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Die Erfindung betrifft eine Bewässerungsvorrichtung, insbesondere für ein Gewächshaus zur Bewässerung von Pflanzen, wobei die Bewässerungsvorrichtung mehrere Rohre mit daran angeschlossenen Bewässerungsauslässen aufweist.
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Ein Gewächshaus mit einer Bewässerungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 20 2016 104 537.1 bekannt. Eine weitere Vorrichtung zur Erzeugung von Nebel in Gewächshäusern ist aus der
DE 40 23 366 A1 bekannt. Mit derartigen Bewässerungsvorrichtungen können Pflanzen in Gewächshäusern über eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, insbesondere Nebel, bewässert werden. Dies ist insbesondere auch für Bodendeckerstecklinge interessant, da diese besonders vorsichtig befeuchtet werden müssen.
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Ein Teil des von den Bewässerungsauslässen ausgestoßenen Wassers beziehungsweise der ausgestoßenen Wassertröpfchen bildet Nebel, während ein weiterer Teil etwas größere Tröpfchen bildet, die sich als Tau relativ schnell absetzen. Dadurch erfolgt eine verstärkte Feuchtigkeitsbildung direkt unterhalb der Nebelauslässe.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bewässerungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine besonders gleichmäßige Benebelung ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einer Bewässerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Bevorzugte Anwendungsbespiele der erfindungsgemäßen Bewässerungsvorrichtung sind in den Schutzansprüchen 12 bis 14 beansprucht.
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Bei einer Bewässerungsvorrichtung, insbesondere für ein Gewächshaus zur Benebelung von Pflanzen, wobei die Bewässerungsvorrichtung mehrere Rohre mit daran angeschlossenen Bewässerungsauslässen aufweist, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass die Rohre mit den Bewässerungsauslässen verschiebbar sind und dass die Bewässerungsvorrichtung eine Antriebseinrichtung aufweist, die dazu vorgesehen und ausgelegt ist, die Rohre mit den Bewässerungsauslässen während des Bewässerungsvorgans zu verschieben. Mit einer solchen Bewässerungsvorrichtung können die Bewässerungsauslässe, insbesondere die Rohre mit den Bewässerungsauslässen, verschoben werden, so dass diese in verschiedenen Bereichen sind und auf diese Weise eine vollständige und gleichmäßige Verteilung ermöglichen. Dadurch wird eine besonders gleichmäßige Bewässerung ermöglicht.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Bewässerungsauslässe als Nebelauslässe ausgebildet. Die Bewässerung kann dadurch in Form einer Benebelung durchgeführt werden. Dadurch wird der Nebel und die im Nebel enthaltenen Wassertröpfchen, insbesondere auch die größeren, die als Tau niedergehen, gleichmäßig über den gesamten zu benebelnden Raum und die gesamte zu benebelnde Fläche verteilt.
