radialen Überlappung der Verbindungslaschen an der ersten und zweiten Gehäusehalbschale kommt auch eine versetzte Anordnung in Umfangsrichtung in Betracht, so dass sich in Umfangsrichtung an eine Verbindungslasche an der ersten Gehäusehalbschale eine Verbindungslasche der zweiten Gehäusehalbschale anschließt. Diese können durch geeignete Maßnahmen verbunden sein, beispielsweise durch Klammern. Schließlich ist es auch möglich, dass die Verbindungslaschen sich in Radialrichtung teilweise überlappen und in Umfangsrichtung teilweise verschoben zueinander angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist zumindest ein Teil der Verbindungslaschen geradflächig ausgebildet und somit in Form einer geradflächigen Zunge ausgeführt, die sich in Achsrichtung - parallel zur Längsachse des Filtergehäuses und der Längs- und Drehachse der Bremsscheibe - erstreckt. Es kann ausreichend sein, dass sämtliche Verbindungslaschen sowohl an der ersten Gehäusehalbschale als auch an der zweiten Gehäusehalbschale in dieser Weise geradlinig ausgebildet sind. Unter geradflächig wird insbesondere verstanden, dass die Zungen keine Biegung um eine Tangentialachse aufweisen. Eine geringe Biegung der Zunge um die Längsachse mit einem sehr großen Radius, der einem Gehäuseaußenradius entspricht, gilt jedoch als geradflächige Ausbildung.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist zumindest ein Teil der Verbindungslaschen gekrümmt ausgebildet. Hierbei ist es zweckmäßig, dass eine oder mehrere gekrümmt ausgeführte Verbindungslaschen mit ihrem gekrümmten Abschnitt in jeweils eine Öffnung hineinragen, die in den Filtereinsatz eingebracht ist. Der Filtereinsatz kann in seinem Bodenbereich, welcher an der radialen Außenseite sich an den Verbindungslaschen abstützt und dessen radiale Innenseite der Außenkante der Bremsscheibe zugewandt ist, eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, die sich durch den Boden des Filtereinsatzes hindurcherstrecken und in die die gekrümmten Verbindungslaschen hineinragen. Dies kann in der Weise erfolgen, dass die hineinragenden Verbindungslaschen das die Öffnung begrenzende Filtereinsatzmaterial übergreifen, so dass die Verbindungslaschen eine Federklammer bilden, die den Boden des Filtereinsatzes radial festklemmt. Auf diese Weise wird der Filtereinsatz mechanisch am Filtergehäuse befestigt. Insbesondere ist zumindest ein Teil der Laschen um eine Tangentialachse gekrümmt, bevorzugt ragen diese in einen durch die Gehäusehalbschalen umschlossenen Innenraum ein.
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Es kann zweckmäßig sein, dass an einer Gehäusehalbschale nur geradflächige Verbindungslaschen und an der zweiten Gehäusehalbschale zumindest ein Teil der dort angeordneten Verbindungslaschen gekrümmt ist. Ggf. sind sämtliche Verbindungslaschen an der zweiten Gehäusehalbschale gekrümmt ausgeführt. Im montierten Zustand liegt eine geradflächige Verbindungslasche, welche an der ersten Gehäusehalbschale angeordnet ist, radial außerhalb der zweiten, gegenüberliegenden und vorteilhafterweise gekrümmten Verbindungslasche und berührt diese abschnittsweise, wobei die Berührfläche zwischen den beiden Verbindungslaschen für eine Verbindungsmaßnahme genutzt werden kann. Der weitere, gekrümmte Abschnitt der Verbindungslasche ragt vorteilhafterweise in die Öffnung im Filtereinsatz hinein und klemmt insbesondere den Filtereinsatz nach Art einer Federlasche fest. Die gekrümmte Verbindungslasche kann einen geradflächigen Abschnitt aufweisen, an dem die gegenüberliegende, geradflächige Verbindungslasche flächig anliegt.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist zumindest ein Teil der Verbindungslaschen an jeder Gehäusehalbschale gekrümmt ausgebildet. Gegenüberliegende Verbindungslaschen an der ersten und der zweiten Gehäusehalbschale können eine Krümmung in radial entgegengesetzte Richtungen aufweisen, so dass sich in Umfangsrichtung wechselseitig radial nach innen und radial nach außen gebogene Verbindungslaschen ergeben, was zu einer verbesserten Zentrierung der Gehäusehalbschalen bei der Montage beiträgt.
