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Die Erfindung betrifft eine Förderanordnung mit einer, zwei oder mehreren Schubriemeneinheiten.
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Vorliegend wird die Erfindung primär im Kontext des Einfahrens und Ausfahrens verfahrbarer Anzeigeeinrichtungen in Kraftfahrzeugen beschrieben mittels einer solchen Riemenanordnung und/oder einer solchen Förderanordnung beschrieben. Die Erfindung an sich ist jedoch unabhängig von diesem Anwendungskontext.
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In verschiedenen Kraftfahrzeugen der Anmelderin und auch von anderen Herstellern sind seit langem Informationsanzeigen verbaut, seit vielen Jahren auch Vollgrafikdisplays.
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Diese benötigen verhältnismäßig viel Bauraum. Je nach Positionierung im Fahrzeug für eine optimale Sichtbarkeit kann sich ein Konflikt zu anderen Anforderungen wie beispielsweise Diebstahlssicherheit ergeben.
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Daher sind die Anzeigeeinrichtungen vielfach „versenkbar“ ausgebildet. Beispielsweise über eine Führungskulisse werden die Bildschirme - beispielsweise entlang einer Anzeige-Oberflächenebene oder durch Verschwenken oder Kippen durch eine im Anwendungsfall geeignete Kombination dieser Bewegungsarten - ausgefahren und wieder eingefahren, wenn er nicht mehr benötigt wird.
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Als ästhetisch nachteilhaft erweist sich dabei, dass bei einem Verschwenken oder Kippen der Bildschirm nach dem Einfahren, immer noch an der Oberfläche des Strukturbauteils, an dem er gelagert ist, sichtbar ist.
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Wenn der Bildschirm hingegen entlang seiner Anzeige-Oberflächenebene transversal eingefahren wird, ist die benötigte Bauraumtiefe hinderlich bei der Anordnung weiterer Komponenten im Kraftfahrzeug (beispielsweise im Cockpit bei einem Informationsdisplay) in einem ohnehin beengten Bauraum.
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Seit geraumer Zeit sind jedoch flexible Anzeigevorrichtungen bekannt, die um die Achsen ihrer Anzeige-Oberflächenebene biegsam gestaltet sind. Theoretisch beschrieben sind solche Anzeigevorrichtung beispielsweise in der
DE 11 2009 005 391 T5 . Mittlerweile hat sich die technische Reife solcher Anzeigevorrichtungen so weit entwickelt, dass ein Einbau als Informationsdisplay in einem Kraftfahrzeug infrage kommt.
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Vor diesem Hintergrund ist es - bezogen auf Anzeigevorrichtungen in Kraftfahrzeugen eine Aufgabe der Erfindung, die Art des Einbaus von ausfahrbaren Bildschirmen in Kraftfahrzeugen zu verbessern. Unabhängig von diesem Anwendungskontext ist es - allgemein gesprochen - eine Aufgabe der Erfindung, eine Förderanordnung für flächiges und biegsames Fördergut zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Förderanordnung mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird eine Förderanordnung zum Fördern, insbesondere zum Verfahren (beispielsweise zum Aus- und Einfahren), eines, insbesondere flächigen und/oder biegsamen, Förderguts, das insbesondere eine Quererstreckung entlang einer Querachse aufweist, angegeben, wobei insbesondere das Fördergut, beispielsweise als Teil der Förderanordnung, mit der Förderanordnung verbunden ist.
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Die Förderanordnung weist eine, zwei oder mehrere Schubriemeneinheiten auf. Eine, mehrere oder jede der Schubriemeneinheiten weist zumindest auf:
- a) eine Riemenanordnung mit einer Längserstreckung und mit einer Quererstreckung entlang einer Quererstreckungsachse. Vorteilhafte Möglichkeiten der Ausbildung der Riemenanordnung sind später und in den Ausführungsbeispielen angegeben. Die Riemenanordnung weist einen Versteifungsmechanismus gegen eine Biegung um die Quererstreckungsachse auf, wobei dieser Versteifungsmechanismus insbesondere dazu eingerichtet ist, einer Biegung in jeder der beiden Drehrichtungen um die Quererstreckungsachse entgegenzuwirken und/oder insbesondere zumindest im Wesentlichen unabhängig von einem Angriffswinkel der Schwerkraft auf die Riemenanordnung zu wirken. Vorteilhafte Möglichkeiten der Ausbildung des Versteifungsmechanismus sind später und in den Ausführungsbeispielen angegeben.
