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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stoßfängerträger und eine Arbeitsvorrichtung, insbesondere ein Fahrzeug, ein Kraftfahrzeug einen Personenkraftwagen oder dergleichen.
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Bei Personenkraftwagen oder anderen Fahrzeugen, Verkehrsmitteln oder allgemein bei Arbeitsvorrichtungen, werden Stoßfänger eingesetzt, um bei einem leichten oder mäßigen Aufprall - zum Beispiel eines Fahrzeugs auf ein Objekt - die auftretende kinetische Energie aufzunehmen und Schäden am Chassis oder an weiteren Teilen einer Karosserie oder eines Gehäuses zu vermeiden. Derartige Stoßfänger weisen als Kernelement einen Stoßfängerträger auf, der über eine Montageeinrichtung am Chassis der übergeordneten Vorrichtung, insbesondere des Fahrzeugs, angebracht ist.
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Problematisch ist, dass bei bekannten Stoßfängerträgern zum Beispiel Profile aus Stahl, Aluminium oder einem anderen metallischen Material oder Trägersysteme mit oder aus einem Faserverbundwerkstoff und/oder thermoplastischen Kunststoff eingesetzt werden, die ein vergleichsweise hohes Gewicht und/oder eine schwierige Verarbeitbarkeit mit sich bringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Stoßfängerträger und ein Fahrzeug anzugeben, bei welchen bei möglichst geringem Gewicht und einem hohen Maß an flexibler Verarbeitbarkeit eine hohe mechanische Stabilität der aufgebauten Struktur erreicht werden kann.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird bei einem Stoßfängerträger erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und bei einem Fahrzeug erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt schafft die vorliegende Erfindung einen Stoßfängerträger für eine Arbeitsvorrichtung, ein Fahrzeug, ein Kraftfahrzeug und/oder einen Personenkraftwagen oder dergleichen, welcher ausgebildet ist mit einem Druckband 10 und einem mit dem Druckband 10 verbundenen Zugband 20, bei welchem das Druckband 10 und das Zugband 20 mit oder aus einem endlosfaserverstärkten Thermoplast ausgebildet sind. Durch diese Maßnahmen wird auf Grund der besonderen Materialwahl der beiden Bänder und durch deren Verbindung eine erforderliche mechanische Stabilität bei einem geringen Gewicht gewährleistet, wobei sich bei der Verarbeitung auf Grund der Materialwahl auch ein hohes Maß an Flexibilität ergibt.
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Dabei wird bevorzugt, dass im montierten Zustand das Druckband mit einer Innenseite, welche in der Anwendung der Aufprallrichtung abgewandt ist, und das Zugband mit einer Innenseite, welche in der Anwendung der Aufprallrichtung zugewandt ist, einander zugewandt sind. Insbesondere könnten Druck- und Zugband auf ihren Innenseiten eine zueinander konforme und/oder komplementäre Ausgestaltung aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können das Druck- und das Zugband zueinander abschnittsweise parallel verlaufen und/oder zueinander gleich oder im Wesentlichen gleich aufgebaut sein.
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Ein besonders hohes Maß an Stabilität stellt sich bei einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Stoßfängerträgers ein, wenn das Druckband und das Zugband mit oder aus demselben endlosfaserverstärkten Thermoplast ausgebildet sind. Auch lassen sich dadurch bei der Herstellung die Produktionsmittel besonders effektiv einsetzen.
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Alternativ oder zusätzlich kann bei einem anderen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stoßfängerträgers der oder ein endlosfaserverstärkter Thermoplast jeweils ein endlosglasfaserverstärkter Thermoplast sein. Daraus ergeben sich weitere Vorteile hinsichtlich der mechanischen Stabilität und der Verarbeitung der Materialien.
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Besonders einfache Verhältnisse ergeben sich bei einer weiteren zusätzlichen oder alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoßfängers dadurch, dass der endlosfaserverstärkte Thermoplast jeweils ein Polypropylenkunststoff ist.
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Grundsätzlich können das Druckband und das Zugband direkt oder unmittelbar miteinander verbunden werden.
