DE102012004817A1

DE102012004817A1 - Scheinwerfersystem für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102012004817A1
Application number: DE201210004817
Authority: DE
Inventors: Frank LANGKABEL; Torsten KANNING; Justus ILLIUM; Thomas Feid
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2012-03-08
Filing date: 2012-03-08
Publication date: 2013-09-12

Abstract

Ein Scheinwerfersystem für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Vielzahl von Lichtquellen (6), die in unterschiedliche Richtungen (8) orientierte, sich zu einem Gesamtstrahl überlagernde Teilstrahlen emittieren und deren Intensität durch eine Steuerschaltung (3, 4, 5) unterschiedlich voneinander einstellbar ist. Die Steuerschaltung (3, 4, 5) ist mit einer Kamera (2) zum Liefern von Bildern eines Raumwinkels, in den der Gesamtstrahl emittiert ist, verbunden und eingerichtet, ein von der Kamera (2) geliefertes Bild nach wenigstens einem vorgegebenen Muster abzusuchen und, falls das Muster in einem Teilbereich des Bildes gefunden wird, die Intensität einer Lichtquelle (6), deren Teilstrahl diesen Teilbereich beleuchtet, zu reduzieren.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scheinwerfersystem für ein Kraftfahrzeug mit einer Vielzahl von Lichtquellen, die in unterschiedliche Richtungen orientierte, sich zu einem Gesamtstrahl überlagernde Teilstrahlen emittieren. Ein derartiges Scheinwerfersystem, das LEDs als Lichtquellen aufweist, ist aus DE 10 2005 041 234 A1 bekannt. Indem die Lichtquellen dieses herkömmlichen Systems zu gemeinsam geschalteten Gruppen zusammengefasst werden, sind eine Fern- und eine Abblendlichtverteilung sowie eine Kurvenlichtfunktion realisierbar.
Ein weiteres solches Scheinwerfersystem ist aus DE 10 2008 062 640 A1 bekannt. Bei diesem Scheinwerfersystem sind Lichtverteilungen in Form von Helligkeitswerten für die einzelnen LED-Lichtquellen in einer Speichereinheit abgelegt, und eine der gespeicherten Lichtverteilungen wird auf der Basis von Fahrzeugparametern ausgewählt, die von einer Umfeldsensorik erfasst werden. Als Beispiel eines solchen Fahrzeugparameters ist ein Schwenkwinkel angegeben. Das von der Umfeldsensorik zu erfassende Umfeld ist offenbar das Fahrzeug selbst; es gibt keine Hinweise darauf, dass die Umfeldsensorik in der Lage wäre, Parameter zu erfassen, die ihren Ursprung nicht im Fahrzeug selbst haben.
Ob es mit diesem herkömmlichen Scheinwerfersystem möglich ist, eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer zu vermeiden, hängt wie bei der herkömmlichen manuellen Umschaltung zwischen Fern- und Abblendlicht von der Aufmerksamkeit des Fahrers ab.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Scheinwerfersystem für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, das es ermöglicht, eine Blendung von Verkehrsteilnehmern allgemein, nicht nur beschränkt auf solche außerhalb des Kraftfahrzeugs, zuverlässig und unabhängig von der Aufmerksamkeit des Fahrers zu vermeiden.
Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Scheinwerfersystem für ein Kraftfahrzeug mit einer Vielzahl von Lichtquellen, die in unterschiedliche Richtungen orientierte, sich zu einem Gesamtstrahl überlagernde Teilstrahlen emittieren und deren Intensität durch eine Steuerschaltung unterschiedlich voneinander einstellbar ist, die Steuerschaltung mit einer Kamera zum Liefern von Bildern eines Raumwinkels, in den der Gesamtstrahl emittiert ist, verbunden ist und eingerichtet ist, ein von der Kamera geliefertes Bild nach wenigstens einem vorgegebenen Muster abzusuchen und, falls das Muster in einem Teilbereich des Bildes gefunden wird, die Intensität einer Lichtquelle, deren Teilstrahl diesen Teilbereich beleuchtet, zu reduzieren.
