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Die Erfindung betrifft eine Antenne mit einer Strahlschwenkeinrichtung.
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Strahlschwenkeinrichtungen wie z.B. in der WO2011116862 beschrieben, siehe z.B. 1b, werden u.a. in Mobilfunkbasisstationsantennen eingesetzt und ermöglichen eine lokale, wie auch eine ferngesteuerte Veränderung der Strahlcharakteristik, also der horizontalen Ausrichtung, der vertikalen Ausrichtung, der Strahlbreite usw., der jeweiligen Antenne. Wurden früher noch Single- und Dual-Bandantennen verwendet, so werden heute bereits 8-Band-Antennen von den Netzbetreibern gefordert und in die Netzwerke eingeplant. Die damit zunehmende Komplexität einer Antenne erfordert neue Technologien, die Modularität, Skalierbarkeit und somit größere Flexibilität mit sich bringen.
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Strahlschwenkeinrichtungen wie aktuell auf dem Markt vorhanden bestehen i.d.R. aus einem oder mehreren Motoren (Antriebseinheit), die direkt oder über Getriebe bzw. Hebel eine mechanische Verstellung des sog. Phasenschiebers bzw. der Phasenschieber ermöglichen. Dabei können die Antriebseinheiten vollständig, also so, dass die Antriebseinheit ohne Öffnen der Antenne nicht austauschbar ist, bzw. teilweise, also ohne Öffnen der Antenne austauschbar, in die Antenne integriert, oder auch extern, also ebenfalls relativ einfach austauschbar, an diese angebunden sein. Extern montierte Antriebseinheiten werden beispielsweise an der Unterseite oder auch an der Rückseite der Antenne montiert. Teilweise integrierte, also austauschbare Antriebseinheiten, werden i.d.R. von unten in die Antenne eingeschoben.
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Neben der ferngesteuerten Verstellung der Strahlcharakteristik fordern Kunden auch die visuelle Ablesbarkeit an der Antenne des aktuell eingestellten Down-Tilt-Werts als Maß für die veränderte Strahlcharakteristik, ohne dabei in die bestehende Installation eingreifen zu müssen, z.B. durch Demontage eines AISG-Kabels an der Strahlschwenkeinrichtung und Verbindung eines AISG-Service-Gerätes, mit dessen Hilfe der Tilt-Wert ausgelesen werden könnte. Der Down-Tilt-Wert wird beispielsweise im Zuge einer Standortwartung und Installationsüberprüfung, z.B. eine Überprüfung auf vertauschte HF-Kabel zwischen Basisstation und Antenne, vor Ort durch visuelles Ablesen ermittelt und dokumentiert. Diese Anforderung an das Antennenprodukt wurde und wird auf unterschiedlichste Art und Weise mechanisch umgesetzt. Beispielsweise erfolgt die Anbindung eines Zeigers an die Phasenschieberachse mit Tilt-Wert-Anzeige über eine an dem Radom der Antenne angebrachte Skala. Um die Antennenfunktion durch diese Anzeige nicht zu beeinträchtigen werden derartige Anzeigen i.d.R. auf der Rückseite der Antenne vorgesehen, was die Ablesbarkeit am Mast, also am Installationsort, erschweren kann. Bei einer anderen Variante fahren beispielsweise mit Skalen versehene Stäbe aus der Unterseite der Antenne, um den je Phasenschieber bzw. Phasenschiebergruppe eingestellten Tilt-Wert visuell ablesbar anzuzeigen. In einer weiteren Umsetzung sind die mit Skalen versehenen Stäbe über eine Feder in der Antenne mechanisch angebunden. Werden Tilt-Werte verstellt, hat dies keinen direkten Einfluss auf diese Anzeigeelemente. Jedoch wird ein mechanischer Anschlag innerhalb der Antenne entsprechend der aktuellen Tilt-Werte derart verfahren, dass die aktuellen Tilt-Werte, durch nach unten ziehen der mit Skalen versehenen Stäbe entgegen der Federkraft bis hin zu dem mechanischen Anschlag, visuell abgelesen werden können. D.h., dass zum Ablesen jeweils das Anzeigeelement manuell nach unten gezogen werden muss, bis dieses seinen mechanischen Anschlag erreicht.
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Nachteilig ist hier, dass eine rein visuelle Tilt-Wert-Ablesung und die zugehörige Speicherung, also das manuelle Aufschreiben etc. dieses Wertes, die Fehlerwahrscheinlichkeit erhöht.
