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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Antreiben einer Trommel eines Fahrmischers, die eine elektrische Antriebseinrichtung aufweist. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Antreiben einer Fahrmischertrommel mit solch einer Vorrichtung.
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Stand der Technik
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Für den Transport von Qualitätsbeton vom Mischwerk zur Baustelle werden heutzutage fast ausschließlich Fahrmischer eingesetzt, mit denen ein Entmischen des Betons während des Transports verhindert werden kann. Ein Fahrmischer umfasst eine Trommel zur Betonaufnahme, die über eine Antriebseinrichtung angetrieben werden kann. In der Trommel ist eine Mischspirale vorgesehen, die je nach Drehrichtung ein Befüllen oder Entleeren der Trommel ermöglicht. Die
JP 2017 109 505 A2 und die
WO 16 068 020 A1 beziehen sich auf Fahrmischer, bei denen die Trommel über einen hydraulischen Motor angetrieben wird.
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Darstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Antreiben einer Mischertrommel eines Fahrmischers. Der Fahrmischer kann einen Grundrahmen und einen Mischeraufbau aufweisen, wobei der Mischeraufbau eine Mischertrommel und eine Vorrichtung zum Antreiben derselben gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aufweisen kann. Der Grundrahmen des Fahrmischers kann ein zwei-, drei- oder vierachsiger Lastkraftwagen sein, auf dem ein Mischeraufbau mit einer Trommel vorgesehen ist. Mit der Trommel können beispielsweise 6-7 m3, 8-9 m3 oder 10- 12 m3 Beton transportiert werden. Ebenfalls kann der Grundrahmen des Fahrmischers ein Sattelauflieger sein, auf dem ein Mischeraufbau mit einer Trommel vorgesehen ist, mit der beispielsweise bis zu 15 m3 Beton transportiert werden können.
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Die Vorrichtung weist einen elektrischen Motor zum Antreiben der Fahrmischertrommel über eine mechanische Wirkverbindung auf. Bei dem elektrischen Motor kann es sich um einen Synchron- oder Asynchronmotor handeln. Der elektrische Motor muss so ausgebildet sein, beispielsweise eine Leistung aufweisen, dass mit diesem die Mischertrommel eines Fahrmischers angetrieben werden kann. Der Antrieb erfolgt über eine mechanische Wirkverbindung. Ein Antreiben über eine mechanische Wirkverbindung erfordert eine ausschließlich mechanische Kopplung zwischen dem elektrischen Motor und der Mischertrommel. Dabei können in dem Antriebsstrang zwischen dem elektrischen Motor und der Fahrmischertrommel weitere mechanische Einrichtungen, beispielsweise eine Kupplung und/oder ein mechanisches Getriebe, vorgesehen sein. Es erfolgt jedoch keine Umwandlung in eine andere Energieform, die zum Antreiben der Mischertrommel verwendet wird. Insbesondere erfolgt keine Umwandlung der elektrischen Energie des Motors in hydraulische Energie.
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Die Vorrichtung weist ferner eine Steuereinrichtung mit einer Sollschnittstelle zum Bereitstellen einer Solldrehzahl der Fahrmischertrommel auf. Bei einer Schnittstelle kann es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung um eine Eingabe-/Ausgabeeinrichtung handeln, welche beispielsweise zum Senden und Empfangen von Datenströmen in paketierter oder unpaketierter Form ausgebildet sein kann. Die Schnittstellen der Steuereinrichtung können als separate Einrichtungen ausgebildet sein. Alternativ können einige oder alle der Schnittstellen der vorliegenden Erfindung auch über eine einzige Einrichtung, zum Beispiel einen Bus, verwirklicht werden.