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Die Rohre mit den Bewässerungsauslässen sind bevorzugt horizontal ausgerichtet und quer zur Längsachse verschiebbar oder alternativ längs zur Querachse. Die Rohre sind also bevorzugt horizontal in einem Deckenbereich beziehungsweise in einem oberen Bereich über der zu bewässernden oder zu benebelnden Fläche angeordnet und werden mit gleichbleibendem Abstand zum Boden quer zur Längsachse verschoben. Besonders bevorzugt sind die Rohre an einer quer zur Längsachse der Rohre ausgerichteten Trageinrichtung verschiebbar. Die Rohre können dabei entweder auf der Trageinrichtung oder unterhalb der Trageinrichtung angeordnet sein. In dem einen Fall liegen die Rohre auf der Trageinrichtung auf, in dem anderen Fall sind die Rohre mit einer Haltereinrichtung an der Trageinrichtung gehalten und entlang dieser verschiebbar. Besonders bevorzugt weist die Trageinrichtung Tragseile auf. Diese sind bevorzugt als Drahtseile ausgebildet und ermöglichen eine besonders einfache Ausgestaltung und einen kostengünstigen Aufbau. Insbesondere in Gewächshäusern können beispielsweise Drahtseile gespannt werden, auf denen oder an denen die Rohre verschoben werden. Besonders bevorzugt weisen die Rohre Führungsösen auf, die den Trageinrichtungen zugeordnet sind und mit denen eine Führung an den Trageinrichtungen bewirkt wird. Insbesondere sind die Tragseile durch diese Führungsösen geführt und sorgen dadurch für eine Lagejustierung der Rohre.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Rohre mithilfe einer Zugeinrichtung verschiebbar. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Zugeinrichtung Zugseile auf. Die Rohre mit den Nebeldüsen werden nur durch das Zugseil in Bewegung gebracht. Die sogenannte Zugstange dient nur der Wasserversorgung für die Rohre. Bei Verwendung einer Zugstange verbindet die Zugstange die Rohre bevorzugt in einem mittleren Bereich. Durch das Wasserrohr ist ein fester Abstand der Rohre zueinander gewährleistet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Wasserrohr gleichzeitig als Wasserleitung ausgebildet und dient der Wasserversorgung der Rohre. Eine Wasserzuleitung von außen zur Wasserversorgung der gesamten Bewässerungsvorrichtung muss daher dann nur zu dem Wasserrohr geführt werden, da über die Wasserrohre sämtliche Rohre miteinander verbunden sind und darüber die Wasserzuführung zu den Rohren und damit zu den Bewässerungsauslässen erfolgt.
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Die Antriebseinrichtung ist bevorzugt so ausgebildet, dass eine Verschiebung der Rohre um eine Entfernung erfolgt, die dem Abstand zweier Rohre entspricht. Wenn alle Rohre gleichmäßig in dieser Größenordnung hin und her bewegt werden, so wird der gesamte abzudeckende Bereich damit gleichmäßig erfasst.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Rohre auf insgesamt vier Trageinrichtungen angeordnet. Die Rohre werden bevorzugt von insgesamt drei Zugeinrichtungen beaufschlagt und die Trageinrichtungen und Zugeinrichtungen sind jeweils alternierend zueinander angeordnet, während die beiden äußeren Zugeinrichtungen Zugseile sind.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Gewächshauses, das eine Bewässerungsvorrichtung der oben beschriebenen Art aufweist. Ebenso besteht ein Aspekt der Erfindung darin, einen Folientunnel bereitzustellen, der eine Bewässerungsvorrichtung der oben beschriebenen Art aufweist. Der Folientunnel kann dabei auch ein Gewächshaus sein.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung besteht darin, einen Tierstall bereitzustellen, der eine Bewässerungsvorrichtung nach der oben beschriebenen Art aufweist. In einem solchen Tierstall kann eine Benebelung und Befeuchtung sehr wünschenswert sein, um optimale Haltungsbedingungen zu schaffen und ein Verstauben zu verhindern. Auch bei dem Tierstall, dem Gewächshaus und dem Folientunnel ist die Ausbildung der Bewässerungsvorrichtung als Benebelungsvorrichtung besonders bevorzugt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen:
- 1: eine perspektivische Ansicht im Inneren eines Folientunnels mit einer erfindungsgemäßen Bewässerungsvorrichtung; und
- 2: eine schematische Ansicht eines Folientunnels mit einer erfindungsgemäßen Bewässerungsvorrichtung.
- 3: eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, nämlich eines Folientunnels mit einer erfindungsgemäßen Bewässerungsvorrichtung, die in Querrichtung verfahrbar ist.
