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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken sowie ein Verfahren zum Betrieb einer ebensolchen Vorrichtung.
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Die Soll-Leistung von Luftfahrzeugtriebwerken wird üblicherweise vom Piloten durch Einstellen/Verstellen der den jeweiligen Luftfahrzeugtriebwerken zugeordneten Leistungswählhebel manuell vorgegeben. Bei Flugmanövern, wie dem Formationsflug oder der Luft-Luftbetankung ist eine möglichst einfache Feineinstellung der Triebwerksleistungen erforderlich.
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Aus der
DE 10 2014 204 115 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb mindestens eines Kolbenmotors in einem Flugzeug in einem Notlaufmodus bekannt, bei dem eine Mindestleistungsabgabe des Kolbenmotors dadurch sichergestellt wird, dass ein von Messwerten jeweiliger für einen Betrieb des mindestens einen Kolbenmotors vorgesehener Sensoren weitestgehend unabhängigen Notlaufmodus aktiviert wird, bei dem die Messwerte der Sensoren durch fest vorgegebene Werte ersetzt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer ebensolchen Vorrichtung anzugeben, mit der eine verbesserte Feineinstellung der Triebwerksleistungen eines Luftfahrzeugtriebwerks möglich ist.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken, aufweisend: zumindest einen manuell einstellbaren Leistungswählhebel LWH1 mittels dem abhängig von seiner Stellung s1(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWRSOLL,BM1(s1(t)) zur Steuerung eines dem Leistungswählhebel LWH1 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW1 des Luftfahrzeugs vorgebbar ist, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWRSOLL,BM1(Δs1(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1(Δs1(t)) erfolgt: ΔPWRSOLL,BM1(Δs1(t)) = GAIN1* Δs1(t); weiterhin aufweisend: eine Eingabeschnittstelle ES, mittels der durch eine Eingabe eines Bedieners ein aktueller Betriebsmodus BM1 der Vorrichtung in einen zweiten Betriebsmodus BM2 der Vorrichtung schaltbar ist und umgekehrt: weiterhin aufweisend: eine Steuereinheit SE, welche mit dem Leistungswählhebel LWH1 und der Eingabeschnittstelle ES verbunden ist, und welche derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass durch ein Umschalten von dem ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 in einem Zeitpunkt t0 bei einer Stellung s1(t0) des Leistungswählhebels LWH1 für die Soll-Leistung gilt: PWRSOLL,BM1(s1(t0)) = PWRSOLL,BM2(s1(t0)), und wobei im zweiten Betriebsmodus BM2 durch eine Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWRSOLL,BM2(Δs1(t)) gemäß einem zweiten Verstärkungsfaktor GAIN2 erfolgt: ΔPWRSOLL,BM2(Δs1(t)) = GAIN2* Δs1(t), wobei gilt: GAIN2 < GAIN1.
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Der Begriff „Leistungssteuerung“ umfasst vorliegend die Steuerung und/oder die Regelung der Leistung des Luftfahrzeugtriebwerks.
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Das in diesem Sinne leistungsgesteuerte Triebwerk ist vorliegend vorteilhaft ein Strahltriebwerk, insbesondere ein Turbojettriebwerk, ein Mantelstromtriebwerk (auch Turbofan-Triebwerk) oder ein Turbo-Prop-Triebwerk.
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Die Eingabeschnittstelle ES weist zum Einstellen des aktuellen Betriebsmodus BM1 bzw. BM2 der Vorrichtung vorteilhaft einen manuell bedienbaren Schalter, Kipphebel oder Taster auf. Die Vorrichtung kann sich, je nach Eingabe in die Eingabeschnittstelle, entweder im ersten Betriebsmodus BM1 oder im zweiten Betriebsmodus BM2 befinden.
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Die Steuereinheit umfasst vorteilhaft zumindest einen Prozessor, auf dem eine Software implementiert ist, welche die erfindungsgemäße Steuerung/Regelung des Luftfahrzeugtriebwerks ausführt.
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Der Leistungswählhebel LWH1 kann vorteilhaft in einem Bereich [s1,min, s1,max] manuell bzw. mechanisch verstellt werden, wobei die Stellung s1,min einem Minimum der vorgebbaren Soll-Leistung PWRSOLL(s1,min) im jeweiligen Betriebsmodus BM1/BM2 entspricht, und die Stellung s1,max einem Maximum der vorgebbaren Soll-Leistung PWRSOLL(s1,max) im jeweiligen Betriebsmodus BM1/BM2 entspricht.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Zusammenhänge zwischen GAIN1 und GAIN2 ergibt sich:
und
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Dabei entspricht s1,min im ersten Betriebsmodus BM1 vorteilhaft der Einstellung für die minimale Triebwerksleistung oder auch „Leerlaufschub“ („Ground Idle“ oder „Flight Idle“): PWRSOLL,BM1(s1,min), je nachdem, ob sich das Luftfahrzeug am Boden oder in der Luft befindet.
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Dabei entspricht s1,max im ersten Betriebsmodus BM1 vorteilhaft der Einstellung für die maximale Triebwerksleistung: PWRSOLL,BM1(S1,max).
