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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen Schutz eines Luftsacks einer Luftsackvorrichtung eines Fahrzeugs, eine Luftsackvorrichtung mit einer solchen Schutzvorrichtung sowie ein Verfahren für eine Montage einer solchen Luftsackvorrichtung.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge mit Luftsackvorrichtungen ausgestattet werden, um die Verletzungsgefahr bei einer Crashsituation für die Insassen zu reduzieren. Solche Luftsackvorrichtungen werden dabei auch als Airbagvorrichtungen bezeichnet. Solche Luftsackvorrichtungen sind üblicherweise mit einem zusammengefalteten Luftsack ausgestaltet, welcher in einer Crashsituation mit hoher Geschwindigkeit aufgeblasen wird. Das Aufblasen überführt also den Luftsack aus einer zusammengefalteten Position in eine aufgeblasene Position, in welcher Körperteile der Insassen abgefangen und deren Bewegung abgebremst werden kann, sodass die Verletzungsgefahr sinkt. Solche Luftsackvorrichtungen können als Fahrerairbag oder Beifahrerairbag und insbesondere auch als Seitenairbags in Form von Knieairbags, seitlichen Türairbags oder sogenannten Vorhangairbags oder Curtain-Airbags eingesetzt werden.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass diese Luftsackvorrichtungen für die Befestigung im Fahrzeug entsprechende Haltevorrichtungen aufweisen müssen. Diese Haltevorrichtungen dienen dazu, eine Befestigung im Innenraum des Fahrzeugs zu gewährleisten. Auch ist es bekannt, dass Haltevorrichtungen anderer Bauteile in der Nähe bzw. im Wirkungsbereich der Luftsackvorrichtung angeordnet sind. Jedoch stellen diese Haltevorrichtungen gleichzeitig auch ein Risiko dar, den Luftsack in der zusammengefalteten Situation und insbesondere während des Aufblasens in die aufgeblasene Position zu beschädigen. Dies führt dazu, dass bei den bekannten Lösungen die Haltevorrichtungen aufwendig nachbearbeitet werden müssen, um scharfe Kanten und Beschädigungsbereiche dieser Haltevorrichtung abzumildern und auf diese Weise das Risiko einer Beschädigung des Luftsacks zu reduzieren. Solche bekannten Vorrichtungen sind üblicherweise auch mit Luftsäcken ausgestattet, welche Verstärkungsabschnitte aufweisen müssen, um in Bereichen der Haltevorrichtung eine Beschädigung oder sogar ein Aufreißen des Luftsacks mit höchster Wahrscheinlichkeit zu vermeiden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Konstruktion einer Luftsackvorrichtung zu verbessern und insbesondere zu vereinfachen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Schutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Luftsackvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Luftsackvorrichtung sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Erfindungsgemäß ist eine Schutzvorrichtung für den Schutz eines Luftsacks einer Luftsackvorrichtung eines Fahrzeugs ausgestaltet. Hierfür weist die Schutzvorrichtung einen Grundkörper mit einem Befestigungsabschnitt für eine Befestigung an einem Gegen-Befestigungsabschnitt einer Haltevorrichtung der Luftsackvorrichtung in einer Schutzposition auf. Weiter ist der Grundkörper mit einem flächigen Schutzabschnitt ausgestattet für ein schützendes Abdecken wenigstens eines Kantenabschnitts der Haltevorrichtung gegen einen direkten Kontakt mit dem Luftsack in der Schutzposition beim Aufblasen des Luftsacks.
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Unter einer Haltevorrichtung der Luftsackvorrichtung sind dabei im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere Haltevorrichtungen zu verstehen, welche zur Montage der Luftsackvorrichtung dienen. Jedoch sind im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Haltevorrichtungen anderer Bauteile, welche sich im Wirkungsbereich der Luftsackvorrichtung im aktivierten und/oder im verstauten Fall befinden, als Haltevorrichtungen der Luftsackvorrichtung zu verstehen.
