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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auffinden eines Fahrzeug-Unterstellplatzes zum Schutz vor einem erwarteten Unwetter.
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Es existieren bereits Verfahren und „Parkplatz-App's“ zum Auffinden öffentlicher Stellplätze im Freien und in abgeschlossenen Parkflächen, wie z.B. in der
US2017137024A oder der
WO16066355A1 oder der
WO16066362A1 oder der
US2015088360A offenbart.
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Diese Verfahren berücksichtigen bei der Wahl des Parkplatzes allerdings nicht, dass Unwetter mit Sturm, Hagel und Blitz Fahrzeuge, die im Freien geparkt sind, stark beschädigen können.
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Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein entsprechendes Verfahren und Assistenzsystem bereitzustellen, das erweiterte Unterstellmöglichkeiten im Falle eines Unwetters bereitstellt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Auffinden eines Fahrzeug-Unterstellplatzes zum Unterstellen im Fall eines erwarteten Unwetters, wobei zur Bestimmung eines geeigneten Unterstellplatzes für den Fall eines Unwetters Daten der einen potentiellen Unterstellplatz aufweisenden Umgebung einer Straße während des Vorbeifahrens als Standort-Koordinaten aufgenommen werden und an eine zentrale Verwaltungseinheit übermittelt werden, wobei basierend auf diesen Daten eine Beurteilung erfolgt, ob ein für ein Fahrzeug geeigneter Unterstellplatz im Falle eines Unwetters vorhanden ist. Alternativ werden die Daten derart verarbeitet, dass eine Beurteilung erfolgt, ob ein für ein Fahrzeug geeigneter Unterstellplatz im Falle eines Unwetters vorhanden ist, und Informationen zu dem geeigneten Unterstellplatz werden an eine zentrale Verwaltungseinheit übermittelt. Zusätzlich oder alternativ werden in einer zentralen Verwaltungseinheit hinterlegte Daten abgerufen, ob ein geeigneter Unterstellplatz in der Nähe des Fahrzeugs vorhanden ist und Standort-Koordinaten zu einem gefundenen geeigneten Unterstellplatz abgerufen werden.
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Durch Bereitstellen von Informationen über kurzfristig erreichbare Unterstellplätze, welche normalerweise nicht als Parkplätze dienen, kann ein Schutz eines Fahrzeugs vor einem Schaden durch ein Unwetter erreicht werden.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Daten der einen potentiellen Unterstellplatz aufweisenden Umgebung einer Straße ferner mit einem Zeitstempel versehen werden.
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Somit wird ein weiteres Auswahlkriterium zur Wahl eines Unterstellplatzes bereitgestellt.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass als Umgebung einsehbare private Gelände und/oder einsehbare öffentliche Gelände erfasst werden und/oder ein Datenabgleich mit verfügbaren Registern oder Katastern erfolgt. Durch Erfassen von privaten und öffentlichen Geländen während des Vorbeifahrens können zusätzliche Unterstellplätze zu bereits hinterlegten Unterstellplätzen gefunden werden.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass zusätzlich eine Erfassung erfolgt, ob und wann ein erfasster Unterstellplatz erlaubt oder nicht erlaubt und/oder zugänglich, eingeschränkt zugänglich oder nicht zugänglich ist, und daraus eine Beurteilung erfolgt, ob ein geeigneter Unterstellplatz vorhanden ist. Durch die Beurteilung, ob der gefundene Unterstellplatz geeignet ist, also erlaubt und zugänglich ist, kann eine umfassende Datenbank mit entsprechenden Informationen aufgebaut werden.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass bei einem Vorbeifahren an einer bereits in der Verwaltungseinheit hinterlegten Umgebung diese wiederum aufgenommen wird und geprüft wird, ob die hinterlegten Daten bezüglich Vorhandensein und Zugänglichkeit des Unterstellplatzes noch aktuell sind, und wenn dies nicht der Fall ist, ein Aktualisieren der Daten erfolgt. Somit kann eine ständige Aktualisierung ohne zusätzlichen Aufwand erfolgen, da das vorbeifahrende Fahrzeug die Daten sammelt, wenn es die Strecke sowieso abfährt.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass als ein geeigneter Unterstellplatz im Falle eines Unwetters ein für das Fahrzeug vor dem Unwetter erreichbarer Platz ist, an dem es einen Schutz zumindest von oben erfährt. Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Unterstellplatz zumindest ein oder mehrere belaubte Bäume oder ein überstehendes Vordach oder eine Laderampe oder eine Tankstelle oder eine Logistikrampe oder ein privater Carport oder ein durch Ändern der vorgegebenen Route erreichbarer Tunnel ist. Durch Wahl eines geeigneten Unterstellplatzes kann das Fahrzeug geschützt werden, z.B. vor Hagel.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass der ermittelte geeignete Unterstellplatz lediglich für die Zeit des erwarteten Unwetters geeignet ist. Somit können auch Plätze, die nicht als Parkplätze ausgewiesen sind, als Unterstellplatz verwendet werden.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass im Falle eines erwarteten Unwetters ein Fahrzeug einen geeigneten Unterstellplatz in seiner Nähe abrufen kann und in der Verwaltungseinheit hinterlegt wird, dass dieser Unterstellplatz belegt ist. Somit können auch Fahrzeuge, die keine eigene Datenerfassung aufweisen, von den Informationen profitieren. Hierzu benötigen sie eine entsprechende Ausstattung zur Kommunikation, also mindestens Zugriff auf die Standort-Koordinaten, z.B. GPS-Koordinaten, des geeigneten Unterstellplatzes, und zum Navigieren dorthin.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass in Reaktion auf ein Erfassen, dass ein Unwetter erwartet wird, geprüft wird, ob ein geeigneter Unterstellplatz in der Nähe des Fahrzeugs vorhanden ist, und das Fahrzeug entweder automatisiert dorthin fährt oder dem Fahrer eine Route dorthin vorschlägt. Somit wird der Schutz auch für den Fall erweitert, in dem kein Fahrer im Fahrzeug sitzt.
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Ferner wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches einen durch das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche ermittelten Unterstellplatz als Information für einen Nutzer bereitstellt.
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Ferner wird ein Assistenzsystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, das dazu eingerichtet ist, einen Fahrzeug-Unterstellplatz zum Schutz vor einem erwarteten Unwetter aufzufinden, wobei es zur Bestimmung eines geeigneten Unterstellplatzes für den Fall eines Unwetters Daten der der einen potentiellen Unterstellplatz aufweisenden Umgebung einer Straße als Standort-Koordinaten während des Vorbeifahrens aufnimmt. Zusätzlich können diese mit einem Zeitstempel versehen sein. Diese werden entweder an eine zentrale Verwaltungseinheit übermittelt, die basierend auf diesen Daten eine Beurteilung vornimmt, ob ein für das Fahrzeug geeigneter Unterstellplatz im Falle eines Unwetters vorhanden ist. Alternativ werden die Daten derart verarbeitet, dass eine Beurteilung erfolgt, ob ein für ein Fahrzeug geeigneter Unterstellplatz im Falle eines Unwetters vorhanden ist, und Informationen zu dem geeigneten Unterstellplatz werden an eine zentrale Verwaltungseinheit übermittelt. Zusätzlich oder alternativruft das Assistenzsystem in einer zentralen Verwaltungseinheit hinterlegte Daten ab, ob ein geeigneter Unterstellplatz in der Nähe des Fahrzeugs vorhanden ist, und wenn ein Unterstellplatz vorhanden ist, das Fahrzeug entweder automatisiert dorthin bewegt oder dem Fahrer eine Route dorthin vorschlägt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Erfassung eines geeigneten Unterstellplatzes 10 für ein Fahrzeug im Falle eines Unwetters gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Erfassung eines nicht geeigneten Unterstellplatzes 11 für ein Fahrzeug im Falle eines Unwetters gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Erfassung eines geeigneten Unterstellplatzes 21 für ein Fahrzeug im Falle eines Unwetters gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Erfassung eines nicht geeigneten Unterstellplatzes 31 für ein Fahrzeug im Falle eines Unwetters gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die bisher bekannten Verfahren zum Auffinden von Parkplätzen betrachten öffentlich zugängliche Parkplätze und Parkflächen. Auch werden hier stets Parkplätze gesucht, d.h. Flächen, auf denen ein Fahrzeug 1 auch dauerhaft abgestellt werden kann. Es wird dabei nicht berücksichtigt, dass ein solcher Parkplatz im Falle eines Unwetters eventuell keine sichere Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug 1 bietet. Unter sichere Unterstellmöglichkeit ist hier zu verstehen, dass das Fahrzeug 1 so abgestellt wird, dass es keinen Schaden durch das Unwetter erleidet.
