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Die Erfindung betrifft ein Schimmelwarngerät zur Überwachung eines Raumes hinsichtlich einer Schimmelbildungsgefahr.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Pyrometer zur Untersuchung eines Messobjekts bekannt, die mit einem Luftfeuchte- und Umgebungstemperatursensor ausgestattet sind, wobei basierend auf Messdaten dieser Sensoren ein Risiko einer möglichen Wasserkondensation an dem Messobjekt und damit ein Risiko von Schimmelbildung bewertet wird.
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Darüber hinaus sind Frühwarnsysteme bekannt, die ein Raumklima unter Verwendung von Luftfeuchte- und Umgebungstemperatursensoren kontinuierlich, insbesondere in gewissen Zeitintervallen, charakterisieren und ein Risiko von Schimmelbildung bewerten.
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Aus
DE 10 2014 107 690 A1 ist ferner ein Schimmelwarngerät zur Überwachung eines Raumklimas bekannt. Zur Abschätzung der Gefahr von Schimmelbildung weist das Schimmelwarngerät einen Sensor zur Messung einer Raumfeuchtigkeit, einen Sensor zur Messung einer Raumtemperatur sowie einen Sensor zur Messung einer Wandfeuchtigkeit und einen Sensor zur Messung einer Wandtemperatur einer hinsichtlich einer Schimmelbildungsgefahr zu untersuchenden Wand auf. Diese Sensoren sind mit einem Mikrocontroller verbunden, welcher dazu eingerichtet ist, aus gemessenen und/oder aus berechneten Werten Warnstufen zu ermitteln, die auf einem Anzeigeelement ausgebbar sind.
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Gegenüber dem in
DE 10 2014 107 690 A1 vorgeschlagenen Schimmelwarngerät besteht eine Aufgabe darin, einem durch das Schimmelwarngerät selbst verursachten Schimmelbildungsrisiko entgegenzuwirken.
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Die Erfindung geht aus von einem Schimmelwarngerät zur Überwachung eines Raumklimas, wie es in ähnlicher Weise in
DE 10 2014 107 690 A1 vorgeschlagenen wird. Das Schimmelwarngerät weist ein Gehäuse auf, ferner zumindest:
- - zumindest einen Sensor zur Messung einer Luftfeuchte und einer Lufttemperatur einer Umgebung des Gehäuses,
- - zumindest einen Sensor zur Messung einer Temperatur einer auf Schimmelbildungsgefahr zu untersuchenden Oberfläche, insbesondere einer Oberfläche einer Wand.
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Erfindungsgemäß spannt das Gehäuse des Schimmelwarngeräts ein durch drei Gehäuseseiten definiertes Koordinatensystem auf, wobei der zumindest eine Sensor zur Messung der Temperatur der Oberfläche derart in dem Gehäuse angeordnet ist, dass er die Temperatur im Bereich des Koordinatenursprungs misst.
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Unter einer Gehäuseseite ist dabei eine Wand des Gehäuses, insbesondere eine Gehäuseseitenfläche des Gehäuses, zu verstehen. Unter dem Koordinatenursprung ist dabei der Bereich zu verstehen, in dem sich solche Achsen des Koordinatensystems, die von diesem definiert sind, schneiden. Äquivalent ist dieser Koordinatenursprung durch den Bereich definiert, in dem sich die drei Gehäuseseiten (theoretisch) - genauer die durch die drei Gehäuseseiten definierten Ebenen - schneiden.