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Erfindungsgemäß kann also eine Schutzvorrichtung bei bekannten Luftsackvorrichtungen eingesetzt werden. Sie ergänzt die Luftsackvorrichtung in bekannter Weise dahingehend, dass nun in erfindungsgemäßer Weise die Haltevorrichtungen zumindest abschnittsweise abgedeckt werden können. Das Abdecken erfolgt dabei durch den Grundkörper der Schutzvorrichtung, sobald dieser in seine Schutzposition bewegt worden ist. Um in dieser Schutzposition die beschriebene Schutzwirkung zu entfalten, ist der Grundkörper mit zumindest einem flächigen Schutzabschnitt ausgestattet. Dieser flächige Schutzabschnitt überdeckt zumindest einen Kantenabschnitt der Haltevorrichtung. Ein solcher Kantenabschnitt kann eine Ecke, eine scharfkantige Seitenkante oder ein anderer scharfkantiger Bereich der Haltevorrichtung sein. Durch das Abdecken eines solchen scharfkantigen Kantenabschnitts der Haltevorrichtung kann ein Luftsack in diesem Bereich keinen direkten Kontakt mit dem Kantenabschnitt mehr erlangen. Vielmehr legt sich sozusagen beim Aufblasen des Luftsacks der Schutzabschnitt zwischen den sich aufblasenden Luftsack einerseits und den Kantenabschnitt der Haltevorrichtung andererseits. Dies führt zum einen dazu, dass der Luftsack vor einer direkten Einwirkung des Kantenabschnitts geschützt ist. Zum anderen bildet der Schutzabschnitt sozusagen ein zusätzliches Gleitmaterial bzw. Gleitmittel zwischen dem Kantenabschnitt und dem Luftsack aus, sodass ein Verhaken oder Hängenbleiben des Luftsacks an einem scharfkantigen Kantenabschnitt der Haltevorrichtung vermieden oder zumindest die Wahrscheinlichkeit auf ein Minimum reduziert werden kann.
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Um den Schutzabschnitt in der beschriebenen Wirkungsweise positionieren zu können, ist der Grundkörper mithilfe seines Befestigungsabschnitts an einem Gegen-Befestigungsabschnitt der Haltevorrichtung befestigt. Dies führt zur Ausbildung und Erlangung einer definierten Schutzposition des Grundkörpers, sodass auch bei einer mechanischen Einwirkung beim Aufblasen des Luftsacks der Schutzabschnitt des Grundkörpers in der gewünschten Schutzposition verbleibt. Ein Entfernen oder Wegschieben des Schutzabschnitts bzw. des Grundkörpers kann auf diese Weise vermieden werden.
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Erfindungsgemäß sind also nun Kantenabschnitte einer Haltevorrichtung durch eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung abdeckbar, sodass im Vergleich zu den bekannten Lösungen ein direkter Kontakt zwischen dem Luftsack und den Kantenabschnitten vermieden werden kann. Während bei den bekannten Lösungen aufgrund der direkten Kontaktierung des Luftsacks ein hoher konstruktiver Aufwand und ein hoher Bearbeitungsaufwand notwendig war, um die Scharfkantigkeit der Kantenabschnitte der Haltevorrichtung zu reduzieren, ist dies in erfindungsgemäßer Weise nicht mehr notwendig.
