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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sensorsystem mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung zur kapazitiven Berührungserkennung. Auch betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur kapazitiven Berührungserkennung mittels eines Sensorsystems. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens.
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Kapazitive Sensoren werden über einen optionalen Vorwiderstand mit einem Bereich aus leitfähigem Material verbunden. Wenn sich die Umgebung um den Sensor herum ändert, ändert sich die Kapazität des leitfähigen Materials gegenüber der Erde. Zahlreiche technische Anwendungen machen sich dies zu Nutze, indem sie eine Kapazitätsänderung dazu verwenden, das Berühren eines Gegenstands oder einer Oberfläche nachzuweisen. Dazu eingesetzte kapazitive Näherungs- und Berührungsschalter sind seit Langem bekannt.
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Während es viele Methoden zur Messung der Kapazität gibt, benötigen die meisten eine spezielle Hardware oder ein fortschrittliches digitales Filtersystem, um ein sauberes Signal zu erhalten. Zur Erfassung einer kapazitiven Kopplung der Sensorstruktur bzw. der Änderung einer kapazitiven Kopplung stehen aus dem Stand der Technik verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die Erfassung einer kapazitiven Kopplung kann grundsätzlich beispielsweise mittels eines Schwingkreises oder mithilfe eines Ladevorgangs, bei dem beispielsweise eine Stromänderung erfasst wird, gemessen werden, oder mittels anderer, entsprechend geeigneter Methoden.
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Darüber hinaus ist ein weiteres Verfahren bekannt, das von der Firma „Microchip“ entwickelt worden ist, das sogenannte CVD (Capacitive Voltage Divider)-Verfahren. Dieses Verfahren basiert auf dem Spannungsteilerprinzip mit zwei Kapazitäten, nämlich einer Referenzkapazität und einer Sensorelektrode, dessen Kapazität sich in Abhängigkeit der Umgebungsbedingung, beispielsweise bei einer Berührung, ändert. Dazu wird zunächst die Referenzkapazität auf einen vorbestimmten Spannungswert aufgeladen und anschließend ein Ladungsausgleich zwischen Referenzkapazität und der Kapazität der Sensorelektrode durchgeführt. Die daraus resultierende Ausgleichsspannung ist ein Maß für die Berührung der Sensorelektrode.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ist aus der
US 2017/0293375 A1 bekannt. Hier ist beschrieben, dass beide Kapazitäten jeweils über einen Port eines Mikrocontrollers anzusteuern sind, um das CVD-Verfahren anzuwenden. Nachteilig ist dabei, dass bei einer Verwendung von mehreren Sensorelektroden die elektronische Schaltung sehr aufwendig wird.
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Ausgehend von dem oben genannten Stand der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein Sensorsystem mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung zur kapazitiven Berührungserkennung zu schaffen, bei der eine Mehrzahl von Sensorelektroden verwendet werden kann mit verringertem Hardwareaufwand.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist somit ein Sensorsystem mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung zur kapazitiven Berührungserkennung, umfassend: zumindest zwei Sensorelektroden, wobei die Sensorelektroden jeweils eine Messkapazität aufweisen, welche sich zwischen der jeweiligen Sensorelektrode und der Umgebung des Sensorsystems ausbildet, eine Steuer- und Auswerteschaltung mit zumindest zwei Steuer- und Messanschlüssen und zumindest einem Steuerausgang, zumindest eine Referenzkapazität je Sensorelektrode, welche gegenüber einem Bezugspotential mit einem der zumindest zwei Steuer- und Messanschlüssen elektrisch verbunden ist, ein Widerstand je Sensorelektrode, über den die jeweilige Sensorelektrode mit der jeweiligen Referenzkapazität elektrisch verbunden ist, wobei die Steuer- und Auswerteschaltung derart ausgelegt ist, die jeweilige Messkapazität der Sensorelektrode nach dem kapazitiven Spannungsteilerprinzip zu bestimmen, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorsystem zumindest zwei elektrische Schaltelemente umfasst, welche durch den zumindest einen Steuerausgang steuerbar sind, so dass die Sensorelektrode mit dem definierten elektrischen Potenzial beaufschlagbar ist.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Messkapazität der Sensorelektrode mittels des kapazitiven Spannungsteilerprinzips gemessen wird. Bei dem kapazitiven Spannungsteilerprinzip wird ein Spannungsteiler verwendet, wobei der Spannungsteiler nicht wie bei einem ohmschen Spannungsteiler aus Widerständen, sondern aus Kondensatoren aufgebaut ist. Der kapazitive Spannungsteiler kann durch die Wirkung von parasitären Kapazitäten eine betragsmäßige Änderung der Ausgangsspannung erfahren, wobei ihre Übertragungseigenschaften jedoch frequenz-unabhängig bleiben.
