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Stand der Technik
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Die Offenbarung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Daten, wobei die Vorrichtung eine Aufzeichnungseinrichtung zur Aufzeichnung von ein Ereignis charakterisierenden Ereignisinformationen aufweist.
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Die Offenbarung betrifft ferner ein Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.
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Datenverarbeitungsvorrichtungen zum Aufzeichnen von Ereignisinformationen sind bekannt, beispielsweise bei Fahrtenschreibern von Fahrzeugen oder Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen.
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Offenbarung der Erfindung
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Bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Daten, wobei die Vorrichtung eine Aufzeichnungseinrichtung zur Aufzeichnung von ein Ereignis charakterisierenden Ereignisinformationen aufweist, und eine Datenschnittstelle zum Austausch von Daten mit wenigstens einer weiteren Vorrichtung, wobei die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen an die wenigstens eine weitere Vorrichtung zu senden und die wenigstens eine weitere Vorrichtung dazu aufzufordern, die gesendeten Ereignisinformationen zu bestätigen. Dadurch können vorteilhaft die Ereignisinformationen mit der wenigstens einen weiteren Vorrichtung geteilt werden, was eine dezentrale Auswertung bzw. Speicherung ermöglicht. Ferner wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, die genannte Bestätigung von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung zu erhalten, wodurch gegenseitg, also durch mehrere Parteien, bestätigbare bzw. bestätigte Ereignisinformationen gebildet werden können. Diese können vorteilhaft für eine spätere Beurteilung des Ereignisses herangezogen werden, wobei durch die gegenseitige Bestätigung ein objektiver Maßstab gegeben ist und nachträgliche individuelle Manipulationen ausgeschlossen bzw. zumindest aufgedeckt werden können. Die weitere Vorrichtung kann beispielsweise dann eine Bestätigung betreffend übersandte Ereignisinformationen an die Vorrichtung ausgeben, wenn sie die von der Vorrichtung übersandten Ereignisinformationen validiert hat, z.B. durch Vergleich mit selbst aufgezeichneten Ereignisinformationen, insbesondere bezüglich desselben Ereignisses.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung eine mit den gesendeten Ereignisinformationen assoziierte Bestätigung zu empfangen. Dies ermöglicht die Bildung einer Übereinkunft („Konsensus“) zwischen der Vorrichtung und der wenigstens einen weiteren Vorrichtung über die Ereignisinformationen und z.B. das zumindest zeitweise Speichern der empfangenen Bestätigung, z.B. für einen zukünftigen Nachweis der Übereinkunft.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung durch die Vorrichtung zu bestätigende Ereignisinformationen zu empfangen, und diese empfangenen Ereignisinformationen zu bestätigen. Auf diese Weise können mehrere Vorrichtungen gemäß den Ausführungsformen im Sinne der vorstehend beschriebenen Vorrichtung und der mindestens einen weiteren Vorrichtung zusammenwirken. Mit anderen Worten kann bei weiteren Ausführungsformen die Vorrichtung auch auf die Übermittlung von Ereignisinformationen durch eine andere Vorrichtung reagieren, insbesondere diese Ereignisinformationen (ggf. nach vorheriger Prüfung eigener Ereignisinformationen) bestätigen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen an mehrere weitere Vorrichtungen zu senden, wodurch die Ereignisinformationen dezentral gespeichert und/oder aggregiert und ggf. für eine zukünftige Auswertung genutzt werden können. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann auf diese Weise auch eine Übereinkunft über Ereignisinformationen zwischen mehr als zwei Vorrichtungen bzw. mehreren n-Tupeln von Vorrichtungen, mit n > 2, (also z.B. auch innerhalb größerer Gruppen von Vorrichtungen) ermöglicht bzw. erzielt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen und/oder die Bestätigung zumindest zeitweise zu speichern, wobei insbesondere das Speichern lokal in der Vorrichtung und/oder in wenigstens einer weiteren Einheit erfolgt. Hierfür können die Ereignisinformationen und/oder die Bestätigung z.B. an die wenigstens eine weitere Einheit, z.B. einen Cloud-Speicher bzw. ein Serversystem, übertragen werden, in dem sie dann gespeichert werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen und/oder die Bestätigung unter Verwendung kryptografischer Algorithmen zu bearbeiten, insbesondere digital zu signieren und/oder zu verschlüsseln. Dadurch ist eine besonders sichere, insbesondere fälschungssichere, Verarbeitung und/oder Speicherung der Informationen bzw. Daten ermöglicht.