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Die Umsetzung einer entsprechenden Mechanik wird zunehmend schwieriger, da die mechanische Komplexität, also unter anderem Getriebe, Hebel, Stangen, Wellen, Anzeigeelemente, mit der Anzahl der in die Antenne zu integrierenden Bändern skaliert und auch entsprechender Bauraum in der Antenne vorzuhalten ist. Somit werden auch die Fertigungskosten erhöht.
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Im Stand der Technik sind diverse Lösungen bekannt. In der
W00205383A1 wird unter anderem ein an oder in der Antenne vorgesehenes „actuation means“, welches über eine Kommunikationsschnittstelle verfügt, wie z.B. eine drahtlose Schnittstelle (z.B. im Infrarot-Bereich) in einem dafür geeigneten Frequenzbereich beschrieben. Das „actuation means“ ist hier u.a. dafür ausgelegt, Aktuatoren anzusteuern, welche dadurch Phasenschieber der Antenne zielgerichtet zur Steuerung der Strahlcharakteristik einstellen. Zusammengefasst handelt es sich um eine Steuerbox („actuation means“) mit daran angeschlossenen Aktuatoren („actuators“) zur Verstellung von Phasenschiebern, welche über eine drahtgebundene bzw. drahtlose Kommunikationsschnittstelle angesteuert werden kann. Dieses System wird, um die genannten Funktionen zu erreichen, permanent mit Leistung versorgt. Die Kommunikation zur Steuerung des Aktuators findet über die genannte Schnittstelle drahtgebunden oder drahtlos statt. Dies ist prinzipiell, abgesehen von der drahtlosen Kommunikation, in Produkten und Systemen nach Stand der Technik so realisiert.
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In der vorliegenden Erfindung wird jedoch eine weitere, also eine zweite, Kommunikationsschnittstelle zu diesem Stand der Technik als technische Lösung vorgeschlagen, die völlig unabhängig von der ersten Schnittstelle betrieben bzw. genutzt werden kann. D.h. die Kommunikation an der Schnittstelle nach der kann zeitgleich und ohne Koordination mit der an der ersten Kommunikationsschnittstelle stattfindenden Kommunikation erfolgen. Weiterhin erlaubt diese weitere Kommunikationsschnittstelle in einer bevorzugten Ausführung selbst dann einen Datenaustausch bzw. eine Datenübertragung, wenn das Antennensystem nicht mit Energie versorgt wird, wie es z.B. in Service-Einsätzen der Fall sein kann.
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Ferner wird in dem US-Patent
US8971827B2 ein kaskadierbares Funk-Kommunikations-Modul für ein aktives Antennensystem beschrieben, in welchem sich u.a. ein Funkmodul mit Antennenelement befindet. Das Modul beinhaltet einen internen Kommunikationsbus zur internen Übertragung der digitalen Funksignale. Mittels sogenannten Zwischenmodul-Schnittstellen kann der interne Kommunikationsbus eines ersten Moduls um den internen Kommunikationsbus eines zweiten Moduls erweitert werden, insofern dieses in der Nähe des ersten Moduls angeordnet ist. Die in der
US8971827B2 beschriebene kontaktlose Zwischenmodul-Schnittstelle dient der Erweiterung des internen Kommunikationsbusses auf die weiteren, in der Nähe angebrachten Funk-Kommunikations-Module. In dem Patent
US8971827B2 wird weder ein RFID-Tag noch eine andere Möglichkeit als die beschriebe zur Übertragung antennenspezifischer Daten und Einstellwerte beschrieben.
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In der WO2012130366 wird eine Strahlformungseinrichtung (RET, M-RET) beschrieben, welche eine Lese- bzw. Schreibelektronik mit einer RFID-Sende- bzw. Empfangsantenne umfasst. Die Strahlformungseinrichtung ist so an einer Antenne zu montieren, dass die darin verbaute RFID-Sende- bzw. Empfangsantenne dabei derart positioniert wird, dass eine bidirektionale Kommunikation zwischen der Strahlformungseinrichtung (RET, M-RET) und dem an oder in der Antenne angebrachten RFID-Tag ermöglicht wird. D.h. die Lese- bzw. Schreibelektronik wird an die Antenne montiert und das RFID-Tag muss entsprechend in oder an der Antenne positioniert sein, damit dieses gelesen bzw. beschrieben werden kann. Das RFID-Tag wird ausschließlich über eine RFID-Sende- bzw. Empfangsantenne, die in Verbindung mit der Lese- bzw. Schreibelektronik steht, über die Luftschnittstelle beschrieben bzw. ausgelesen.
