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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage einer Röhrenlampe mit einem transparenten Kolben und einer Light Engine, die eine oder mehrere LEDs aufweist. Die Erfindung betrifft ferner eine solche Röhrenlampe.
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Stand der Technik
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Leuchtstoffröhrenlampen werden mehr und mehr durch Retrofit-Röhrenlampen mit Licht emittierenden Halbleiterelementen, wie etwa Leuchtdioden (LEDs), ersetzt. Derartige Retrofit-Röhrenlampen weisen gewöhnlich auf: ein Gehäuse in Form eines röhrenförmigen Kolbens, der zumindest teilweise lichtdurchlässig (transluzent oder transparent) ist, mit zwei Endkappen an den beiden Enden des röhrenförmigen Kolbens; eine Light Engine, die eine oder mehrere LEDs aufweist; und einen elektronischen Treiber, der die LEDs mit der geeigneten elektrischen Leistung versorgt.
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Der Begriff „Light Engine“ bezeichnet auf dem technischen Gebiet die Anordnung aus LEDs und einer Haltestruktur, die zumindest teilweise elektrisch leitfähig ist oder elektrisch leitfähige Komponenten, wie etwa Leiterbahnen und/oder Drähte, aufweist, über welche die LEDs mit elektrischer Energie vom Treiber versorgt werden können. Die Haltestruktur kann eine gedruckte Leiterplatte (printed circuit board, PCB) sein, die mit den LEDs bestückt ist. Eine Alternative zu gedruckten Leiterplatten sind flexible Leiterplatten, die auch als „Wiring Boards“ bezeichnet werden.
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Als „Treiber“ wird hierin eine elektronische Schaltung zur Ansteuerung der Light Engine verstanden, indem diese aus einer Ausgangsspannung eine für die LEDs passende Energieversorgung bereitstellt. Die Ausgangsspannung kann die übliche Netzspannung sein. Treiber können jedoch beispielsweise auch zur Umwandlung einer Leistungsversorgung, die ursprünglich für ein anderes Gerät gedacht war, eingerichtet sein. So besitzen die vorstehend erwähnten Retrofit-Röhrenlampen mit LED-Technik einen Treiber, der die für herkömmliche Leuchtstoffröhrenlampen vorgesehene Leistungsversorgung geeignet umwandelt, so dass die Retrofit-Röhrenlampen in bestehenden Fassungen anwendbar und mit bestehenden Leistungsversorgungen kompatibel sind.
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In der
DE 10 2017 109 853 A1 ist eine Röhrenlampe mit einer Light Engine beschrieben, die ein Substrat mit Leiterbahnen und durch diese elektrisch geschaltete LEDs aufweist.
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Zur Verbesserung des optischen Erscheinungsbilds der Röhrenlampe, etwa um die Farbtemperatur zu beeinflussen, eine diffuse Lichtabstrahlung zu erzielen, ein etwaiges Flimmern zu reduzieren usw., kann der Kolben auf der Innenfläche beschichtet sein.
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Die Beschichtung der Kolbeninnenfläche ist jedoch technisch aufwändig. Zudem ist die Lichtbeeinflussung auf beschichtungsfähige Materialien eingeschränkt, und die Flexibilität kann nicht ohne weiteres erhöht werden. Temperaturschwankungen können im Verlauf der Zeit zu Beschädigungen der Beschichtung führen.
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Darstellung der Erfindung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Röhrenlampe bereitzustellen und insbesondere die Montage einer solchen zu verbessern.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Montage einer Röhrenlampe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Röhrenlampe mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung der Erfindung sowie der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
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Die Erfindung betrifft eine Röhrenlampe, die eine LED-Röhrenlampe ist, und insbesondere ein Verfahren zur Montage derselben. Die Röhrenlampe ist vorzugsweise eine Retrofit-Röhrenlampe, die so gestaltet und eingerichtet ist, dass sie in bestehenden Fassungen für Leuchtstoffröhren anwendbar und mit bestehenden Leistungsversorgungen kompatibel ist.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die hierin verwendeten Bezeichnungen „Röhrenlampe“, „Kolben“, „zylindrisch“ und dergleichen nicht auf geradlinige, kreiszylindrische Formen beschränkt sind. Vielmehr sind jedwede länglichen Lampenformen umfasst, beispielsweise gebogene oder auch flexible zylindrische Gebilde.
