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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anpassung von in einer Steuerungseinrichtung hinterlegten Schaltkennlinien für ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Steuerungseinrichtung zum Betreiben eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs.
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Aus der Praxis ist es bekannt, dass während des Betriebs eines Kraftfahrzeugs mit einem automatischen Getriebe, in dem Schaltungen bzw. Gangwechsel automatisch ausgelöst und durchgeführt werden, auf Basis fahrerseitiger Aktionen ein Fahrertyp bewertet und ermittelt wird. Auf Basis eines ermittelten Fahrertyps wird dann automatisch eine Fahrstrategie oder Schaltstrategie bestimmt, auf Grundlage derer dann Schaltungen im Getriebe automatisch ausgelöst und ausgeführt werden. So ist es zum Beispiel bekannt, als Fahrertyp auf einen eher ökonomischen Fahrertyp oder einen eher sportlichen Fahrertyp zu schließen, und abhängig hiervon eine eher ökonomische Fahrstrategie oder Schaltstrategie oder eine eher sportliche Fahrstrategie oder Schaltstrategie auszuwählen, auf Basis derer dann der weitere Betrieb des Getriebes gesteuert und/oder geregelt wird. Für die einzelnen Fahrstrategien sind in einer Steuerungseinrichtung, die den Betrieb des Getriebes steuert und/oder regelt, Schaltkennlinien hinterlegt, wobei auf Grundlage der Schaltkennlinien in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs im Getriebe Schaltungen automatisch ausgelöst und durchgeführt werden. Bei den Betriebsbedingungen, die hierbei berücksichtigt werden, handelt es sich insbesondere um einen Fahrerwunsch, eine Abtriebsdrehzahl oder Fahrgeschwindigkeit sowie darum, ob das Kraftfahrzeug in einer Ebene oder Steigung betrieben wird. Wird nach der Praxis auf Grundlage einer Fahrertypbewertung eine Fahrstrategie oder Schaltstrategie ausgewählt, so wird dann abhängig davon, ob eine Hochschaltung oder Rückschaltung durchzuführen ist, sowie abhängig davon, ob das Getriebe in einer Ebene oder Steigung betrieben wird, eine entsprechende Schaltkennlinie der entsprechenden Fahrstrategie oder Schaltstrategie ausgewählt, auf Grundlage derer dann in Abhängigkeit des Fahrerwunschs sowie vorzugsweise in Abhängigkeit der Abtriebsdrehzahl oder der Fahrgeschwindigkeit Schaltungen automatisch ausgelöst und durchgeführt werden.
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Aus der Praxis ist es weiterhin bereits bekannt, eine Schaltkennlinie auf Basis eines Fahrverhaltens zu adaptieren. Die Adaption von Schaltkennlinien erfolgt dabei stets ausschließlich innerhalb eines aktuellen Fahrzyklus. Nach Abstellen des Kraftfahrzeugs bzw. nach Ausstellen der Zündung gehen die adaptierten Schaltkennlinien verloren, dieselben werden demnach nicht permanent gespeichert. Vielmehr folgt nach Zündung für einen nachfolgenden Fahrzyklus eine erneute Adaption von Schaltkennlinien. Aus der Praxis ist es weiterhin bereits bekannt, dass in Kraftfahrzeugen fahrerseitig ein Fahrprogramm manuell angewählt werden kann, zum Beispiel durch Betätigung eines Schalters oder eines Tasters. So ist es bekannt, durch Betätigung eines Schalters oder Tasters zum Beispiel ein Sport-Fahrprogramm oder ein Race-Fahrprogramm fahrerseitig auszuwählen, um dann unabhängig von einer Fahrertypbewertung bzw. Fahrertyperkennung eine entsprechende Fahrstrategie oder Schaltstrategie mit entsprechenden Schaltkennlinien fahrerseitig auszuwählen.
