-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Koaxialverbinder zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten, wobei der Verbinder auf einer ersten Seite einen gemeinsamen Anschlussstift zum Empfangen und/oder Senden eines den Strom und die Daten übertragenden gemeinsamen Signals umfasst. Die Erfindung betrifft ferner eine Kommunikationsanordnung zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten, ein Koaxialkabel und ein Verfahren zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten.
-
Wenn Strom zusammen mit Daten über eine Koaxialverbindung oder ein Koaxialkabel übertragen wird, was als Power-over-Coax (POC) bekannt ist, kann ein Verbinder verwendet werden, um einer Leiterplatte das Signal bereitzustellen. Der Verbinder weist auf jeder Seite einen sowohl Strom als auch Daten übertragenden einzelnen Anschlussstift auf. Zur Verarbeitung der Daten auf der Leiterplatte kann das gemeinsame Signal in ein Datensignal und ein Stromsignal zerlegt werden müssen. Zu diesem Zweck können eine oder mehrere Filterkomponenten auf der Leiterplatte angeordnet werden. Andererseits kann es wünschenswert sein, die Filterkomponente so nahe wie möglich beim Verbinder anzuordnen, um Probleme in Bezug auf die Signalintegrität oder elektromagnetische Kompatibilität (EMC) bei der Daten- und Stromübertragung zu vermeiden. Dies kann andererseits zu Schwierigkeiten beim Herstellungsprozess zur Verbindung des Verbinders mit der Leiterplatte, beispielsweise mit den Filterkomponenten, beispielsweise durch SMT, führen, weil die Filterkomponenten und jeweilige Verbindungsanschlüsse zum Anschluss des Verbinders dicht beieinander auf der Oberfläche der Leiterplatte liegen können.
-
Daher besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein verbessertes Konzept zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten über eine Koaxialverbindung bereitzustellen, wodurch die Signalqualität verbessert wird und gleichzeitig die Herstellung vereinfacht wird.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Koaxialverbinder, ein Koaxialkabel, eine Kommunikationsanordnung und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weitere Implementationen und Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Gemäß einem ersten unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts ist ein Koaxialverbinder zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten vorgesehen. Der Verbinder umfasst einen gemeinsamen Anschlussstift auf einer ersten Seite des Verbinders, insbesondere auf einer ersten Ein-/Ausgangsseite des Verbinders, zum Empfangen und/oder Senden eines den Strom und die Daten übertragenden gemeinsamen Signals. Der Verbinder umfasst ferner auf einer zweiten Seite einen Stromversorgungs-Anschlussstift, insbesondere auf einer zweiten Ein-/Ausgangsseite des Verbinders, zum Empfangen und/oder Senden eines den Strom übertragenden Stromsignals. Der Verbinder umfasst auf der zweiten Seite einen Daten-Anschlussstift zum Empfangen und/oder Senden eines die Daten übertragenden Datensignals. Der Verbinder umfasst ferner ein zwischen seine erste und zweite Seite geschaltetes Filterelement zur Zerlegung des gemeinsamen Signals in das Stromsignal und das Datensignal.
-
Der Koaxialverbinder kann insbesondere zur Übertragung von Strom und Daten entsprechend einem Power-over-Coax(POC)-Ansatz verwendet werden.
-
Insbesondere kann das Datensignal ein Digitaldatensignal und/oder ein AC-Datensignal sein. Das Datensignal kann beispielsweise ein Signal zur unidirektionalen oder bidirektionalen Kommunikation sein. Die Daten können beispielsweise Multimediadaten, Videodaten, Audiodaten, GPS-Daten und/oder Steuerdaten umfassen.
-
Das Stromsignal kann beispielsweise ein DC-Stromsignal, insbesondere ein geregeltes DC-Stromsignal, sein.
-
Der Spannungspegel des Stromsignals kann beispielsweise im Bereich von 1 bis 20 Volt, beispielsweise zwischen 5 und 15 Volt, liegen. Das Stromsignal kann beispielsweise ein Signal für eine unidirektionale Stromübertragung sein.
-
Die Anordnung des Filterelements zwischen der ersten und zweiten Seite führt beispielsweise zu einer Abtrennung des Dateninhalts des gemeinsamen Signals vom Strominhalt des gemeinsamen Signals, insbesondere des DC-Inhalts vom AC-Inhalt, und daher zur Erzeugung des Stromsignals und des Datensignals. Die gleiche Situation kann jedoch auch von einem entgegengesetzten Standpunkt betrachtet werden. Dann kann ausgesagt werden, dass das Filterelement das Datensignal und das Stromsignal zur Bildung des gemeinsamen Signals vereinigt. Beide Interpretationen sind im vorliegenden Zusammenhang gleichwertig.
