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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen einer Wiedergabe einer Videosequenz eines optischen Erfassungssystems für ein Kraftfahrzeug, sowie ein Verfahren zum Prüfen der Funktionalität eines optischen Erfassungssystems mit variablen Erfassungsbereich via dynamischer „Pixelselektion“.
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Optische Systeme zur Erfassung einer Umgebung um ein Fahrzeug herum sind mittlerweile zum Stand der Technik in der Fahrzeugwelt geworden.
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Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit werden optische Erfassungssysteme zur Realisierung vonFahrerassistenzsystemen verwendet, wobei die Möglichkeiten sehr vielfältig sind. So werden optische Erfassungssysteme beispielsweise bei Applikationen zur Verkehrszeichenerkennung, Pre-Crash-Erkennung, Fahrspur-Assistenzsystemen (LDW / Lane-Departure-Warning), Tot-Winkel-Überwachung, Spurwechselassistenten, etc. verwendet, bzw. zum Einsatz gebracht, wobei höherentwickelte Systeme über einen variablen Erfassungsbereich verfügen, um in Echtzeit eine bessere Anpassung an eine aktuelle Verkehrssituation erzielen zu können.
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Ein derartiges gattungsgemäßes optisches Erfassungssystem ist beispielsweise in der
DE 10 2017 212 286 A1 beschrieben. In dieser Schrift wird ein optisches Erfassungssystem, insbesondere für ein Fahrerassistenzsystem offenbart, welches einen Erfassungsbereich zum Aufnehmen eines Umgebungsausschnitts einen Bildempfänger-Chip umfasst.
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Wie aus dieser Schrift weiter hervorgeht, weist das optische Erfassungssystem einen variablen Erfassungsbereich auf, welcher derart erwirkt wird, indem ein Bildempfänger-Chip eine bestimmte maximale Pixelanzahl aufweist, wobei bei der Aufnahme des Umgebungsbildes jeweils nur eine bestimmte Pixelanzahl in einem auszuwertenden Pixelbereich des Bildempfänger-Chips aktiv ist, wobei die maximale Pixelanzahl des Bildempfänger-Chips größer ist, als die Pixelanzahl des auszuwertenden Pixelbereichs.
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Der Offenbarungsgehalt der Schrift
DE 10 2017 212 286 A1 ist vollumfänglich Bestandteil der vorliegenden Anmeldung.
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Mittels der offenbarten Technik aus der Schrift
DE 10 2017 212 286 A1 , bzw. eines optischen Erfassungssystems mit einem variablen Erfassungsbereich lässt sich eine sogenannte „Kurven-Kamera“ realisieren, welche an die Funktion (an das Prinzip) eines „Kurven-Lichts“ angelehnt ist.
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Zur kurzen Erläuterung der Funktionsweise wird auf die 1 und 2 verwiesen, welche die Funktionsweise gemäß dem Stand der Technik zeigen.
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Aber:
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Die Theorie ist schön und gut, wobei aber noch lange nicht gewährleistet ist, dass dieses Verfahren / Konzept bezüglich der Realisierung einer „Kurven-Kamera“ mit variablem Charakteristik-Bereich via dynamischer „Pixelselektion“ in der Praxis auch funktioniert, da beispielsweise ein Hardware-Fehler in der Selektion (Matrix-Steuerung) des aktivierbaren (auswählbaren) Chip-Bereiches vorliegen könnte.
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Alterungsbedingte Fehler können bei einer elektronischen Komponente nie zu 100% ausgeschlossen werden.
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Ferner wird auf die Schrift
DE 10 2017 207 792 A1 verwiesen, in dieser eine Vorrichtung zum Prüfen einer Wiedergabe einer Videosequenz einer Spiegelersatzkamera für ein Kraftfahrzeug, mit einer beweglichen Kameraeinrichtung offenbart wird.
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Insbesondere bei beweglichen Kameraeinrichtungen besteht ein gewisses (erhöhtes) Restrisiko, dass die dazu vorgesehene / erforderliche Mechanik zur Verstellung / Bewegung der Kameraeinrichtung alterungsbedingt die Einhaltung der spezifizierten Parameter nicht mehr gewährleisten kann, weshalb letztendlich ein Prüfverfahren erforderlich ist, um die geforderte Funktionalität / Qualität über die Lebenszeit auch gewährleisten zu können.
