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Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Getriebe, welches ein Getriebegehäuse umfasst, und mit wenigstens einem Elektromotor zum Betätigen wenigstens einer Einrichtung des Getriebes. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Getriebeanordnung.
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Im Kraftfahrzeugbau werden für Getriebe und Antriebseinheiten elektrische Aktuatormotoren beziehungsweise als Aktuatoren ausgebildete Elektromotoren verwendet. Eine Rotationsbewegung einer Antriebswelle eines solchen Elektromotors kann zur Betätigung einer Schalteinrichtung, einer Kupplungseinrichtung oder einer Bremseinrichtung des Getriebes genutzt werden.
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Beispielsweise beschreibt die
DE 10 2009 054 879 A1 eine Axialverstelleinrichtung, welche für ein Getriebe oder eine Differentialsperre eines Kraftfahrzeugs genutzt wird. Hierbei wird mittels eines Elektromotors eine Rampenscheibe der Axialverstelleinrichtung gegenüber einer weiteren Rampenscheibe um ihre Drehachse gedreht und so eine Kupplung der Differentialsperre geschlossen. Zwischen den Rampenscheiben angeordnete Wälzkörper rollen hierbei an Rampenkonturen ab, welche in den Rampenscheiben ausgebildet sind. Die Rampenkonturen erstrecken sich über jeweilige Kreisabschnitte. Eine der Rampenscheiben ist mit einem Gehäuse der Differentialsperre verbunden, während die andere Rampenscheibe durch das Verdrehen um ihre Drehachse in Richtung der Drehachse beweglich ist. So kann durch das mittels des Elektromotors bewirkte Drehen dieser Rampenscheibe die Kupplung geschlossen werden.
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Da der zur Verfügung stehende Bauraum für beispielsweise einen derartigen, zum Betätigen der Kupplung der Differentialsperre ausgebildeten Elektromotor begrenzt ist, soll ein derartiger Elektromotor möglichst klein und leistungsfähig sein. Des Weiteren ist es aus Kostengründen vorteilhaft, derartige Elektromotoren, welche die wenigstens eine Einrichtung des Getriebes betätigen, möglichst klein und dennoch leistungsfähig auszulegen.
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Bei derartigen Elektromotoren kann vorgesehen sein, dass sich eine Antriebswelle des Elektromotors im Betrieb nicht kontinuierlich dreht. Vielmehr wird lediglich eine bestimmte Position durch Drehen der Antriebswelle angefahren. Diese Position wird dann gehalten. Zum Halten der Position wird der Elektromotor mit Strom beaufschlagt. Da in diesem Zustand die elektrische Leistung nicht in Antriebsleistung zum Antreiben der Antriebswelle umgesetzt wird, erwärmt sich der Elektromotor aufgrund der dann sehr hohen Verlustleistung sehr stark.
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Aufgrund des mit der Erwärmung einhergehenden Ansteigens eines Innenwiderstands des Elektromotors kann dies zu einem Leistungsverlust des Elektromotors führen. Des Weiteren kann eine zu starke Erwärmung des Elektromotors eine Abschaltung desselben erforderlich machen. Schließlich kann die starke Erwärmung des Elektromotors sogar zu einer Beschädigung des Elektromotors führen.