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Unter „im Bereich“ ist zu verstehen, dass der Sensor zur Messung der Temperatur der Oberfläche zumindest auf den Koordinatenursprung gerichtet in oder auf dem Gehäuse des Schimmelwarngeräts angeordnet ist. In einer Ausführungsform ermittelt der Sensor die Temperatur in einem lokal begrenzten Bereich um den Koordinatenursprung herum, wobei der Bereich einen Kugelradius von weniger als 1 cm, bevorzugt von weniger als 0,5 cm, besonder bevorzugt von weniger als 0,2 cm um den Koordinatenursprung herum aufweist.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist der zumindest eine Sensor zur Messung der Temperatur der Oberfläche ein berührungslos messender Sensor, insbesondere ein Thermopile oder ein IR-Sensor. Ein Infrarot-Temperatursensor (IR-Sensor) ist dabei zur berührungslosen Erfassung von in einem Erfassungsbereich des Infrarot-Temperatursensors emittierter Infrarotstrahlung, insbesondere von Wärmestrahlung, vorgesehen, aus der der Infrarot-Temperatursensor eine Temperatur der Oberfläche ermittelt. Auf diese Weise kann ein auf die Temperatur der Oberfläche besonders empfindlicher Sensor angegeben werden. In einer alternativen Ausführungsform kann der berührungslos messende Sensor auch als ein Lufttemperatursensor realisiert sein, der in einem Abstand von weniger als 2 cm, bevorzugt von weniger als 1 cm, besonders bevorzugt von weniger als 0,5 cm zu dem Koordinatenursprung in oder auf dem Gehäuse des Schimmelwarngeräts angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist das Koordinatensystem als ein kartesisches Koordinatensystem realisiert, bei dem zwischen je zwei Achsen des Koordinatensystems eingeschlossene Winkel im Wesentlichen 90° aufweisen. Unter „im Wesentlichen“ ist „im Rahmen des technisch möglichen“ zu verstehen. Insbesondere weichen die Winkel um weniger als 5°, bevorzugt um weniger als 2°, besonders bevorzugt um weniger als 1° von 90° ab. Auf diese Weise bildet das Gehäuse des Schimmelwarngeräts eine „Gehäuseecke“ aus, die bei Anwendung des Schimmelwarngeräts auf einer auf Schimmelgefahr zu untersuchenden Oberfläche besonders gut in eine Raumecke, beispielsweise in eine Ecke einer Fensterlaibung, angeordnet werden kann.
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In einer alternativen Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist das Koordinatensystem als ein schiefwinkliges Koordinatensystem realisiert, bei dem zumindest ein zwischen einem Paar von Achsen des Koordinatensystems eingeschlossener Winkel weniger als 90° aufweist, beispielsweise 70°, 45° oder dergleichen. Auf diese Weise ist das Gehäuse besonders platzsparend und schmal konstruiert und kann vorteilhaft für Bereiche eines Raumes eingesetzt werden, an denen nur geringer Platzbedarf zur Verfügung steht (beispielsweise für enge Fensterlaibungen oder an Dachschrägen).
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts weist das Gehäuse ferner eine an die jeweils drei Gehäuseseiten angrenzende, weitere Gehäuseseite auf, in oder auf der der zumindest eine Sensor zur Messung der Temperatur der Oberfläche angeordnet ist. Derart weist das Gehäuse eine „angefaste Gehäuseecke“ auf, in oder auf der der Sensor angeordnet ist. Insbesondere ist der Sensor somit auf den Koordinatenursprung geneigt in oder an dem Gehäuse angeordnet, wobei gleichzeitig der Koordinatenursprung frei (insbesondere frei von Gehäuse) bleibt. Auf diese Weise bildet das Gehäuse des Schimmelwarngeräts eine „freie Ecke“ bzw. ein Gehäuse mit einer ausgesparten Ecke auf, mit der voran das Gehäuse des Schimmelwarngeräts in eine Raumecke platziert werden kann, ohne die Luftzirkulation in der Raumecke zu behindern. Insbesondere kommt dabei der Koordinatenursprung in der Raumecke zu liegen. In einer Ausführungsform weist diese weitere Gehäuseseite einen Abstand von weniger als 2 cm, insbesondere von weniger als 1 cm, ganz insbesondere von weniger als 0,5 cm zu dem Koordinatenursprung auf.