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Aus der Schrift
DE 102 18 175 A1 ist ein Verfahren zur Sichtbarmachung der Umgebung eines Fahrzeugs, insbesondere bei Dunkelheit, bekannt, wobei zur Verbesserung bekannter Nachtsichtsysteme insbesondere die Bereitstellung eines Visuell-Abbilds bzw. die Bereitstellung von dessen digitalen Daten der Umgebung vorgesehen ist. Wie aus dieser Schrift weiter hervorgeht, handelt es sich bevorzugt um ein farbiges Visuell-Abbild, das die visuell sichtbaren Objekte der Umgebung zeigt. Darüber hinaus ist die Bereitstellung eines Infrarot-Abbilds bzw. die Bereitstellung von dessen digitalen Daten der Umgebung vorgesehen. Das Infrarot-Abbild zeigt die von den visuell sichtbaren und/oder weiteren Objekten ausgehende Infrarot-Strahlung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Visuell-Abbild und das Infrarot-Abbild ganz oder teilweise durch eine Überlagerungs- bzw. Fusionseinrichtung pixel- und/oder bereichsweise überlagert bzw. fusioniert werden. Bei der Fusion ist mindestens ein entfernungsabhängiger, bevorzugt bei einer Kalibrierung für unterschiedliche Entfernungen gewonnener Anpassungsparameter, wie insbesondere mindestens ein Registrierungs- oder Transformationsparameter, berücksichtigt. Der oder die Anpassungsparameter werden bevorzugt bei der Kalibrierung in einem Datenspeicher im Fahrzeug gespeichert.
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Aus der Schrift
DE 100 17 333 A1 ist eine Schutzvorrichtung zum Absichern eines Gefahrenbereichs sowie ein Verfahren zum Überprüfen der Funktionssicherheit einer solchen bekannt. Dabei weist die Schutzvorrichtung eine Bildaufnahmeeinheit mit einem Bildsensor auf, der eine Vielzahl von lichtempfindlichen Bildpunkten beinhaltet. Im Arbeitsbetrieb nimmt die Bildaufnahmeeinheit ein Objektbild auf. Ferner wird dem Bildsensor zum Überprüfen der Funktionssicherheit ein definiertes Testbild zugeführt, und das von dem Bildsensor aufgenommene Testbild wird mit einer definierten Erwartungshaltung verglichen. Das beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Objektbild mit Hilfe einer Testeinrichtung gezielt dynamisiert wird und dass das dynamisierte Objektbild als Testbild verwendet wird.
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Aus der Schrift
DE 103 36 329 A1 ist ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Verarbeitungseinheit zur Verbesserung der Sicht in einem Kraftfahrzeug bekannt / vorgeschlagen. Aus dem Bild der Umgebung des Kraftfahrzeuges, das eine Kamera des Kraftfahrzeuges aufnimmt, wird ein Bildausschnitt bereitgestellt, wobei die Größe des Bildausschnittes und zusätzlich oder alternativ die Position des Bildausschnittes innerhalb des Bildes in Abhängigkeit des Straßenverlaufes und/oder der aktuellen und/oder vom Fahrer gewünschten Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges eingestellt wird.
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Aus der Schrift
DE 10 2011 079 005 A1 ist ein Verfahren zur Eigendiagnose von Kameras bekannt, bei dem ein Blindheitsfehler einer Kamera anhand einer Auswertung der von der Kamera aufgenommenen Bilder mittels einer Auswerteeinheit erkannt wird, wobei von der Auswerteeinheit beim Erkennen eines Blindheitsfehlers der Kamera ein Fehlersignal erzeugt wird, wobei Bewegungsmerkmale aus den Bildern mindestens einer Bildreihe mittels des optischen Flusses der in der Bildreihe vorkommenden Bilder gemessen werden, wobei die Bildreihe Änderungen des Kamerabildes und/oder Bildausschnittsveränderungen der Kamera umfasst, und wobei die Auswerteeinheit einen Blindheitsfehler der Kamera bestimmt, wenn keine signifikanten Bewegungsmerkmale aus den Bildern der Bildreihe außer Rauschen detektiert werden.
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Aufgabe der Erfindung:
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Die Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, den Stand der Technik zu optimieren, bzw. ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionalität einer „Kurven-Kamera“ mit variablem Charakteristik-Bereich via dynamischer „Pixelselektion“ vorzustellen, damit diese Funktionalität in der Praxis über die Lebensdauer hinweg kontinuierlich wiederholend geprüft werden kann.
