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Die Erfindung betrifft eine Anordnung umfassend zumindest ein Kondensator mit einem ersten elektrischen Anschlusselement und einem zweiten elektrischen Anschlusselement, eine Gleichspannungsverschienung mit einer elektrisch leitenden ersten Potentialschiene und einer elektrisch leitenden zweiten Potentialschiene und einer elektrisch nichtleitenden Isolationsschicht, wobei die nichtleitende Isolationsschicht zwischen der ersten Potentialschiene und der zweiten Potentialschiene angeordnet ist, und wobei die erste Potentialschiene eine der Isolationsschicht abgewandte Unterseite und eine der Isolationsschicht zugewandte Oberseite aufweist und die zweite Potentialschiene eine der nichtleitenden Isolationsschicht zugewandten untere Seite und eine von der nichtleitenden Isolationsschicht abgewandten obere Seite aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Anordnung und eine Leistungshalbleitereinrichtung mit einer solchen Anordnung.
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In Umrichtersystemen werden meist Kondensatoren zur Speicherung von Energie verwendet. Diese werden als Zwischenkreiskondensatoren bezeichnet. Um die notwenige Kapazität zu erhalten, werden dazu in der Regel mehrere Kondensatoren parallelgeschaltet.
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Um die Kondensatoren über Kondensatoranschlüsse mit möglichst wenig Induktivität zu verbinden, wurden bislang wie in der
DE 102009046403 B4 offenbart, eine Gleichspannungsverschienung in Sandwich-Bauweise verwendet. Dabei werden die Kondensatoren mit zwei Schienen, insbesondere Blechschienen, welche direkt übereinander liegen und im Betrieb elektrisches Positivpotential und Negativpotential aufweisen, über die Kondensatoranschlüsse verbunden. Um einen elektrischen Kurzschluss zu vermeiden, werden die Schienen durch einen dünnen Isolator, z. B. eine Kunststofffolie, isoliert. Zur Verbindung werden die Anschlusselemente der Kondensatoren mit überstehenden Laschen der Schienen stoffschlüssig verbunden. Die Laschen, an welchen die Kondensatoren mit den Anschlusselementen angeschweißt werden, stehen aus der Gleichspannungsverschienung heraus. Zur Verbindung der Kondensatoranschlüsse des Kondensators mit den Laschen müssen daher die Kondensatoranschlüsse durch die Schienen und die Folie geführt werden. Um die Kondensatoren an die Schienen anzubinden, müssen alle Kondensatoranschlüsse die Gleichspannungsverschienung durchstoßen. Dazu werden für jeden Kondensatoranschluss in beide Schienen und den Isolator Löcher gestanzt. Durch diese Löcher wird jedoch die Stromtragfähigkeit der Schienen reduziert. Damit die Laschen keinen Kurzschluss mit beispielsweise Bonddrähten erzeugen, muss der gesamte Zwischenkreis erhöht platziert werden. Somit erhöht sich die Zuleitungslänge und damit auch die Induktivität der Anordnung. Alternativ können die Kondensatoren bzw. die Laschen dort platziert werden, wo keine Bonddrähte und Bauteile auf dem Substrat vorhanden sind. Dies reduziert zwar die Aufbauhöhe, die Positionierung und die Anzahl der möglichen Kondensatoren wird dadurch jedoch stark eingeschränkt.
