-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Computersystem umfassend eine Schnittstelle zum Anschließen eines Peripheriegeräts, einen Schnittstellencontroller, einen Systemüberwachungsbaustein und eine Umschaltvorrichtung. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Betriebsverfahren für ein derartiges Computersystem.
-
Computersysteme mit Schnittstellen zum Anschließen von Peripheriegeräten sind aus dem Stand der Technik bekannt. Solche Computersysteme weisen gewöhnlich wenigstens einen Schnittstellencontroller auf, über den ein Hauptbetriebssystem des Computersystems Zugriff auf die Schnittstelle erhält. Computersysteme, beispielsweise Serversysteme, die einen Systemüberwachungsbaustein umfassen, sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Computersysteme weisen oftmals eine zusätzliche Schnittstelle auf, über die ein angeschlossenes Peripheriegerät mit dem Systemüberwachungsbaustein kommunizieren kann. Anstatt einer zusätzlichen Schnittstelle ist es auch möglich, nur eine Schnittstelle zu verwenden, die mittels einer Umschaltvorrichtung umgeschaltet werden kann.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Computersystem umfassend eine Schnittstelle zum Anschließen eines Peripheriegeräts, einen Schnittstellencontroller, einen Systemüberwachungsbaustein und eine Umschaltvorrichtung, sowie ein Betriebsverfahren für ein derartiges Computersystem zu beschreiben.
-
Gemäß einem ersten Aspekt wird die oben genannte Aufgabe mit einem eingangs genannten Computersystem gelöst, welches ferner eine Abschaltvorrichtung umfasst. Die Umschaltvorrichtung ist dazu eingerichtet, in einem ersten Systemzustand eine erste Datenverbindung zwischen der Schnittstelle und dem Schnittstellencontroller und in einem zweiten Systemzustand eine zweite Datenverbindung zwischen der Schnittstelle und dem Systemüberwachungsbaustein herzustellen. Die Abschaltvorrichtung ist dazu eingerichtet, eine dritte Datenverbindung zwischen der Schnittstelle und dem Schnittstellencontroller in dem zweiten Systemzustand zu unterbrechen und in dem ersten Systemzustand herzustellen.
-
Ein Vorteil hierbei ist es, dass nur eine Schnittstelle an dem Computersystem vorgesehen ist, sowohl für ein Verbinden von Peripheriegeräten in einem regulären Betrieb des Computersystems, als auch für ein Anschließen eines Peripheriegeräts zum Zwecke von Wartungsarbeiten durch den Systemüberwachungsbaustein. Dies spart wertvollen Platz und Aufwand an dem Computersystem, sowie Kosten bei einer Herstellung des Computersystems.
-
Die Schnittstelle kann sowohl in dem regulären Betrieb, d.h. wenn die erste Datenverbindung hergestellt ist und das Computersystem über den Schnittstellencontroller auf die Schnittstelle zugreifen kann, als auch in einem Wartungsbetrieb, d.h. wenn die zweite Datenverbindung hergestellt ist und der Systemüberwachungsbaustein über einen eigenen, beispielsweise in dem Systemüberwachungsbaustein integrierten Schnittstellencontroller auf die Schnittstelle zugreifen kann, betrieben werden. In einem Wartungsbetrieb kann beispielsweise ein Update des Computersystems durch den Systemüberwachungsbaustein, oder eine Neu- bzw. Umkonfiguration des Computersystems durch den Systemüberwachungsbaustein durchgeführt werden. Es ist stets entweder die erste oder die zweite Datenverbindung hergestellt.
-
Das zusätzliche Abschalten der dritten Datenverbindung zwischen dem Schnittstellencontroller und der Schnittstelle, wenn die Schnittstelle über die zweite Datenverbindung mit dem Systemüberwachungsbaustein verbunden ist, ermöglicht die Verwendung von nur einer Schnittstelle, wie oben beschrieben, selbst dann, wenn der Schnittstellencontroller und der Systemüberwachungsbaustein unterschiedliche Schnittstellenkonfigurationen unterstützen.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt wird die oben genannte Aufgabe mit einem eingangs genannten Computersystem gelöst, welches ferner wenigstens eine Signalisierungsvorrichtung umfasst. Die Umschaltvorrichtung ist dazu eingerichtet, in einem ersten Systemzustand eine erste Datenverbindung zwischen der Schnittstelle und dem Schnittstellencontroller und in einem zweiten Systemzustand eine zweite Datenverbindung zwischen der Schnittstelle und dem Systemüberwachungsbaustein herzustellen. Die wenigstens eine Signalisierungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, den jeweiligen Systemzustand zu signalisieren.