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Die Röhrenlampe gemäß der Erfindung weist einen zumindest teilweise transparenten Kolben auf, der vorzugsweise aus Glas ist, jedoch alternativ auch aus einem zumindest teilweise transparenten Kunststoff gefertigt sein kann. Die Formulierung „teilweise transparent“ umfasst zum einen, dass der Kolben abschnittsweise transparent ist, d.h. auch nicht transparente Abschnitte, etwa zur Abdeckung von Elektronik, aufweisen kann; zum anderen eine transluzente, d.h. partielle Lichtdurchlässigkeit. Die Röhrenlampe weist ferner eine Light Engine mit einer oder mehreren LEDs sowie eine Licht beeinflussende Folie auf.
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Die Light Engine ist vorzugsweise eine Anordnung aus den LEDs und einer Haltestruktur, die zumindest teilweise elektrisch leitfähig ist oder elektrisch leitfähige Komponenten, wie etwa Leiterbahnen und/oder Drähte, aufweist, über welche die LEDs mit elektrischer Energie versorgt werden können. Die Haltestruktur kann eine gedruckte Leiterplatte (printed circuit board, PCB) sein, die mit den LEDs bestückt ist. Eine Alternative zu gedruckten Leiterplatten sind flexible Leiterplatten.
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Zur Modifikation des von den LEDs emittierten Lichts weist die Röhrenlampe eine Folie auf, die beispielsweise als Streufolie zur Streuung des Lichts, so dass dieses diffuser nach außen abgegeben wird, und/oder als Farbfolie, um Licht bestimmter Wellenlängen zu emittieren, ausgebildet sein kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Folie ein Lichtpuffer sein oder einen solchen enthalten, zur Absorption von Lichtenergie der LEDs und zeitverzögerten Emission der gespeicherten Lichtenergie. Die Folie kann somit lumineszierende oder phosphoreszierende Eigenschaften aufweisen. Ferner kann die Folie zusätzlich oder alternativ strukturiert ausgeführt sein, beispielsweise ein Wellenmuster aufweisen.
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Zur Montage der Röhrenlampe gemäß der Erfindung wird eine Innenbaugruppe, welche zumindest die Light Engine und die Folie aufweist, hergestellt, wobei die Light Engine an der Folie fixiert und die Folie zu einer Röhre geformt ist. Die Innenbaugruppe wird anschließend in den Kolben eingeschoben.
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Durch die Verwendung der Licht beeinflussenden Folie kann eine Beschichtung oder Befüllung des Kolbens, etwa mit einem gasförmigen Füllmaterial, entfallen. Zudem muss die Light Engine nicht über die gesamte Länge am Kolben fixiert werden, da die Befestigung derselben und die Montage der Folie auf synergetische Weise miteinander kombiniert werden. Die Montage ist einfach durchführbar, da die Teilmontage der Innenbaugruppe zu wesentlichen Teilen außerhalb des Kolbens erfolgen kann und die Vereinigung einfach durch Einschieben der Innenbaugruppe in den Kolben stattfindet. Die Fixierung der Light Engine an der Folie kann durch Verkleben erfolgen. Verbundwerkstoffe, wie etwa FR-4, können entfallen. Auch auf andere Befestigungsmittel, wie etwa Befestigungsclips für die Light Engine, kann vollständig oder zumindest größtenteils verzichtet werden, wodurch sich nicht nur die Montage sondern auch der Gesamtaufbau der Röhrenlampe vereinfacht. Die hier dargelegte Folienkonstruktion ist zudem nicht oder kaum empfindlich gegen Temperaturschwankungen.
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Vorzugsweise wird die Innenbaugruppe hergestellt, indem die Folie längsseitig mit der Light Engine verbunden, vorzugsweise verklebt, und anschließend die Folie zu einer Röhre geformt wird. Die Bezeichnung „längsseitig“ bezieht sich hierbei auf jene Richtung, die nach der Montage der Axialrichtung des Kolbens bzw. der Röhrenlampe entspricht. Die Light Engine ist vorzugsweise ein längliches Gebilde, das sich im montierten Zustand entlang der Axialrichtung der Röhrenlampe erstreckt. Die längsseitige Fixierung der Folie an der Light Engine ermöglicht ein einfaches Aufrollen der Folie, wodurch eine röhrenförmige, leicht zu handhabende Innenbaugruppe hergestellt wird.