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Eine Kühlung des Elektromotors mit Luft ist jedoch aufgrund der Einbausituation des Elektromotors oft nur in stark eingeschränktem Maße möglich. Beispielsweise kann der Elektromotor nämlich in einem Bereich angeordnet sein, in welchem eine Strömungsgeschwindigkeit von den Elektromotor erreichender Luft sehr gering beziehungsweise so gut wie gar nicht vorhanden ist. Des Weiteren kann diese Stauluft aufgrund der Umgebung, in welcher sich der Elektromotor befindet, vergleichsweise warm sein. Auch dies führt dazu, dass eine Kühlung des Elektromotors mit Luft kaum möglich ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Getriebeanordnung für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei welcher eine verbesserte Kühlung des Elektromotors ermöglicht ist, und ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Getriebeanordnung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Getriebeanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung für ein Kraftfahrzeug umfasst ein Getriebe, welches ein Getriebegehäuse umfasst. Wenigstens ein Elektromotor der Getriebeanordnung ist zum Betätigen wenigstens einer Einrichtung des Getriebes ausgebildet. Die Getriebeanordnung weist eine Fördereinrichtung zum Fördern eines Schmiermittels hin zu wenigstens einem zu schmierenden Getriebebauteil des Getriebes auf. In einem Gehäuseteil des Getriebegehäuses ist wenigstens ein Kanal ausgebildet. An dem Gehäuseteil des Getriebegehäuses ist der Elektromotor angebracht. Durch Betreiben der Fördereinrichtung ist ein Hindurchströmen zumindest eines Teils des Schmiermittels durch den wenigstens einen Kanal bewirkbar. Dadurch kann eine Flüssigkeitskühlung des Elektromotors mittels des durch den wenigstens einen Kanal hindurchströmenden Schmiermittels erreicht werden. Das Schmiermittel, etwa in Form eines Getriebeöls, dient also nicht nur zum Schmieren der Getriebebauteile des Getriebes, sondern es wird zugleich zum Kühlen des Elektromotors eingesetzt. Folglich ist eine verbesserte Kühlung des Elektromotors erreichbar beziehungsweise ermöglicht.
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Der wenigstens eine Elektromotor kann so besonders klein ausgeführt werden. Es brauchen also nicht erhöhte Kosten für einen vergleichsweise großen Elektromotor aufgebracht zu werden, welcher aufgrund einer höheren thermischen Kapazität und einer größeren Fläche eine bessere Wärmeabgabe an die Umgebung ermöglicht als ein kleinerer Elektromotor. Des Weiteren kann der Elektromotor eine besonders kostengünstige, da weniger stark mit Wärme beaufschlagte Leistungselektronik aufweisen.
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Durch das Hindurchströmen zumindest des Teils des Schmiermittels durch den wenigstens einen Kanal, welcher in dem Gehäuseteil des Getriebegehäuses ausgebildet ist, lassen sich zudem unnötig hohe thermische Belastungen für den Elektromotor vermeiden. Dadurch lässt sich das Risiko eines Ausfalls des Elektromotors verringern. Die wenigstens eine Einrichtung des Getriebes kann folglich mittels des Elektromotors mit einer besonders hohen Leistungsfähigkeit betätigt werden, insbesondere wenn aufgrund der geringen Größe des Elektromotors dieser eine hohe Leistungsdichte aufweist.
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Die Verwendung des vergleichsweise kleinen Elektromotors führt auch zu einer Verringerung der Kosten für den Elektromotor. Des Weiteren lassen sich Kosten vermeiden, die bei einem Ausfall des Elektromotors aufgrund einer Gewährleistung zu tragen wären. Insgesamt lässt sich so die Qualität der Getriebeanordnung steigern.
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Des Weiteren besteht die Möglichkeit, den Elektromotor innerhalb einer Kapselung oder Ummantelung zu verbauen beziehungsweise anzuordnen, welche zum Verringern von Schallemissionen eines mit dem Getriebe gekoppelten Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs vorgesehen kann. Eine derartige Schallkapselung kann insbesondere dann vorhanden sein, wenn der zum Fortbewegen des Kraftfahrzeugs vorgesehene Antriebsmotor, welcher mit dem Getriebe gekoppelt ist, als Elektromotor ausgebildet ist. Denn insbesondere bei einem solchen Antriebsmotor gilt es zu verhindern, dass im Betrieb des elektrischen Antriebsmotors abgegebene Geräusche, etwa in Form eines Summens oder Pfeifens, in der Umgebung des Kraftfahrzeugs leicht wahrgenommen werden können.