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Beispielsweise ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen denkbar, dass die Vorrichtung und/oder die wenigstens eine weitere Vorrichtung Ereignisinformationen bzw. eine damit assoziierte Bestätigung digital signiert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Ereignisinformationen Sensordaten der Vorrichtung und/oder weiterer technischer Systeme umfassen, insbesondere wenigstens einen physikalischen Parameter (Zeit und/oder Temperatur und/oder Position und/oder Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung und/oder Drehrate) und/oder Bilddaten charakterisierende Sensordaten, wie sie beispielsweise mittels einer Digitalkamera erhaltbar sind.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Vorrichtung z.B. eine Sensoreinrichtung aufweisen, die zur Ermittlung wenigstens eines Teils der genannten Ereignisinformationen ausgebildet ist. Alternativ oder ergänzend können bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen Ereignisinformationen auch von weiteren Einheiten (in der Nähe befindliche andere technische Systeme wie z.B. Smartphones usw.) erhalten und mittels der Aufzeichnungseinrichtung der Vorrichtung aufgezeichnet werden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Verarbeitung von Daten, wobei die Vorrichtung eine Aufzeichnungseinrichtung zur Aufzeichnung von ein Ereignis charakterisierenden Ereignisinformationen aufweist, und eine Datenschnittstelle zum Austausch von Daten mit wenigstens einer weiteren Vorrichtung, wobei die Vorrichtung zumindest einen Teil der Ereignisinformationen an die wenigstens eine weitere Vorrichtung sendet und die wenigstens eine weitere Vorrichtung dazu auffordert, die gesendeten Ereignisinformationen zu bestätigen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung eine mit den gesendeten Ereignisinformationen assoziierte Bestätigung empfängt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zumindest einen Teil der Ereignisinformationen und/oder die Bestätigung zumindest zeitweise speichert, wobei das Speichern lokal in der Vorrichtung und/oder in wenigstens einer weiteren Einheit erfolgt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zumindest einen Teil der Ereignisinformationen und/oder die Bestätigung unter Verwendung kryptografischer Algorithmen bearbeitet, insbesondere digital signiert und/oder verschlüsselt.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine, bevorzugt mobile, Einrichtung, insbesondere ein Steuergerät für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug oder Elektrofahrrad, aufweisend wenigstens eine Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen. Die Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen und/oder eine vergleichbare Funktionalität kann bei weiteren Ausführungsformen z.B. auch in ein Smartphone integriert sein.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Verwendung der Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen und/oder des Verfahrens gemäß den Ausführungsformen und/oder der mobilen Einrichtung gemäß den Ausführungsformen zur Sammlung und/oder, insbesondere gegenseitigen, Bestätigung und/oder Speicherung, insbesondere dezentralen Speicherung, von ein Ereignis charakterisierenden Ereignisinformationen.
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Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
- 2 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform,
- 3 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- 4 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform, und
- 5 schematisch ein vereinfachtes Betriebsszenario gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsformen.
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1 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Vorrichtung 100 gemäß einer Ausführungsform. Die Vorrichtung 100 weist eine Aufzeichnungseinrichtung 110 zur Aufzeichnung von ein Ereignis E charakterisierenden Ereignisinformationen EI auf, und eine Datenschnittstelle 120 zum Austausch von Daten D1 mit wenigstens einer weiteren Vorrichtung 100'. Die Vorrichtung 100 ist dazu ausgebildet, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen EI an die wenigstens eine weitere Vorrichtung 100' zu senden (z.B. über die Datenschnittstelle 120) und die wenigstens eine weitere Vorrichtung 100' dazu aufzufordern, die gesendeten Ereignisinformationen EI zu bestätigen. Dadurch können vorteilhaft die Ereignisinformationen EI mit der wenigstens einen weiteren Vorrichtung 100' geteilt werden, was eine dezentrale Auswertung bzw. Speicherung ermöglicht. Ferner wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, die genannte Bestätigung von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung 100' zu erhalten (z.B. über die Datenschnittstelle 120), wodurch gegenseitg, also durch mehrere Parteien 100, 100', bestätigbare bzw. bestätigte Ereignisinformationen gebildet werden können. Diese können vorteilhaft für eine spätere Beurteilung des Ereignisses E herangezogen werden, wobei durch die gegenseitige Bestätigung ein objektiver Maßstab gegeben ist und nachträgliche individuelle Manipulationen ausgeschlossen bzw. zumindest aufgedeckt werden können. Die weitere Vorrichtung 100' kann beispielsweise dann eine Bestätigung betreffend übersandte Ereignisinformationen EI an die Vorrichtung 100 ausgeben, wenn sie die von der Vorrichtung 100 übersandten Ereignisinformationen EI validiert hat, z.B. durch Vergleich mit selbst aufgezeichneten Ereignisinformationen El', insbesondere bezüglich desselben Ereignisses E.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 dazu ausgebildet ist, von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung 100' eine mit den gesendeten Ereignisinformationen EI assoziierte Bestätigung zu empfangen (z.B. über die Datenschnittstelle 120). Dies ermöglicht die Bildung einer Übereinkunft („Konsensus“) zwischen der Vorrichtung 100 und der wenigstens einen weiteren Vorrichtung 100' über die Ereignisinformationen EI und z.B. das zumindest zeitweise Speichern der empfangenen Bestätigung, z.B. für einen zukünftigen Nachweis der Übereinkunft.
