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HINTERGRUND
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Halbleiterbauelemente wie beispielsweise optoelektronische Halbleiterbauelemente enthalten in der Regel Passivierungsschichten, die Komponenten des Halbleiterbauelements elektrisch isolieren und weiterhin einen Schutz, beispielsweise vor Einflüssen in der Umgebung, darstellt. Ein wichtiges Zuverlässigkeitsmerkmal eines Halbleiterbauelements ist die Beständigkeit dieser Passivierungsschicht, die auch einer Weiterverarbeitung und den dabei auftretenden mechanischen, thermischen und elektrischen Beanspruchungen standhält.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Halbleiterbauelement sowie ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements bereit zu stellen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch den Gegenstand oder das Verfahren der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein Halbleiterbauelement umfasst eine leitfähige Schicht über einem Halbleiterkörper, eine an die leitfähige Schicht angrenzende isolierende Schicht sowie eine an die isolierende Schicht angrenzende erste Stresskompensationsschicht. Die Stresskompensationsschicht weist eine definierte erste Verspannung auf. Beispielsweise ist ein Absolutwert der Verspannung größer als vorbestimmter Grenzwert.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen umfasst ein Halbleiterbauelement eine leitfähige Schicht über einem Halbleiterkörper und eine an die leitfähige Schicht angrenzende erste Stresskompensationsschicht. Die Stresskompensationsschicht weist eine definierte erste Verspannung auf. Beispielsweise ist ein Absolutwert der Verspannung größer als vorbestimmter Grenzwert.
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Beispielsweise enthält die erste Stresskompensationsschicht Siliziumoxid oder besteht aus Siliziumoxid. Die erste Verspannung kann eine Druckspannung sein. Das Halbleiterbauelement kann ferner eine zweite Stresskompensationsschicht mit einer definierten zweiten Verspannung enthalten, die über der ersten Stresskompensationsschicht angeordnet ist.
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Das Halbleiterbauelement kann darüber hinaus eine dritte Stresskompensationsschicht mit einer definierten dritten Verspannung enthalten, die über der zweiten Stresskompensationsschicht angeordnet ist.
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Gemäß Ausführungsformen kann die erste Verspannung eine Zugspannung sein. Die zweite Verspannung kann eine Druckspannung oder eine Zugspannung sein. Die dritte Verspannung kann eine Druckspannung sein.
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Insgesamt kann bei Anwesenheit einer zweiten Stresskompensationsschicht die erste Verspannung der ersten Stresskompensationsschicht danach ausgewählt sein, welche Verspannung die angrenzende isolierende oder leitfähige Schicht hat. Weist die angrenzende isolierende oder leitfähige Schicht eine Druckspannung auf, so weist auch die erste Stresskompensationsschicht eine Druckspannung auf. Weist die angrenzende isolierende oder leitfähige Schicht eine Zugspannung auf, so weist auch die erste Stresskompensationsschicht eine Zugspannung auf. Die zweite Stresskompensationsschicht kann eine der ersten Verspannung entgegengesetzte Verspannung aufweisen.
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Das Halbleiterbauelement kann darüber hinaus eine erste Entspannungsschicht zwischen der ersten und der zweiten Stresskompensationsschicht enthalten. Bei einer Entspannungsschicht kann ein Absolutwert der Verspannung kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert sein. Das Halbleiterbauelement kann ferner eine zweite Entspannungsschicht zwischen der zweiten und dritten Stresskompensationsschicht enthalten, bei der ein Absolutwert einer Verspannung kleiner als der vorbestimmte Grenzwert ist.
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Beispielsweise kann der Halbleiterkörper ein Halbleiter-Chip sein, und die leitfähige Schicht kann geeignet sein, Komponenten des Halbleiter-Chips mit einem elektrischen Anschluss zu verbinden. Das Halbleiterbauelement kann ferner ein Trägerelement umfassen, bei dem der Halbleiter-Chip über die leitfähige Schicht auf das Trägerelement montiert ist.
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Beispielsweise kann der Halbleiter-Chip ein LED-Chip mit einer ersten Halbleiterschicht von einem ersten Leitfähigkeitstyp und einer zweiten Halbleiterschicht von einem zweiten Leitfähigkeitstyp sein. Beispielsweise kann die leitfähige Schicht elektrisch mit der ersten oder zweiten Halbleiterschicht verbunden sein. Die isolierende Schicht und die Stresskompensationsschicht können Bestandteile eines Passivierungsschichtstapels sein.
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Beispielsweise kann der LED-Chip geeignet sein, elektromagnetische Strahlung über eine erste Hauptoberfläche des LED-Chips zu emittieren. Anschlüsse zum Kontaktieren der ersten und der zweiten Halbleiterschicht können auf einer zweiten Hauptoberfläche des LED-Chips angeordnet sein.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen kann der Halbleiter-Chip ein Laserchip mit einer ersten Halbleiterschicht von einem ersten Leitfähigkeitstyp und einer zweiten Halbleiterschicht von einem zweiten Leitfähigkeitstyp sein. Die leitfähige Schicht kann elektrisch mit der ersten Halbleiterschicht verbunden sein. Die isolierende Schicht sowie die Stresskompensationsschichten können zwischen der leitfähigen Schicht und der ersten Halbleiterschicht angeordnet sein.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements umfasst das Ausbilden einer leitfähigen Schicht, das Ausbilden einer isolierenden Schicht angrenzend an die leitfähige Schicht sowie das Ausbilden einer ersten Stresskompensationsschicht, die eine definierte erste Verspannung aufweist, über der isolierenden Schicht.
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Beispielsweise kann die erste Verspannung durch Einstellen der Abscheideparameter eingestellt werden.
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Das Verfahren kann ferner das Ausbilden einer ersten Entspannungsschicht angrenzend an die erste Stresskompensationsschicht, wobei ein Absolutwert einer Verspannung der ersten Entspannungsschicht kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert ist, und das Ausbilden einer zweiten Stresskompensationsschicht mit einer definierten zweiten Verspannung angrenzend an die erste Entspannungsschicht umfassen.
