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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung der Verteilung von Waschwasser auf mehrere Abnehmer in einem Fahrzeug, wobei die Vorrichtung einen Waschwasserzulauf und eine Mehrzahl von mit dem Waschwasserzulauf koppelbaren und zu den verschiedenen Abnehmern führenden Waschwasserabläufen aufweist, wobei zur Kopplung des Waschwasserzulaufs mit dem jeweiligen Waschwasserablauf ein Verteilrad dient.
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In Fahrzeugen befinden sich diverse Abnehmer für Waschwasser, z. B. für die Windschutz-, die Heckscheibe oder die Scheinwerfer. Künftig wird die Anzahl dieser auch als Waschstellen zu bezeichnenden Abnehmer/Verbraucher sogar noch zunehmen. Dies gilt gerade auch vor dem Hintergrund der steigenden Tendenz zum autonomen Fahren und liegt nicht zuletzt an weiteren Einrichtungen in den Fahrzeugen, die das regelmäßige Reinigen mit Waschwasser zum Erhalt uneingeschränkter Funktionsfähigkeit erfordern, in erster Linie Kameras oder Sensoren. Aus der
EP 3 153 361 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Verteilung von Waschwasser bekannt, wobei ein Waschwasserzulauf mit jeweils einem von mehreren, zu verschiedenen Abnehmern führenden Waschwasserabläufen gekoppelt wird. Je nach Bedarf wird der Waschwasserzulauf mit dem entsprechenden Waschwasserablauf verbunden, der zu dem betreffenden Abnehmer bzw. Verbraucher führt, den es mit Waschwasser zu versorgen gilt. Allerdings sind derartige Verteiler hinsichtlich der Anzahl bedienbarer Waschstellen begrenzt. Zudem kann stets nur ein einziger gerade mit dem Einlass gekoppelter Auslass freigegeben werden, was die Einsatzmöglichkeiten zusätzlich einschränkt.
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Damit stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, eine Anordnung zur Verteilung von Waschwasser auf mehrere Abnehmer in einem Fahrzeug zu schaffen, die sich durch die Möglichkeit zusätzlicher Varianten und Einstellungen auszeichnet und vor allem nicht auf den Einsatz stets nur eines Ablaufs beschränkt ist
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Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Waschwasserabläufe in mindestens zwei konzentrischen Ringen an der Frontseite des Gehäuses der Vorrichtung angeordnet sind.
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Neben dem aus dem Stand der Technik bekannten einen Ring gibt es nunmehr einen zweiten, d. h. einen inneren und einen äußeren Ring mit entsprechend kreisförmig angeordneten Abläufen und damit doppelt so vielen Auslässen wie bisher. Auch die Ausbildung weiterer Ringe ist denkbar. Die Einsatzmöglichkeiten werden dank einer oder mehreren Teilebenen massiv verbessert und erhöht. So kann etwa ein Kanal, der Zu- und Abläufe verbindet, in beide Richtungen rotieren, d. h. im und gegen den Uhrzeigersinn. Es sind darüber hinaus diverse Zwischenstellungen realisierbar, was bei einem einzelnen Ring nicht der Fall war. Schaltzeiten verkürzen sich.
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Nach einer zweiten Variante der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass das Verteilrad korrespondierend zu den Waschwasserabläufen angeordnete und ausgebildete Löcher aufweist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Zusammenspiel zwischen den in zwei konzentrischen Kreisen positionierten Waschwasserauslässen einerseits und einem Verteilrad andererseits, dessen Position im Sinne des Grades seiner Verdrehung vorgibt, welcher Auslass bzw. welche Auslässe mit Flüssigmedium versorgt werden. Verantwortlich dafür sind in dem Verteilrad angeordnete Löcher, respektive Bohrungen, welche das Fluid freisetzen können, wenn das Verteilrad sich in der betreffenden Position gegenüber den Auslässen befindet, sprich wenn das Medium fließen kann, weil das entsprechende Loch in dem Verteilrad und der freizuschaltende Auslass in Richtung Abnehmer/ Verbraucher übereinander liegen.
