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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausströmvorrichtung für einen Auslass einer Luftströmung in einen Innenraum eines Fahrzeugs sowie ein Lüftungssystem für ein Fahrzeug mit einer solchen Ausströmvorrichtung.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge Ausströmvorrichtungen aufweisen, um eine Luftströmung in den Innenraum des Fahrzeugs auszulassen. Üblicherweise sind solche Ausströmvorrichtungen mit Lamellen ausgestattet, welche in der Lage sind, die Auslassrichtung der Luftströmung zu variieren. Die Luftströmung wird dabei üblicherweise von außerhalb des Fahrzeugs angesaugt und kann in vielen Fällen vorbehandelt werden. Insbesondere in besonders heißen oder besonders kalten Umgebungssituationen wird die angesaugte Außenluft vorgeheizt bzw. gekühlt durch eine Klimavorrichtung.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass die Vorbehandlung abhängig ist von den Außenbedingungen. Unter den Außenbedingungen ist insbesondere die Luftfeuchtigkeit der angesaugten Außenluft hervorzuheben. Wenn zusätzlich zur Klimatisierung der angesaugten Außenluft eine Reinigung der Außenluft vorgesehen sein soll, werden üblicherweise Filtervorrichtungen eingesetzt. Insbesondere handelt es sich dabei um sogenannte elektrostatische Filtervorrichtungen, welche in der Lage sind, elektrostatisch aufladbare Verunreinigungspartikel elektrostatisch aufzuladen und auf entsprechenden Abscheidungsplatten abzuscheiden. Dieser Prozess ist jedoch stark abhängig von entsprechenden Umgebungsparametern, insbesondere von der Luftfeuchtigkeit der angesaugten Außenluft. Bei bekannten Lösungen mit zentralen Filtern führt dies dazu, dass in Abhängigkeit der Umgebungssituation unterschiedlich gute oder schlechte Filterleistungen zur Verfügung gestellt werden.
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AU 1 977 024 624 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Filtern einer Luftströmung eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung weist einen Strömungskanal mit einem Kanaleingang zur Aufnahme der Luftströmung und einem Kanalausgang zum Auslass der Luftströmung sowie ferner eine elektrostatische Filtervorrichtung auf, die zwischen dem Kanaleingang und dem Kanalausgang zum wenigstens teilweisen Filtern der Luftströmung angeordnet ist.
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KR 10 2015 0 095 136 A offenbart eine Ausströmvorrichtung für einen Auslass einer Luftströmung in einen Innenraum eines Fahrzeugs. Die Ausströmvorrichtung weist einen Strömungskanal mit einem Kanaleingang zur Aufnahme der Luftströmung und einem Kanalausgang zum Auslass der Luftströmung in den Innenraum auf. Zwischen dem Kanaleingang und dem Kanalausgang ist eine elektrostatische Filtervorrichtung zum wenigstens teilweisen Filtern der Luftströmung angeordnet.
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JP H06- 92 141 A offenbart einen Luftaufbereiter.
DE 38 02 748 A1 offenbart einen elektrostatischen Filter.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Filtereffizienz in einem Fahrzeug zu verbessern und/oder zu vereinheitlichen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Ausströmvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Lüftungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Lüftungssystem und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Erfindungsgemäß ist eine Ausströmvorrichtung für einen Auslass einer Luftströmung in einen Innenraum eines Fahrzeugs ausgebildet. Hierfür weist die Ausströmvorrichtung einen Strömungskanal mit einem Kanaleingang zur Aufnahme der Luftströmung auf. Weiter ist der Strömungskanal mit einem Kanalausgang ausgestattet zum Auslass der aufgenommenen Luftströmung in den Innenraum. Zwischen dem Kanaleingang und dem Kanalausgang ist dabei wenigstens eine elektrostatische Filtervorrichtung zum wenigstens teilweisen Filtern der Luftströmung angeordnet. Die elektrostatische Filtervorrichtung weist Abscheideplatten zum Abscheiden aufgeladener Verschmutzungspartikel auf, wobei die Abscheideplatten wenigstens einen Führungsabschnitt aufweisen für ein Führen der Luftströmung, und wobei die Abscheideplatten zumindest teilweise beweglich um eine Führungsachse ausgebildet sind für eine Veränderung einer Auslassrichtung der Luftströmung aus dem Kanalausgang.