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Selbst bei Anordnung des wenigstens einen Elektromotors innerhalb der Schallkapselung, welche beispielsweise aus geschäumten Kunststoffmaterialien gebildet sein kann, lässt sich demnach aufgrund der verbesserten Kühlung des Elektromotors ein sicherer Betrieb des Elektromotors und eine entsprechende Betätigung der wenigstens einen Einrichtung des Getriebes gewährleisten.
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Vorzugsweise ist das Gehäuseteil als Flansch ausgebildet. Denn an einem derartigen Flansch lässt sich der Elektromotor besonders einfach und sicher befestigen. Zudem steht im Bereich eines derartigen Flansches ausreichend Raum für die Ausbildung des wenigstens eines Kanals zur Verfügung. Dies ist einer guten Kühlung des Elektromotors zuträglich.
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Vorzugsweise ist der Flansch einstückig mit einem Deckelelement des Getriebegehäuses ausgebildet, wobei der Flansch von dem Deckelelement absteht. Auf diese Weise lässt sich der Elektromotor in einer besonders wenig Bauraum beanspruchenden Art und Weise an dem Flansch anbringen beziehungsweise festlegen.
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In dem Gehäuseteil kann eine Durchtrittsöffnung ausgebildet sein, durch welche eine Antriebswelle des Elektromotors hindurchtritt. Das insbesondere als Flansch ausgebildete Gehäuseteil kann somit nach Art einer Öse ausgebildet sein, an welcher ein Gehäuse des Elektromotors anliegt, wenn die Antriebswelle des Elektromotors durch die Durchtrittsöffnung hindurchtritt. Auf diese Weise kann eine besonders gute Abfuhr von Wärme über das Schmiermittel erreicht werden, welches durch den wenigstens einen Kanal hindurchströmt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Schmiermittel, welches durch den wenigstens einen Kanal aufgrund des Betreibens der Fördereinrichtung hindurchtritt, lediglich auf einer Seite an der Durchtrittsöffnung vorbeiströmt, wenn die Fördereinrichtung in Betrieb ist.
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Eine besonders gute Kühlung des Elektromotors lässt sich jedoch erreichen, wenn das Schmiermittel im Betrieb der Fördereinrichtung die Durchtrittsöffnung auf beiden einander gegenüberliegenden Seiten umströmt beziehungsweise in dem Kanal auf beiden einander gegenüberliegenden Seiten an der Durchtrittsöffnung vorbeiströmt.
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Vorzugsweise verzweigt sich daher der wenigstens eine Kanal stromaufwärts der Durchtrittsöffnung in zumindest einen ersten Kanalzweig und zumindest einen zweiten Kanalzweig, wobei die Kanalzweige stromabwärts der Durchtrittsöffnung wieder zusammengeführt sind.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn in einem das Schmiermittel enthaltenden Schmiermittelkreislauf der Getriebeanordnung stromaufwärts des wenigstens einen Kanals und stromabwärts des wenigstens einen zu schmierenden Getriebebauteils eine zum Kühlen des Schmiermittels ausgebildete Kühleinrichtung angeordnet ist. Denn so lässt sich sicherstellen, dass das in den wenigstens einen Kanal eigebrachte Schmiermittel kühler ist als das im Bereich des wenigstens einen zu schmierenden Getriebebauteils vorhandene Schmiermittel. Über das wenigstens eine Getriebebauteil in das Schmiermittel eingebrachte Wärme kann folglich mittels der Kühleinrichtung abgeführt werden, welche in dem Schmiermittelkreislauf angeordnet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass durch Getriebebauteile wie etwa sich drehende Zahnräder die Förderung des Schmiermittels erfolgt. Besonders effizient lässt sich jedoch das Hindurchströmen zumindest des Teils des Schmiermittels durch den wenigstens einen Kanal bewirken, wenn die Fördereinrichtung als Schmiermittelpumpe ausgebildet ist.