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Aber es können mittels der existierenden, bereits in vielen Fahrzeugen 1 verbauter Überwachungshardware, z.B. Stereokameras, bisher nicht in Betracht gezogene Unterstellmöglichkeiten ausfindig gemacht werden und als Unterstellplatz im Falle eines erwarteten Unwetters bereitgestellt werden. Ein geeigneter Unterstellplatz 10; 21 ist in diesem Zusammenhang eine Fläche bzw. Platz, auf dem das Fahrzeug 1 zumindest für die Dauer eines Unwetters abgestellt werden kann und vor dem Unwetter geschützt ist.
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Das heißt, der Platz ist zugänglich und es ist erlaubt, auf dem Platz für eine kurze Dauer, d.h. für die Dauer des Unwetters mit einer Pufferzeit vorher und nachher, zu stehen.
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Hierzu kann eine App, also ein Softwareprogrammprodukt, aufgebaut werden, welches die bislang beschränkt oder unzugänglichen Unterstellmöglichkeiten zugänglich macht, wenn nötig nach Vereinbarung mit der öffentlichen Hand bzw. Privatpersonen. Beispielsweise kann ein verschlossenes Tor automatisch oder manuell geöffnet werden, wenn der dahinter liegende Unterstellplatz zum Unterstellen während eines Unwetters freigegeben ist.
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Durch das vorgestellte und nachfolgend beschriebene Verfahren können eine Steigerung der eigenen Sicherheit und der anderen Verkehrsteilnehmer, sowie ein Werterhalt des Fahrzeugs 1 durch rechtzeitiges Aufsuchen eines geeigneten Unterstellplatzes, der z.B. vor Hagelschäden schützt, erzielt werden.
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1 und 3 zeigen geeignete Unterstellplätze 10; 21 gemäß unterschiedlichen Ausführungen, während 2 und 4 nicht geeignete Unterstellplätze 11; 31 zeigen.
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Nachfolgend wird die Vorgehensweise der Erfassung geeigneter und ungeeigneter Unterstellplätze 10, 21 im Falle eines Unwetters aufgezeigt. Zur Initialisierung ist es nötig, eine Datenerfassung vorzunehmen, um geeignete und nicht geeignete Unterstellplätze zu finden bzw. zu definieren. Hierzu können entweder Fahrzeuge 1 während der Vorbeifahrt z.B. per Stereokamera grundsätzlich mögliche Unterstellmöglichkeiten bzw. Unterstellplätze erfassen. Diese werden dann entsprechend beurteilt, ob sie für Fahrzeuge 1 geeignet sind oder nicht. Grundsätzlich werden alle Unterstellmöglichkeiten, unter denen ein Fahrzeug 1 abgestellt werden kann, als Unterstellplatz erfasst. Mindestens folgende Unterstellplätze werden stets als mögliche Unterstellplätze klassifiziert: Bäume, Vordächer, Zelte, Tankstellen, Logistikrampen, private Carports, überstehende Vordächer, Tunnel. Zusätzlich können offenstehende Tore wie z.B. ein Scheunentor auf Bauernhöfen, Tore von Logistikbetrieben, Garageneinfahrten zu Mehrfamilienhäusern, Rangierwege etc. erfasst werden.