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Grundidee der vorliegenden Erfindung ist es also, das ein CVD-Verfahren mit einer bestimmten Anzahl von Steuerausgängen, wobei die Anzahl der Steuerausgängen kleiner ist als die Anzahl von Elektroden einer kapazitiven Sensoreinrichtung, betrieben werden kann. Dadurch kann beispielsweise ein gemeinsamer Steuerausgang für mehrere Steuer- und Messanschlüssen verwendet werden. Bei dieser Lösung steuert somit ein gemeinsamer Steuerausgang ein, zwei oder mehr elektrische Schaltelemente.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das jeweilige elektrische Schaltelement zwischen der entsprechenden Sensorelektrode und dem Widerstand elektrisch angeschlossen zur Bildung eines Knotenpunktes.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Knotenpunkt mit dem Bezugspotential, mit einem vorbestimmten Spannungswert und/oder einem hochohmigen Zustand beaufschlagbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das elektrische Schaltelement ein Transistor-Schalter. Transistoren eignen sich zum kontaktlosen Schalten kleiner und mittlerer Leistungen. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass es sich bei dem Transistor um einen MOSFET handelt.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das elektrische Schaltelement ein Tri-State-Element oder auch Tri-State-Buffer genannt. Ein Tri-State-Buffer ist ähnlich wie ein Schalter, fügt aber einen zusätzlichen Schalteingang hinzu, der steuert, ob der primäre Eingang an seinen Ausgang weitergeleitet wird oder nicht. Wenn das Eingangssignal am zusätzlichen Eingang High bzw. logisch wahr ist, verhält sich der Tri-State-Buffer wie ein normaler Schalter und leitet den Zustand (High oder Low) vom primären Eingang an den Ausgang weiter. Wenn das Eingangssignal am zusätzlichen Schalteingang Low bzw. logisch falsch ist, nimmt der Ausgang des Tri-State-Buffers ein hochohmigen Zustand (oder hi-Z) ein. Das hat den Vorteil, dass mehrere Schaltelemente über einen Bus angesteuert werden können, der es ermöglicht, dass mehrere Signale über dieselbe Verbindung laufen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist das jeweilige elektrische Schaltelement mit zwei Steuerausgängen der Steuer- und Auswerteschaltung verbunden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Sensorsystem zumindest zwei weitere elektrische Schaltelemente, wobei die elektrischen Schaltelemente Tri-State-Buffer sind, wobei die Ausgänge der weiteren Schaltelemente jeweils mit einem der zumindest zwei Steuer- und Messanschlüsse elektrisch verbunden sind, wobei die weiteren Schaltelemente jeweils einen invertierten zusätzlichen Schalteingang umfassen, wobei die invertierten zusätzlichen Schalteingänge der weiteren Schaltelemente miteinander verbunden sind und mit einem ersten der zwei Steuerausgänge der Steuer- und Auswerteschaltung verbunden sind, und wobei die Eingänge der weiteren Schaltelemente miteinander verbunden sind und mit dem zweiten der zwei Steuerausgänge der Steuer- und Auswerteschaltung (8) verbunden sind.
