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Die Erfindung betrifft eine Beschlagvorrichtung für die Verbindung zwischen einem Schubkastenboden und einer Schubkastenvorderwand bei einem Schubkasten, häufig auch als Schublade bezeichnet, eines Möbels, insbesondere Küchenmöbels, umfassend ein erstes Beschlagteil, welches an der Schubkastenvorderwand befestigbar, insbesondere festschraubbar oder klemmschlüssig fixierbar ist, und mit einem zweiten Beschlagteil, welches in oder an dem Schubkastenboden befestigbar ist und mit dem ersten Beschlagteil eine Halteverbindung zwischen der Schubkastenvorderwand und dem Schubkastenboden bildend zusammenwirkt.
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Das erste Beschlagteil einer bekannten Beschlagvorrichtung kann von einem Zapfen mit einem hintergreifbaren Kopf gebildet sein, wobei der Zapfen in eine Bohrung in der Schubkastenvorderwand klemmend eingesetzt ist. Der Zapfen greift beim Fügen von Schubkastenvorderwand und Schubkastenboden mit seinem Kopf in eine in Schubrichtung erstreckte Bohrung in dem Schubkastenboden ein. Der Kopf des Zapfens ist dann von der Unterseite des Schubkastenbodens durch eine Öffnung hindurch zugänglich, durch die ein zweites Beschlagteil einsetzbar und dann in eine Montageverbindung drehbar ist.
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Derartige Beschlagvorrichtungen finden Verwendung bei verhältnismäßig breiten Schubkästen, um hierdurch den Schubkastenboden zusätzlich, in Breitenrichtung etwa mittig, mit der Schubkastenvorderwand zu verbinden. Die seitliche Befestigung der Schubkastenvorderwand an den Schubkastenzargen bleibt hiervon unbeeinflusst.
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DE 20 2009 016 669 U1 offenbart eine Beschlagvorrichtung für die Verbindung zwischen einem Schubkastenboden und einer Schubkastenvorderwand bei einem Schubkasten eines Möbels, wobei an der Schubkastenvorderwand eine nach hinten und unterhalb des Schubkastenbodens öffnende Haltenut ausgebildet ist, die einen hintergreifbaren Randbereich ausbildet, der quer zu einer Schubrichtung des Schubkastens und parallel zu dem Schubkastenboden erstreckt ist und von einer Unterseite des Schubkastenbodens her jedoch in Tiefen- oder Schubrichtung zugänglich ist. Ferner ist ein Beschlagteil vorgesehen, welches in oder an dem Schubkastenboden von der Unterseite her befestigbar ist und mit dem hintergreifbaren Randbereich eine Halteverbindung zwischen der Schubkastenvorderwand und dem Schubkastenboden bildend zusammenwirkt, wobei das Beschlagteil einen quer zur Schubrichtung des Schubkastens erstreckten stegförmigen hintergreifenden Bereich zum Hintergreifen des hintergreifbaren Randbereichs der Haltenut aufweist. Das Beschlagteil wird mit diesem hintergreifenden Bereich in schräger Orientierung und in Schubrichtung in den hintergreifbaren Randbereich der Haltenut eingehängt und dann gegen die Unterseite des Schubkastenbodens verschwenkt. Das Beschlagteil weist einen Eingriffsbereich auf, der dabei in eine Ausnehmung in dem Schubkastenboden eingeschwenkt wird. Dieser Eingriffsbereich bildet eine Exzenteranordnung mit einem von unten drehbaren Bedienriegel. Durch Drehen des Bedienriegels und damit der Exzenteranordnung werden Schubkastenvorderwand und Schubkastenboden durch das sich verkürzende Beschlagteil gegeneinander gezogen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschlagvorrichtung der genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass sie auf wirtschaftliche Weise herstellbar und rasch und betriebssicher und damit kostengünstig montierbar und erforderlichenfalls wieder demontierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Beschlagvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es wird also vorgeschlagen, dass ein quer zur Schubrichtung und parallel zur Ebene des Schubkastenbodens und der Schubkastenvorderwand erstreckter und verlaufender Randbereich des ersten Beschlagteils zum Hintergreifen durch das zweite Beschlagteil gestaltet und verwendet wird. Dabei wird das erste Beschlagteil typischerweise im Stoßbereich zwischen Schubkastenboden und Schubkastenvorderwand angeordnet und der hintergreifbare Randbereich ist von der Unterseite des Schubkastens her zugänglich. Insbesondere steht er geringfügig über die Unterseite des Schubkastenbodens vor und ist so gut zugänglich. Das zweite Beschlagteil ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass es mittels des ersten stegförmigen hintergreifenden Bereichs den hintergreifbaren Randbereich des ersten Beschlagteils hintergreifen und somit die beiden Beschlagteile in der Schubrichtung des Schubkastens miteinander koppeln kann. Ferner weist das zweite Beschlagteil den erwähnten Eingriffsbereich auf, mittels dessen es in eine Ausnehmung im Schubkastenboden eingreifen kann, um eine Montageverbindung mit dem Schubkastenboden zu erzielen. Im Ergebnis ist durch eine Fügebewegung des zweiten Beschlagteils eine Montageverbindung mit dem an der Schubkastenvorderwand festgelegten ersten Beschlagteil und mit dem Schubkastenboden realisierbar. Diese Fügebewegung erfolgt orthogonal zum Schubkastenboden und ist von einem Eindrücken des zweiten Beschlagteils orthogonal zum Schubkastenboden gebildet, wobei der hintergreifende Bereich des zweiten Beschlagteils mit dem ersten Beschlagteil zusammenwirkt und der Eingriffsbereich des zweiten Beschlagteils in eine Ausnehmung in dem Schubkastenboden eingreift. Auf diese Weise ist bei montiertem ersten Beschlagteil durch eine einzige Fügebewegung des zweiten Beschlagteils eine dauerhafte Montageverbindung der beteiligten Komponenten, nämlich des Schubkastenbodens und der Schubkastenvorderwand, realisiert, die durch Herausnehmen des zweiten Beschlagteils gewünschtenfalls wieder gelöst werden kann.
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Der Eingriffsteil des zweiten Beschlagteils kann in vielfacher Weise ausgebildet sein. Das zweite Beschlagteil könnte hierfür vorstehende, insbesondere stiftförmig vorstehende Elemente oder Fortsätze aufweisen, welche sich in entsprechend ausgebildete Ausnehmungen des Schubkastenbodens hineinerstrecken und so eine Montagekopplung in Schubrichtung des Schubkastens herbeiführen können. Es erweist sich indessen als vorteilhaft, wenn der Eingriffsbereich des zweiten Beschlagteils quer zur Schubrichtung des Schubkastens und parallel zu dem hintergreifenden Bereich erstreckt ist. Er kann insbesondere langgestreckt, steg- oder rippenförmig ausgebildet sein, was dann eine Kraftübertragung quer zu dieser langgestreckten Form ermöglicht und die Krafteinleitung in Breitenrichtung des Schubkastens verteilt.
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In entsprechender Weise erweist es sich als vorteilhaft, wenn auch der hintergreifende Bereich des zweiten Beschlagteils langgestreckt steg- oder rippenförmig ausgebildet ist.