Das Bild kann nach Mustern unterschiedlicher Art abgesucht werden. Einer ersten Ausgestaltung zufolge kann das vorgegebene Muster oder wenigstens eines von mehreren Mustern, nach denen das Bild abgesucht wird, ein Verkehrsschild sein. Diese sind meist rückreflektierend ausgebildet, um auch dann noch sicher gesehen zu werden, wenn sie nicht direkt angestrahlt werden. Wenn ein Verkehrsschild vom Strahl eines Scheinwerfers getroffen wird, besteht die Möglichkeit, dass es den Fahrer eines Fahrzeugs blendet oder zumindest seine Aufmerksamkeit soweit bindet, dass er schlechter reflektierende Objekte in der Umgebung des Verkehrsschilds übersieht. Eine damit verbundene Gefährdung kann vermieden werden, indem, wenn die Mustererkennung ergibt, dass ein Verkehrsschild vom Gesamtstrahl getroffen wird, der auf das Verkehrsschild gerichtete Teilstrahl in seiner Intensität reduziert wird.
Einer mit der oben beschriebenen ersten Ausgestaltung kombinierbaren zweiten Ausgestaltung zufolge kann das vorgegebene Muster oder wenigstens eines der vorgegebenen Muster ein Augenpaar sein. Es kann sich dabei um das Augenpaar eines Fußgängers oder eines Tieres handeln; bei beiden sollte eine Blendung vermieden werden, damit sie ihre Umgebung korrekt wahrnehmen und sich angemessen verhalten können. Insbesondere bei geblendeten Wildtieren ist die Gefahr groß, dass sie, anstatt sich in Sicherheit zu bringen, irritiert auf der Fahrbahn stehenbleiben oder im letzten Moment vor ein herannahendes Fahrzeug auf die Fahrbahn springen.
Zur Unterstützung und Verifizierung der Mustererkennung, z. B. um ein reflektierendes Augenpaar von einem selbstleuchtenden Scheinwerferpaar eines entgegenkommenden Fahrzeugs unterscheiden zu können, kann die Steuerschaltung eingerichtet sein, nach Finden des vorgegebenen Musters in einem Teilbereich des Bildes zumindest diejenige Lichtquelle zu modulieren, deren Teilstrahl diesen Teilbereich beleuchtet, und die Intensität dieser Lichtquelle nur dann zu reduzieren, wenn die Modulation sich im Muster widerspiegelt und dadurch zeigt, dass das Licht des Musters ursprünglich von dieser Lichtquelle stammt.
Um den Raumwinkel gleichmäßig auszuleuchten und gleichzeitig eine einfache Zuordnung zwischen einem Bild-Teilbereich und der diesen Teilbereich ausleuchtenden Lichtquelle zu ermöglichen, sollten vorzugsweise mehrere der Lichtquellen in einer gleichen Ebene gleichmäßig winkelbeabstandete Hauptstrahlrichtungen aufweisen.
Die Vielzahl von Lichtquellen kann insbesondere in Form einer Matrix angeordnet sein.
Jede Lichtquelle kann eine oder mehrere LEDs umfassen.
Vorzugsweise ist in einer Tabelle der Steuerschaltung zu jeder Lichtquelle aufgezeichnet, in welche Richtung sie emittiert. Vorzugsweise entsprechen die Einträge der Tabelle jeweils einem Bildpunkt, und die Einträge spezifizieren zu jedem Bildpunkt die ihn beleuchtende Lichtquelle. So kann nach Identifizierung eines Musters anhand des Orts, an dem des Muster im Bild gefunden wurde, die zugehörige Lichtquelle schnell identifiziert werden.