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Damit ist Gegenstand der Erfindung somit auch eine Waschwasserweiche, bei der die Waschwasserabläufe in mindestens zwei konzentrischen Ringen an der Frontseite des Gehäuses der Vorrichtung angeordnet sind und das Verteilrad korrespondierend zu den Waschwasserabläufen angeordnete und ausgebildete Löcher aufweist.
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Um dies zu realisieren ist es zweckmäßig, wenn das in radialer Richtung betrachtet innere Loch in dem Verteilrad denselben Abstand zur Drehachse wie die auf dem inneren Ring angeordneten Abläufe aufweist, wobei Vorrichtung und Verteilrad über eine gemeinsame Drehachse verfügen. Damit ist sichergestellt, dass das innere Loch und die auf dem inneren Ring positionierten Abläufe synchron funktionieren und das innere Loch eine entsprechende Bahn zur Koppelung mit den jeweiligen Auslässen beschreibt.
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Dies gilt auch für den anderen Ring. Dass das in radialer Richtung betrachtet äußere Loch in dem Verteilrad denselben Abstand zur Drehachse des Verteilrades wie die auf dem äußeren Ring angeordneten Abläufe aufweist, entspricht dem oben genannten Zweck im Zusammenhang von innerem Loch bzw. innerem Ring.
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Wenn in das Verteilrad ein Kanal integriert ist, welcher den Zulauf mit jeweils einem Ablauf vom inneren Ring und/oder einem Ablauf vom äußeren Ring koppelt, zeigen sich gleich mehrere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung. Der Kanal bezweckt, dass über den Zulauf auch mehrere Abläufe gleichzeitig mit Waschmedium versorgt werden können. Hierdurch sind dank der zusätzlichen Verteilebene zahlreiche neue Kombination- und Einstellmöglichkeiten gegeben, nicht zuletzt dank der Verdoppelung der Auslässe an der Frontseite des Gehäuses.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Verteilrad in beide Richtungen drehbar ausgebildet und angeordnet ist, also im wie gegen den Uhrzeigersinn. Auch diese Verbesserung dient der Vorgabe, die Kombinationsmöglichkeiten zwischen Ablauf und Zuläufen zu optimieren.
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Indem der Kanal in Abhängigkeit von der Stellung des Verteilrades Auslässe freigibt, teilweise freigibt oder abdichtet, kommt diesem entscheidende Bedeutung zu. Je nach Positionierung des Kanals gegenüber den Auslässen auf dem inneren bzw. äußeren Ring erfolgt das Öffnen und Schließen einer oder mehrerer Auslässe.
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Was die Gruppierung der Auslässe betrifft, empfiehlt es sich, wenn die Ringe jeweils über mehrere, einen gleichmäßigen Abstand zueinander aufweisende Auslässe verfügen und die Auslässe des inneren Rings und des äußeren Rings zueinander verdreht positioniert sind, um entsprechend mehr Abnehmer/Verbraucher an die erfindungsgemäße Waschwasserweiche anschließen zu können, nämlich maximal zwölf bei einer beispielhaften Anordnung von sechs Auslässen.
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Der Kanal erweist sich dahingehend als vorteilhaft, dass mehrere Abläufe kombiniert miteinander angesprochen werden können. Dazu erstreckt sich der Kanal zumindest abschnittsweise parallel zur Frontseite des Gehäuses in radialer Richtung des Gehäuses mit einer Hauptleitung, während sich zwei oder mehr zu den Auslässen führende Nebenleitungen axial in Querrichtung zur Hauptleitung erstrecken, sodass Auslässe im inneren wie im äußeren Ring mit Fluid versorgt werden können. Entsprechend sind die Hauptleitungen etwas stärker dimensioniert als die Nebenleitungen.
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Es empfiehlt sich, wenn zwischen Verteilerrad und Kanal dem Druckausgleich dienende Einbauten vorgesehen sind, um ein entsprechendes Ausgleichsvolumen zu generieren.