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Lösung der Aufgabe:
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Prüfen einer Wiedergabe einer Videosequenz eines optischen Erfassungssystems für ein Kraftfahrzeug, sowie mit einem Verfahren zum Prüfen einer Funktionalität eines optischen Erfassungssystems mit variablen Erfassungsbereich gemäß den unabhängigen Ansprüchen 1 und 3. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben, wobei auch nicht näher beschriebene Kombinationen, bzw. sich ergebende logische / für den Fachmann naheliegende Weiterentwicklung mit einbegriffen sind.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Prüfen einer Funktionalität eines optischen Erfassungssystems mit variablem Erfassungsbereich vorgeschlagen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- - Erfassen eines Umgebungsausschnittes;
- - Auswerten von auf einem Bildempfänger-Chip aktivierten Pixeln;
- - Feststellen, ob vorhandene fahrsituationsrelevante Objekte ausreichend erfasst werden;
- - bei Vorliegen einer ausreichenden Erfassung, Veränderung des auf dem Bildempfänger-Chip aktiven auszuwertenden Pixelbereichs;
- - Prüfen, ob sich die Darstellung der fahrsituationsrelevanten Objekte auf einer Darstellungsebene entsprechend der Veränderung des aktiven auszuwertenden Pixelbereichs verändert.
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Mit anderen Worten:
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Gelöst wird diese Aufgabe, indem die Funktionalität in der Praxis während der Lebensdauer beispielsweise immer dann geprüft wird, wenn von dem optischen Erfassungssystem (der Kamera) ein geeignetes (fahrsituationsrelevante) Objekt ermittelt / erfasst wurde, und
das ermittelte / erfasste (fahrsituationsrelevante) Objekt in der Bildwiedergabe keine nennenswerte Dynamik aufweist.
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Keine nennenswerte Dynamik ist beispielsweise dann gegeben, wenn das Ego-Fahrzeug auf einer geraden Strecke (Fahrbahn-Trajektorie-Verlauf) einem anderen Fahrzeug mit derselben Geschwindigkeit (z.B. Tempomat, oder ADC) folgt, und
auch im weiteren Fahrbahn-Trajektorie-Verlauf (Straßenverlauf via e-Horizont, bzw. Navigationsdaten) keine Kurven im bevorstehenden Nahbereich kommen.
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In einer derartigen Fahrsituation wird dann erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das geeignete (fahrsituationsrelevante) Objekt, welches von dem optischen Erfassungssystem / der Kamera erfasst wird, für Prüfzwecke mit unterschiedlichen Pixel-Clustern erfasst wird, um zu überprüfen, ob durch die Veränderung der Wahl des Pixel-Clusters sich das erfasste (fahrsituationsrelevante) Objekt in dem zu erwartendem Rahmen entsprechend „wandert“ / sich (positions-)mäßig verändert.
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Siehe hierzu die 3 & 4, welche das Prinzip wiedergeben (das Verfahren kann auch bei einer Kurvenfahrt durchgeführt werden, wenn die Prüfung deutlich schneller erfolgt, als dass in diesem Zeitraum eine nennenswerte Veränderung der Fahrsituation sich ergeben hat).
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In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens bleibt bei der Veränderung des auszuwertenden aktiven Pixelbereichs die aktive Pixelanzahl konstant.
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Allgemeine Anmerkung:
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Theoretisch bzw. praktisch könnten alle Pixel des Bildempfänger-Chips aktiv (erfassungsbereit) sein, wobei anhand der Selektion eines gewissen Pixelbereiches bzw. gewisser Pixelbereiche der/die dann ausgewertet wird/werden, der zu erfassende Umgebungsbereich festgelegt wird. Die Pixel die nicht ausgewertet werden müssen nicht zwangsweise deaktiviert werden.