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Aus der
EP 1 285 185 B1 ist ein Verfahren zur Veränderung einer definierten adaptiven Fahrstrategie bekannt. Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren können ausgewählte Bewertungsparameter der adaptiven Fahrstrategie für die Fahrertypbewertung durch Dateneingabe durch einen Fahrer verändert werden, wobei die dafür erforderlichen Daten von dem jeweiligen Fahrer über eine Dateneingabegerät, zum Beispiel eine Radioanlage, und eine Schnittstelle an eine Getriebeelektronik eingegeben werden. Hierdurch lässt sich demnach die Fahrertypbewertung beeinflussen, um durch eine an einen Fahrer angepasste Fahrertypbewertung eine abhängig von der Fahrertypbewertung ausgewählte Fahrstrategie oder Schaltstrategie enger auf die Bedürfnisse des Fahrers anzupassen.
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Aus der
DE 10 2005 022 795 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs bekannt. So ist es aus diesem Stand der Technik bekannt, in Abhängigkeit verschiedener Fahrstrategien, eines Fahrertyps und/oder in Abhängigkeit eines aktuellen Betriebszustands des Kraftfahrzeugs eine Fahrstrategie bzw. Schaltstrategie auszuwählen. Ferner ist es aus diesem Stand der Technik bekannt, dass durch fahrerseitige Betätigung eines Programmtasters zum Beispiel ein Sport-Fahrprogramm fahrerseitig angewählt werden kann.
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Nach dem Stand der Technik ist es demnach bereits im begrenzten Umfang möglich, ein Fahrprogramm bzw. Schaltprogramm an die Bedürfnisse eines Fahrers anzupassen. Es besteht jedoch Bedarf daran, das Verhalten eines Kraftfahrzeugs, insbesondere die Auslösung von Schaltungen im Getriebe, noch stärker an einen Fahrer individuell anzupassen.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine neuartiges Verfahren zum Anpassung von in einer Steuerungseinrichtung hinterlegten Schaltkennlinien für ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs und eine entsprechende Steuerungseinrichtung zum Betreiben eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß werden dann, wenn fahrerseitig ein Konfigurations-Fahrprogramm angewählt ist, in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs auf Grundlage einer in der Steuerungseinrichtung für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie im Getriebe Schaltungen automatisch ausgelöst.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm fahrerseitig durch Betätigung einer Betätigungseinrichtung wie eines Tasters oder einer Wippe manuell eine Schaltung ausgelöst wird, wird die aktuell gültige, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Schaltkennlinie an der für die aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs gültigen Stützstelle angepasst. Diese Anpassung wird in der Steuerungseinrichtung permanent auch für nachfolgende Fahrzyklen gespeichert.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird erstmals vorgeschlagen, dass ein Fahrer fahrerseitig ein definiertes Konfigurations-Fahrprogramm anwählen kann. Für das Konfigurations-Fahrprogramm sind steuerungsseitig Schaltkennlinien hinterlegt, so zum Beispiel Schaltkennlinien für eine Rückschaltung, eine Hochschaltung, für Schaltungen in einer Ebene, für Schaltungen in einer Bergauffahrt sowie für Schaltungen in einer Bergabfahrt.
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Auf Grundlage der für das Konfigurations-Fahrprogramm steuerungsseitig hinterlegten Schaltkennlinien können bei angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm Schaltungen im Getriebe automatisch ausgelöst werden, und zwar in Abhängigkeit des Fahrerwunsches sowie in Abhängigkeit weiterer Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm fahrerseitig durch eine fahrerseitige Betätigung einer Betätigungsvorrichtung manuell eine Schaltung ausgelöst wird, wird die aktuelle Schaltkennlinie automatisch angepasst, wobei diese Anpassung in der Steuerungseinrichtung permanent, also auch für nachfolgende Fahrzyklen, gespeichert wird.
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Bei einem nachfolgenden Fahrzyklus kann durch Anwählen des Konfigurations-Fahrprogramms diese permanent angepasste Schaltkennlinie wieder für die automatische Ausführung von Schaltungen im Getriebe genutzt werden.
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Die automatische Anpassung einer für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie abhängig von einer manuellen, fahrerseitigen Betätigung der Betätigungseinrichtung für die manuelle Schaltungsauslösung erfolgt dabei für die aktuell gültige Stützstelle der aktuell gültigen Schaltkennlinie, also in Abhängigkeit des aktuellen Fahrerwunschs sowie anderer aktueller Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs.
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Mit der Erfindung ist es möglich, die Auslösung von Schaltungen noch stärker an individuelle Bedürfnisse eines Fahrers anzupassen.