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Im Folgenden wurden 1 und 2 gemeinsam beschrieben. Dargestellt ist ein Folientunnel 1 mit einer Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten und einen 180° Bogen umspannenden Tunnelbögen 2. Auf den Tunnelbögen 2 liegt eine Folie 23 auf, die im Wesentlichen den Folientunnel 1 bildet. Derartige Folientunnel 1 werden als Gewächshäuser genutzt. In dem Folientunnel 1 ist eine Bewässerungsvorrichtung 3 vorgesehen, die aus einer Mehrzahl von Rohren 4, 5, 6 und 7 gebildet wird, die sich horizontal und quer zur Längsachse des Folientunnels 1 erstrecken. An jedem der Rohre 4, 5, 6, 7 sind eine Mehrzahl von Bewässerungsauslässen, 8, 9, 10, 11 angeordnet. Wenn die Bewässerungsauslässe als Nebelauslässe ausgebildet sind, zerstäuben diese das ihnen zugeführte Wasser zu feinsten Tröpfchen in der Größenordnung von 5 bis 30 µm oder etwas größer, so dass sich daraus Nebel bildet. Die Bewässerungsvorrichtung weist zur Steuerung auch noch eine Nebelerkennungseinrichtung auf, die detektiert, ob ausreichend Nebel vorhanden ist. Falls nicht ausreichend Nebel vorhanden ist, so wird über die entsprechende Steuereinrichtung die Bewässerungsvorrichtung gestartet und die Benebelung erneut in Gang gesetzt. Die Rohre 4, 5, 6, 7 werden über eine Zuleitung 14 mit Wasser versorgt, wobei die Zuleitung 14 lediglich zu einem der Rohre 4, 5, 6, 7, hier dem Rohr 6 erfolgt und mit diesem verbunden ist und die weitere Verteilung über ein Wasserrohr 21 erfolgt, das starr ist und die Rohre 4, 5, 6 und 7 miteinander verbindet. In dem Folientunnel sind von einem Ende zum anderen vier Tragseile 15, 16, 17 und 18 gespannt, die ungefähr gleichweit voneinander beabstandet sind. Die Rohre 4, 5, 6 und 7 liegen quer auf diesen Tragseilen 15, 16, 17, 18 auf und werden auf diesen verschoben. Alternativ können die Rohre 4, 5, 6, 7 auch an den Tragseilen 15, 16, 17, 18 aufgehängt sein und unter diesen verschoben werden. Zwischen den beiden äußeren Tragseilen, nämlich einmal zwischen den Tragseilen 15 und 16 und zum anderen zwischen den Tragseilen 17 und 18 ist jeweils ein umlaufendes Zugseil 19, 20 angeordnet, das mit den Rohren 4, 5, 6, 7 verbunden ist und über das die Rohre 4, 5, 6, 7 verschoben werden können. Dazu ist an einem Ende des Folientunnels ein Motor 22 angeordnet, über den die umlaufenden Zugseile 19, 20 angetrieben werden. Der Motor 22 und eine zugehörige Steuerung und die Zugseile 19, 20 sind Teil einer Antriebseinrichtung 24, mit der die Rohre bewegt werden.
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In 3 ist eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Folientunnels dargestellt. Dort ist im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß der 1 und 2 die Bewässerungsvorrichtung 3 quer zur Längsachse des Folientunnels 1 verfahrbar. Hier erstreckt sich ein Rohr 4 über die gesamte Länge des Folientunnels 3, der mit einer Mehrzahl von Tunnelbögen 2 aufgespannt ist. Das Rohr 4 wird von Zugseilen 19 und 20 in Querrichtung verschoben. Weiterhin sind Tragseile 15 vorhanden. Über eine Zuleitung 14 wird Wasser in das Rohr 4 der Bewässerungsvorrichtung 3 geleitet. Eine Antriebseinrichtung 24 mit einer Antriebswelle 25 und einem Motor 22 treibt die Zugseile 19 und 20 an, mit denen das Rohr 4 von einer Seite des Folientunnels bis zur gegenüberliegenden Seite des Folientunnels bewegt wird. Das Rohr 4 weist eine Vielzahl von Bewässerungsauslässen 8 auf, durch die Wasser, bevorzugt in Form von Nebel, auf die Pflanzen am Boden des Folientunnels ausgebracht wird.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016104537 [0002]
- DE 4023366 A1 [0002]