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Die
DE 10 2016 112 777 A1 offenbart eine Leistungshalbleitereinrichtung mit einem Substrat und mit Leistungshalbleiterbauelementen, mit einer elektrisch leitenden Gleichspannungsverschienung und mit Kondensatoren, die mit der Gleichspannungsverschienung elektrisch leitend verbunden sind, wobei die Leistungshalbleitereinrichtung zur Befestigung der Kondensatoren eine Kondensatorbefestigungsvorrichtung mit einer Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines jeweiligen Kondensators aufweist in der zumindest ein Teil des Kondensators angeordnet ist, wobei von der Gleichspannungsverschienung, mit dieser elektrisch leitend verbundene, elektrisch leitende Verschienungsanschlusselemente in Richtung auf das Substrat verlaufen, wobei auf der der Gleichspannungsverschienung zugewandten Seite der Kondensatorbefestigungsvorrichtung, mindestens ein stoffschlüssig mit der Kondensatorbefestigungsvorrichtung verbundenes, aus einem Elastomer ausgebildetes, elastisches erstes Verformungselement angeordnet ist, wobei die Leistungshalbleitereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Kondensatorbefestigungsvorrichtung über das mindestens eine erste Verformungselement die Gleichspannungsverschienung in Richtung auf das Substrat drückt und hierdurch die Verschienungsanschlusselemente gegen elektrisch leitende Kontaktflächen des Substrats drückt, wobei die Verschienungsanschlusselemente mit diesen Kontaktflächen des Substrats elektrisch leitend druckkontaktiert sind.
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Die
DE 10 2017 215 419 A1 betrifft eine Kondensatoreinheit für eine Leistungselektronik, aufweisend wenigstens zwei gegenpolige Anschlüsse zum elektrischen Verbinden der Kondensatoreinheit mit einer Leiterplatte oder einem Leistungsmodul. Um parasitäre Anschlussinduktivitäten der Kondensatoreinheit zu senken, weist jeder Anschluss ein Kontaktelement auf, wobei die Kontaktelemente benachbart und parallel zueinander verlaufen und beabstandet voneinander angeordnet sind, oder weist jeder Anschluss mehrere in einer Reihe beabstandet voneinander angeordnete, parallel zueinander verlaufende Anschlussfahnen auf, wobei die Anschlussfahnen des einen Anschlusses in der Reihe im Wechsel mit den Anschlussfahnen des anderen Anschlusses angeordnet sind, oder ist jeder Anschluss als Teil einer Press-Fit-Verbindung ausgebildet.
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Die
US 2009/0 015 992 A1 offenbart einen Matrixwandler mit einen Wechselstrom-Kondensator und einer Sammelschiene.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine niederinduktive Anordnung mit mindestens einem Kondensator und mit einer Gleichspannungsverschienung, die mit dem mindestens einem Kondensator elektrisch leitend verbunden ist, anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch die Angabe einer Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch die Angabe einer Leistungshalbleitereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und die Angabe eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die beliebig miteinander kombiniert werden können, um weitere Vorteile zu erzielen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Angabe einer Anordnung umfassend zumindest einen Kondensator mit einem ersten elektrischen Anschlusselement und einem zweiten elektrischen Anschlusselement, eine Gleichspannungsverschienung mit einer elektrisch leitenden ersten Potentialschiene und einer elektrisch leitenden zweiten Potentialschiene und einer elektrisch nichtleitenden Isolationsschicht, wobei die nichtleitende Isolationsschicht zwischen der ersten Potentialschiene und der zweiten Potentialschiene angeordnet ist, und wobei die erste Potentialschiene eine der Isolationsschicht abgewandte Unterseite und eine der Isolationsschicht zugewandte Oberseite aufweist und die zweite Potentialschiene eine der nichtleitenden Isolationsschicht zugewandten untere Seite und eine von der nichtleitenden Isolationsschicht abgewandten obere Seite aufweist, wobei die erste Potentialschiene eine Öffnung aufweist und das erste Anschlusselement teilweise in der Öffnung angeordnet ist, und das erste Anschlusselement einen ersten Krümmungsabschnitt aufweist, wobei das erste Anschlusselement elektrisch leitend mit der Oberseite der ersten Potentialschiene kontaktiert ist, wobei die erste Potentialschiene, die Isolationsschicht und die zweite Potentialschiene jeweils einen Durchgang aufweisen, welche zueinander fluchten und dadurch eine durchgängige Durchgangsöffnung ausbilden, wobei das zweite Anschlusselement teilweise in der Durchgangsöffnung angeordnet ist und wobei das zweite Anschlusselement einen zweiten Krümmungsabschnitt aufweist, wobei das zweite Anschlusselement elektrisch leitend mit der oberen Seite der zweiten Potentialschiene kontaktiert ist.