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Vorzugsweise wird die Folie auf einen Fädelstab aufgerollt, wodurch die gewünschte Röhrenform präzise und zuverlässig herstellbar ist und das Einschieben der Innenbaugruppe durch den Fädelstab unterstützt werden kann.
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Vorzugsweise hat der Fädelstab eine hohlzylindrische Form mit einer Axialöffnung in Längsrichtung und ferner Radialöffnungen in der Zylinderwandung, wobei der Fädelstab in diesem Fall so eingerichtet ist, dass die Folie durch Anlegen eines Unterdrucks auf die Außenumfangsfläche des Fädelstabs angesaugt wird. Auf diese Weise kann die Röhrenform der Innenbaugruppe besonders präzise und zuverlässig hergestellt werden, wodurch die Montagequalität der Röhrenlampe optimiert wird.
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Vorzugsweise wird der Unterdruck erst nach dem Einschieben der Innenbaugruppe in den Kolben abgeschaltet. Nach dem Abschalten kann sich die Folie entfalten, bis diese gegen die Innenfläche des Kolbens anliegt. Die Entfaltung der Folie kann durch einen kurzen Druckstoß unterstützt werden. Somit wird eine gleichbleibende, sichere und präzise Platzierung der Folie im Innern des Kolbens gewährleistet. Zudem kann gegebenenfalls auf ein zweites Befestigen bzw. Verkleben der Folie mit der Light Engine verzichtet werden, da die Röhrenform der Innenbaugruppe durch den Unterdruck hergestellt und für die Montage aufrechterhalten wird.
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Zusätzlich oder alternativ kann, nachdem die Folie - mit oder ohne Fädelstab - zur Röhre geformt ist, die noch freie Längsseite derselben mit der Light Engine verbunden, vorzugsweise verklebt, werden, um die Innenbaugruppe zu stabilisieren.
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Vorzugsweise wird die Light Engine zur Herstellung der Innenbaugruppe an einer Montagehilfe, die vorzugsweise einen oder mehrere Clips umfasst, fixiert. Die Montagehilfe dient zum Beispiel der Herstellung oder Unterstützung der elektrischen und/oder mechanischen Verbindung der Light Engine mit einem Treiber und/oder vereinfacht die Montage und Handhabung der Innenbaugruppe. Vorzugsweise wird die Montagehilfe nach dem Einschieben der Innenbaugruppe in den Kolben an der Kolbeninnenwand befestigt, beispielsweise verklebt. Auf diese Weise kann die Innenbaugruppe im Inneren des Kolbens fixiert werden, wobei insbesondere eine Verdrehsicherung der Innenbaugruppe relativ zum Kolben gewährleistet ist. Zu diesem Zweck kann die Folie an der Position der Montagehilfe eine Aussparung aufweisen, um letztere am Kolben befestigen zu können. Alternativ oder zusätzlich kann die Folie abschnittsweise oder vollständig am Kolben befestigt, vorzugsweise verklebt, werden.
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Vorzugsweise weist die Röhrenlampe ferner einen Treiber auf, der zur Umwandlung einer Eingangsleistung in eine für den Betrieb der LEDs geeignete Ausgangleistung eingerichtet ist und elektrisch und mechanisch mit der Light Engine verbunden wird. Der Treiber umfasst elektrische und/oder elektronische Bauteile, die beispielsweise auf definierten Anschlussplätzen einer Platine fest verlötet sind. Die Bauteile, umfassend beispielsweise ICs, MOSFETs, Dioden, Kondensatoren, Spulen usw., können eingerichtet sein, um eine eingehende Wechselspannung gleichzurichten, zu verstärke, zu glätten und dergleichen. Ein üblicher Treiber zur Leistungsversorgung von LED-Lampen umfasst beispielsweise einen Gleichrichter und einen Gleichspannungswandler, wie etwa einen Buck-Wandler.
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Vorzugsweise wird der Treiber an der Montagehilfe fixiert. Dies kann vor oder nach dem Einschieben der Innenbaugruppe in den Kolben erfolgen, wobei erstere Variante aus Gründen der Handhabung günstiger sein kann.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird ferner durch eine Röhrenlampe gelöst, die einen zumindest teilweise transparenten Kolben, vorzugsweise aus Glas, eine Light Engine mit einer oder mehreren LEDs und eine Licht beeinflussende Folie aufweist, die an der Light Engine fixiert, vorzugsweise mit dieser verklebt, und zu einer Röhre geformt ist, so dass das von den LEDs emittierte Licht vor dem Austritt aus dem Kolben von der Folie modifiziert wird.