-
Bei der unidirektionalen Stromübertragung kann der Strom beispielsweise von der ersten zur zweiten Seite übertragen werden, d. h. vom gemeinsamen Anschlussstift zum Stromversorgungs-Anschlussstift. Falls die Datenübertragung unidirektional ist, können die Daten von der ersten zur zweiten Seite, d. h. vom gemeinsamen Anschlussstift zum Daten-Anschlussstift übertragen werden oder umgekehrt.
-
Alternativ kann bei der unidirektionalen Stromübertragung der Strom von der zweiten zur ersten Seite übertragen werden, d. h. vom Stromversorgungs-Anschlussstift zum gemeinsamen Anschlussstift. Auch in diesem Fall können bei der unidirektionalen Datenübertragung die Daten von der ersten zur zweiten Seite übertragen werden oder umgekehrt.
-
Durch einen Koaxialverbinder gemäß dem verbesserten Konzept wird das gemeinsame Signal innerhalb des Verbinders selbst in das Stromsignal und das Datensignal zerlegt, was somit so nahe wie möglich beim Verbinder geschieht. Daher können eine besonders gute Signalqualität oder Signalintegrität sowie besonders gute EMC-Eigenschaften erreicht werden. Gleichzeitig mildert die Anordnung des Filterelements innerhalb des Verbinders die räumlichen Anforderungen an eine Komponente, beispielsweise eine Leiterplatte, womit die zweite Seite des Verbinders zu verbinden ist, ab. Insbesondere stört die Anordnung des Filterelements nicht die Anordnung jeweiliger Verbindungsanschlüsse zum Anschluss der Anschlussstifte des Verbinders an die Leiterplatte.
-
Daher werden durch das verbesserte Konzept die beiden scheinbar widersprechenden Anforderungen des Anordnens des Filterelements möglichst dicht beim Verbinder und des gleichzeitigen Abschwächens der Anforderungen für den Herstellungsprozess im Verbindungsbereich der Leiterplatte gleichzeitig erreicht.
-
Gemäß mehreren Implementationen des Koaxialverbinders kann der Verbinder als SBM-Verbinder, USCAR-Verbinder und/oder FAKRA-Verbinder ausgelegt werden.
-
Gemäß mehreren Implementationen ist das Filterelement zwischen den gemeinsamen Anschlussstift und den Stromversorgungs-Anschlussstift geschaltet.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst der Verbinder einen ersten Kern, der den gemeinsamen Anschlussstift mit dem Stromversorgungs-Anschlussstift verbindet, wobei das Filterelement am ersten Kern angeordnet ist. Der Verbinder umfasst einen zweiten Kern, der den gemeinsamen Anschlussstift mit dem Daten-Anschlussstift verbindet.
-
Das am ersten Kern angeordnete Filterelement kann beispielsweise so verstanden werden, dass der erste Kern einen ersten Abschnitt zwischen dem gemeinsamen Anschlussstift und dem Filterelement und einen zweiten Abschnitt zwischen dem Filterelement und dem Stromversorgungs-Anschlussstift umfasst, wobei das Filterelement den ersten Abschnitt elektrisch mit dem zweiten Abschnitt verbindet.
-
Gemäß mehreren Implementationen ist der zweite Kern an einer zwischen dem gemeinsamen Anschlussstift und dem Filterelement liegenden Position des ersten Kerns mit dem ersten Kern verbunden.
-
Diese Anordnung führt dazu, dass sich das gemeinsame Signal auf zwei Wege verzweigt, nämlich einen Weg zur Übertragung des Stroms entlang dem ersten Kern und dem Filterelement zum Stromversorgungs-Anschlussstift und einen Weg zur Übertragung der Daten über den ersten und den zweiten Kern zum Daten-Anschlussstift.
-
Gemäß mehreren Implementationen ist das Filterelement als Tiefpassfilterelement ausgelegt.
-
Das Tiefpassfilterelement weist eine Filterkennlinie auf, nach der der Frequenzinhalt oberhalb einer vordefinierten Schwellenfrequenz erheblich abgeschwächt wird, während der Frequenzinhalt unterhalb dieser Schwellenfrequenz nicht oder weniger oder nicht erheblich abgeschwächt wird.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst das Filterelement eine induktive Komponente, beispielsweise eine Spule oder Drosselspule.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst das Filterelement eine Ferritkomponente in der Art eines SMD-Ferrits oder SMT-Ferrits, eines Chipkügelchenferrits oder eines Ferritchipkügelchens.
