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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Sitzvorrichtung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Sitzvorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Sitzvorrichtung.
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Aus dem heutigen Stand der Technik ist bekannt, dass Sitzvorrichtungen über eine Pumpe mit Druckspeicher im Kofferraum angesteuert werden können, die einen Luftdruck erzeugen, der bei Bedarf durch im Sitz befindliche Ventile und Abstützelemente innerhalb der Sitzvorrichtung, beispielsweise in einer Seitenwand der Sitzvorrichtung, aufbläst, um eine Bewegung des Oberkörpers einer Person, welche in der Sitzvorrichtung sitzt, entgegen zu wirken. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Sitzvorrichtung dann auf Querbeschleunigung und beispielsweise den Lenkwinkel reagieren kann. Diese bekannten Sitzvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass diese viele Komponenten im Sitz aufweisen, welche vor allem nicht am Sitz angeordnet werden können, sondern beispielsweise im Kofferraum angeordnet sind, relativ schwer und teuer sind. Außerdem reagieren diese Sitzvorrichtungen auf die Parameter Querbeschleunigung und Lenkwinkel und damit erst reaktiv, sobald das Fahrzeug bereits beispielsweise sich in der Kurve befindet.
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Die
DE 10 2009 041 235 A1 betrifft ein Verfahren zum Betätigen einer Abstützeinrichtung eines Sitzes eines Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, bei dem zumindest ein Abstützelement, insbesondere eine Luftblase, der Abstützeinrichtung mittels einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit abgespeicherter Daten über einen Fahrbahnverlauf zwischen zumindest einer Ruheposition und einer Stützposition verstellt wird, wobei in Abhängigkeit zumindest eines definierten Grenzwertes zwischen zwei zumindest vom Fahrbahnverlauf abhängigen Ereignissen, welche die Stützposition des Abstützelements bedingen, eine Zwischenstützposition eingestellt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, eine Sitzvorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug zu schaffen, mittels welchen eine Abstützposition individuell für eine Person angeglichen werden kann.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren, eine Sitzvorrichtung sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Sitzvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, bei welchem in Abhängigkeit einer zukünftigen Beschleunigung des Kraftfahrzeugs mittels einer elektronischen Recheneinrichtung der Sitzvorrichtung ein Steuersignal für eine Abstützeinrichtung der Sitzvorrichtung zum Erzeugen einer Abstützposition für eine in der Sitzvorrichtung sitzenden Person erzeugt wird, wobei in Abhängigkeit des Steuersignals zumindest ein Abstützelement der Abstützeinrichtung derart angesteuert wird, dass die Person bei der zukünftigen Beschleunigung in der Abstützposition abgestützt wird.
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Es ist vorgesehen, dass mittels einer Druckerfassungseinrichtung ein Druckwert des zumindest einen Abstützelements erfasst wird, welcher mittels der elektronischen Recheneinrichtung mit einem vorgegebenen Druckwert für die Abstützposition verglichen wird und in Abhängigkeit des Vergleichs das Steuersignal erzeugt wird, so dass die Abstützposition für die Person erzeugt wird.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass die Sitzvorrichtung bereits vor der zukünftigen Beschleunigung, beispielsweise vor einer Kurvenfahrt, bereits reagiert. Des Weiteren ist es dadurch ermöglicht, dass für unterschiedliche Personen, welche in der Sitzvorrichtung sitzen können, die Abstützposition dennoch erreicht werden kann, da die Abstützelemente entsprechend unterschiedlich angesteuert werden können und auf den entsprechenden erfassten Druckwert reagieren und nicht auf beispielswiese eine eingefüllte Menge an Druckluft in die Abstützelemente.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mittels der Sitzvorrichtung eine Multikonturverstellung durchgeführt werden kann. Bei der zukünftigen Beschleunigung kann es sich insbesondere um eine Querbeschleunigung, beispielsweise bei einer Kurvenfahrt handeln. Insbesondere kann dann, um die Person bei einer Kurvenfahrt zu stützen, vor der Kurve die Multikonturverstellung durchgeführt werden, um statisch den Sitz enger zu machen und dadurch die Person zu halten. Da die Multikonturverstellung bereits vor der zukünftigen Beschleunigung reagiert, muss nicht so ein hoher Druck anliegen, da die Verstellung mehr Zeit hat. Deswegen werden im Gegensatz zum Stand der Technik nicht mehr große Kofferraumkomponenten benötigt um die entsprechende Abstützposition zu erreichen. Um bei den unterschiedlichen Personen eine Stützfunktion in der Abstützposition realisieren zu können, wird insbesondere der Druckwert innerhalb des Abstützelements erfasst. Wenn das Abstützelement befüllt wird und beispielsweise die Seitenwangen der Sitzvorrichtung noch nicht an der Person anliegen steigt der Druck innerhalb des Abstützelements langsam. Liegen die Seitenwangen mit dem Abstützelement an der Person an, steigt der Druck stärker. Dadurch ist es ermöglicht, dass in Abhängigkeit des erfassten Druckwerts ermittelt werden kann, ob die Person bereits in der Abstützposition abgestützt wird.