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Eine erfindungsgemäße Ausströmvorrichtung basiert dabei auf den bekannten Lösungen für die Ausströmvorrichtungen und kann dementsprechend Lamellensysteme oder andere Lenkungssysteme aufweisen, um die Luftströmung in ausgerichteter Weise in den Innenraum des Fahrzeugs auszulassen. Darunter ist zu verstehen, dass eine erfindungsgemäße Ausströmvorrichtung funktional und konstruktiv auf bekannten Lösungen aufsetzen kann. Jedoch wurde die Ausströmvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung dahingehend weitergebildet, dass wenigstens eine elektrostatische Filtervorrichtung nun in dezentraler Weise in der Ausströmvorrichtung selbst angeordnet ist. Unter einer elektrostatischen Filtervorrichtung ist dabei im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Filtervorrichtung zu verstehen, welche in einem Prozess die Luftströmung und darin enthaltene elektrostatisch aufladbare Verschmutzungspartikel elektrostatisch aufladen kann. In einer nachgelagerten Stufe sind Abscheidevorrichtungen, insbesondere Abscheideplatten vorgesehen, an welchen sich die elektrostatisch aufgeladenen Verunreinigungspartikel abscheiden können. Damit ist eine elektrostatische Filterfunktionalität durch die elektrostatische Filtervorrichtung zur Verfügung gestellt.
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Es ist also diese elektrostatische Filtervorrichtung nun in die Ausströmvorrichtung integriert. Die Ausströmvorrichtung wird auch als Ausströmer bezeichnet und bildet damit das Ende des Lüftungssystems aus, also den Ort, an welchem die angesaugte Außenluft als klimatisierter Luftstrom in den Innenraum des Fahrzeugs eingebracht wird. Die Ausströmvorrichtung erhält dabei an ihrem Kanaleingang eine bereits klimatisierte Luftströmung, welche innerhalb des Lüftungssystems durch eine Klimavorrichtung bereits vorbehandelt worden ist.
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Dadurch, dass nun am Kanaleingang im Wesentlichen in vereinheitlichter Weise die Luftströmung vorbehandelt zur Verfügung steht, ist auch die elektrostatische Filtervorrichtung immer mit einer gleichen oder im Wesentlichen gleichen Luftströmung beaufschlagt. Dies gilt insbesondere für wenigstens einen Parameter der Luftströmung, wobei es sich hierbei insbesondere um die Luftfeuchtigkeit der Luftströmung handelt. Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es nun also möglich, in unterschiedlichsten Umgebungssituationen Außenluft anzusaugen und diese mit einer Klimavorrichtung vorzubehandeln. Bei heißer Außenluft führt dies dazu, dass durch die Klimavorrichtung die Temperatur der Luftströmung reduziert und gleichzeitig die Luftfeuchte mitreduziert wird. Auch bei anderen Außenluftsituationen, zum Beispiel bei besonders kalter Außenluft, führt die Klimatisierung durch die Klimavorrichtung zu einer Vereinheitlichung einer oder mehrerer Parameter der Luftströmung, welche nun am Kanaleingang zur Verfügung steht.
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Eine dezentrale Anordnung der elektrostatischen Filtervorrichtung und deren Integration in die Ausströmvorrichtung wird also dazu führen, dass vereinheitlichte oder im Wesentlichen vereinheitlichte Luftströmung nicht nur an der Ausströmvorrichtung, sondern auch an der dort angeordneten dezentralen elektrostatischen Filtervorrichtung angelangt. Dies führt wiederum dazu, dass die Betriebsbedingungen und damit auch die Filtereffizienz bzw. die Filterfunktionalität der elektrostatischen Filtervorrichtung vereinheitlicht werden kann.
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Basierend auf den voranstehenden Ausführungen wird ersichtlich, dass die elektrostatische Filtervorrichtung nun auch bei unterschiedlichsten Außenbedingungen, insbesondere bei unterschiedlichen Luftbedingungen der Außenluft, ähnliche oder sogar identische Filterleistungen und/oder Filtereffizienzgrade erreichen kann. Darüber hinaus führt dies dazu, dass die elektrostatische Filtervorrichtung auf diese vereinheitlichten Umgebungsparameter der Luftströmung fokussiert werden kann, sodass nicht mehr Rücksicht genommen werden muss auf unterschiedlichste Luftfeuchtigkeiten oder anderen Luftparametern. Konstruktiv bedeutet das, dass die elektrostatische Filtervorrichtung einfacher, kostengünstiger, kleiner und/oder leichter ausgebildet werden kann.