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist der zumindest eine Sensor zur Messung der Luftfeuchte und der Lufttemperatur der Umgebung des Gehäuses in oder auf einer Gehäuseseite des Gehäuses angeordnet, die bei Anordnung des Schimmelwarngeräts auf einer Oberfläche eines Raumes (bei Anwendung des Schimmelwarngeräts) auf einer von der Oberfläche abgewandten Gehäuseseite liegt. Auf diese Weise befindet sich der zumindest eine Sensor zur Messung der Luftfeuchte und der Lufttemperatur der Umgebung in optimaler Weise auf der zum offenen Raum hin ausgerichteten Seite des Gehäuses.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts weist zumindest eine der das Koordinatensystem aufspannenden Gehäuseseiten, bevorzugt zumindest zwei der das Koordinatensystem aufspannenden Gehäuseseiten, besonders bevorzugt zumindest drei der das Koordinatensystem aufspannenden Gehäuseseiten, zumindest ein Abstandselement auf. Unter einem Abstandelement ist insbesondere ein Abstandshalter zu verstehen, der in einem Ausführungsbeispiel als ein Vorsprung der Gehäuseseite, als eine Erhebung der Gehäuseseite, als eine Rippe der Gehäuseseite oder dergleichen ausgebildet sein kann. Insbesondere kann das zumindest eine Abstandselement einstückig mit einer Gehäuseseite realisiert sein. In einem Ausführungsbeispiel überragt das zumindest eine Abstandselement die zugehörige Gehäuseseite um zumindest 1 mm, insbesondere um zumindest 3 mm, ganz insbesondere um zumindest 5 mm. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Schimmelwarngerät bei Anwendung, d.h. bei Positionierung auf einer Oberfläche wie einer Wand, nicht unmittelbar mit einer Gehäuseseite an die Wand angrenzend platziert werden kann, sondern stets eine isolierende, eine Belüftung der Oberfläche und insbesondere des Bereichs des Koordinatenursprungs fördernde Beabstandung zur Oberfläche resultiert. In einer Ausführungsform weist die bei Anwendung des Schimmelwarngeräts auf einer zu untersuchenden Oberfläche zu liegen kommende Gehäuseseite Abstandselemente auf. In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform weisen die bei einer Anwendung des Schimmelwarngeräts nicht auf einer zu untersuchenden Oberfläche zu liegen kommenden Gehäuseseiten Abstandselemente auf. Insbesondere kann durch die Vorsehung von Abstandselementen verhindert werden, dass durch das Schimmelwarngerät selbst die Belüftung der zu untersuchenden Oberfläche verhindert und Schimmelbildung gefördert wird.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts weist das Gehäuse Öffnungen auf, insbesondere Öffnungen nahe des Sensors zur Messung der Temperatur der Oberfläche, die einen Luftaustausch im Bereich des Koordinatenursprungs durch das Gehäuse hindurch ermöglichen. Derartige Belüftungsschlitze oder Belüftungsöffnungen dienen ebenfalls einer Belüftung der zu untersuchenden Oberfläche und insbesondere des Bereichs des Koordinatenursprungs, sodass über die Öffnungen der zumindest eine Sensor sowie der Bereich im Koordinatenursprung im Austausch mit der Luft des Raumes steht. Unter „nahe“ ist dabei insbesondere in einem Abstand von weniger als 2 cm, bevorzugt von weniger als 1 cm, besonders bevorzugt von weniger als 0,5 cm zu verstehen.