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Das Verfahren kann darüber hinaus das Ausbilden einer zweiten Entspannungsschicht angrenzend an die zweite Stresskompensationsschicht, wobei ein Absolutwert der Verspannung der zweiten Entspannungsschicht kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert ist, umfassen.
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Figurenliste
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Die begleitenden Zeichnungen dienen dem Verständnis von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Die Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsbeispiele und dienen zusammen mit der Beschreibung deren Erläuterung. Weitere Ausführungsbeispiele und zahlreiche der beabsichtigten Vorteile ergeben sich unmittelbar aus der nachfolgenden Detailbeschreibung. Die in den Zeichnungen gezeigten Elemente und Strukturen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander dargestellt. Gleiche Bezugszeichen verweisen auf gleiche oder einander entsprechende Elemente und Strukturen.
- 1A zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines Halbleiterbauelements gemäß Ausführungsformen.
- 1B zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen.
- 1C zeigt eine Querschnittsansicht durch einen Teil eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen.
- 1D zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen.
- 1E zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen.
- 2A zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines Halbleiterbauelements bei Anordnung auf ein Trägerelement.
- 2B zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines optoelektronischen Halbleiterbauelements gemäß Ausführungsformen in Verbindung mit einem Trägerelement.
- Die 2C bis 2E zeigen Querschnittsansichten von optoelektronischen Halbleiterbauelementen gemäß weiteren Ausführungsformen.
- 3A zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines optoelektronischen Halbleiterbauelements gemäß Ausführungsformen.
- 3B zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines optoelektronischen Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen.
- 4A fasst ein Verfahren gemäß Ausführungsformen zusammen.
- 4B fasst ein Verfahren gemäß weiteren Ausführungsformen zusammen.
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DETAILBESCHREIBUNG
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In der folgenden Detailbeschreibung wird auf die begleitenden Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil der Offenbarung bilden und in denen zu Veranschaulichungszwecken spezifische Ausführungsbeispiele gezeigt sind. In diesem Zusammenhang wird eine Richtungsterminologie wie „Oberseite“, „Boden“, „Vorderseite“, „Rückseite“, „über“, „auf“, „vor“, „hinter“, „vorne“, „hinten“ usw. auf die Ausrichtung der gerade beschriebenen Figuren bezogen. Da die Komponenten der Ausführungsbeispiele in unterschiedlichen Orientierungen positioniert werden können, dient die Richtungsterminologie nur der Erläuterung und ist in keiner Weise einschränkend.
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Die Beschreibung der Ausführungsbeispiele ist nicht einschränkend, da auch andere Ausführungsbeispiele existieren und strukturelle oder logische Änderungen gemacht werden können, ohne dass dabei vom durch die Patentansprüche definierten Bereich abgewichen wird. Insbesondere können Elemente von im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen mit Elementen von anderen der beschriebenen Ausführungsbeispiele kombiniert werden, sofern sich aus dem Kontext nichts anderes ergibt.
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Die Begriffe „Wafer“ oder „Halbleitersubstrat“, die in der folgenden Beschreibung verwendet sind, können jegliche auf Halbleiter beruhende Struktur umfassen, die eine Halbleiteroberfläche hat. Wafer und Struktur sind so zu verstehen, dass sie dotierte und undotierte Halbleiter, epitaktische Halbleiterschichten, gegebenenfalls getragen durch eine Basisunterlage, und weitere Halbleiterstrukturen einschließen. Beispielsweise kann eine Schicht aus einem ersten Halbleitermaterial auf einem Wachstumssubstrat aus einem zweiten Halbleitermaterial oder aus einem isolierenden Material, beispielsweise Saphir, gewachsen sein. Je nach Verwendungszweck kann der Halbleiter auf einem direkten oder einem indirekten Halbleitermaterial basieren. Beispiele für zur Erzeugung elektromagnetischer Strahlung besonders geeignete Halbleitermaterialien umfassen insbesondere Nitrid-Halbleiterverbindungen, durch die beispielsweise ultraviolettes, blaues oder langwelligeres Licht erzeugt werden kann, wie beispielsweise GaN, InGaN, AlN, AlGaN, AlGaInN, Phosphid-Halbleiterverbindungen, durch die beispielsweise grünes oder langwelligeres Licht erzeugt werden kann, wie beispielsweise GaAsP, AlGaInP, GaP, Al-GaP, sowie weitere Halbleitermaterialien wie AlGaAs, SiC, ZnSe, GaAs, ZnO, Ga2O3, Diamant, hexagonales BN und Kombinationen der genannten Materialien. Das stöchiometrische Verhältnis der ternären Verbindungen kann variieren. Weitere Beispiele für Halbleitermaterialien können Silizium, Silizium-Germanium und Germanium umfassen. Im Kontext der vorliegenden Beschreibung schließt der Begriff „Halbleiter“ auch organische Halbleitermaterialien ein.
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Der Begriff „Substrat“ umfasst generell isolierende, leitende oder Halbleitersubstrate.
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Die Begriffe „lateral“ und „horizontal“, wie in dieser Beschreibung verwendet, sollen eine Orientierung oder Ausrichtung beschreiben, die im Wesentlichen parallel zu einer ersten Oberfläche eines Substrats oder Halbleiterkörpers verläuft. Dies kann beispielsweise die Oberfläche eines Wafers oder einer Die oder eines Chips sein.
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Die horizontale Richtung kann beispielsweise in einer Ebene senkrecht zu einer Wachstumsrichtung beim Aufwachsen von Schichten liegen.
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Der Begriff „vertikal“, wie er in dieser Beschreibung verwendet wird, soll eine Orientierung beschreiben, die im Wesentlichen senkrecht zu der ersten Oberfläche des Substrats oder Halbleiterkörpers verläuft.