-
Die Ferritkomponente kann beispielsweise die induktive Komponente und/oder das Tiefpassfilter umfassen.
-
Insbesondere kann die Ferritkomponente die Drosselspule oder Spule und ein die Drosselspule oder Spule zumindest teilweise einschließendes Ferritmaterial umfassen.
-
Die Ferritkomponente kann beispielsweise so ausgelegt sein, dass sie durch ein Ersatzschaltbild beschrieben werden kann, das eine Parallelschaltung aus einem Widerstand, einem Induktor und einem Kondensator umfasst.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst das Filterelement die induktive Komponente, insbesondere die Ferritkomponente, und einen parallel zur induktiven Komponente geschalteten Widerstand.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst der Verbinder einen weiteren gemeinsamen Anschlussstift auf der ersten Seite zum Empfangen und/oder Senden eines weiteren gemeinsamen Signals, das weiteren Strom und weitere Daten überträgt. Der Verbinder umfasst auf der zweiten Seite einen weiteren Stromversorgungs-Anschlussstift zum Empfangen und/oder Senden eines weiteren Stromsignals, das den weiteren Strom überträgt, und einen weiteren Daten-Anschlussstift auf der zweiten Seite zum Empfangen und/oder Senden eines weiteren Datensignals, das die weiteren Daten überträgt. Der Verbinder umfasst ein zwischen seine erste und seine zweite Seite geschaltetes weiteres Filterelement zur Zerlegung des weiteren gemeinsamen Signals in das weitere Stromsignal und das weitere Datensignal.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst der Verbinder einen oder mehrere weitere gemeinsame Anschlussstifte auf der ersten Seite zum Empfangen und/oder Senden jeweiliger weiterer gemeinsamer Signale, die jeweils jeweiligen weiteren Strom und jeweilige weitere Daten übertragen. Der Verbinder umfasst für jeden der weiteren gemeinsamen Anschlussstifte einen jeweiligen weiteren Stromversorgungs-Anschlussstift auf der zweiten Seite zum Empfangen und/oder Senden eines jeweiligen weiteren Stromsignals, das den jeweiligen weiteren Strom überträgt, und für jeden der weiteren gemeinsamen Anschlussstifte einen jeweiligen weiteren Daten-Anschlussstift auf der zweiten Seite zum Empfangen und/oder Senden eines jeweiligen weiteren Datensignals, das die jeweiligen weiteren Daten überträgt. Der Verbinder umfasst für jeden der weiteren gemeinsamen Anschlussstifte ein jeweiliges weiteres Filterelement, das zwischen die erste und die zweite Seite des Verbinders geschaltet ist, um das jeweilige weitere gemeinsame Signal in das jeweilige weitere Stromsignal und das jeweilige weitere Datensignal zu zerlegen.
-
Gemäß solchen Implementationen ist jede Gruppe aus einem gemeinsamen Anschlussstift, einem entsprechenden Stromversorgungs-Anschlussstift und einem entsprechenden Daten-Anschlussstift Teil eines unabhängigen Kommunikationskanals.
-
Das verbesserte Konzept ist bei solchen Implementationen besonders vorteilhaft, weil die Platzanforderungen beispielsweise auf der Leiterplatte, wo der Verbinder anzuschließen ist, infolge einer Vielzahl anzuschließender Anschlussstifte sogar noch angespannter sind.
-
Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts ist ein Koaxialkabel, das einen Verbinder gemäß dem verbesserten Konzept umfasst, vorgesehen.
-
Gemäß mehreren Implementationen weist das Kabel einen gemeinsamen Kern zur Übertragung des Stromsignals auf, wobei der gemeinsame Kern mit dem gemeinsamen Anschlussstift des Verbinders verbunden ist.
-
Gemäß mehreren Implementationen weist das Kabel eine Abschirmung auf, die den gemeinsamen Kern umfänglich umgibt.