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Beispielsweise besteht der grundsätzliche Fehlerfall, dass der Luftsack beim Aufblasen in einer Crashsituation an einem scharfkantigen Kantenabschnitt der Haltevorrichtung hängen bleibt. Dies kann durch den Kantenabschnitt selbst oder die Rauigkeit des Materials am Kantenabschnitt der Haltevorrichtung gegeben sein. Ein solches Hängenbleiben, insbesondere in einer sehr schnellen Aufblassituation, kann dazu führen, dass die Oberfläche des Luftsacks beschädigt wird. Es ist sogar denkbar, dass ein solcher direkter Kontakt und ein entsprechendes Hängenbleiben zu einer massiven Beschädigung in Form eines Aufreißens des Luftsackes führen. Um dieses Risiko zu vermeiden oder zu reduzieren, musste bei den bekannten Lösungen ein hoher Nachbearbeitungsaufwand betrieben werden, um die Kantenabschnitte abzurunden oder durch Abfeilen zu entgraten. Bei einer erfindungsgemäßen Ausbildung einer Schutzvorrichtung und der entsprechenden Anordnung in der Schutzposition kann auf ein solches Nacharbeiten verzichtet werden. Somit kann die Verwendung bekannter Haltevorrichtungen dahingehend erleichtert werden, dass ein einfaches Anbringen und Befestigen der Schutzvorrichtung nun ein aufwendiges Nacharbeiten der Kantenabschnitte der Haltevorrichtung unnötig macht. Darüber hinaus ist es jedoch sogar möglich, die Haltevorrichtungen selbst freier zu konstruieren, da auf Scharfkantigkeit der Konstruktion der Haltevorrichtung und insbesondere auf die Anzahl der Kantenabschnitte keine Rücksicht mehr genommen werden muss. Dies führt zu einer höheren Konstruktionsfreiheit, welche wiederum für eine verbesserte mechanische Stabilität, für reduzierte Kosten und/oder ein reduziertes Gewicht einer entsprechenden Luftsackvorrichtung eingesetzt werden kann.
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Dabei ist es im grundlegenden erfindungsgemäßen Kerngedanken unerheblich, aus welchem Material der Grundkörper ausgestaltet ist. Erfindungsgemäß handelt es sich jedoch insbesondere um einen flächigen oder im Wesentlichen flächigen Grundkörper, welcher eine gewisse Flexibilität und/oder Elastizität aufweist.
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Es kann Vorteile mit sich bringen, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Grundkörper wenigstens abschnittsweise, insbesondere vollständig oder im Wesentlichen vollständig flexibel ausgebildet ist. Insbesondere ist der Grundkörper also aus einem einheitlichen oder im Wesentlichen einheitlichen Material ausgebildet. So kann beispielsweise der Grundkörper aus einem Stoffmaterial ausgebildet sein, sodass aus einer entsprechenden Stoffbahn durch Ausschneiden einer zugehörigen Kontur des Grundkörpers derselbe einfach und kostengünstig hergestellt werden kann. Für die Montage kann ein solcher Grundkörper aus einer Stoffbahn einfach und kostengünstig um eine Haltevorrichtung herumgelegt werden, und damit in der Schutzposition befestigt werden. Neben der Fertigung der Schutzvorrichtung selbst ist auf diese Weise die Herstellung und damit die Montage in Form der Anbringung an der Luftsackvorrichtung besonders einfach und kostengünstig möglich. Selbstverständlich kann auch ein solcher flexibler Grundkörper mit harten mechanisch stabilen Abschnitten, zum Beispiel im Bereich des Schutzabschnitts, kombiniert sein.