Die Stellungen s1,min und s1,max sind vorteilhaft durch entsprechende mechanische Endanschläge begrenzt bzw. definiert, sodass eine Bewegung des Leistungswählhebels LWH1 grundsätzlich nur zwischen den beiden Endanschlägen möglich ist. Der Leistungswählhebel LWH1 weist daher eine maximale mechanische „Einstellstrecke“ ESS = |s1,max - s1,min| auf.
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Die Verstärkungsfaktoren GAIN1 und GAIN2 sind vorteilhaft jeweils Konstanten. Die Verstärkungsfaktoren GAIN1 und GAIN2 werden je nach Luftfahrzeugtyp, Triebwerkstyp und Aufgabenstellung entsprechend vorgegeben. In einer vorteilhaften Ausführungsform gilt: GAIN1 = GAIN2.
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In einer vorteilhaften Ausführung sind die Verstärkungsfaktoren GAIN1 und GAIN2 jeweils abhängig von |Δs1(t)|, d.h. von dem Betrag einer Änderung der Stellung des Leistungswählhebels LWH1: GAIN1 = GAIN1 (|Δs1(t)|) bzw. GAIN2 = GAIN2(|Δs1(t)|), wobei wiederum gilt: GAIN2(|Δs1(t)|) < GAIN1 (|Δs1(t)|).
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In einer vorteilhaften Ausführung sind die Verstärkungsfaktoren GAIN1 und GAIN2 jeweils abhängig von |Δs1(t)| und s1(t), d.h. von der aktuellen Stellung des Leistungswählhebels LWH1 und von dem Betrag einer Änderung der Stellung des Leistungswählhebels LWH1: GAIN1 = GAIN1 (s1(t), |Δs1(t)|) bzw. GAIN2 = GAIN2(s1(t), |Δs1(t)|), wobei wiederum gilt: GAIN2(s1(t), |Δs1(t)|) < GAIN1(s1(t), |Δs1(t)|).
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Die vorgeschlagene Vorrichtung ermöglicht somit im Betriebsmodus BM1, der vorteilhaft der „Normalmodus“ zur Steuerung des Luftfahrzeugtriebwerks ist, eine Leistungssteuerung des Luftfahrzeugtriebwerks über einen maximalen Soll-Leistungsbereich des Luftfahrzeugtriebwerks: [PWRSOLL,BM1(s1,min), PWRSOLL,BM1(s1,max)].
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Im zweiten Betriebsmodus BM2, dem „Feineinstellmodus“ zur Steuerung des Luftfahrzeugtriebwerks, ist die Leistungssteuerung des Luftfahrzeugtriebwerks im Vergleich zu [PWRSOLL,BM1(s1,min), PWRSOLL,BM1(S1,max)] nur in einem kleineren Soll-Leistungsbereich des Luftfahrzeugtriebwerks möglich: [PWRSOLL,BM2(s1,min), PWRSOLL,BM2(s1,max)], wobei die konkreten Leistungseckwerte: PWRSOLL,BM2(s1,min, s1(t0)) und PWRSOLL,BM2(s1,max, s1(t0)) jeweils davon abhängen, bei welcher Leistungseinstellung PWRSOLL,BM1(s1(t0)) = PWRSOLL,BM2(s1(t0)) das Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 zur Zeit t0 erfolgt ist.
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Dabei gilt vorteilhaft: DELTA1 > DELTA2, wobei
und
ist.
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Durch eine Änderung Δs1(t) einer Stellung/Position s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 im zweiten Betriebsmodus BM2 kann somit die Soll-Leistung PWRSOLL,BM2(t) über die gesamte Einstellstrecke ESS nur in einem kleineren Bereich variiert werden, als im ersten Betriebsmodus BM1. Dies ermöglicht es einem Piloten die Triebwerksleistung, insbesondere bei Luftbetankungsvorgängen, feinfühlig und genauer manuell zu steuern.
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Vorteilhaft ergibt sich im zweiten Betriebsmodus BM2 (für t > t
0) die vorgegebene Soll-Leistung zu:
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Vorteilhaft ist die Steuereinheit SE derart ausgelegt, dass die anhand der Stellung s
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 vorgegebene Soll-Leistung PWR
SOLL,BM1(t), PWR
SOLL,BM2(t) einen vorgegebenen Leistungs-Grenzwert PWR
SOLL,MAX,TW1 des Triebwerks TW1 nicht überschreiten können, d.h. es gilt:
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der erste Leistungswählhebel LWH1 derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 für die Stellung s1(t0), die beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 vorliegt, eine haptisch wahrnehmbare Raststellung erzeugt wird, welche die Stellung s1(t0) markiert. Dadurch ist es dem Piloten nach einer Veränderung der Stellung des Leistungswählhebels LWH1 leicht möglich, die Ausgangseinstellung s1(t0) nach dem Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 wiederzufinden.
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Diese haptisch wahrnehmbare Raststellung kann beispielsweise mittels eines Schrittmotors erzeugt werden, der mit dem Leistungswählhebel LWH1 gekoppelt ist. Der Schrittmotor wird dabei derart angesteuert, dass er eine Kraft erzeugt, die bei einer Auslenkung des Leistungswählhebels aus der Stellung s1(t0) lokal um s1(t0) eine rückstellende Kraft erzeugt.