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Mit anderen Worten ist vorgesehen, dass bei der Sitzvorrichtung, welche beispielsweise als Multikontursitz ausgestaltet sein kann, mit aufblasbaren Seitenwangen, welche die Abstützelemente bilden, bereits vor Einfahrt in eine Kurve die Multikonturverstellung durchgeführt werden kann, um die Person bei der darauffolgenden Kurvenfahrt mit entsprechender Seitenbeschleunigung besser in der Sitzvorrichtung halten zu können. Hierzu kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Sitzvorrichtung den Druckverlauf in dem Abstützelement auswertet und an unterschiedliche Personen anpassen kann.
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Mit Abstützen der Person ist im Folgenden insbesondere ein Halten der Person in der Sitzvorrichtung zu verstehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird mittels einer Drucklufterzeugungseinrichtung Druckluft zum Erzeugen der Abstützposition erzeugt, wobei mittels des Steuersignals die Drucklufterzeugungseinrichtung angesteuert wird. Die Drucklufterzeugungseinrichtung kann insbesondere als Druckluftpumpe ausgebildet sein. Durch Ansteuerung der Druckluftpumpe kann dann wiederum das Abstützelement beispielsweise aufgeblasen werden, wodurch die Abstützposition erzeugt werden kann. Dadurch ist es auf einfache Art und Weise ermöglicht, die Abstützposition für die Person zu erzeugen.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Drucklufterzeugungseinrichtung an der Sitzvorrichtung angeordnet bereitgestellt wird. Mit anderen Worten befindet sich die Drucklufterzeugungseinrichtung direkt an der Sitzvorrichtung. Insbesondere kann dadurch realisiert werden, dass beispielsweise keine langen Druckluftleitungen innerhalb des Kraftfahrzeugs verlegt werden müssen, wodurch dann wiederum Gewicht eingespart werden kann. Des Weiteren kann ein einfacherer Austausch der Sitzvorrichtung realisiert werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die zukünftige Beschleunigung in Abhängigkeit einer zukünftigen Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs und/oder in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder eines zukünftigen Fahrmanövers des Kraftfahrzeugs bestimmt wird. Insbesondere kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die zukünftige Kurvenfahrt in Abhängigkeit einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfasst wird. Beispielsweise kann über eine Kameraauswertung des Kraftfahrzeugs eine zukünftige Kurve, insbesondere ein zukünftiger Kurvenradius erfasst werden, wodurch dann wiederum die zukünftige Beschleunigung bestimmt werden kann. Ferner kann auch die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden. Insbesondere kann eine aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs sowie eine zukünftige Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden. Beispielsweise kann als zukünftige Geschwindigkeit eine Geschwindigkeit bestimmt werden, welche innerhalb einer Kurve zukünftig eingenommen wird. Ferner kann beispielsweise in Abhängigkeit eines zukünftigen Fahrmanövers, beispielsweise eines sportlichen Fahrmanövers, die zukünftige Beschleunigung bestimmt werden. Sollte beispielsweise ein entsprechendes sportives Fahrmanöver von der Person eingestellt worden sein, so kann dies bei der Bestimmung der zukünftigen Beschleunigung berücksichtigt werden. Dadurch kann zuverlässig die Abstützposition für die unterschiedlichen Personen erzeugt werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die zukünftige Beschleunigung, insbesondere eine zukünftige Kurvenfahrt, in Abhängigkeit eines Positionssignals einer Navigationseinrichtung des Kraftfahrzeugs bestimmt wird. Die Navigationseinrichtung kann beispielsweise ein globales Navigationssatellitensystem (Global Navigation Satellite System - GNSS) sein. Beispielsweise kann die Navigationseinrichtung als GPS (Global Positioning System)-System ausgebildet sein. Dadurch ist es ermöglicht, dass in Abhängigkeit der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs eine zukünftige Beschleunigung beispielsweise auf Basis einer Kurvenfahrt bestimmt werden kann. Diese zukünftige Kurvenfahrt wiederum kann dazu genutzt werden, um die zukünftige Beschleunigung bestimmen zu können. Dadurch kann präzise und dennoch einfach die zukünftige Beschleunigung bestimmt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird die Abstützeinrichtung mit einer Vielzahl von Abstützelementen bereitgestellt, wobei ein jeweiliges Abstützelement an einem unterschiedlichen Ort an der Sitzvorrichtung bereitgestellt wird, und mittels des Steuersignals in Abhängigkeit der