-
Ein Vorteil hierbei ist es, dass, wenn lediglich eine Schnittstelle sowohl für den regulären Betrieb als auch für den Wartungsbetrieb verwendet wird, über die Signalisierungsvorrichtung einem Benutzer angezeigt werden kann, ob gegenwärtig der Schnittstellencontroller oder der Systemüberwachungsbaustein Zugriff auf die Schnittstelle hat. Insbesondere bei Computersystemen wie beispielsweise bei Serversystemen in einem Rechnerzentrum, die keinen Monitor oder ähnliche Anzeigevorrichtungen in unmittelbarer Nähe aufweisen, kann ein Benutzer erkennen, ob die Schnittstelle aktuell für ein Hauptbetriebssystem des Computersystems zur Verfügung steht, d.h. der Schnittstellencontroller mit der Schnittstelle verbunden ist, oder ob über die Schnittstelle eine Verbindung zu dem Systemüberwachungsbaustein hergestellt werden kann.
-
In wenigstens einer Ausgestaltung umfasst die wenigstens eine Signalisierungsvorrichtung wenigstens eine optische Signalisierungsvorrichtung, insbesondere wenigstens eine Leuchtdiode, LED.
-
Insbesondere wenn mehrere derartige Computersysteme oder mehrere umschaltbare Schnittstellen an einem Computersystem vorhanden sind, vereinfacht eine optische Signalisierungsvorrichtung eine Zuordnung zu einer Schnittstelle, deren Verbindungszustand signalisiert werden soll. LEDs eignen sich in diesem Zusammenhang insbesondere, da diese besonders langlebig und ausfallsicher sind. Ferner weisen LEDs einen geringen Energiebedarf auf und sind kostengünstig herstellbar.
-
In wenigstens einem Ausführungsbeispiel ist der Schnittstellencontroller ein USB-Host-Controller, der eine Datenübertragung gemäß dem Standard USB 3.0 (auch bekannt als Standard USB 3.1 Generation 1) unterstützt. Der Systemüberwachungsbaustein umfasst einen USB-Controller, der eine Datenübertragung gemäß dem Standard USB 2.0 unterstützt. In diesem Fall ermöglicht die Umschaltvorrichtung ein Umschalten der D+/D- Datenleitungen, sodass entweder die D+/D- Datenleitungen des USB-Controllers des Systemüberwachungsbausteins oder des USB-Host-Controllers mit den D+/D- Datenleitungen der Schnittstelle verbunden sind. Die dritte Datenverbindung umfasst in diesem Ausführungsbeispiel SSTX-/SSTX+ und SSRX-/SSRX+ Datenleitungen, die gemäß dem Standard USB 3.0 vorgesehen sind. Diese kann die Abschaltvorrichtung unterbrechen, wenn die Schnittstelle mit dem USB-Controller des Systemüberwachungsbausteins verbunden ist und die Verbindung dieser Datenleitungen wieder herstellen, wenn der USB-Host-Controller mit der Schnittstelle verbunden ist.
-
Auf diese Weise wird ein sicherer, möglichst fehlerfreier Betrieb gewährleistet. Ohne das Abschalten der SSTX-/SSTX+ und SSRX-/SSRX+ Datenleitungen könnte es, wenn die Schnittstelle mit dem Systemüberwachungsbaustein verbunden ist, zu einer Verletzung der USB 3.0 Spezifikation kommen.
-
In wenigstens einer Ausgestaltung ist der Systemüberwachungsbaustein dazu eingerichtet, ein Signal für ein Umschalten der Umschaltvorrichtung und für ein Abschalten der Abschaltvorrichtung zu erzeugen.
-
Vorteilhaft hierbei ist es, dass Umschaltvorrichtung und Abschaltvorrichtung stets gemeinsam geschaltet werden können. Insbesondere kann zum Umschalten der Umschaltvorrichtung und zum Abschalten der Abschaltvorrichtung dasselbe Signal verwendet werden.
