DE102018210475A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs - Google Patents
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- B60W40/08—Estimation or calculation of non-directly measurable driving parameters for road vehicle drive control systems not related to the control of a particular sub unit, e.g. by using mathematical models related to drivers or passengers
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- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs für ein Fahrzeug, wobei der fahrerunabhängige Bremsvorgang dann ausgelöst wird, wenn wenigstens eine die Bedienung eines Bremsbedienelements durch den Fahrer repräsentierende Bremsbediengröße einen veränderlichen Schwellenwert überschreitet. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass- dass eine die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers repräsentierende Aufmerksamkeitsgröße ermittelt wird und- dass der veränderliche Schwellenwert abhängig von der Aufmerksamkeitsgröße ist.
Description
- Stand der Technik
- Die
DE 10 2006 015 483 A1 offenbart ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs, mit einem Unterdruck-Bremskraftverstärker und mit einer Unterdruckquelle. Dabei ist vorgesehen, dass ein veränderlicher Auslöseschwellenwert, bei dessen Überschreiten ein automatischer Bremsvorgang ausgelöst wird, abhängig von dem Unterdruckniveau oder des Unterdruckgradienten des Unterdruck-Bremskraftverstärkers ist. - Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs für ein Fahrzeug, wobei der fahrerunabhängige Bremsvorgang, insbesondere Vollbremsvorgang, dann ausgelöst wird, wenn wenigstens eine die Bedienung eines Bremsbedienelements durch den Fahrer repräsentierende Bremsbediengröße einen veränderlichen Schwellenwert überschreitet, dadurch gekennzeichnet,
- - dass eine die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers repräsentierende Aufmerksamkeitsgröße ermittelt wird und
- - dass der veränderliche Schwellenwert abhängig von der Aufmerksamkeitsgröße ist.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremsbediengröße um die Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremsbediengröße um eine Größe handelt, welche die vom Fahrer auf das Bremspedal ausgeübte Kraft definiert.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass mit sinkender bzw. abnehmender Aufmerksamkeit des Fahrers der veränderliche Schwellenwert abgesenkt wird.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers mittels eines Fahrermüdigkeitserkennungssystems ermittelt wird. Derartige Systeme sind bereits bekannt und es wird aufgrund von Analysen fahrdynamischer Daten oder von die Präzision der Fahrspurhaltung kennzeichnenden Daten auf einen übermüdeten Fahrer geschlossen. Auch durch die Analyse der Bewegungen der Augenlider eines Fahrers, welche von einem Videosystem bzw. Kamerasystem erfasst werden, kann auf die Müdigkeit des Fahrers geschlossen werden.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers mittels eines Kamerasystems ermittelt wird.
- Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät, in welchem der Programmcode zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren hinterlegt ist.
- Die Zeichnung umfasst die
1 und2 . -
1 zeigt die Anpassung eines Pedalgeschwindigkeitsschwellenwertes als Funktion der Zeit. -
2 zeigt die Anpassung eines Pedaldruckschwellenwertes als Funktion der Zeit. - Die Erfindung hat den Kerngedanken, die Auslöseschwellen einer Bremsassistenzfunktion, insbesondere einer hydraulischen Bremsassistenzfunktion, an die Fahreraufmerksamkeit anzupassen. Dabei werden die Auslöseschwellen bei erkannter Müdigkeit oder Ablenkung des Fahrers herabgesetzt, da dann die Wahrscheinlichkeit einer Gefahrensituation erhöht ist. Ebenfalls wird hierdurch die möglicherweise schwächere Bremspedalbetätigungskraft in einer Gefahrenbremsung berücksichtigt. Bei einer Bremsassistenzfunktion bzw. einem Bremsassistenten wird dann eine automatische Bremsung, insbesondere eine Vollbremsung oder Notbremsung, ausgelöst, wenn eine oder mehrere die Bremspedalbetätigung durch den Fahrer charakterisierende Größen, z.B. die Bremspedalbetätigungsgeschwindigkeit oder die Bremspedalbetätigungskraft, vorgegebene Schwellenwerte überschreiten.