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Unter einer Solldrehzahl der Trommel wird eine Drehzahl verstanden, die als angestrebte Trommeldrehzahl vorgegeben wird. Die Vorgabe kann beispielsweise unmittelbar durch einen Fahrer des Fahrmischers erfolgen, der die Solldrehzahl einstellt. Ebenso kann die Vorgabe mittelbar erfolgen, indem der Fahrer beispielsweise einen Befehl vorgibt, dem eine bestimmte Solldrehzahl durch die Steuereinrichtung zugeordnet wird. Zu unterscheiden ist die Solldrehzahl von der Istdrehzahl, welche die aktuell vorliegende Drehzahl der Trommel beschreibt. Die Steuereinrichtung ist mit dem elektrischen Motor verbunden und eingerichtet, um die Trommeldrehzahl über den elektrischen Motor einzustellen. Unter einer Einrichtung der Steuereinrichtung zum Ausführen einer bestimmten Funktion wird die spezifische Herrichtung dieser, also die Programmierung, zum Ausführen der Funktion verstanden. Ein Einstellen der Trommeldrehzahl kann ein Erhöhen, Verringern und/oder Konstanthalten der Trommeldrehzahl umfassen. Das Einstellen der Trommeldrehzahl erfordert jedoch eine konkrete Entscheidung durch die Steuereinrichtung zumindest eine dieser Aktionen einzuleiten.
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Das Einstellen der Trommeldrehzahl durch die Steuereinrichtung erfolgt auf Basis der über die Sollschnittstelle bereitgestellten Solldrehzahl. In anderen Worten ist die über die Sollschnittstelle bereitgestellte Solldrehzahl kausal für die Einstellung der Trommeldrehzahl. Dabei kann die Trommeldrehzahl so eingestellt werden, dass diese auf die Solldrehzahl erhöht oder verringert wird. Alternativ ist es im Rahmen der Einstellung aber auch denkbar, dass auf Basis der Solldrehzahl entschieden wird, die Trommeldrehzahl konstant zu halten. Dies ist auch dann möglich, wenn die Solldrehzahl und die aktuelle Istdrehzahl auseinanderfallen.
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Die Einstellung der Trommeldrehzahl durch die Steuereinrichtung erfolgt dabei derart, dass keine sicherheitskritischen Zustände des Fahrmischers auftreten. Bei einem sicherheitskritischen Zustand besteht eine inakzeptabel hohe Gefahr der Beschädigung von Maschine und/oder Mensch. Ein sicherheitskritischer Zustand liegt beispielsweise vor, wenn die Maschine an einem durch den Hersteller nicht zugelassenen Punkt betrieben wird. Berücksichtigt werden können beim Einstellen der Drehzahl beispielsweise die maximalen zulässigen Trommeldrehzahlen oder die Resonanzfrequenzen der Maschine, Überhitzungen und unverhältnismäßig hohe Abnutzungen von Bauteilen des Elektromotors und/oder sonstigen Bauteilen des Fahrmischers. Ebenso kann das Einstellen derart erfolgen, dass ein unkontrolliertes Verhalten, beispielsweise ein Aufschaukeln, von geladenem Gut vermieden wird. Der sicherheitskritische Zustand kann zum Zeitpunkt des Auftretens und/oder zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Gefahr für Mensch und/oder Maschine werden.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein sicherer Betrieb eines Fahrmischers ermöglicht, dessen Mischtrommel über einen elektrischen Motor angetrieben wird. Der elektrische Motor erlaubt dabei eine hohe Energieeffizienz. Daneben kann die Einstellung der Drehzahl ferner derart erfolgen, dass keine unkomfortablen Situationen für den Fahrer entstehen.
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Die Steuereinrichtung kann ferner eine Zustandsschnittstelle zum Bereitstellen eines Fahrzeugzustands aufweisen und eingerichtet sein, um die Trommeldrehzahl auf Basis des über die Zustandsschnittstelle bereitgestellten Fahrzeugzustands einzustellen. Damit ist die Einstellung der Drehzahl an den aktuellen Zustand des Fahrzeugs koppelbar. Gewisse Parameter können beispielsweise nur in bestimmten Fahrzeugzuständen zu sicherheitskritischen Situationen führen. Mit dieser Ausführungsform ist ein sicherer und variabler Betrieb des Fahrmischers möglich.