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Die Erfindung bewirkt weiterhin, dass die Anzahl der „Löcher“, das heißt der Öffnungen in der Isolationsschicht als auch in der zweiten Potentialschiene im Vergleich zum Stand der Technik halbiert wird, was sich positiv auf die Auslegung der Luft- und Kriechstrecken und die Stromtragefähigkeit auswirkt.
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Durch das Umbiegen der Anschlusselemente entfallen zum einen die im Stand der Technik vorgesehenen Laschen zur Verbindung zum anderen stehen die Anschlusselemente nicht mehr oder nur noch geringfügig über die gesamte Gleichspannungsverschienung hinaus. Damit kann bei einer Anwendung in einer Leistungshalbleitereinrichtung, wie sie beispielsweise im Stand der Technik vorgestellt ist, die gesamte Aufbauhöhe reduziert werden, das heißt die Gleichspannungsverschienung kann näher, beispielsweise an vorgesehene Leistungshalbleiter, positioniert werden. Zudem können die Anschlusselemente frei auf den Potentialschienen positioniert werden.
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Vorzugsweise ist die erste Potentialschiene als eine Negativpotentialschiene und die zweite Potentialschiene als eine Positivpotentialschiene ausgebildet. Die Isolationsschicht kann vorzugweise als Kunststofffolie ausgebildet sein.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist das erste Anschlusselement teilweise an der Oberseite der ersten Potentialschiene und das zweite Anschlusselement teilweise an der oberen Seite der zweiten Potentialschiene angeordnet. Zwischen dem ersten Anschlusselement und der Oberseite der ersten Potentialschiene kann dabei zum Beispiel eine Löt- oder Sinterschicht angeordnet sein, die das erste Anschlusselement mit der Oberseite der ersten Potentialschiene stoffschlüssig verbindet. Zwischen dem zweiten Anschlusselement und der oberen Seite der zweiten Potentialschiene kann dabei zum Beispiel eine Löt- oder Sinterschicht angeordnet sein, die das zweite Anschlusselement mit der oberen Seite der zweiten Potentialschiene stoffschlüssig verbindet.
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Bevorzugt weist das erste Anschlusselement ein aus dem Kondensator hinauslaufendenden und in die Gleichspannungsverschienung hineinlaufenden ersten Anfangsabschnitt sowie den sich an den ersten Anfangsabschnitt anschließenden ersten Krümmungsabschnitt und einen sich an den ersten Krümmungsabschnitt anschließenden ersten Endabschnitt auf, wobei der erste Endabschnitt an der Oberseite der ersten Potentialschiene angeordnet ist. In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist der erste Endabschnitt des ersten Anschlusselements mit der Oberseite der ersten Potentialschiene stoffschlüssig verbunden. Dadurch ist eine sichere elektrisch leitende Verbindung des ersten Anschlusselements mit der ersten Potentialschiene sichergestellt. Anstatt der stoffschlüssigen Verbindung könnte auch eine Druckkontaktierung des ersten Endabschnitts des ersten Anschlusselements mit der Oberseite der ersten Potentialschiene vorhanden sein.
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Bevorzugt weist das zweite Anschlusselement ein aus dem Kondensator hinauslaufendenden und in die Gleichspannungsverschienung hineinlaufenden zweiten Anfangsabschnitt sowie den sich an den zweiten Anfangsabschnitt > anschließenden zweiten Krümmungsabschnitt und einen sich an den zweiten Krümmungsabschnitt anschließenden zweiten Endabschnitt auf, wobei der zweite Endabschnitt an der oberen Seite der zweiten Potentialschiene angeordnet ist.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist der zweite Endabschnitt mit der oberen Seite der zweiten Potentialschiene stoffschlüssig verbunden. Dadurch ist eine sichere elektrisch leitende Verbindung des zweiten Anschlusselements mit der zweiten Potentialschiene sichergestellt. Anstatt der stoffschlüssigen Verbindung könnte auch eine Druckkontaktierung des zweiten Endabschnitts mit der oberen Seite der zweiten Potentialschiene vorhanden sein.