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Erfindungsgemäß ist außerdem ein Verfahren zur kapazitiven Berührungserkennung umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen eines Sensorsystems mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
- b) Entladen der Referenzkapazität durch Erzeugung des Bezugspotentials an dem betreffenden Steuer- und Messanschluss sowie Beaufschlagung des Knotenpunktes mit dem Bezugspotential durch das jeweilige elektrische Schaltelement,
- c) Beaufschlagen der Referenzkapazität und der Messkapazität jeweils mit einem definierten elektrischen Potenzial, wobei die Referenzkapazität mit einem vorbestimmten Spannungswert beaufschlagt wird, welcher ungleich zum Bezugspotential ist, und die Sensorelektrode mit einem zweiten elektrischen Potenzial, vorzugsweise dem Bezugspotential beaufschlagt wird, wobei die Sensorelektrode mittels des elektrischen Schaltelements mit dem zweiten elektrischen Potenzial beaufschlagt wird,
- d) Durchführen eines Ladungsausgleichs zwischen der Referenzkapazität und der Messkapazität der Sensorelektrode über den Widerstand, in dem der jeweilige Steuer- und Messanschluss an den die Referenzkapazität angeschlossen ist und der Knotenpunkt der betreffenden Sensorelektrode hochohmig geschaltet werden,
- e) Erfassen des sich zwischen der Messkapazität der Sensorelektrode und der Referenzkapazität einstellenden elektrischen Potenzials, indem das Potential an der Referenzkapazität mittels des jeweiligen Steuer- und Messanschluss erfasst wird,
- f) Vergleich des in Schritt e) erfassten elektrischen Potenzials mit einem Referenzwert zur Bestimmung einer Betätigung der Sensorvorrichtung.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert. Die dargestellten Merkmale können sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen. Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele sind übertragbar von einem Ausführungsbeispiel auf ein anderes.
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Es zeigt
- 1 ein schematisches Schaltbild eines Sensorsystems mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung zur kapazitiven Berührungserkennung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 ein schematisches Schaltbild eines Sensorsystems mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung zur kapazitiven Berührungserkennung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 ein schematisches Schaltbild eines Sensorsystems mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung zur kapazitiven Berührungserkennung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur kapazitiven zur kapazitiven Berührungserkennung.
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Die 1 zeigt ein schematisches Schaltbild eines Sensorsystems 1 mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung 2 zur kapazitiven Berührungserkennung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Erkennen einer Annäherung und/oder einer Entfernung einer menschlichen Hand mittels der kapazitiven Sensoreinrichtung 2 erfolgt dabei nach dem sogenannten „kapazitiven Prinzip“, welches darauf beruht, dass die Anwesenheit einer menschlichen Hand oder eines Teils der Hand, insbesondere die Annäherung und/oder Entfernung einer menschlichen Hand und/oder eines anderen menschlichen Körperteils an eine kapazitive Sensoreinrichtung 2 bzw. von dieser weg, im Detektionsbereich dieser kapazitive Sensoreinrichtung 2 eine Änderung der kapazitiven Kopplung der betreffenden Sensoreinrichtung 2 mit der Umgebung bewirkt, die messtechnisch erfasst werden kann.