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Im Konfigurations-Fahrprogramm kann der Fahrer Schaltkennlinien individuell auf seine Bedürfnisse anpassen, wobei diese angepassten Schaltkennlinien permanent in der Steuerungseinrichtung gespeichert werden, sodass dieselben für nachfolgende Fahrzyklen zur Verfügung stehen.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm durch eine fahrerseitige Betätigung einer Hochschalt-Betätigungseinrichtung eine Hochschaltung manuell ausgelöst wird und ein definierte Zeitspanne vor dieser manuell ausgelösten Hochschaltung keine automatische Schaltungsauslösung erfolgt ist, eine aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Hochschaltkennlinie automatisch angepasst. Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm durch eine fahrerseitige Betätigung einer Rückschalt-Betätigungseinrichtung eine Rückschaltung manuell ausgelöst wird und ein definierte Zeitspanne vor dieser manuell ausgelösten Rückschaltung keine automatische Schaltungsauslösung erfolgt ist, wird eine aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Rückschaltkennlinie automatisch angepasst. Mit dieser Weiterbildung der Erfindung lassen sich Hochschaltkennlinien und Rückschaltkennlinien im Konfigurations-Fahrprogramm vorteilhaft automatisch anpassen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm auf Basis einer aktuell gültigen Hochschaltkennlinie eine automatische Hochschaltung ausgelöst wird, und wenn anschließend an diese automatische Schaltungsauslösung innerhalb einer definierten Zeitspanne durch eine fahrerseitige, manuelle Betätigung einer Rückschalt-Betätigungseinrichtung eine Rückschaltung manuell ausgelöst wird, die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Hochschaltkennlinie automatisch angepasst. Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm auf Basis einer aktuell gültigen Rückschaltkennlinie eine automatische Rückschaltung ausgelöst wird, und wenn anschließend an diese automatische Schaltungsauslösung innerhalb einer definierten Zeitspanne durch eine fahrerseitige, manuelle Betätigung einer Hochschalt-Betätigungseinrichtung eine Hochschaltung manuell ausgelöst wird, wird die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Rückschaltkennlinie automatisch angepasst. Auch diese Weiterbildung der Erfindung dient vorzugsweise in Kombination mit der obigen Weiterbildung der vorteilhaften automatischen Anpassung von Hochschaltkennlinien und Rückschaltkennlinien im Konfigurations-Fahrprogramm.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung erfolgt die Anpassung der jeweiligen für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie gewichtet. Über die gewichtete Anpassung der jeweiligen für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie kann die Anpassung der jeweiligen Schaltkennlinie in unterschiedlichem Umfang erfolgen, insbesondere abhängig davon, ob und wie häufig bereits für eine aktuelle Stützstelle eine Anpassung vorgenommen worden ist. Dies dient der schnellen Bereitstellung einer an die Bedürfnisse eines Fahrers angepassten Schaltkennlinie im Konfigurations-Fahrprogramm.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung wird die Anpassung der jeweiligen für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie begrenzt. Dies ist aus Sicherheitsgründen bevorzugt.
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Die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung ist in Anspruch 8 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Schema eines Kraftfahrzeugs,
- 2 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Erfindung.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Steuerungseinrichtung zum Betreiben eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft dabei Details, die dem Anpassen von in einer Steuerungseinrichtung hinterlegten Schaltkennlinien für das Getriebe dienen, auf Grundlage derer Schaltungen im Getriebe automatisch ausgelöst und vorzugsweise nachfolgend durchgeführt werden.
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1 zeigt stark schematisiert den grundsätzlichen Aufbau eines Kraftfahrzeugs 1. Das in 1 gezeigte Kraftfahrzeug 1 verfügt über ein Antriebsaggregat 2 sowie ein zwischen das Antriebsaggregat 2 und einen Abtrieb 3 geschaltetes Getriebe 4. Das Getriebe 4 wandelt Drehzahlen und Drehmomente und stellt so ein Zugkraftangebot des Antriebsaggregats 2 am Abtrieb 3 bereit.