- Den Kern der Erfindung bildet die Einbindung einer Fahreraufmerksamkeitserkennungsfunktion in der Festlegung der Auslöseschwellen einer Bremsassistenzfunktion. In vielen Fahrzeugen sind Systeme zur Fahreraufmerksamkeitserkennung heute bereits integriert. Auch durch eine Müdigkeitserkennungsfunktion kann auf die Aufmerksamkeit des Fahrers zurückgeschlossen werden. Ein müder Fahrer reagiert häufig verspätet, da sich dessen Reaktionszeit verlängert. Insbesondere in solch einer Situation wäre eine erleichterte Aktivierung einer Bremsassistentenfunktion von Vorteil, die den Fahrer beim Erreichen der Vollverzögerung unterstützt. Weiterhin ist der Fahrer vielleicht nicht mehr in der Lage das Bremspedal mit ausreichender Kraft und Geschwindigkeit zu betätigen, um die standardmäßig vorgegebenen Auslöseschwellen zu überschreiten.
- In den
1 und2 ist in Abszissenrichtung jeweils die Zeit mit den eingezeichneten Zeitpunkten 2h, 4h und 6h aufgetragen. In Ordinatenrichtung ist in1 der Pedalgeschwindigkeitsschwellenwert in mm/s und in2 Pedaldruckschwellenwert in bar aufgetragen, welcher einem Pedalkraftschwellenwert entspricht. - Die
1 und2 verdeutlichen schematisch die Anpassung der Bremsassistentenauslöseschwellen an die Aufmerksamkeit des Fahrers. Der Bremsassistent wird in einer Ausführungsform z.B. ausgelöst, wenn der Fahrer mit einer definierten Mindestpedalkraft und einer definierten Mindestpedalgeschwindigkeit bremst. Wird durch eine Fahreraufmerksamkeitserkennungsfunktion erkannt, dass der Fahrer unaufmerksamer wird, dann werden die Auslöseschwellen für die Pedalkraft und die Pedalgeschwindigkeit herabgesetzt. In den1 und2 erfolgt dies beispielhaft in 2 Stufen. - Nach 2h Fahrtzeit wird von der Fahreraufmerksamkeitserkennungsfunktion erkannt, dass der Fahrer langsam müde wird und es erfolgt die erste Reduzierung der Auslöseschwellenwerte. Diese Punkte sind in
1 mit101 und in2 mit201 gekennzeichnet. Im Beispiel von1 wird der Auslöseschwellenwert von 245 mm/s auf 150 mm/s reduziert, d.h. der Fahrer kann rascher den Bremsassistenten aktivieren. Nach 4h Fahrzeit erkennt die Fahreraufmerksamkeitserkennungsfunktion das der Fahrer sehr müde ist und die Auslöseschwellen werden ein weiteres Mal reduziert, diesmal im Beispiel von1 von 150 mm/s auf 100 mm/s. Dies ist mit102 bzw.202 bezeichnet. Nach6h legt der Fahrer eine Pause ein und die Auslöseschwellen des Bremsassistenten werden wieder auf die Standardwerte erhöht, wie in den1 bzw.2 durch103 bzw.203 eingezeichnet. - Die in
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006015483 A1 [0001]
Claims (7)
- Verfahren zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs für ein Fahrzeug, wobei der fahrerunabhängige Bremsvorgang dann ausgelöst wird, wenn wenigstens eine die Bedienung eines Bremsbedienelements durch den Fahrer repräsentierende Bremsbediengröße einen veränderlichen Schwellenwert überschreitet, dadurch gekennzeichnet, - dass eine die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers repräsentierende Aufmerksamkeitsgröße ermittelt wird und - dass der veränderliche Schwellenwert abhängig von der Aufmerksamkeitsgröße ist.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremsbediengröße um die Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremsbediengröße um eine Größe handelt, welche die vom Fahrer auf das Bremspedal ausgeübte Kraft definiert. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mit sinkender Aufmerksamkeit des Fahrers der veränderliche Schwellenwert abgesenkt wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers mittels eines Fahrermüdigkeitserkennungssystems ermittelt wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Aufmerksamkeit des Fahrers mittels eines Kamerasystems ermittelt wird. - Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102018210475.1A DE102018210475A1 (de) | 2018-06-27 | 2018-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102018210475.1A DE102018210475A1 (de) | 2018-06-27 | 2018-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102018210475A1 true DE102018210475A1 (de) | 2020-01-02 |
Family
ID=68886004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE102018210475.1A Pending DE102018210475A1 (de) | 2018-06-27 | 2018-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines fahrerunabhängigen Bremsvorgangs |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE102018210475A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102006015483A1 (de) | 2006-04-03 | 2007-10-04 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs |
-
2018
- 2018-06-27 DE DE102018210475.1A patent/DE102018210475A1/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102006015483A1 (de) | 2006-04-03 | 2007-10-04 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs |
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