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Die technischen Wirkungen, Vorteile sowie Ausführungsformen, die vorstehend in Bezug auf das Montageverfahren dargelegt wurden, gelten analog für die so hergestellte Röhrenlampe. Insbesondere ist die Röhrenlampe vorzugsweise gemäß einem der vorstehend beschriebenen Verfahren montiert bzw. hergestellt.
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So ist die Folie vorzugsweise eine Streufolie und/oder eine Farbfolie und/oder eine Lichtpufferfolie und/oder eine strukturierte Folie.
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Ferner weist die Röhrenlampe aus den vorstehend dargelegten Gründen vorzugsweise einen Treiber auf, der zur Umwandlung einer Eingangsleistung in eine für den Betrieb der LEDs geeignete Ausgangleistung eingerichtet und elektrisch sowie mechanisch mit der Light Engine verbunden ist.
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Vorzugsweise sind die Light Engine und der Treiber über eine Montagehilfe, die beispielsweise einen oder mehrere Clips umfasst, aneinander fixiert.
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Vorzugsweise ist die Montagehilfe an der Innenfläche des Kolbens befestigt, beispielsweise mit dieser verklebt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die dort beschriebenen Merkmale können alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der vorstehend dargelegten Merkmale umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele erfolgt dabei unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen.
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Figurenliste
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Die 1 zeigt einzelne Komponenten einer Röhrenlampe vor der Montage.
- Die 2 zeigt die Röhrenlampe im montierten Zustand.
- Die 3a bis 3d zeigen Montageschritte zur Herstellung der Röhrenlampe gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
- Die 4a bis 4e zeigen Montageschritte zur Herstellung der Röhrenlampe gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei sind gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen. Auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
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Die 1 zeigt einzelne Komponenten einer Röhrenlampe 1 (vgl. 2) vor der Montage. Die Röhrenlampe 1 weist auf: einen röhrenförmigen Kolben 10 aus einem zumindest teilweise transparenten Material, wie etwa Kunststoff oder Glas; zwei Sockel 20, die als Endkappen für den Kolben 10 fungieren und Anschlüsse 21 aufweisen; einen Treiber 30; eine Light Engine 40 mit LEDs 41; und eine Licht beeinflussende Folie 50.
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Die Röhrenlampe 1 ist vorzugsweise eine Retrofit-Röhrenlampe, die so gestaltet und eingerichtet ist, dass sie in bestehenden Fassungen für Leuchtstoffröhren anwendbar und mit bestehenden Leistungsversorgungen kompatibel ist. Zu diesem Zweck sind die Abmessungen des Kolbens 10 und der Sockel 20, Form und Beschaffenheit der Anschlüsse 21 usw. so gewählt, dass die Röhrenlampe 1 in die entsprechenden Fassungen eingesetzt werden kann. Es sei darauf hingewiesen, dass die hierin verwendeten Bezeichnungen „Röhrenlampe“, „Kolben“, „zylindrisch“ usw. nicht auf geradlinige, kreiszylindrische Formen beschränkt sind. Vielmehr sind jedwede länglichen Lampenformen umfasst, beispielsweise gebogene oder auch flexible zylindrische Gebilde.
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Zur Umwandlung der Ausgangsleistung, etwa der üblichen Netzspannung oder einer durch ein Leistungsgerät für Leuchtstoffröhren (auch als „Ballast“ bezeichnet) bereitgestellten Leistung, in eine Leistung mit für die LEDs 41 geeigneten Strom-/Spannungskennzahlen, weist die Röhrenlampe 1 den Treiber 30 auf. Der Treiber 30 umfasst elektrische und/oder elektronische Bauteile, die beispielsweise auf definierten Anschlussplätzen einer Platine fest verlötet sind. Die Bauteile, umfassend beispielsweise ICs, MOSFETs, Dioden, Kondensatoren, Spulen usw., können eingerichtet sein, um eine eingehende Wechselspannung gleichzurichten, zu verstärke, zu glätten und dergleichen. Ein üblicher Treiber zur Leistungsversorgung von LED-Lampen umfasst beispielsweise einen Gleichrichter und einen Gleichspannungswandler, wie etwa einen Buck-Wandler.