-
Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts ist eine Kommunikationsanordnung zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten zwischen einer elektronischen Steuereinheit der Kommunikationsanordnung und einer elektronischen Vorrichtung vorgesehen. Die Kommunikationsanordnung umfasst einen Koaxialverbinder gemäß dem verbesserten Konzept oder ein Koaxialkabel gemäß dem verbesserten Konzept. Die elektronische Steuereinheit umfasst einen mit dem Stromversorgungs-Anschlussstift des Verbinders verbundenen Stromversorgungsanschluss und ist dafür ausgelegt, den Strom über den Stromversorgungsanschluss der Vorrichtung bereitzustellen und/oder den Strom über den Stromversorgungsanschluss von der Vorrichtung zu empfangen.
-
Die elektronische Vorrichtung ist nicht notwendigerweise Teil der Kommunikationsanordnung, sie kann jedoch bei einigen Implementationen Teil der Kommunikationsanordnung sein.
-
Die elektronische Vorrichtung ist mit dem gemeinsamen Anschlussstift des Verbinders und/oder dem gemeinsamen Kern des Kabels verbunden oder verbindbar.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst die elektronische Vorrichtung eine Kamera, einen Sensor, eine GPS-Einheit, eine Antenne, ein WiFi-Modul und/oder ein GSM-Modul.
-
Die elektronische Vorrichtung kann beispielsweise als Kamera, Sensor, GPS-Modul, Antenne, WiFi-Modul, GSM-Modul oder dergleichen des Fahrzeugs oder Wagens ausgelegt sein.
-
Gemäß mehreren Implementationen ist die elektronische Steuereinheit als elektronische Steuereinheit eines Fahrzeugs oder für ein Fahrzeug implementiert.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst die elektronische Steuereinheit eine Leiterplatte, beispielsweise eine PCB, wobei die Leiterplatte den Stromversorgungsanschluss umfasst.
-
Gemäß mehreren Implementationen kann die elektronische Steuereinheit als elektronische Steuereinheit für ein Fahrzeug oder einen Wagen oder von einem Fahrzeug oder einem Wagen ausgelegt sein.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst die elektronische Steuereinheit, insbesondere die Leiterplatte, einen mit dem Daten-Anschlussstift des Verbinders verbundenen Datenanschluss. Die elektronische Steuereinheit ist dafür ausgelegt, eine bidirektionale Kommunikation über den Datenanschluss einzurichten, insbesondere eine bidirektionale Kommunikation zwischen der elektronischen Steuereinheit und der elektronischen Vorrichtung.
-
Gemäß mehreren Implementationen umfasst die elektronische Steuereinheit, insbesondere die Leiterplatte, eine mit dem Stromversorgungsanschluss verbundene Filterschaltungsanordnung, wobei die Filterschaltungsanordnung dafür ausgelegt ist, das Stromsignal zu filtern, insbesondere die Stromqualität des Stromsignals zu verbessern.
-
Insbesondere können eine oder mehrere Ferritkomponenten der Filterschaltungsanordnung innerhalb der Leiterplatte oder der elektronischen Steuereinheit infolge der Anordnung des Filterelements im Verbinder eingespart werden.
-
Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts ist ein Fahrzeug vorgesehen, wobei das Fahrzeug eine Kommunikationsanordnung gemäß dem verbesserten Konzept umfasst.
-
Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts ist ein Verfahren zur gleichzeitigen Übertragung von Strom und Daten zwischen einer elektronischen Steuereinheit und einer elektronischen Vorrichtung vorgesehen. Gemäß dem Verfahren wird ein gemeinsames Signal, das den Strom und die Daten überträgt, zwischen der elektronischen Steuereinheit und der elektronischen Vorrichtung übertragen. Das gemeinsame Signal wird innerhalb eines Koaxialverbinders in ein den Strom übertragendes Stromsignal und ein die Daten übertragendes Datensignal zerlegt, wobei der Verbinder zwischen der elektronischen Steuereinheit und der elektronischen Vorrichtung angeordnet ist.
-
Gemäß mehreren Implementationen des Verfahrens ist der Verbinder mit der elektronischen Steuereinheit, insbesondere einer Leiterplatte der elektronischen Steuereinheit, verbunden.
-
Gemäß mehreren Implementationen ist der Verbinder mit einem gemeinsamen Kern eines Kabels, insbesondere eines Koaxialkabels, verbunden, wobei der gemeinsame Kern des Kabels mit der elektronischen Vorrichtung verbunden sein kann.
-
Gemäß mehreren Implementationen wird das gemeinsame Signal über den gemeinsamen Kern des Koaxialkabels zwischen der elektronischen Vorrichtung und dem Verbinder übertragen.
-
Gemäß mehreren Implementationen werden das Datensignal und das Stromsignal zwischen dem Verbinder und der Steuereinheit übertragen.