zukünftigen Beschleunigung die jeweiligen Abstützelemente unterschiedlich zum Erzeugen der Abstützposition angesteuert werden. Beispielsweise kann das Abstützelement als aufblasbare Seitenwange der Sitzvorrichtung bereitgestellt werden. Beispielsweise kann hierzu die Sitzvorrichtung auf der linken Seite zumindest ein entsprechendes Abstützelement und auf der rechten Seite zumindest ein entsprechendes Abstützelement aufweisen. Sollte dann beispielsweise mittels der elektronischen Recheneinrichtung bestimmt werden, dass eine Linkskurve als zukünftige Beschleunigung durch das Kraftfahrzeug durchgeführt wird, so kann die rechte Seitenwange, mit anderen Worten das rechte Abstützelement, stärker aufgeblasen werden als das linke Abstützelement, wodurch eine verbesserte Abstützposition für die Person realisiert werden kann. Ergänzend kann die Sitzvorrichtung mit mehr als zwei Abstützelementen bereitgestellt werden, wobei diese dann in Abhängigkeit der zukünftigen Beschleunigung entsprechend angesteuert werden können. Dadurch ist ein komfortabler Sitz auch bei großen Querbeschleunigungskräften innerhalb der Sitzvorrichtung für die Person realisiert.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn die Abstützposition zeitlich vor dem Eintreten der zukünftigen Beschleunigung eingestellt wird. Dadurch ist es ermöglicht, dass ein nicht so hoher Druck zum Einstellen der Abstützposition während der Erzeugung der Abstützposition anliegen muss, da die Verstellung mehr Zeit hat. Des Weiteren wird nicht auf die Beschleunigung reagiert, sondern bereits zeitlich davor die Abstützposition eingenommen, sodass die Person sich bereits beim Erreichen der Beschleunigung in der entsprechenden Abstützposition befindet, wodurch eine Komfortsteigerung für die Person realisiert werden kann.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn mittels des erfassten Druckwerts ein Druckgradient mittels der elektronischen Recheneinrichtung bestimmt wird und in Abhängigkeit des bestimmten Druckgradienten das Steuersignal erzeugt wird. Insbesondere macht sich dabei die Erfindung zunutze, dass die Abstützelemente gefüllt werden und sollten diese noch nicht an der Person anliegen, sich der Druck nur langsam steigert. Liegen die Abstützelemente an der Person an, steigt der Druck stärker. Über den unterschiedlichen Druckgradienten kann ermittelt werden, wann der Platz zwischen der Person und dem Abstützelement geschlossen ist und damit können die unterschiedlichen Personen gleich gestützt werden.
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Mit anderen Worten kann eine Auswertung der Druckverläufe durchgeführt werden, wobei in Abhängigkeit davon die Anpassung an die jeweilige Person durchgeführt werden kann. Somit kann individuell für unterschiedliche Personen die entsprechende Abstützposition bei der zukünftigen Beschleunigung erzeugt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird das Abstützelement als Druckblase bereitgestellt und die Abstützposition durch Erzeugen eines Druckwerts in der Druckblase erzeugt. Insbesondere kann es sich somit um eine aufblasbare Seitenwange der Sitzvorrichtung handeln. Dadurch kann einfach und doch zuverlässig die Abstützposition für die Person erzeugt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einer elektronischen Recheneinrichtung, mit einer Abstützeinrichtung mit zumindest einem Abstützelement zum Erzeugen einer Abstützposition für eine Person und mit einer Druckerfassungseinrichtung, wobei die Sitzvorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mit der Sitzvorrichtung durchgeführt.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Sitzvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Sitzvorrichtung sowie des Kraftfahrzeugs anzusehen. Die Sitzvorrichtung sowie das Kraftfahrzeug weisen dazu gegenständliche Merkmale auf, welche eine Durchführung des Verfahrens oder einer vorteilhaften Ausgestaltungsform davon ermöglichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Fig. eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Sitzvorrichtung in einer Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs.
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In der Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Fig. zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10 mit einer Ausführungsform einer Sitzvorrichtung 12. Die Sitzvorrichtung 12 ist in einem Innenraum 14 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Sitzvorrichtung 12 als ein Fahrersitz dargestellt. Alternativ kann die Sitzvorrichtung 12 auch für den Beifahrersitz oder für einen Sitz im Fondbereich ausgebildet sein.