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Der Treiber 30 stellt die aus der Eingangsleistung, eingegeben über die Anschlüsse 21, umgewandelte Ausgangsleistung der Light Engine 40 zur Verfügung, wodurch die LEDs 41 betrieben werden und Licht emittieren.
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Die Light Engine 40 ist eine Anordnung aus den LEDs 41 und einer Haltestruktur 42, die zumindest teilweise elektrisch leitfähig ist oder elektrisch leitfähige Komponenten, wie etwa Leiterbahnen und/oder Drähte, aufweist, über welche die LEDs 41 mit elektrischer Energie vom Treiber 30 versorgt werden können. Die Haltestruktur 42 kann eine gedruckte Leiterplatte (printed circuit board, PCB) sein, die mit den LEDs bestückt ist. Eine Alternative zu gedruckten Leiterplatten sind flexible Leiterplatten.
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Zur Modifikation des von den LEDs 41 emittierten Lichts weist die Röhrenlampe 1 die Folie 50 auf, die beispielsweise als Streufolie zur Streuung des Lichts, so dass dieses diffuser nach außen abgegeben wird, und/oder als Farbfolie, um Licht bestimmter Wellenlängen zu emittieren, ausgebildet sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Folie 50 ein Lichtpuffer sein oder einen solchen enthalten, zur Absorption von Lichtenergie der LEDs 41 und zeitverzögerten Emission der gespeicherten Lichtenergie. Durch eine solche Lichtpufferfunktion „verschmieren“ etwaige Lichtflussspitzen der LEDs 41, wodurch ein etwaiges Flimmern der LEDs 41 verringert wird. Die Folie 50 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, der etwa mit Streupartikeln, Farbpartikeln und/oder phosphoreszierenden bzw. lumineszierenden Materialien und/oder mit einer Struktur, wie etwa einem Wellenmuster, versehen sein kann.
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Die 2 zeigt die Röhrenlampe 1 im montierten Zustand. Hierbei erstreckt sich die längliche Light Engine 40 im Innern des Kolbens 10 entlang dessen Längserstreckung. Der Kolben 10 ist im Wesentlichen vollständig mit der Folie 50 ausgekleidet, d.h. die Folie 50 liegt an der Innenfläche des Kolbens 10 an. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass eine vollständige Auskleidung nicht unbedingt erforderlich ist. Die Enden des Kolbens 10 sind von den beiden Sockeln 20 verschlossen, wobei sich der Treiber 30 im Bereich eines Sockels 20 befindet. Der Treiber 30 ist im montierten Zustand elektrisch mit den Anschlüssen 21 des betreffenden Sockels 20 verbunden.
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Im Weiteren werden Verfahren zur Montage der Röhrenlampe 1 beschrieben. Die Montage kann in die Teilmontage einer Innenbaugruppe Bi, die zumindest die Light Engine 40 und die Folie 50 umfasst, und die Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und einer Außenbaugruppe Ba, die zumindest den Kolben 10 umfasst, unterteilt werden.
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Die 3a bis 3c zeigen die Teilmontage der Innenbaugruppe Bi. Die 3d zeigt die Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und der Außenbaugruppe Ba.
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In einem ersten Schritt, der die Teilmontage der Innenbaugruppe Bi betrifft, wird zunächst die Light Engine 40 an einer Montagehilfe 60 fixiert. Die Montagehilfe 60 dient der Herstellung der elektrischen und/oder mechanischen Verbindung der Light Engine 40 mit dem Treiber 30 und/oder vereinfacht die Montage und Handhabung der Innenbaugruppe Bi. Zu diesem Zweck kann die Montagehilfe 60 beispielsweise einen oder mehrere Clips aufweisen oder als ein solcher ausgeführt sein, so dass die Light Engine 40 und/oder der Treiber 30 durch einfaches Einstecken oder Einschieben in die Montagehilfe 60 fixierbar sind. Ferner kann die Montagehilfe 60 Teil des Treibers 30 oder der Light Engine 40 sein.
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In einem weiteren Schritt wird der Treiber 30 an der Montagehilfe 60 fixiert. Dieser Schritt ist aus zweierlei Gründen optional: Zum einen kann die Montagehilfe 60 Teil des Treibers 30 sein, indem beispielsweise das Substrat des Treibers 30 als Montagehilfe 60 dient, etwa einen Clip aufweist; zum anderen kann die elektrische und/oder mechanische Verbindung des Treibers 30 nach der Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und der Außenbaugruppe Ba, d.h. zu einem späteren Zeitpunkt im Kolben 10, erfolgen. Im Zustand gemäß der 3a ist der Treiber 30 bereits an der Montagehilfe 60 fixiert.