- b) eine Umlenkeinrichtung zum Umlenken wenigstens eines Teils der Riemenanordnung um die Quererstreckungsachse, insbesondere bei einem Fördern der Riemenanordnung entlang ihrer Längserstreckung (beispielsweise bei einem Ausfahren einer Anzeigevorrichtung in eine erste Längsrichtung oder bei einem Einfahren einer Anzeigevorrichtung in einer zweiten Längsrichtung, jeweils entlang der Längserstreckung).
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Durch das Umlenken in der Umlenkeinrichtung erstreckt sich die Riemenanordnung (oder zumindest der umgelenkte Teil der Riemenanordnung) längs nicht entlang einer geraden Achse (zumindest nicht entlang ihrer gesamten Längserstreckung). Vielmehr verläuft die Längserstreckung entsprechend der Umlenkung und einer Anordnung - gegebenenfalls Führung - jenseits der Umlenkeinrichtung.
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Die Umlenkeinrichtung ist dazu eingerichtet, den Versteifungsmechanismus zu deaktivieren, insbesondere an und/oder in der Umlenkeinrichtung und insbesondere bei einem Fördern und/oder mittels eines Förderns der Riemenanordnung entlang ihrer Längserstreckung.
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Gemäß einer Ausführung weist die Umlenkeinrichtung zwei, insbesondere beabstandete und/oder in einem Winkel zueinander angeordnete, Riementerminals auf, zwischen denen sich die Riemenanordnung in der Umlenkeinrichtung erstreckt und insbesondere umgelenkt werden kann. Der Versteifungsmechanismus der Riemenanordnung ist dann an beiden Riementerminals - insbesondere dort, wo die Riemenanordnung das jeweilige Riementerminal passiert - aktiviert.
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Gemäß einer Ausführung ist an einer ersten Querseite des Förderguts, insbesondere an einer ersten seitlichen Begrenzung der Quererstreckung des Förderguts, eine erste Schubriemeneinheit und an einer zweiten Querseite des Förderguts, insbesondere an einer zweiten seitlichen Begrenzung der Quererstreckung des Förderguts, eine zweite Schubriemeneinheit angeordnet. Eine solche Förderanordnung ist insbesondere zum Verfahren von biegsamen Anzeigevorrichtungen in Kraftfahrzeugen gut geeignet und/oder allgemein zum Fördern von flächigen Elementen, die nicht bezüglich der Querachse der Förderrichtung, sondern bezüglich jeder Achse in ihrer Hauptfläche biegsam sind.
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Gemäß einer Ausführung ist das Fördergut eine flexible Flachware, insbesondere (1) eine flexible Anzeigevorrichtung wie beispielsweise eine Displayfolie, oder (2) eine flexible Rückhaltevorrichtung wie beispielsweise ein Gepäckraumrollo, oder (3) eine flexible Sicht-/Sonnen-Schutzvorrichtung wie beispielsweise ein Seitenscheiben- oder Heckscheibenrollo oder ein Fensterrollladen, oder (4) ein Verschlusstor wie beispielsweise ein mehrgliedriges Garagentor, oder (5) eine flexible Abstellvorrichtung wie beispielsweise eine biegsame Tischplatte.
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Unter einer flexiblen Flachware ist vorliegend insbesondere ein Element mit einer flächigen Erstreckung in einer Hauptebene zu verstehen, das rechtwinklig zu dieser Hauptebene eine um ein Vielfaches geringere Erstreckung aufweist als bezüglich derjenigen Achsen, die die Hauptebene aufspannen.
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Der Erfindung liegt unter anderem die Überlegung zugrunde, dass die bisher in Kraftfahrzeugen verbauten Displays eher klein sind, um die Sicht des Fahrers nicht einzuschränken. Jedoch ist es der Wunsch vieler Fahrzeugnutzer, einen viel größeren, herausfahrbaren Bildschirm zu haben, welcher bei Bedarf aus- bzw. eingefahren werden kann.
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Derart große Bildschirme können aber in dem beengten Bauraum eines Kraftfahrzeuges nicht sinnvoll eingefahren bzw. versenkt werden, weil dafür einfach kein Platz vorhanden ist.
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Die Erfindung basiert nun unter anderem auf der Idee, einen flexible (insbesondere biegsame) Anzeigevorrichtung - beispielsweise ein OLED-Foliendisplay oder ein anderes biegsames Display - zu verwenden, der im Bedarfsfall ausgefahren werden kann. Anders als bei einem starren Display kann die flexible Anzeigevorrichtung für sich beim Einfahren bzw. Versenken umgelenkt werden.