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts weist das Schimmelwarngerät einen Lüfter, insbesondere einen Ventilator, auf, der eine aktive Belüftung im Bereich des Koordinatenursprungs ermöglicht. Unter einer aktiven Belüftung ist dabei ein Austausch von Luft aus dem Raum und zwischen Schimmelwarngerät und Oberfläche, auf der das Schimmelwarngerät bei dessen Anwendung platziert ist, zu verstehen. Derart kann insbesondere eine kontinuierliche Belüftung der durch das Schimmelwarngerät bedeckten Oberfläche des Raumes ermöglicht werden. Auf diese Weise können natürliche Lüftungsverhältnisse für die Oberfläche gewährleistet werden. Eine Schimmelbildung aufgrund unzureichender Lüftung unter dem Gehäuse des Schimmelwarngeräts kann hierdurch vermieden werden.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform weist das Schimmelwarngerät eine chemische Substanz zur Entfeuchtung im Bereich des Koordinatenursprungs auf. Unter einer derartigen chemischen Substanz ist beispielsweise hygroskopisches Salz oder Kieselgel oder dergleichen zu verstehen. Auf diese Weise kann eine aktive Entfeuchtung der durch das Schimmelwarngerät bedeckten Oberfläche des Raumes ermöglicht werden und somit eine Schimmelbildungsgefahr, induziert durch das Schimmelwarngerät, verhindert werden.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform weist das Schimmelwarngerät ein Heizelement auf, das zur Entfeuchtung im Bereich des Koordinatenursprungs dient. Unter einem derartigen Heizelement ist beispielsweise ein Wärme erzeugender Draht zu verstehen. Auf diese Weise kann ebenfalls eine aktive Entfeuchtung der durch das Schimmelwarngerät bedeckten Oberfläche des Raumes ermöglicht werden und somit eine Schimmelbildungsgefahr, induziert durch das Schimmelwarngerät, verhindert werden.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts weist dieses ferner eine Auswertevorrichtung zur Ermittlung einer Information über eine Schimmelbildungsgefahr auf der Oberfläche aus einem Messwert für die Luftfeuchte des Raumes und/oder einem Messwert für die Lufttemperatur des Raumes und/oder einem Messwert für die Temperatur der Oberfläche und/oder einem Messwert für die Feuchte der Oberfläche auf. In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist die Auswertevorrichtung dazu vorgesehen, über einen längeren Zeitraum Messwerte für die Luftfeuchte des Raumes, Messwerte für die Lufttemperatur des Raumes, Messwerte für die Temperatur der Oberfläche und/oder Messwerte für die Feuchte der Oberfläche aufzunehmen und diese unter Verwendung von Berechnungsmodellen, insbesondere unter Verwendung von Schimmelwachstumsmodellen, zu analysieren und eine Handlungsinformation abzuleiten. Somit können auf besonders einfache Weise über einen längeren Zeitraum hinweg Messwerte aufgenommen werden, die vorteilhaft zur Auswertung der Schimmelbildungsgefahr verwendet werden können. Die Messwerte können dabei kontinuierlich und/oder in Intervallen ermittelt und der Auswertevorrichtung zur Auswertung zur Verfügung gestellt werden. Ferner können die Messwerte auch gespeichert werden. Unter Anwendung von Berechnungsmodellen, beispielsweise eines Isoplethenmodells oder eines physikalischen Modells einer Schimmelspore, kann mittels der Auswertevorrichtung eine Information hinsichtlich der Schimmelbildungsgefahr ausgewertet werden. Insbesondere kann die Schimmelbildungsgefahr auf der untersuchten Oberfläche bewertet werden. Dabei wir vorteilhaft nicht nur eine zu einem gegebenen Zeitpunkt vorliegende Ist-Situation bewertet, sondern auch auf die bereits aufgenommen Messwerte zurückgegriffen. Auf diese Weise kann eine besonders präzise und verlässliche Information bezüglich der Schimmelbildungsgefahr ausgegeben werden. Insbesondere berücksichtigt die Information bezüglich der Schimmelbildungsgefahr eine über einen längeren Zeitraum ermittelte Entwicklung der ermittelten Messwerte von Luftfeuchte des Raumes, Lufttemperatur des Raumes, Feuchte der Oberfläche und/oder Temperatur der Oberfläche.