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Durch die Reduktion der Belastung mit unterschiedlichen Außenluftbedingungen, insbesondere unterschiedlichen Feuchtegraden der Luftströmung, kann nicht nur die Funktionsweise und die Effizienz der Filtervorrichtung, sondern auch das Risiko eines Defekts der Filtervorrichtung minimiert werden. So kann durch ein Ansaugen von Außenluft mit sehr hohem Feuchtegrad grundsätzlich das Problem eines Kurzschlusses oder eines kurzfristigen Defekts der elektrostatischen Filtervorrichtung existieren. Durch die Vereinheitlichung und Vorbehandlung durch die Klimavorrichtung und die dezentrale, der Klimavorrichtung nachgelagerte elektrostatische Filtervorrichtung wird es nun möglich, dieses Risiko zu reduzieren oder sogar gänzlich zu vermeiden.
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Selbstverständlich ist es grundsätzlich denkbar, dass eine solche Ausströmvorrichtung nicht nur an einer Stelle innerhalb des Fahrzeugs, sondern an vielen Stellen vorgesehen ist. Wie später noch mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Lüftungssystem erläutert wird, sind vorzugsweise mehrere, insbesondere alle Ausströmvorrichtungen in den Innenraum eines Fahrzeugs in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet.
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Für die Führung im Strömungskanal zwischen dem Kanaleingang und dem Kanalausgang können entsprechende Kanalwände vorgesehen sein, in welche teilweise oder vollständig auch die elektrostatische Filtervorrichtung eingebracht bzw. montiert sein kann. Der Strömungskanal selbst oder ein davon separater Grundkörper kann Montageschnittstellen aufweisen, um in der finalen Position im Fahrzeug mit Bezug auf den Innenraum montiert zu werden.
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Ebenfalls ist es möglich, dass der Strömungskanal nicht nur einen einzigen, sondern mehrere Kanaleingänge und/oder mehrere Kanalausgänge aufweist. So ist es also denkbar, eine dezentrale Anordnung der elektrostatischen Filtervorrichtung mit mehreren Zuführungen und damit mehreren Kanaleingängen oder mit mehreren Auslässen und damit mit mehreren Kanalausgängen zu kombinieren.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung weist die elektrostatische Filtervorrichtung Abscheideplatten auf zum Abscheiden aufgeladener Verschmutzungspartikel, wobei die Abscheideplatten wenigstens einen Führungsabschnitt aufweisen für ein Führen der Luftströmung. Solche Abscheideplatten werden einseitig oder zweiseitig von der Luftströmung umströmt und insbesondere nach einer Durchströmung von entsprechenden Aufladeabschnitten, um die Luftströmung und die darin enthaltenen aufladbaren Verschmutzungspartikel elektrostatisch aufzuladen. Solche Abscheideplatten dienen standardmäßig dazu, das Abscheiden der Verschmutzungspartikel zu gewährleisten Die Abscheideplatten sind zumindest teilweise mit einem Führungsabschnitt ausgestattet, welcher in der Lage ist, über seine Längenerstreckung entlang der Luftströmung eine Führungsfunktionalität zu übernehmen. Das Führen der Luftströmung wird dadurch gewährleistet, dass die Luftströmung an den Abscheideplatten entlangströmt und auf diese Weise eine Ausrichtung erhält bzw. die bestehende Ausrichtung der Luftströmung stabilisiert wird. Auch eine Abänderung der Luftströmung und ein Zusammenwirken oder Ersetzen der bereits erläuterten und bekannten Lamellenstrukturen zum Führen der Luftströmung ist hierbei grundsätzlich denkbar.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung sind die Abscheideplatten zumindest teilweise beweglich um eine Führungsachse ausgebildet für eine Veränderung einer Auslassrichtung der Luftströmung aus dem Kanalausgang. Dies ist insbesondere kombiniert mit statischen Platten, wie sie bereits im voranstehenden Absatz erläutert worden sind. Dabei können ein oder mehrere Abscheideplatten um ein oder mehrere Führungsachsen bewegbar ausgebildet sein, sodass eine einfache, aber auch eine komplexe und kombinierte Beeinflussung der Auslassrichtung möglich wird. Insbesondere wird es möglich, auf separate Führungsvorrichtungen, zum Beispiel separate Führungslamellen, zu verzichten und damit die gesamte Montageeinheit der Ausströmvorrichtung noch einfacher, noch kompakter und kostengünstiger auszugestalten.