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Das erste Beschlagteil ist dazu ausgebildet, an der Schubkastenvorderwand festgelegt zu werden und eine Montagekopplung zu dem zweiten Beschlagteil auszubilden. Hierfür ist das erste Beschlagteil vorzugsweise in einem Stoßbereich zwischen der Schubkastenvorderwand und dem Schubkastenboden anordenbar. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das erste Beschlagteil gewissermaßen zwischen diesen beiden Komponenten angeordnet werden kann. Hierfür erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Schubkastenvorderwand und/oder der Schubkastenboden im Bereich des Stoßes eine Ausnehmung aufweisen, um das erste Beschlagteil darin aufnehmen zu können. Im Hinblick auf eine platzsparende Ausbildung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das erste Beschlagteil einen langgestreckten streifenförmigen Abschnitt aufweist, wobei ein Längsrandbereich des streifenförmigen Abschnitts den hintergreifbaren Randbereich des ersten Beschlagteils bildet. Solchenfalls baut das erste Beschlagteil flächenhaft, also mit einer geringen Tiefe oder Dicke, so dass es ohne tiefgehende Ausnehmungen bei der Schubkastenvorderwand und/oder dem Schubkastenboden zu erfordern, im Bereich zwischen diesen Komponenten angeordnet werden kann.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn der hintergreifbare Randbereich des ersten Beschlagteils gegenüber einem gegen die Schubkastenvorderwand flächig anlegbaren Bereich des ersten Beschlagteils schräg abgeneigt ist und so einen Eingriff für den ersten hintergreifenden Bereich des zweiten Beschlagteils gestattet. Durch die schräge Abneigung begrenzt der hintergreifbare Randbereich des ersten Beschlagteils einen wenige Millimeter tiefen Aufnahmeraum, in welchen der hintergreifende Bereich des zweiten Beschlagteils eingreifen kann.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn der hintergreifbare Randbereich des ersten Beschlagteils wulstförmig verdickt ausgebildet ist. Auf diese Weise wird beim Fügen des zweiten Beschlagteils gegen das erste die Überwindung eines Druckpunkts haptisch vermittelt und eine selbsthemmende Montageverbindung erreicht.
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Wie eingangs bereits erwähnt, ist das erste Beschlagteil mit der Schubkastenvorderwand beispielsweise verschraubbar, oder es ist daran klemmschlüssig fixierbar. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das erste Beschlagteil Schraubendurchgangsöffnungen und/oder wenigstens einen in eine Ausnehmung in der Schubkastenvorderwand im Stoßbereich zwischen Schubkastenvorderwand und Schubkastenboden klemmschlüssig einpressbaren Dübelzapfen aufweist. Eine klemmschlüssige Fixierung kommt insbesondere in Fällen in Frage, wo die Schubkastenvorderwand aus Holz oder Holzersatzwerkstoffen gebildet ist, in welche ohne weiteres eine Sacklochbohrung eingebracht werden kann. Bei Schubkastenvorderwänden aus Metall hingegen erweist sich eine Verschraubung als vorteilhaft.
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Nach einem weiteren Gedanken von besonderer Vorteilhaftigkeit ist das erste Beschlagteil mit dem zweiten Beschlagteil verrastbar. Es kann also eine werkzeuglose Montierbarkeit des zweiten Beschlagteils am ersten Beschlagteil realisiert werden. Dabei kann es sich auch als vorteilhaft erweisen, wenn die miteinander verrasteten Beschlagteile wieder voneinander gelöst werden können, falls dies erforderlich ist.
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Hierfür erweist es sich als vorteilhaft, wenn eines der Beschlagteile einen federnd auslenkbaren Rastbereich und das andere Beschlagteil einen mit dem federnd auslenkbaren Rastbereich verrastbaren Gegenrastbereich aufweist, wobei der Rastbereich derart ausgebildet ist, dass er im Zuge der orthogonal oder mit orthogonaler Komponente zum Schubkastenboden gerichteten Fügebewegung des zweiten Beschlagteils ausgelenkt wird und in eine Rastverbindung mit dem Gegenrastbereich gelangt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das zweite Beschlagteil wenigstens einen und vorzugsweise zwei orthogonal zum Schubkastenboden erstreckte Rasthaken als auslenkbaren Rastbereich auf. Der Rastbereich und der entsprechende Gegenrastbereich, insbesondere die vorerwähnten Rasthaken oder deren Rastnasen können dabei so ausgeführt werden, dass das zweite Beschlagteil wieder aus der Rastverbindung mit dem ersten Beschlagteil gelöst werden kann, wenn das zweite Beschlagteil einseitig links oder rechts nach oben gezogen wird. Dadurch löst sich dann die Verrastung.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, dass das erste Beschlagteil den Gegenrastbereich aufweist und dass der Gegenrastbereich von einem gegen die Schubkastenvorderwand flächig anlegbaren Bereich des ersten Beschlagteils gebildet ist.