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In weiterer vorteilhafter Ausführung ist in Umfangsrichtung zwischen den Verbindungslaschen ein Öffnungsschlitz gebildet, über den der Druck im Inneren des Bremsstaubpartikelfilters abgebaut wird.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist eine der Gehäusehalbschalen zur Befestigung des Bremsstaubpartikelfilters an der Scheibenbremse ausgebildet. Die Befestigung erfolgt insbesondere an dem Bremssattel der Scheibenbremse oder an einem Radlagergehäuse der Scheibenbremse. Die Gehäusehalbschale weist geeignete Befestigungseinrichtungen auf, beispielsweise Befestigungsbohrungen, welche ggf. als Gewindebohrungen ausgeführt sein können und über die die Gehäusehalbschale an der Scheibenbremse befestigt werden kann. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass kein zusätzliches Halterteil des Bremsstaubpartikelfilters für die Befestigung an der Scheibenbremse erforderlich ist. Vielmehr wird diese Aufgabe von der Gehäusehalbschale übernommen. Alternativ dazu kann der Bremsstaubpartikelfilter jedoch auch vermittels eines separaten Halterteils an einem bezüglich der Bremsscheibe ortsfesten Fahrzeugteil, etwa dem Achsträger, angebracht werden.
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Der Filtereinsatz besteht aus einem Filtermaterial zur Aufnahme des Bremsstaubs. Der Filtereinsatz ist insbesondere als formstabiles Bauteil ausgebildet, das eine U-förmige Querschnittsform aufweist. Als Filtermaterial kommen insbesondere hochtemperaturbeständige Materialien in Betracht, beispielsweise Metall, Metallfaservlies, Glas, Keramik oder hochtemperaturbeständige Kunststoffe wie Polyetheretherketon.
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Das Filtergehäuse des Bremsstaubpartikelfilters weist in bevorzugter Ausführung ebenfalls eine hohe Temperaturbeständigkeit auf. Das Filtergehäuse kann aus einem Metallblech, beispielsweise Stahlblech ausgebildet sein, was den weiteren Vorteil bietet, dass das Filtergehäuse durch einen einfachen Umformprozess hergestellt werden kann, beispielsweise durch Tiefziehen.
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Das ringsegmentförmige Filtergehäuse deckt vorzugsweise einen verhältnismäßig gro-ßen Winkelbereich der Bremsscheibe ab, um eine gute Filtrationswirkung zu erzielen. Das Filtergehäuse erstreckt sich vorzugsweise über einen Ringsegmentwinkel von mindestens 45°, insbesondere mindestens 75° oder mindestens 90°. Es kann zweckmäßig sein, dass sich der Ringsegmentwinkel über 180° oder annähernd 180° erstreckt.
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Bei der Montage wird vorteilhafterweise der Filtereinsatz in eine Gehäusehalbschale eingesetzt und mit dieser verbunden. Die Verbindung kann ggf. über die gleichen Befestigungsbohrungen erfolgen, die auch zur Befestigung der Gehäusehalbschale an der Scheibenbremse dienen. Im Anschluss an die Befestigung des Filtereinsatzes an der ersten Gehäusehalbschale werden die beiden Gehäusehalbschalen axial zusammengeführt, wobei mit dem Zusammenführen die axialen Verbindungslaschen in Überlappung kommen und miteinander verbunden werden können. Gekrümmt ausgebildete Verbindungslaschen gelangen in Eingriff mit den Öffnungen, die in den Boden des Filtergehäuses eingebracht sind, und übergreifen vorteilhafterweise das die Öffnung begrenzende Filtereinsatzmaterial.