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Weiter von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung die elektrostatische Filtervorrichtung sich über den kompletten oder im Wesentlichen kompletten Strömungsquerschnitt des Strömungskanals erstreckt. Darunter ist zu verstehen, dass durch Kanalwandungen zwischen dem Kanaleingang und dem Kanalausgang eine Kanalstrecke gebildet wird, welche durch die entsprechende Umrandung der Kanalwandungen einen freien Strömungsquerschnitt ausbildet. In dieser Ausführungsform erstreckt sich die elektrostatische Filtervorrichtung über den kompletten oder im Wesentlichen den kompletten Strömungsquerschnitt, sodass damit auch der gesamte oder im Wesentlichen der gesamte Luftstrom zwischen dem Kanaleingang und dem Kanalausgang gefiltert wird. Ein Bypass, also ein Weg an der elektrostatischen Filtervorrichtung vorbei, wird auf diese Weise vollständig oder im Wesentlichen vollständig vermieden. Insbesondere gilt dies für sämtliche Filtervorrichtungen inklusive der später noch erläuterten Zusatzfilter.
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Weitere Vorteile kann es mit sich bringen, wenn bei einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung vor und/oder nach der elektrostatischen Filtervorrichtung wenigstens eine Zusatzfiltervorrichtung angeordnet ist, insbesondere wenigstens eine der folgenden:
- - Aktivkohlefilter,
- - mechanischer Filter.
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Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Die entsprechenden Zusatzfiltervorrichtungen können als Vorfilter und/oder als Nachfilter dementsprechend in Strömungsrichtung vor und/oder nach der elektrostatischen Filtervorrichtung angeordnet sein. Insbesondere sind die Zusatzfiltervorrichtungen in direktem oder im Wesentlichen in direktem Kontakt mit der elektrostatischen Filtervorrichtung angeordnet. Gleiches gilt für die Quererstreckung über den Strömungsquerschnitt, sodass vorzugsweise die Kombination aus elektrostatischer Filtervorrichtung und wenigstens eine Zusatzfiltervorrichtung als Filtermodul vorgesehen werden kann. Ein solches gemeinsames Filtermodul aus Filtervorrichtung und wenigstens einer Zusatzfiltervorrichtung kann zum Beispiel in einem gemeinsamen Montageschritt an der Ausströmvorrichtung angeordnet werden.
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Weiter von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung die Abscheideplatten sich zumindest teilweise in unterschiedliche Richtungen erstrecken. So kann zum Beispiel eine kreuzartige Struktur zur Verfügung gestellt werden, welche dementsprechend eine hohe Oberfläche zur Verfügung stellt, um die gewünschte elektrostatische Abscheidefunktion auszubilden. Die Anordnung der Abscheideplatten kann dabei übereinander, quer zueinander oder insbesondere in Strömungsrichtung hintereinander zur Verfügung gestellt sein. Dabei sind die Abscheideplatten zumindest teilweise oder sogar vollständig ebenfalls bewegbar ausbildbar, insbesondere um unterschiedliche Führungsachsen.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung die elektrostatische Filtervorrichtung, insbesondere Abscheideplatten der elektrostatischen Filtervorrichtung, eine katalytische Beschichtung zur Behandlung der Luftströmung aufweisen. Katalytische Beschichtungen erlauben es, in nicht-verbrauchender Weise eine Zusatzbehandlung der Luftströmung durchzuführen. So kann beispielsweise das Aufbringen einer entsprechenden chemisch und/oder physikalisch wirkenden katalytischen Beschichtung zu einer Reduktion des Ozonbestandteils führen. Die katalytische Beschichtung auf den Abscheideplatten ist besonders vorteilhaft dort angeordnet, da hier eine große Oberfläche zur Verfügung steht, welche auch in direktem Kontakt mit der Luftströmung steht. Selbstverständlich ist diese katalytische Beschichtung auch auf zusätzliche Lamellen der Ausströmvorrichtung und/oder in die bereits erläuterten Zusatzfiltervorrichtungen zusätzlich integrierbar.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung die elektrostatische Filtervorrichtung direkt oder im Wesentlichen direkt im Kanalausgang angeordnet ist. Eine solche Anordnung erlaubt es, dass die elektrostatische Filtervorrichtung sozusagen den Kanalausgang selbst, insbesondere vollständig über den gesamten Strömungsquerschnitt ausbildet. Nachgeordnete Lamellen sind hier nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr notwendig. Insbesondere ist dies kombiniert mit den bereits erläuterten luftstromführenden Abscheideplatten.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Lüftungssystem für ein Fahrzeug, aufweisend eine Klimavorrichtung zur Klimatisierung von zugeführter Außenluft und wenigstens eine erfindungsgemäße Ausströmvorrichtung in fluidkommunizierender Verbindung mit der Klimavorrichtung. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Lüftungssystem die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Ausströmvorrichtung erläutert worden sind. Die Klimavorrichtung erzeugt dabei die gewünschte klimatisierte Außenluft, welche anschließend als klimatisierter Luftstrom der Ausströmvorrichtung zugeführt und dort in dezentraler Weise von der elektrostatischen Filtervorrichtung gefiltert werden kann.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Lüftungssystem vor und/oder nach der Klimavorrichtung wenigstens eine Zusatzfiltervorrichtung angeordnet ist, insbesondere wenigstens eine der folgenden:
- - Aktivkohlefilter,
- - mechanischer Filter.
