DE102019110543A1 - Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers (1) eines Kraftfahrzeugs, umfassend die folgenden Schritte:- Detektion eines durch das Kraftfahrzeug durchgeführten Überholvorgangs eines anderen Kraftfahrzeugs (S1); und daraufhin- Erhöhung einer Lichtintensität des Scheinwerfers (1) und/oder Erhöhung einer Leuchtweite des Scheinwerfers (1) und/oder Erhöhung einer Leuchtbreite des Scheinwerfers (1), falls der Überholvorgang detektiert wurde (S2).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1.
- Es sind Verfahren zur Steuerung solcher Scheinwerfer bekannt, bei denen die Blendung anderer Verkehrsteilnehmer durch den Scheinwerfer verringert werden soll. So offenbart die
DE 10 2012 018 473 A1 ein Verfahren, bei dem die Scheinwerfer eines überholten Kraftfahrzeugs so gesteuert werden, dass ein überholendes Kraftfahrzeug durch sie nicht geblendet wird. - Aus der
EP 1 538 024 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem bei Beschleunigung eines Kraftfahrzeugs die Leuchtweite des Scheinwerfers angepasst wird, um eine Neigung des Kraftfahrzeugs während des Beschleunigungsvorgangs auszugleichen und eine Blendung entgegenkommender Fahrzeuge zu vermeiden. - Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die Sicherheit während eines Überholvorgangs erhöht. Außerdem sollen ein solcher Scheinwerfer und ein solches Kraftfahrzeug geschaffen werden.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, durch einen Scheinwerfer gemäß Anspruch 7 und ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 8 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Zunächst wird ein durch das Kraftfahrzeug durchgeführter Überholvorgang eines anderen Kraftfahrzeugs detektiert. Fall der Überholvorgang detektiert wurde, werden bzw. wird eine Lichtintensität des Scheinwerfers, eine Leuchtweite des Scheinwerfers und/oder eine Leuchtbreite des Scheinwerfers erhöht. Unter der Lichtintensität wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere die vom Scheinwerfer in die Emission des Lichts umgesetzte Leistung verstanden. Wenn also die Lichtintensität erhöht wird, werden vom Scheinwerfer beleuchtete Bereiche heller. Unter der Leuchtweite wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere die Distanz verstanden, wie weit eine vor dem Kraftfahrzeug liegende Straße vom Scheinwerfer erleuchtet wird. Unter der Leuchtbreite wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein horizontaler Abstrahlwinkel des vom Scheinwerfer emittierten Lichts verstanden. Durch eine Erhöhung der Leuchtbreite wird somit ein in der Querrichtung des Kraftfahrzeugs größerer Bereich durch den Scheinwerfer beleuchtet. Die Leuchtweite und die Leuchtbreite können dabei insbesondere nur auf das Licht bezogen sein, das vom Scheinwerfer ohne Streuung den beleuchteten Bereich erreicht. Gestreutes Licht wird im Rahmen dieser Beschreibung nicht betrachtet.
- Die Erhöhung der Lichtintensität, der Leuchtweite und/oder der Leuchtbreite ist für den Fahrer des Kraftfahrzeugs vorteilhaft, da insbesondere während eines Überholvorgangs die Gefahr von Unfällen steigt. Daher ist eine besonders gute Ausleuchtung der Umgebung vorteilhaft, um diese Gefahr etwas zu verringern. Durch eine besonders gute Ausleuchtung lassen sich beispielsweise andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse besser erkennen. Außerdem kann der Fahrer des überholten Kraftfahrzeugs aufgrund der geänderten Lichtverteilung des Scheinwerfers unter Umständen bemerken, dass er nun überholt wird und sich auf diese Situation vorbereiten, indem er beispielsweise auf der rechten Spur bleibt.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Überholvorgang dadurch detektiert werden, dass die Beschleunigung des Kraftfahrzeugs größer ist als ein Beschleunigungsschwellwert. Dies kann insbesondere das einzige Kriterium sein, das zur Detektion des Überholvorgangs verwendet wird. Es ist aber auch möglich, dass weitere Kriterien zur Detektion des Überholvorgangs verwendet werden.
- Wenn detektiert wird, dass der Überholvorgang beendet ist, kann bzw. können die Lichtintensität, die Leuchtweite und/oder die Leuchtbreite wieder auf den vor der Erhöhung eingestellten Wert eingestellt werden. Die Beendigung des Überholvorgangs kann beispielsweise detektiert werden, wenn die Beschleunigung geringer als der Beschleunigungsschwellwert ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Beendigung des Überholvorgangs durch einen Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs detektiert werden.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Überholvorgang durch den Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs detektiert werden. Bei dem Umgebungssensor kann es sich beispielsweise um eine Kamera oder einen Abstandssensor handeln.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann bei Detektion des Überholvorgangs die Lichtintensität des Scheinwerfers so stark erhöht werden, dass ein Dauerbetrieb mit der erhöhten Lichtintensität zu einer Beschädigung des Scheinwerfers führen würde. Unter dem Dauerbetrieb wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass der Scheinwerfer mehr als 1 Minute, vorzugsweise mehr als 3 oder 10 Minuten, mit dieser Lichtintensität betrieben wird. Als Lichtquellen können im Scheinwerfer beispielsweise LEDs verwendet werden, die gefahrlos über eine kurze Dauer mit einer solch hohen Lichtintensität betrieben werden können.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann während der Erhöhung der Lichtintensität eine Temperatur einer oder mehrerer Lichtquellen des Scheinwerfers gemessen werden. Die Lichtintensität kann verringert werden, wenn die Temperatur größer als ein Temperaturschwellwert ist. Dadurch lässt sich das Risiko von Beschädigungen der Lichtquellen verringern.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann eine Lichtverteilung des Scheinwerfers bei Erhöhung der Lichtintensität so gesteuert werden, dass die im überholten Kraftfahrzeug gemessene Lichtintensität nicht höher ist als vor der Erhöhung der Lichtintensität. Auf diese Weise lässt sich eine Blendung des Fahrers des überholten Kraftfahrzeugs vermeiden. Unter der Lichtverteilung wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein durch den Scheinwerfer in unterschiedlichen Helligkeiten beleuchteter Bereich verstanden.
- Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens nach einer Ausführungsform der Erfindung; und -
2 eine schematische Ansicht eines Scheinwerfers nach einer Ausführungsform der Erfindung. - In einem ersten Schritt
S1 wird detektiert, ob das Kraftfahrzeug einen Überholvorgang durchführt, indem die Beschleunigung des Kraftfahrzeugs mit einem Beschleunigungsschwellwert verglichen wird. Falls die Beschleunigung geringer als der Beschleunigungsschwellwert ist, wird der erste SchrittS1 wieder ausgeführt. Falls die Beschleunigung größer als der Beschleunigungsschwellwert ist, wird ein zweiter SchrittS2 ausgeführt. - Die Beschleunigung kann beispielsweise durch einen Beschleunigungssensor und/oder durch eine Stellung eines vom Fahrer des Kraftfahrzeugs betätigten Pedals detektiert werden.
- Im zweiten Schritt
S2 wird bzw. werden die Lichtintensität des Scheinwerfers1 des Kraftfahrzeugs und/oder seine Leuchtweite und/oder seine Leuchtbreite erhöht. Dies erhöht die Sicherheit für den Fahrer des Kraftfahrzeugs, da er beim Überholvorgang eine besonders gute Sicht hat und andere Verkehrsteilnehmer und Hindernisse besser und eher erkennen kann. - Der Scheinwerfer
1 umfasst ein Steuerungsmittel2 und ein Modul3 mit mehreren Lichtquellen, die Licht4 emittieren. Das Steuerungsmittel2 ist dazu ausgebildet, das unter Bezugnahme auf1 erklärte Verfahren mit den SchrittenS1 undS2 auszuführen. Zu diesem Zweck steuert das Steuerungsmittel2 das Modul3 . Auf diese Weise kann bzw. können die Lichtintensität, die Leuchtweite und/oder die Leuchtbreite des emittierten Lichts4 erhöht werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Scheinwerfer
- 2
- Steuerungsmittel
- 3
- Modul
- 4
- Licht
- S1
- Erster Schritt
- S2
- Zweiter Schritt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012018473 A1 [0002]
- EP 1538024 A1 [0003]
Claims (8)
- Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers (1) eines Kraftfahrzeugs, umfassend die folgenden Schritte: - Detektion eines durch das Kraftfahrzeug durchgeführten Überholvorgangs eines anderen Kraftfahrzeugs (S1); und daraufhin - Erhöhung einer Lichtintensität des Scheinwerfers (1) und/oder Erhöhung einer Leuchtweite des Scheinwerfers (1) und/oder Erhöhung einer Leuchtbreite des Scheinwerfers (1), falls der Überholvorgang detektiert wurde (S2).
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Überholvorgang dadurch detektiert wird, dass eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs größer ist als ein Beschleunigungsschwellwert. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überholvorgang durch einen Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs detektiert wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Detektion des Überholvorgangs die Lichtintensität des Scheinwerfers (1) so stark erhöht wird, dass ein Dauerbetrieb mit der erhöhten Lichtintensität zu einer Beschädigung des Scheinwerfers (1) führt.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Erhöhung der Lichtintensität eine Temperatur einer oder mehrerer Lichtquellen des Scheinwerfers (1) gemessen wird, wobei die Lichtintensität verringert wird, wenn die Temperatur größer als ein Temperaturschwellwert ist.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtverteilung (4) des Scheinwerfers (1) bei Erhöhung der Lichtintensität so gesteuert wird, dass die im überholten Kraftfahrzeug gemessene Lichtintensität nicht höher ist als vor der Erhöhung der Lichtintensität.
- Scheinwerfer (1), umfassend eine oder mehrere Lichtquellen und ein Steuerungsmittel (2), wobei das Steuerungsmittel (2) dazu ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche durchzuführen.
- Kraftfahrzeug, umfassend einen Scheinwerfer (1) nach dem vorherigen Anspruch.
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DE102019110543.9A DE102019110543A1 (de) | 2019-04-24 | 2019-04-24 | Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs |
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DE102019110543.9A Pending DE102019110543A1 (de) | 2019-04-24 | 2019-04-24 | Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs |
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Citations (5)
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2019
- 2019-04-24 DE DE102019110543.9A patent/DE102019110543A1/de active Pending
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