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Mittels der Information über die Schimmelbildungsgefahr kann ferner eine Handlungsinformation für den Anwender des Schimmelwarngeräts abgeleitet werden. Eine derartige Handlungsinformation kann konkrete Hinweise auf durchzuführende Schritte umfassen, wie beispielsweise „Lüften“ oder „Temperatur im Raum senken“ oder „keine Handlungen vorzunehmen“. Die Handlungsinformation kann beispielsweise durch definierte und in dem Schimmelwarngerät abgelegte „kritische Szenarien“ abgeleitet werden. Fallen beispielsweise Messwerte in einen bestimmten, vorab definierten Bereich - sinkt beispielsweise die Temperatur des Raumes unter einen kritischen Wert - oder ergeben sich ungünstige Kombinationen von Messwerten - beispielsweise der Luftfeuchte des Raumes und der Temperatur der Oberfläche - so greift die Auswertevorrichtung auf vorgefertigte und in dem Schimmelwarngerät hinterlegte Handlungsinformationen zu. Diese Handlungsinformationen können beispielsweise in Form einer Tabelle, die die Bedingungen für eine jeweilige Handlungsinformation sowie die zugehörige Handlungsinformation umfasst, in dem Schimmelwarngerät gespeichert sein.
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In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist dieses ferner gekennzeichnet durch eine Ausgabevorrichtung zur Ausgabe der Information über die Schimmelbildungsgefahr. Die Ausgabevorrichtung kann in einer Ausführungsform als ein Bildschirm, als eine LED, als ein LED-Ring, als eine Datenkommunikationsschnittstelle wie beispielsweise eine WLAN- oder bluetooth-Datenkommunikationsschnittstelle oder dergleichen realisiert sein. In einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts ist die Ausgabevorrichtung des Schimmelwarngeräts dazu vorgesehen, dem Anwender die Handlungsinformation auszugeben. Beispielsweise können die von der Auswertevorrichtung ermittelten Handlungsanweisungen über eine bluetooth-Datenkommunikationsschnittstelle an ein mobiles Datenkommunikationsgerät übertragen werden. Unter der Ausgabevorrichtung soll hier zumindest ein Mittel verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, zumindest eine wechselnde Information akustisch, optisch und/oder taktil an einen Bediener auszugeben. Dies kann beispielsweise mittels eines Bildschirms, eines berührungssensitiven Bildschirms, eines Tonsignals, einer Veränderung eines Betriebsparameters, eines Vibrationsgebers und/oder einer LED-Anzeige realisiert werden. Insbesondere können derart auszugebende Informationen, beispielsweise betreffend die Schimmelbildungsgefahr und/oder Handlungsinformationen, an den Anwender des Schimmelwarngeräts ausgegeben werden. In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform kann die Ausgabevorrichtung auch, insbesondere zur Erhöhung des Anwenderkomforts, dazu vorgesehen sein, die entsprechenden auszugebenden Informationen an ein Daten verarbeitendes System auszugeben. Letzteres umfasst zumindest eine Ausgabe einer Information an ein externes Geräte wie ein Smartphone, ein Tablet-PC, ein PC sowie an ein anderes, einem Fachmann als sinnvoll erscheinendes externes Datengerät, das über eine Datenkommunikationsschnittstelle mit der Auswertevorrichtung des Schimmelwarngeräts verbindbar ist.
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Auf diese Weise kann ein besonders intuitiv bedienbares Schimmelwarngerät bereitgestellt werden.
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Ferner können in einer Ausführungsform des Schimmelwarngeräts auch die Auswertevorrichtung sowie die Ausgabevorrichtung in oder an dem Gehäuse des Schimmelwarngeräts angeordnet sein. Auf diese Weise kann ein besonders kompaktes Schimmelwarngerät realisiert werden.
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Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Schimmelwarngerät in einer Ausführungsform eine Energieversorgungsvorrichtung zu seiner Energieversorgung auf.