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Bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung bei einem Schubkasten mit Synchronstange erweist es sich als vorteilhaft, dass das zweite Beschlagteil einen parallel zum Schubkastenboden in der Schubrichtung vorstehenden streifenförmigen Ansatz aufweist, der eine Synchronstange bei dem Schubkasten überfangen und lagestabilisieren kann.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Schubkasten, umfassend einen Schubkastenboden und eine Schubkastenvorderwand und eine Beschlagvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei das erste und das zweite Beschlagteil der Beschlagvorrichtung in einer Montageverbindung miteinander und mit dem Schubkastenboden und der Schubkastenvorderwand stehen. Durch diese Montageverbindung werden beim Betätigen des Schubkastens erzeugte Zug- und Schubkräfte von der Schubkastenvorderwand über die Beschlagvorrichtung auf den Schubkastenboden übertragen.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn der Schubkasten weiter so ausgebildet ist, dass die Ausnehmung in dem Schubkastenboden für den Eingriff des Eingriffsbereichs des zweiten Beschlagteils langgestreckt nutförmig ausgebildet ist. Durch die langgestreckte Ausbildung der Ausnehmung lässt sich ein entsprechend langgestreckter Eingriffsbereich des zweiten Beschlagteils aufnehmen, und es lassen sich in der Folge Zug- und Schubkräfte über eine gewisse ausladende Breite quer zur Schubrichtung des Schubkastens zwischen den Komponenten übertragen.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn bei dem Schubkasten in einem Stoßbereich zwischen Schubkastenboden und Schubkastenvorderwand im Schubkastenboden eine zur Unterseite des Schubkastenbodens öffnende Ausnehmung, insbesondere falzförmige Ausnehmung, ausgebildet ist, in welcher das erste Beschlagteil zumindest teilweise aufgenommen ist. Eine derartige Ausnehmung kann durch eine einfache Freifräsung oder Falzfräsung bei dem Schubkastenboden hergestellt werden und der Geometrie des ersten Beschlagteils entsprechend gestaltet sein.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn sich der hintergreifbare Randbereich des ersten Beschlagteils über den Schubkastenboden nach unten hinaus erstreckt, also über eine Unterseite des Schubkastenbodens nach unten vorsteht. Er ist dann leicht zugänglich und als solcher erkennbar. Außerdem kann dann eine nachgiebige Auslenkbarkeit realisiert werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung und des erfindungsgemäßen Schubkastens.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1a-e verschiedene Ansichten einer ersten Ausführungsform eines ersten Beschlagteils einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung;
- 2a-e verschiedene Ansichten einer zweiten Ausführungsform eines ersten Beschlagteils einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung;
- 3 a-f verschiedene Ansichten eines zweiten Beschlagteils der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung;
- 4a eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schubkastens mit Blick schräg auf eine Unterseite des Schubkastenbodens mit erfindungsgemäßer Beschlagvorrichtung;
- 4b ein Detail A aus 4a;
- 4c eine Schnittansicht mit Schnittebene B-B in 4a;
- 5a-e verschiedene Ansichten des Schubkastenbodens des erfindungsgemäßen Schubkastens zur Verdeutlichung von Ausnehmungen zur Aufnahme des ersten und zweiten Beschlagteils; und
- 6 eine 4c entsprechende Darstellung mit einem ersten Beschlagteil nach 2.