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Die vertikale Richtung kann beispielsweise einer Wachstumsrichtung beim Aufwachsen von Schichten entsprechen.
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Soweit hier die Begriffe „haben“, „enthalten“, „umfassen“, „aufweisen“ und dergleichen verwendet werden, handelt es sich um offene Begriffe, die auf das Vorhandensein der besagten Elemente oder Merkmale hinweisen, das Vorhandensein von weiteren Elementen oder Merkmalen aber nicht ausschließen. Die unbestimmten Artikel und die bestimmten Artikel umfassen sowohl den Plural als auch den Singular, sofern sich aus dem Zusammenhang nicht eindeutig etwas anderes ergibt.
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Im Kontext dieser Beschreibung bedeutet der Begriff „elektrisch verbunden“ eine niederohmige elektrische Verbindung zwischen den verbundenen Elementen. Die elektrisch verbundenen Elemente müssen nicht notwendigerweise direkt miteinander verbunden sein. Weitere Elemente können zwischen elektrisch verbundenen Elementen angeordnet sein. Der Begriff „elektrisch verbunden“ umfasst auch Tunnelkontakte zwischen den verbundenen Elementen.
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Im Kontext der vorliegenden Beschreibung werden insbesondere Schichten beschrieben, die eine Verspannung, beispielsweise eine Zug- oder Druckspannung aufweisen. Generell kann eine Verspannung positiv oder negativ sein, d.h. eine Zug- oder eine Druckspannung sein. Eine Verspannung bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Beschreibung eine Spannung, die zu einer Verbiegung eines geeigneten Untergrundmaterials, beispielsweise eines Testwafers, führt, wenn eine entsprechende Schicht auf dem Untergrundmaterial aufgebracht ist. Im Fall einer Zugspannung nimmt das Untergrundmaterial mit aufgebrachter Schicht eine schüsselartige oder konkave Form an. Bei einer Druckspannung nimmt das Untergrundmaterial mit aufgebrachter Schicht eine konvexe Form an.
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Im Kontext der vorliegenden Beschreibung bezeichnet der Begriff „definierte Verspannung“ eine Verspannung, die vorsätzlich eingeführt ist und deren Absolutwert größer als ein vorbestimmter Grenzwert ist. Beispielsweise ist eine definierte Verspannung durch Einstellen von Abscheideparametern gezielt einstellbar.
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Beispielsweise kann die Verspannung durch Messen der Waferverbiegung auf einem Testwafer gemessen werden. Bei einem Druck in einem Bereich von -25 MPa bis +25 MPa ist der Wafer spannungsfrei. Ist die Verspannung größer als 25 MPa, spricht man von einer Zugspannung, bei einer Spannung kleiner -25 MPa spricht man von einer Druckspannung. Entsprechend führt eine Stresskompensationsschicht mit einer Zugspannung auf einem Testwafer zu einer Verspannung von mehr als 25 MPa. Eine Stresskompensationsschicht mit einer Druckspannung führt auf einem Testwafer zu einer Verspannung von weniger als -25 MPa. Eine Entspannungsschicht führt auf einem Testwafer zu einer Verspannung zwischen -25 MPa und +25 MPa.
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1A zeigt eine Querschnittsansicht durch Teile eines Halbleiterbauelements 10. Eine leitfähige Schicht 130 ist über einem Halbleiterkörper 100 angeordnet. Die leitfähige Schicht kann beispielsweise eine metallische Schicht sein, beispielsweise eine Schicht, die Ni, Zn, Al, Ti, W oder andere Metalle enthält, die üblicherweise für Metallisierungen in Halbleiterbauelementen verwendet werden. Der Halbleiterkörper 100, 125 kann beispielsweise ein beliebiger Halbleiterkörper sein, beispielsweise ein Halbleitersubstrat mit darauf abgeschiedenen oder aufgebrachten Halbleiterschichten. Die Schichten müssen nicht notwendigerweise einkristallin sein, sie können ebenso amorph oder polykristallin sein. Der Halbleiterkörper 100, 125 kann auch Halbleiterschichten ohne Halbleitersubstrat oder sonstiges Substrat enthalten. Weitere Nicht-Halbleiterschichten können in dem Halbleiterkörper enthalten sein, beispielsweise isolierende oder leitende Schichten.
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Der Halbleiterkörper 100 kann insbesondere ein Halbleiter-Chip 125 sein, in dem spezielle funktionale Komponenten wie beispielsweise aktive oder passive Bauelemente, elektronische oder optoelektronische Vorrichtungen enthalten sind. Beispiele umfassen unter anderem Schaltvorrichtungen, Leistungshalbleitervorrichtungen, lichtaufnehmende Vorrichtungen, beispielsweise Sensoren oder Solarzellen sowie lichtemittierende Vorrichtungen wie beispielsweise LEDs oder Laser.
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Die leitfähige Schicht kann über einer zweiten Hauptoberfläche 120 des Halbleiterkörpers 100, 125 ausgebildet sein und beispielsweise in direktem Kontakt zur zweiten Hauptoberfläche stehen. Gemäß weiteren Ausführungsformen können auch weitere Zwischenschichten zwischen der zweiten Hauptoberfläche des Halbleiterkörpers und der leitfähigen Schicht angeordnet sein. Eine isolierende Schicht 150 grenzt an die leitfähige Schicht 130 an. Die isolierende Schicht kann insbesondere einen Teil einer Passivierungsschicht oder eines Passivierungsschichtstapels bilden. Eine derartige Passivierungsschicht dient neben ihrer Isolatoreigenschaft als Diffusionsbarriere gegenüber Gasen, zum Beispiel korrosiven Gasen wie beispielsweise Wasserdampf. Beispiele für die isolierende Schicht umfassen Siliziumnitrid, Aluminiumoxid, Nioboxid und Siliziumoxinitrid. Beispielsweise kann die isolierende Schicht chemisch inert sein und ein Anhaften der Passivierungsschicht an der leitfähigen Schicht bewirken. Beispielsweise kann die isolierende Schicht eine Zugspannung haben. Dies kann beispielsweise Folge des Herstellungsprozesses der isolierenden Schicht über der leitfähigen Schicht sein.