-
Gemäß einem dritten Aspekt wird die oben genannte Aufgabe durch ein Betriebsverfahren für ein Computersystem gemäß dem ersten Aspekt gelöst. Das Betriebsverfahren umfasst die Schritte:
- - Empfangen, mit dem Systemüberwachungsbaustein, einer Umschaltaufforderung zum Umschalten der Umschaltvorrichtung,
- - Umschalten der Umschaltvorrichtung mittels eines von dem Systemüberwachungsbaustein erzeugten Signals, und
- - Abschalten der Abschaltvorrichtung mittels eines von dem Systemüberwachungsbaustein erzeugten Signals.
-
Ausgestaltungen und Vorteile des dritten Aspekts entsprechen im Wesentlichen den Ausgestaltungen und Vorteilen des ersten und zweiten Aspekts. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den angehängten Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der angehängten Figuren beschrieben. In den Figuren werden für Elemente mit im Wesentlichen gleicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet, diese Elemente müssen jedoch nicht in allen Einzelheiten identisch sein. Elemente mit gleichen Bezugszeichen werden mitunter nur bei ihrem ersten Auftreten in den Figuren genauer beschrieben. Diese Beschreibungen gelten dementsprechend auch für die anderen Figuren.
-
In den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Computersystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 ein Schaltbild eines Teils eines Computersystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 ein Schaltbild eines Teils eines Computersystems gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 4 eine schematische Darstellung eines Panels eines Computersystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 5 eine schematische Darstellung eines Panels eines Computersystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
1 zeigt eine schematische Außenansicht eines Computersystems 1. Das Computersystem 1 weist ein Gehäuse 2 auf. In einer Seitenwand 3 des Gehäuses 2 ist ein Panel 4 angeordnet. In dem Panel 4 befindet sich eine erste Öffnung 5, in der eine Universal Serial Bus (USB) -Buchse 6 angeordnet ist. Unterhalb der ersten Öffnung 5 ist in dem Panel 4 eine zweite Öffnung 7 vorgesehen, in der eine Leuchtdiode, LED, 8 angebracht ist.
-
Die USB-Buchse 6 ist dazu eingerichtet, entweder mit einem Systemüberwachungsbaustein oder einem USB-Host-Controller des Computersystems 1 verbunden zu werden. Dies wird genauer mit Bezug auf die 2 und 3 beschrieben. Je nachdem, mit welcher Entität die USB-Buchse 6 verbunden ist, ändert sich ein Zustand der LED 8. Unterschiedliche Zustände der LED 8 sind beispielsweise eingeschaltet/ausgeschaltet, blinkendes Licht/Dauerlicht, unterschiedliche Blinkmuster, oder unterschiedliche Farben. Weitere Ausführungsbeispiele des Panels 4 sind in den 4 und 5 gezeigt.
-
2 zeigt ein Schaltbild eines Teils eines Computersystems 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schaltung gemäß dem Schaltbild gemäß 2 ist beispielsweise in dem Computersystem 1 gemäß 1 eingebaut. Das Computersystem 1 umfasst außerdem viele weitere, hier nicht gezeigte Komponenten.
-
Das Schaltbild zeigt eine USB-Buchse 6, beispielsweise die USB-Buchse 6, die in der ersten Öffnung 5 des Panels 4 des Computersystems 1 gemäß 1 angeordnet ist, und eine LED 8, beispielsweise die LED 8, die in der zweiten Öffnung 7 des Panels 4 des Computersystems 1 gemäß 1 angeordnet ist. Das Schaltbild zeigt des Weiteren einen USB-Host-Controller 9 sowie einen Baseboard Management Controller (BMC) 10. In einem alternativen Ausführungsbeispiel umfasst das Computersystem 1 statt des BMC's 10 einen integrated Remote Management Controller (iRMC).
-
Außerdem zeigt das Schaltbild gemäß 2 ein Einfach-Multiplexer 11. Der Einfach-Multiplexer 11 weist einen ersten Eingang e0, einen zweiten Eingang e1, einen Ausgang a und einen Steuereingang s0 auf. Der erste Eingang e0 ist mit dem USB-Host-Controller 9 über ein erstes Datenkabel 12 verbunden. Der zweite Eingang e1 ist mit einem USB-Anschluss des BMC 10 über ein zweites Datenkabel 13 verbunden. Der Ausgang a des Einfach-Multiplexers 11 ist mit der USB-Buchse 6 über ein drittes Datenkabel 14 verbunden. Der Steuereingang s0 ist über eine Signalleitung 16 mit einem Allzweckeingabe/- ausgabe (engl.: general purpose input/output, GPIO) -Pin 15 des BMC 10 verbunden. Die Signalleitung 16 verbindet den GPIO-Pin 15 des BMC's 10 außerdem mit der LED 8.