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Vor den oben aufgeführten Hintergründen ist eine Lösung der genannten Probleme anstrebenswert. Es stellt eine besondere technische Herausforderung dar, eine weniger komplexe und Bauraum-, Material- und Kosten sparende Lösung zur Anzeige des aktuellen Down-Tilt-Werts an der Antenne, bereitzustellen, die in ihrer Ausführung unabhängig von der Bänderanzahl, d.h. der Anzahl der verbauten Phasenschieber ist und den aktuellen Standards genügt.
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Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Antenne mit einer Strahlschwenkeinrichtung bereitzustellen, welche die oben genannten Probleme löst. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird eine Antenne mit einer Strahlschwenkeinrichtung, wobei innerhalb der Antenne mindestens folgende Einrichtungen vorgesehen sind: mindestens ein Phasenschieber, eine in der Strahlschwenkeinrichtung vorgesehene Steuerelektronik, welche Steuerinformationen zur Ansteuerung des mindestens einen Phasenschiebers sowie Statusinformationen der Antenne enthält oder ermitteln kann. Ferner ist eine mit der Steuerelektronik in elektrischer Verbindung und mit mindestens einem Phasenschieber in Wirkverbindung stehende Antriebseinheit vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, basierend auf Signalen der Steuerelektronik eine Verstellung des mindestens einen Phasenschiebers zu bewirken, gekennzeichnet durch einen mit der Steuerelektronik in Kommunikationsverbindung stehenden Datenspeicher, welcher dazu eingerichtet ist, von der Steuerelektronik erhaltene Statusinformationen der Antenne zu empfangen, abzuspeichern, für die Steuerelektronik zur Verfügung zu stellen und die erhaltenen und/oder abgespeicherten Statusinformationen der Antenne über eine mit einer HF-Schnittstelle verbundenen Sende- und/oder Empfangsantenne abfragbar bereitzustellen.
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Durch den vorgeschlagenen Datenspeicher mit den zugehörigen (Kommunikations-) Schnittstellen können diverse Nachteile bisher bekannter Möglichkeiten zur Ablesung des Tiltwerts verbessert oder sogar vermieden werden. Beispielsweise können neben den Tilt-Werten auch weitere antennenspezifische Daten der Mobilfunkantenne über die drahtlose Schnittstelle bzw. Funkschnittstelle übermittelt werden, wodurch eine eindeutige Zuordnung dieser antennenspezifischen Daten zu der sich am Ort der Datenübertragung befindlichen Mobilfunkantenne möglich ist.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Kommunikationsverbindung zwischen Steuerelektronik und Datenspeicher über eine kabelgebundene oder drahtlose Kommunikationsschnittstelle stattfindet.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass der Datenspeicher ein wiederbeschreibbarer, nicht-flüchtiger Speicher, umfassend EEPROM und/oder Flash-Speicher, ist.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Empfangs- und/oder Sendeantenne außerhalb der Steuerelektronik in einem Gehäuseteil der Antenne, umfassend einen unteren Deckel der Antenne, integriert oder daran montiert ist.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass Statusinformationen eines aus Tilt-Werten der einzelnen Frequenzbänder der Antenne und/oder weiterer Antennenspezifischen Daten der Antenne, umfassend Seriennummer, Antennentyp, Standort und/oder Antennenausrichtung, sind.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass Statusinformationen während des Herstellungsprozesses der Antenne in den Datenspeicher geschrieben und/oder während des Betriebs der Antenne in diesem gespeichert werden.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass der Datenspeicher einen passiven oder einen aktiven Transponder aufweist. Ein passiver Transponder bezieht die zu seiner Funktion benötigte Energie aus den vom Lesegerät erzeugten elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Wellen über eine an seiner HF-Schnittstelle angeschlossene Antenne. Die Antenne ist Bestandteil des Transponders. Sie kann in den Transponder integriert sein oder ist über eine Leitung abgesetzt.