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Eine erste Stresskompensationsschicht 170 ist angrenzend an eine erste Hauptoberfläche 160 der isolierenden Schicht 150 angeordnet. Die erste Stresskompensationsschicht 170 weist eine definierte erste Verspannung auf. Beispielsweise kann die erste Stresskompensationsschicht 170 eine Siliziumoxidschicht sein. Beispielsweise kann die Siliziumoxidschicht TEOS-basiert sein, d.h. durch ein Abscheideverfahren, beispielsweise ein PECVD-Verfahren („plasma enhanced chemical vapour deposition“) unter Verwendung von TEOS (Tetraethylorthosilicat) aufgewachsen werden.
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Die erste Verspannung kann beispielsweise eine Druckspannung sein. Beispielsweise kann eine Druckspannung der ersten Stresskompensationsschicht 170 eine Zugspannung, die herstellungsbedingt und unkontrolliert in der isolierenden Schicht 150 vorherrscht, kompensieren.
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Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bezieht sich die Bezeichnung „über“ im Zusammenhang mit aufgebrachten Schichten auf einen Abstand zu einer Referenzschicht. Wird beispielsweise ein Stresskompensationsschichtstapel beschrieben, so bedeutet das Merkmal, dass eine erste Schicht „über“ einer zweiten Schicht angeordnet ist, dass die erste Schicht einen größeren Abstand zu der leitfähigen Schicht 130 des Halbleiterbauelements hat als die zweite Schicht. Entsprechend kann der Begriff „über“ nicht geeignet sein, eine Abscheidereihenfolge zu beschreiben.
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Beispielsweise können gemäß Ausführungsformen die isolierende Schicht 150 und die erste Stresskompensationsschicht 170 zwischen Halbleiterkörper 100, 125 und leitfähiger Schicht 130 angeordnet sein.
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1B zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen. Abweichend von dem Halbleiterbauelement in 1A ist hier die erste Verspannung der ersten Stresskompensationsschicht 170 eine Zugspannung. Weiterhin umfasst das Halbleiterbauelement 10 oder der Stresskompensationsschichtstapel 165 zusätzlich eine zweite Stresskompensationsschicht 175, die über der ersten Stresskompensationsschicht 170 angeordnet ist.
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Gemäß Ausführungsformen kann die zweite Stresskompensationsschicht 175 druckverspannt sein. Die Verspannung der zweiten Stresskompensationsschicht 175 kann somit zu der Verspannung der ersten Stresskompensationsschicht 170 entgegengesetzt sein. Die zweite Stresskompensationsschicht 175 kann direkt an die erste Stresskompensationsschicht 170 angrenzen. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann eine erste Entspannungsschicht 180 zwischen der ersten und der zweiten Stresskompensationsschicht 170, 175 angeordnet sein. Die Entspannungsschicht kann eine Schicht sein, bei der ein Absolutwert einer Verspannung kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert ist. Beispielsweise kann dieser Grenzwert 25 MPa betragen. Der Kompensationsschichtstapel kann weiterhin eine zweite Entspannungsschicht 185 enthalten, die über der zweiten Stresskompensationsschicht 175 angeordnet ist. Durch die Anwesenheit der Entspannungsschicht 180 zwischen der ersten und der zweiten Stresskompensationsschicht 170, 175 kann die Stabilität des Kompensationsschichtstapels 165 weiter erhöht werden. Dadurch, dass die erste Stresskompensationsschicht 170 dieselbe Art der Verspannung hat wie die isolierende Schicht 150, können auftretende mechanische und thermische Belastungen besonders schonend ausgeglichen werden, so dass die Kombination aus Kompensationsschichtstapel und isolierender Schicht stabil ist und das Halbleiterbauelement somit besonders zuverlässig ist.
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Gemäß den im Rahmen der vorliegenden Beschreibung beschriebenen Ausführungsformen können die Stresskompensationsschicht sowie gegebenenfalls die Entspannungsschichten jeweils Siliziumoxid enthalten oder aus Siliziumoxid bestehen, beispielsweise Siliziumoxid, welches TEOS-basiert ist. Weitere Beispiele für Materialien umfassen Siliziumnitrid, Aluminiumoxid oder Zirkonoxid. Beispielsweise können Aluminiumoxid oder Zirkonoxid über ALD-Verfahren aufgebracht werden. Die Stresskompensationsschichten weisen eine definierte Verspannung auf. Die Stresskompensationsschichten und Entspannungsschichten bilden einen Stresskompensationsschichtstapel 165. Die Kombination aus Stresskompensationsschichtstapel 165 und isolierender Schicht 150 bilden gemeinsam einen Passivierungsschichtstapel 155, der geeignet ist, das darunterliegende Halbleiterbauelement oder die angrenzende leitfähige Schicht mechanisch, elektrisch und chemisch zu schützen. Beispielsweise bildet der Passivierungsschichtstapel 155 eine Diffusionsbarriere gegenüber korrosiven Gasen wie beispielsweise Wasserdampf.
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1C zeigt eine Querschnittsansicht eines Teils eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen. Zusätzlich zu den in 1B gezeigten Schichten umfasst der Stresskompensationsschichtstapel 165 weiterhin eine dritte Stresskompensationsschicht 177, die über der zweiten Entspannungsschicht 185 angeordnet ist. Die dritte Stresskompensationsschicht 177 weist beispielsweise eine Verspannung mit gleichem Vorzeichen wie die zweite Stresskompensationsschicht 175 auf. Die dritte Stresskompensationsschicht ist druckverspannt. Weiterhin weist der Stresskompensationsschichtstapel 165 zusätzlich eine Entspannungsschicht 187 auf, die über der dritten Stresskompensationsschicht 177 angeordnet ist.