-
In dem BMC 10 wird ein digitales Signal erzeugt, welches an dem GPIO-Pin 15 ausgegeben wird. Mit diesem digitalen Signal wird sowohl der Einfach-Multiplexer 11 als auch die LED 8 geschaltet. Beispielsweise wenn an dem Signaleingang s0 der logische Zustand „0“ anliegt, so schaltet der Einfach-Multiplexer 11 den ersten Eingang e0 auf den Ausgang a durch. In diesem Fall ist der USB-Host-Controller 9 mit der USB-Buchse 6 verbunden. Zwischen USB-Host-Controller 9 und USB-Buchse 6 ist über das erste und dritte Datenkabel 12, 14 eine erste Datenverbindung hergestellt.
-
Liegt an dem Steuereingang s0 der logische Zustand „1“ an, so schaltet der Einfach-Multiplexer 11 den zweiten Eingang e1 auf den Ausgang a durch, sodass der USB-Anschluss des BMC`s 10 mit der USB-Buchse 6 verbunden ist. Zwischen dem BMC 10 und der USB-Buchse 6 ist über das zweite und dritte Datenkabel 13, 14 eine zweite Datenverbindung hergestellt.
-
Das digitale Signal zum Umschalten des Einfach-Multiplexers 11 wird ferner für ein Umschalten eines Zustands der LED 8 verwendet. Beispielsweise ist die LED 8 ausgeschaltet wenn an dem GPIO-Pin 15 der logische Zustand „0“ ausgegeben wird und die LED 8 eingeschaltet wenn an dem GPIO-Pin 15 der logische Zustand „1“ ausgegeben wird. In einem Bereich der LED 8 befindet sich zum Umschalten der LED 8 beispielsweise ein hier nicht gezeigtes Steuerelement, welches das digitale Signal auswertet und die LED 8 schaltet. Auf diese Weise entspricht ein Zustand der LED 8 einem Schaltzustand des Einfach-Multiplexers 11. Die LED 8 zeigt somit an, ob die USB-Buchse 6 mit dem USB-Host-Controller 9 oder mit dem USB-Anschluss des BMC's 10 verbunden ist.
-
Auf diese Weise erkennt ein Benutzer des Computersystems 1, ob gegenwärtig ein Hauptbetriebssystem des Computersystems 1, welches auf den USB-Host-Controller 9 Zugriff hat, auf die USB-Buchse 6 zugreifen kann, oder ob die USB-Buchse 6 gegenwärtig für das Hauptbetriebssystem des Computersystems 1 nicht sichtbar ist und stattdessen der BMC 10 auf die USB-Buchse 6 zugreifen kann.
-
In dem Zustand, in dem das Hauptbetriebssystem des Computersystems 1 auf die USB-Buchse 6 Zugriff hat, dient die USB-Buchse 6 als gewöhnliche USB-Schnittstelle für Peripheriegeräte, die über diese USB-Schnittstelle mit dem Hauptbetriebssystem des Computersystems 1 kommunizieren können. Das Hauptbetriebssystem des Computersystems 1 ist in diesem Sinne ein Betriebssystem, welches für einen regulären Betrieb des Computersystems 1 verwendet wird.
-
In dem Zustand, in dem die USB-Buchse 6 mit dem USB-Anschluss des BMC's 10 verbunden ist, ist die USB-Buchse 6 für das Hauptbetriebssystem des Computersystems 1 nicht sichtbar. Ein Zugriff auf die USB-Buchse 6 über das Hauptbetriebssystem ist in diesem Zustand nicht möglich. In diesem Fall kann ein Hilfsbetriebssystem des BMC 10 auf die USB-Buchse 6 zugreifen. Auf diese Weise kann über den BMC 10 auf an der USB-Buchse 6 angeschlossene Peripheriegeräte, wie beispielsweise Datenträger, zugegriffen werden. So können beispielsweise Konfigurationsdaten mit dem BMC 10 geladen werden, oder ein Update des Computersystems 1 mit dem BMC 10, unter Verwendung von auf dem Peripheriegerät gespeicherten Daten, durchgeführt werden.