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Die Erfindung bezieht sich des Weiteren auf eine Scheibenbremse, insbesondere in einem Fahrzeug, die mit einem vorbeschriebenen Bremsstaubpartikelfilter ausgestattet ist.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht des Bremsstaubpartikelfilters mit einem Filtergehäuse, das sich aus zwei Gehäusehalbschalen zusammensetzt, und mit einem in das Filtergehäuse eingesetzten Filtereinsatz,
- 2 in Explosionsdarstellung die beiden Gehäusehalbschalen und der zwischenliegende Filtereinsatz,
- 3 eine perspektivische Ansicht von oben auf die beiden zusammengefügten Gehäusehalbschalen, jedoch ohne Filtereinsatz,
- 4 eine vergrößerte Darstellung von überlappend angeordneten, axialen Verbindungslaschen an den Gehäusehalbschalen,
- 5 eine perspektivische Ansicht von außen auf den Boden des Filtergehäuses,
- 6 eine vergrößerte Darstellung eines Details aus dem Boden mit einem Öffnungsschlitz, der zwischen in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Verbindungslaschen gebildet ist,
- 7 in perspektivischer Ansicht einen Schnitt in Radialrichtung durch den Bremsstaubpartikelfilter,
- 8 ein vergrößertes Detail aus dem Schnitt gemäß 7 mit einer Darstellung einer gekrümmten Verbindungslasche, die durch eine Öffnung im Filtereinsatz hindurchragt und den Filtereinsatz festklemmt.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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In 1 und 2 ist ein Bremsstaubpartikelfilter 1 dargestellt, der zur Aufnahme von Bremsstaub einer Scheibenbremse, insbesondere einer Fahrzeug-Scheibenbremse verwendet werden kann. Der Bremsstaubpartikelfilter 1 weist ein ringsegmentförmig ausgebildetes Filtergehäuse 2 mit zwei Gehäusehalbschalen 2a und 2b auf, die miteinander verbunden sind, ggf. lösbar verbunden sind. Das Filtergehäuse 2 erstreckt sich über ein Ringsegment von mindestens 45°. Das Filtergehäuse 2 mit den beiden Gehäusehalbschalen 2a und 2b besitzt in einer radialen Querschnittsebene eine U-förmige Querschnittsform, wobei der Bremsstaubpartikelfilter 1 mit der offenen U-Seite auf die Bremsscheibe aufgesetzt wird, so dass die Bremsscheibe in das Filtergehäuse hineinragt und die Bremsscheibenseiten links und rechts von den seitlichen Wänden der Gehäusehalbschalen 2a und 2b begrenzt werden, wohingegen der außenliegende Umfangsrand der Bremsscheibe benachbart zum Boden der U-Form des Filtergehäuses 2 verläuft.
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In das Filtergehäuse 2 ist ein Filtereinsatz 3 aus einem Filtermaterial eingesetzt, das von den beiden Gehäusehalbschalen 2a, 2b festgeklemmt ist. Der Filtereinsatz 3 bildet einen in sich stabilen Formkörper aus einem Filtermaterial zur Aufnahme von Bremsstaub. Der Filtereinsatz 3 weist ebenso wie das Filtergehäuse 2 eine U-förmige Querschnittsform auf. Der Filtereinsatz 3 erstreckt sich über den gleichen Ringsegmentwinkel wie das Filtergehäuse 2 und liegt vollständig innerhalb des Filtergehäuses 2. In einer nicht figurativ gezeigten Ausführungsform kann das Filtermedium auch nicht formstabile Einzelzuschnitte von flächigem Filtermaterial aufweisen, die während der Montage in die Gehäusehälften befestigt, bspw. eingeschweißt werden. Die Laschen 7b im Bodenbereich können in diesem Fall als zusätzliches Befestigungselement dienen damit über die Laufzeit das Filtermedium (auch Einzelzuschnitte) an seiner vorgesehenen Position bleibt.
