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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ölfiltermodul. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Elektro- oder Hybridfahrzeug, oder ein Getriebe mit einem solchen Ölfiltermodul.
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Für starke Elektromotoren kann es unter Umständen erforderlich sein, ein zusätzliches Getriebe zu integrieren, um ein Drehmoment übertragen zu können. Für das Getriebe wird dabei üblicherweise eine Schmierung mittels Öl vorgesehen. Eine derartige Schmierung umfasst dabei einen Schmierkreislauf mit einem Ölfiltersystem, einem Ölreservoir und einer Pumpe, die in einem Ölfiltermodul zusammengefasst sein können.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ölfiltermodulen ist insbesondere eine externe Leitungsführung, welche nicht nur eine Montage der externen Leitungen und damit einen erhöhten Montageaufwand erfordert, sondern auch stets ein Leckage-Risiko darstellt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, ein Ölfiltermodul anzugeben, welches insbesondere montagefreundlich und leckagesicher aufgebaut ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Ölfiltermodul mit einem speziell konstruierten Gehäuse auszustatten, wobei in diesem Gehäuse eine Ölwanne und aus unterschiedlichen Gehäuseteilen zusammengesetzte Kanäle integriert sind und wobei die einzelnen Gehäuseteile als einstückige Kunststoffspritzgussteile ausgebildet sind. Das erfindungsgemäße Ölfiltermodul weist dabei ein Gehäuseoberteil und ein damit dicht verbundenes Gehäuseunterteil aufweisendes Gehäuse auf, wobei das Gehäuseoberteil und das Gehäuseunterteil jeweils als einstückige Kunststoffspritzgussteile ausgebildet sind. Im Gehäuseunterteil ist die zuvor beschriebene Ölwanne vorgesehen, während im Gehäuseoberteil ein in Richtung des Gehäuseunterteils abstehender und im Einbauzustand in die Ölwanne reichender Ansaugschnorchel vorgesehen ist. Zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäuseunterteil ist zumindest ein Kanal vorgesehen, der aus einem einstückig mit dem Gehäuseoberteil ausgebildeten ersten Kanalabschnitt und aus einem einstückig mit dem Gehäuseunterteil ausgebildeten zweiten Kanalabschnitt zusammengesetzt ist. Mit dem erfindungsgemäßen Ölfiltermodul ist es somit möglich, bislang extern angeordnete Ölleitungen in ein Gehäuse des Ölfiltermoduls zu integrieren und dadurch nicht nur kostengünstig auszubilden, sondern auch geschützt anzuordnen. Durch die einstückige Ausbildung des Ansaugschnorchels mit dem Gehäuseoberteil und die Anordnung der Ölwanne im Gehäuseunterteil können weitere Funktionselemente in das Ölfiltermodul integriert werden und bedürfen weder einer separaten Montage, noch einer separaten Herstellung. Durch die Ausbildung des Gehäuseoberteils und des Gehäuseunterteils jeweils als einstückiges Kunststoffspritzgussteil lässt sich das Gehäuse des Ölfiltermoduls und damit zugleich auch die Ölwanne, der Ansaugschnorchel und der zumindest eine zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäuseunterteil verlaufende Kanal kostengünstig und qualitativ hochwertig herstellen. Dabei ist selbstverständlich klar, dass der zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäuseunterteil verlaufende Kanal auch beispielsweise im Gehäuseoberteil weiter geführt sein kann. Die beiden Gehäuseteile werden dabei zur Abdichtung vorzugsweise miteinander verschweißt. Ein weiterer erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ölfiltermoduls ergibt sich dadurch, dass die Kanäle beziehungsweise zumindest ein Kanal aufgrund seiner Anordnung zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäuseunterteil innerhalb eines Ölvolumens verläuft und dadurch bei einer Leckage Öl ausschließlich in die Ölwanne und nicht in die Umgebung austritt. Durch die „innere“ Verschweißung entlang der Ränder, insbesondere um die Kanalabschnitte und die Kanalabschnitte, kann darüber hinaus ein weiterer Vorteil realisiert werden, da hierdurch die Bauteilfestigkeit der Ölwanne zunimmt. Durch die innere Verschweißung werden ebenso freischwingende Flächen in der Größe reduziert. Hierdurch wird das Eigenresonanzverhalten verbessert und das Übertragen von Fremdresonanzen reduziert.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist der Kanal als Saugkanal ausgebildet. Ist der Kanal als Saugkanal ausgebildet, so kann er kommunizierend mit dem Ansaugschnorchel als Ölansaugleitung, die im weiteren Verlauf zu einem ebenfalls in dem Ölfiltermodul integrierten Filterelement geführt wird, dienen. Selbstverständlich kann dabei zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäuseunterteil noch ein weiterer Kanal verlaufen, der ebenfalls aus einem einstückig mit dem Gehäuseoberteil ausgebildeten ersten Kanalabschnitt und aus einem einstückig mit dem Gehäuseunterteil ausgebildeten zweiten Kanalabschnitt zusammengesetzt ist. Der weitere Kanal kann dabei als Druckkanal ausgebildet sein. Durch die Integration auch des weiteren Kanals in ein Inneres des Ölvolumens, kann auch bei einer Leckage desselben ein Austreten von Öl in die Umgebung verhindert werden. Bei einer Leckage tritt das Öl ausschließlich in die Ölwanne aus.