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Die in 4c und 6 in einer Montageverbindung dargestellte erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung 2 umfasst ein erstes Beschlagteil 4, welches in zwei Ausführungsformen in 1a bis e und 2a bis e dargestellt ist, und ein zweites Beschlagteil 6, welches im Einzelnen in 3 a bis f dargestellt ist. Die erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung 2 dient der zusätzlichen Verbindung eines Schubkastenbodens 8 mit einer Schubkastenvorderwand 10 eines in 4a insgesamt mit dem Bezugszeichen 12 bezeichneten Schubkastens. Das erste Beschlagteil 4 ist auf noch zu beschreibende Weise an der Schubkastenvorderwand 10 klemmschlüssig fixierbar oder festschraubbar. Dabei ist das erste Beschlagteil 4 in einem Stoßbereich zwischen dem Schubkastenboden 8 und der Schubkastenvorderwand 10 angeordnet und ragt bei der in 4c und 6 dargestellten Ausführungsform etwas über eine Unterseite des Schubkastenbodens 8 in noch zu beschreibender Weise hervor. Das zweite Beschlagteil 6 ist in einer Fügebewegung orthogonal oder mit einer orthogonalen Komponente zum Schubkastenboden 8 in den Schubkastenboden 8 einsetzbar, insbesondere eindrückbar, wobei das zweite Beschlagteil 6 dabei das erste Beschlagteil 4 hintergreift und in den Schubkastenboden 8 eingreift, wodurch eine zugfeste Verbindung zwischen der Schubkastenvorderwand 10 und dem Schubkastenboden 8 mittels der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung 2 erreicht ist.
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Das im Einzelnen in 1a bis e dargestellte erste Beschlagteil 4 umfasst einen langgestreckten streifenförmigen Abschnitt 14, der einen gegen die Schubkastenvorderwand 10 flächig anlegbaren Bereich 16 bildet. Von diesem flächig anlegbaren Bereich 16 erstrecken sich im beispielhaft dargestellten Fall zwei klemmschlüssig einpressbare Dübelzapfen 18 weg, welche in sacklochförmige Öffnungen 20 (4c) in der Schubkastenvorderwand 10 einpressbar sind.
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Entlang des langgestreckten streifenförmigen Abschnitts 14 schließt sich in 1e oben ein zu dem streifenförmigen Abschnitt schräg abgeneigter hintergreifbarer Randbereich 22 an. Dieser hintergreifbare Randbereich 22 ist also auch langgestreckt ausgebildet. Er begrenzt einen schmalen Zwischenraum 24 zwischen sich und der Schubkastenvorderwand 10 für den noch zu erläuternden Eingriff durch das zweite Beschlagteil 6.
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1c, d zeigen in Querrichtung beidseitig einen Gegenrastbereich 25, mit welchem auslenkbare Rastmittel des zweiten Beschlagteils verrasten können.
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2a bis e zeigen eine zweite Ausführungsform des ersten Beschlagteils 4, die sich von der ersten Ausführungsform der 1 nur dadurch unterscheidet, dass sie keine Dübelzapfen 18 aufweist, sondern stattdessen beispielhaft zwei Schraubendurchgangsöffnungen 26. In beiden Fällen ist das erste Beschlagteil 4 vorteilhafterweise aus Kunststoff, insbesondere auf Polyamidbasis ausgebildet.
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Die 3a bis f zeigen verschiedene Ansichten des zweiten Beschlagteils 6. Es umfasst einen quer zur Schubrichtung 28 des Schubkastens 12 erstreckten stegförmigen hintergreifenden Bereich 30, der wie aus 4c ersichtlich den hintergreifbaren Randbereich 22 des ersten Beschlagteils 4 im Montagezustand hintergreift und somit eine formschlüssige Verbindung in der Schubrichtung 28 zwischen den Beschlagteilen herstellt. Das zweite Beschlagteil besitzt dabei ebenfalls wie das erste Beschlagteil 4 einen streifenförmigen Abschnitt 32, der in der Montagesituation aber parallel zur Unterseite des Schubkastenbodens 12 erstreckt ist. Von diesem streifenförmigen Abschnitt 32 erstreckt sich der hintergreifende Bereich 30 als emporerstreckter Randbereich 34 weg.