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Die Sitzvorrichtung 12 weist eine elektronische Recheneinrichtung 16 auf. Ferner weist die Sitzvorrichtung 12 eine Abstützeinrichtung 18 mit zumindest einem Abstützelement 20, 22, 24, 26 zum Erzeugen einer Abstützposition für eine Person, welche nicht gezeigt ist, auf. Ferner weist die Sitzvorrichtung 12 eine Druckerfassungseinrichtung 28 auf.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Sitzvorrichtung 12 vier Abstützelemente 20, 22, 24, 26 auf. Ein erstes Abstützelement 20 ist insbesondere an einer linken Seite der Sitzvorrichtung 12 an einem Sitzelement 30 ausgebildet. Ein zweites Abstützelement 22 ist ebenfalls ein einer linken Seite der Sitzvorrichtung 12 ausgebildet, wobei das zweite Abstützelement 22 insbesondere an einer Rückenlehne 32 ausgebildet ist. Ein drittes Abstützelement 24 ist an dem Sitzelement 30 auf einer rechten Seite ausgebildet, während ein viertes Abstützelement 26 an der rechten Seite der Sitzvorrichtung 12 an der Rückenlehne 32 ausgebildet ist.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das Abstützelement 20, 22, 24, 26 als Druckblase bereitgestellt wird und die Abstützposition durch Erzeugen eines Druckwerts in der Druckblase erzeugt wird.
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Es ist vorgesehen, dass zum Betreiben der Sitzvorrichtung 12 des Kraftfahrzeugs 10 in Abhängigkeit von einer zukünftigen Beschleunigung des Kraftfahrzeugs 10 mittels der elektronischen Recheneinrichtung 16 der Sitzvorrichtung 12 ein Steuersignal für die Abstützeinrichtung 18 zum Erzeugen einer Abstützposition für die auf der Sitzvorrichtung 12 sitzenden Person erzeugt wird, wobei in Abhängigkeit des Steuersignals zumindest das Abstützelement 20, 22, 24, 26 der Abstützeinrichtung 18 derart angesteuert wird, dass die Person bei der zukünftigen Beschleunigung in der Abstützposition abgestützt wird.
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Es ist vorgesehen, dass mittels der Druckerfassungseinrichtung 28 ein Druckwert des Abstützelements 20, 22, 24, 26 erfasst wird, welcher mittels der elektronischen Recheneinrichtung 16 mit einem vorgegebenen Druckwert für die Abstützposition verglichen wird und in Abhängigkeit des Vergleichs das Steuersignal erzeugt wird, sodass die Abstützposition für die Person erzeugt wird.
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Beispielsweise kann der vorgegebene Druckwert in einem Speicherelement der elektronischen Recheneinrichtung 16 an gespeichert sein.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass mittels einer Drucklufterzeugungseinrichtung 34 Druckluft zum Erzeugen der Abstützposition erzeugt wird, wobei mittels des Steuersignals die Drucklufterzeugungseinrichtung 34 angesteuert wird. Insbesondere ist die Drucklufterzeugungseinrichtung 34, wie die Fig. zeigt, an der Sitzvorrichtung 12 angeordnet, insbesondere direkt an der Sitzvorrichtung 12 angeordnet.
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Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die zukünftige Beschleunigung in Abhängigkeit einer zukünftigen Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs 10, und/oder in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 10 und/oder eines zukünftigen Fahrmanövers des Kraftfahrzeugs 10 bestimmt wird.
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Des Weiteren kann insbesondere vorgesehen sein, dass die zukünftige Beschleunigung, insbesondere eine zukünftige Kurvenfahrt, in Abhängigkeit eines Positionssignals einer Navigationseinrichtung 36 des Kraftfahrzeugs 10 bestimmt wird.
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Wie die Fig. zeigt, kann ferner vorgesehen sein, dass die Abstützeinrichtung 18 mit einer Vielzahl von Abstützelementen 20, 22, 24, 26, vorliegend mit den vier Abstützelementen 20, 22, 24, 26, bereitgestellt wird, wobei ein jeweiliges Abstützelement 20, 22, 24, 26 an einem unterschiedlichen Ort an der Sitzvorrichtung 12 bereitgestellt wird, und mittels des Steuersignals in Abhängigkeit der zukünftigen Beschleunigung die jeweiligen Abstützelemente 20, 22, 24, 26 unterschiedlich zum Erzeugen der Abstützposition angesteuert werden. Beispielsweise kann hierzu vorgesehen sein, dass bei einer Rechtsfahrt des Kraftfahrzeugs 10 eine Druckluft insbesondere in die linken Abstützelemente 20, 22 gedrückt wird, sodass bei der Querbeschleunigung während der Rechtskurve ein verbesserter Halt in der Abstützposition für die Person erzeugt werden kann.