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Die erste Gehäusehalbschale 2a weist eine C-förmige Querschnittsform auf, wobei die kurzen Schenkel der C-Form einen Teil des Bodens des Filtergehäuses sowie radial gegenüberliegend einen oben übergreifenden Randabschnitt zum Einfassen und zur formschlüssigen Aufnahme des Filtereinsatzes 3 bilden. Die gegenüberliegende, zweite Gehäusehalbschale 2b besitzt eine L-förmige Querschnittsform, wobei der kurze Schenkel der L-Form einen Teil des Bodens des Filtergehäuses bildet und der lange Schenkel die Seitenwand, in die eine Reihe von Befestigungsbohrungen 4 eingebracht sind, über die die Gehäusehalbschale 2b und damit der Bremsstaubpartikelfilter 1 an der Scheibenbremse befestigt werden kann, beispielsweise an einem Bremssattel oder einem Radlagergehäuse. Der Filtereinsatz 3 weist an seiner der zweiten Gehäusehalbschale 2b zugewandten Seitenwand korrespondierende Bohrungen 5 auf, wobei die Befestigungsbohrungen 4 in der zweiten Gehäusehalbschale 2b und die Bohrungen 5 in der Seitenwand des Filtereinsatzes 3 im montierten Zustand miteinander fluchten, so dass ein Befestigungsmittel durch die Bohrungen 4 und 5 hindurchgeführt werden kann, insbesondere Schrauben. Dies erlaubt es, zusätzlich zur zweiten Gehäusehalbschale 2b auch den Filtereinsatz 3 an der Scheibenbremse zu befestigen.
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In den Bodenbereich der ersten Gehäusehalbschale 2a sind Verbindungslaschen 6 eingebracht, die sich bezogen auf die Längsachse des Bremsstaubpartikelfilters, die zugleich die Drehachse der Bremsscheibe bildet, in Achsrichtung erstrecken. Die offene Seite der Verbindungslaschen 6, die einteilig mit der Gehäusehalbschale 2a ausgebildet sind, erstreckt sich in Richtung der gegenüberliegenden, zweiten Gehäusehalbschale 2b. Die in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Verbindungslaschen 6 sind in Achsrichtung unterschiedlich lang ausgebildet. Auf eine länger ausgeführte Verbindungslasche 6a folgt eine beabstandete, kürzer ausgeführte Verbindungslasche 6b. Zwischen den aufeinanderfolgenden Verbindungslaschen 6a, 6b befindet sich jeweils ein Öffnungsschlitz 8. Sämtliche Verbindungslaschen 6a, 6b sind geradflächig ausgebildet.
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Auch die gegenüberliegende, zweite Gehäusehalbschale 2b weist im Bodenbereich Verbindungslaschen 7 auf, die mit den Verbindungslaschen 6 an der ersten Gehäusehalbschale 2a korrespondieren. Im zusammengesetzten Zustand überlappen sich die Verbindungslaschen 6 an der ersten Gehäusehalbschale 2a und die Verbindungslaschen 7 an der zweiten Gehäusehalbschale 2b und liegen dadurch in Radialrichtung übereinander.
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Die Verbindunglaschen 7 sind entsprechend der Verbindungslaschen 6 in Umfangsrichtung beabstandet zueinander angeordnet, zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Verbindungslaschen 7 befindet sich ein Öffnungsschlitz 8. Die Verbindungslaschen 7 unterteilen sich in kürzer ausgeführte, geradflächige Verbindungslaschen 7a und in axial länger ausgeführte, gekrümmt ausgeführte Verbindungslaschen 7b. Jeweils eine gekrümmt ausgebildete Verbindungslasche 7b folgt auf eine geradflächige Verbindungslasche 7a. Die kürzer ausgeführten, geradflächigen Verbindungslaschen 7a sind den länger ausgeführten, geradflächigen Verbindungslaschen 6a auf der gegenüberliegenden Gehäusehalbschale zugeordnet, die gekrümmt ausgeführten, längeren Verbindungslaschen 7b sind den kürzer ausgeführten, geradflächigen Verbindungslaschen 6b zugeordnet.