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Ferner basiert die Erfindung unter anderem auf der Idee, eine solche flexible Anzeigevorrichtung mittels einer oder zwei (oder nötigenfalls mehr als zwei), insbesondere voneinander beabstandeten, Riemenanordnungen einfahren und ausfahren zu lassen, welche - insbesondere an ihrer Umlenkeinrichtung und/oder an einer Antriebsvorrichtung (beides ist ggf. gemeinsam ausgebildet) an einem Strukturbauteil und/oder an einem Aufbauteil des Kraftfahrzeugs, beispielsweise am Cockpit oder einem Fahrzeugdach oder einer Kopfstütze abzustützen.
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Beispielsweise kann eine Riemenanordnung mit zwei flexiblen Strängen (= um ihre Querachse biegsame Zahnriemen), die eine ineinandergreifende Verzahnung aufweisen, verwendet werden. Die beiden Stränge sind flexibel (passiver Gürtel; deaktivierter Versteifungsmechanismus), bis sie miteinander verzahnt werden (aktiver Gürtel; aktivierter Versteifungsmechanismus). Ein aktiver Gürtel ist zumindest im Wesentlichen steif um seine Querachse und kann gewisse Lasten aushalten (z.B. ein flexibles OLED Display mit verbauter Elektronik). Die Riemenanordnung kann vollständig aus Plastik, Aluminium oder Stahl aufgebaut sein und ist dann nicht magnetisch, wodurch elektromagnetische Interaktionen mit der Einbauumgebung wegfallen können.
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Die flexible Anzeigevorrichtung erstreckt sich beispielsweise über im Wesentlichen die gesamte Breite des Innenraums des Kraftfahrzeugs und befindet sich vor der Windschutzscheibe im Fahrzeuginneren. Eine entsprechende Förderanordnung kann aber auch zum Verfahren von anderen flexiblen Displays im Fahrzeug verwendet werden. Dabei ist wichtig, dass das Display ein Foliendisplay ist, da es somit flexibel ist und sich in der „Ruheposition“ der Form des Fahrzeugs anpassen kann. Flexible Anzeigevorrichtung wird dann beispielsweise auf beiden Querseiten mit jeweils einer Schubriemeneinheit mit einer geeigneten Verbindungstechnologie verbunden. Die Bewegungen der beiden Schubriemeneinheiten sind mittels eines Steuermittels geeignet aufeinander abgestimmt.
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Verfahren (sprich gefördert) wird die Anzeigevorrichtung dann mit einer Antriebsvorrichtung, die auch die Funktion des Aufspaltens und des Vereinigens der beiden Zahnriemen einbringt. Falls die beiden Stränge auf der „Verstauseite“ der Umlenkeinrichtung getrennt geführt sind, sind in unterschiedlichen Ausführungen verschiedene Anordnungen der Stränge vorgesehen: z.B. (1) ein Strang gerade der andere lose oder (2) beide Stränge in einem geführten Winkel zueinander, beispielsweise minimal 120°.
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Bezüglich der Bauraumausnutzung ist es aber in vielen Fällen vorteilhaft, beide Stränge (= Zahnriemen) auch auf der Verstauseite der Umlenkeinrichtung gemeinsam, insbesondere sogar vereinigt - also mit aktiviertem Versteifungsmechanismus - anzuordnen.
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Durch die Verwendung der (dünnen) biegsamen Anzeigevorrichtung und/oder der selbst versteifenden Riemenanordnung - die jenseits der Umlenkeinrichtung keine Führung benötigt, wenn der Versteifungsmechanismus aktiviert ist - kann in der Einbauumgebung der Anzeigevorrichtung viel Bauraum eingespart werden.
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Um die Umlenkung an der Umlenkeinrichtung zu ermöglichen, ist gemäß einer Ausführung der Versteifungsmechanismus der Riemenanordnung zwischen den beiden Riementerminals deaktiviert und/oder wird bei einem Fördern der Riemenanordnung entlang ihrer Längserstreckung nach einem Passieren des einen Riementerminals deaktiviert und vor einem Passieren des anderen Riementerminals aktiviert.
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Gemäß einer Ausführung ist der Versteifungsmechanismus der Riemenanordnung auf einer oder beiden Seiten, insbesondere jenseits, der Umlenkeinrichtung, insbesondere bezüglich der Längserstreckung der Riemenanordnung, aktiviert. Bezogen auf den Anwendungsfall eines flexibel biegsamen Displays in einem Fahrzeug bietet dies folgende Vorteile: auf der „Anzeigeseite“ der Umlenkeinrichtung wird das Display zumindest im Wesentlichen starr aufgespannt. Dies ist dann auch auf der „Verstauseite“ der Fall, auch wenn es hier abgesehen von der Möglichkeit zur Bauraum Einsparung von geringerer Relevanz ist. Durch die Versteifung der Riemenanordnung auf der „Verstauseite“ kann aber das Gewicht zusätzlicher Elektronikkomponenten der Displayfolie ohne externe Führung der Riemenanordnung jenseits der Umlenkeinrichtung sichergestellt werden.