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Beispielsweise kann die Steuereinrichtung eingerichtet sein, um den aktuellen Fahrzustand des Fahrmischers über die Zustandsschnittstelle zu ermitteln. Unter dem Fahrzustand wird der Bewegungszustand des Fahrmischers verstanden. Es kann beispielsweise ermittelt werden, ob der Fahrmischer steht, langsam fährt, schnell fährt, geradeaus fährt und/oder um eine Kurve fährt. Die Steuereinrichtung kann die Trommeldrehzahl auf eine für den ermittelten Fahrzustand spezifische Maximaldrehzahl beschränken. Dabei kann beispielsweise im Stillstand eine andere maximale Drehzahl der Trommel akzeptabel sein als bei schneller Fahrt. Folglich kann im Rahmen dieser Ausführungsform eine kritische Trommeldrehzahl, die zu instabilen Situationen führen kann, unterbunden werden. Durch das Anpassen der maximalen Drehzahl an den Fahrzustand wird weiterhin eine hohe Variabilität in der Bedienung des Fahrmischers bereitgestellt.
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Ebenso kann die Steuereinrichtung eingerichtet sein, um eine Trommellast über die Zustandsschnittstelle zu ermitteln. Unter einer Trommellast wird die auf die Trommel wirkende Belastung durch beispielsweise geladenes Gut verstanden. Die Steuereinrichtung kann die Drehzahleinstellung an die ermittelte Trommellast anpassen. So kann beispielsweise beim Eingeben eines Notstops durch den Fahrer bei hoher Trommellast eine geringere Verzögerung gewählt werden als bei leerer Trommel. Durch das Berücksichtigen der Trommellast beim Einstellen der Drehzahl kann ein unkontrolliertes Verhalten von geladenem Gut verhindert werden.
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Die Steuereinrichtung kann ferner eine Generatorschnittstelle aufweisen und eingerichtet sein, um einen mit der Generatorschnittstelle verbundenen Generator in Abhängigkeit einer Energieanforderung der Vorrichtung zu steuern. Der Generator kann direkt oder über seine Leistungselektronik mit der Generatorschnittstelle verbunden sein. Der Generator kann dem Speisen einer Batterie dienen, über welche der elektrische Motor versorgt wird. Der Generator kann wiederum von einem Verbrennungsmotor des Fahrmischers angetrieben werden. Durch Steuern des Generators kann eine ausreichende Energieversorgung des elektrischen Motors sichergestellt werden. Dies ermöglicht einen sicheren und effizienten Betrieb der Mischtrommel.
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Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung eine Ausgabeschnittstelle aufweisen und eingerichtet sein, um einen Zustand der Vorrichtung, einen Befehl und/oder eine Warnung über die Ausgabeschnittstelle an eine Ausgabeeinrichtung auszugeben. Kann beispielsweise eine an der Sollschnittstelle bereitgestellte Solldrehzahl durch die Steuereinrichtung aufgrund von sicherheitskritischen Faktoren nicht realisiert werden, kann eine entsprechende Warnung an den Fahrer ausgegeben werden. Die Ausgabeeinrichtung kann ein Display in der Fahrerkabine des Fahrmischers sein. Ebenso kann beispielsweise eine Empfehlung zum Anpassen der Solldrehzahl ausgegeben werden. Durch diese Ausführungsform wird ein sicherer und effizienter Betrieb des Fahrmischers ermöglicht.
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Ferner ist es denkbar, dass die Steuereinrichtung beim Auftreten sicherheitskritischer Situationen selbst eine Aktion, beispielsweise einen Notstop, einleitet.