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Alternativ kann die haptisch wahrnehmbare Raststellung mittels einer Magnetisierungsvorrichtung erzeugt werden, die lokal ein Magnetfeld und dadurch eine rückstellende Kraft erzeugt, die einer Auslenkung des Leistungswählhebels aus der Stellung s1(t0) lokal entgegenwirkt.
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Andere bekannte Realisierungsmöglichkeiten einer lokalen „Raststellung“ sind vom Erfindergedanken umfasst.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 (d.h. t > t
0) die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass sofern eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 einen vorgegebenen Grenzwert |Δs
1(t)|
MAX für eine maximale Änderung Δs
1(t) der Stellung s
1(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsgeschwindigkeit d(Δs
1(t))/dt der Stellung s
1(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale Änderung einer Änderungsbeschleunigung d
2(Δs
1(t))/dt
2 der Stellung s
1(t) überschreitet, die Vorrichtung in den ersten Betriebsmodus BM1 geschaltet wird.
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Dadurch kann erreicht werden, dass bei geeignet gewählten Grenzwerten, eine automatisierte Umschaltung des zweiten Betriebsmodus BM2 in den ersten Betriebsmodus BM1 beispielsweise durch eine über einem Grenzwert |Δs
1(t)|
MAX. liegende Auslenkung Δs
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 oder eine über einem Grenzwert
liegende Auslenkungsgeschwindigkeit d(Δs
1(t))/dt allein auf Basis einer Betätigung des Leistungswählhebels LWH1 erfolgt. Eine Betätigung der Eingabeschnittstelle ES ist in diesem Fall nicht erforderlich.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 abhängig von einer Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 aerodynamische Bremsklappen des Luftfahrzeugs angesteuert werden.
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Wird durch die Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 die Soll-Leistung des Luftfahrzeugtriebwerks reduziert, dann ergibt sich durch gleichzeitiges Ausfahren von Bremsklappen (= engl. „Speed-Brakes“) eine größere Verzögerung des Luftfahrzeugs. Wird durch die Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 die Soll-Leistung des Luftfahrzeugtriebwerks erhöht, dann ergibt sich durch gleichzeitiges Ausfahren von Bremsklappen eine geringere Beschleunigung des Luftfahrzeugs.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 ein Signal erzeugt wird, das ein weiteres System des Luftfahrzeugs, insbesondere ein Luftbetankungssystem des Luftfahrzeugs, aktiviert.
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So kann beim Umschalten in den zweiten Betriebsmodus BM2 die Tanksonde eines zu betankenden Luftfahrzeugs aktiviert und ausgefahren werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass an die Steuereinheit SE eine aktuelle Fluggeschwindigkeit v(t) des Luftfahrzeugs bereitgestellt wird, wobei die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass die Fluggeschwindigkeit v(t0), die zum Zeitpunkt t0 eines Umschaltens des Betriebsmodus BM1 in BM2 bereitgestellt wird, bei einer in einem Zeitintervall [t0, t0+Δt] unveränderten Stellung (s1(t)) des Leistungswählhebels LWH1 durch ein automatisiertes Anpassen der Soll-Leistung PWRSOLL,BM2(s1(t0)) auf PWRSOLL,BM2(s1(t0))* im Zeitintervall [t0, t0+Δt] konstant gehalten wird.
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Bei dieser Weiterbildung wird also nach einer Umschaltung in den Betriebsmodus BM2 eine automatisierte Anpassung der Soll-Leistung PWRSOLL,BM2(S1(t0)) derart durchgeführt, dass die Fluggeschwindigkeit v(t0) konstant gehalten wird. Dabei wird die Soll-Leistung PWRSOLL,BM2(s1(t0)) zu PWRSOLL,BM2(s1(t0))* verändert, ohne dass der Leistungswählhebel LWH1 in seiner Stellung s1(t0) verändert wird.
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Das Zeitintervall [t0, t0+Δt] kann durch Vorgabe von Δt begrenzt sein.
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Alternativ kann der Zeitpunkt: t0+Δt dadurch definiert sein, dass in t0+Δt eine erste Änderung der Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 nach dem Umschalten in den Betriebsmodus BM2 erfolgt.
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Die bisherigen Ausführungen betrafen eine erfindungsgemäße Steuerung/Regelung der Triebwerksleistung eines Luftfahrzeugtriebwerks mittels eines Leistungswählhebels LWH1. Weist ein Luftfahrzeug eine Anzahl N Luftfahrzeugtriebwerke und somit N zugeordnete Leistungswählhebel LWHn, mit n = 1, 2, ..., N, auf, dann erfolgt ein Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 vorteilhaft gleichzeitig für alle Luftfahrzeugtriebwerke. Gemäß der bisher beschriebenen ersten Alternative gilt das bisher ausgeführte für jedes der Luftfahrzeugtriebwerke.