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Erfindungsgemäß wird weiter eine Vorrichtung zum Prüfen einer Wiedergabe einer Videosequenz eines optischen Erfassungssystems für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen,
wobei die Vorrichtung ein optisches Erfassungssystem mit einem Bildempfänger-Chip zum Erfassen von Bilddaten eines Umgebungsausschnittes, eine Bilddatenverarbeitungseinrichtung zum Erzeugen einer Videosequenz basierend auf des erfassten Bilddaten, eine Darstellungsebene zum Anzeigen der erzeugten Videosequenz und eine Diagnoseeinrichtung zum Prüfen der Wiedergabe der Videosequenz umfasst und
wobei die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren eingerichtet ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung zum Prüfen mittels Wiedergabe einer Videosequenz derart realisiert, dass der Erfassungsbereich durch Veränderung des auszuwertenden Pixelbereichs auf dem Bildempfänger-Chip variierbar ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung zum Prüfen mittels Wiedergabe einer Videosequenz derart realisiert, dass die Wiedergabe einer Videosequenz mindestens zwei unterschiedliche auszuwertende Pixelbereiche beinhaltet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung zum Prüfen mittels Wiedergabe einer Videosequenz derart realisiert, dass die durch Pixelvariation resultierenden Umgebungsausschnitte fahrsituationsrelevante Objekte beinhalten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung zum Prüfen mittels Wiedergabe einer Videosequenz derart realisiert, dass die Pixelanzahl der mindestens zwei unterschiedlichen auszuwertenden Pixelbereiche konstant ist, und durch Veränderung des auszuwertenden Pixelbereichs der Erfassungsbereich zum Aufnehmen des Umgebungsausschnittes veränderbar ist, wobei resultierend davon das fahrsituationsrelevante Objekt an der Darstellungsebene unter Beibehaltung der Größe der Objektdarstellung positionsmäßig veränderbar und/oder verschiebbar ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung zum Prüfen mittels Wiedergabe einer Videosequenz derart realisiert, dass die Pixelanzahl der mindestens zwei unterschiedlichen auszuwertenden Pixelbereiche nicht konstant ist, und durch Veränderung des auszuwertenden Pixelbereichs der Erfassungsbereich zum Aufnehmen des Umgebungsausschnittes veränderbar ist, wobei resultierend davon das fahrsituationsrelevante Objekt an der Darstellungsebene unter Veränderung der Größe der Objektdarstellung positionsmäßig veränderbar und/oder zoombar ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung zum Prüfen mittels Wiedergabe einer Videosequenz derart realisiert, dass die Darstellungsebene eine Ausgabeeinrichtung (ein reales Display, eine reale Anzeigeeinheit) ist, und/oder eine virtuelle Hintergrund-Ebene und/oder virtuelle Berechnungs-Ebene der Diagnoseeinrichtung ist. Letzteres hat den Vorteil, dass die Prüfung quasi (beliebig oft) virtuell im Hintergrund durchgeführt werden kann, ohne dass der Fahrzeugbenutzer durch die Prüfung und einer damit einhergehenden Änderung einer Anzeigenansicht unter Umständen irritiert werden würde.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird bei der Veränderung des auszuwertenden aktiven Pixelbereichs, die Veränderung der auf dem Bildempfänger-Chip aktiven auszuwertenden Pixelbereiche, mit einer zeitlichen Differenz von kleiner 10 Millisekunden aufeinanderfolgend ausgeführt, damit das ermittelte / erfasste (fahrsituationsrelevante) Objekt in der Bildwiedergabe keine nennenswerte Eigen-Dynamik aufweist, welche ansonsten das Überprüfungsergebnis verfälschen könnte.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird bei der Veränderung des auszuwertenden aktiven Pixelbereichs, die Veränderung der auf dem Bildempfänger-Chip aktiven auszuwertenden Pixelbereiche, mit einer zeitlichen Differenz von kleiner dem Quotienten aus Zeit (s) durch aktuelle IST-Fahrzeuggeschwindigkeit (m/s), durch Faktor 10, aufeinanderfolgend ausgeführt wird.
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Beispiel hierzu:
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Das Ego-Fahrzeug fährt mit einer Geschwindigkeit von 20 m/sec (72 km/h) . Hieraus ergibt sich ein Quotient von 0,050 sec (1 Sekunde / 20 Meter / Sekunde). Dieses Ergebnis geteilt durch 10 ergibt als Endergebnis 5 Millisekunden. Im Ergebnis bedeutet dies, dass bei diesem Beispiel (bei dieser Fahrzeuggeschwindigkeit) die Veränderung der auf dem Bildempfänger-Chip aktiven auszuwertenden Pixelbereiche, mit einer zeitlichen Differenz von kleiner 5 Millisekunden zu erfolgen hat, damit das ermittelte / erfasste (fahrsituationsrelevante) Objekt in der Bildwiedergabe keine nennenswerte Eigen-Dynamik aufweist, welche ansonsten das Überprüfungsergebnis verfälschen könnte.