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Weitere Vorteile können erzielt werden, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Grundkörper ein Stoffmaterial aufweist, insbesondere aus einem Stoffmaterial gebildet ist. Dabei kann es sich um ein natürliches Stoffmaterial und/oder um ein künstliches Stoffmaterial handeln. Diese Ausbildungsform ist insbesondere mit der Ausbildungsform des voranstehenden Absatzes kombiniert, sodass sich das Stoffmaterial flexibel um den jeweiligen Kantenabschnitt herumlegen kann. Neben der vereinfachten Herstellung und der vereinfachten Montage wird auf diese Weise der Platzbedarf in der Lagerung des Grundkörpers und damit der Schutzvorrichtung und damit das Vorhalten für die nachfolgende Montage deutlich vereinfacht und reduziert.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Grundkörper wenigstens im Schutzabschnitt eine in der Schutzposition zum Luftsack gerichtete Außenseite aufweist, welche eine reibungsreduzierte Ausbildung aufweist. So kann auf dieser Außenseite zum Beispiel eine Beschichtung vorgesehen sein, welche in der Reibungspaarung mit der Oberfläche des Luftsacks einen reduzierten Reibungskoeffizienten ausbildet. Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen Beschichtung kann auch die Oberfläche in dem Schutzabschnitt des Grundkörpers entsprechend angepasst sein. Dies erlaubt es, ein Hängenbleiben des Luftsacks an der Oberfläche des Schutzabschnittes zu vermeiden und insbesondere das Abgleiten während des Aufblasens des Luftsacks an dieser Außenseite zu erleichtern. Selbstverständlich kann eine solche separate Beschichtung auch in Kombination mit einer entsprechenden Auswahl eines gleitoptimierten Materials des Grundkörpers einhergehen.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Grundkörper zumindest abschnittsweise, insbesondere im Schutzabschnitt, einen Dämpfungsabschnitt, insbesondere in Form einer Dämpfungsschicht, aufweist. So kann der Grundkörper zum Beispiel im Schutzabschnitt oder grundsätzlich eine mehrlagige Ausbildung aufweisen. Ein solcher Dämpfungsabschnitt kann durch elastische Verformung, plastische Verformung oder eine Kombination aus elastischer und plastischer Verformung den Kantenabschnitt noch besser vor direkter Kontaktierung und entsprechend beschädigender Einwirkung auf den Luftsack abdecken. Mit anderen Worten wird die Einwirkung des Kantenabschnitts beim indirekten Kontakt des Luftsacks durch den Dämpfungsabschnitt hindurch auf den Kantenabschnitt reduziert und damit die Schutzwirkung der Schutzvorrichtung noch weiter erhöht.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Befestigungsabschnitt als formschlüssiger und/oder als kraftschlüssiger Befestigungsabschnitt ausgebildet ist. So ist es beispielsweise denkbar, dass der Befestigungsabschnitt durch einfaches Einhängen an einem entsprechenden Gegen-Befestigungsabschnitt der Haltevorrichtung zur Verfügung gestellt ist. Auch kraftschlüssige Befestigungsabschnitte, wie Klettverschlüsse oder Ähnliches, sind im Sinne der vorliegenden Erfindung hier denkbar. Die Ausbildung als formschlüssiger und/oder kraftschlüssiger Befestigungsabschnitt dient also einer weiteren Erleichterung der Ausrichtung und der entsprechenden Absicherung der Montage. Dabei ist der Befestigungsabschnitt vorzugsweise mit eindeutiger Ausrichtung ausgebildet, sodass es nur eine einzige mögliche Befestigungsposition für den Grundkörper und damit eine hundertprozentige Sicherheit für das Befestigen in der gewünschten Schutzposition gibt.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Grundkörper einen Abdeckabschnitt aufweist für eine Abdeckung einer Hinterschneidung der Haltevorrichtung. So können Haltevorrichtungen insbesondere aus Basisprofilen bzw. Metallprofilen ausgebildet sein, welche zum Beispiel einen L-förmigen, einen I-förmigen, einen T-förmigen, einen U-förmigen oder einen TT-förmigen Querschnitt aufweisen. Die entsprechenden Ausbuchtungen und/oder Hinterschneidungen können mit einem Abdeckabschnitt sozusagen überspannt werden, sodass sich hinter dem Abdeckabschnitt ein entsprechender Freiraum in Form der Hinterschneidung ausbildet. Der notwendige Grundkörper zum Abdecken der Haltevorrichtung wird auf diese Weise reduziert, sodass weniger Material und weniger Fläche notwendig werden. Auch werden die Kanten der Kantenabschnitte der Haltevorrichtung überspannt, sodass die entsprechende Kantenwirkung durch das Überspannen im Abdeckabschnitt noch weiter abgemildert wird. Ein Eindringen des Luftsackes in die Hinterschneidung bzw. den überspannten Abschnitt der Haltevorrichtung wird durch den Abdeckabschnitt auf diese Weise wirkungsvoll verhindert. Die entsprechende Schutzfunktion kann auf diese Weise noch weiter gesteigert werden.