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Ein weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass ein Deckel als Abschluss des Kanals dient, der, wie erläutert, in das erfindungsgemäße Verteilrad auf diesem Wege integriert ist.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine Vorrichtung zur Steuerung der Verteilung von Waschwasser auf mehrere Abnehmer in einem Fahrzeug - eine Waschwasserweiche - geschaffen ist, die neue und vorteilhafte Kombinationen zwischen Zulauf und Abläufen möglich macht und sich damit durch stark verbesserte Effektivität bemerkbar macht. Eine gezieltere Ansteuerung ist möglich, Schaltzeiten verkürzen sich. Maßgeblich ist dabei das Zusammenwirken eines in eine oder in beide Richtungen rotierbar gelagerten Verteilrades mit den Abläufen für das Waschmedium. Es ist eine einer Kreisbahn folgende weitere Verteilebene realisiert. Die Zahl der Auslässe erhöht sich bei der erfindungsgemäßen Lösung auf zwölf, verteilt auf zwei Kreisbahnen á jeweils sechs Auslässen, gruppiert um einen zentralen Zulauf. Das Verteilrad umfasst zwei Löcher/Bohrungen, deren Anordnung und Ausbildung mit den Auslässen an der Frontseite des Gehäuses korrespondiert, indem die Positionierung des Verteilrades vorgibt, ob die Löcher/Bohrungen darin den betreffenden Auslass an der Frontseite des Gehäuses vollständig freigeben, teilweise freigeben oder blockieren/abdichten.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- 1 eine Frontansicht des Gehäuses,
- 2 einen Teilschnitt durch das Gehäuse,
- 3 ein Verteilrad und
- 4 einen Schnitt durch das Verteilrad.
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Wie 1 zeigt, weist die Frontseite 14 des Gehäuses 15 der Vorrichtung 1 insgesamt zwölf Auslässe auf, die sich um einen zentralen Zulauf 2 gruppieren. Die Auslässe sind kreisförmig in zwei Ringen 12, 13 angeordnet. Bei dem äußeren Ring 13 sind die Auslässe 3, 4 und 5 beispielhaft mit Bezugszeichen versehen, für den inneren Ring 12 gilt dies für die Auslässe 6, 7 und 8. Gut zu erkennen damit sind die diversen Kombinationsmöglichkeiten im Zusammenspiel mit den Löchern/Bohrungen des hier nicht dargestellten Verteilrades und schlichtweg die Verdopplung der Ausläufe, einhergehend mit der Verdopplung der Anzahl von Verbrauchern, die gleichzeitig an die Vorrichtung 1 angeschlossen werden können.
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2 eröffnet einen Blick in das Innenleben des Gehäuses 15 mit den Auslässen 5, 6. Besonderes Augenmerk gilt dem Kanal 11 mit seiner Hauptleitung 20 und den beiden deutlich vom Durchmesser kleineren Nebenleitungen 21, 22, die zu den Auslässen 5, 6 führen. Deutlich wird in der Darstellung gemäß 2, wie sich das Fluid dank der Anordnung und Ausbildung des Kanals 11 wesentlich besser auf wesentlich mehr Auslässe verteilen kann. Die Vorrichtung und Verteilrad gemeinsame Drehachse ist mit 18 bezeichnet.
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3 veranschaulicht das Verteilrad 10, das zwei Löcher/Auslässe 16, 17 aufweist, welche mit den hier nicht dargestellten Abläufen 3 - 8 hinsichtlich Anordnung und Ausbildung korrespondieren. Mit 30 ist der Deckel bezeichnet.
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Mit 23 und 24 ist in 4 jeweils das Ausgleichsvolumen angedeutet und mit 25 ein Dehnelement. Dazu ist in einem Teilschnitt das Verteilrad 10 mit dem Zulauf 2 und dem Kanal 11 in Form der Hauptleitung 20 und den beiden Nebenleitungen 21, 22 gezeigt. An den Anschlüssen von dem Zulauf 2 und den Nebenleitungen 21, 22 befinden sich Dichtelemente 39 auf der dem Deckel 30 gegenüber liegenden Seite des Verteilrades 10. Mit 23 und 24 sind Druckausgleichsvolumina bezeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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