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Die Beurteilung, ob der erfasste Unterstellplatz geeignet ist oder nicht, erfolgt entweder in einer im Fahrzeug 1 vorhandenen Auswerteeinheit, welche z.B. in einem Steuergerät realisiert ist, oder die Daten werden zur Auswertung an eine zentrale Verwaltungseinheit gesendet. Hierbei werden unterschiedliche Kriterien verwendet, um die erfassten Unterstellplätze zu klassifizieren. Mindestens wird geprüft, ob der erfasste Unterstellplatz zugänglich, beschränkt zugänglich oder nicht zugänglich ist. Hierbei werden die Erlaubnis des Zugangs und die physische Zugänglichkeit für Fahrzeuge 1 geprüft. Es wird also geprüft, ob er öffentlich oder privat ist. Wenn er privat ist, wird überprüft, ob eine Zugangserlaubnis für bestimmte Situationen vorliegt, z.B. durch ein Schild oder in einer Datenbank, z.B. der Verwaltungseinheit, hinterlegte Informationen. Ein Unterstellplatz kann auch als nicht erlaubt klassifiziert werden, wenn er sich an einem Ort befindet, an dem andere Verkehrsteilnehmer durch ein Stehen bleiben des Fahrzeugs 1 behindert werden oder andere Gefahren dadurch entstehen könnten. Auch wird geprüft, ob der Stellplatz physisch für das Fahrzeug 1 zugänglich ist, d.h. z.B. ob das Abstellen durch einen Bordstein, ein Beet oder andere Hindernisse nicht oder nur eingeschränkt zugänglich ist. Auch kann ein Tor oder eine Schranke an einer Einfahrt die Zugänglichkeit einschränken. In einer weiteren Ausführung kann noch eine Beurteilung erfolgen, für welchen Fahrzeugtyp sie geeignet sind, also z.B. welche Länge und/oder Höhe das Fahrzeug 1 maximal aufweisen darf, damit es den Unterstellplatz bei einem Unwetter nutzen kann und möglichst gut davor geschützt wird.
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Nachdem alle diese Informationen erfasst wurden, wird der erfasste Stellplatz daraus entsprechend als geeignet oder nicht geeignet klassifiziert und diese Information wird in einer Datenbank zum Abrufen hinterlegt, z.B. in der zentralen Verwaltungseinheit. Wenn zeitliche Einschränkungen für einen als geeignet klassifizierten Unterstellplatz bestehen, wird dieser dennoch als geeignet eingestuft, allerdings mit einem Vermerk, wann dies gilt.
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Als zum Unterstellen geeignet klassifizierte Unterstellplätze werden vorteilhafterweise mit einem Zeitstempel versehen, der den Zeitpunkt widerspiegelt, an dem sie als geeignet eingestuft wurden, um jederzeit einen Überblick über die Aktualität der vorhandenen Daten zu gewährleisten. Dies ist wichtig, da vor allem Bäume oder bewegliche Unterstellplätze zu bestimmten Zeiten nicht mehr als geeigneter Unterstellplatz klassifiziert werden können. Bäume ohne Blätter, wie z.B. im Winter üblich, sind in dieser Zeit nicht als Unterstellplatz geeignet, wie mit dem schwarzen X in 2 angedeutet.
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Ferner wird bei der Erfassung vorteilhafterweise eine Einteilung in Kategorien vorgenommen, z.B. öffentlich zugänglich, beschränkt zugänglich, bisher nicht zugänglich, nie zugänglich. Diese Informationen werden vorteilhafterweise auf einem Server mit einer Datenbank, z.B. der zentralen Verwaltungseinheit, hinterlegt. Einsehbare Privatgelände 30,31 können beispielsweise erfasst und als physisch zugänglich bewertet werden, aber als nicht erlaubt, da sie nicht freigegeben sind, wie in 4 durch das schwarze X schematisch angedeutet. Allerdings können Privatgelände vom Eigentümer oder einem Berechtigten freigegeben werden, um im Falle eines Unwetters als kurzfristige Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug 1 zu dienen. Dies kann in einer zentralen Verwaltungseinheit hinterlegt werden, auf welche die Fahrzeuge 1, die nach einem Unterstellplatz im Falle eines erwarteten Unwetters suchen, Zugriff haben. Es können auch von der Straße nicht einsehbare Privatgelände hinterlegt werden, die vom Eigentümer freigegeben sind. Hier ist die Zugänglichkeit im Vorfeld zu klären. Es kann dann der Zugang entweder automatisiert freigegeben oder nach Anfrage durch den Eigentümer oder den Berechtigten bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann der Berechtigte, z.B. ein Privatanbieter, sein elektrisches Tor öffnen, auch aus der Ferne z.B. per Smartphone. Alternativ können dem anfragenden Fahrzeug temporäre Rechte übertragen werden, indem es sich mit seinem Garagentoröffner bei der Garage des Berechtigten anmeldet.