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Es ergeben sich bei einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung jedoch hinsichtlich der Handhabbarkeit und der mechanischen Stabilität Vorteile, wenn das Druckband und das Zugband über ein zwischen dem Druckband und dem Zugband ausgebildetes Verbindungsmittel miteinander mechanisch verbunden sind.
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Zum Beispiel kann das Verbindungsmittel eine Spritzgussstruktur sein oder aufweisen. Diese lässt sich aus Materialien mit einem geringen Gewicht, mit einfacher Handhabbarkeit und mit einer hohen mechanischen Stabilität erzeugen.
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Alternativ oder zusätzlich kann gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stoßfängerträgers das Verbindungsmittel ein expandierter Polymerschaum sein oder es kann einen expandierten Polymerschaum aufweisen.
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Dabei können insbesondere expandierte Polypropylenschäume als besonders einfache Materialien eingesetzt werden.
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Zur Steigerung der Anwendung des erfindungsgemäßen Stoßfängerträgers ist es von Vorteil, wenn der Stoßfänger gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ein Dämpfungsmittel aufweist, insbesondere auf einer der Aufprallrichtung zugeordneten oder zugewandten Seite, vorzugsweise auf einer der Aufprallrichtung zugeordneten oder zugewandten Seite des Druckbands, zum Beispiel der Außenseite des Druckbands. Ein derartiges Dämpfungsmittel dämpft zum Beispiel den Aufprall gegenüber einem Menschen oder einem Tier und vermindert dadurch, insbesondere im Bereich niedrigerer Geschwindigkeiten, das Risiko von Verletzungen.
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Ein derartiges Dämpfungsmittel kann zum Beispiel mit oder aus einem Polymerschaum, vorzugsweise aus einem Polypropylenschaum gebildet sein. Auch dadurch ergeben sich Vorteile im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit, die Handhabbarkeit und die Einsparung an zusätzlichem Gewicht bei der Verwendung an einem Fahrzeug oder dergleichen.
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Die vorliegende Erfindung schafft des Weiteren eine Arbeitsvorrichtung, ein Fahrzeug und/oder ein Kraftfahrzeug. Die Arbeitsvorrichtung und insbesondere das Fahrzeugs sind mit einem Chassis und einem Stoßfänger ausgebildet, wobei der Stoßfänger am Chassis über einen und unter Verwendung eines erfindungsgemäß ausgestalteten Stoßfängerträgers getragen und gehaltert ist oder wird.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
- 1 zeigt nach Art einer geschnittenen Draufsicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoßfängers.
- 2 zeigt den erfindungsgemäßen Stoßfänger aus 1 in perspektivischer Ansicht.
- 3 zeigt nach Art einer geschnittenen Draufsicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoßfängers in der Anwendung an einem Fahrzeug.
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 Ausführungsbeispiele und der technische Hintergrund der Erfindung im Detail beschrieben. Gleiche und äquivalente sowie gleich oder äquivalent wirkende Elemente und Komponenten werden mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Nicht in jedem Fall ihres Auftretens wird die Detailbeschreibung der bezeichneten Elemente und Komponenten wiedergegeben.
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Die dargestellten Merkmale und weiteren Eigenschaften können in beliebiger Form voneinander isoliert und beliebig miteinander kombiniert werden, ohne den Kern der Erfindung zu verlassen.
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Wie sich aus den 1 bis 3 ergibt, betrifft die vorliegende Erfindung allgemein einen Stoßfängerträger 100 für eine Arbeitsvorrichtung 1' und insbesondere für ein Fahrzeug 1, ein Kraftfahrzeug, einen Personenkraftwagen oder dergleichen.
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Der erfindungsgemäße Stoßfängerträger 100 für einen Stoßfänger 100' ist mit (i) einem - insbesondere einer Aufprallrichtung zugeordneten und/oder zugewandten - Druckband 10 und (ii) mit einem - insbesondere von der Aufprallrichtung abgewandten und - mit dem Druckband 10 verbundenen Zugband 20 ausgebildet.