Unter der Vielzahl von Lichtquellen des Scheinwerfersystems kann eine Gruppe definiert sein, die zum Realisieren einer Fernlichtcharakteristik eingeschaltet und zur Realisierung einer Abblendlichtcharekteristik ausgeschaltet oder intensitätsreduziert ist.
Kamera und Lichtquellen sind vorzugsweise in einer Baueinheit zusammengefasst, damit der Zusammenhang zwischen Bildpunkten und sie beleuchtenden Lichtquellen bereits beim Zusammenbau der Baueinheit und vor deren Einbau in einem Fahrzeug feststeht und die Tabelle entsprechend angelegt werden kann.
Um eine gute Bildqualität sicherzustellen, ist die Kamera vorzugsweise im Wischfeld eines Scheibenwischers angeordnet ist. Ein solcher Scheibenwischer kann am Scheinwerfer selbst vorgesehen sein. Wenn kein Scheinwerfer-Scheibenwischer vorhanden ist, kann es auch zweckmäßig sein, die Kamera hinter der Windschutzscheibe des Fahrzeugs anzuordnen, so dass sie durch das Wischfeld eines Frontscheiben-Scheibenwischers hindurch Bilder aufnehmen kann. In diesem Fall kann wird es im Allgemeinen nötig sein, die Kamera als vom Scheinwerfer getrennte Baueinheit zu installieren.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Ausleuchten eines Raumwinkels mittels einer Vielzahl von Lichtquellen, die in unterschiedliche Richtungen orientierte, sich zu einem Gesamtstrahl überlagernde Teilstrahlen emittieren, insbesondere mittels eines Scheinwerfersystems wie oben beschrieben, mit den Schritten:

- Erfassen eines Bildes aus dem von dem Gesamtstrahl beleuchteten Raumwinkel;
– Absuchen des Bildes nach wenigstens einem vorgegebenen Muster; und
– falls das Muster in einem Teilbereich des Bildes gefunden wird, Reduzieren der Intensität wenigstens einer der Lichtquellen, die diesen Teilbereich beleuchtet.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Aus dieser Beschreibung und den Figuren gehen auch Merkmale der Ausführungsbeispiele hervor, die nicht in den Ansprüchen erwähnt sind. Solche Merkmale können auch in anderen als den hier spezifisch offenbarten Kombinationen auftreten. Die Tatsache, dass mehrere solche Merkmale in einem gleichen Satz oder in einer anderen Art von Textzusammenhang miteinander erwähnt sind, rechtfertigt daher nicht den Schluss, dass sie nur in der spezifisch offenbarten Kombination auftreten können; stattdessen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass von mehreren solchen Merkmalen auch einzelne weggelassen oder abgewandelt werden können, sofern dies die Funktionsfähigkeit der Erfindung nicht in Frage stellt. Es zeigen:
1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinwerfersystems;
2 eine Verkehrssituation in der das Scheinwerfersystem vorteilhaft einsetzbar ist, aus der Perspektive eines Fahrers; und
3 die Verkehrssituation der 2, überlagert mit dem Inhalt einer Tabelle, die die Zuordnung von Bildbereichen zu Lichtquellen beschreibt.
1 ist eine stark schematisierte Darstellung eines Scheinwerfersystems für ein Kraftfahrzeug gemäß der vorliegenden Erfindung. Das Scheinwerfersystem umfasst wenigstens einen, vorzugsweise zwei Strahler 1, von denen in 1 nur einer dargestellt ist, wenigstens eine Kamera 2, die mit dem Strahler 1 in einer Baugruppe 10 fest verbunden ist, eine Bildauswerteeinheit 3, einen Scheinwerfertreiber 4 und einen Speicher 5.