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Die Überprüfung der Dynamik, bzw. die positionsmäßige Veränderung der Darstellung des erfassten (fahrsituationsrelevante) Objekts an der Darstellungsebene, resultierend aus der für Prüfzwecke mit unterschiedlichen Pixel-Clustern erfassten Umgebungsausschnitte, wird vorzugsweise automatisiert mittels geeigneten Bildinhaltsanalyse-Verfahren (Objektverfolgungs-Algorithmen) durchgeführt. Derartige Bildinhaltsanalyse-Verfahren (Objektverfolgungs-Algorithmen) sind vorzugsweise Bestandteil der Diagnoseeinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, die bestimmte Pixelanzahl des Bildempfänger-Chips zu aktivieren und/oder selektieren, um die daraus resultierende angezeigte Videosequenz hinsichtlich der Dynamik zu überprüfen, ob sich das erfasste (fahrsituationsrelevante) Objekt in dem zu erwartendem Rahmen entsprechend „wandert“ / sich positionsmäßig (und/oder größenmäßig) verändert.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der 1 bis 4 beispielhaft näher erläutert. Die Figuren und die darin genannten / zu entnehmenden Werteangaben (soweit vorhanden) sind nur beispielhaft und dienen zum leichteren Verständnis.
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Alle Figuren sind nur Prinzip-Darstellungen (nicht maßstabsgetreu).
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Es zeigen schematisch:
- 1: ein Fahrzeug mit einem optischen Erfassungssystems mit variablen Erfassungsbereich via dynamischer „Pixelselektion“ gemäß dem Stand der Technik;
- 2: ein Fahrzeug mit einem optischen Erfassungssystems mit variablen Erfassungsbereich via dynamischer „Pixelselektion“ gemäß dem Stand der Technik;
- 3: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung;
- 4: eine weitere schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung;
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Die beiden 1 und 2 zeigen je ein Fahrzeug (1) mit einem optischen Erfassungssystems (10) mit variablen Erfassungsbereich (3) via dynamischer „Pixelselektion“ gemäß dem Stand der Technik, wobei der in der 2 gezeigte Erfassungsbereich (3), gegenüber dem Erfassungsbereich (3) der 1 etwas nach links (entgegen dem Uhrzeigersinn) verschwenkt ist, um eine bessere Erfassung der vor dem Fahrzeug (1) liegenden Fahrtrajektorie (9) / Fahrbahn-Trajektorie-Verlauf (9) zu erlangen.
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Wie aus der 2 hierzu weiter ersichtlich ist, wird der Erfassungsbereich (3) mittels „Pixelauswahl“ (6) verschwenkt (dem Fahrbahnverlauf angepasst). Wie hierzu aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird das „Verschwenken“ dadurch erzielt, indem ein Bildempfänger-Chip (4) mit einer maximalen Pixelanzahl, zusammengesetzt aus aktiven (7) und nichtaktiven (5) Pixeln verwendet / ausgelesen wird, wobei die aktiven Pixel (7) einen auszuwertenden Pixelbereich (6) bilden. Der Pixelbereich (6) stellt nur einen Teilbereich des Bildempfänger-Chips (4) dar und weist die aktiven Pixel (7) auf, also diejenigen Pixel, die ausgewertet werden und somit einen bestimmten Erfassungsbereich (3) definieren.