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In einem weiteren Schritt wird eine Längsseite der Folie 50 mit der Light Engine 40 auf der den LEDs 41 abgewandten Seite verbunden, vorzugsweise verklebt, wie auf der linken Seite der 3b gezeigt. Zu diesem Zweck kann ein Kleber 43 verwendet werden. Allerdings können die Light Engine 40 und die Folie 50 auch auf andere Weise aneinander fixiert werden, sofern sich die Folie 50 im Anschluss daran mit der angebrachten Light Engine 40 zu einer Röhre verformen bzw. aufrollen lässt, wie auf der rechten Seite der 3b gezeigt.
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Somit wird, wie vorstehend bereits angedeutet, die Folie 50 zu einer Röhre geformt und an der noch freien Längsseite mit der Light Engine 40 verbunden, vorzugsweise verklebt. Damit ist die Innenbaugruppe Bi, gezeigt in der 3c, fertiggestellt.
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Anschließend findet die Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und der Außenbaugruppe Ba statt, indem die röhrenförmige Innenbaugruppe Bi in den Kolben 10 eingeschoben wird, wie in der 3d dargestellt.
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Vorzugsweise wird die Montagehilfe 60 nach dem Einschieben auf der Innenseite des Kolbens 10 befestigt, etwa mit der Innenwand desselben verklebt, um eine Fixierung, insbesondere Verdrehsicherung der Innenbaugruppe Bi relativ zum Kolben 10 zu gewährleisten. Zu diesem Zweck kann die Folie 50 an der Position der Montagehilfe 60 eine Aussparung aufweisen, um letztere am Kolben 10 befestigen zu können. Alternativ oder zusätzlich kann die Folie 50 abschnittsweise oder vollständig am Kolben 10 befestigt, vorzugsweise verklebt, werden.
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Nach der Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und der Außenbaugruppe Ba wird der Treiber 30 an der Montagehilfe 60 befestigt und elektrisch mit der Light Engine 40 verbunden, sofern noch nicht geschehen. Anschließend können die Sockel 20 aufgesetzt werden, um die Montage der Röhrenlampe 1 abzuschließen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge der vorstehend beschriebenen Montageschritte zumindest teilweise abgeändert werden kann. Beispielsweise kann der Sockel 20 auf der dem Treiber 30 abgewandten Seite bereits vor der Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und der Außenbaugruppe Ba auf den Kolben 10 aufgesetzt und daran befestigt werden. Zudem ist es möglich, die Montagehilfe 60 nach der Vereinigung mit der gerollten und eingeschobenen Folie 50 mit der Light Engine 40 zu verbinden oder eine Montage der Light Engine 40 am Treiber 30 ohne Montagehilfe 60 zu bewerkstelligen.
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Durch die Verwendung einer Licht beeinflussenden Folie 50 kann eine Beschichtung oder Befüllung des Kolbens 10, etwa mit einem gasförmigen Füllmaterial, entfallen. Zudem muss die Light Engine 40 nicht über die gesamte Länge am Kolben 10 fixiert werden, da die Befestigung derselben und die Montage der Folie 50 auf synergetische Weise miteinander kombiniert werden. Die Montage ist einfach durchführbar, da die Teilmontage der Innenbaugruppe Bi zu wesentlichen Teilen außerhalb des Kolbens 10 erfolgen kann und die Vereinigung einfach durch Einschieben der Innenbaugruppe Bi in den Kolben 10 stattfindet. Die Fixierung der Light Engine 40 an der Folie kann durch Verkleben erfolgen. Auf Befestigungsclips für die Light Engine 40 sowie auf Verbundwerkstoffe, wie etwa FR-4, kann vollständig oder zumindest größtenteils verzichtet werden, wodurch sich nicht nur die Montage sondern auch der Gesamtaufbau der Röhrenlampe 1 vereinfacht. Die hier dargelegte Folienkonstruktion ist zudem unempfindlich gegen Temperaturschwankungen.
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Die 4a bis 4e zeigen ein weiteres Verfahren zur Montage der Röhrenlampe 1. Das Montageverfahren ähnelt in Teilen dem der 3a bis 3d, so dass nachfolgend im Wesentlichen nur auf die Unterschiede eingegangen wird.