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Besonders bevorzugt ist, dass die erste Potentialschiene eine an der Oberseite der ersten Potentialschiene eingebrachte Ausnehmung aufweist und das erste Anschlusselement ein aus dem Kondensator hinauslaufendenden und in die Gleichspannungsverschienung hineinlaufenden ersten Anfangsabschnitt sowie den sich an den ersten Anfangsabschnitt anschließenden ersten Krümmungsabschnitt und einen sich an den ersten Krümmungsabschnitt anschließenden ersten Endabschnitt aufweist, wobei der erste Endabschnitt in der Ausnehmung angeordnet ist. Dadurch ist das erste Anschlusselement nahezu vollständig in der ersten Potentialschiene integriert. Durch das Umbiegen der Anschlusselemente als auch die direkte „Einbettung“ des ersten Endabschnittes in die Ausnehmung der ersten Potentialschiene kann eine weitere Reduzierung der Aufbauhöhe erzielt werden; die Gleichspannungsverschienung kann somit möglichst nahe an vorgesehene Leistungshalbleiter platziert werden. Dadurch wird eine Erhöhung der Induktivität durch eine Verlängerung der Zuleitungen vermieden.
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Der erste Endabschnitt ist besonders bevorzugt stoffschlüssig mit einer die Ausnehmung begrenzenden Oberfläche der ersten Potentialschiene verbunden, insbesondere mittels einer Lötverbindung oder Schweiß- oder Sinterverbindung. Dadurch ergibt sich eine besonders sichere Kontaktierung zur Ausbildung einer sicheren elektrisch leitenden Verbindung des ersten Anschlusselements mit der ersten Potentialschiene.
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Es ist vorteilhaft, wenn der erste Krümmungsabschnitt einen Winkel mit einem Wert im Bereich von etwa 80 Grad bis etwa 100 Grad aufweist, insbesondere etwa einen Wert von 85 Grad bis etwa 95 Grad, und besonders bevorzugt einen Wert von etwa 90 Grad. Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn der zweite Krümmungsabschnitt einen Winkel mit einem Wert im Bereich von etwa 80 Grad bis etwa 100 Grad aufweist, insbesondere etwa einen Wert von 85 Grad bis 95 Grad, und besonders bevorzugt einen Wert von etwa 90 Grad. Dadurch sind die Endabschnitte des ersten und zweiten Anschlusselements im Wesentlichen parallel zur jeweiligen Potentialschiene angeordnet.
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Besonders bevorzugt ist eine Kondensatorbefestigungsvorrichtung zur Befestigung des zumindest einen Kondensators vorgesehen, wobei die Kondensatorbefestigungsvorrichtung eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des zumindest einen Kondensators umfasst, wobei in der Aufnahmeeinrichtung zumindest ein Teil des zumindest einen Kondensators angeordnet ist. Insbesondere sind mehrere Kondensatoren vorgesehen.