-
Das digitale Signal zum Umschalten des Einfach-Multiplexers 11 und der LED 8 wird in dem BMC 10 beispielsweise nach einer entsprechenden Umschaltaufforderung geändert. Beispielsweise kann ein Administrator auf den BMC 10 des Computersystems 1 über einen Remotezugriff ein Umschalten des Einfach-Multiplexers 11 und der LED 8 veranlassen.
-
3 zeigt ein Schaltbild eines Teils eines Computersystems 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Schaltbild gemäß 3 zeigt ebenfalls, wie das Schaltbild gemäß 2, eine USB-Buchse 6, einen USB-Host-Controller 9, einen BMC 10, einen Einfach-Multiplexer 11, sowie entsprechende Datenkabel 12, 13, 14 und eine Signalleitung 16, die einen Steuereingang s0 des Einfach-Multiplexer 11 mit dem GPIO-Pin 15 des BMC's 10 verbindet.
-
Der BMC 10 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine Steuerschaltung 17 sowie einen USB-Controller 18 auf. Die Steuerschaltung 17 erzeugt in diesem Ausführungsbeispiel das digitale Signal, welches an dem GPIO-Pin 15 ausgegeben wird. Der USB-Controller 18 steuert eine Datenübertragung des BMC 10 gemäß dem USB Standard. In diesem Ausführungsbeispiel unterstützt der USB-Controller 18 des BMC 10 eine Datenübertragung gemäß dem Standard USB 2.0 gemäß der Universal Serial Bus Revision 2.0 Specification. Eine Datenverbindung gemäß diesem Standard weist die Datenleitungen D+/D- auf.
-
Der USB-Host-Controller 9 ist in beispielsweise ein Platform-Controller-Hub oder ein USB-Root-Hub und unterstützt in diesem Ausführungsbeispiel eine Datenübertragung gemäß dem Standard USB 3.0, auch bekannt als Standard USB 3.1 Generation 1, gemäß der Universal Serial Bus Revision 3.1 Specification. Eine Datenverbindung gemäß diesem Standard weist zusätzlich zu den Datenleitungen D+/D-, die für eine Rückwärtskompatibilität auch gemäß diesem Standard vorgesehen sind, die Datenleitungen SSTX+/SSTX- und SSRX+/SSRX- auf.
-
Das erste Datenkabel 12 weist in diesem Ausführungsbeispiel, genau wie das zweite Datenkabel 13 und das dritte Datenkabel 14, zwei Datenleitungen für die Signale D+/D- auf. Der Einfach-Multiplexer 11 schaltet somit die differenziellen Datensignale D+/D- entweder von den USB-Host-Controller 9 oder von dem BMC 10 auf die USB-Buchse 6 durch.
-
Die übrigen Datensignale gemäß dem Standard USB 3.0, d.h. die SSTX+/SSTX- und SSRX+/SSRX- Datensignale, die an dem USB-Host-Controller 9 zur Verfügung stehen, da dieser den Standard USB 3.0 unterstützt, sind über ein viertes Datenkabel 19 mit der USB-Buchse 6 verbunden. Dieses vierte Datenkabel 19 stellt eine dritte Datenverbindung dar. Die differenziellen SuperSpeed-Datensignale SSTX+/SSTX- und SSRX+/SSRX- gemäß dem Standard USB 3.0 überbrücken somit den Einfach-Multiplexer 11. Weitere Leitungen gemäß dem Standard USB 2.0, sowie gemäß dem Standard USB 3.0, wie beispielsweise VBUS-Leitungen, Masseleitungen, etc., werden hier nicht explizit erwähnt.
-
Zwischen den Ausgang a des Einfach-Multiplexers 11 und die USB-Buchse 6 ist ein erster Signalverstärker 20 in das dritte Datenkabel 14 zwischengeschaltet. Dieser erste Signalverstärker 20 ist beispielsweise ein so genannter Re-Driver oder ein USB-Hub, der die Datensignale in den D+/D-Datenleitungen der ersten bzw. zweiten Datenverbindung verstärkt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn von dem Einfach-Multiplexer 11 ein verhältnismäßig weiter Weg bis zu der USB-Buchse 6 zurückzulegen ist.