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Im montierten Zustand überlappen sich die Verbindungslaschen 6 und 7 in Achsrichtung, so dass in Radialrichtung jeweils ein Teilbereich der Verbindungslaschen 6 und der Verbindungslaschen 7 unmittelbar übereinanderliegt. In diesem übereinanderliegenden Überlappungsbereich können die Verbindungslaschen 6, 7 miteinander verbunden werden, beispielsweise durch Nieten, Verschrauben oder alternativ durch Löten, Verschweißen oder Kleben.
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In den Boden des Filtereinsatzes 3 sind über den Umfang verteilt mehrere Öffnungen 9 eingebracht, in die im montierten Zustand die gekrümmten Verbindungslaschen 7b an der zweiten Gehäusehalbschale 2b hineinragen. Auf diese Weise ist im Bodenbereich eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Filtergehäuse und dem Filtereinsatz 3 gegeben. Der Formschluss besteht in Umfangsrichtung sowie in Achsrichtung und vorzugsweise auch in Radialrichtung.
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In 3 bis 6 sind die miteinander verbundenen Gehäusehalbschalen 2a und 2b aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt. Die Verbindungslaschen 6a und 7a, die jeweils geradflächig ausgebildet sind, überlappen sich und liegen unmittelbar flächig aufeinander. Auch die Verbindungslaschen 6b und 7b überlappen sich, wobei aufgrund der teilweise gekrümmten Ausbildung der Verbindungslaschen 7b nur eine verhältnismäßig geringe Fläche der gekrümmten Verbindungslasche 7b flächig auf der zugeordneten Verbindungslasche 6b aufliegt. Der weitere, stirnseitige Abschnitt der gekrümmten Verbindungslasche 7b dient zum Hineinragen in die Öffnungen 9 im Boden des Filtereinsatzes 3 (2).
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Bei den ausschließlich geradflächig ausgebildeten Verbindungslaschen 6a und 7a befinden sich die Verbindungslaschen 6a auf der radial innenliegenden Seite und die Verbindungslaschen 7a auf der radial außenliegenden Seite. Dagegen befinden sich die geradflächigen Verbindungslaschen 6b auf der radial außenliegenden Seite und die gekrümmten Verbindungslaschen 7b auf der radial innenliegenden Seite.
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Zwischen jeweils zwei zugeordneten Verbindungslaschen 6a, 7a und 6b, 7b befindet sich ein Öffnungsschlitz 8, der sich in Achsrichtung über die wesentliche Erstreckung des Bodens des Filtergehäuses 2 erstreckt. Über die Öffnungsschlitze 8 kann die Luftströmung von der Innenbelüftung der Bremsscheibe entweichen, wodurch der Innendruck im Filtergehäuse abgebaut wird.
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Wie 7 in Verbindung mit der vergrößerten Darstellung gemäß 8 zu entnehmen ist, ragt die gekrümmte Verbindungslasche 7b, die einteilig mit der zweiten Gehäusehalbschale 2b ausgebildet ist, radial durch die Öffnung 9 im Boden des Filtereinsatzes 3 hindurch, wobei der Endabschnitt der gekrümmten Verbindungslasche 7b hakenförmig ausgebildet ist und das Filtereinsatzmaterial, welches die Öffnung 9 begrenzt, übergreift. Hierdurch ist der Filtereinsatz 3 in Radialrichtung im Filtergehäuse 2 festgeklemmt.
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Der vergrößerten Darstellung gemäß 8 ist außerdem zu entnehmen, dass die Verbindungslasche 7b vor ihrem hakenförmigen Endabschnitt einen kurzen geradflächigen Abschnitt aufweist, der von der gegenüberliegenden Verbindungslasche 6b flächig kontaktiert wird. In diesem flächigen Kontaktbereich erfolgt eine Verbindung der Verbindungslaschen 6b und 7b. Der flächige Kontaktbereich befindet sich in Höhe der Öffnung 9 im Filtereinsatz 3.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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