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Die Aufgabe wird weiter gelöst durch die Angabe einer Leistungshalbleitereinrichtung mit einer wie oben beschriebenen Anordnung und mit Leistungshalbleiterbauelementen, die auf einem Substrat der Leistungshalbleitereinrichtung angeordnet sind, wobei die Gleichspannungsverschienung mit den Leistungshalbleiterbauelementen elektrisch leitend verbunden ist.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch die Angabe eines Verfahrens zur Herstellung einer wie oben beschriebenen Anordnung umfassend der folgenden Schritte:
- - Bereitstellen zumindest eines Kondensators mit einem ersten elektrischen Anschlusselement und einem zweiten elektrischen Anschlusselement,
- - Bereitstellen einer ersten elektrisch leitenden Potentialschiene mit einer durchgängigen Öffnung,
- - Durchführen des ersten Anschlusselements durch die Öffnung und Ausbilden eines ersten Krümmungsabschnitts durch Biegen des ersten Anschlusselements, wobei das erste Anschlusselement elektrisch leitend mit der Oberseite der ersten Potentialschiene kontaktiert wird,
- - Bereitstellen einer elektrisch nichtleitenden Isolationsschicht,
- - Bereitstellen einer zweiten Potentialschiene, wobei die erste Potentialschiene, die Isolationsschicht und die zweite Potentialschiene jeweils einen Durchgang aufweisen, welche zueinander fluchten und dadurch eine durchgängige Durchgangsöffnung ausbilden,
- - Durchführen des zweiten Anschlusselements durch die Durchgangsöffnung und Anordnen der Isolationsschicht auf der ersten Potentialschiene, als auch Anordnen der zweiten Potentialschiene auf der Isolationsschicht, wobei die erste Potentialschiene eine der Isolationsschicht abgewandte Unterseite und eine der Isolationsschicht zugewandte Oberseite aufweist, und die zweiten Potentialschiene eine der Isolationsschicht zugewandte untere Seite und eine der Isolationsschicht abgewandte obere Seite aufweist,
- - Ausbilden eines Krümmungsabschnitts durch Biegen des zweiten Anschlusselements, wobei das zweite Anschlusselement elektrisch leitend mit der oberen Seite der zweiten Potentialschiene kontaktiert wird.
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Somit kann die obige Anordnung einfach hergestellt werden.
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Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren. Darin zeigen schematisch:
- 1: eine Gleichspannungsverschienung mit Kondensator und Kondensatorbefestigungsvorrichtung in Schnittansicht gemäß dem Stand der Technik,
- 2: eine Gleichspannungsverschienung mit Kondensator und Kondensatorbefestigungsvorrichtung in Draufsicht gemäß dem Stand der Technik,
- 3: eine erste Ausgestaltung der Anordnung 1 in schematischer Ansicht gemäß der Erfindung,
- 4: eine zweite Ausgestaltung der Anordnung 1a in schematischer Ansicht gemäß der Erfindung.
- 1 zeigt eine Leistungshalbleitereinrichtung 101 mit einer Gleichspannungsverschienung 100 gemäß dem Stand der Technik. Die Leistungshalbleitereinrichtung 101 weist ein Substrat 102 auf. Mit dem Substrat 102 sind Leistungshalbleiterbauelemente 103 elektrisch leitend verbunden.
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Kondensatoren 104 sind über Anschlusselemente 105 mit der Gleichspannungsverschienung 100 elektrisch leitend verbunden. Die Gleichspannungsverschienung 100 weist eine elektrisch leitende Positivpotentialschiene 106 und eine elektrisch leitende Negativpotentialschiene 107 sowie eine elektrisch nichtleitende Isolationsschicht 108 (z.B. Kunststofffolie) auf, wobei letztere zwischen der Positivpotentialschiene 106 und der Negativpotentialschiene 107 angeordnet ist, um die Positivpotentialschiene 106 von der Negativpotentialschiene 107 elektrisch zu isolieren.
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Die Kondensatoren 104 dienen als elektrische Energiespeicher, die eine an der Leistungshalbleitereinrichtung 101 auftretende Gleichspannung puffern. Die Kondensatoren 104 können als Zwischenkreiskondensatoren ausgestaltet sein, sie können jedoch auch einem anderen Zweck dienen. Im einfachsten Fall kann auch nur ein einziger Kondensator 104 vorhanden sein.