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Das Getriebe kann ein Differentialgetriebe umfassen, wobei der wenigstens eine Elektromotor zum Betätigen einer Sperreinrichtung des Differentialgetriebes ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Sperreinrichtung ein Lamellenpaket umfassen, welches über eine Kugelrampenanordnung betätigt wird, um die Sperreinrichtung in eine Sperrstellung zu verbringen. Hierbei kann eine Schnecke, welche an der Antriebswelle des Elektromotors angeordnet ist, ein Verdrehen einer Rampenscheibe der Kugelrampenanordnung bewirken. Zwischen dieser Rampenscheibe und einer weiteren Rampenscheibe der Kugelrampenanordnung angeordnete Wälzkörper bewirken hierbei eine Verschiebung eine der Rampenscheiben in die axiale Richtung. Dies bewirkt wiederum das Bewegen des Lamellenpakets in die Sperrstellung der Sperreinrichtung.
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Insbesondere bei einem derartigen Elektromotor, welcher zum Betätigen der Sperreinrichtung des Differentialgetriebes ausgebildet ist, ist das Vorsehen des wenigstens einen Kühlkanals besonders vorteilhaft. Denn ein derartiger Elektromotor wird zum Halten der Sperreinrichtung in der Sperrstellung mit elektrischem Strom beaufschlagt, ohne dass sich die Antriebswelle des Elektromotors hierbei weiter dreht. Die dann anfallende Verlustleistung kann jedoch besonders gut über das Schmiermittel abgeführt werden, welches im Betrieb der Fördereinrichtung durch den wenigstens einen Kanal hindurchströmt.
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Ein derartiges Differentialgetriebe kann als Verteilergetriebe ausgebildet sein, mittels welchem sich ein Drehmoment auf eine Vorderachse und eine Hinterachse des Kraftfahrzeugs verteilen lässt. Das Differentialgetriebe kann jedoch auch als Achsgetriebe ausgebildet sein, mittels welchem sich ein Drehzahlausgleich zwischen den an einer dieser Achsen angeordneten drehbaren Rädern des Kraftfahrzeugs erreichen lässt.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Getriebe ein Schaltgetriebe umfassen. Hierbei kann der wenigstens eine Elektromotor zum Betätigen einer Kupplung des Schaltgetriebes und/oder zum Betätigen einer Schalteinrichtung des Schaltgetriebes ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Elektromotor als die Schalteinrichtung eine Schaltgabel des Schaltgetriebes betätigen, welches insbesondere als Automatikgetriebe oder als automatisiertes Schaltgetriebe ausgebildet sein kann. Auch bei für ein derartiges Schaltgetriebe zum Betätigen der wenigstens einen Einrichtung vorgesehenen Elektromotoren ist das Kühlen mittels des durch den wenigstens einen Kanal hindurchströmenden Schmiermittels besonders vorteilhaft.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist wenigstens eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung auf. Das Kraftfahrzeug kann insbesondere als Kraftwagen ausgebildet sein.
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Insbesondere, wenn das Kraftfahrzeug als Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug ausgebildet ist, bei welchem wenigstens ein elektrischer Antriebsmotor zum Fortbewegen des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist, ist die Kühlung des Elektromotors der Getriebeanordnung vorteilhaft. Denn bei einem derartigen elektrischen Antriebsmotor können zum Zwecke eines Verringerns von Schallemissionen der elektrische Antriebsmotor und das Getriebe der Getriebeanordnung von einer Schallkapselung beziehungsweise Verschalung umgeben sein.