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Des Weiteren umfasst das zweite Beschlagteil 6 einen Eingriffsbereich 36, der ebenfalls quer zur Schubrichtung 28 und orthogonal zum Schubkastenboden 8 erstreckt und ausgebildet ist. Er weist weiterhin eine verrippte Oberflächenstruktur 38 auf. Er dient für den Eingriff in eine Ausnehmung 40 im Schubkastenboden 8, die in 4c und in 5a bis e ersichtlich ist und im dargestellten Fall nutförmig ausgebildet ist. Der Eingriffsbereich 36 ist vorzugsweise etwas dicker, insbesondere 0,2 mm dicker, ausgebildet als die Abmessung der Ausnehmung 40 im Schubkastenboden 8. Dadurch spannt der Eingriffsbereich 36 am zweiten Beschlagteil 6 in der Ausnehmung 40, und das zweite Beschlagteil 6 ist hierdurch im Schubkastenboden verspannt und dabei klemmschlüssig gehalten. Das zweite Beschlagteil 6 ist dabei so ausgebildet und die Ausnehmung 40 der Art im Schubkastenboden 8 positioniert, dass das zweite Beschlagteil 6 nach der Montage den Schubkastenboden 8 und das Schubkastenvorderwand 10 gegeneinander zieht, um eine Fuge zwischen diesen beiden Bauteilen zu schließen. Das zweite Beschlagteil 6 dient also als Verspannungsmittel zwischen dem Schubkastenboden 8 und dem ersten Beschlagteil 4, welches an der Schubkastenvorderwand 10 festgelegt ist. Die Ausnehmung 40 im Schubkastenboden 8 ist in der Tiefe (orthogonal zum Schubkastenbodenboden) und in der Erstreckung quer zur Schubrichtung mit einem solchen Übermaß gegenüber dem Eingriffsbereich 36 ausgebildet, dass die Schubkastenvorderwand 10 mittels ihrer seitlichen Befestigungen zu Seitenwänden des Schubkastens in der Breite und in der Höhe verstellt werden kann, um ein gleichmäßiges Fugenbild der Möbelfront zu ermöglichen.
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Wie schon erwähnt, ist das zweite Beschlagteil 6 mit dem ersten Beschlagteil 4 in der Montagesituation verrastbar. Hierfür weist das zweite Beschlagteil 6 einen federnd auslenkbaren Rastbereich 42 in Form von zwei Rasthaken 44 auf. Wenn das zweite Bestandteil 6 in die in 4c dargestellte Montageposition orthogonal zur Ebene des Schubkastenbodens 8 in den Hintergriff mit dem ersten Beschlagteil 4 und in die Ausnehmung 40 im Schubkastenboden 8 eingedrückt wird, so wird nicht nur ein formschlüssig wirkender Hintergriff zwischen dem hintergreifbaren Bereich 30 des zweiten Beschlagteils 6 und dem hintergreifbaren Randbereich 22 des ersten Beschlagteils 4 hergestellt, sondern die Rasthaken 44 werden beim Eindrücken federnd ausgelenkt und verrasten mit dem in 1d dargestellten Gegenrastbereich 25 an dem ersten Beschlagteil 4. Hierdurch ist das zweite Beschlagteil 6 gegen ein unbeabsichtigtes Lösen gesichert. Dessen ungeachtet ist der hintergreifbare Randbereich 22 des ersten Beschlagteils 4 am freien Ende wulstförmig verdickt ausgebildet (am besten ersichtlich aus 1e), und der hintergreifende Bereich 30 des zweiten Beschlagteils 6 ist ungefähr komplementär zu dieser Verdickung ausgebildet, so dass in der Montagesituation auch hierdurch ein definierter Sitz des ersten Beschlagteils 6 am zweiten Beschlagteil 4 definiert wird und die Teile in dieser Montageposition stabilisiert werden. Zwischen dem hintergreifenden Bereich 30 und dem hintergreifbaren Randbereich 22 ist also auch ein selbsthemmender Sitz realisiert, der einem unbeabsichtigten Lösen entgegenwirkt. Durch die zusätzliche Rastverbindung mittels des zusätzlichen Rastbereichs 42 und dem Gegenrastbereich 25 wird die Montageposition weiter fixiert.