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Zur Befestigung der Kondensatoren 104 ist eine Kondensatorbefestigungsvorrichtung 109 vorgesehen, die eine Aufnahmeeinrichtungen 110 zur Aufnahme der Kondensatoren 104 aufweist. In der jeweiligen Aufnahmeeinrichtung 110 ist zumindest ein Teil des jeweiligen Kondensators 104 angeordnet. Die Kondensatorbefestigungsvorrichtung 110 ist vorzugsweise einstückig ausgebildet. Die Kondensatorbefestigungsvorrichtung 110 ist vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet.
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Von der Gleichspannungsverschienung 100 verlaufen, mit der Gleichspannungsverschienung 100 elektrisch leitend verbunden, elektrisch leitende Verschienungsanschlusselemente 111 und 112 (2) in Richtung auf das Substrat 102. Die elektrischen Anschlusselemente 105 des Stands der Technik der Kondensatoren 104 sind mit den Verschienungsanschlusselementen 111 und 112 (2) stoffschlüssig (z.B. über eine Löt-, Sinter- oder Schweißverbindung) elektrisch leitend kontaktiert. Das jeweilige Verschienungsanschlusselement 111 und 112 ( 2) ist mit der Positivpotentialschiene 106 oder mit der Negativpotentialschiene 107 einstückig ausgebildet.
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3 zeigt eine erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Anordnung 1. Die Anordnung 1 weist einen Kondensator 2 mit einer Kondensatorbefestigungsvorrichtung auf, welche hier übersichtshalber nicht dargestellt ist. Die Kondensatorbefestigungsvorrichtung weist eine Aufnahmeeinrichtung (nicht gezeigt) zur Aufnahme des zumindest einen Kondensators 2 auf, wobei in der Aufnahmeeinrichtung (nicht gezeigt) zumindest ein Teil des zumindest einen Kondensators 2 angeordnet ist.
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Ferner weist die Anordnung 1 ein erstes Anschlusselement 3 und ein zweites Anschlusselement 4 auf. Diese Anschlusselemente 3,4 werden auch als Kondensator-Beinchen bezeichnet. Die Anordnung 1 weist eine Negativpotentialschiene als erste Potentialschiene 5 und eine Positivpotentialschiene als zweite Potentialschiene 6 auf. Das erste Anschlusselement 3 ist hierbei zum Anschluss an die Negativpotentialschiene und das zweite Anschlusselement 4 zum Anschluss an die Positivpotentialschiene vorgesehen. Zwischen der Positivpotentialschiene und der Negativpotentialschiene ist eine nichtleitende Isolationsschicht 7 angeordnet. Die Positivpotentialschiene, die Negativpotentialschiene, und die Isolationsschicht 7 bilden zusammen die Gleichspannungsverschienung 8 für einen elektrischen Zwischenkreis aus.
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Die Negativpotentialschiene weist eine dem mindestens einem Kondensator 2 zugewandte Unterseite 9 und eine von der Kondensatorbefestigungsvorrichtung abgewandte Oberseite 10 auf.
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Die Positivpotentialschiene weist eine der nichtleitenden Isolationsschicht 7 zugewandten untere Seite 11 und eine von der nichtleitenden Isolationsschicht 7 abgewandten obere Seite 12 auf.
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Die Negativpotentialschiene weist eine durchgängige Öffnung 13 auf. Die Öffnung 13 ist als Loch ausgestaltet. Das erste Anschlusselement 3 weist einen aus dem Kondensator 2 hinauslaufenden und in die Negativpotentialschiene hineinlaufenden ersten Anfangsabschnitt 15 auf. Das erste Anschlusselement 3 ist durch die Öffnung 13 durchgeführt und gekrümmt und weist dadurch einen ersten Krümmungsabschnitt 14 auf. Der erste Krümmungsabschnitt 14 schließt sich an den ersten Anfangsabschnitt 15 an. Das erste Anschlusselement 3 weist ferner einen ersten Endabschnitt 16 auf, welcher sich an den ersten Krümmungsabschnitt 14 anschließt.