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Zur Herstellung der Innenbaugruppe Bi wird die Light Engine 40 wie gehabt an einer Montagehilfe 60 fixiert. Im Beispiel der 4a wird der Treiber 30 noch nicht an der Montagehilfe 60 fixiert, um die Optionalität der Reihenfolge dieses Schritts zu verdeutlichen.
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Anschließend wird wie gehabt eine Längsseite der Folie 50 mit der Light Engine 40 auf der den LEDs 41 abgewandten Seite verbunden, vorzugsweise verklebt, wie auf der linken Seite der 4b gezeigt.
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Die Folie 50 wird nun im Unterschied zum vorigen Ausführungsbeispiel auf einen Stab, der hierin als Fädelstab 70 bezeichnet ist, aufgerollt, wie auf der rechten Seite der 4b gezeigt.
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Vorzugsweise wird die Folie 50 durch einen Unterdruck gegen den Fädelstab 70 angesaugt. Zu diesem Zweck kann der Fädelstab 70 eine hohlzylindrische Form mit einer Axialöffnung in Längsrichtung und Radialöffnungen 71 in der Zylinderwandung aufweisen, so dass durch Anlegen eines Unterdrucks in der Axialöffnung die Folie auf die Außenumfangsfläche des Fädelstabs 70 angesaugt wird.
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Die so hergestellte Innenbaugruppe Bi, gezeigt in der 4c, mit Fädelstab 70 kann nun in den Kolben 10 eingefahren werden, wie in 4d gezeigt. Anschließend wird, wie gehabt, die Vereinigung der Innenbaugruppe Bi und des Kolbens 10 abgeschlossen, indem die Montagehilfe 60 auf der Innenseite des Kolbens 10 befestigt, etwa mit der Innenwand desselben verklebt, wird, um eine Fixierung, insbesondere Verdrehsicherung der Innenbaugruppe Bi relativ zum Kolben 10 zu gewährleisten.
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Vorzugsweise wird erst nach der Vereinigung der Unterdruck im Fädelstab 70 abgeschaltet, wodurch sich die Folie 50 im Innern des Kolbens 10 entfalten kann, bis sie gegen die Innenfläche desselben anliegt. Die Entfaltung der Folie 50 kann durch einen kurzen Druckstoß unterstützt werden, sofern erforderlich oder hilfreich. Anschließend wird der Fädelstab 70 herausgezogen.
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Die Montage der Röhrenlampe 1 kann nun wie im Fall des vorigen Ausführungsbeispiels durch Anbringen und Befestigen der Sockel 20 abgeschlossen werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale der dargelegten Ausführungsbeispiele zumindest teilweise austauschbar oder zusätzlich realisierbar sind. Beispielsweise ist es auch im Fall des Ausführungsbeispiels der 4a bis 4e von Vorteil, wenn die Folie 50 an der Position der Montagehilfe 60 eine Aussparung aufweist, um letztere am Kolben 10 befestigen zu können. Gleichermaßen kann die Reihenfolge der vorstehend beschriebenen Montageschritte zumindest teilweise abgeändert werden.
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Das Ausführungsbeispiel der 4a bis 4e ist dahingehend besonders vorteilhaft, dass sich die Folie 50 nach der Vereinigung gegen die Kolbeninnenwand anlegen kann. Zudem kann im Fall des Unterdrucks gegebenenfalls auf ein zweites Verkleben (Befestigen) der Folie 50 mit der Light Engine 40 verzichtet werden, da die Röhrenform der Innenbaugruppe Bi durch den Unterdruck hergestellt und für die Montage aufrechterhalten wird.
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Wenngleich die Erfindung im Detail durch die gezeigten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht darauf eingeschränkt. Variationen, Ergänzungen, Abwandlungen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Allgemein kann unter „ein“, „eine“ usw. die Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von „mindestens ein“ oder „ein oder mehrere“ usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck „genau ein“ usw.
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Soweit anwendbar können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Röhrenlampe
- 10
- Kolben
- 20
- Sockel
- 21
- Anschluss
- 30
- Treiber
- 40
- Light Engine
- 41
- LED
- 42
- Haltestruktur
- 43
- Kleber
- 50
- Folie
- 60
- Montagehilfe
- 70
- Fädelstab
- 71
- Radialöffnung
- Bi
- Innenbaugruppe
- Ba
- Außenbaugruppe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017109853 A1 [0005]