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Figurenliste
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Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreicher Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Elemente.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts in perspektivischer Ansicht;
- 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts in Seitenansicht in einer auf einer Oberfläche angeordneten Position;
- 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts in Aufsicht in einer auf einer Oberfläche angeordneten Position;
- 4 eine schematische Darstellung der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts in perspektivischer Ansicht einschließlich Koordinatensystem;
- 5 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts in Frontalansicht;
- 6 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts in Seitenansicht.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schimmelwarngeräts 10 in einer perspektivischen Ansicht. Das Schimmelwarngerät 10 dient dazu, an einer Oberfläche 20, insbesondere einer Wand 20', angeordnet zu werden, wie dies in 2 in einer Seitenansicht und in 3 in einer Aufsicht dargestellt ist.
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Das Schimmelwarngerät 10 weist, wie in 1 ferner dargestellt, zumindest einen Sensor 14 zur Messung einer Luftfeuchte und einer Lufttemperatur einer Umgebung 16 des Gehäuses 12 sowie zumindest einen Sensor 18 (vgl. insbesondere 5 und 6) zur Messung einer Temperatur einer auf Schimmelbildungsgefahr zu untersuchenden Oberfläche 20, insbesondere einer Oberfläche 20 einer Wand 20', auf. Ferner besteht das Gehäuse 12 aus zumindest drei Gehäuseseiten 22, 24, 26.
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Der zumindest eine Sensor 14 zur Messung der Luftfeuchte und der Lufttemperatur der Umgebung 16 des Gehäuses 12 ist in oder auf einer Gehäuseseite 34 des Gehäuses 12 angeordnet, die bei Anordnung des Schimmelwarngeräts 10 auf der Oberfläche 20 auf einer von der Oberfläche 20 abgewandten Seite des Gehäuses 12 liegt (vgl. insbesondere 2).
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Wie in 4 schematisch dargestellt ist, spannt das Gehäuse 12 durch die drei Gehäuseseiten 22, 24, 26 ein Koordinatensystem 28 auf und definiert somit drei Achsen 28a, 28b, 28c des Koordinatensystems 28. Das Koordinatensystem 28 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein kartesisches Koordinatensystem, bei dem zwischen je zwei Achsen 28a, 28b, 28c eingeschlossene Winkel (hier beispielsweise Winkel 40) im Wesentlichen 90° aufweisen. In einem hier nicht näher dargestellten, alternativen Ausführungsbeispiel kann das Koordinatensystem 28 auch als ein schiefwinkliges Koordinatensystem 28 realisiert sein, bei dem zumindest ein zwischen einem Paar von Achsen 28a,28b und/oder 28b,28c und/oder 28a,28c des Koordinatensystems 28 eingeschlossener Winkel weniger als 90° aufweist.
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Ferner ist der 4 - und ebenfalls den 5 und 6 - entnehmbar, dass das Gehäuse 12 ferner eine an die jeweils drei Gehäuseseiten 22, 24, 26 angrenzende weitere Gehäuseseite 32 aufweist (vgl. insbesondere 5), in oder auf der der zumindest eine Sensor 18 zur Messung der Temperatur der Oberfläche 20 angeordnet ist. Der zumindest eine Sensor 18 zur Messung der Temperatur der Oberfläche 20 ist dabei derart an oder in dem Gehäuse 12 angeordnet, dass er die Temperatur im Bereich des Koordinatenursprungs 30 misst. Dies ist in der in 6 dargestellten Seitenansicht besonders gut erkennbar. In dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sensor 18 als ein Infrarot-Sensor realisiert, der aus einem Empfangsbereich (hier durch einen gestrichelten Kegel angedeutet) Wärmestrahlung empfängt und daraus eine Temperatur im Bereich des Koordinatenursprungs 30 ableitet und somit misst. Der Sensor 18 weist dabei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Abstand 44 von 0,7 cm vom Koordinatenursprung 30 auf.