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Eine derartige, beispielsweise aus geschäumten Kunststoffmaterialien gebildete Verschalung oder Ummantelung sorgt dafür, dass Betriebsgeräusche des Antriebsmotors in der Umgebung des Elektrofahrzeugs besonders wenig wahrgenommen werden können. Trotz des Vorsehens einer solchen Schallkapselung ist jedoch eine durch Wärme bedingte Beeinträchtigung des Elektromotors besonders weitgehend vermieden. Denn über das durch den wenigstens einen Kanal hindurchströmende Schmiermittel kann gut Wärme von dem wenigstens einen Elektromotor abgeführt werden. Der Elektromotor kann also innerhalb der Schallkapselung angeordnet sein.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 stark schematisiert ein Kraftfahrzeug mit einer Getriebeanordnung, wobei bei einem Getriebe der Getriebeanordnung eine Ölumlaufschmierung realisiert ist und das in der Ölumlaufschmierung verwendete Schmiermittel zum Kühlen eines Elektromotors oder Aktuatormotors verwendet wird, welcher an ein Gehäuseteil eines Getriebegehäuses des Getriebes angeschraubt ist;
- 2 stark schematisiert einen Deckel des Getriebegehäuses, wobei der Elektromotor an einem Flansch angebracht gezeigt ist, welcher vorzugsweise einstückig mit dem Deckel ausgebildet ist; und
- 3 stark schematisiert einen den Flansch umfassenden Ausschnitt des Deckels gemäß 2, wobei ein in dem Flansch ausgebildeter Kanal gezeigt ist, durch welchen Schmiermittel der Ölumlaufschmierung hindurchströmen kann.
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1 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung ein Kraftfahrzeug 1, welches eine Getriebeanordnung 2 aufweist. Die Getriebeanordnung 2 umfasst ein Getriebe 3, welches vorliegend mit einem elektrischen Antriebsmotor 4 des Kraftfahrzeugs 1 gekoppelt ist. Der Antriebsmotor 4 ist vorzugsweise zum Fortbewegen des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet. Bei dem Getriebe 3 ist eine Ölumlaufschmierung realisiert. Über die Ölumlaufschmierung können zu schmierende Getriebebauteile 5 des Getriebes 3, von denen eines in 1 stark schematisiert gezeigt ist, mit einem Schmiermittel 6 beaufschlagt werden. Von dem Getriebe 3 kommendes Schmiermittel 6 ist in 1 in einem Vorratsbehältnis 7 bevorratet dargestellt. Das Vorratsbehältnis 7 ist Teil eines Schmiermittelkreislaufs 8 der Getriebeanordnung 2. In dem Schmiermittelkreislauf 8 ist eine Fördereinrichtung angeordnet, welche vorliegend als Schmiermittelpumpe 9 ausgebildet ist. Das Vorratsbehältnis 7 kann als Pumpensumpf der Schmiermittelpumpe 9 ausgebildet sein. Stromaufwärts und/oder stromabwärts der Schmiermittelpumpe 9 können Filter 10, 11 in dem Schmiermittelkreislauf 8 angeordnet sein.
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Das Getriebe 3 umfasst vorliegend auch ein Differentialgetriebe 12 mit einer Sperreinrichtung 13. Das Differentialgetriebe 12 ist somit vorliegend als Sperrdifferential ausgebildet. Abtriebswellen 14, 15 des Differentialgetriebes 12 sind in 1 schematisch angedeutet.
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Das mittels der Schmiermittelpumpe 9 durch Leitungen des Schmiermittelkreislaufs 8 geförderte Schmiermittel 6 tritt vorliegend zunächst in das Differentialgetriebe 12 ein und wird dann einem als Automatikgetriebe ausgebildeten Schaltgetriebe 16 des Getriebes 3 zugeführt. Von dort wird das Schmiermittel auch dem Antriebsmotor 4 zugeführt. Und von dem Antriebsmotor 4 gelangt das Schmiermittel 6 wieder in das Vorratsbehältnis 7.