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Dem Erfindungsgedanken folgend, betrifft ein zweiter Aspekt der Erfindung eine Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken, aufweisend: einen manuell einstellbaren ersten Leistungswählhebel LWH1 mittels dem abhängig von seiner Stellung s1(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWRSOLL,TW1,BM1(s1(t)) zur Steuerung eines dem ersten Leistungswählhebel LWH1 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW1 des Luftfahrzeugs vorgebbar ist, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des ersten Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWRSOLL,TW1,BM1(Δs1(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1TW1 erfolgt: ΔPWRSOLL,TW1,BM1(Δs1(t)) = GAIN1TW1* Δs1(t).
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Weiterhin aufweisend: einen manuell einstellbaren zweiten Leistungswählhebel LWH2 mittels dem abhängig von seiner Stellung s
2(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWR
SOLL,TW2,BM1(s
2(t)) zur Steuerung eines dem zweiten Leistungswählhebel LWH2 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW2 des Luftfahrzeugs vorgebbar ist, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs
2(t) einer Stellung s
2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWR
SOLL,TW2,BM1(Δs
2(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1
TW2 erfolgt:
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Weiterhin aufweisend: eine Eingabeschnittstelle ES, mittels der durch eine Eingabe eines Bedieners ein aktueller Betriebsmodus BM1 der Vorrichtung in einen zweiten Betriebsmodus BM2 der Vorrichtung schaltbar ist und umgekehrt.
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Weiterhin aufweisend eine Steuereinheit SE, welche mit den Leistungswählhebeln LWH1, LWH2 und der Eingabeschnittstelle ES verbunden ist, und welche derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass beim Umschalten von dem ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 in einem Zeitpunkt t
0 bei den Stellungen s
1(t
0), s
2(t
0) der Leistungswählhebel LWH1, LWH2 für die Soll-Leistungen gilt:
und
wobei im zweiten Betriebsmodus BM2 (d.h. für Zeiten t ≥ t
0) eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des ersten Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der vorgegebenen Soll-Leistungen ΔPWR
SOLL,TW1,BM2(Δs
1(t)) und ΔPWR
SOLL,TW2,BM2(Δs
1(t)) für beide Triebwerke TW1 , TW2 gemäß den ersten Verstärkungsfaktoren GAIN1
TW1 und GAIN1
TW2 bewirkt:
und
wobei im zweiten Betriebsmodus BM2 eine Änderung Δs
2(t) einer Stellung s
2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 eine Änderung der Soll-Leistungen ΔPWR
SOLL,TW1,BM2(Δs
2(t)) und ΔPWR
SOLL,TW2,BM2(Δs
2(t)) für beide Triebwerke TW1, TW2 gemäß zweiten Verstärkungsfaktoren GAIN2
TW1 und GAIN2
TW2 bewirkt, wobei gilt: GAIN2
TW1 < GAIN1
TW1 und GAIN2
TW2 < GAIN1
TW2:
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Die zweite Alternative betrifft somit eine Vorrichtung zur Leistungssteuerung für zumindest zwei Triebwerke TW1, TW2.
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Die Verstärkungsfaktoren GAIN1TW1, GAIN1TW2, GAIN2TW1, GAIN2TW2 sind vorteilhaft jeweils Konstanten. Die Verstärkungsfaktoren GAIN1TW1, GAIN1TW2, GAIN2TW1, GAIN2TW2 werden je nach Luftfahrzeugtyp, Triebwerkstyp und Aufgabenstellung entsprechend vorgegeben. In einer vorteilhaften Ausführungsform gilt: GAIN1TW1 = GAIN1TW2 und GAIN2TW1 = GAIN2TW2.
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Im ersten Betriebsmodus BM1 erfolgt dabei die Leistungssteuerung der Luftfahrzeugtriebwerke TW1, TW2 getrennt voneinander, d.h. der Leistungswählhebel LWH1 steuert die Soll-Leistung PWRSOLL,TW1,BM1(s1(t)) des Triebwerks TW1 und der Leistungswählhebel LWH2 steuert die Soll-Leistung PWRSOLL,TW2,BM1(s2(t)) des Triebwerks TW2.
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Im zweiten Betriebsmodus BM2 steuern sowohl der Leistungswählhebel LWH1 als auch der Leistungswählhebel LWH2 jeweils Soll-Leistungen beider Triebwerke TW1 und TW2.
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Die Vorgabe der effektiven Soll-Leistung für ein Triebwerk TW1, TW2 ergibt sich somit im zweiten Betriebsmodus BM2 aus der Summe folgender Soll-Leistungen:
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Für Zeiten für t ≥ t
0 ergibt sich die vorgegebene Soll-Leistung PWR
SOLL,TW1,BM2(t) für das erste Triebwerk TW1 ausgehend von PWR
SOLL,TW1,BM2(s
1(t
0)) zu:
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Für das zweite Triebwerk TW2 ergibt sich analog für Zeiten für t ≥ t
0 die Soll-Leistung für das zweite Triebwerk TW2 im zweiten Betriebsmodus BM2 ausgehend von PWR
SOLL,TW2,BM2(s
2(t
0)) zu:
-
Vorteilhaft ist die Steuereinheit SE derart ausgelegt, dass die anhand der Stellungen s
1(t), s
2(t) der Leistungswählhebel LWH1, LH2 vorgegebenen Soll-Leistungen individuelle Leistungs-Grenzwerte: PWR
SOLL, MAX, TW1, PWR
SOLL, MAX, TW2 der jeweilige Triebwerke TW1, TW2 für alle: t, BM1, BM2 nicht überschreiten können, d.h. es gilt insbesondere:
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Wird insbesondere nach einem Umschalten in den zweiten Betriebsmodus BM2 der Leistungswählhebel LWH1 an seiner Stellung s1(t0) unverändert belassen, so ergibt sich dadurch für die Triebwerke TW1 und TW2 eine Basis-Soll-Leistung von: PWRSOLL,TW1,BM2(s1(t0)) für Triebwerk TW1 und PWRSOLL,TW2,BM2(s2t0)) für Triebwerk TW2.