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Bei dem Getriebe 4 handelt es sich um ein Automatikgetriebe, in welchem Schaltungen und damit Gangwechsel automatisch ausgelöst und ausgeführt werden. Hierzu umfasst das Automatikgetriebe 4 mehrere Schaltelemente 5, von denen in 1 ein Schaltelement 5 exemplarisch gezeigt ist. Bei den Schaltelementen 5 kann es sich um formschlüssige Schaltelemente, wie zum Beispiel Klauen, und/oder um reibschlüssige Schaltelemente, wie zum Bremsen oder Kupplungen, handeln. In jedem eingelegten Gang des Getriebes 4 ist eine erste definierte Anzahl an Schaltelementen geschlossen und eine zweite definierte Anzahl von Schaltelementen geöffnet. Zur Ausführung einer Schaltung bzw. eines Gangwechsels wird mindestens ein zuvor geschlossenes Schaltelement geöffnet und mindestens ein zuvor geöffnetes Schaltelement geschlossen.
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Gemäß 1 ist zwischen das Antriebsaggregat 2 und das Getriebe 4 vorzugsweise eine Trennkupplung 6 geschaltet, wobei das Antriebsaggregat 2 über die Trennkupplung 6 vom Getriebe 4 abgekoppelt werden kann.
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Der Betrieb des Getriebes 4 wird von einer als Getriebesteuergerät ausgebildeten Steuerungseinrichtung 7 gesteuert und/oder geregelt. Der Betrieb des Antriebsaggregats 2 wird von einer als Motorsteuergerät ausgebildeten Steuerungseinrichtung 8 gesteuert und/oder geregelt. Gemäß 1 tauscht hierzu das Getriebesteuergerät 7 mit dem Getriebe 4 Daten aus. Das Motorsteuergerät 8 tauscht mit dem Antriebsaggregat 2 Daten aus. Ferner tauschen Motorsteuergerät 8 und Getriebesteuergerät 7 untereinander Daten aus. Der Datenaustausch ist in 1 durch gestrichelte Pfeile visualisiert.
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Im Getriebesteuergerät 7 sind für mehrere unterschiedliche Fahrprogramme, so zum Beispiel für ein Eco-Fahrprogramm und ein Sport-Fahrprogramm, mehrere Schaltkennlinien hinterlegt, auf Grundlage derer im Getriebe Schaltungen automatisch ausgelöst werden können. Dabei sind vorzugsweise für jedes Fahrprogramm sowohl Hochschaltkennlinien als auch Rückschaltkennlinien hinterlegt, und zwar für eine Fahrt in einer Ebene sowie für eine Fahrt bergauf sowie für eine Fahrt bergab.
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Die einzelnen Schaltkennlinien werden also abhängig von der Steigung verwendet.
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Abhängig davon, ob nun eine Fahrt in einer Ebene, eine Bergauf-Fahrt oder eine Bergab-Fahrt erfolgt, sowie abhängig davon, ob eine Hochschaltung oder Rückschaltung ausgeführt werden soll, kann eine entsprechende Schaltkennlinie ausgewählt werden, auf Grundlage derer dann in Abhängigkeit eines Fahrerwunschs sowie in Abhängigkeit weiterer Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs im Getriebe 4 Schaltungen automatisch ausgelöst werden.
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Der Fahrerwunsch ist zum Beispiel von einer fahrerseitigen Betätigung eines Fahrpedals 9 abhängig. Die fahrerseitige Betätigung des Fahrpedals 9 wird dem Getriebesteuergerät 7 als Eingangsgröße bereitgestellt.
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Vorzugsweise werden auf Grundlage einer aktuell gültigen Schaltkennlinie abhängig vom Fahrerwunsch, welche der Betätigung des Fahrpedals 9 entspricht, sowie abhängig von einer Drehzahl am Abtrieb 3, die der Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs entspricht, Schaltungen im Getriebe 4 automatisch ausgelöst und nachfolgend ausgeführt.
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1 zeigt weiterhin eine Betätigungseinrichtung 10, wobei durch fahrerseitige, manuelle Betätigung mit der Betätigungseinrichtung 10 manuell Schaltungen im Getriebe ausgelöst werden können. So umfasst die Betätigungseinrichtung 10 im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Taster 10a, 10b, nämlich einen Taster 10a bzw. eine Hochschalt-Betätigungseinrichtung 10a zur manuellen Auslösung einer Hochschaltung und einen Taster 10b bzw. eine Rückschalt-Betätigungseinrichtung 10b zur manuellen Auslösung einer Rückschaltung. Anstelle von Tastern können auch Wippen oder sonstige Betätigungseinrichtungen zur manuellen Schaltungsauslösung, nämlich zur manuellen Auslösung einer Hochschaltung und Rückschaltung, zum Einsatz kommen.