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Im Gegensatz dazu bezieht ein aktiver Transponder die zu seiner Funktion benötigte Energie aus einer nicht mit dem Lesegerät verbundenen Quelle.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Antenne eine Mobilfunkantenne ist, und die Übertragung der Statusinformationen der Antenne mittels der Empfangs- und/oder Sendeantenne nach außerhalb der Mobilfunkantenne drahtlos und mit Übertagungsfrequenzen erfolgt, die außerhalb der von der Mobilfunkantenne für Mobilfunkdienste angebotenen Frequenzen liegen.
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Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung des Weiteren eine Softwareapplikation, die von der Antenne erhaltene Statusinformationen verarbeitet, abspeichert und alle oder einen Teil der Statusinformationen auf einem Display eines drahtlos mit der Antenne verbundenen Lesegeräts nach einer Verarbeitung zur Aufbereitung der Daten anzeigt.
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Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ferner ein System zum Ermitteln von Statusinformationen einer Antenne, wobei das System eine beschriebene Antenne sowie ein Lesegerät mit Display zur Anzeige von Informationen und mit einer drahtlosen Schnittstelle aufweist, welche dazu eingerichtet ist, in Kommunikationsverbindung zur Empfangs- und/oder Sendeantenne der Antenne zu treten, wobei die beschriebene Softwareapplikation in dem Lesegerät implementiert ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zum Ermitteln von Statusinformationen einer Antenne gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine Detailansicht des Aufbaus der Strahlschwenkeinrichtung aus 1, sowie der Kommunikationsschnittstellen und des Lesegeräts gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 3 zeigt eine Detailansicht des alternativen Aufbaus der Strahlschwenkeinrichtung aus 1, sowie der Kommunikationsschnittstellen und des Lesegeräts gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Phasenschieber 11 einer Antenne 1 werden mit einer Strahlschwenkeinrichtung 10 bewegt, die in der Regel einen oder mehrere Motoren aufweist, die sogenannte Antriebseinheit 102. Diese ermöglicht direkt oder über Getriebe bzw. Hebel eine mechanische Verstellung des bzw. der Phasenschieber 11. Um ein verbessertes und einheitliches System zur visuellen Tilt-Wert-Erfassung am Ort der Antenne 1 zu ermöglichen, wird eine Antenne 1 mit einer Strahlschwenkeinrichtung 10 vorgeschlagen und nachfolgend beschrieben, an deren Steuerelektronik 101 ein kabelgebundener Datenspeicher 12, in einer Ausführung ein EEPROM oder ein Flash-Speicher, angeschlossen ist, und unter anderem einen Transponder umfasst. Dieser verfügt wiederum über eine HF-Schnittstelle 14 und steht über diese mittelbar, über eine Leitung 15 (z.B. eine Koaxialleitung), oder unmittelbar mit einer Empfangs- und/oder Sendeantenne 13 der Antenne 1, welche in einer Ausführung als Mobilfunkantenne 1 gebildet ist, in Verbindung. Die HF-Schnittstelle 14 befindet sich in dem passiven oder aktiven Transponder und ist entsprechend als passive bzw. aktive HF-Schnittstelle 14 ausgebildet. Der Datenspeicher 12 umfasst also u.a. einen Transponder, der wiederum u.a. die Antenne 13 damit dann auch die HF-Schnittstelle 14 umfasst. Die Empfangs- und/oder Sendeantenne 13 ist innerhalb oder an der Mobilfunkantenne 1 so angeordnet, dass sie innerhalb des Sende- und/oder Empfangsbereichs eines sich außerhalb der Mobilfunkantenne 1 befindlichen Lesegeräts 2, z.B. durch entsprechende Annäherung an die Mobilfunkantenne 1, gebracht werden kann, wie in 1 bis 3 gezeigt. Somit wird ein Datenaustausch zwischen der Mobilfunkantenne 1 und dem Lesegerät 2 durch eine drahtlose (Kommunikations-)Schnittstelle bzw. Funkschnittstelle 22 ermöglicht. Beispielsweise ist die Empfangs- und/oder Sendeantenne 13 im unteren Deckel 31 der Mobilfunkantenne 1 integriert oder an diesem montiert. So kann die Empfangs- und/oder Sendeantenne 13 durch Montage des Deckels 31 an einer geeigneten Position in oder an der Antenne 1 fixiert werden.
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In 2 ist eine Ausführung gezeigt, in welcher der Datenspeicher 12 mit der HF-Schnittstelle 14 innerhalb der Strahlschwenkeinrichtung 10 und Empfangs- und/oder Sendeantenne 13 außerhalb der Strahlschwenkeinrichtung 10 vorgesehen sind. In 3 ist eine Ausführung gezeigt, in der Datenspeicher 12 mit der HF-Schnittstelle 14 und Empfangs- und/oder Sendeantenne 13 außerhalb der Strahlschwenkeinrichtung 10 vorgesehen ist.