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Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die Abstützposition zeitlich vor dem Eintreten der zukünftigen Beschleunigung eingestellt wird.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass mittels des erfassten Druckwerts ein Druckgradient mittels der elektronischen Recheneinrichtung 16 bestimmt wird und in Abhängigkeit des bestimmten Druckgradienten das Steuersignal erzeugt wird.
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Insbesondere zeigt die Fig., dass um die Person bei einer Kurvenfahrt stützen zu können, bereits vor der Kurve mit der Sitzvorrichtung 12, welche insbesondere eine Multikonturverstellung mittels der Abstützeinrichtung 18 aufweist, das zumindest eine Abstützelement 20, 22 ,24, 26 genutzt wird, um statisch die Sitzvorrichtung enger zu machen und dadurch die Person zu halten. Da die Multikonturverstellung bereits vor der Kurvenfahrt reagiert, muss nicht ein hoher Druck mittels der Drucklufterzeugungseinrichtung 34 erzeugt werden, da die Verstellung mehr Zeit hat. Deswegen können große Kofferraumkomponenten, wie beispielsweise die Drucklufterzeugungseinrichtung 34 innerhalb des Kofferraums entfallen beziehungsweise örtlich verlagert werden und beispielsweise direkt an der Sitzvorrichtung 12 angeordnet werden. Die Drucklufterzeugungseinrichtung 34 kann dabei insbesondere als Pumpe bereitgestellt werden, wobei diese im Gegensatz zum Stand der Technik kleiner ausgeführt sein kann, da weniger Druck aufgebaut werden muss und insbesondere auch beispielsweise keine Druckluftleitungen vom Kofferraum hin zu der Sitzvorrichtung 12 verlegt werden müssen. Die Sitzvorrichtung 12, insbesondere die elektronische Recheneinrichtung 16, wertet das gewählte Fahrprogramm, beispielsweise ein zukünftiges Fahrmanöver, aus, und kann in Abhängigkeit von Positionsdaten bestimmen, ob sich das Kraftfahrzeug 10 vor einer Kurvenfahrt beziehungsweise vor einem sportiven Fahrmanöver befindet.
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Um nun bei unterschiedlichen Personen eine entsprechende Stützfunktion durch die Abstützposition realisieren zu können, wertet die Sitzvorrichtung 12 mittels der Druckerfassungseinrichtung 28 den Druckverlauf innerhalb der Abstützelemente 20, 22, 24, 26 aus. Wenn die Abstützelemente 20, 22, 24, 26 befüllt werden und beispielsweise in den Seitenwangen noch nicht an der Person anliegen, steigt der Druck innerhalb dieser Abstützelemente 20, 22, 24, 26 nur langsam. Liegen die Abstützelemente 20, 22, 24, 26 an der Person an, steigt der Druck stärker. Über den unterschiedlichen Druckgradienten kann ermittelt werden, wann der Platz zwischen der Person und den Abstützelementen 20, 22, 24, 26 geschlossen ist und damit insbesondere für unterschiedliche Personen gleiche Abstützpositionen eingenommen werden.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass die Sitzvorrichtung 12 nicht erst bei der Kurvenfahrt reagiert sondern bereits davor. Des Weiteren kann mit einer geringen Anzahl von Komponenten und Gewicht die Sitzvorrichtung 12 bereitgestellt werden. Über den Druckgradienten werden unterschiedliche Personen automatisch ausgeglichen.
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Mit anderen Worten wird vorgeschlagen, bei einem Multikontursitz, welcher insbesondere die Sitzvorrichtung 12 darstellt, mit aufblasbaren Seitenwangen, welche insbesondere durch die Abstützelemente 20, 22, 24, 26 bereitgestellt werden, bereits vor Einfahrt in eine Kurve die Multikonturverstellung zu benutzen, um die Personen bei der darauffolgenden Kurvenfahrt mit entsprechender Seitenbeschleunigung besser im Sitz zu halten, indem die Abstützposition eingenommen wird. Dazu können das gewählte Fahrprogramm und/oder GPS-Daten ausgewertet werden. Insbesondere kann die Sitzvorrichtung 12 den Druckverlauf in der Druckblase auswerten und an unterschiedliche Insassen beziehungsweise Personen anpassen.
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Insgesamt zeigt die Erfindung eine fahrprogrammabhängige Seitenhalterzeugung über eine intelligente Ansteuerung des Multikontursystems.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009041235 A1 [0003]