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Das in 1 gezeigte schematische Schaltbild zeigt eine kapazitive Sensoreinrichtung 2, welche eine Sensorelektrode 3 mit einer Messkapazität 4 umfasst. Die Sensoreinrichtung 2 umfasst weiter eine Steuer- und Auswerteschaltung 8, die beispielsweise als Mikrokontroller ausgeführt ist, wobei der Mikrokontroller 8 über mehrere Steuer- und Messanschlüssen 9 beispielsweise über mehrere Analog-DigitalWandler (ADC) verfügt. Jede der Sensorelektroden 3 ist über einen Sensorkanal 11, einem Knotenpunkt 12, einem Widerstand 7 und einem Kanal des Steuerausgangs der Steuer- und Auswerteschaltung 13 beispielsweise einem ADC-Kanal mit einem Steuer- und Messanschluss 9 beispielsweise einem ADC der Steuer- und Auswerteschaltung 8 verbunden. Parallel zum ADC-Kanal 13 ist eine Referenzkapazität 5 angeschlossen welche gegenüber einem Bezugspotential 20 mit einem der zumindest zwei Steuer- und Messanschlüssen 9 elektrisch verbunden ist. Die Sensorelektroden 3 sind weiter über den Knotenpunkt 12 mit einem elektrischen Schaltelement 6 verbunden. Das elektrische Schaltelement 6 dient dazu, die Messkapazität 4 auf ein bestimmtes Potenzial zu legen. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Referenzkapazität 5 mit einer Spannung VDD von 5V auf ein hohes Potenzial gelegt wird und die Messkapazität 4 mit 0V auf ein niedriges Potenzial gelegt wird
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Gesteuert werden die elektrischen Schaltelemente 6 über einen Steuerausgang 10 beispielsweise durch einen digitalen IO Kanal 10 einer Steuer- und Auswerteschaltung 8. Hierbei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass ein digitaler IO Kanal 10 mehrere elektrische Schaltelemente 6 steuert. Das elektrische Schaltelement 6 kann insbesondere ein Transistor beispielsweise ein MOSFET sein. Über das jeweilige Gate kann der Transistor über den digitalen IO Kanal 10 die Messkapazität 4 auf das vorgesehene Potenzial legen.
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Das Erkennen einer Berührung beginnt damit, dass ein ADC-Kanal 13 die interne Referenzkapazität 5 auf ein bestimmtes Potenzial legt. Dies geschieht dadurch, dass der ADC-Kanal 13 die interne Referenzkapazität 5 auf die Spannung VDD auflädt. Der Sensorkanal 11 wird dann durch Erdung auf ein bekanntes Potenzial und damit in einen bekannten Zustand gebracht. Dies geschieht durch die elektrischen Schaltelemente 6, wobei jeder Sensorkanal 11 über zumindest ein elektrisches Schaltelement 6 verfügt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn mehrere Schaltelemente 6 durch einen digitalen IO Kanal 10 gesteuert werden können, um den Knotenpunkt 12 an der Sensorelektrode 3 mit dem jeweiligen höheren oder niedrigeren Potenzial zu verbinden.
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Nachdem die Messkapazität 4 über den Sensorkanal 11 geerdet wurde, wird die Erdung mittels des elektrischen Schaltelements 6 wieder entfernt. Dadurch wird die Referenzkapazität 5 parallel zur Messkapazität 4 platziert und ein kapazitiver Spannungsteiler zwischen den beiden Kapazitäten gebildet. Danach erfolgt ein Spannungsaustausch, wobei sich die Spannung an der Messkapazität 4 und der Referenzkapazität 5 angleicht. Nach diesem Schritt wird der ADC 9 abgetastet. Der entsprechende Messwert stellt dabei eine Kapazitätsmenge auf der Sensorelektrode 3 dar. Bei Berührung eines kapazitiven Objekts an der Sensorelektrode 3 erhöht sich die Kapazität, bei einer erneuten Erfassung des Messwerts ergibt sich eine niedrigere Spannung. Eine Berührung führt somit dazu, dass der ADC-Wert abnimmt.
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Die 2 zeigt ein schematisches Schaltbild eines Sensorsystems 1 mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung 2 zur kapazitiven Berührungserkennung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei dem in 2 gezeigten Sensorsystems 1 sind die elektrischen Schaltelemente 6 als Tri-State-Buffer ausgeführt. Als Tri-State werden digitale Schaltungselemente bezeichnet, deren Ausgänge nicht wie üblich nur zwei (0 und 1), sondern zusätzlich noch einen dritten Zustand annehmen können, der mit „Z“ oder auch mit „high impedance“ (hochohmig) bezeichnet wird. Ein Tri-State-Buffer besitzt somit einen zusätzlichen Schalteingang der steuert, ob der primäre Eingang an seinen Ausgang weitergeleitet wird oder nicht. Wenn das Eingangssignal am zusätzlichen Schalteingang wahr ist, verhält sich der Tri-State-Buffer wie ein normaler Schalter. Wenn das Eingangssignal am zusätzlichen Schalteingang falsch ist, durchläuft der Tri-State-Buffer ein hochohmiges (oder hi-Z)-Signal, das seinen Ausgang effektiv vom Stromkreis trennt. Tri-State-Buffer haben den Vorteil, dass sie über einen Bus verbunden sind, der es ermöglicht, dass mehrere Signale über dieselbe Verbindung laufen. In 2 ist gezeigt, dass die Ausgänge 14 der Tri-State-Buffer mit den Knotenpunkten 12 verknüpft sind. Durch Schalten der Tri-State-Buffer mittels eines digitalen IO Kanals 16 des Mikrokontrollers 8 kann am Knotenpunkt 12 an der Sensorelektrode 3 somit das hohe oder niedrige Potenzial eingestellt werden.