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Für einen einfachen Versteifungsmechanismus weist gemäß einer Ausführung die Riemenanordnung zwei Zahnriemen auf, die dazu eingerichtet sind, in einem Versteifungszustand der Riemenanordnung ineinander zu greifen - und damit insbesondere den Versteifungsmechanismus ausbilden -, und in einem Umlenkungszustand der Riemenanordnung getrennt zu sein - sodass der Versteifungsmechanismus deaktiviert ist -, wobei sich insbesondere beide Zahnriemen entlang der gesamten Längserstreckung der Riemenanordnung erstrecken.
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Um die Umlenkung an der Umlenkeinrichtung zu ermöglichen, ist gemäß einer Ausführung die Umlenkeinrichtung dazu eingerichtet, die beiden Zahnriemen bei einem Fördern in eine erste Richtung entlang der Längserstreckung zu trennen, und bei einem Fördern in eine zweite Richtung entlang der Längserstreckung zu verbinden, insbesondere zwischen den beiden Riementerminals.
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Um eine Biegung der Riemenanordnung beiderseits der Umlenkeinrichtung zu ermöglichen, ist gemäß einer Ausführung die Umlenkeinrichtung dazu eingerichtet, die beiden Zahnriemen bei einem Fördern in eine der beiden Richtungen entlang der Längserstreckung zunächst zu trennen und anschließend wieder zu verbinden, insbesondere zwischen den beiden Riementerminals.
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Insbesondere weist jeder der Zahnriemen einen Riemen, insbesondere zumindest im Wesentlichen entlang der gesamten Längserstreckung, und daran angeordnete Versteifungszähne, auf, wobei die Versteifungszähne des einen Zahnriemens und die Versteifungszähne des anderen Zahnriemens so ausgebildet und entlang der Längserstreckung angeordnet sind, dass sie in einem Versteifungszustand ineinandergreifen.
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Insbesondere stützen sich die Versteifungszähne der beiden Zahnriemen derart aneinander ab, dass die Abstützung, insbesondere in beiden Biegerichtungen, gegen eine Biegung der Riemenanordnung um die Querachse wirkt, diese also insbesondere erschwert und vorzugsweise zumindest im Wesentlichen unterbindet.
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Zur Unterstützung der Umlenkung an der Umlenkeinrichtung sind gemäß einer Ausführung die beiden Zahnriemen um die Querachse biegsam, wenn sie nicht miteinander verbunden sind, sprich wenn der Versteifungsmechanismus deaktiviert ist.
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Damit das Fördern der Riemenanordnung(en) und damit des Förderguts entsprechend einer Steuervorgabe und/oder automatisch möglich ist, weist gemäß einer Ausführung die Umlenkeinheit einen Riemenanordnungsantrieb auf, der dazu eingerichtet ist, die Riemenanordnung und insbesondere jeden der Zahnriemen, insbesondere gemeinsam, in beide Richtungen, insbesondere in die eine oder in die andere Richtung, entlang der Längserstreckung der Riemenanordnung zu fördern und/oder zu verfahren.
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Die Erfindung ist auch auf ein Fördern, insbesondere auf ein Einfahren und ein Ausfahren, von starren Gütern anwendbar, sodass gemäß einer Ausführung das Fördergut eine starre Ware wie beispielsweise eine Schublade ist.
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Gemäß einer Ausführung weist die Schubriemeneinheit ein Steuermittel zum Verfahren/Fördern der Riemenanordnung, insbesondere also der Zahnriemen, auf. Die Förderanordnung weist gemäß einer Ausführung ein Steuermittel auf, das - insbesondere, wenn die Förderanordnung wenigstens zwei Schubriemeneinheiten aufweist - dazu eingerichtet ist, eine korrespondierende Bewegung der Zahnriemen der verschiedenen Schubriemeneinheiten anzusteuern. Beispielsweise stellt ein solches Steuermittel sicher, dass beide Schubriemeneinheiten im Gleichtakt verfahren werden, wenn beiderseits, insbesondere seitlich, des Förderguts jeweils eine Schubriemeneinheit mit dem Fördergut verbunden ist.