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Die 4 und 5 zeigen in verschiedenen Darstellungen den Schubkasten 12 mit der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung 2 in der Montagesituation, wobei 4c das erste Beschlagteil 4 aus 1 zeigt, welches mittels der Dübelzapfen 18 der sacklochförmigen Öffnungen 20 in der Schubkastenvorderwand 10 fixiert ist. Man erkennt aus 4c und aus den 5a bis e, dass im Montagezustand der streifenförmige Abschnitt 14 des ersten Beschlagteils in einer Ausnehmung 46 im Schubkastenboden 8 ausgebildet ist, welche Ausnehmung 46 zum Stoßbereich zwischen Schubkastenboden und Schubkastenvorderwand und zur Unterseite des Schubkastenbodens 8 hin offen ist. Diese Ausnehmung 46 lässt sich beispielsweise durch Ausfräsen einfach herstellen. Sie ist so bemessen, dass sie zumindest den streifenförmigen Abschnitt 14 des ersten Beschlagteils 4 aufnehmen kann, ohne dass die flächenhafte Anlage von Schubkastenboden 8 und Schubkastenvorderwand 10 im Stoßbereich gegeneinander behindert wird.
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6 zeigt eine 4c entsprechende Darstellung der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung, wobei es sich bei dem ersten Beschlagteil 4 um das in den 2a bis 4 dargestellte Beschlagteil handelt, welches über eine Schraubverbindung mit einer solchenfalls typischerweise metallischen Schubkastenvorderwand 10 fixiert ist.
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Zur Herstellung der zusätzlichen Montageverbindung zwischen Schubkastenboden 8 und Schubkastenvorderwand 10 mittels der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung wird zunächst das erste Beschlagteil 4 an der Schubkastenvorderwand 10 auf deren Innenseite auf Höhe des Stoßbereichs mit dem Schubkastenboden 8 fixiert. Im Schubkastenboden 8 werden die vorstehend erwähnten Ausnehmungen, also die Ausnehmung 46 im Stoßbereich und die Ausnehmung 40 für den Eingriffsbereich 36 des zweiten Beschlagteils 6, angebracht. Sodann werden Schubkastenboden, Schubkastenvorderwand sowie seitliche Zargen und eine nicht dargestellte Rückwand zur Bildung des Schubkastens 12 miteinander verbunden. Es braucht dann lediglich das zweite Beschlagteil 2 in seine schlussendliche Montageposition gedrückt zu werden, wobei dessen hintergreifender Bereich 30 in formschlüssige Fixierverbindung mit dem hintergreifbaren Randbereich 22 des ersten Beschlagteils 4 gelangt und wobei dessen Eingriffsbereich 30 in die vorzugsweise nutförmige Ausnehmung 40 im Schubkastenboden 8 eindringt. Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass die Abmessungen der Ausnehmung 40 und des Eingriffsbereichs 36 mit dessen verrippter Oberflächenstruktur 38 derart sind, dass der Eingriffsbereich 36 klemmschlüssig in der Ausnehmung 40 aufgenommen ist, wobei diese Klemmschlussverbindung zum intendierten Lösen überwunden werden kann. Durch die erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung 2 ist insbesondere bei beiden Schubkästen eine zusätzliche Kraftübertragung im mittigen Bereich zwischen Schubkastenvorderwand und Schubkastenboden realisiert.