Der Strahler 1 umfasst eine Vielzahl von Leuchtdioden 6, die auf einem festen Träger 7 matrixartig montiert sind. Die Figur zeigt den Träger 7 im Schnitt entlang einer Ebene, die durch eine Zeile von LEDs 6 verläuft. Die Hauptstrahlrichtungen der LEDs 6 dieser Zeile, in der Figur durch strichpunktierte Linien 8 dargestellt, verlaufen in einer gleichen, hier horizontalen Ebene und sind gleichmäßig gegeneinander gefächert, wobei der Winkel zwischen den Hauptstrahlrichtungen 8 benachbarter LEDs klein genug ist, damit sich die von ihnen emittierten Teilstrahlen überschneiden.
Weitere LEDs sind in zu der Schnittebene parallel versetzten Ebenen angeordnet, so dass in der Figur nicht diese LEDs, sondern nur die Öffnungen von sie aufnehmenden Reflektorkammern 9 des Trägers 7 zu sehen sind. Die LEDs der zur Schnittebene benachbarten Ebenen sind gegen die LEDs 6 der Schnittebene auf Lücke gesetzt, so dass die aneinander angrenzenden Reflektorkammern 9 eine Wabenstruktur bilden und den Spalten der Matrixanordnung jeweils immer nur LEDs jeder zweiten Zeile angehören. Die Hauptstrahlrichtungen der LEDs einer Spalte sind in der Vertikalen genauso gefächert wie die der LEDs einer Zeile in der Horizontalen.
Die Kamera 2 ist mit dem Strahler 1 in einer Baueinheit fest verbunden und in die Richtung orientiert, in die der sich aus den Teilstrahlen der diversen LEDs zusammengesetzte Gesamtstrahl des Strahlers 1 emittiert wird.
Von den üblicherweise zwei Frontscheinwerfern eines Kraftfahrzeugs kann einer durch die Baugruppe 10 der 1 gebildet sein, während der andere lediglich den Strahler 1 umfasst, da für die Zwecke der vorliegenden Erfindung eine Kamera 2 genügt. Denkbar ist aber auch, beide Scheinwerfer durch Baugruppen 10 zu bilden, so dass die zwei Kameras 2 der Baugruppen 10 auf die Fahrbahn vor dem Fahrzeug ausgerichtet sind, und anhand der von den beiden Kameras gelieferten stereoskopischen Bilder eine geeignete Bildauswerteeinheit die Entfernung des Fahrzeugs zu in den Bildern sichtbaren Gegenständen, Verkehrsteilnehmern oder dergleichen berechnen und für die Fahrerunterstützung nutzbar machen kann.
Alternativ können auch beide Scheinwerfer des Fahrzeugs allein durch die Strahler 1 gebildet sein, und die Kamera 2 ist in der Fahrgastzelle hinter der Windschutzscheibe im Wischfeld von deren Scheibenwischer montiert. Ein bevorzugter Einbauort, an dem die Kamera 2 die Sicht des Fahrers nicht behindert, ist z. B. zwischen der Frontscheibe und einem Innen-Rückspiegel.
Die Bildauswerteeinheit 3 ist in erster Linie vorgesehen, um in den Bildern der Kamera (oder Kameras) 2 vorgegebene Muster zu identifizieren, sie ist jedoch in ihren möglichen Funktionen nicht hierauf beschränkt. Zu den Mustern, nach denen die Bildauswerteeinheit 3 die Bilder absucht, gehören Verkehrszeichen sowie Paare von im Wesentlichen horizontal voneinander beabstandeten hellen Punkten.
Eine Verkehrssituation, auf die eine solche Mustererkennung anwendbar ist, ist aus der Perspektive des Fahrers eines mit dem erfindungsgemäßen Scheinwerfersystem ausgestatteten Fahrzeugs in 2 gezeigt. Neben der Fahrbahn 11 steht ein Verkehrsschild 12, dessen Oberfläche rückreflektierend ausgebildet ist. Wenn der Fahrer einen Fernlicht-Modus der Scheinwerfer 1 eingestellt hat, trifft deren Gesamtstrahl das Verkehrsschild 12, sodass dieses grell zurückstrahlt und der Fahrer Gefahr läuft, in seinem Blickfeld zum Verkehrsschild 12 benachbarte Gefahrenquellen, hier z. B. ein Tier 13, das hinter dem Verkehrschild 12 am Fahrbahnrand steht, zu übersehen.