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Auf diese Weise können beispielsweise beide Vorrichtungen 100, 100' betreffende Ereignisinformationen EI dezentral gespeichert und gegenseitig bestätigt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Aufzeichnungseinrichtung 110 über eine Recheneinheit 111 (z.B. Rechenkern) mit zugeordneter Speichereinheit 112 (z.B. Flash-EEPROM) verfügen, wobei die Recheneinheit 111 z.B. den Betrieb der Vorrichtung 100 steuert, z.B. unter Verwendung eines in der Speichereinheit 112 gespeicherten Computerprogramms.
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2 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben der Vorrichtung 100 gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsformen. In Schritt 300 zeichnet die Vorrichtung 100 mittels ihrer Aufzeichnungseinrichtung 110 das Ereignis E charakterisierende Ereignisinformationen EI auf. In Schritt 302 sendet die Vorrichtung 100 zumindest einen Teil der Ereignisinformationen EI an die wenigstens eine weitere Vorrichtung 100', vgl. Bezugszeichen D1 aus 1. In Schritt 304 fordert die Vorrichtung 100 die weitere Vorrichtung 100' dazu auf, die von der Vorrichtung 100 an die weitere Vorrichtung 100' gesendeten Ereignisinformationen EI zu bestätigen. Bei bevorzugten Ausführungsformen erfolgt die Kommunikation bzw. der Datenaustausch zwischen den Vorrichtungen 100, 100' über die Datenschnittstelle 120 der Vorrichtung 100, wobei die weitere Vorrichtung 100' z.B. eine vergleichbare Datenschnittstelle (nicht gezeigt) aufweisen kann. Bei weiteren Ausführungsformen ist auch denkbar, dass die Kommunikation bzw. der Datenaustausch zwischen den Vorrichtungen 100, 100' über ein Kommunikationsnetzwerk (z.B. öffentliches Netz (z.B. Internet) oder privates Netz) erfolgt und/oder unter Einbeziehung einer weiteren Einheit 400 (3).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 dazu ausgebildet ist, von der wenigstens einen weiteren Vorrichtung 100' durch die Vorrichtung 100 zu bestätigende Ereignisinformationen zu empfangen, und diese empfangenen Ereignisinformationen zu bestätigen. Auf diese Weise können mehrere Vorrichtungen 100 gemäß den Ausführungsformen im Sinne der vorstehend beschriebenen Vorrichtung 100 und der mindestens einen weiteren Vorrichtung 100' zusammenwirken. Mit anderen Worten kann bei weiteren Ausführungsformen die Vorrichtung 100 auch auf die Übermittlung von Ereignisinformationen durch eine andere Vorrichtung 100 reagieren, insbesondere diese Ereignisinformationen (ggf. nach vorheriger Prüfung eigener Ereignisinformationen) bestätigen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 (1) dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen EI an mehrere weitere Vorrichtungen zu senden, wodurch die Ereignisinformationen dezentral gespeichert und/oder aggregiert und ggf. für eine zukünftige Auswertung genutzt werden können. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann auf diese Weise auch eine Übereinkunft über Ereignisinformationen zwischen mehr als zwei Vorrichtungen bzw. mehreren n-Tupeln von Vorrichtungen, mit n > 2, (also z.B. auch innerhalb größerer Gruppen von Vorrichtungen) ermöglicht bzw. erzielt werden.