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Durch eine fahrerseitige Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 ist es möglich, unabhängig von Schaltkennlinien, die der automatischen Schaltungsauslösung dienen, manuell im Getriebe 4 Schaltungen auszulösen. Eine fahrerseitige Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 wird dem Getriebesteuergerät 7 als Eingangsgröße bereitgestellt.
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1 zeigt eine weitere Betätigungseinrichtung 11, mithilfe derer ein Fahrprogramm fahrerseitig manuell angewählt werden kann. So kann die Betätigungseinrichtung 11 zum Beispiel dazu genutzt werden, um ein Eco-Fahrprogramm und/oder ein Sport-Fahrprogramm und/oder ein Race-Fahrprogramm und ein weiter unten im Detail beschriebenes Konfigurations-Fahrprogramm fahrerseitig anzuwählen bzw. auszuwählen.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass dann, wenn fahrerseitig zum Beispiel über die Betätigungseinrichtung 11 ein Konfigurations-Fahrprogramm angewählt bzw. ausgewählt bzw. aktiviert ist, in Abhängigkeit des Fahrerwunschs, der von der Betätigung des Fahrpedals 9 abhängig ist, sowie in Abhängigkeit von weiteren Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs, so zum Beispiel abhängig von einer Drehzahl am Abtrieb 3 und/oder abhängig von einer Steigung, in welcher das Kraftfahrzeug betrieben wird, auf Grundlage einer in dem Getriebesteuergerät 7 für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie im Getriebe 4 Schaltungen automatisch auszulösen. So sind in dem Getriebesteuergerät 7 für das Konfigurations-Fahrprogramm vorzugsweise mehrere Schaltkennlinien hinterlegt, und zwar Schaltkennlinien für eine Hochschaltung, Schaltkennlinien eine Rückschaltung sowie Schaltkennlinien für unterschiedliche Steigungen, in denen das Kraftfahrzeug betrieben wird. Abhängig davon, in welcher Steigung des Kraftfahrzeug aktuell betrieben wird, sowie abhängig davon, ob eine Hochschaltung oder eine Rückschaltung ausgeführt werden soll, wird auf Grundlage einer entsprechenden Schaltkennlinie im Getriebe 4 eine Schaltung ausgelöst und nachfolgend ausgeführt, und zwar in Abhängigkeit des Fahrerwunsches und in Abhängigkeit der Drehzahl am Abtrieb 3.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm fahrerseitig durch fahrerseitige Betätigung insbesondere der Betätigungseinrichtung 10 manuell eine Schaltung ausgelöst wird, also unabhängig von der jeweiligen aktuellen Schaltkennlinie, wird die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Schaltkennlinie an derjenigen Stützstelle der Schaltkennlinie, die für die aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs aktuell gültig ist, automatisch angepasst.
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Diese Anpassung wird in der Steuerungseinrichtung, nämlich im Getriebesteuergerät 7, permanent auch für nachfolgende Fahrzyklen gespeichert.
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Durch eine fahrerseitige Betätigung der Betätigungseinrichtung 10, die der manuellen Schaltungsauslösung dient, können demnach im Konfigurations-Fahrprogramm für das Konfigurations-Fahrprogramm steuerungsseitig vordefinierte Schaltkennlinien angepasst werden, wobei diese Anpassung permanent gespeichert wird, sodass in einem nachfolgenden Fahrzyklus nach Anwählen des Konfigurations-Fahrprogramms die angepassten Schaltkennlinien genutzt werden können.
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2 zeigt stark schematisiert exemplarisch eine für ein Konfigurations-Fahrprogramm im Getriebesteuergerät 7 hinterlegte und ggf. abhängig von der Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 angepasste Schaltkennlinie 12.