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3 zeigt ein schematisches Schaltbild eines Sensorsystems 1 mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung 2 zur kapazitiven Berührungserkennung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das in 3 gezeigte Schaltbild verfügt neben den beiden Tri-State-Buffern 6 um den Knotenpunkt 12 an der Sensorelektrode 3 mit dem jeweiligen hohen oder niedrigen Potenzial zu verbinden, über zwei weitere elektrische Schaltelemente 17 beispielsweise zwei zusätzliche Tri-State-Buffer die jeweils mit einem der zumindest zwei Steuer- und Messanschlüssen 9 elektrisch verbunden sind und für die Steuerung der Vorspannung der Referenzkapazitäten 5 dienen. In 3 ist gezeigt, dass die Tri-State-Buffer 17 jeweils einen invertierten zusätzlichen Schalteingang 19 umfassen, wobei die invertierten zusätzlichen Schalteingänge 19 miteinander verbunden sind und mit einem ersten Steuerausgang 15 der Steuer- und Auswerteschaltung 8 verbunden sind, die Eingänge der Tri-State-Buffer sind auch miteinander verbunden und mit dem zweiten der zwei Steuerausgängen 16 der Steuer- und Auswerteschaltung 8 verbunden. Das hohe oder niedrige Potenzial wird somit invertiert an den zusätzlichen Schalteingang 19 der Tri-State-Buffer gegeben. Die Steuerung der zusätzlichen Tri-State-Buffer 17 erfolgt in 3 mittels eines digitalen IO Kanals, wobei der digitale IO Kanal auch den zusätzlichen Schalteingang der Tri-State-Buffer 6 und 17 schaltet.
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Die 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur kapazitiven Berührungserkennung. Das Verfahren beginnt mit Schritt 400 in dem das zuvor beschriebenen Sensorsystem 1 mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung 2 bereitgestellt wird. Das Sensorsystem umfasst zumindest zwei Sensorelektroden 3, wobei die Sensorelektroden 3 jeweils eine Messkapazität 4 aufweisen, welche sich zwischen der jeweiligen Sensorelektrode 3 und der Umgebung des Sensorsystems 1 ausbildet. Weiter umfasst das Sensorsystem eine Steuer- und Auswerteschaltung 8 mit zumindest zwei Steuer- und Messanschlüssen 9 und zumindest einem Steuerausgang 10. Die Steuer- und Auswerteschaltung kann insbesondere ein Mikrokontroller, die Steuer- und Messanschlüsse 9 können insbesondere ADC-Kanäle eines ADC-Wandlers und der Steuerausgang ein digitaler IO Kanal sein. Des Weiteren umfasst das Sensorsystem zumindest eine Referenzkapazität 5 je Sensorelektrode 3, welche gegenüber einem Bezugspotential 20 mit einem der zumindest zwei Steuer- und Messanschlüssen 9 elektrisch verbunden ist, ein Widerstand 7 je Sensorelektrode 3, über den die jeweilige Sensorelektrode 3 mit der jeweiligen Referenzkapazität 5 elektrisch verbunden ist, wobei die Steuer- und Auswerteschaltung 8 derart ausgelegt ist, die jeweilige Messkapazität 4 der Sensorelektrode 3 nach dem kapazitiven Spannungsteilerprinzip zu bestimmen. Außerdem umfasst das Sensorsystem 1 zumindest zwei elektrische Schaltelemente 6, welche durch den zumindest einen Steuerausgang 10 steuerbar sind, so dass die Sensorelektrode 3 mit dem definierten elektrischen Potenzial beaufschlagbar ist.