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Um das Fördergut zielgerichtet fördern zu können, ist es gemäß einer Ausführung (gegebenenfalls jeweils) mit einem der Zahnriemen der (oder jeder) Schubriemeneinheit fest verbunden, insbesondere mit dieser verklebt oder verschweißt. Insbesondere ist diese Verbindung zumindest im Wesentlichen entlang der gesamten Längserstreckung (oder eines Ausfall Teilbereichs der Längserstreckung) des jeweiligen Zahnriemens ausgebildet
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Für bestimmte Anwendungsfälle - beispielsweise, wenn genügend Bauraum zur Verfügung steht - weist gemäß einer Ausführung die Umlenkeinrichtung nur ein einziges Riementerminal (insbesondere an einem Einlass der Umlenkeinrichtung für die Riemenanordnung, wobei der Einlass je nach Förderrichtung auch einen Auslass ausbildet) auf, an welchem der Versteifungsmechanismus der Riemenanordnung aktiviert ist.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.
- 1 zeigt eine erste Förderanordnung für eine in einem Cockpit eines Kraftfahrzeugs versenkbare, flexible Anzeigevorrichtung nach einer beispielhaften Ausführung der Erfindung in einer teilweise geschnittenen Schrägansicht.
- 2 zeigt die Förderanordnung nach 1 in einem ausgefahrenen Zustand in einer geschnittenen Schrägansicht und einer geschnittenen Seitenansicht.
- 3 zeigt die Förderanordnung nach 1 in einem eingefahrenen Zustand in einer geschnittenen Schrägansicht und einer geschnittenen Seitenansicht.
- 4 zeigt eine zweite Förderanordnung für eine in einem Cockpit eines Kraftfahrzeugs versenkbare, flexible Anzeigevorrichtung nach einer beispielhaften Ausführung der Erfindung in einer geschnittenen Seitenansicht.
- 5 zeigt einen Ausschnitt einer der Schubriemeneinheiten der Förderanordnung nach 4 mit deren Umlenkeinrichtung in zwei verschiedenen, teilweise geschnittenen Schrägansichten.
- 6 zeigt eine Schnittansicht durch die Umlenkeinrichtung aus 5.
- 7 zeigt eine zweite Förderanordnung für eine in einem Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs versenkbare, flexible Anzeigevorrichtung nach einer beispielhaften Ausführung der Erfindung in einer geschnittenen Seitenansicht.
- 8 zeigt die Förderanordnung nach 7 in einem ausgefahrenen Zustand in einer geschnittenen Seitenansicht.
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1 zeigt eine Förderanordnung 100 zum Fördern (im Sinne eines Ein- und Ausfahrens) eines Förderguts 102, wobei das Fördergut hier eine flexibel biegbare Anzeigevorrichtung 102 ist, die im Ausführungsbeispiel als OLED-Foliendisplay ausgebildet ist.
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Die Förderanordnung 100 ist im Ausführungsbeispiel an einem Fahrzeug-Cockpit 104 verbaut, sodass die Anzeigevorrichtung 102 in einem ausgefahrenen Zustand eine Anzeige auf Foliendisplay bereitstellen kann, dass sich zwischen der nicht dargestellten Frontscheibe und dem Cockpit 104 aus dem Cockpit 104 heraus erstreckt. Der ausgefahrene Zustand der Förderanordnung 100 ist in 2 detailliert dargestellt.
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Wie der 2 (und teilweise auch der 1) zu entnehmen ist, weist die Förderanordnung 100 an einer ersten Querseite y1 der Anzeigevorrichtung 102 eine erste Schubriemeneinheit 106 und an einer zweiten Querseite y2 des Förderguts eine zweite Schubriemeneinheit 126 auf.
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Die Schubriemeneinheit 106 weist eine Riemenanordnung 108 mit einer Längserstreckung L und mit einer deutlich kleineren Quererstreckung y entlang einer Quererstreckungsachse Y auf. Die Riemenanordnung 108 weist einen Versteifungsmechanismus 110 gegen eine Biegung um die Quererstreckungsachse Y aufweist.
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Die Riemenanordnung 108 ist in einer Umlenkeinrichtung 112 geführt, die dazu eingerichtet ist, den Versteifungsmechanismus 110 zu deaktivieren und bei deaktiviertem Versteifungsmechanismus 110 die Riemenanordnung - dabei insbesondere denjenigen Teil der Riemenanordnung, an welchem das Fördergut 102 befestigt ist - um die Quererstreckungsachse Y umzulenken.
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Im Ausführungsbeispiel weist die Umlenkeinrichtung 112 ein Ausfahr-Riementerminal 114 auf, an welchem die Riemenanordnung 108 mit aktiviertem Versteifungsmechanismus 110 aus der Umlenkeinrichtung 112 ausgeschoben oder in diese eingeführt werden kann.