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Abhängig von der Schaltkennlinie 12 sowie abhängig von der Drehzahl nAB am Abtrieb 3 sowie abhängig vom Fahrerwunsch FW, welcher der Betätigung des Fahrpedals 9 entspricht, können auf Basis dieser Schaltkennlinie 12 bei angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm Schaltungen im Getriebe ausgelöst werden. Hierbei handelt es sich um eine exemplarische Schaltkennlinie.
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Für das Konfigurations-Fahrprogramm sind vorzugsweise mehrere Schaltkennlinien für Hochschaltungen und Rückschaltungen abhängig von der Steigung, in welcher das Kraftfahrzeug betrieben wird, hinterlegt.
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2 zeigt weiterhin eine Minimum-Schaltkennlinie 13 sowie eine Maximum-Schaltkennlinie 14.
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Die jeweilige für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Schaltkennlinie 12 kann begrenzt angepasst werden, und zwar innerhalb der von der Minimum-Schaltkennlinie 13 und der Maximum-Schaltkennlinie 14 vorgegebenen Grenzen. Dies ist aus Sicherheitsgründen bevorzugt.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm durch eine fahrerseitige Betätigung der Hochschalt-Betätigungseinrichtung 10a der Betätigungseinrichtung 10 eine Hochschaltung manuell ausgelöst wird und eine definierte Zeitspanne vor dieser manuell ausgelösten Hochschaltung keine automatische Schaltungsauslösung über die jeweilige aktuell gültige Schaltkennlinie 12 erfolgt ist, wird die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Hochschaltkennlinie an der für die bei der manuellen Schaltungsauslösung aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs gültigen Stützstelle, die vom aktuellen Fahrerwunsch und von den aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs abhängig ist, automatisch angepasst.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm durch eine fahrerseitige Betätigung der Rückschalt-Betätigungseinrichtung 10b der Betätigungseinrichtung 10 eine Rückschaltung manuell ausgelöst wird und eine definierte Zeitspanne vor dieser manuell ausgelösten Rückschaltung keine automatische Schaltungsauslösung über die jeweilige aktuell gültige Schaltkennlinie 12 erfolgt ist, wird die aktuelle Schaltkennlinie wiederum automatisch angepasst, und zwar die für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte, aktuell gültige Rückschaltkennlinie an der für die bei der manuellen Schaltungsauslösung aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs gültigen Stützstelle.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm eine automatische Hochschaltung auf Grundlage einer aktuell gültigen Hochschaltkennlinie des Konfigurations-Fahrprogramms ausgelöst wird, und wenn anschließend an diese automatische Schaltungsauslösung der Hochschaltung innerhalb einer definierten Zeitspanne durch eine fahrerseitige, manuelle Betätigung der Rückschalt-Betätigungseinrichtung 10b der Betätigungseinrichtung 10 eine Rückschaltung manuell ausgelöst wird, wird die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Hochschaltkennlinie angepasst, und zwar an der für die aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs gültigen Stützstelle. In diesem Fall kann dann darauf geschlossen werden, dass die automatisch ausgelöste Hochschaltung nicht gewünscht ist, sodass dann die Hochschaltkennlinie angepasst wird.
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Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm auf Basis einer aktuellen Rückschaltkennlinie, die für das Konfigurations-Fahrprogramm steuerungsseitig hinterlegt ist, automatisch eine Rückschaltung ausgelöst wird, und wenn anschließend an diese automatische Schaltungsauslösung der Rückschaltung innerhalb einer definierten Zeitspanne durch eine fahrerseitige Betätigung der Hochschalt-Betätigungseinrichtung 10a eine Hochschaltung manuell ausgelöst wird, wird die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Rückschaltkennlinie angepasst, und zwar an der für die aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs gültigen Stützstelle. In diesem Fall wird dann darauf geschlossen, dass die automatische Rückschaltung nicht gewünscht ist, sodass dann die Rückschaltkennlinie angepasst wird.