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Vorteilhaft ist zusätzlich die maximal mögliche Anzahl von Parkplätzen hinterlegt. Ferner kann zusätzlich ein Datenabgleich mit bereits vorhandenen Katastern, z.B. kommunalen Baumkatastern oder bekannten Bereichen, in denen ein Anhalten nie erlaubt ist, erfolgen.
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Die Zugänglichkeit, d.h. die Einteilung in die entsprechende Kategorie, kann in regelmäßigen Abständen oder immer bei einer Vorbeifahrt eines Fahrzeugs, das an der Datenerfassung teilnimmt, aktualisiert werden.
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Außerdem kann für die Benutzung freigegebener Privatgelände eine Gebühr erhoben werden, welche bei Anfahren des Geländes z.B. automatisch von einer hinterlegten Kreditkarte oder einem hinterlegten Bankkonto auf das Konto des Eigentümers gebucht wird.
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Eine weitere Alternative, einen geeigneten Unterstellplatz bereitzustellen, ist es, bei Erfassen einer lokalen Unwettergefahr, z.B. durch Empfang von Wetterdaten im Auto, noch freie geeignete Unterstellplätze auf der Navigationskarte von der Verwaltungseinheit, welche z.B. als Server oder als App ausgeführt ist, in Echtzeit abzurufen. Auch kann ein freier Unterstellplatz gebucht werden.
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In einer weiteren Ausführung kann bei bereits geparkten Fahrzeugen im Fall eines drohenden Unwetters, vor allem mit erwartetem Hagel, ein automatisiertes Rangieren ohne Fahrer zur nächst möglichen, freien und geeigneten Unterstellmöglichkeit erfolgen. Hierzu kann eine im Fahrzeug 1 vorhandene Unwetter-App beim Verlassen des Fahrzeugs 1 oder von unterwegs aus aktiviert werden, die es dem Assistenzsystem im Fahrzeug 1 ermöglicht, freie Unterstellplätze zum Schutz vor dem Unwetter zu lokalisieren, z.B. durch Abrufen aus der Verwaltungseinheit, und dorthin zu navigieren.
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In einer weiteren Ausführung kann eine Änderung der bisher abgefahrenen Route erfolgen, um beispielsweise einen Tunnel als Schutz zu erreichen.
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Durch das vorgeschlagene Verfahren werden also einerseits Daten erfasst und bereitgestellt, um geeignete Fahrzeug-Unterstellplätze im Falle eines erwarteten Unwetters zu bestimmen. Diese Daten werden immer dann aktualisiert, wenn ein Fahrzeug 1, welches an der Datenerfassung teilnimmt, wieder den Bereich abfährt und erfasst. Und andererseits können die erfassten und bereitgestellten Daten auch von Fahrzeugen 1 genutzt werden, die nicht zur Erfassung der Unterstellplätze beitragen. Das heißt, dass auch die reine Datennutzung umfasst ist.
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Datenerfassung bedeutet also, dass die zur Datenerfassung verwendeten Fahrzeuge 1 z.B. mittels Stereokamera während der Vorbeifahrt die Umgebung erfassen und somit eine Prüfung erfolgen kann, ob die auf dem Server hinterlegten Informationen, z.B. Unterstellplatz ist öffentlich oder privat, noch existieren bzw. entfernt wurden, z.B. durch Baumschnitt, und/oder noch oder nicht mehr oder nur beschränkt zugänglich sind, z.B. wenn ein Tor gebaut wurde. Diese Daten werden an die Verwaltungseinheit, z.B. einen Server, gesendet und dort aktualisiert, d.h. auch wieder mit Standort-Koordinaten und zusätzlich mit Zeitstempel versehen hinterlegt. Ferner können neue Unterstellplätze ergänzt werden.
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Nachfolgend werden einige Beispiele zum Auffinden möglicher Unterstellplätze und das Vorgehen der Bewertung, ob diese zum Unterstellen geeignet sind, kurz erläutert. Ferner können auch Fahrzeuge 1 nur eine reine Datennutzung betreiben. Dies ist dann gegeben, wenn Fahrzeuge 1 nicht selbst eine Erfassung durchführen (können), aber von den abrufbaren Informationen über geeignete Unterstellplätze profitieren. Hierzu muss lediglich eine entsprechende Möglichkeit zum Abrufen der Information möglich sein. Dies kann beispielsweise über eine App erfolgen.