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Umlenkeinrichtung 112 ist zudem als Riemenanordnungsantrieb 116 der Schubriemeneinheit 106 ausgebildet, wobei die Antriebseinrichtung dazu ausgebildet ist, die Riemenanordnung 108 in beiden Richtungen entlang der Längserstreckung der Riemenanordnung durch das Ausfahr-Riementerminal 114 zu verfahren.
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Die Riemenanordnung 108 weist zwei Zahnriemen 118 und 120 auf, die dazu eingerichtet sind, in einem Versteifungszustand 111 der Riemenanordnung ineinander zu greifen und in einem Umlenkungszustand 109 der Riemenanordnung getrennt zu sein.
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Die Umlenkeinrichtung 112 ist dazu eingerichtet, die beiden Zahnriemen bei einem Fördern in eine Ausfahr-Richtung L1 entlang der Längserstreckung L zu verbinden, und bei einem Fördern in eine Verstau-Richtung L2 entlang der Längserstreckung L zu trennen.
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Jeder der Zahnriemen 118 und 120 weist einen Riemen 119 bzw. 121 und daran angeordnete Versteifungszähne aufweist, wobei die Versteifungszähne des einen Zahnriemens und die Versteifungszähne des anderen Zahnriemens so ausgebildet und entlang der Längserstreckung angeordnet sind, dass sie in dem Versteifungszustand 111 ineinandergreifen. Die Versteifungszähne der beiden Zahnriemen 118 und 120 stützen sich derart aneinander ab, dass die Abstützung gegen eine Biegung der Riemenanordnung um die Querachse wirkt.
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Die Versteifungszähne sind für das hier beschriebene Ausführungsbeispiel nicht dargestellt. Da die Riemenanordnung 108 jedoch an sich genauso ausgebildet ist wie die Riemenanordnung aus dem Ausführungsbeispiel der 4-6, können Details zu der Funktionsweise des Versteifungsmechanismus der Beschreibung zu diesen Figuren entnommen werden.
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Die beiden Zahnriemen 118 und 120 sind insbesondere um die Querachse Y biegsam, wenn sie nicht miteinander verbunden sind.
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So wird auf einer Verstauseite der Umlenkeinrichtung 112 die Riemenanordnung 108 aufgeteilt, indem der Zahnriemen 118 - an welcher die Anzeigevorrichtung 102 befestigt ist - unterhalb der Cockpit-Verkleidung in Fahrzeugrichtung nach vorne geführt wird. Der andere Zahnriemen 120 wird an der Cockpitverkleidung entlang in Fahrzeugrichtung nach hinten geführt.
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Die Umlenkeinrichtung 112 der ersten Schubriemeneinheit 106 ist über ein Quergestänge 124 fest zu einer Umlenkeinrichtung 132 der zweiten Schubriemeneinheit 126 der Förderanordnung 100 positioniert und von dieser fest beabstandet. Die zweite Schubriemeneinheit 126 ist bezüglich einer Mittenebene M der Förderanordnung 100 spiegelbildlich (aber ansonsten identisch) zu der ersten Schubriemeneinheit 106 ausgebildet.
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Mittels eines Steuermittels 101 werden die beiden Schubriemeneinheiten 106 und 126 derart aufeinander abgestimmt angesteuert, dass sie die Anzeigevorrichtung 102 im Gleichlauf aus dem Cockpit 104 ausfahren und wieder in das Cockpit versenken können.
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Beim Ausfahren in die Richtung L1 wird die Anzeigevorrichtung 102 - die jeweils an dem ersten Zahnriemen 118 der ersten Schubriemeneinheit 106 und an dem ersten Zahnriemen der zweiten Schubriemeneinheit 126 befestigt ist - zwischen den beiden Umlenkeinrichtungen 112 und 132 umgelenkt. Gleichzeitig werden die beiden Zahnriemen 118 und 120 der ersten Schubriemeneinheit 106 und die beiden Zahnriemen der zweiten Schubriemeneinheit 126 in der jeweiligen Umlenkeinrichtung 112 bzw. 132 verbunden, wodurch der Versteifungsmechanismus 110 aktiviert wird. Beim weiteren Ausfahren sind die Riemenanordnungen 108 bzw. 128 daher versteift und spannen die Anzeigevorrichtung 102 zwischen einander auf. Beim Verstauen der Anzeigevorrichtung 102 werden die Riemenanordnungen 108 und 128 in die entgegengesetzte Richtung L2 wird der Versteifungsmechanismus 110 entsprechend wieder deaktiviert.