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Ein Getriebegehäuse 17 des Getriebes 3 weist vorliegend ein Gehäuseteil in Form eines Deckelelements oder Deckels 18 auf. Dieser Deckel 18, welcher vorliegend zum Verschließen sowohl eines Gehäuses des Schaltgetriebes 16 als auch eines Gehäuses des Differentialgetriebes 12 ausgebildet ist, weist einen Flansch 19 auf, welcher in 1 lediglich schematisch und in 2 perspektivisch gezeigt ist. An diesen Flansch 19 ist ein Elektromotor 20 angebracht.
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Der Elektromotor 20 dient vorliegend dem Betätigen der Sperreinrichtung 13. Ist die Sperreinrichtung 13 betätigt und somit in eine Sperrstellung verbracht, so sind die Abtriebswellen 14, 15 des Differentialgetriebes 12 starr miteinander gekoppelt. Die Sperreinrichtung 13 kann beispielsweise betätigt werden, indem eine Schnecke 21 des Elektromotors 20, welcher an einer Antriebswelle 22 des Elektromotors 20 angeordnet ist, in eine Drehbewegung versetzt wird (vergleiche 2). Mit der Schnecke 21 sind Zähne 23 eines im Übrigen nicht näher gezeigten Zahnrads in Eingriff, welches als Rampenscheibe einer Kugelrampenanordnung des Differentialgetriebes 12 ausgebildet sein kann.
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Zum Betätigen der Sperreinrichtung 13 wird der Elektromotor 20 mit Strom beaufschlagt. Wenn die Sperreinrichtung 13 in ihre Sperrstellung verbracht ist, so dreht sich die Antriebswelle 22 des Elektromotors 20 nicht mehr. Jedoch wird durch weiteres Beaufschlagen des Elektromotors 20 mit elektrischem Strom sichergestellt, dass die Sperreinrichtung 13 in ihrer Sperrposition oder Sperrstellung gehalten wird. Die hierbei auftretende hohe Verlustleistung beziehungsweise Wärme wird vorliegend über das Schmiermittel 6 abgeführt.
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Hierfür ist in dem Flansch 19, an welchem der Elektromotor 20 befestigt ist und anliegt, ein Kanal 24 ausgebildet, welcher in 3 besser als in 1 zu erkennen ist. Durch Betreiben der Schmiermittelpumpe 9 wird dafür gesorgt, dass Schmiermittel 6 durch diesen Kanal 24 hindurchströmt. Dadurch, dass der Elektromotor 20 an dem Flansch 19 anliegt, insbesondere an den Flansch 19 angeschraubt ist, kann die im Betrieb des Elektromotors 20 freigesetzte Wärme über das Schmiermittel 6 gut abgeführt werden.
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Es wird also bei dem vorliegend beispielhaft in Form des Getriebes 3 gezeigten System mit Ölumlaufschmierung dasjenige Gehäuseteil, auf welches der Elektromotor 20 geschraubt ist, im Bereich des Flansches 19 mit dem Kanal 24 oder Kühlkanal versehen, durch welchen Kühlflüssigkeit in Form des Schmiermittels 6 fließt beziehungsweise strömt. Dies führt dazu, dass der Elektromotor 20 die Sperreinrichtung 13 der Differentialsperre mit einer hohen Leistungsfähigkeit betätigen kann. Denn es kommt allenfalls zu vernachlässigbar kleinen Leistungsverlusten in Folge einer Erwärmung des Elektromotors 20, welche zu einem höheren Innenwiderstand etwa von Wicklungen des Elektromotors 20 führt. Auch eine Abschaltung des Elektromotors 20 und eine Beschädigung des Elektromotors 20 aufgrund zu großer Wärme wird vorliegend durch das Kühlen des Elektromotors 20 mit dem Schmiermittel 6 vermieden.
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Aus 2, insbesondere jedoch aus 3 ist ersichtlich, dass in dem Flansch 19 eine Durchtrittsöffnung 25 ausgebildet ist, durch welche die Antriebswelle 22 des Elektromotors 20 hindurchtritt.