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3 zeigt hierzu beispielhaft ein vereinfachtes Flussdiagramm weiterer bevorzugter Ausführungsformen. In Schritt 300 zeichnet die Vorrichtung 100 - wie vorstehend bereits unter Bezugnahme auf 2 beschrieben - mittels ihrer Aufzeichnungseinrichtung 110 das Ereignis E (1) charakterisierende Ereignisinformationen EI auf. Sodann sendet die Vorrichtung 100 die Ereignisinformationen EI an die weitere Vorrichtung 100', vgl. Pfeil 302 aus 3, und fordert die weitere Vorrichtung 100' dazu auf, die von der Vorrichtung 100 an die weitere Vorrichtung 100' gesendeten Ereignisinformationen EI zu bestätigen, vgl. Pfeil 304.
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Die weitere Vorrichtung 100' kann beispielsweise dann eine Bestätigung B betreffend die übersandten Ereignisinformationen EI an die Vorrichtung 100 ausgeben, wenn sie die von der Vorrichtung 100 übersandten Ereignisinformationen EI validiert hat, z.B. durch Vergleich 340 mit selbst aufgezeichneten Ereignisinformationen EI' (1), insbesondere bezüglich desselben Ereignisses, vgl. Schritt 350 aus 3.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen sendet die Vorrichtung 100 die Ereignisinformationen EI zusätzlich noch an wenigstens eine weitere Einheit 400, vgl. den Pfeil EI", bei dem es sich z.B. um ein Serversystem oder ein Cloud-System handeln kann. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen sendet die weitere Vorrichtung 100' die Bestätigung B' noch an wenigstens eine weitere Einheit 400, vgl. den Pfeil B'.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen EI und/oder die Bestätigung B zumindest zeitweise zu speichern, wobei insbesondere das Speichern lokal in der Vorrichtung 100 und/oder in wenigstens einer weiteren Einheit 100', 400 erfolgt. Hierfür können die Ereignisinformationen EI und/oder die Bestätigung B z.B. an die wenigstens eine weitere Einheit 400 übertragen werden, in dem sie dann gespeichert werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 dazu ausgebildet ist, zumindest einen Teil der Ereignisinformationen EI und/oder die Bestätigung B unter Verwendung kryptografischer Algorithmen zu bearbeiten, insbesondere digital zu signieren und/oder zu verschlüsseln. Diese Bearbeitung bzw. Verarbeitung kann z.B. durch die Recheneinheit 111 (1) ausgeführt werden. Dadurch ist eine besonders sichere, insbesondere fälschungssichere, Verarbeitung und/oder Speicherung der Informationen bzw. Daten ermöglicht.
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Beispielsweise ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen denkbar, dass die Vorrichtung 100 und/oder die wenigstens eine weitere Vorrichtung 100' Ereignisinformationen EI bzw. eine damit assoziierte Bestätigung B digital signiert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Ereignisinformationen EI Sensordaten der Vorrichtung 100 und/oder weiterer technischer Systeme 500 (1) umfassen, insbesondere wenigstens einen physikalischen Parameter (Zeit und/oder Temperatur und/oder Position und/oder Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung und/oder Drehrate) und/oder Bilddaten (z.B. digitale Fotoaufnahmen) charakterisierende Sensordaten.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Vorrichtung 100 (1) z.B. eine optionale Sensoreinrichtung 130 aufweisen, die zur Ermittlung wenigstens eines Teils der genannten Ereignisinformationen EI ausgebildet ist. Alternativ oder ergänzend können bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen Ereignisinformationen EI auch von weiteren Einheiten 500 (insbesondere in der Nähe der Vorrichtung 100 bzw. des Ereignisses E befindliche andere technische Systeme wie z.B. Smartphones 500 usw.) erhalten und mittels der Aufzeichnungseinrichtung 110 der Vorrichtung 100 aufgezeichnet werden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung 100 insbesondere gemäß den vorstehend unter Bezugnahme auf 2, 4 beschriebenen Ausführungsformen. Bei weiteren Ausführungsformen kann die weitere Vorrichtung 100' eine zu der Vorrichtung 100 vergleichbare Funktionalität bzw. Konfiguration aufweisen.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine, bevorzugt mobile, Einrichtung 1000, vgl. 4, insbesondere ein Steuergerät für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug oder Elektrofahrrad, aufweisend wenigstens eine Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen und/oder eine vergleichbare Funktionalität kann bei weiteren Ausführungsformen z.B. auch in ein Smartphone integriert sein.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Verwendung der Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen und/oder des Verfahrens gemäß den Ausführungsformen und/oder der (bevorzugt mobilen) Einrichtung 1000 gemäß den Ausführungsformen zur Sammlung und/oder gegenseitigen Bestätigung und/oder Speicherung, insbesondere dezentralen Speicherung, von ein Ereignis E charakterisierenden Ereignisinformationen EI.