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Diese Basis-Soll-Leistungen: PWRSOLL,TW1,BM2(s1(t0)), PWRSOLL,TW2,BM2(s2(t0)) werden durch eine veränderte Stellung des Leistungswählhebels LWH2 „moduliert“. Wird für t ≥ t0 bei unveränderter Stellung s1(t0) des Leistungswählhebels LWH1 die Position s2(t) des Leistungswählhebels LWH2 um Δs2(t) geändert, so ändern sich die vorgegebenen Soll-Leistungen wie folgt:
- Triebwerk TW1: und
- Triebwerk TW2:
Ist Δs2(t) negativ, so wird ΔPWRSOLL,TW1,BM2(Δs2(t)) bzw. ΔPWRSOLL,TW2,BM2(Δs2(t)) vorteilhaft ebenfalls negativ, so dass sich eine Reduktion der Soll-Leistungen ergibt.
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Durch den zweiten Leistungswählhebel LWH2 ist somit eine auf beide Triebwerke TW1, TW2 wirkende „Feinjustierung“ der jeweiligen Soll-Leistung PWRSOLL,TW1,BM2(t), PWRSOLL,TW2,BM2(t) vorgebbar. So ist es einem Piloten insbesondere möglich, beispielsweise bei Formationsflügen oder der Durchführung einer Luftbetankung, manuelle Feinjustierungen der Triebwerksleistung nur mit dem Leistungswählhebel LWH2 durchzuführen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß zweitem Aspekt zeichnet sich dadurch aus, dass der zweite Leistungswählhebel LWH2 derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 für die Stellung s2(t0), die beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 vorliegt, eine haptisch wahrnehmbare Raststellung erzeugt wird, welche die Stellung s2(t0) markiert. Zu der Umsetzung der Raststellung wird auf die vorangehenden Ausführungen verwiesen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß zweitem Aspekt zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass sofern eine Änderung Δs
2(t) einer Stellung s
2(t) des Leistungswählhebels LWH2 einen vorgegebenen Grenzwert |Δs
2(t)|
MAX für eine maximale Änderung Δs
2(t) der Stellung s
2(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsgeschwindigkeit d(Δs
2(t))/dt der Stellung s
2(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsbeschleunigung d
2(Δs
2(t))/dt
2 der Stellung s
2(t) überschreitet, die Vorrichtung in den ersten Betriebsmodus BM1 geschaltet wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß zweitem Aspekt zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 abhängig von einer Änderung Δs2(t) einer Stellung s2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 aerodynamische Bremsklappen des Luftfahrzeugs angesteuert werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß zweitem Aspekt zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 ein Signal erzeugt wird, das ein weiteres System des Luftfahrzeugs, insbesondere ein Luftbetankungssystem des Luftfahrzeugs, aktiviert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß zweitem Aspekt zeichnet sich dadurch aus, dass an die Steuereinheit SE eine aktuelle Fluggeschwindigkeit v(t) des Luftfahrzeugs bereitgestellt wird, wobei die Steuereinheit SE derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass die Fluggeschwindigkeit v(t0), die zum Zeitpunkt t0 eines Umschaltens des Betriebsmodus BM1 in BM2 bereitgestellt wird, bei einer in einem Zeitintervall [t0, t0+Δt] unveränderten Stellung der Leistungswählhebel LWH1, LWH2 durch Anpassen der Soll-Leistung PWRSOLL,TW1,BM2(s1(t0)) und PWRSOLL,TW2,BM2(s2(t0)) zu PWRSOLL,TW1,BM2(s1(t0))* und PWRSOLL,TW2,BM2(s2(t0))* im Zeitintervall [t0, t0+Δt] konstant gehalten wird, ohne dass dabei die Stellungen der Leistungswählhebel s1(t0) oder s2(t0) verändert werden.