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Neben den Tilt-Werten können beispielsweise auch weitere antennenspezifische Daten der Mobilfunkantenne 1 wie die Seriennummer, der Antennentyp, der Standort, die Antennenausrichtung usw. über die drahtlose Schnittstelle bzw. Funkschnittstelle 22 übermittelt werden, wodurch eine eindeutige Zuordnung dieser antennenspezifischen Daten zu der sich am Ort der Datenübertragung befindlichen Mobilfunkantenne 1 möglich ist. Die oben genannten Daten bzw. Statusinformationen werden beispielsweise während des Herstellungsprozesses der Mobilfunkantenne 1 in das EEPROM oder den Flash-Speicher geschrieben und/oder während des Betriebs der Antenne 1 in diesem gespeichert. Somit können über die oben genannte Funkschnittstelle 22 immer die aktuellen Tilt-Werte der einzelnen Bänder der Mobilfunkantenne 1 sowie gewünschte Statusinformationen mittels des Lesegeräts 2 erfasst, gespeichert und über dessen Display 21, wenn vorhanden, visualisiert werden.
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Insbesondere eignen sich hierzu Übertagungsfrequenzen, die außerhalb der von der Mobilfunkantenne 1 für Mobilfunkdienste angebotenen Frequenzen liegen, z.B. unterhalb und gegebenenfalls oberhalb. Ebenso sind für eine derartige Funkschnittstelle 22 die Sendeleistungen idealerweise so zu wählen, dass nur eine einzige an der HF-Schnittstelle 14 des EEPROM oder des Flash-Speichers angeschlossene Sende- und/oder Empfangs-Antenne 13 im Sende- und/oder Empfangsbereich des Lesegeräts 2 liegen kann. Hierdurch wird eine eindeutige Zuordnung der ausgetauschten Daten zu der Mobilfunkantenne 1 sichergestellt.
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Bei der oben beschriebenen HF-Schnittstelle 14 kann es sich beispielsweise um Schnittstellen, wie sie in Private Area Networks (PAN) und Wireless Area Networks (WAN) Verwendung finden, handeln. Solche sind u.a. aktive Übertragungstechnologien wie Bluetooth, Zigbee, Z-Wave, Wifi etc.. Insbesondere bieten sich rein passive HF-Schnittstellen an, wie sie in der Transpondertechnologie realisiert wurden, da diese auch selbst dann den Datenaustausch ermöglichen, wenn die Mobilfunkantenne 1 bzw. deren Schnittstellenelektronik nicht mit Spannung versorgt werden. Dies kann z.B. in Lagern, während des Transports, im demontierten Zustand und im Reparaturfall möglich sein. Die entsprechenden passiven Transponder sind beispielsweise in der RFID-Technik und bevorzugt in der Near-Field-Communication-Technik, die in den für diese Anwendung günstigen Frequenzbereichen von z.B. 135kHz und 13,56MHz arbeiten, zu finden.
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Durch die vorgeschlagene Antenne 1 mit zugehöriger Strahlschwenkeinrichtung 10, welche einen mit der Steuerelektronik 101 in Kommunikationsverbindung stehenden Datenspeicher 12 aufweist, wird die mechanische Komplexität weniger, so dass kürzere Entwicklungszeiten benötigt werden, mit geringeren Fertigungskosten zu rechnen ist und weniger Bauraum benötigt wird. Zusätzlich sind keine Durchbrüche oder Bohrungen im Radom bzw. Gehäuseteilen 3 oder den Deckelelementen 31 nötig.
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Außerdem sind die Kosten unabhängig von der Bänderzahl der Antenne 1 und skalieren nicht mit deren Komplexität. Aufgrund der Tatsache, dass weniger Bauteile verarbeitet werden, reduziert sich auch das Gewicht der Antenne 1.
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Ferner ist kein manuelles Ablesen nötig, so dass die Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert wird und ein sicheres Abspeichern erfolgen kann. Zusätzlich können noch weitere antennenspezifische Daten übertragen werden, die eine eindeutige Zuordnung zu u.a. Antennentyp, Frequenzband und Antennenseriennummer ermöglichen. Je nach Schnittstelle können auch Smartphones oder Tablets als Lesegerät 2 verwendet werden, um die Daten auszulesen, zu speichern, anzuzeigen und gegebenenfalls zu versenden. Hierfür kann eine Softwareapplikation z.B. als APP bereitgestellt werden.