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In 3 ist die Förderanordnung 100 in einem verstauten Zustand der Anzeigevorrichtung 102 dargestellt.
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In 4 ist eine weitere Förderanordnung 200 dargestellt, die sich von der Förderanordnung 100 gemäß der 1-3 im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass auch auf der Verstauseite der Versteifungsmechanismus aktiviert ist. Auf diese Weise sind auch im Fahrzeug-Cockpit 204 die beiden Riemenanordnungen (von denen nur eine Riemenanordnung 208 der Schubriemeneinheit 206 dargestellt ist) kompakt angeordnet. Dazu weist eine Umlenkeinrichtung 212 der Schubriemeneinheit 206 neben einem Ausfahr-Riementerminal 214 auch ein Verstau-Riementerminal 215 auf.
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Die Förderanordnung 200 fördert im Ausführungsbeispiel das gleiche flexibel biegsame Foliendisplay 102 wie die Förderanordnung 100 der 1-3, ist darauf aber natürlich nicht beschränkt.
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Zwischen den beiden Terminals 214 und 215 ist die Umlenkeinrichtung 212 dazu eingerichtet, zwei Zahnriemen 218 und 220 der Riemenanordnung 208 zunächst zu trennen, im getrennten Zustand umzulenken und nach der Umlenkung wieder zu verbinden. So findet an der Umlenkeinrichtung 212 die Umlenkung der Riemenanordnung 208 (und damit auch der Anzeigevorrichtung 102) statt. Beiderseits der Umlenkeinrichtung 212 (also auf der Ausfahrseite und auf der Verstau-Seite, jenseits des jeweiligen Riementerminals 214 bzw. 215) ist der Versteifungsmechanismus 210 aktiviert, sodass die Anzeigevorrichtung 102 dort ohne relevante Krümmung ihrer Anzeigeoberfläche zwischen den beiden Riemenanordnungen aufgespannt wird.
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Dadurch kann in der Cockpit-Baugruppe 204 Bauraum eingespart werden. Darüber hinaus ermöglicht die Versteifung der Riemenanordnungen auf der Verstauseite aber zudem ein zuverlässiges Tragen der Elektronikkomponenten des Foliendisplay der Anzeigevorrichtung 104 - insbesondere ohne eine zusätzliche Führung auf der Verstauseite.
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In den 5 und 6 ist die Umlenkeinrichtung 212 detailliert dargestellt, um das Zusammenspiel der beiden Zahnriemen 218 und 220 bei der Umlenkung sowie bei der Deaktivierung und Aktivierung des Versteifungsmechanismus näher zu erläutern.
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5 zeigt in zwei unterschiedlichen Schrägansichten die Umlenkeinrichtung 212. Am Ausfahrterminal 214 sind die beiden Zahnriemen 218 und 220 miteinander verbunden, ebenso am Verstauterminal 215. Je nach Förderrichtung kann dann die Anzeigevorrichtung 102 (an dem Zahnriemen 218 befestigt; siehe dargestellter Ansatz in 5) aus dem Terminal 214 heraus ausgefahren oder aus dem Terminal 215 heraus verstaut werden.
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Aus 6 wird deutlich, auf welche Weise das Umlenken in der Umlenkungseinrichtung 212 stattfindet. Beschrieben ist dies nachfolgend anhand der Bewegung in die Richtung L2 beim Verstauen der Anzeigevorrichtung 102.
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Das Ausfahrterminal 214 weist für jedes der Förderbänder 219 bzw. 221 des Zahnriemens 218 bzw. 220 ein Förderzahnrad 250 und ein Ausrichtzahnrad 252 auf. Die Förderzahnräder 250 sind mittels eines Antriebszahnrads 253 mit einer Antriebseinheit der Schubriemeneinheit 206 verbunden. Die Ausrichtzahnräder 252 stellen im Zusammenspiel mit den Förderzahnrädern 250 sicher, dass die Anzeigevorrichtung 102 im gewünschten Winkel aus dem Cockpit 204 ausgefahren wird.
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Das Verstauterminal 215 weist ebenso für jedes der Förderbänder 219 bzw. 221 des Zahnriemens 218 bzw. 220 ein Förderzahnrad 254 und ein Ausrichtzahnrad 256 auf. Die Förderzahnräder 254 sind ebenso mit dem Antriebszahnrad 253 an die Antriebseinheit angeschlossen. Die Ausrichtzahnräder 256 stellen im Zusammenspiel mit den Förderzahnrädern 254 sicher, dass die Anzeigevorrichtung 102 im gewünschten Winkel verstaut wird.