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Vorteile und vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung gemäß zweitem Aspekt der Erfindung ergeben sich durch eine analoge und sinngemäße Übertragungen der Ausführungen zu der Vorrichtung gemäß erstem Aspekt der Erfindung. Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken, bei dem mit zumindest einem manuell einstellbaren Leistungswählhebel LWH1 abhängig von seiner Stellung s
1(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWR
SOLL,BM1(s
1(t)) zur Steuerung eines dem Leistungswählhebel LWH1 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW1 des Luftfahrzeugs vorgegeben wird, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWR
SOLL,BM1(Δs
1(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1 bewirkt wird: ΔPWR
SOLL,BM1(Δs
1(t)) = GAIN1* Δs
1(t); mittels einer Eingabe eines Bedieners in eine Eingabeschnittstelle ES ein aktueller Betriebsmodus BM1 der Vorrichtung in einen zweiten Betriebsmodus BM2 der Vorrichtung geschaltet wird und umgekehrt; bei einem Umschalten von dem ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 in einem Zeitpunkt t
0 bei einer Stellung s
1(t
0) des Leistungswählhebels LWH1 für die Soll-Leistung gilt:
wobei im zweiten Betriebsmodus BM2 d.h für Zeiten t ≥ t
0 durch eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWR
SOLL,BM2(Δs
1(t)) gemäß einem zweiten Verstärkungsfaktor GAIN2(Δs
1(t)) erfolgt: ΔPWR
SOLL,BM2(Δs
1(t)) = GAIN2* Δs
1(t), wobei gilt: GAIN2 < GAIN1.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß drittem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der erste Leistungswählhebel LWH1 im zweiten Betriebsmodus BM2 für die Stellung s1(t0), die beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 vorliegt, eine haptisch wahrnehmbare Raststellung erzeugt wird, welche die Stellung s1(t0) markiert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß drittem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 sofern eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 einen vorgegebenen Grenzwert |Δs
1(t)|
MAX für eine maximale Änderung Δs
1(t) der Stellung s
1(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsgeschwindigkeit d(Δs
1(t))/dt der Stellung s
1(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsbeschleunigung d
2(Δs
1(t))/dt
2 der Stellung s
1(t) überschreitet, die Vorrichtung in den ersten Betriebsmodus BM1 geschaltet wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß drittem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 abhängig von einer Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 aerodynamische Bremsklappen des Luftfahrzeugs angesteuert werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß drittem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 ein Signal erzeugt wird, das ein weiteres System des Luftfahrzeugs, insbesondere ein Luftbetankungssystem des Luftfahrzeugs, aktiviert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß drittem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine aktuelle Fluggeschwindigkeit v(t) des Luftfahrzeugs bereitgestellt wird, wobei die Fluggeschwindigkeit v(t0), die zum Zeitpunkt t0 eines Umschaltens des Betriebsmodus BM1 in BM2 bereitgestellt wird, bei einer in einem Zeitintervall [t0, t0+Δt] unveränderten Stellung des Leistungswählhebels LWH1 durch Anpassen der Soll-Leistung PWRSOLL,BM2(s1(t0)) zu PWRSOLL,BM2(s1(t0))* im Zeitintervall [t0, ,t0+Δt] konstant gehalten wird.
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Vorteile, vorteilhafte Weiterbildungen und Erläuterungen des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung ergeben sich durch eine analoge und sinngemäße Übertragungen der Ausführungen zum ersten Aspekt der Erfindung.
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Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken, bei dem: mit einem manuell einstellbaren ersten Leistungswählhebel LWH1 abhängig von seiner Stellung s
1(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWR
SOLL,TW1,BM1(S
1(t)) zur Steuerung eines dem ersten Leistungswählhebel LWH1 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW1 des Luftfahrzeugs vorgegeben wird, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des ersten Leistungswählhebels LWH1 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWR
SOLL,TW1,BM1(Δs
1(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1
TW1 erfolgt: ΔPWR
SOLL,TW1,BM1(Δs
1(t)) = GAIN1
TW1 * Δs
1(t); mit einem manuell einstellbaren zweiten Leistungswählhebel LWH2 abhängig von seiner Stellung s
2(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWR
SOLL,TW2,BM1(s
2(t)) zur Steuerung eines dem zweiten Leistungswählhebel LWH2 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW2 des Luftfahrzeugs vorgegeben wird, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs
2(t) einer Stellung s
2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWR
SOLL,TW2,BM1(ΔS
2(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1
TW2 erfolgt: ΔPWR
SOLL,TW2,BM1(Δs
2(t)) = GAIN1
TW2* Δs
2(t); mittels einer Eingabe eines Bedieners in eine Eingabeschnittstelle ES ein aktueller Betriebsmodus BM1 der Vorrichtung in einen zweiten Betriebsmodus BM2 der Vorrichtung geschaltet wird und umgekehrt; bei einem Umschalten von dem ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 in einem Zeitpunkt t
0 bei den Stellungen s
1(t
0), s
2(t
0) der Leistungswählhebel LWH1, LWH2 für die Soll-Leistungen gilt:
wobei im zweiten Betriebsmodus BM2 eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des ersten Leistungswählhebels LWH1 eine gemeinsame Änderung der vorgegebenen Soll-Leistungen ΔPWR