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Im ersten Ausführungsbeispiel weist die Negativpotentialschiene eine Ausnehmung 17 auf. Das erste Anschlusselement 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel derart gekrümmt, dass der erste Endabschnitt 16 des ersten Anschlusselements 3 in diesem Ausführungsbeispiel vollständig in der Ausnehmung 17 angeordnet, bzw. eingebettet ist. Das erste Anschlusselement 3 ist mit der Oberseite 10 der Negativpotentialschiene, welche die Ausnehmung 17 begrenzt, elektrisch leitend verbunden. Zur sicheren Kontaktierung kann der erste Endabschnitt 16 mit der Oberfläche, welche die Ausnehmung 17 der Oberseite 10 begrenzt, stoffschlüssig verbunden sein, insbesondere durch eine Löt-, Schweiß- oder Sinterverbindung. Alternativ kann der erste Endabschnitt 16 mit der Oberseite 10 mittels einer Druckkontaktierung elektrisch leitend verbunden sein.
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Es sei angemerkt, dass im Sinne der Erfindung unter dem Begriff Ausnehmung nicht nur eine, durch Materialabtrag (z.B. durch Fräsbearbeitung), entstandene Vertiefung verstanden wird, sondern auch, wie beispielsweise in 4 dargestellt, eine durch mechanische Verformung des ersten Anschlusselements 3 entstandene Vertiefung oder Einbuchtung verstanden wird.
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Der erste Krümmungsabschnitt 14 weist insbesondere einen Winkel von etwa 90 Grad auf.
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Die Negativpotentialschiene, die nichtleitende Isolationsschicht 7 und die Positivpotentialschiene weisen jeweils einen Durchgang auf, welche zueinander fluchten und dadurch eine durchgängige Durchgangsöffnung 18 ausbilden. Die Durchgangsöffnung 18 setzt sich daher aus dem Durchgang in der Negativpotentialschiene, dem Durchgang in der Isolationsschicht 7 und dem Durchgang in der Positivpotentialschiene zusammen, welche alle zueinander zur Ausgestaltung der Durchgangsöffnung 18 fluchtend angeordnet sind. Der erste als auch der zweite als auch der dritte Durchgang sind nicht separat in der 3 gekennzeichnet.
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Das zweite Anschlusselement 4 ist durch die Durchgangsöffnung 18 durchgeführt und weist einen zweiten Krümmungsabschnitt 19 auf. Der zweite Krümmungsabschnitt 19 schließt sich an den zweiten Anfangsabschnitt 20 an, welcher aus dem Kondensator 2 hinausläuft und in die Gleichspannungsverschienung 8 hineinläuft. Das zweite Anschlusselement 4 weist ferner einen zweiten Endabschnitt 21 auf, welcher sich an den zweiten Krümmungsabschnitt 19 anschließt. Das zweite Anschlusselement 4 umfasst daher einen zweiten Anfangsabschnitt 20, einen, sich daran anschließenden, zweiten Krümmungsabschnitt 19 und sich an den zweiten Krümmungsabschnitt 19 anschließenden zweiten Endabschnitt 21.
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Der zweite Endabschnitt 21 des zweiten Anschlusselements 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel vollständig an der oberen Seite 12 der Positivpotentialschiene angeordnet. Das zweite Anschlusselement 4 ist mit der oberen Seite 12 der Positivpotentialschiene elektrisch leitend verbunden. Zur sicheren elektrischen Kontaktierung kann der zweite Endabschnitt 21 des zweiten Anschlusselements 4 stoffschlüssig mit der oberen Seite 12 der Positivpotentialschiene verbunden sein, insbesondere an die obere Seite 12 geschweißt, gesintert oder gelötet sein.
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Alternativ kann der zweite Endabschnitt 21 mit der oberen Seite 12 auch mittels einer Druckkontaktierung elektrisch leitend verbunden sein.