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Zwischen den beiden Terminal 214 und 215 weist die Umlenkeinrichtung 212 eine innere Führung 258 für den Riemen 219 des ersten Zahnriemens 218 auf, an der die Anzeigevorrichtung 102 befestigt ist. An der inneren Führung 258 wird also das Foliendisplay 102 umgelenkt.
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Zudem weist die Umlenkeinrichtung 212 eine äußere Führung 260 auf, welche den zweiten Zahnriemen 220 in einen Winkel von wenigstens ca. 60° an beiden Terminals 214 und 215 von dem ersten Zahnriemen 218 wegführt.
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Auf diese Weise erfolgt - bei einer Bewegung der Riemenanordnung 208 in Richtung L1 oder in Richtung L2 - die Trennung und Wiederverbindung der beiden Zahnriemen 218 und 220 und somit die Deaktivierung und Wieder-Aktivierung des Versteifungsmechanismus 210 - nachdem die Riemenanordnung 208 umgelenkt wurde.
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Aus 6 ist auch ersichtlich, dass durch das Anliegen der Versteifungszähne 262 bzw. 264 der beiden Zahnriemen 218 und 220 ein Biegen der Riemenanordnung 218 um eine Querachse Y verhindert wird, wenn die Zähne 262 bzw. 264 ausreichend steif ausgebildet sind.
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In 7 ist eine Förderanordnung 300 dargestellt, die sich von der Förderanordnung 200 gemäß den 4-6 im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass ein schmales Foliendisplay als Anzeigevorrichtung 302 im Bereich der Kopfstütze des Beifahrersitzes im Fahrzeugdach 304 eines Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Das Ausfahren des Bildschirmes erfolgt dementsprechend - anders als bei den anderen Ausführungsbeispielen - nach unten in das Sichtfeld eines Fondpassagiers 305 hinein.
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In 8 ist die Förderanordnung 300 in einer Schrägansicht dargestellt. Aus dieser Ansicht wird klar, dass sich die Förderanordnung 300 im Wesentlichen durch die Winkelorientierung der Ausfahrseite und der Verstauseite sowie durch den Abstand der Schubriemeneinheiten 206 und 226 von der Förderanordnung 200 nach 4 unterscheidet.
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Besser als zur Förderanordnung 200 sind hier zur Förderanordnung 300 Abschlussplatten 370 und 372 erkennbar, welche die beiden Riemenanordnungen 308 und 328 zueinander stabilisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 100
- Förderanordnung
- 102
- Fördergut, insb. flexible Anzeigevorrichtung (z.B. Foliendisplay)
- 104
- Cockpit
- 106
- Schubriemeneinheit
- 108
- Riemenanordnung
- 109
- Umlenkungszustand
- 110
- Versteifungsmechanismus
- 111
- Versteifungszustand
- 112
- Umlenkeinrichtung
- 114
- Riementerminal
- 116
- Riemenanordnungsantrieb
- 118
- erste Zahnriemen
- 119
- Riemen
- 120
- zweite Zahnriemen
- 121
- Riemen
- 124
- Quergestänge
- 126
- zweite Schubriemeneinheit
- 128
- zweite Riemenanordnung
- 132
- zweite Umlenkeinrichtung
- 200
- Förderanordnung
- 204
- Cockpit
- 206
- Schubriemeneinheit
- 208
- Riemenanordnung
- 212
- Umlenkeinrichtung
- 214
- Ausfahr-Riementerminal
- 215
- Verstau-Riementerminal
- 216
- Antrieb
- 218
- Zahnriemen
- 219
- Riemen
- 220
- Zahnriemen
- 221
- Riemen
- 250
- Förderzahnrad
- 252
- Ausrichtzahnrad
- 253
- Antriebszahnrad
- 254
- Förderzahnrad
- 256
- Ausrichtzahnrad
- 258
- innere Führung
- 260
- äußere Führung
- 262
- Versteifungszähne
- 264
- Versteifungszähne
- 300
- Förderanordnung
- 302
- Fördergut, insb. flexible Anzeigevorrichtung (z.B. Foliendisplay)
- 304
- Fahrzeugdach
- 305
- Fondspassagier
- 306
- Schubriemeneinheit
- 326
- Schubriemeneinheit
- 370
- Abschlussplatte
- 372
- Abschlussplatte
- L
- Längserstreckung
- L1
- erste Förderrichtung
- L2
- zweite Förderrichtung
- Y
- Quererstreckungsachse
- y
- Querseiten
- M
- Mittenebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112009005391 T5 [0008]