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1D zeigt einen Teil eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen. Abweichend von dem Halbleiterbauelement in 1C ist hier die Verspannung der zweiten Stresskompensationsschicht 175 eine Zugspannung.
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1E zeigt einen Teil eines Halbleiterbauelements gemäß weiteren Ausführungsformen. Abweichend von in 1A dargestellten Ausführungsformen ist hier die isolierende Schicht 150 weggelassen, und die erste Stresskompensationsschicht 170 grenzt direkt an die leitfähige Schicht 130 an. Die weiteren Komponenten des Bauelements sind wie unter Bezugnahme auf 1A beschrieben. Beispielsweise weist die erste Stresskompensationsschicht 170 dieselbe Art der Verspannung wie die angrenzende leitfähige Schicht auf. Ist die leitfähige Schicht 130 druckverspannt, so ist auch die erste Stresskompensationsschicht 170 druckverspannt. Ist die leitfähige Schicht 130 zugverspannt, so ist auch die erste Stresskompensationsschicht 170 zugverspannt. Gemäß weiteren Ausführungsformen können weitere Stresskompensationsschichten und gegebenenfalls Entspannungsschichten, wie unter Bezugnahme auf die 1B bis 1D beschrieben, über der ersten Stresskompensationsschicht 170 angeordnet sein.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen beträgt eine Gesamtschichtdicke der Stresskompensationsschicht etwas mehr als 500 nm, beispielsweise 500 bis 1000 nm. Eine Schichtdicke der einzelnen Schichten beträgt ungefähr 120 bis 200 nm, beispielsweise 150 bis 180 nm. Die isolierende Schicht 150 kann beispielsweise eine Schichtdicke von mehr als 200 nm, beispielsweise mehr als 300 nm, beispielsweise 300 bis 400 nm haben. Beispielsweise kann eine Schichtdicke der isolierenden Schicht kleiner als 1000 nm sein.
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Insgesamt hat sich gezeigt, dass es günstig ist, angrenzend an eine zugverspannte isolierende Schicht 150 eine ebenfalls zugverspannte erste Stresskompensationsschicht 170 anzuordnen. Auf diese Weise kann sich der Druck innerhalb des Stresskompensationsschichtstapels 165 an die Zugverspannung der angrenzenden isolierenden Schicht 150 anpassen. Weiterhin kann bei Verwendung der Entspannungsschichten 180, 185, 187 eine größere Stabilität des aufgebrachten Schichtstapels erzielt und somit die Zuverlässigkeit des Halbleiterbauelements erhöht werden.
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Durch die unterschiedlich verspannten Schichten des Stresskompensationsschichtstapels 165 kann der erzeugte Passivierungsschichtstapel 155 thermische und mechanische Beanspruchungen mit unterschiedlichem Vorzeichen (Dehnung, Kontraktion) ausgleichen. Derartige thermische und mechanische Beanspruchungen können insbesondere auftreten, wenn beispielsweise Lötprozesse an dem Halbleiterbauelement durchgeführt werden. Genauer gesagt führt die Temperaturerhöhung, die mit einem Lötprozess einhergeht, zur Erzeugung von Spannungen innerhalb des Halbleiterbauelements. Dadurch, dass der Stresskompensationsschichtstapel in der beschriebenen Weise aufgebaut ist, kann die Beanspruchung des Chips verringert werden, wodurch die Zuverlässigkeit des Halbleiterbauelements verbessert wird. In ähnlicher Weise wird die Robustheit gegenüber mechanischen Belastungen erhöht.
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Beispielsweise kann ein Halbleiterbauelement 10 mit dem beschriebenen Stresskompensationsschichtstapel 165, wie er beispielsweise in den 1A bis 1D gezeigt ist, weiterhin ein Trägerelement 205 enthalten. Das Trägerelement kann auf einer Seite eines Isolationsschichtstapels 221, 226 des Halbleiter-Chips aufgebracht sein. Der Isolationsschichtstapel 221, 226 kann den Stresskompensationsschichtstapel 165 enthalten.
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2A zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines Halbleiter-Chips 125 mit aufgebrachtem Trägerelement 205. Das in 2A gezeigte Halbleiterbauelement umfasst einen Halbleiter-Chip beispielsweise mit einem Halbleitersubstrat 230. Verschiedene Komponenten des Halbleiterbauelements, beispielsweise Leiterbahnen, dotierte Bereiche, aktive, passive Bauelemente, Widerstandselemente, Transistoren usw. können in dem Halbleiter-Chip 125 ausgebildet sein. Der Halbleiter-Chip 125 umfasst beispielsweise eine erste Anschlussfläche 220, die über ein Kontaktmaterial 228 mit einer ersten Komponente 232 des Halbleiter-Chips 125 verbunden ist. Die erste Anschlussfläche 220 kann mit einem ersten Anschlussbereich 206 des Trägerelements 205 verbunden sein. Der Halbleiter-Chip 125 umfasst darüber hinaus eine zweite Anschlussfläche 225, die beispielsweise über ein Kontaktmaterial 229 mit einem zweiten Anschlussbereich 207 eines Trägerelements 205 verbunden sein kann. Die zweite Anschlussfläche 225 ist beispielsweise mit einer zweiten Komponente des Halbleiter-Chips 125 verbunden.
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Beispielsweise ist ein erster Isolationsschichtstapel 221 zwischen dem Halbleitersubstrat 230 und der ersten Anschlussfläche 220 angeordnet. Der erste Isolationsschichtstapel 221 kann dabei eine isolierende Schicht 150 wie vorstehend diskutiert sowie den Stresskompensationsschichtstapel 165 enthalten. Beispielsweise kann der erste Isolationsschichtstapel 221 eine Passivierung des Halbleitersubstrats mit den darin angeordneten Komponenten bewirken.