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Zweckmäßig reicht der Ansaugschnorchel im Einbauzustand bis zur tiefsten Stelle der Ölwanne. Hierdurch kann effektiv verhindert werden, das eine Ölpumpe Luft ansaugt und es dadurch unter Umständen zu einer Schaumbildung beziehungsweise Kavitäten in der Ölpumpe kommt. Insgesamt kann somit durch den tief in die Ölwanne reichenden Ansaugschnorchel die Lebensdauer der Ölpumpe gesteigert werden, wobei die Ölpumpe ebenfalls ein Bestandteil des erfindungsgemäßen Ölfiltermoduls sein kann. Durch den tiefen Ansaugpunkt kann darüber hinaus der Pumpenwirkungsgrad erhalten werden, da keine Luft angesaugt wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist im Gehäuseoberteil und/oder im Gehäuseunterteil eine Einstecköffnung zur Aufnahme eines Öltemperatursensors vorgesehen. Des Weiteren kann auch ein Öltemperatursensor vorgesehen sein, der über eine Klippsverbindung dicht in dieser Einstecköffnung fixiert ist. Hierdurch ist eine kontinuierliche Erfassung der Öltemperatur möglich, wobei ein Austausch des Öltemperatursensors aufgrund der Klippsverbindung vergleichsweise einfach möglich ist. Soll beispielsweise kein Öltemperatursensor vorgesehen sein, so kann die Einstecköffnung mit einem entsprechenden Blindstopfen geschlossen werden.
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Zweckmäßig sind Rastkonturen vorgesehen, die einstückig mit dem Gehäuseoberteil oder dem Gehäuseunterteil ausgebildet sind, während am Öltemperatursensor oder an einem gegebenenfalls einzusetzenden Blindstopfen Rastnasen vorgesehen sind, die in eingebautem Zustand mit den Rastkonturen verklippst sind. Durch die einstückige Ausbildung der Rastkonturen mit dem Gehäuseoberteil oder dem Gehäuseunterteil lässt sich eine weitere Funktionsintegration erreichen, so dass die zum Fixieren des Öltemperatursensors beziehungsweise des Blindstopfen am Gehäuseoberteil oder am Gehäuseunterteil erforderlichen Verbindungsmittel bereits zumindest teilweise zusammen mit dem Gehäuseoberteil oder dem Gehäuseunterteil hergestellt werden können.
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Zweckmäßig sind/ist eine Ölpumpe beziehungsweise ein Ölfilter vorgesehen, welches/welche ebenfalls Bestandteil des Ölfiltermoduls sein kann/können, so dass das Ölfiltermodul bestehend aus dem Gehäuse mit Ölwanne und Kanälen, Ölpumpe und Ölfilter als vorfertigbare und vormontierte Baugruppe ausgebildet werden können. Darüber hinaus können am Ölfiltermodul noch ein Wärmetauscher, ein Drucksensor mit eingebetteter Buchse und/oder eine Ölablassschraube vorgesehen/angeordnet sein. Hierdurch lassen sich insbesondere Package und Montagevorteile erzielen.