SOLL,TW1,BM2(Δs
1(t)) und ΔPWR
SOLL,TW2,BM2(Δs
1(t)) für beide Triebwerke TW1, TW2 gemäß den ersten Verstärkungsfaktoren GAIN1
TW1 und GAIN1
TW2 bewirkt:
und
wobei im zweiten Betriebsmodus BM2 eine Änderung Δs
2(t) einer Stellung s
2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 eine gemeinsame Änderung der Soll-Leistungen ΔPWR
SOLL,TW1,BM2(Δs
2(t)) und ΔPWR
SOLL,TW2,BM2(Δs
2(t)) für beide Triebwerke TW1, TW2 gemäß zweiten Verstärkungsfaktoren GAIN2
TW1 und GAIN1
TW2 bewirkt, wobei gilt: GAIN2
TW1 < GAIN1
TW1 und GAIN2
TW2 < GAIN1
TW2.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß dem viertem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 für die Stellung s2(t0), die beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 vorliegt, eine haptisch wahrnehmbare Raststellung erzeugt wird, welche die Stellung s2(t0) markiert.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß dem viertem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 sofern eine Änderung Δs
2(t) einer Stellung s
2(t) des Leistungswählhebels LWH2 einen vorgegebenen Grenzwert |Δs
2(y)|
MAX für eine maximale Änderung Δs
2(t) der Stellung s
2(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsgeschwindigkeit d(Δs
2(t))/dt der Stellung s
2(t) und/oder einen vorgegebenen Grenzwert
für eine maximale einer Änderungsbeschleunigung d
2(Δs
2(t))/dt
2 der Stellung s
2(t) überschreitet, die Vorrichtung in den ersten Betriebsmodus BM1 geschaltet wird.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß dem viertem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 abhängig von einer Änderung Δs2(t) einer Stellung s2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 aerodynamische Bremsklappen des Luftfahrzeugs angesteuert werden.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß dem viertem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass beim Umschalten vom ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 ein Signal erzeugt wird, das ein weiteres System des Luftfahrzeugs, insbesondere ein Luftbetankungssystem des Luftfahrzeugs, aktiviert.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß dem viertem Aspekt der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine aktuelle Fluggeschwindigkeit v(t) des Luftfahrzeugs bereitgestellt wird, wobei die Fluggeschwindigkeit v(t0), die zum Zeitpunkt t0 eines Umschaltens des Betriebsmodus BM1 in BM2 bereitgestellt wird, bei einer in einem Zeitintervall [t0, t0+Δt] unveränderten Stellung der Leistungswählhebel LWH1, LWH2 durch Anpassen der Soll-Leistung PWRSOLL,TW1,BM2(s1(t0)) und PWRSOLL,TW2,BM2(s2(t0)) zu PWRSOLL,TW1,BM2(s1(t0))* und PWRSOLL,TW2,BM2(s2(t0))* im Zeitintervall [t0, t0+Δt] konstant gehalten wird, ohne dass die Positionen s1(t0) und s2(t0) geändert werden.
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Vorteile und vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung ergeben sich durch eine analoge und sinngemäße Übertragung der Ausführungen zu den Aspekten 1-3 der Erfindung.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Es zeigen:
- 1 eine stark schematisierte Darstellung einer vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
- 2 eine stark schematisierte Darstellung einer vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
-
1 zeigt eine stark schematisierte Darstellung einer vorgeschlagenen Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.
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Die dargestellte Vorrichtung umfasst einen manuell einstellbaren Leistungswählhebel LWH1 101, eine Eingabeschnittstelle 103 und eine Steuereinheit 104.
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Mittels der Eingabeschnittstelle ES 103 ist durch eine Eingabe eines Bedieners ein aktueller Betriebsmodus BM1 der Vorrichtung in einen zweiten Betriebsmodus BM2 der Vorrichtung schaltbar und umgekehrt.
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Mittels des Leistungswählhebel LWH1 101 ist abhängig von seiner Stellung s1(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWRSOLL,BM1(s1(t)) zur Steuerung eines dem Leistungswählhebel LWH1 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW1 des Luftfahrzeugs vorgebbar, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 101 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWRSOLL,BM1(Δs1(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1 erfolgt: ΔPWRSOLL,BM1(Δs1(t)) = GAIN1* Δs1(t). Die entsprechende Steuerung des Triebwerks TW1 erfolgt durch die Steuereinheit 104.
-
Die Steuereinheit SE 104, welche mit dem Leistungswählhebel LWH1 und der Eingabeschnittstelle ES 103 verbunden ist, ist weiterhin derart ausgeführt und eingerichtet, dass durch ein Umschalten von dem ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 in einem Zeitpunkt t
0 bei einer Stellung s
1(t
0) des Leistungswählhebels LWH1 101 für die Soll-Leistung gilt:
und
-
Ist weiterhin derart ausgeführt und eingerichtet, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 durch eine Änderung Δs1(t) einer Stellung s1(t) des Leistungswählhebels LWH1 101 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWRSOLL,BM2(Δs1(t)) gemäß einem zweiten Verstärkungsfaktor GAIN2 erfolgt: ΔPWRSOLL,BM2(Δs1(t)) = GAIN2* Δs1(t), wobei gilt: GAIN2 < GAIN1.
-
Die Steuereinheit SE 104 ist weiterhin derart ausgelegt und ausgeführt, dass die anhand der Stellung s
1(t) des Leistungswählhebels LWH1 vorgegebene Soll-Leistung PWR
SOLL,BM1(t) und PWR
SOLL,BM2(t) einen vorgegebenen Leistungs-Grenzwert PWR
SOLL,MAX,TW1 des Triebwerks TW1 nicht überschreiten können, d.h. es gilt:
bzw.