-
In das vierte Datenkabel 19, d.h. in die dritte Datenverbindung umfassend die SSTX-/SSTX+ und SSRX-/SSRX+ Datenleitungen, ist ein zweiter Signalverstärker 21 eingeschaltet. Dieser weist beispielsweise ebenfalls einen Re-Driver oder einen USB-Hub auf, der die Signale in dem vierten Datenkabel 19 verstärkt.
-
Der zweite Signalverstärker 21 weist einen Eingang I, einen Ausgang O und einen Steuereingang X auf. Der Eingang I ist mit dem USB-Host-Controller 9 verbunden, der Ausgang O ist mit der USB-Buchse 6 verbunden und der Steuereingang X ist mit der Signalleitung 16 verbunden. Das digitale Signal, welches von der Steuerschaltung 17 des BMC 10 an dem GPIO-Pin 15 ausgegeben wird, liegt also sowohl an dem Steuereingang s0 des Einfach-Multiplexers 11, als auch an dem Steuereingang X des zweiten Signalverstärkers 21 an. Mittels diesem an den Steuereingang X angelegten digitalen Signal kann der Ausgang O des zweiten Signalverstärker 21 abgeschaltet werden. Der Signalverstärker 21 stellt somit zusätzlich zu einer Verstärkung der Signale in den SSTX-/SSTX+ und SSRX-/SSRX+ Datenleitungen eine Abschaltvorrichtung für diese Datenleitungen dar.
-
Der Ausgang des zweiten Signalverstärkers 21 wird in diesem Ausführungsbeispiel abgeschaltet, wenn der Einfach-Multiplexer 11 den BMC 10 mit der USB-Buchse 6 verbindet. Der Eingang I des zweiten Signalverstärkers 21 wird auf den Ausgang O durchgeschaltet, wenn der USB-Host-Controller 9 über den Einfach-Multiplexer 11 mit der USB-Buchse 6 verbunden ist. Auf diese Weise ist die USB-Buchse 6 entweder mit den D+/D- Datenleitungen des BMCs 10, oder mit den D+/D-Datenleitungen des USB-Host-Controllers 9 sowie den SSTX-/SSTX+ und SSRX-/SSRX+ Datenleitungen des USB-Host-Controllers 9 verbunden.
-
Da der Einfach-Multiplexer 11 und der zweite Signalverstärker 21 an denselben GPIO-Pin 15 des BMC`s 10 angeschlossen sind, kann der BMC 10 simultan den Einfach-Multiplexer 11 und den Ausgang O des zweiten Signalverstärkers 21 schalten.
-
In dem Schaltbild gemäß 3 ist keine LED wie in 2 gezeigt. Selbstverständlich ist es aber auch möglich in der Schaltung gemäß 3 eine LED zur Signalisierung eines Systemzustands, d.h. eines Schaltzustands des Einfach-Multiplexers 11, vorzusehen. Beispielsweise wird die LED, wie mit Bezug auf 2 beschrieben, über die Signalleitung 16 angesteuert.
-
In einem alternativen Ausführungsbeispiel weist der BMC 10 ferner einen weiteren Anschluss-Pin auf, über den der BMC 10 an einen System Management Bus (SMBus) des Computersystems 1 angeschlossen ist. Über den SMBus kann so ein Umschalten des Einfach-Multiplexers 11 bzw. des zweiten Signalverstärkers 21 mitgeteilt werden, woraufhin die LED umgeschaltet wird. In diesem Fall wird die LED nicht mittels dem digitalen Signal über die Signalleitung 16 geschaltet, sondern mittels über den SMBus übertragener Signale. Hierzu wird ein hier nicht gezeigter Empfänger-Chip verwendet, der die entsprechenden Signale über den SMBus erkennt und entsprechend die LED schaltet. Mittels dieses Empfänger-Chips werden beispielsweise auch weitere LEDs basierend auf in dem SMBus empfangenen Signalen geschaltet, sodass kein zusätzlicher Empfänger-Chip benötigt wird.
-
Die hier gezeigten Signalverstärker 20, 21 sind optionale Bestandteile des Computersystems 1. In manchen Ausführungsbeispielen kann auf die Signalverstärker 20, 21 verzichtet werden. Statt des zweiten Signalverstärkers 21 kann dann auch nur ein Ein-/Ausschalter in das vierte Datenkabel zwischengeschaltet sein, um die dritte Datenverbindung zu unterbrechen und wieder herzustellen.