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Das Schimmelwarngerät 10 weist eine hier nicht näher dargestellte Auswertevorrichtung zur Ermittlung einer Information über eine Schimmelbildungsgefahr auf der Oberfläche 20 aus einem Messwert für die Luftfeuchte der Umgebung 16, einem Messwert für die Lufttemperatur der Umgebung 16 und einem Messwert für die Temperatur der Oberfläche 20 auf. Die Auswertevorrichtung ist außerdem dazu vorgesehen, über einen längeren Zeitraum Messwerte für die Luftfeuchte der Umgebung 16, Messwerte für die Lufttemperatur der Umgebung 16 sowie Messwerte für die Temperatur der Oberfläche 20 aufzunehmen und diese unter Verwendung von Berechnungsmodellen, insbesondere unter Verwendung von Schimmelwachstumsmodellen, zu analysieren und daraus eine Handlungsinformation abzuleiten. Insbesondere ist die Auswertevorrichtung mit den anderen Komponenten des Schimmelwarngeräts 10 signaltechnisch verbunden.
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Wie in 6 dargestellt ist, weist zumindest eine der das Koordinatensystem 28 aufspannenden Gehäuseseiten 22, 24, 26, bevorzugt zumindest zwei der das Koordinatensystem 28 aufspannenden Gehäuseseiten 22, 24, 26, besonders bevorzugt zumindest drei der das Koordinatensystem 28 aufspannenden Gehäuseseiten 22, 24, 26, zumindest ein Abstandselement 36 auf, sodass das Schimmelwarngerät stets geringfügig beabstandet zur Oberfläche 20 auf dieser angeordnet ist. Ferner weist das Gehäuse 12 des Schimmelwarngeräts 10 Öffnungen 38 auf (vgl. auch 5), insbesondere Öffnungen 38 in Umgebung des Sensors 18 zur Messung der Temperatur der Oberfläche 20, die einen Luftaustausch im Bereich des Koordinatenursprungs 30 durch das Gehäuse 12 hindurch ermöglichen.
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Ferner weist das Schimmelwarngerät 10, wie in 1 dargestellt, eine Ausgabevorrichtung 42 zur Ausgabe der Information über die Schimmelbildungsgefahr sowie zur Ausgabe einer Handlungsinformation an einen Anwender des Schimmelwarngeräts 10 auf. Die Ausgabevorrichtung 42 ist als ein im Gehäuse 12 integrierter, beleuchtbarer LED-Ring realisiert. Im Falle einer detektierten Schimmelbildungsgefahr leuchtet der LED-Ring rot, sodass ein Benutzer des Schimmelwarnungsgeräts 10 auf ein erhöhtes Schimmelbildungsrisiko hingewiesen wird (Handlungsanweisung: „Lüften“). In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Ausgabevorrichtung auch als eine bluetooth-Datenkommunikationsschnittstelle realisiert sein, mittels der die Handlungsanweisung an ein Datengerät wie ein Smartphone übertragen werden kann.
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Eine nicht näher dargestellte Energieversorgungsvorrichtung ist in Form einer Batterie realisiert, die in das Schimmelwarngerät 10 eingesetzt ist.
In einem hier nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel des Schimmelwarngeräts 10 kann dieses zusätzlich zu Öffnungen 38 einen integrierten Lüfter, insbesondere einen Ventilator, aufweisen, der eine aktive Belüftung im Bereich des Koordinatenursprungs 30 ermöglicht. Alternativ oder zusätzlich kann das Schimmelwarngerät 10 in seinem Inneren, insbesondere unmittelbar angrenzend an die Öffnungen 38, auch eine chemische Substanz wie beispielsweise Kieselgel zur Entfeuchtung im Bereich des Koordinatenursprungs 30 aufweisen. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann das Schimmelwarngerät 10 auch ein Heizelement aufweisen, unter dessen Verwendung, insbesondere ebenfalls unter Verwendung des integrierten Lüfters, erwärmte Luft zum Zwecke der Entfeuchtung auf den Bereich des Koordinatenursprungs 30 geleitet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014107690 A1 [0004, 0005, 0006]