In einem Bild, das die Kamera 2 von der in 2 gezeigten Szenerie liefert, ist das Verkehrsschild 12 für die Bildauswerteeinheit 3 leicht zu erkennen, einerseits an seiner großen Helligkeit, andererseits aber auch an seiner charakteristischen Form, der Farbgebung und den starken Kontrasten zwischen verschiedenfarbigen Feldern des Schildes 12.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung genügt es, wenn die Bildauswerteeinheit 3 das Verkehrsschild 12 als solches identifiziert. Eine Erkennung des Bedeutungsgehalts des Schildes 12 ist nicht notwendig, sie kann aber in einer Weiterentwicklung vorgesehen werden, um dem Fahrer beispielsweise anhand eines Verkehrsschildes erkannte Streckenverbote auf einem Display des Armaturenbretts solange anzuzeigen, bis ein weiteres Verkehrsschild erkannt wird, das diese Streckenverbote modifiziert oder aufhebt.
Wenn die Bildauswerteeinheit 3 das Verkehrsschild 12 identifiziert, liefert sie an den Schweinwerfertreiber 4 Informationen über die Position des Schildes 12 im Bild, z. B. Koordinaten (n, m) seiner Eckpunkte 14. Die Koordinaten (n, m) können z. B. als Zeilen- und Spaltennummern der ihnen entsprechenden Pixel des Bildes ausgedrückt sein.
Der Speicher 5 enthält ein anhand dieser Koordinatenwerte adressierbare Tabelle, die für jedes Koordinatenpaar diejenige der LEDs 6 des Scheinwerfers 1 spezifiziert, die den zu dem Koordinatenpaar gehörenden Bereich des Bildes beleuchtet. Wenn die Tabelle zu jedem der N×M Pixel des Bildes einen Eintrag enthält, wobei N die Zahl der Zeilen und M die Zahl der Spalten des Bildes bezeichnet, dann kann die Adresse des Eintrags, der die das Pixel (n, m) beleuchtende LED angibt, durch Berechnen von nM + m gefunden werden. Um den Speicherbedarf zu verringern, können die Einträge der Tabelle aber anstatt einzelnen Pixeln auch Gruppen von benachbarten Pixeln, z. B. Rechtecken von A×B Pixeln, zugeordnet sein. In diesem Fall wird die Adresse des relevanten Eintrags durch berechnen von int(n/A) int(M/B) + int(m/B) gefunden, wobei int(x)= die größte natürliche Zahl <= x ist.
3 zeigt symbolisch den Inhalt dieser Tabelle, projiziert auf die Szenerie der 2 überlagert. Jeder der sechseckigen Bereiche der 3 entspricht dem Teilstrahl 15 einer der LEDs 6 der diversen Zeilen und Spalten des Strahlers 1 und ist dem von der betreffenden LED 6 beleuchteten Teil der Szenerie überlagert. Die Sechseckform ist hier durch die Anordnung und Ausrichtung der LEDs 6 im Strahler 1 begründet; eine andere Anordnung könnte z. B. rechteckige Bereiche ergeben. Anhand dieser Tabelle ist der Scheinwerfertreiber 4 in der Lage, Teilstrahlen 15a, 15b, zu identifizieren, die die Ecken des Schildes 12 beleuchten. Indem der Scheinwerfertreiber 4 die Intensität derjenigen LEDs 6 drosselt, die diese Teilstrahlen 15a, 15b liefern, wird die Helligkeit des Schildes 12 reduziert, so dass es seine Umgebung nicht mehr überstrahlt. Die in ihrer Intensität ungedrosselt gebliebenen angrenzenden Teilstrahlen 15c, 15d, 15e lassen nun das Tier 13 deutlich sichtbar hervortreten.