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Ebenfalls Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung der Grundkörper einen Überlappungsabschnitt aufweist, welcher mit sich selbst in der Schutzposition überlappt. Ein solcher Überlappungsabschnitt kann dabei auch mit dem Befestigungsabschnitt gemeinsam ausgebildet sein oder diesen aufweisen oder ausbilden. So kann der Überlappungsabschnitt zum Beispiel ebenfalls doppelt über den Gegen-Befestigungsabschnitt umgelegt werden. Auch ist hier ein Überlappen mit Klettverschluss und damit Montage des Grundkörpers an sich selbst denkbar. Nicht zuletzt wird auf diese Weise ein im Wesentlichen voll umlaufendes bzw. voll umgebendes Einhüllen der Haltevorrichtung denkbar, sodass die Schutzfunktion der Schutzvorrichtung noch weiter verbessert werden kann.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Luftsackvorrichtung für ein Fahrzeug. Eine solche Luftsackvorrichtung weist einen eingefalteten Luftsack für eine Entfaltung in einer Crashsituation des Fahrzeugs auf. Weiter ist die Luftsackvorrichtung mit wenigstens einer Haltevorrichtung für eine Befestigung im Fahrzeug ausgestattet. Zur Schutzfunktionalität weist die erfindungsgemäße Luftsackvorrichtung wenigstens eine Schutzvorrichtung an der wenigstens einen Haltevorrichtung im Rahmen der vorliegenden Erfindung in der Schutzposition auf. Dabei ist die Luftsackvorrichtung insbesondere als Curtain-Airbag-Vorrichtung ausgebildet. Dieser Curtain-Airbag kann für sämtliche seitlichen Fenster vorgesehen sein. Eine erfindungsgemäße Luftsackvorrichtung bringt damit die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung erläutert worden sind. Bevorzugt sind alle Haltevorrichtungen der Luftsackvorrichtung mit entsprechenden Schutzvorrichtungen ausgestattet.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für eine Montage einer erfindungsgemäßen Luftsackvorrichtung, aufweisend den folgenden Schritt:
- - Befestigen einer Schutzvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Schutzposition an einer Haltevorrichtung der Luftsackvorrichtung.
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Damit bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Luftsackvorrichtung und mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Luftsackvorrichtung im aufgeblasenen Zustand des Luftsacks,
- 2 eine Ausführungsform einer Haltevorrichtung der Luftsackvorrichtung der 1,
- 3 die Ausführungsform der Haltevorrichtung der 2 in anderer Ansicht,
- 4 die Haltevorrichtung der 2 und 3 mit einer Schutzvorrichtung,
- 5 die Haltevorrichtung der 2 bis 4 mit der Schutzvorrichtung,
- 6 eine Ausgestaltungsform einer Schutzvorrichtung,
- 7 die Schutzvorrichtung der 6 in einem Zwischenmontagezustand und
- 8 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
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In der 1 ist eine Situation in einem Fahrzeug dargestellt, bei welchem der Luftsack 110 der Luftsackvorrichtung 100 aufgeblasen ist. In dieser Crashsituation hat sich der Luftsack 110 also durch einen sich aufbauenden Innendruck entfaltet und damit eine Sicherungsposition erreicht, um gegen Verletzung der Insassen absichern zu können. Um in dieser Situation angeordnet zu werden, insbesondere mit dem noch nicht entfalteten Luftsack 110, sind mehrere Haltevorrichtungen 120 vorgesehen. Mithilfe dieser Haltevorrichtungen 120 kann die Luftsackvorrichtung 100 in der dargestellten Position oberhalb der entsprechenden Seitenfenster im Fahrzeug befestigt werden. Die Haltevorrichtungen 120 sind dabei beispielhaft in den 2 und 3 näher dargestellt. So sind die Haltevorrichtungen 120 neben der grundsätzlichen mechanischen Stabilisierungsfunktion mit einer Vielzahl von Kantenabschnitten 124 ausgebildet, welche im Falle einer direkten Kontaktierung mit dem Luftsack 110 diesen mechanisch beeinflussen und insbesondere mechanisch beschädigen würden. Dies beruht insbesondere darauf, dass zwischen zwei Kantenabschnitten 124 in der 2 noch zusätzlich eine C-profilförmige Hinterschneidung 126 zu erkennen ist. Würde ein sich aufblasender Luftsack 110 nun zum Teil in diese Hinterschneidung 126 eindringen, so würden die Kantenabschnitte 124 messerartige Wirkung entfalten. Neben einer mechanischen Beschädigung könnte dies zum unerwünschten Aufreißen des Luftsacks 110 führen. Gleiches gilt für den Kantenabschnitt 124 an der Seite der Haltevorrichtung 120, wie er in der 3 dargestellt ist.