-
Weitere Implementationen des Verfahrens gemäß dem verbesserten Konzept folgen unmittelbar aus den verschiedenen Implementationen und Ausführungsformen des Verbinders, des Kabels und der Kommunikationsanordnung gemäß dem verbesserten Konzept und umgekehrt. Insbesondere kann eine Kommunikationsanordnung gemäß dem verbesserten Konzept ausgelegt oder programmiert werden, um ein Verfahren gemäß dem verbesserten Konzept auszuführen, oder die Kommunikationsanordnung führt ein Verfahren gemäß dem verbesserten Konzept aus.
-
In den Zeichnungen zeigen:
- 1 ein Blockdiagramm einer beispielhaften Implementation einer Kommunikationsanordnung gemäß dem verbesserten Konzept und
- 2 ein Blockdiagramm einer beispielhaften Implementation eines Koaxialverbinders gemäß dem verbesserten Konzept.
-
In 1 ist eine beispielhafte Implementation einer Kommunikationsanordnung 16 gemäß dem einen Koaxialverbinder 1 umfassenden verbesserten Konzept dargestellt. Insbesondere ist der Koaxialverbinder 1 gemäß einer beispielhaften Implementation des verbesserten Konzepts implementiert.
-
Der Koaxialverbinder 1 kann beispielsweise als FAKRA-Verbinder implementiert oder ausgelegt sein.
-
Der Verbinder 1 umfasst einen gemeinsamen Anschlussstift 2, der auf einer ersten Seite 5 des Verbinders 1 angeordnet und mit einem ersten Kern 8 des Verbinders 1 verbunden ist. Der Verbinder 1 umfasst ferner einen Stromversorgungs-Anschlussstift 3, der auf einer zweiten Seite 6 des Verbinders 1 angeordnet und mit dem ersten Kern 8 verbunden ist.
-
Der Verbinder 1 umfasst ferner einen Daten-Anschlussstift 4, der auf der zweiten Seite 6 angeordnet und über einen zweiten Kern 9 des Verbinders 1 mit dem ersten Kern 8 verbunden ist.
-
Der Verbinder 1 umfasst ferner ein Filterelement mit einer beispielsweise als SMT-Ferrit ausgelegten Ferritkomponente 7 am ersten Kern 8 zwischen dem gemeinsamen Anschlussstift 2 und dem Stromversorgungs-Anschlussstift 3. Darin ist der zweite Kern 9 an einer Position zwischen der Ferritkomponente 7 und dem gemeinsamen Anschlussstift 2 mit dem ersten Kern 8 verbunden.
-
Optional kann das Filterelement einen parallel zur Ferritkomponente 7 geschalteten Widerstand (nicht dargestellt) umfassen.
-
Die Kommunikationsanordnung 16 umfasst ferner eine elektronische Steuereinheit 11, beispielsweise von einem oder für ein Fahrzeug, die auf der zweiten Seite 6 mit dem Verbinder 1 verbunden ist.
-
Insbesondere kann die elektronische Steuereinheit 11 eine Leiterplatte 18 umfassen, die beispielsweise einen Stromversorgungsanschluss 13 und einen Datenanschluss 14 trägt. Der Stromversorgungsanschluss 13 ist mit dem Stromversorgungs-Anschlussstift 3 verbunden, und der Datenanschluss 14 ist mit dem Daten-Anschlussstift 4 verbunden. Optional kann die elektronische Steuereinheit 11 oder die Leiterplatte 18 ferner eine mit dem Stromversorgungsanschluss 13 verbundene Filterschaltung 15 umfassen.
-
Die erste Seite 5 des Verbinders ist insbesondere mit einer elektronischen Vorrichtung 12, beispielsweise des Fahrzeugs, insbesondere über ein Koaxialkabel 10, verbindbar. Das Kabel 10 umfasst einen gemeinsamen Kern 17, der mit dem gemeinsamen Anschlussstift 2 und der elektronischen Vorrichtung 12 verbunden oder verbindbar ist.
-
Darin kann die elektronische Vorrichtung 12 und/oder das Kabel 10 Teil der Kommunikationsanordnung 16 sein oder getrennt von der Kommunikationsanordnung 16 bereitgestellt sein.