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Weiterhin kann ein zweiter Isolationsschichtstapel 226 zwischen der zweiten Anschlussfläche 225 und dem Trägerelement 205 angeordnet sein. Der beschriebene Kompensationsschichtstapel 165, der in Bezug auf die 1A bis 1D beschrieben worden ist und Teil des Isolationsschichtstapels 221 bildet, kann somit sowohl zwischen dem Halbleitersubstrat und der metallischen Schicht angeordnet sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann der beschriebene Kompensationsschichtstapel 165 aber auch zwischen der metallischen Schicht und einem angrenzenden Trägerelement angeordnet sein.
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Das Trägerelement 205 kann beispielsweise ebenfalls ein Halbleitersubstrat, beispielsweise mit darin angeordneten Halbleiterkomponenten sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann es aber auch eine Leiterplatte sein, auf die das Halbleitersubstrat 230 mit den darin enthaltenen Komponenten aufgelötet wird. Wird das Halbleitersubstrat 230 mit den darin ausgebildeten Komponenten mit dem Trägerelement 205 in Kontakt gebracht und daraufhin erhitzt, entsteht eine starke thermische und damit einhergehend mechanische Belastung innerhalb des Halbleiterbauelements. Dadurch, dass das Halbleiterbauelement 10 wie beschrieben Stresskompensationsschichten enthält, können diese Belastungen kompensiert werden.
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Das in 2A gezeigte Halbleiterbauelement 10 kann ein beliebiges Halbleiterbauelement sein, das beispielsweise eine Schaltvorrichtung, beispielsweise für Logikanwendungen oder eine optoelektronische Vorrichtung, beispielsweise eine Solarzelle darstellt. Beispielsweise kann das Halbleiterbauelement 10 kein äußeres Gehäuse aufweisen, sondern es kann derart ausgestaltet sein, dass es direkt auf das Trägerelement 205 aufgelötet wird.
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2B zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform eines Halbleiterbauelements, welches als optoelektronisches Halbleiterbauelement 15 ausgeführt ist. Das optoelektronische Halbleiterbauelement 15 umfasst beispielsweise ein transparentes isolierendes Substrat 200, welches optional ist und je nach Ausführung weggelassen werden kann. Das Substrat 200 kann beispielsweise ein Saphirsubstrat sein. Eine erste Halbleiterschicht 212, beispielsweise von einem ersten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise n-Typ, ist über dem Substrat 200 angeordnet. Eine zweite Halbleiterschicht 213, beispielsweise von einem zweiten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise p-Typ ist über der ersten Halbleiterschicht 212 angeordnet. Beispielsweise kann ein aktiver Bereich 214 zwischen erster und zweiter Halbleiterschicht 212, 213 angeordnet sein. Der aktive Bereich 214 kann beispielsweise einen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur, eine Einfach-Quantentopf-Struktur (SQW, single quantum well) oder eine Mehrfach-Quantentopf-Struktur (MQW, multi quantum well) zur Strahlungserzeugung aufweisen. Die Bezeichnung „Quantentopf-Struktur“ entfaltet hierbei keine Bedeutung hinsichtlich der Dimensionalität der Quantisierung. Sie umfasst somit unter anderem Quantentröge, Quantendrähte und Quantenpunkte sowie jede Kombination dieser Schichten.
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Von dem Halbleiterbauelement 15 emittierte elektromagnetische Strahlung 20 wird beispielsweise über eine erste Hauptoberfläche 210 des Substrats 200 bzw. der ersten Halbleiterschicht 212 ausgegeben. Das optoelektronische Halbleiterbauelement 20 stellt somit ein Flip-Chip-Bauelement dar, bei dem Kontakte zum Kontaktieren der Halbleiterschichten auf einer Seite des Halbleiterstapels, die von der Lichtemissionsoberfläche 210 abgewandt ist, angeordnet sind. Ein Teil einer metallischen Schicht ist angrenzend an die zweite Halbleiterschicht 213 angeordnet und bildet eine zweite Anschlussfläche 225. Ein Teil einer weiteren metallischen Schicht ist über einem Isolationsschichtstapel 221 angeordnet und über ein elektrisches Kontaktmaterial 218 mit der ersten Halbleiterschicht 212 elektrisch leitend verbunden. Beispielsweise kann die erste Anschlussfläche 220 über ein Kontaktelement 218 mit der ersten Halbleiterschicht 212 verbunden sein. Das erste Kontaktelement 218 ist in einer Kontaktöffnung 219 angeordnet und über eine Seitenwandisolierung 217 sowie den ersten Isolationsschichtstapel 221 von der zweiten Halbleiterschicht 213 isoliert.
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Das optoelektronische Halbleiterbauelement 15 umfasst ferner ein Trägerelement 205, beispielsweise eine Leiterplatte oder einen Halbleiter-Chip mit darin angeordneten Anschlussbereichen 207, 206.
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Ein zweiter Isolationsschichtstapel 226 ist über einer freiliegenden Oberfläche der zweiten Anschlussfläche 225 angeordnet. Der erste und der zweite Isolationsschichtstapel 221, 226 kann jeweils eine isolierende Schicht 150 wie vorstehend diskutiert sowie den zuvor beschriebenen Stresskompensationsschichtstapel 165 enthalten. Der zweite Isolationsschichtstapel kann auch weggelassen werden. Bei Aufbringen des Halbleiter-Chips 125 auf dem Trägerelement 205 und anschließendem Erhitzen zur Durchführung eines Verbindungs- bzw. Lötprozesses, treten hohe Temperaturen auf, die zu einer thermischen und mechanischen Belastung des optoelektronischen Halbleiterbauelements 15 führen. Dadurch, dass das optoelektronische Halbleiterbauelement einen Isolationsschichtstapel 221, 226 mit dem beschriebenen Stresskompensationsschichtstapel 165 aufweist, können die auftretenden thermischen und mechanischen Belastungen effizient kompensiert werden. Beispielsweise ist in dem Isolationsschichtstapel 221 die isolierende Schicht 150 angrenzend an die erste Anschlussfläche 220 ausgebildet. In entsprechender Weise kann in dem zweiten Isolationsschichtstapel 226 die isolierende Schicht 150 in Kontakt mit der zweiten Anschlussfläche 225 ausgebildet sein.