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Auch hierbei handelt es sich wieder um eine nicht abschließende Liste. Dabei kann es sich insbesondere um sogenannte Vorfilterung handeln, welche zum Beispiel hinsichtlich der Feuchte der angesaugten Außenluft nicht oder nur in geringer Weise relevant sind. Die Kombination aus zentraler und dezentraler Filterung führt damit die Vorteile beider Lösungen zusammen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind, dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lüftungssystems,
- 2 eine weitere Ausführungsform eines Lüftungssystems,
- 3 eine Ausführungsform einer Ausströmvorrichtung,
- 4 eine weitere Ausführungsform einer Ausströmvorrichtung,
- 5 eine weitere Ausführungsform einer Ausströmvorrichtung,
- 6 eine weitere Ausführungsform einer Ausströmvorrichtung und
- 7 eine weitere Ausführungsform einer Ausströmvorrichtung.
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In den 1 und 2 ist schematisch ein Lüftungssystem 100 dargestellt. In Draufsicht ist hier schematisch ein Fahrzeug dargestellt, welches eine Ansaugmöglichkeit für die Ansaugung von Außenluft A aufweist. Diese angesaugte Außenluft A wird im Lüftungssystem 100 nun in eine Klimavorrichtung 110 geführt, welche in der Lage ist, eine Klimatisierung durchzuführen. Diese Klimatisierung verändert primär die Temperatur der angesaugten Außenluft. Bei heißen Außenbedingungen führt dies dazu, dass nicht nur die Temperatur reduziert, sondern auch der Feuchtegehalt der angesaugten Außenluft A reduziert wird. Der auf diese Weise vorklimatisierte Luftstrom L wird in den Innenraum des Fahrzeugs über hier zwei schematisch dargestellte Ausströmvorrichtungen 10 entlang einer Auslassrichtung AR eingebracht. Jede einzelne dieser Ausströmvorrichtungen 10 weist in dezentraler Weise jeweils mindestens eine elektrostatische Filtervorrichtung 30 auf. Auf diese Weise erreicht die elektrostatische Filtervorrichtung 30 in jeder Ausströmvorrichtung 10 also ein vorklimatisierter Luftstrom L, der nun hinsichtlich insbesondere seiner Feuchtebelastung vereinheitlicht und unabhängig von den Parametern der angesaugten Außenluft A ist.
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Die 2 basiert auf der Ausführungsform der 1, wurde jedoch hinsichtlich der Anordnung einer Zusatzfiltervorrichtung 120 in zentraler Weise weitergebildet. So ist hier nachgeschaltet der Klimavorrichtung 110 die Zusatzfiltervorrichtung 120 als Vorfilter, zum Beispiel in Form eines Aktivkohlefilters und/oder eines mechanischen Filters, vorgesehen. Diese zentrale Vorfilterung wird kombiniert mit der dezentralen Endfilterung der elektrostatischen Filtervorrichtungen 30 hier in jeder oder im Wesentlichen in jeder Ausströmvorrichtung 10.