-
2 zeigt eine stark schematisierte Darstellung einer vorgeschlagenen Vorrichtung zur Leistungssteuerung von Luftfahrzeugtriebwerken gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung.
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Die dargestellte Vorrichtung umfasst einen manuell einstellbaren ersten Leistungswählhebel LWH1 201, einen manuell einstellbaren zweiten Leistungswählhebel LWH2 202, eine Eingabeschnittstelle 103 und eine Steuereinheit 104.
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Mittels des manuell einstellbaren ersten Leistungswählhebels LWH1 201 ist abhängig von seiner Stellung s
1(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWR
SOLL,TW1,BM1(s
1(t)) zur Steuerung eines dem ersten Leistungswählhebel LWH1 201 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW1 des Luftfahrzeugs vorgebbar wobei in dem ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des ersten Leistungswählhebels LWH1 201 eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWR
SOLL,TW1,BM1(Δs
1(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1
TW1 erfolgt:
-
Mittels des manuell einstellbaren zweiten Leistungswählhebels LWH2 202 ist abhängig von seiner Stellung s2(t) eine aktuelle Soll-Leistung PWRSOLL,TW2,BM1(s2(t)) zur Steuerung eines dem zweiten Leistungswählhebel LWH2 202 in einem ersten Betriebsmodus BM1 zugeordneten Triebwerks TW2 des Luftfahrzeugs vorgebbar, wobei im ersten Betriebsmodus BM1 durch eine Änderung Δs2(t) einer Stellung s2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 (202) eine Änderung der Soll-Leistung ΔPWRSOLL,TW2,BM1(Δs2(t)) gemäß einem ersten Verstärkungsfaktor GAIN1TW2 erfolgt: ΔPWRSOLL,TW2,BM1(ΔS2(t)) = GAIN1TW2* Δs2(t).
-
Mittels der Eingabeschnittstelle ES 103 ist durch eine Eingabe eines Bedieners ein aktueller Betriebsmodus BM1 der Vorrichtung in einen zweiten Betriebsmodus BM2 der Vorrichtung schaltbar und umgekehrt.
-
Die entsprechende Steuerung der Triebwerke TW1 und TW2 erfolgt durch die Steuereinheit 104.
-
Die Steuereinheit SE 104, welche mit den Leistungswählhebeln LWH1 201, LWH2 202 und der Eingabeschnittstelle ES 103 verbunden ist, ist weiterhin derart ausgeführt und eingerichtet, dass beim Umschalten von dem ersten Betriebsmodus BM1 in den zweiten Betriebsmodus BM2 in einem Zeitpunkt t
0 bei den Stellungen s
1(t
0), s
2(t
0) der Leistungswählhebel LWH1 (201), LWH2 (202) für die Soll-Leistungen gilt:
-
Die Steuereinheit SE 104 ist weiterhin derart ausgeführt, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 eine Änderung Δs
1(t) einer Stellung s
1(t) des ersten Leistungswählhebels LWH1 201 eine gemeinsame Änderung der vorgegebenen Soll-Leistungen ΔPWR
SOLL,TW1,BM2(Δs
1(t)) und ΔPWR
SOLL,TW2,BM2(Δs
1(t)) für beide Triebwerke TW1, TW2 gemäß den ersten Verstärkungsfaktoren GAIN1
TW1 und GAIN1
TW2 bewirkt:
-
Die Steuereinheit SE 104 ist weiterhin derart ausgeführt, dass im zweiten Betriebsmodus BM2 eine Änderung Δs2(t) einer Stellung s2(t) des zweiten Leistungswählhebels LWH2 202 eine gemeinsame Änderung der Soll-Leistungen ΔPWRSOLL,TW1,BM2(Δs2(t)) und ΔPWRSOLL,TW2,BM2(Δs2(t)) für beide Triebwerke TW1, TW2 gemäß zweiten Verstärkungsfaktoren GAIN2TW1 und GAIN1TW2 bewirkt, wobei gilt: GAIN2TW1 < GAIN1TW1 und GAIN2TW2 < GAIN1TW2.
-
Die Steuereinheit SE 104 ist weiterhin derart ausgelegt und ausgeführt, dass die anhand der Stellungen s
1(t), s
2(t) der Leistungswählhebel LWH1, LWH2 vorgegebene Soll-Leistung PWR
SOLL,TW1,BM1(t) und PWR
SOLL,TW1,BM2(t) bzw. PWR
SOLL,TW1,BM2(t) und PWR
SOLL,TW2,BM2(t) vorgegebene Leistungs-Grenzwert PWR
SOLL,MAX,TW1 des Triebwerks TW1 bzw. PWR
SOLL,MAX,TW2 des Triebwerks TW2 nicht überschreiten können, d.h. es gilt:
bzw.
und
bzw.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa einer weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- erster Leistungswählhebel LWH1
- 103
- Eingabeschnittstelle
- 104
- Steuereinheit
- 201
- erster Leistungswählhebel LWH1
- 202
- zweiter Leistungswählhebel LWH2