-
Die 4 und 5 zeigen weitere Beispiele zur Anbringung von LEDs 8 zur Signalisierung eines Betriebszustands einer USB-Buchse 6 entsprechend einem Systemzustand eines Computersystems 1, wie es in den 1 bis 3 beschrieben ist. Die 4 und 5 zeigen jeweils ein Panel 4, beispielsweise ähnlich dem Panel 4 gemäß 1.
-
Gemäß 4 befindet sich in dem Panel 4 eine erste Öffnung 5, in der die USB-Buchse 6 angebracht ist. Die erste Öffnung 5 ist jedoch größer als die USB-Buchse 6. Die USB-Buchse 6 umgibt eine rechteckig ausgeformte LED-Anordnung mit mehreren LEDs 8. Die LED-Anordnung schließt mit einem Rand der ersten Öffnung 5 ab. Ein Schalten der LEDs 8 wird beispielsweise wie in den Ausführungsbeispielen gemäß den 2 und 3 beschreiben, durchgeführt.
-
Gemäß 5 befindet sich in dem Panel 4 eine erste Öffnung 5, in der die USB-Buchse 6 angebracht ist. Ein Rand der ersten Öffnung 5 schließt mit der USB-Buchse 6 ab. Unterhalb der ersten Öffnung 5 weist das Panel 4 eine kreisförmige zweite Öffnung 7 auf. In dieser zweiten Öffnung 7 ist eine LED 8 angebracht. Neben der LED 8 ist ein Schraubenschlüssel 22 als Symbol für einen Wartungszustand dargestellt. Das Schraubenschlüsselsymbol 22 kann entweder auf das Panel 4 aufgedruckt sein, oder ebenfalls als Öffnung in dem Panel 4 ausgestaltet sein. Ist das Schraubenschlüsselsymbol 22 ebenfalls als Öffnung ausgestaltet, so kann in dieser Öffnung ebenfalls eine LED wie die LED 8 angebracht sein. In diesem Fall wäre es auch möglich, auf die zweite Öffnung 7 und die darin angebrachte LED 8 zu verzichten und lediglich das beleuchtbare Schraubenschlüsselsymbol 22 als Signalisierung für einen Wartungszustand zu verwenden.
-
Gemäß beider 4 und 5 signalisiert eine eingeschaltete LED 8 dass der BMC 10 mit der USB-Buchse 6 verbunden ist. Eine ausgeschaltete LED 8 signalisiert, dass der USB-Host-Controller 9 mit der USB-Buchse 6 verbunden ist. Andere Signalisierungen sind selbstverständlich auch möglich.
-
Die Erläuterung der Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele ist nicht als Einschränkung der Erfindung auf diese zu verstehen. Vielmehr können die oben allgemein beschriebenen Elemente und die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Elemente je nach Anforderungsprofil für ein Computersystem unterschiedlich miteinander kombiniert werden und jedes einzelne Element trägt für sich alleine an den der Erfindung zugrundeliegenden eingangs geschilderten Gedanken bei.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Computersystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Seitenwand
- 4
- Panel
- 5
- erste Öffnung
- 6
- USB-Buchse
- 7
- zweite Öffnung
- 8
- Leuchtdiode, LED
- 9
- USB-Host-Controller
- 10
- Baseboard Management Controller, BMC
- 11
- Einfach-Multiplexer
- 12
- erstes Datenkabel
- 13
- zweites Datenkabel
- 14
- drittes Datenkabel
- 15
- GPIO-Pin
- 16
- Signalleitung
- 17
- Steuerschaltung
- 18
- USB-Controller des BMC
- 19
- viertes Datenkabel
- 20
- erster Signalverstärker
- 21
- zweiter Signalverstärker
- 22
- Schraubenschlüsselsymbol
- e0
- erster Eingang des Einfach-Multiplexers
- e1
- zweiter Eingang des Einfach-Multiplexers
- a
- Ausgang des Einfach-Multiplexers
- s0
- Steuereingang des Einfach-Multiplexers
- I
- Eingang des zweiten Signalverstärkers
- O
- Ausgang des zweiten Signalverstärkers
- X
- Steuereingang des zweiten Signalverstärkers