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Wenn im Vorbeifahren eine Tankstelle erfasst wird, z.B. mittels Stereokamera, Objekterkennung oder aufgrund der Tatsache, dass diese z.B. im Navigationssystem hinterlegt ist, wird weiterhin erfasst, ob ein überstehendes Vordach 21, 31 vorhanden ist. Dann wird überprüft, ob ein Zugang möglich und erlaubt ist. In einer Ausführung kann die Unterstellfläche berechnet und somit die Anzahl möglicher Fahrzeuge zum Unterstellen bestimmt werden. Im Falle einer Tankstelle 20, wie in 3 schematisch dargestellt, ist diese in der Regel öffentlich zugänglich, was über Beschilderung oder eine digitale Karte ermittelt werden kann. Diese Informationen werden an die zentrale Verwaltungseinheit gesendet, welche die Daten dann z.B. zusätzlich mit einem Zeitstempel versehen abspeichert. Zusätzlich können Betriebszeiten abgeglichen werden und ein Abstellen an den Zapfsäulen z.B. nur nach Ladenschluss erlaubt werden, während ein kurzfristiges Abstellen unter Bereichen des Vordachs 21 ohne Zapfsäule immer erlaubt sein kann.
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Im Fall des Erfassens eines überstehenden Vordachs 31 eines Gebäudes 30 erfolgt ebenfalls ein Erfassen des Orts, also des Bereichs mit dem Vordach 31. Dann erfolgt die Prüfung, ob ein Zugang möglich und erlaubt ist. Im Falle eines Vordachs 31 einer Firma 30 kann der Zugang als privat und beschränkt zugänglich erfasst werden. Hier können dann Betriebszeiten erfasst werden, in denen ein Zugang erlaubt oder nicht erlaubt ist. Außerhalb der Betriebszeiten kann z.B. der Zugang freigegeben sein oder vom Eigentümer freigegeben werden. Dann ist ferner zu prüfen, ob der Zugang möglich ist, oder ob z.B. ein Tor vorhanden ist, das zu bestimmten Zeiten schließt. Wenn keine Zeiten erfasst oder ermittelt werden können, wann das Tor schließt, ist der Bereich als nicht oder nur sehr eingeschränkt zugänglich zu kennzeichnen. Hier kann ein Abgleich erfolgen, ob ein Berechtigter, z.B. ein Privatanbieter, eine individuelle Möglichkeit freigegeben und in der Verwaltungseinheit hinterlegt hat, dass sein Grundstück im Unwetterfall befahren werden kann bzw. darf. Wenn dies der Fall ist, kann der Zugang nach einer Anfrage freigegeben werden, d.h. als zugänglich gekennzeichnet werden. Im Falle eines Vordachs 31 eines Krankenhauses 30 kann der Zugang zwar als öffentlich, aber nicht zugänglich bzw. verboten, gekennzeichnet werden. Wiederum werden die Informationen an die zentrale Verwaltungseinheit gesendet, welche die Daten dann mit einem Zeitstempel versehen abspeichert und zum Abrufen bereitstellt.
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Im Fall des Erfassens von Bäumen 10, 11 am Straßenrand erfolgt ebenfalls die Erfassung, wo diese stehen. Vorteilhaft wäre es, zu erfassen, welche Art von Bäumen vorhanden ist, so dass bestimmt werden kann, ob und wann diese ihr Laub verlieren bzw. ob diese aufgrund ihrer Beschaffenheit überhaupt als Unterstellplatz geeignet sind. Diese Informationen können entweder durch Ermitteln mittels Objekterkennung oder z.B. über eine Stereokamera erfasst werden, oder von entsprechenden Baumkatastern abgerufen werden, welche in der Regel bei Städten und Gemeinden hinterlegt sind. Grundsätzlich sind Bäume, welche Laub aufweisen, wie in 1 gezeigt, als Unterstellplatz möglich. Wiederum wird der Zugang zum Unterstellplatz, hier also dem Baum, geprüft. In der Regel ist der Zugang öffentlich, also nicht eingeschränkt durch Verbote. Wenn der Baum 10, 11 an einem Straßenrand steht, sollte ferner geprüft werden, ob ein Stehen bleiben auf der Straße möglich ist, d.h. die Straße nicht durch das Stehen bleiben blockiert wird. Wenn die Straße blockiert wird, ist der Zugang als eingeschränkt oder nicht erlaubt zu klassifizieren. Betriebszeiten sind hier in der Regel nicht vorhanden, also ist ein Abstellen grundsätzlich als zeitlich immer möglich einzustufen. Dies kann durch Erfassen von entsprechender Beschilderung und der Umgebung, z.B. einer unter dem erfassten Baum vorhandenen oder nicht vorhandenen Straßenmarkierung, verifiziert werden. Wiederum werden die Informationen an die zentrale Verwaltungseinheit gesendet, welche die Daten dann mit einem Zeitstempel versehen abspeichert und zum Abrufen bereitstellt.