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Die 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung, insbesondere den Bildempfänger-Chip (4) mit aktiven Pixelbereich (6) sowie einer Darstellungsebene (8). Die obere Darstellung der 3 zeigt hierbei die Ausgangssituation angelehnt an die 1, wobei wie hierzu weiter ersichtlich ist, ein vor dem Ego-Fahrzeug (1) im vorausliegenden Fahrbahn-Trajektorie-Verlauf (9) geeignetes Objekt (2) / fahrsituationsrelevantes Objekt (2) vom optischen Erfassungssystem (10), mittels des aktiven Pixelbereiches (6) des Bildempfänger-Chips (4) erfasst wird, und auf der Darstellungsebene (8) als Solches (2') abgebildet / projektiert wird. Aus der mittleren und unteren Teilfigur-Darstellung der 3 ist eine Prüfsequenz (Testphase) zu sehen, wobei jeweils der aktive Pixelbereich (6) des Bildempfänger-Chips (4) gegenüber der Ausgangssituation (obere Darstellung der 3) - unter Beibehaltung der aktiven Pixelanzahl (7) - verändert ist. Resultierend durch die Veränderung der Selektion des aktiven Pixelbereichs (6) des Bildempfänger-Chips (4) ändert sich auch der Erfassungsbereich (3) des optischen Erfassungssystems (10). Wie aus den Teilfiguren weiter ersichtlich ist, wird infolge der Änderung des Erfassungsbereichs (3) des optischen Erfassungssystems (10), hierdurch das erfasste fahrsituationsrelevante Objekt (2, 2') an der Darstellungsebene (8) unter Beibehaltung der Größe der Objektdarstellung (2'), diese Objektdarstellung (2') positionsmäßig verändert und/oder verschoben wiedergegeben, wobei die Überprüfung hierbei vorsieht, bzw. es prüftechnisch zu verifizieren gilt, ob die positionsmäßige (Delta-)Veränderung der Objektdarstellung (2') im richtigen Verhältnis zur (Delta-)Veränderung des Erfassungsbereiches (3) steht, welcher durch die (Delta-)Veränderung des aktive Pixelbereichs (6) des Bildempfänger-Chips (4) erwirkt wird/wurde.
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Die 4 zeigt weitere schematische Darstellungen einer Ausführungsform der Erfindung, ähnlich der 3, bzw. die obere und mittlere Darstellung in Fortsetzung zur 3.
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Die untere Darstellung / Teilfigur zeigt eine weitere Testphase, wobei abweichend zu den vorangegangenen Teilfiguren der 3 und 4, sich die aktive Pixelanzahl (7) des selektierten Pixelbereiches (6) geändert hat (verringert hat), sodass wie dies aus der unteren Teilfigur der 4 weiter ersichtlich ist, im Ergebnis eine Zoomfunktion bewirkt, bzw. das erfasste fahrsituationsrelevante Objekt (2, 2') an der Darstellungsebene (8) unter Veränderung der Größe der Objektdarstellung (2'), diese Objektdarstellung (2') positionsmäßig verändert und/oder gezoomt wiedergegeben wird, wobei die Überprüfung hierbei vorsieht, bzw. es prüftechnisch zu verifizieren gilt, ob die größenmäßige (Delta-)Veränderung der Objektdarstellung (2') im richtigen Verhältnis zur (Delta-)Veränderung des Erfassungsbereiches (3) steht, welcher durch die (Delta-)Veränderung des aktive Pixelbereichs (6) des Bildempfänger-Chips (4) erwirkt wird/wurde.
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Die 3 und 4 zeigen nur eine Auswahl an „Pixel-Clustern“ wobei je nach Prüf-Intensität die Veränderung mit anderen, insbesondere kleineren Abstufungen (als gezeigt) vorgenommen werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, kann auch die „Zoom-Funktion“ (wie vorangehend beschrieben) in das Prüfverfahren mit einbezogen werden (siehe 4 unten).
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Anmerkung:
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Die Abbildungsdarstellungen gemäß den
1 bis
4 sind rein schematisch / bildlich und zum leichteren Verständnis angefertigt, wobei vom Prinzip die Abbildungseigenschaft einer in der Schrift
DE 10 2017 212 286 A1 gezeigten Optik (Linse) angenommen ist, jedoch die Spiegelung der Objektdarstellung (2') nicht näher gezeigt ist. Siehe auch nachfolgende Beispielsbeschreibung: Bei der unteren Darstellung der
3, wird z.B. der aktive Pixelbereich (6) in Richtung nach „links unten“ verschoben. Resultierend daraus wird der Erfassungsbereich (3) durch die Linse nach „rechts oben“ „verschoben“. Das Objekt (2') „wandert“ dadurch nach „links unten“ auf der Darstellungsebene (8).
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Fahrzeug / Ego-Fahrzeug
- 2
- geeignetes Objekt / fahrsituationsrelevantes Objekt
- 2'
- fahrsituationsrelevantes Objekt in Darstellungsebene
- 3
- Erfassungsbereich
- 4
- Bildempfänger-Chip
- 5
- nichtaktive / nicht ausgewertete Pixel
- 6
- auszuwertender Pixelbereich / „aktiver“ Chip-Bereich
- 7
- aktive Pixel
- 8
- Darstellungsebene
- 9
- Fahrbahn / vorausliegende Fahrbahn-Trajektorie-Verlauf
- 10
- optisches Erfassungssystem