Wenn zu einem späteren Zeitpunkt das Verkehrsschild 12 nicht mehr von den Teilstrahlen 15a, 15b beleuchtet wird – dies ist auch im Falle einer vollständigen Ausschaltung dieser Teilstrahlen noch feststellbar, da das Schild 12 von benachbarten Teilstrahlen noch schwach beleuchtet wird – werden die Teilstrahlen 15a, 15b wieder auf ihre normale Intensität zurückgeschaltet.
Ein weiterer Gegenstand der Mustererkennung sind, wie bereits erwähnt, Paare von horizontal beabstandeten hellen Punkten. Solche Punktepaare können z. B. die Augen 16 des Tieres 13 oder auch die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Fahrzeugs sein. Indem die Bildauswerteeinheit 3 einen Teilstrahl wie 15d meldet, der ein solches Punktepaar beleuchtet, und der Scheinwerfertreiber 4 daraufhin die Intensität des Teilstrahls 15d drosselt, kann eine Blendung sowohl des Tiers 13 als auch von Gegenverkehr vermieden werden.
Es ist wünschenswert, zwischen Augen und den Scheinwerfern von Gegenverkehr unterscheiden zu können, um in ersterem Falle nur den die Augen 16 beleuchtenden Teilstrahl 15c in seiner Intensität zu reduzieren, im letzteren Falle hingegen automatisch von einem Fernlicht- in einen Abblendlicht-Modus umzuschalten, in welchem alle Teilstrahlen 15, die nicht auf die Fahrbahn 11 oder den zur vom Fahrzeug befahrenen Fahrspur benachbarten Fahrbahnrand 17 gerichtet sind, d. h. in 3 all diejenigen Teilstrahlen 15, die von locker punktierten Liniert berandet sind, auszuschalten oder zumindest stark zu drosseln, während die übrigen, in der Figur durch dicht punktierte Linien berandeten Teilstrahlen 15 in ihrer Intensität unverändert bleiben.
Eine Differenzierung zwischen den Augen 16 und Scheinwerfern des Gegenverkehrs anhand eines einzelnen Bildes kann schwierig sein, wenn der Gegenverkehr weit entfernt ist, so dass das Licht seiner Scheinwerfer schwach ist und ihr Winkelabstand klein. Da in diesem Fall aber der Gegenverkehr auch noch weit entfernt ist, besteht die Möglichkeit, den Teilstrahl, der den Bildbereich mit dem gefundenen Punktepaar beleuchtet, zu modulieren, insbesondere ihn in der Zeitspanne, die die Kamera 2 zum Aufnehmen eines Bildes benötigt, zu dämpfen oder auszuschalten und zu überprüfen, ob sich die Intensitätsänderung im Bild des Punktepaars widerspiegelt. Ist dies der Fall handelt es sich um Augen, und der Teilstrahl bleibt so lange intensitätsreduziert, bis er die Augen nicht mehr beleuchtet. Anderenfalls handelt es sich um die Scheinwerfer von Gegenverkehr, und der Scheinwerfertreiber 4 wechselt vom Fernlicht- in den Abblendlicht-Modus. Auch hier kann ein automatisches Zurückschalten in den Fernlicht-Modus vorgesehen werden, wenn die Scheinwerfer des Gegenverkehrs das Blickfeld der Kamera 2 verlassen haben.
Der Schweinwerfertreiber 4 ist bei dem oben betrachteten Ausführungsbeispiel ausgelegt, um die Intensität jeder LED 6 des Strahlers 1 einzeln zu steuern. Um die Lichtleistung des Strahlers 1 zu erhöhen, kommt aber auch in Betracht, mehrere LEDs, die im Wesentlichen gleich ausgerichtet sind, so dass ihr Licht sich zu einem Teilstrahl überlagert, gemeinsam zu steuern.