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Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Trommel für einen Fahrmischer mit einer Vorrichtung zum Antreiben der Trommel nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso bezieht sich die Erfindung auf einen Fahrmischer mit solch einer Trommel. Hinsichtlich des Verständnisses der einzelnen Merkmale und deren Vorteile wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
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Darüber hinaus bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Antreiben einer Fahrmischertrommel eines Fahrmischers unter Verwendung einer Vorrichtung nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Das Verfahren umfasst das Ermitteln einer Solldrehzahl der Trommel und das Einstellen der Trommeldrehzahl über den elektrischen Motor auf Basis der ermittelten Solldrehzahl. Das Einstellen der Trommeldrehzahl erfolgt derart, dass keine sicherheitskritischen Zustände des Fahrmischers auftreten. Hinsichtlich des Verständnisses der einzelnen Merkmale und deren Vorteile wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
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Figurenliste
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- 1 zeigt einen schematischen Aufbau eines Fahrmischers mit einer Vorrichtung zum Antreiben einer Fahrmischertrommel gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Antreiben einer Fahrmischertrommel gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
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In 1 ist ein schematischer Aufbau eines Fahrmischers 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Der Fahrmischer 1 dieser Ausführungsform umfasst einen mechanischen Antriebsstrang mit einem Verbrennungsmotor 2, der über eine Kupplung 3 und ein Fahrgetriebe 4 mit einem Differentialgetriebe 5 verbunden ist. Das Differentialgetriebe 5 verteilt ein Abtriebsdrehmoment des Fahrgetriebes 4 auf zwei Räder 6.1 und 6.2 des Fahrmischers 1. Der Verbrennungsmotor ist in dieser Ausführungsform ein Dieselmotor.
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An einem Nebenantrieb des Verbrennungsmotors 2 ist über eine Kupplung 7 ein elektrischer Generator 8 angebunden. Über die Leistungselektronik 9 des Generator 8 lässt sich ein Energiespeicher 10, beispielsweise ein Akkumulator und/oder Kondensator, laden. Die Leistungselektronik 9 des Generators 8 kann einen Gleichrichter, einen Schalter zum Schalten der elektrischen Verbindung zwischen Generator 8 und Energiespeicher 10 sowie weitere Bauelemente aufweisen.
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An den Energiespeicher 10 ist ferner ein elektrischer Motor 12 über eine Leistungselektronik 11 angebunden. Die Leistungselektronik 11 des Motors 12 kann einen Wechselrichter, einen Schalter zum Schalten der elektrischen Verbindung zwischen Energiespeicher 10 und elektrischem Motor 12 sowie weitere Bauelemente aufweisen. Der Motor 12 wird in dieser Ausführungsform mit Energie des Energiespeicher 10 betrieben.
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Mit dem elektrischen Motor 12 wird in dieser Ausführungsform über eine Kupplung 13 und ein Trommelgetriebe 14 eine Mischtrommel 15 des Fahrmischers 1 angetrieben. Das Trommelgetriebe 14 kann ein untersetzendes Getriebe sein. Der elektrische Motor 12 steht damit in mechanischer Wirkverbindung mit der Trommel 15. Folglich umfasst der Fahrmischer 1 dieser Ausführungsform keinen hydraulischen Antrieb zum Antreiben der Mischtrommel 15.
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Darüber hinaus umfasst der Fahrmischer 1 eine Steuereinrichtung 16, die eine erste Zustandsschnittstelle 17 aufweist, über welche ein Fahrzustand des Fahrmischers 1 bereitgestellt werden kann. Mit der ersten Zustandsschnittstelle 17 ist ein Fahrzustandssensor 18 verbunden. In dieser Ausführungsform lässt sich mittels des Fahrzustandssensors die Fahrzeuggeschwindigkeit messen. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass mittels des Fahrzustandssensors 18 ein im Fahrgetriebe 4 eingelegter Gang und/oder der Zustand einer Haltebremse des Fahrmischers 1 erfasst werden kann. Ebenso ist es möglich den Fahrzustand über einen GPS-Sensor zu ermitteln. Über den Fahrzustandssensor 18 können also Daten an die Steuereinrichtung 16 bereitgestellt werden, aus denen sich der Fahrzustand des Fahrmischers 1 ermitteln lässt.
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Darüber hinaus umfasst die Steuereinrichtung 16 eine zweite Zustandsschnittstelle 19, über welche die Drehzahl und/oder der Motorleistungsbedarf des Verbrennungsmotor 2 bereitgestellt werden kann. Hierfür ist in dem Verbrennungsmotor 2 eine Sensoreinrichtung zum Erfassen dieser Größen vorgesehen, die mit der zweiten Zustandsschnittstelle 19 verbunden ist. Über eine dritte Zustandsschnittstelle 20 ist mit der Steuereinrichtung 16 eine Sensoreinrichtung verbunden, über welche ein Zustand, beispielsweise ein Ladezustand und/oder eine Temperatur, des Energiespeichers 10 ermittelt werden kann.