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Bei dem Ereignis E kann es sich beispielsweise um einen Verkehrsunfall handeln, an dem wenigstens zwei Fahrzeuge beteiligt sind, von denen das erste Fahrzeug die Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen und von denen das zweite Fahrzeug die weitere Vorrichtung 100' (oder eine weitere Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen) aufweist. Unter Anwendung des Prinzips gemäß den Ausführungsformen können die Vorrichtungen 100, 100' wie vorstehend beispielhaft unter Bezugnahme auf 1 bis 4 beschrieben, insbesondere automatisch (also ohne das Erfordernis einer Interaktion mit einer Person), einen Konsens über die Ereignisinformationen EI und damit z.B. einen Unfallhergang beschreibende Informationen erzielen und ggf. eine dezentrale Speicherung der Ereignisinformationen EI, EI', EI" und entsprechender Bestätigungen B, B' bewirken. Dadurch kann später der Unfallhergang basierend auf objektiven und übereinstimmenden Fakten EI effizient rekonstruiert werden.
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5 zeigt schematisch ein vereinfachtes Betriebsszenario gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsformen. Blockpfeil B1 bezeichnet erste Ereignisinformationen, wie sie z.B. durch eine Vorrichtung 100 (1) bei dem Auftreten eines Ereignisses E (1) erhalten werden, und die Blockpfeile B2 bis BN bezeichnen weitere Ereignisinformationen, wie sie z.B. durch weitere der Vorrichtung 100 (1) entsprechende Vorrichtungen bei dem Auftreten des Ereignisses E (1) erhalten werden. Die Ereignisinformationen aller Vorrichtungen werden vorliegend aggregiert, beispielsweise durch Speichern in einem Cloud-System 400 (3), wodurch aggregierte Ereignisinformationen AEI erhalten werden. Unter Anwendung des Prinzips gemäß den Ausführungsformen werden die aggregierten Ereignisinformationen AEI oder zumindest Teile hiervon durch eine oder mehrere der beteiligten Vorrichtungen 100 bestätigt (ggf. nach vorheriger Aufforderung im Sinne von Schritt 304 von 2), vgl. die Blockpfeile B1', wodurch authentifizierte Ereignisinformationen AEI' erhalten werden, die wiederum in einem bzw. dem Cloud-System 400 ( 3) (und/oder dezentral in zumindest manchen der beteiligten Vorrichtungen) speicherbar sind. Bei Bedarf, z.B. zur Klärung bzw. Bewertung des Ereignisses E, können die authentifizierten Ereignisinformationen AEI' z.B. aus dem Cloud-System 400 abgerufen werden, vgl. die Blockpfeile B2'.
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Nachstehend sind weitere Aspekte und Vorteile weiterer bevorzugter Ausführungsformen beschrieben.
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Das Prinzip gemäß den Ausführunsgformen ermöglicht die Vorsehung von, insbesondere mobilen, Einrichtungen 1000 (4), die zumindest teilweise Funktionen bzw. Aufgaben eines allgemein akzeptierten Organes, beispielsweise der Polizei, übernehmen können. Die Vorrichtung 100 gemäß den Ausführungsformen kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen eine reale Situation charakterisierende Informationen in Form der Ereignisinformationen EI und/oder hierüber getroffene Vereinbarungen (vgl. die Bestätigung B) vorteilhaft insbesondere zeitnah, unveränderlich, allgemein akzeptiert und unabhängig von Personen oder spezieller Infrastruktur festhalten. Unter Anwendung des Prinzips gemäß den Ausführungsformen kann z.B. verhindert werden, dass sich ein Straßenverkehrsteilnehmer dem Festhalten der Situation im Sinne der Ermittlung von Informationen über ein Ereignis E wie z.B. einen Verkehrsunfall, entziehen kann. Vorteilhaft können bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen fälschungssichere kryptografische Algorithmen, insbesondere zur Bestätigung und Dokumentation von Situationen und Vorgängen, genutzt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können die genannten Algorithmen auf Computersystemen oder eingebetteten Systemen bzw. deren Recheneinheiten ausgeführt werden, die beispielsweise von der Vorrichtung 100 bzw. dem System 400 umfasst sein können, vgl. Recheneinheit 111 (1). Ferner ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen denkbar, Hardwarebeschleuniger in der Vorrichtung 100 vorzusehen, die die Ausführung der genannten kryptografischen Algorithmen beschleunigen.