Bezugszeichenliste

1: Strahler
2: Kamera
3: Bildauswerteeinheit
4: Scheinwerfertreiber
5: Speicher
6: LED
7: Träger
8: Hauptstrahlrichtung
9: Reflektorkammer
10: Baugruppe
11: Fahrbahn
12: Verkehrsschild
13: Tier
14: Eckpunkt
15: Teilstrahl
16: Auge
17: Fahrbahnrand

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102005041234 A1 [0001]
DE 102008062640 A1 [0002]

Claims

Scheinwerfersystem für ein Kraftfahrzeug mit einer Vielzahl von Lichtquellen (6), die in unterschiedliche Richtungen orientierte, sich zu einem Gesamtstrahl überlagernde Teilstrahlen (15) emittieren und deren Intensität durch eine Steuerschaltung (3, 4, 5) unterschiedlich voneinander einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung (3, 4, 5) mit einer Kamera (2) zum Liefern von Bildern eines Raumwinkels, in den der Gesamtstrahl emittiert ist, verbunden ist und eingerichtet ist, ein von der Kamera (2) geliefertes Bild nach wenigstens einem vorgegebenen Muster abzusuchen und, falls das Muster in einem Teilbereich des Bildes gefunden wird, die Intensität einer Lichtquelle (6), deren Teilstrahl (15a, 15b) diesen Teilbereich beleuchtet, zu reduzieren.
Scheinwerfersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgegebene Muster oder wenigstens eines der vorgegebenen Muster ein Verkehrsschild (12) ist.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgegebene Muster oder wenigstens eines der vorgegebenen Muster ein Augenpaar (16) ist.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung (3, 4, 5) eingerichtet ist, nach Finden des vorgegebenen Musters in einem Teilbereich des Bildes zumindest diejenige Lichtquelle (6) zu modulieren, deren Teilstrahl (15c) diesen Teilbereich beleuchtet, und eine Entscheidung, bei welchen Lichtquellen (6) die Intensität reduziert wird, davon abhängig zu machen, ob die Modulation sich im Muster widerspiegelt.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilstrahlen (15) mehrerer der Lichtquellen (6) Hauptstrahlrichtungen (8) aufweisen, die in einer gleichen Ebene gleichmäßig winkelbeabstandet sind.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl von Lichtquellen (6) in Form einer Matrix angeordnet ist.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtquelle (6) durch eine oder mehrere LED gebildet ist.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung (3, 4, 5) eine Tabelle aufweist, die zu jeder Lichtquelle (6) die Richtung spezifiziert, in welche die Lichtquelle (6) emittiert.
Scheinwerfersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Eintrag der Tabelle wenigstens einem Bildpunkt zugeordnet ist und die den Bildpunkt beleuchtende Lichtquelle (6) spezifiziert.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vielzahl von Lichtquellen (6) eine Gruppe von Lichtquellen definiert ist, welche zum Realisieren einer Fernlichtcharakteristik eingeschaltet und zur Realisierung einer Abblendlichtcharakteristik ausgeschaltet oder intensitätsreduziert ist.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (2) und die Lichtquellen (6) in einer Baueinheit (10) zusammengefasst sind.
Scheinwerfersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (2) im Wischfeld eines Scheibenwischers angeordnet ist.
Verfahren zum Ausleuchten eines Raumwinkels mittels einer Vielzahl von Lichtquellen (6), die in unterschiedliche Richtungen (8) orientierte, sich zu einem Gesamtstrahl überlagernde Teilstrahlen (15) emittieren, mit den Schritten: – Erfassen eines Bildes aus dem von dem Gesamtstrahl beleuchteten Raumwinkel – Absuchen des Bildes nach wenigstens einem vorgegebenen Muster; – falls das Muster in einem Teilbereich des Bildes gefunden wird, Reduzieren der Intensität wenigstens einer der Lichtquellen (6), die diesen Teilbereich beleuchtet.