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Um die Beschädigungswahrscheinlichkeit zu reduzieren, musste daher bei bekannten Lösungen die Konstruktion möglichst kantenarm ausgebildet werden und die verbleibenden Kantenabschnitte 124 der Haltevorrichtung 120 entsprechend mechanisch nachbearbeitet werden. Um eine höhere Konstruktionsfreiheit zu erlangen und gleichzeitig den Aufwand der Nacharbeit zu reduzieren, wurde erfindungsgemäß nun gemäß der 4 und 5 eine Schutzvorrichtung 10 angeordnet. Hier handelt es sich um eine als Stoffbahn ausgebildete Schutzvorrichtung 10 mit einem entsprechenden Stoffbahngrundkörper 20. Dieser ist vollumlaufend um die Haltevorrichtung 120 herum angeordnet, und ist in dieser Schutzposition SP mit einem Befestigungsabschnitt 30 an einem Gegen-Befestigungsabschnitt 122 formschlüssig befestigt. Für ein vollständiges Einschlagen sind dabei zwei Überlappungsabschnitte 70 vorgesehen, welche mit sich selbst im Bereich des Grundkörpers 20 überlappen.
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Weiter ist in den 4 und 5 gut zu erkennen, dass nun die Kantenabschnitte 124 durch den Schutzabschnitt 40 abgedeckt sind. Nicht zuletzt ist darüber hinaus noch ein Abdeckabschnitt 60 vorgesehen, welcher die Hinterschneidung 126 abdeckt und sozusagen überspannt. Im Querschnitt der 4 und in der Seitendarstellung der 5 ist also nun gut zu erkennen, dass kein direkter Kontakt des sich aufblasenden Luftsacks 110 mit den Kantenabschnitten 124 mehr möglich ist. Ein mechanisches Nacharbeiten dieser Kantenabschnitte 124 ist also nicht mehr notwendig, da insbesondere die Außenseite 22 des Grundkörpers 20 noch mit einer reibungsreduzierenden Oberfläche versehen sein kann.
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Die 6 zeigt den Grundkörper 20 der Schutzvorrichtung 10 vor der Montage. Hier ist nochmals gut die Kombination der beiden Überlappungsabschnitte 70 mit dem in der Mitte angeordneten Befestigungsabschnitt 30 zu erkennen. Benachbart zu dem zentralen Befestigungsabschnitt 30 wurden hier noch zwei Schutzabschnitte 40 vorgesehen, welche die entsprechende Schutzwirkung entfalten. Die 7 zeigt eine Zwischensituation während der Montage der Schutzvorrichtung 10 der 6.
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In 8 ist noch dargestellt, dass der Grundkörper 20 auch komplexere Materialausgestaltungen aufweisen kann. So ist ein mehrschichtiger Aufbau gemäß der 8 denkbar, welcher im Rahmen des Grundkörpers eine Mittelschicht, zum Beispiel in Form eines Dämpfungsabschnitts 50, aufweist. Dieser Dämpfungsabschnitt 50 kann zum Beispiel eine höhere mechanische Stabilität aufweisen, um die Schutzwirkung der Schutzvorrichtung 10 noch weiter zu verbessern. Jedoch ist auch zusätzlich oder alternativ durch elastisches und/oder plastisches Verformen eines solchen Dämpfungsabschnitts 50 die Verbesserung der Schutzwirkung im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.