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Um einen Schutz vor einem erwarteten Unwetter zur Verfügung zu stellen, reicht es aus, dass der Unterstellplatz für die Zeit des Unwetters angefahren werden kann. Es ist also nicht nötig, öffentliche Parkplätze oder Plätze, auf denen ein dauerhaftes Parken möglich ist, zu verwenden. Vielmehr können auch nur kurzfristig oder saisonal nutzbare Unterstellplätze verwendet werden. Hauptsächlich ist bei der Erfassung geeigneter Unterstellplätze darauf zu achten, dass diese einem Fahrzeug 1 während eines Unwetters entsprechenden Schutz vor Beschädigungen bieten. Unter Unwetter ist hier eine Wetterbedingung zu verstehen, durch welche ein Fahrzeug 1 Schaden nehmen kann, also z.B. Hagel. Wenn eine Wetterbedingung wie Sturm oder Orkan vorhergesagt ist, sollten Unterstellplätze vermieden werden, bei denen Gegenstände oder Objekte abgerissen werden und auf das Fahrzeug 1 fallen können, wie dies bei Bäumen der Fall sein kann. Für solche Bedingungen ist ein fester Unterstellplatz wie ein überstehendes Vordach 21 eines Gebäudes 20, wie in 3 gezeigt, besser geeignet und sollte bei der Wahl des Unterstellplatzes vom System priorisiert werden.
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Voraussetzung ist, dass erfasst werden kann, dass ein Unwetter erwartet wird, also kurz bevor steht. Unter erwartet oder kurz bevor steht wird verstanden, dass innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums, z.B. innerhalb weniger Minuten, ein Unwetter erwartet wird, das dem Fahrzeug 1 einen Schaden zufügen kann, wenn es sich nicht unter einem geeigneten Unterstellplatz 10; 21 befindet. Dies kann über Wetterdaten z.B. aus dem Radio oder anderen Medien erfasst werden.
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Um eine Erfassung eines geeigneten Unterstellplatzes 10; 21 zu ermöglichen, ist eine gewisse Ausstattung des Fahrzeugs 1 nötig. Es sollte zumindest eine 360°-Umgebungssensorik, vorzugsweise inklusive Stereokamera, sowie ein Navigationssystem mit hochauflösender Karte und/oder einem online-Kartendienst vorhanden sein. Vorteilhaft ist eine Car-to-Car bzw. Car-to-Infrastructure-Kommunikationsmöglichkeit, um die erfassten Daten nach außen senden zu können. Hierzu ist eine Internetverbindung vorteilhaft. Wenn eine Beurteilung vor dem Senden an die Verwaltungseinheit erfolgen soll, ist ein entsprechendes Steuergerät mit Auswertelogik nötig. Das Steuergerät dient auch dazu, die erhaltenen Daten über einen geeigneten Unterstellplatz 10; 21 zu empfangen und das Fahrzeug 1 entweder automatisiert dorthin zu bewegen oder die Information so weiterzuverarbeiten, dass sie dem Fahrer zur Verfügung gestellt werden kann. Unter automatisiert sind alle Zwischenstufen vom teilautomatisierten bis hin zum fahrerlosen, also autonomem, Fahren, zu verstehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2017137024 A [0002]
- WO 16066355 A1 [0002]
- WO 16066362 A1 [0002]
- US 2015088360 A [0002]