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Besonders vorteilhaft können unter Anwendung des Prinzips gemäß den Ausführungsformen Situationen und Vorgänge bzw. diese Situationen und Vorgänge beschreibende Ereignisinformationen allgemein gültig, fälschungssicher und ohne die Notwendigkeit einer exekutiven Instanz wie der Polizei gespeichert und anschließend veröffentlicht werden. Hierzu können beispielsweise Landfahrzeuge wir Kraftfahrzeuge oder Elektrofahrräder bzw. deren Steuergeräte um die Funktionalität der Vorrichtung 100 ergänzt werden.
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Das Prinzip gemäß den Ausführungsformen ermöglicht das Vermeiden gewollter oder ungewollter Veränderungen der Ereignisinformationen EI, die zeitnahe Verfügbarkeit der Feststellung der Ereignisinformationen EI, die Vermeidung des Entzugs eines Teilnehmers, die sichere Bestätigung B des Konsens und, darauf aufbauend, das sichere und unveränderbare Festhalten und Zuordnen von Schäden.
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Besonders vorteilhaft kann unter Anwendung des Prinzips gemäß den Ausführungsformen ein verteiltes Computersystem umfassend die Vorrichtungen 100, 100' und ggf. 400 gebildet bzw. verwendet werden, die z.B. zu einer Übereinkunft (Konsensus) kommen, mittels der Bestätigung B (3). Des weiteren kann die Funktionalität der Vorrichtung 100 bei weiteren Ausführungsformen in einem Mobilgerät wie z.B. einem Smartphone vorgesehen sein, oder auch in stationären Geräten z.B. aus dem Bereich der Verkehrsleittechnik. Darüber hinaus können bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen Ressourcen (z.B. Smartphones bzw. Vorrichtungen 100 (z.B. parkender Fahrzeuge)) von an dem Ereignis E Unbeteiligten (z.B. Zeugen) und/oder von vorhandener Infrastruktur verwendet werden.
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Kommt es nun z.B. zu einer Kollision von zwei Fahrzeugen, so werden z.B. die vorhanden Sensordaten aller beteiligten und unbeteiligten Parteien in Form entsprechender Ereignisinformationen B1, B2, .., BN (5) ausgetauscht bzw. aggregiert, vgl. Bezugszeichen AEI. Bei weiteren Ausfüfhrungsformen können ein oder mehrere Ereignisinformationen B1, B2, .., BN auch lokal in einer Vorrichtung 100 eines Teilnehmers aggregiert bzw. gespeichert werden. Bevorzugt werden die gesammelten bzw. aggregierten Ereignisinformationen, vorzugsweise gegenseitig (bezogen auf jeweils mindestens zwei Teilnehmer bzw. deren Vorrichtungen 100, 100') mittels fälschungssicheren kryptografischen Algorithmen (z.B. Blockchain-Technologie, Public Key Verfahren) durch beteiligte und/oder unbeteiligte Parteien bzw. deren Vorrichtungen 100, 100' bestätigt. Anschließend liegen die (bestätigten) Daten in authentifizierter Form vor, vorzugsweise dezentral gespeichert auf den verschiedenen Vorrichtungen und/oder einem Cloud-System 400. Diese Daten können dann im Nachgang von einer auswertenden Instanz (z.B. Gerichte oder Versicherungen) verwendet werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das vorstehend beschriebene Verfahren für das Bilden einer Übereinkunft (Aufforderung 304 (3), Bestätigung B) z.B. im Falle einer Kollision von mit den Vorrichtungen 100, 100' ausgerüsteten Fahrzeugen verwendet werden, aber auch z.B. für das Festhalten eines Schadens (z.B. bestätigte Bilder eines Unfallschadens). Des Weiteren kann der Prozess auch durch eine einzelne Partei (z.B. im Falle eines Parkremplers) angestoßen werden und die Bestätigung B durch eine einzelne Partei bestätigt werden. Trotzdem können die Daten an weitere Personen gesendet werden (im Falle eines Parkremplers an das beschädigte Fahrzeug).