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Es wird also die Möglichkeit geschaffen, ohne Montage eines spezifischen RFID-Readers, sondern beispielsweise mit handelsüblichen Smartphones oder Tablets als externes Lesegerät 2, antennenspezifische Daten oder Einstellwerte der Antenne 1 an dieser abzufragen. Diese Daten oder Einstellwerte werden leitungsgebunden über die drahtlose (Kommunikations-)Schnittstelle 22 zwischen der Strahlschwenkeinrichtung 10 und dem Datenspeicher 12 mit HF-Schnittstelle 14 zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt hier auf der lokalen, also vor Ort, Erfassung der aktuell eingestellten Tiltwerte, welche bisher lediglich visuell an komplexen mechanischen Anzeigeelementen abgelesen werden können.
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Im Gegensatz zu der bereits erwähnten WO2012130366 findet keine drahtlose Datenübertragung zwischen der Strahlformungseinrichtung (RET, M-RET) und dem Datenspeicher 12 mit HF-Schnittstelle 14 statt. Aufgrund der kabelgebundenen Kommunikationsschnittstelle 23 zwischen der Strahlschwenkeinrichtung 10, genauer der Steuerelektronik 101, und dem Datenspeicher 12 mit HF-Schnittstelle 14 ist auch keine besondere räumliche Lage dieser Komponenten zueinander zu berücksichtigen, wie es in der WO2012130366 gefordert wird. Außerdem umfasst die vorgeschlagene Strahlschwenkeinrichtung keine Lese- bzw. Schreibelektronik (RFID-Reader) mit einer RFID-Sende- bzw. Empfangsantenne zum Beschreiben oder Lesen eines RFID-Tags.
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In dem Patent
US8971827B2 wird weder ein RFID-Tag wie in WO2012130366 noch, wie in der vorliegenden Erfindung aufgezeigt, ein Datenspeicher
12 mit HF-Schnittstelle
14 zur Übertragung antennenspezifischer Daten und Einstellwerte beschrieben. Ebenso bietet die in der vorliegenden Erfindung genannte Kommunikationsschnittstelle
23 nicht die Möglichkeit zur Kaskadierung mehrerer Strahlschwenkeinrichtungen mit entsprechender Erweiterung eines internen Kommunikationsbusses.
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Durch die vorgeschlagene Antenne 1, die Softwareapplikation und das System werden folgende Probleme bzw. Einschränkungen gelöst:
- - die zunehmende Komplexität bei der Realisierung von Strahlschwenkeinrichtungen für Multi-Band-Mobilfunkbasisstationsantennen
- - die MTTF-Verschlechterung durch die in der Antenne integrierten bzw. in der Antenne verteilten mechanischen Komponenten zur Tilt-Wert-Anzeige
- - die Bauraumknappheit für eine geeignete mechanische Umsetzung zur visuellen Tilt-Wert-Anzeige bei Multiband-Antennen
- - die mit der Bänderanzahl skalierenden Kosten für die mechanischen Komponenten zur Tilt-Wert-Anzeige
- - die Nachteile, die durch die mechanische Durchführung der Anzeigeelemente durch das Radom bzw. den Antennen-Deckel entstehen können, z.B. Alterung, Bruch, Verletzungsgefahr, Ingress Protection Class, also Staub, Insekten,
- - die präzise, sichere und fehlerfreie Erfassung/Übertragung und Speicherung des ermittelten Wertes und der eindeutigen Zuordnung zu u.a. Antennentyp, Frequenzband und Antennenseriennummer.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antenne
- 10
- Strahlschwenkeinrichtung
- 101
- Steuerelektronik
- 102
- Antriebseinheit
- 3
- Gehäuseteil
- 31
- Deckel
- 11
- Phasenschieber
- 12
- Datenspeicher
- 13
- Sende- und/oder Empfangsantenne
- 14
- HF-Schnittstelle
- 15
- Leitung
- 2
- Lesegerät
- 21
- Display
- 22
- drahtlose Schnittstelle
- 23
- kabelgebundene Kommunikationsschnittstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 0205383 A1 [0007]
- US 8971827 B2 [0009, 0038]