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Zur Herstellung einer solchen Anordnung 1 wird zunächst das erste Anschlusselement 3 durch die durchgängige Öffnung 13 der Negativpotentialschiene als auch das zweite Anschlusselement 4 durch den Durchgang der Negativpotentialschiene geführt. Anschließend wird das erste Anschlusselement 3 gebogen, so dass sich eine erster, insbesondere 90 Grad Winkel ausbildet, so dass der erste Endabschnitt 16 des ersten Anschlusselements 3 in der Ausnehmung 17 der Negativpotentialschiene angeordnet ist. Anschließend kann der zweite Endabschnitt 16 an die die Ausnehmung 17 begrenzende Oberfläche der Negativpotentialschiene geschweißt, gesintert, gelötet oder anderweitig mit dieser stoffschlüssig verbunden werden.
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Danach wird das zweite Anschlusselement 4 durch den Durchgang der Isolationsschicht 7 durchgeführt und die Isolationsschicht 7 auf der Negativpotentialschiene angeordnet.
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Anschließend wird das zweite Anschlusselement 4 durch den Durchgang der Positivpotentialschiene hindurchgeführt und die Positivpotentialschiene auf der Isolationsschicht 7 angeordnet. Danach wird das zweite Anschlusselement 4 gebogen, so dass sich ein erster, insbesondere 90 Grad Winkel ausbildet, so dass der zweite Endabschnitt 21 des zweiten Anschlusselements 4 an der oberen Seite 12 der Positivpotentialschiene angeordnet ist. Anschließend kann der zweite Endabschnitt 21 an die obere Seite 12 der Positivpotentialschiene geschweißt, gesintert bzw. gelötet oder anderweitig mit dieser stoffschlüssig verbunden werden.
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4 zeigt eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung 1a, bei der die Ausnehmung 17 als Einbuchtung ausgebildet ist. Der erste Endabschnitt 16 des ersten Anschlusselements 3 ist an der Oberseite 10 der Negativpotentialschiene angeordnet. Der erste Endabschnitt 16 des ersten Anschlusselements 3 wird zur sicheren Kontaktierung der Oberseite 10 mit dieser stoffschlüssig, insbesondere durch eine Lötverbindung, Schweißverbindung oder Sinterverbindung verbunden.
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Alternativ kann der erste Endabschnitt 16 mit der Oberseite 10 mittels einer Druckkontaktierung elektrisch leitend verbunden sein.
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Ansonsten stimmt das Ausführungsbeispiel gemäß 4 mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 überein.
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Die Erfindung bewirkt, dass die Anschlusselemente 3,4 nur noch geringfügig, bis gar nicht mehr über die Gleichspannungsverschienung 8 hinausstehen, wie das in der Gleichspannungsverschienung 100 (1, 2) im Stand der Technik der Fall ist. Dadurch kann eine erhöhte Platzierung einer Gleichspannungsverschienung über den Leistungshalbleiterbauelementen 103 (1), wie sie im Stand der Technik zur Verhinderung eines Kurzschlusses notwendig ist, vermieden werden. Dadurch können eine Erhöhung der Zuleitungslänge und der Induktivität vermieden werden.
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Durch die Erfindung ist eine bessere Platzierung der Gleichspannungsverschienung über Halbleitern möglich.
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Durch die Erfindung ist eine höhere Anzahl an parallelgeschalteten Kondensatoren 2 möglich. Ferner können die Kondensatoren 2 freier in Bezug auf die Gleichspannungsverschienung 8 positioniert werden. Dadurch ist es möglich, die Gleichspannungsverschienung 8, und somit den Zwischenkreis, näher an vorgesehene Leistungshalbleiter zu positionieren.
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Die Erfindung bewirkt, dass die Anzahl der Löcher, das heißt der Öffnungen in der Isolationsschicht 7 und in der Positivpotentialschiene im Vergleich zum Stand der Technik halbiert wird. Dies wirkt sich positiv auf die Auslegung einer Luft- und Kriechstrecke aus.