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Die Anpassung der jeweiligen Stützstelle der jeweiligen aktuell gültigen Schaltkennlinie wird vorzugsweise gewichtet vorgenommen. Eine entsprechend anzupassende Stützstelle wird dann abhängig von einer manuellen Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 im Konfigurations-Fahrprogramm gewichtet angepasst, also nur in einem bestimmten Anteil angepasst bzw. geändert.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass der Gewichtungsfaktor umso kleiner ist, je höher die Anzahl der für die aktuelle Stützstelle vorgenommenen Anpassungen ist. Liegt also für eine aktuelle Stützstelle eine geringe Anzahl vorgenommener Anpassungen vor, so wird eine entsprechende Stützstelle infolge einer aktuellen Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 im Konfigurations-Fahrprogramm stärker geändert als dann, wenn für die aktuelle Stützstelle bereits eine hohe Anzahl an Anpassungen vorgenommen wurde.
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Hierdurch kann einerseits eine möglichst schnelle, bedarfsgerechte Anpassung von Schaltkennlinien im Konfigurations-Fahrprogramm an die Bedürfnisse eines Fahrers realisiert werden, andererseits wird verhindert, dass eine über einen längeren Zeitraum angepasste bzw. adaptierte Schaltkennlinie infolge einer einzelnen nachfolgenden Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 bei angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm zu stark verändert wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es demnach, in einem speziellen Konfigurations-Fahrprogramm Schaltkennlinien an die Bedürfnisse eines Fahrers anzupassen und im Getriebesteuergerät 7 diese Anpassung permanent zu speichern, sodass angepasste Schaltkennlinien auch für nachfolgende Fahrzyklen zur Verfügung stehen.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Steuerungseinrichtung zum Betreiben des Getriebes 4, wobei es sich bei dieser Steuerungseinrichtung um das Getriebesteuergerät 7 handelt. In dem Getriebesteuergerät 7 sind Schaltkennlinien hinterlegt, auf Grundlage derer in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs im Getriebe 4 Schaltungen automatisch auslösbar und ausführbar sind. Die Steuerungseinrichtung ist ausgeführt, um das oben beschriebene Verfahren auszuführen. Hierzu verfügt die Steuerungseinrichtung über hardwareseitige und softwareseitige Mittel. Zu den hardwareseitigen Mitteln gehören Datenschnittstellen, um mit den an der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beteiligten Baugruppen, Daten auszutauschen, so zum Beispiel mit dem Fahrpedal 9, den Betätigungseinrichtungen 10, 11 sowie dem Getriebe 4. Ferner zählen zu den hardwareseitigen Mitteln ein Prozessor zur Datenverarbeitung und ein Speicher zur Datenspeicherung, insbesondere ein nicht-flüchtiger Speicher, um im Konfigurations-Fahrprogramm vorgenommene Anpassungen von Schaltkennlinien permanent zu speichern. Dann, wenn fahrerseitig das Konfigurations-Fahrprogramm angewählt ist, löst die Steuerungseinrichtung, also das Getriebesteuergerät 7, in Abhängigkeit des Fahrerwunsches und in Abhängigkeit weiterer Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs auf Grundlage einer in der Steuerungseinrichtung für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegten Schaltkennlinie im Getriebe 4 Schaltungen automatisch aus. Dann, wenn bei fahrerseitig angewähltem Konfigurations-Fahrprogramm fahrerseitig durch eine fahrerseitige Betätigung der Betätigungseinrichtung 10 manuell eine Schaltung ausgelöst wird, passt die Steuerungseinrichtung die aktuelle, für das Konfigurations-Fahrprogramm hinterlegte Schaltkennlinie an der für den aktuell gültigen Stützstelle automatisch an, wobei die Steuerungseinrichtung 7 diese Anpassung permanent speichert, um dieselbe für nachfolgende Fahrzyklen zur Verfügung zu stellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Antriebsaggregat
- 3
- Abtrieb
- 4
- Getriebe
- 5
- Schaltelement
- 6
- Trennkupplung
- 7
- Steuerungseinrichtung / Getriebesteuergerät
- 8
- Steuerungseinrichtung / Motorsteuergerät
- 9
- Fahrpedal
- 10
- Betätigungseinrichtung
- 10a
- Hochschalt-Betätigungseinrichtung
- 10b
- Rückschalt-Betätigungseinrichtung
- 11
- Betätigungseinrichtung
- 12
- Schaltkennlinie
- 13
- Minimum-Schaltkennlinie
- 14
- Maximum-Schaltkennlinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1285185 B1 [0004]
- DE 102005022795 A1 [0005]