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Das Druckband 10 und das Zugband 20 sind erfindungsgemäß mit oder aus einem endlosfaserverstärkten Thermoplast oder Thermoplastkunststoff ausgebildet.
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Zunächst zeigt 1 nach Art einer geschnittenen Draufsicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoßfängers 100.
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Der erfindungsgemäße Stoßfängerträger 100 weist ein Druckband 10 mit in der Längserstreckungsrichtung X eines hier nicht dargestellten aber zu Grunde zu legenden Fahrzeugs 1 und parallel zur x-Richtung weisender Vorderseite oder Außenseite 10a und einer gegenüberliegenden entgegen der Längserstreckungsrichtung X ausgerichteten Rückseite oder Innenseite 10i auf. Das Druckband 10 ist in der Darstellung gemäß 1 als ein in der Querstreckungsrichtung Y, welche parallel zur y-Richtung orientiert ist, in der x-Richtung konvex und in der zur x-Richtung entgegengesetzten Richtung konkav geformtes oder verlaufendes Band ausgebildet.
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Dem Druckband 10 steht in der der x-Richtung entgegengesetzten Richtung ein Zugband 20 gegenüber mit einer in der der x-Richtung außen liegenden Außenfläche oder Außenseite 20a und einer in der x-Richtung innen liegenden Innenseite oder Innenfläche 20i.
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In der Darstellung gemäß 1 ist entsprechend das Zugband 20 ebenfalls als ein in der Querstreckungsrichtung Y in der x-Richtung konvex und in der zur x-Richtung entgegengesetzten Richtung konkav geformtes oder verlaufendes Band ausgebildet.
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Zu erkennen ist, dass Druckband 10 und Zugband 20 in Bezug auf ihre Innenseiten oder Innenflächen 10i, 20i aber insbesondere auch im Hinblick auf ihre Außenflächen oder Außenseiten 10a, 20a zueinander untereinander zumindest teilweise abschnittsweise parallel, komplementär und/oder konform verlaufen.
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In der Anordnung gemäß 1 sind die Innenseiten oder Innenflächen 10i und 20i des Druckbands 10 bzw. des Zugbands 20 einander zugewandt und an ihnen ist das Verbindungsmittel 30 angebracht, welches in der Darstellung gemäß 1 aus einer Spritzgussstruktur mit oder aus einem Verbindungsmaterial 31, zum Beispiel einem EPP-Schaum besteht.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Stoßfängerträger 100 aus 1 in perspektivischer Ansicht.
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3 zeigt nach Art einer geschnittenen Draufsicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoßfängerträgers 100 in der Anwendung als Stoßfänger 100' an einem Fahrzeug 1 als Arbeitsvorrichtung 1', an welcher der Stoßfängerträger 100 mittels einer Halterung 50 am Chassis 2 des Fahrzeugs 1 angebracht ist und auf der der Aufprallrichtung zugewandten Seite, also der Außenseite oder Außenfläche 10 a des Druckbands 10 ein Dämpfungsmittel 40 aus einem Dämpfungsmaterial 41, zum Beispiel einem PP-Schaum, aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 1'
- Arbeitsvorrichtung
- 2
- Chassis
- 10
- (äußeres) Druckband
- 10a
- Außenseite, Vorderseite
- 10i
- Innenseite
- 20
- (inneres) Zugband
- 20a
- Außenseite
- 20i
- Innenseite, Rückseite
- 30
- Verbindungsmittel, Verbindungseinrichtung
- 31
- Verbindungsmaterial, EPP-Schaum
- 40
- Dämpfungsmittel
- 41
- Dämpfungsmaterial, PP-Schaum
- 50
- Halterung
- 100
- Stoßfängerträger
- 100'
- Stoßfänger
- x
- Raumrichtung
- X
- Längserstreckungsrichtung des zu Grunde liegenden Fahrzeugs 1
- y
- Raumrichtung
- Y
- Querstreckungsrichtung des zu Grunde liegenden Fahrzeugs 1
- z
- Raumrichtung
- Z
- Hocherstreckungsrichtung des zu Grunde liegenden Fahrzeugs 1