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Die vorliegende Erfindung beruht weiterhin auf dem allgemeinen Gedanken, ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Elektro-/ oder Hybridfahrzeug, oder ein Getriebe mit einem solchen Ölfiltermodul auszustatten und dadurch die zu in den vorherigen Absätzen beschriebenen Vorteile des Ölfiltermoduls auf das Kraftfahrzeug beziehungsweise Getriebe zu übertragen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Ölfiltermodul im Bereich eines Ansaugschnorchels,
- 2 eine Schnittdarstellung durch ein Gehäuseunterteil und einen darin eingesetzten Öltemperatursensor,
- 3 eine Innenansicht eines Gehäuseoberteils des erfindungsgemäßen Ölfiltermoduls,
- 4 eine Innenansicht des Gehäuseunterteils des Ölfiltermoduls
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Entsprechend den 1, 3 und 4, weist ein erfindungsgemäßes Ölfiltermodul 1 ein Gehäuse 2 mit einem Gehäuseoberteil 3 und einem Gehäuseunterteil 4 auf. In betriebsbereitem Zustand ist dabei das Gehäuseoberteil 3 dicht mit dem Gehäuseunterteil 4 verbunden, üblicherweise verschweißt, wobei selbstverständlich auch ein Verkleben denkbar ist. Im Gehäuseunterteil 4 ist darüber hinaus eine Ölwanne 5 vorgesehen, wobei im Gehäuseoberteil 3 ein in Richtung des Gehäuseunterteils 4 abstehender und im Einbauzustand (vgl. 1) in die Ölwanne 5 reichender Ansaugschnorchel 6 zum Ansaugen von Öl aus der Ölwanne 5 vorgesehen ist. Zwischen dem Gehäuseoberteil 3 und dem Gehäuseunterteil 4 ist darüber hinaus zumindest ein in diesem Bereich verlaufender Kanal 7 vorgesehen, der aus einem einstückig mit dem Gehäuseoberteil 3 ausgebildeten ersten Kanalabschnitt 8 und einem einstückig mit dem Gehäuseunterteil 4 ausgebildeten zweiten Kanalabschnitt 9 zusammengesetzt ist. Das Gehäuseoberteil 3 und das Gehäuseunterteil 4 sind darüber hinaus erfindungsgemäß jeweils als einstückige Kunststoffspritzgussteile ausgebildet, so dass im Gehäuseoberteil 3 auch der Ansaugschnorchel 6 und der zumindest eine Kanal 7 beziehungsweise dessen erster Kanalabschnitt 8 einstückig ausgebildet sind. Der Kanal 7 kann dabei als Saugkanal ausgebildet sein.
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Darüber hinaus vorgesehen ist zumindest ein weiterer zwischen dem Gehäuseoberteil 3 und dem Gehäuseunterteil 4 verlaufender Kanal 7' (vgl. die 3 und 4), der wiederum aus einem einstückig mit dem Gehäuseoberteil 3 ausgebildeten ersten Kanalabschnitt 8' und einem mit dem Gehäuseunterteil 4 ausgebildeten zweiten Kanalabschnitt 9' zusammengesetzt ist. Der weitere Kanal 7' kann dabei beispielsweise als Druckkanal ausgebildet sein. Gemäß der 1 ist der als Saugkanal ausgebildete Kanal 7 mit dem Ansaugschnorchel 6 kommunizierend verbunden.
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Betrachtet man den Ansaugschnorchel 6 gemäß der 1, so kann man erkennen, dass dieser im Einbauzustand bis zur tiefsten Stelle der Ölwanne 5 beziehungsweise zu einem tiefsten Bereich der Ölwanne 5 reicht und dadurch ein blasenfreies und insbesondere luftfreies Ansaugen von Öl ermöglicht. Dies erhöht insbesondere die Lebensdauer einer nur schematischen in 1 dargestellten Ölpumpe 10, welche ebenfalls Bestandteil des Ölfiltermoduls 1 sein kann. Ein weiterer Bestandteil des erfindungsgemäßen Ölfiltermoduls 1 kann beispielsweise ein Ölfilter 11 sein, so dass das Ölfiltermodul 1 eine vorgefertigte Baugruppe aus Gehäuse 2 mit Kanälen 7, 7' und Ölwanne 5 sowie Ölpumpe 10 und Ölfilter 11 darstellt. Eine derartig vorfertigbare beziehungsweise vorgefertigte Baugruppe vereinfacht insbesondere einen Herstellungsprozess des Ölfiltermoduls 1.