-
Die elektronische Steuereinheit 11 kann eine bidirektionale oder unidirektionale Datenkommunikation zwischen der elektronischen Steuereinheit 11 und der elektronischen Vorrichtung 12 über den Datenanschluss 14, den Daten-Anschlussstift 4, den zweiten Kern 9, den ersten Kern 8, den gemeinsamen Anschlussstift 2 und das Kabel 10, insbesondere den gemeinsamen Kern 17, einrichten.
-
Gleichzeitig kann die elektronische Steuereinheit 11 der elektronischen Vorrichtung 12 über den Stromversorgungsanschluss 13, den Stromversorgungs-Anschlussstift 3, die Ferritkomponente 7, den ersten Kern 8, den gemeinsamen Anschlussstift 2 und das Kabel 10, insbesondere den gemeinsamen Kern 17, Strom bereitstellen.
-
Alternativ kann die elektronische Vorrichtung 12 der elektronischen Steuereinheit 11 über das Kabel 10, insbesondere den gemeinsamen Kern 17, den Stromversorgungs-Anschlussstift 2, den ersten Kern 8, die Ferritkomponente 7, den Stromversorgungs-Anschlussstift 3 und den Stromversorgungsanschluss 13, Strom bereitstellen.
-
Darin wird infolge der beschriebenen Anordnung der Ferritkomponente 7 innerhalb des Verbinders 1 das jeweilige über das Kabel 10 übertragene gemeinsame Signal innerhalb des Verbinders 1 in ein Stromsignal und ein Datensignal zerlegt, wobei das Stromsignal dem Stromversorgungsanschluss 13 oder am Stromversorgungsanschluss 13 bereitgestellt wird und das Datensignal dem Datenanschluss 14 und/oder an diesem bereitgestellt wird.
-
Weil die Ferritkomponente 7 innerhalb des Verbinders 1 angeordnet ist, kann eine besonders gute Signalqualität erreicht werden, während gleichzeitig von der Ferritkomponente 7 kein Platz auf der Leiterplatte 18 verbraucht wird.
-
Im Beispiel aus 1 ist nur ein einziger Kommunikations- und Stromversorgungsweg dargestellt. Bei mehreren Implementationen kann es jedoch weitere parallele Daten- und Stromversorgungs-Kommunikationswege geben, insbesondere parallel zum gemeinsamen Anschlussstift 2, zu den Kernen 8, 9 und zu den Stromversorgungs- und Daten-Anschlussstiften 3, 4.
-
In 2 ist eine beispielhafte Implementation eines Verbinders 1 gemäß dem verbesserten Konzept dargestellt, wobei der Verbinder 1 auf dem mit Bezug auf 1 beschriebenen Verbinder 1 beruht.
-
Zusätzlich umfasst der Verbinder gemäß 2 einen weiteren gemeinsamen Anschlussstift 2' auf der ersten Seite 5 sowie einen weiteren Stromversorgungs-Anschlussstift 3' und einen weiteren Daten-Anschlussstift 4' auf der zweiten Seite 6. Der Verbinder 1 umfasst einen weiteren ersten Kern 8', der zwischen den weiteren gemeinsamen Anschlussstift 2' und den weiteren Stromversorgungs-Anschlussstift 3' geschaltet ist, wobei eine weitere Ferritkomponente 7' am weiteren ersten Kern 8' angeordnet ist. Der Verbinder 1 umfasst ferner einen weiteren zweiten Kern 9', der zwischen den weiteren Daten-Anschlussstift 4' und eine Position des weiteren ersten Kerns 8' zwischen dem weiteren gemeinsamen Anschlussstift 2' und der weiteren Ferritkomponente 7' geschaltet ist. Optional kann ein weiterer Widerstand (nicht dargestellt) parallel zur weiteren Ferritkomponente 7' geschaltet sein.
-
Die Funktionalität des durch die Komponenten 2', 3', 4', 7', 8' und 9' gebildeten zweiten Kommunikations- und Stromversorgungswegs ist analog zu jener, die mit Bezug auf den durch die Komponenten 2, 3, 4, 7, 8 und 9 gebildeten ersten Kommunikations- und Stromversorgungsweg beschrieben wurde.
-
Durch das verbesserte Konzept kann eine optimierte Anordnung des Filterelements erreicht werden, während gleichzeitig der SMT-Prozess zur Herstellung der Leiterplatte einfach gehalten wird.
-
Daher können Vorteile des POC-Ansatzes, einschließlich niedriger Kosten und eines geringen Platzverbrauchs beispielsweise innerhalb eines Fahrzeugs mit einer hohen Signalintegrität und qualitativ hochwertigen SMT-Herstellung kombiniert werden.