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Die 3 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer Ausströmvorrichtung 10 im Querschnitt. Diese ist bereits innerhalb des Fahrzeugs angeordnet und erhält von unten über einen Kanaleingang 22 einen vorklimatisierten Luftstrom L mit vereinheitlichten Luftparametern. Innerhalb des Strömungskanals 20 wird die Luftströmung nun gefiltert und kann über den Kanalausgang 24 in den Innenraum des Fahrzeugs ausgelassen werden. Die elektrostatische Filtervorrichtung 30 ist hier mit im Wesentlichen zwei durchströmten Bestandteilen ausgebildet. So ist hier zum einen eine Anzahl von Aufladeelektroden 36 vorgesehen, welche in der Lage sind, eine elektrostatische Aufladung von entsprechenden Verschmutzungspartikeln im Luftstrom L durchzuführen. Diese elektrostatisch aufgeladenen Verschmutzungspartikel werden auf entsprechend gepolten Abscheideplatten 32 in Strömungsrichtung nachgelagert abgeschieden, sodass auf diese Weise elektrostatisch gereinigter Luftstrom L über den Kanalausgang 24 in den Innenraum des Fahrzeugs dringt.
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Bei der Ausführungsform der 3 sind nun zusätzlich noch zwei Zusatzfiltervorrichtungen 40 vorgesehen. Hierbei kann es sich zum Beispiel vor und/oder nachgelagert der elektrostatischen Filtervorrichtung 30 um mechanische Filter und/oder Aktivkohlefilter handeln. Diese können kombiniert oder als Alternative zu der zentralen Zusatzfiltervorrichtung 120 gemäß der 2 vorgesehen sein.
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Die 4 bildet die Ausführungsform der 1 dahingehend weiter, dass die Abscheideplatten 32 in der elektrostatischen Filtervorrichtung 30 zumindest teilweise bewegbare Führungsabschnitte 34 aufweisen. Diese Führungsabschnitte 34 können um eine Führungsachse FA bewegt werden, sodass eine Variation der Auslassrichtung AR der Luftströmung L möglich wird.
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5 basiert ebenfalls auf der Ausgestaltung der 3, wobei jedoch hier zumindest eine der Zusatzfiltervorrichtungen 40 weggelassen wurde. Hier ist zum Beispiel die Kombination mit einer zentralen Zusatzfiltervorrichtung 120 gemäß der 2 vorgesehen.
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Die 6 verändert die Ausführungsform der 3 bis 5 noch weiter. So sind hier zwei separate Stufen von Abscheideplatten 32 vorgesehen, welche insbesondere unterschiedliche Ausrichtungen aufweisen können. Darüber hinaus ist hier überhaupt keine Zusatzfiltervorrichtung 40 mehr vorgesehen, sodass innerhalb des Strömungskanals 20 ausschließlich oder im Wesentlichen ausschließlich, insbesondere über den gesamten Strömungsquerschnitt S, wie er in der 3 dargestellt ist, die Erstreckung der elektrostatischen Filtervorrichtung 30 vorgesehen ist. Bei der Ausführungsform der 6 ist darüber hinaus zu betonen, dass der Kanalausgang 24 vollständig oder im Wesentlichen vollständig durch die elektrostatische Filtervorrichtung 30 gebildet wird. Separate Lamellen, insbesondere führende Lamellen, sind hier nicht mehr notwendig bzw. nicht mehr vorhanden.
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Die 7 kombiniert nun die Lösung der 6 mit mehrfach bewegbaren Führungsabschnitten 34. So sind hier die unterschiedlich ausgerichteten Abscheideplatten 32 entlang zweier unterschiedlicher Führungsachsen FA bewegbar, sodass eine deutlich komplexere Variation der Auslassrichtungen AR für die Luftströmung L möglich wird. Auch bei dieser Ausführungsform sind keinerlei zusätzliche Zusatzfiltervorrichtungen 40 an der dezentralen Anordnung der Ausströmvorrichtung 10 vorgesehen.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ausströmvorrichtung
- 20
- Strömungskanal
- 22
- Kanaleingang
- 24
- Kanalausgang
- 30
- elektrostatische Filtervorrichtung
- 32
- Abscheideplatten
- 34
- Führungsabschnitt
- 36
- Aufladeelektroden
- 40
- Zusatzfiltervorrichtung
- 100
- Lüftungssystem
- 110
- Klimavorrichtung
- 120
- Zusatzfiltervorrichtung
- A
- Außenluft
- L
- Luftströmung
- S
- Strömungsquerschnitt
- FA
- Führungsachse
- AR
- Auslassrichtung