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Darüber hinaus können am Ölfiltermodul 1 noch ein nicht gezeigter Wärmetauscher, ein Drucksensor mit eingebetteter Buchse und/oder eine Ölablassschraube vorgesehen/angeordnet sein.
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Im Gehäuseoberteil 3 und/oder im Gehäuseunterteil 4 kann darüber hinaus eine Einstecköffnung 12 (vgl. 3) zum Einstecken beziehungsweise zur Aufnahme eines Öltemperatursensors 13 (vgl. 2) vorgesehen sein. Der Öltemperatursensor 13 ist dabei vorzugsweise über eine Klippsverbindung 14 dicht in der Einstecköffnung 12 fixiert. Eine Dichtfunktion wird dabei beispielsweise von einer einfachen O-Ring Dichtung 15 übernommen. Die Klippsverbindung wird dabei über Rastkonturen 16 und über am Öltemperatursensor 13 ausgebildete Rastnasen 17 gebildet. Die Rastkonturen 16 sind dabei einstückig mit dem Gehäuseoberteil 3 verbunden, während die Rastnasen 17 am Öltemperatursensor 13 vorzugsweise einstückig mit dem Öltemperatursensor 13 ausgebildet sind. Durch eine derartige Rastverbindung beziehungsweise Klippsverbindung 14 kann nicht nur eine zuverlässige Fixierung des Öltemperatursensors 13 in der Einstecköffnung 12 erreicht werden, sondern auch ein vergleichsweise einfaches Austauschen des Öltemperatursensors 13, da hierzu lediglich die Klippsverbindung 14 gelöst werden muss. Dies ist insbesondere im Vergleich zu Schraubverbindungen deutlich einfacher und schneller zu bewerkstelligen.
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Das erfindungsgemäße Ölfiltermodul 1 kann beispielsweise bei einem Getriebe 18, insbesondere bei einem Elektro- oder Hybridfahrzeug 19, eingesetzt werden. Es bietet den großen Vorteil, dass die ölführenden Kanäle 7, 7' innerhalb des Ölvolumens, das heißt innerhalb des Gehäuses 2 des Ölfiltermoduls 1 angeordnet sind, wodurch bei einer Leckage ein Austritt von Öl ausschließlich im Gehäuse 2 erfolgt und dadurch das austretende Öl in der Ölwanne 5 aufgefangen werden kann. Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Ölfiltermodul 1 weiter die großen Vorteile, eine erhebliche Funktionsintegration einzelner und bislang separater Funktionselemente, wie beispielsweise Ansaugschnorchel 6 und Kanal 7, in das Gehäuseoberteil 3 zu erreichen, so dass diese Komponenten 3, 6, 7 einstückig mit dem Gehäuseoberteil 3 und damit kostengünstig hergestellt werden können. Durch eine Aufsplittung der Kanäle 7, 7' in jeweils zum Gehäuseoberteil 3 gehörende Kanalabschnitte 8, 8' und zum Gehäuseunterteil 4 gehörende zweite Kanalabschnitte 9, 9' können darüber hinaus komplexe Kanalstrukturen auch mittels Kunststoffspritzgusswerkzeuge hergestellt werden. Durch eine dichte Verbindung des Gehäuseoberteils 3 mit dem Gehäuseunterteil 4, üblicherweise durch ein Verschweißen entlang von Rändern 20, alternativ auch durch ein Verkleben, kann das gesamte Gehäuse 2 zudem prozesssicher, da automatisiert, hergestellt werden.
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Durch die „innere“ Verschweißung entlang der Ränder 20, insbesondere um die Kanalabschnitte 8, 8' und die Kanalabschnitte 9, 9', kann darüber hinaus ein weiterer Vorteil realisiert werden, da hierdurch die Bauteilfestigkeit der Ölwanne 5 zunimmt. Durch die innere Verschweißung werden ebenso freischwingende Flächen in der Größe reduziert. Hierdurch wird das Eigenresonanzverhalten verbessert und das Übertragen von Fremdresonanzen reduziert.