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In 3 ist durch Pfeile 26 ein Strömungsweg des Schmiermittels 6 durch den Kanal 24 veranschaulicht. Bei der in 3 beispielhaft gezeigten Ausgestaltung verzweigt sich demnach der Kanal 24 stromaufwärts der Durchtrittsöffnung 25 in einen ersten Kanalzweig 27 und in einen zweiten Kanalzweig 28. Die Kanalzweige 27, 28 sind stromabwärts der Durchtrittsöffnung 25 wieder zusammengeführt. Auf diese Weise kann besonders gut Wärme über das Schmiermittel 6 von dem Elektromotor 20 abgeführt werden.
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Aus 1 ist des Weiteren ersichtlich, dass in dem Schmiermittelkreislauf 8 stromaufwärts des Kanals 24 und stromabwärts des Getriebebauteils 5 ein Kühler 29 angeordnet ist. Über eine derartige Kühleinrichtung wird dafür gesorgt, dass das Schmiermittel 6, welches nach dem Verlassen des Getriebegehäuses 17 vergleichsweise warm ist, gekühlt wird, bevor das Schmiermittel 6 in den Kanal 24 eintritt, welcher in dem Flansch 19 ausgebildet ist. Der Kühler 29 beziehungsweise eine derartige Kühleinrichtung kann zusätzlich oder alternativ und in vorliegend nicht näher gezeigter Art und Weise stromabwärts des Differentialgetriebes 12 und stromaufwärts des Elektromotors 20 in dem Schmiermittelkreislauf 8 angeordnet sein.
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Vorstehend ist beispielhaft die Kühlung des Elektromotors 20 beschrieben, welcher dem Betätigen der Sperreinrichtung 13 des Differentialgetriebes 12 dient. Ein derartiger Elektromotor 20 oder Aktuatormotor kann jedoch auch zum Betätigen einer Kupplung 30 des Schaltgetriebes 16 vorgesehen sein, welche in 1 stark schematisiert gezeigt ist. Des Weiteren kann das Schaltgetriebe 16 eine Schalteinrichtung 31 etwa in Form einer Schaltgabel oder dergleichen aufweisen, welche mittels eines Elektromotors wie dem vorliegend beispielhaft an dem Deckel 18 angeordnet gezeigten Elektromotor 20 betätigt werden kann. Auch die Schalteinrichtung 31 ist in 1 lediglich stark schematisiert dargestellt.
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Jedoch auch bei derartigen Elektromotoren 20, welche Einrichtungen des Getriebes 3 wie etwa die Kupplung 30 und/oder die Schalteinrichtung 31 betätigen können, ist das Kühlen der Elektromotoren 20 mittels des Schmiermittels 6 vorteilhaft, um ein unerwünscht starkes Sich-Erwärmen der Elektromotoren 20 zu vermeiden.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie eine verbesserte Kühlung für den Aktuatormotor beziehungsweise Elektromotor 20 bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Getriebeanordnung
- 3
- Getriebe
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Getriebebauteil
- 6
- Schmiermittel
- 7
- Vorratsbehältnis
- 8
- Schmiermittelkreislauf
- 9
- Schmiermittelpumpe
- 10
- Filter
- 11
- Filter
- 12
- Differentialgetriebe
- 13
- Sperreinrichtung
- 14
- Abtriebswelle
- 15
- Abtriebswelle
- 16
- Schaltgetriebe
- 17
- Getriebegehäuse
- 18
- Deckel
- 19
- Flansch
- 20
- Elektromotor
- 21
- Schnecke
- 22
- Antriebswelle
- 23
- Zahn
- 24
- Kanal
- 25
- Durchtrittsöffnung
- 26
- Pfeil
- 27
- Kanalzweig
- 28
- Kanalzweig
- 29
- Kühler
- 30
- Kupplung
- 31
- Schalteinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009054879 A1 [0003]