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In Schritt 410 wird die Referenzkapazität 5 durch Erzeugung des Bezugspotentials 20 an dem betreffenden Steuer- und Messanschluss 9 entladen sowie Beaufschlagung des Knotenpunktes 12 mit dem Bezugspotential 20 durch das jeweilige elektrische Schaltelement 6.
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Im nächsten Schritt 420 wird die Referenzkapazität 5 und die Messkapazität 4 jeweils mit einem definierten elektrischen Potenzial beaufschlagt, wobei die Referenzkapazität 5 mit einem vorbestimmten Spannungswert beaufschlagt wird, welcher ungleich zum Bezugspotential 20 ist, und die Sensorelektrode 3 mit einem zweiten elektrischen Potenzial, vorzugsweise dem Bezugspotential 20 beaufschlagt wird, wobei die Sensorelektrode 4 mittels des elektrischen Schaltelements 6 mit dem zweiten elektrischen Potenzial beaufschlagt wird. Die elektrischen Schaltelemente 6 können dabei beispielsweise über einen digitalen IO Kanal 10 des Mikrokontrollers 8 gesteuert werden.
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In Schritt 430 wird ein Ladungsausgleich zwischen der Referenzkapazität 5 und der Messkapazität 4 der Sensorelektrode über den Widerstand 7 durchgeführt, in dem der jeweilige Steuer- und Messanschluss 9 an den die Referenzkapazität 5 angeschlossen ist und der Knotenpunkt 12 der betreffenden Sensorelektrode 3 hochohmig geschaltet werden.
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In Schritt 440 wird das sich zwischen der Messkapazität 4 der Sensorelektrode 3 und der Referenzkapazität 5 einstellende elektrische Potenzial erfasst, indem das Potential an der Referenzkapazität 5 mittels des jeweiligen Steuer- und Messanschluss 9 erfasst wird.
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In Schritt 450 wird das in Schritt 440 erfasste elektrische Potenzial mit einem Referenzwert zur Bestimmung einer Betätigung der Sensorvorrichtung 1 verglichen. Aus der Änderung des Potenzials wird eine Kapazitätsänderung an der Messkapazität 4 erkannt, wodurch die kapazitive Berührungserkennung erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sensorsystem
- 2
- kapazitive Sensoreinrichtung
- 3
- Sensorelektrode
- 4
- Messkapazität
- 5
- Referenzkapazität
- 6
- elektrisches Schaltelement
- 7
- Widerstand
- 8
- Steuer- und Auswerteschaltung
- 9
- Steuer- und Messanschluss
- 10
- Steuerausgang der Steuer- und Auswerteschaltung
- 11
- Sensorkanal
- 12
- Knotenpunkt
- 13
- Kanal des Steuerausgangs der Steuer- und Auswerteschaltung
- 14
- Ausgang des elektrischen Schaltelements
- 15
- digitaler Steuer- und Messanschluss für hohes und niedriges Potenzial
- 16
- digitaler Steuer- und Messanschluss für einen zusätzlichen Schalteingang eines T ri-State-Buffers
- 17
- Tri-State-Buffer mit invertiertem Eingang
- 18
- zusätzlicher Schalteingang des Tri-State-Buffers
- 19
- invertierter zusätzlicher Schalteingang des Tri-State-Buffers
- 20
- Bezugspotential
- 21
- Schalteingang des Tri-State-Buffers mit invertiertem Eingang
- 22
- Ausgang des Tri-State-Buffers mit invertiertem Eingang
- 400
- Bereitstellen eines Sensorsystems
- 410
- Aufladen der Referenzkapazität und der Messkapazität
- 420
- Ladungsausgleich
- 430
- Erfassen eines elektrischen Potenzials
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2017/0293375 A1 [0005]