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Die aktuelle Drehzahl der Mischtrommel 15 lässt sich über einen Drehzahlsensor 21 ermitteln, der in dieser Ausführungsform an der Abtriebswelle des elektrischen Motors 12 vor der Kupplung 13 vorgesehen ist. Der Drehzahlsensor 21 ist mit einer Istschnittstelle 22 der Steuereinrichtung 16 verbunden. Die Leistungselektronik 9 des Generators 8 ist mit einer Generatorschnittstelle 23 der Steuereinrichtung 16 verbunden und kann über diese gesteuert werden. Ebenso ist die Leistungselektronik 11 des elektrischen Motors 12 mit einer Motorschnittstelle 24 der Steuereinrichtung 16 verbunden und kann über diese gesteuert werden. Die Motorschnittstelle 24 fungiert ferner als weitere Zustandsschnittstelle 24, über welche die aktuelle Last der Trommel abgefragt werden kann.
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Der Fahrmischer 1 umfasst ferner eine Drehzahleingabeeinrichtung 25 zum Eingeben einer Solldrehzahl der Mischtrommel 15. Die eine Drehzahleingabeeinrichtung 25 oder mehrere Drehzahleingabeeinrichtungen kann oder können am hinteren Fahrzeug, oder im Fahrerhaus, oder über eine tragbare Vorrichtung beispielsweise per Funk oder parallel angeordnet beziehungsweise vorhanden sein. Die Drehzahleingabeeinrichtung 25 ist im Fahrerhaus vorgesehen und kann als digitales Tableau, Hebel, Spracheingabe und/oder auf andere Weise ausgebildet sein. Die Drehzahleingabeeinrichtung 25 ist mit einer Sollschnittstelle 26 der Steuereinrichtung 16 verbunden.
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Darüber hinaus umfasst der Fahrmischer 1 eine Anzeigeeinrichtung 27, die in dieser Ausführungsform als Display im Fahrerhaus oder an anderen Stellen der Drehzahleingabeeinrichtung 25 vorgesehen beziehungsweise angeordnet ist. Die Anzeigeeinrichtung 27 ist mit einer Ausgabeschnittstelle 28 der Steuereinrichtung 16 verbunden. Über eine Speicherschnittstelle 29 ist ferner ein Datenspeicher 30 an die Steuereinrichtung 16 angebunden. Ebenso umfasst die Steuereinrichtung 16 eine Kommunikationsschnittstelle 31, mit welcher ein Kommunikationsmodul 32 zum drahtlosen Übertragen von Daten der Steuereinrichtung 16 an einen Server verbunden ist. Dies kann in dieser Ausführungsform mittels Satellit erfolgen.
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Die Steuereinrichtung 16 ist eingerichtet, um das im Folgenden unter Bezugnahme auf 2 beschriebene Verfahren auszuführen. In einem ersten Schritt I wird über die Sollschnittstelle 26 ermittelt, was für eine Solldrehzahl der Mischtrommel 15 durch den Bediener über die Drehzahleingabeeinrichtung 25 eingegeben wurde. Die ermittelte Solldrehzahl wird mit der aktuellen Drehzahl der Trommel 15, welche über den Drehzahlsensor 21 und die Istschnittstelle 22 bereitgestellt wird, verglichen. Weichen Soll- und Ist-Drehzahl voneinander ab, ist eine Anpassung der Drehzahl der Mischtrommel 15 erforderlich.
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Hierzu wird zunächst in Schritt II der Fahrzustand des Fahrmischers 1 über den Fahrzustandssensor 18 und die erste Zustandsschnittstelle 17 ermittelt. Verschiedene Fahrzustände weisen unterschiedliche maximal erlaubte Mischtrommeldrehzahlen auf. Beispielsweise ist in dieser Ausführungsform die erlaubte Maximaldrehzahl im Stillstand höher als bei hohen Fahrtgeschwindigkeiten. Auf Basis des ermittelten Fahrzustands wird die maximal erlaubte Trommeldrehzahl ermittelt. Ist die Solldrehzahl höher als die erlaubte Maximaldrehzahl, wird die aktuelle Drehzahl konstant gehalten und nicht verstellt. Eine entsprechende Warnung beziehungsweise Mitteilung wird über die Ausgabeschnittstelle 28 an die Anzeigeeinrichtung 27 und den Fahrer ausgeben. Das Verfahren kehrt zurück zu Schritt I und ermittelt, ob eine neue Solldrehzahl eingegeben wurde.