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Die 2C bis 2E zeigen Querschnittsansichten durch weitere Beispiele von optoelektronischen Halbleiterbauelementen 15, bei denen jeweils das Substrat 200 auf einer von einer Lichtemissionsfläche oder Lichteinfallsfläche abgewandten Seite der optoelektronischen Halbleiterbauelemente 15 angeordnet ist. Die Lichtemissionsfläche oder Lichteinfallsfläche entspricht einer ersten Hauptoberfläche 105 des optoelektronischen Halbleiterbauelements 15.
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Das in 2C dargestellte optoelektronische Halbleiterbauelement umfasst eine erste Halbleiterschicht 212 von einem ersten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise n- oder p-Typ, eine zweite Halbleiterschicht 213 von einem zweiten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise p- oder n-Typ sowie gegebenenfalls einen aktiven Bereich 214, wie er vorstehend beschrieben worden ist. Der aktive Bereich 214 kann zwischen der ersten Halbleiterschicht 212 und der zweiten Halbleiterschicht 213 angeordnet sein. Ein Konverter 215 kann beispielsweise über der zweiten Halbleiterschicht 213 angeordnet sein. Eine zweite Anschlussfläche 225 aus elektrisch leitendem Material ist mit der zweiten Halbleiterschicht 213 elektrisch leitend verbunden. Beispielsweise kann die zweite Anschlussfläche 225 auf einer von der ersten Halbleiterschicht 212 abgewandten Seite der zweiten Halbleiterschicht 213 angeordnet sein. Die zweite Anschlussfläche kann im Bereich der ersten Hauptoberfläche 105 des optoelektronischen Halbleiterbauelements angeordnet sein. Eine erste Anschlussfläche 220 aus elektrisch leitendem Material ist elektrisch mit der ersten Halbleiterschicht 212 verbunden und auf einer von der zweiten Halbleiterschicht 213 abgewandten Seite der ersten Halbleiterschicht 212 angeordnet. Der Schichtstapel aus erster und zweiter Halbleiterschicht kann beispielsweise über einem Substrat 200 angeordnet sein, das beispielsweise aus einem isolierenden Material, einem leitenden Material oder einem Halbleitermaterial aufgebaut sein kann. Das Substrat 200 kann beispielsweise auf einem Trägerelement 205 montiert sein. Beispielsweise können eine oder mehrere Leiterbahnen 208 in oder über dem Trägerelement 205 angeordnet sein. Die Leiterbahnen 208 können aus einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt sein.
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Gemäß Ausführungsformen kann ein erster Isolationsschichtstapel 221 angrenzend an die erste Anschlussfläche 220 angeordnet sein. Beispielsweise kann er zwischen erster Anschlussfläche 220 und dem Substrat 200 angeordnet sein. Beispielsweise kann der erste Isolationsschichtstapel 221 ungefähr eine ähnliche Größe wie die erste Anschlussfläche 220 haben und sich nicht über die gesamte laterale Ausdehnung des Substrats erstrecken. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann er sich über die gesamte laterale Ausdehnung des Substrats 200 erstrecken.
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Weiterhin kann ein zweiter Isolationsschichtstapel 226 zwischen Substrat 200 und Trägerelement 205 angeordnet sein. Beispielsweise kann der zweite Isolationsschichtstapel 226 mindestens abschnittsweise an die Leiterbahn 226 angrenzen.
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Der erste und der zweite Isolationsschichtstapel 221, 226 kann jeweils eine isolierende Schicht 150 wie vorstehend diskutiert sowie den zuvor beschriebenen Stresskompensationsschichtstapel 165 enthalten.
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2D zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines optoelektronischen Halbleiterbauelements 15 gemäß weiteren Ausführungsformen. Viele Komponenten des in 2D gezeigten optoelektronischen Halbleiterbauelements 15 entsprechen denen, die in 2C dargestellt sind. Abweichend von 2C ist das Substrat 200 isolierend. Die Leiterbahn 208 ist über ein Kontaktelement 218 mit der ersten Halbleiterschicht 212 verbunden. Ein erster Isolationsschichtstapel 221 wie zuvor beschrieben kann zwischen Leiterbahn 208 und Substrat 200 angeordnet sein. Ein zweiter Isolationsschichtstapel 226 kann zwischen dem Substrat 200 und der ersten Halbleiterschicht 212 angeordnet sein. Der erste und der zweite Isolationsschichtstapel 221, 226 kann jeweils eine isolierende Schicht 150 wie vorstehend diskutiert sowie den zuvor beschriebenen Stresskompensationsschichtstapel 165 enthalten.
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2E zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines optoelektronischen Halbleiterbauelements 15 gemäß weiteren Ausführungsformen. Viele Komponenten des in 2E gezeigten optoelektronischen Halbleiterbauelements 15 entsprechen denen, die in den 2C und 2D dargestellt sind. Abweichend von 2C ist das Substrat 200 isolierend. Weiterhin ist die zweite Kontaktfläche 225 auf einer Seite der ersten Halbleiterschicht 212 angeordnet. Die Kontaktfläche 225 ist beispielsweise durch ein Kontaktelement 224, das sich durch die erste Halbleiterschicht 212 und den aktiven Bereich 214 erstreckt, mit der zweiten Halbleiterschicht 213 verbunden. Das Kontaktelement 224 kann durch eine Seitenwandisolierung 217 von der ersten Halbleiterschicht 212 und dem aktiven Bereich 214 isoliert sein. Die Seitenwandisolierung 217 kann beispielsweise durch einen Isolationsschichtstapel realisiert sein. Beispielsweise kann die erste Kontaktfläche an einer von der ersten Halbleiterschicht 212 abgewandten Seite des Substrats 200 angeordnet sein. Weiterhin kann ein zweiter Isolationsschichtstapel 226 zwischen zweiter Kontaktfläche 225 und Substrat 200 angeordnet sein. Die erste Kontaktfläche 220 kann über ein Kontaktelement 218 mit der ersten Halbleiterschicht 212 verbunden sein. Das Kontaktelement 218 kann sich durch das Substrat 200 erstrecken. Beispielsweise kann die erste Kontaktfläche 220 an die Leiterbahn 208 angrenzen. Gemäß Ausführungsformen kann ein erster Isolationsschichtstapel 221 auf einer Seite des Substrats 200, die benachbart zum Trägerelement 205 ist, angeordnet sein.