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Befindet sich die in Schritt I ermittelte Solldrehzahl unterhalb der erlaubten Maximaldrehzahl für den in Schritt II ermittelten Fahrzustand, wird in einem Schritt III die Last der Trommel über die Leistungselektronik 11 des Motors 12 durch Abfrage des Trommelantriebsmoments ermittelt.
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In Abhängigkeit der ermittelten Trommellast wird in dieser Ausführungsform in einem Schritt IV eine Drehzahlrampe von der Istdrehzahl auf die Solldrehzahl bestimmt, die zu keinen sicherheitskritischen Zuständen des Fahrmischers 1 führt. Anschließend wird die Drehzahl der Mischtrommel 15 entsprechend der bestimmten Rampe über die Leistungselektronik 11 des Elektromotors 12 eingestellt. Unter einer Rampe wird ein linearer Anstieg von einer Ist- auf eine Sollgröße verstanden.
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In einem Folgeschritt V wird der Ladezustand des Energiespeichers 10 über die dritte Zustandsschnittstelle 20 ermittelt. Ebenso wird der aktuelle Leistungsbedarf des Verbrennungsmotors 2 über die zweite Zustandsschnittstelle 19 ermittelt. In Abhängigkeit der ermittelten Größen wird der Generator über dessen Leistungselektronik 9 über die Generatorschnittstelle 23 so gesteuert, dass ausreichend Energie sowohl für den Fahrantrieb als auch im Energiespeicher 10 bereitgestellt wird.
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Die in den Schritten I bis V ermittelten Daten werden in einem Schritt VI über die Speicherschnittstelle 29 auf dem Datenspeicher 30 gespeichert. Gespeichert werden können in diesem Zusammenhang Systemsignale, zeitliche Abläufe, Anzahl der Fahrten, Trommeldrehzahlen, Fahrtwege, Geschwindigkeiten und/oder weitere Daten. Ferner werden die gespeicherten Daten über die Kommunikationsschnittstelle 31 und das Kommunikationsmodul 32 an einen Server des Flottenbetreibers übertragen. Die Übertragung kann fortlaufend und/oder bei Abfrage erfolgen. Anschließend kehrt das Verfahren zurück zu Schritt I.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrmischer
- 2
- Verbrennungsmotor
- 3
- Kupplung
- 4
- Fahrgetriebe
- 5
- Differentialgetriebe
- 6.1, 6.2
- Räder
- 7
- Kupplung
- 8
- Generator
- 9
- Leistungselektronik Generator
- 10
- Energiespeicher
- 11
- Leistungselektronik Motor
- 12
- Motor
- 13
- Kupplung
- 14
- Trommelgetriebe
- 15
- Mischtrommel
- 16
- Steuereinrichtung
- 17
- erste Zustandsschnittstelle
- 18
- Fahrzustandssensor
- 19
- zweite Zustandsschnittstelle
- 20
- dritte Zustandsschnittstelle
- 21
- Drehzahlsensor
- 22
- Istschnittstelle
- 23
- Generatorschnittstelle
- 24
- Motorschnittstelle
- 25
- Drehzahleingabeeinrichtung
- 26
- Sollschnittstelle
- 27
- Anzeigeeinrichtung
- 28
- Ausgabeschnittstelle
- 29
- Speicherschnittstelle
- 30
- Datenspeicher
- 31
- Kommunikationsschnittstelle
- 32
- Kommunikationsmodul
- I
- Ermitteln Solldrehzahl
- II
- Ermitteln Fahrzustand
- III
- Ermitteln Trommellast
- IV
- Drehzahleinstellung Mischtrommel
- V
- Steuern Generator
- VI
- Speichern und Übertragen Daten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2017109505 A2 [0002]
- WO 16068020 A1 [0002]