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Der erste und der zweite Isolationsschichtstapel 221, 226 sowie gegebenenfalls der die Seitenwandisolierung 217 darstellende Isolationsschichtstapel kann jeweils eine isolierende Schicht 150 wie vorstehend diskutiert sowie den zuvor beschriebenen Stresskompensationsschichtstapel 165 enthalten.
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3A zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines optoelektronischen Bauelements 15, welches einen Flip-Chip-LED-Chip darstellt. Eine zweite Hauptoberfläche 302 eines transparenten Substrats 300 ist beispielsweise aufgeraut, um die Lichtauskoppeleffizienz des optoelektronischen Halbleiterbauelements zu erhöhen. Eine erste Hauptoberfläche 301 des transparenten Substrats 300 dient als Lichtemissionsoberfläche des optoelektronischen Halbleiterbauelements. Eine zweite Halbleiterschicht 307, beispielsweise vom zweiten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise n-Typ ist über der zweiten Hauptoberfläche 302 des Substrats 300 angeordnet. Eine erste Halbleiterschicht 305 von einem ersten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise p-Typ ist über der zweiten Halbleiterschicht 307 angeordnet. Ein aktiver Bereich 308 ist zwischen erster und zweiter Halbleiterschicht 305, 307 angeordnet. Die erste Halbleiterschicht 305 ist über die Spiegelschicht 310 sowie eine erste Metallschicht 311 elektrisch mit einer ersten Anschlussfläche 312 verbunden. Die Spiegelschicht 310 kann beispielsweise Silber enthalten. Die erste Metallschicht 311 kann aus einem üblichen Metall zum Kontaktieren der ersten Halbleiterschicht 305 ausgebildet sein, spezifische Beispiele umfassen Au, Ti, Pt oder Ni. Ein Material der ersten Anschlussfläche 312 kann beispielsweise Ti, Cr, Al, Mo, Ni, W, AuSn, Sn, Cu und Pt umfassen.
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Die zweite Halbleiterschicht 307 wird über eine zweite Metallschicht 320 mit einer zweiten Anschlussfläche 321 verbunden. Die zweite Metallschicht 320 ist in einer Kontaktöffnung 319, die in der ersten Halbleiterschicht 305 ausgebildet ist, angeordnet. Ein elektrisch isolierendes Material ist zwischen der zweiten Metallschicht 320 und der Spiegelschicht 310 sowie der ersten Metallschicht 311 angeordnet. Beispielsweise kann das isolierende Material eine isolierende Schicht 316 sowie einen Stresskompensationsschichtstapel 318 umfassen. Beispielsweise kann die isolierende Schicht 316 analog zu der isolierenden Schicht 150 aufgebaut sein. Die isolierende Schicht 316 kann sowohl an die erste als auch an die zweite Hauptoberfläche der zweiten Metallschicht 320 angrenzen. Gemäß Ausführungsformen kann die isolierende Schicht 316 aber auch auf nur einer Seite der zweiten Metallschicht 320 angeordnet sein. Zusätzlich kann der Stresskompensationsschichtstapel 318 an die isolierende Schicht 316 angrenzen. Der Stresskompensationsschichtstapel 318 kann in ähnlicher Weise wie unter Bezugnahme auf die 1A bis 1D diskutiert ausgebildet sein.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen kann eine weitere isolierende Schicht 314 zwischen der ersten Metallschicht und dem Stresskompensationsschichtstapel 318 angeordnet sein. Beispielsweise kann die weitere isolierende Schicht 314 aus Al2O3 aufgebaut sein. Teile der isolierenden Schicht 314 können auch an weiteren Stellen angrenzend an die erste Metallschicht 311 ausgebildet sein.
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Dadurch, dass das isolierende Material, das den p-Kontakt von dem n-Kontakt isoliert, den Stresskompensationsschichtstapel 318 enthält, kann eine thermische und mechanische Belastung, die beispielsweise auftritt wenn das optoelektronische Halbleiterbauelement 15 auf einem geeigneten Trägerelement aufgebracht wird, wirkungsvoll kompensiert werden. Als Folge kann die Metallschicht zuverlässig isoliert und geschützt werden und die Zuverlässigkeit des optoelektronischen Halbleiterbauelements erhöht werden.
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3B zeigt ein optoelektronisches Halbleiterbauelement 15 gemäß weiteren Ausführungsformen. Das optoelektronische Halbleiterbauelement 15 kann beispielsweise als ein Halbleiterlaser realisiert sein. Der Halbleiterlaser umfasst beispielsweise eine erste Halbleiterschicht 305 von einem ersten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise p-Typ und eine zweite Halbleiterschicht 307 von einem zweiten Leitfähigkeitstyp, beispielsweise n-Typ. Ein aktiver Bereich 308 ist zwischen erster und zweiter Halbleiterschicht 305, 307 angeordnet. Die erste und die zweite Halbleiterschicht 305, 307 wirken dabei jeweils als Wellenleiterschichten. Zusätzlich ist eine geeignete erste Mantelschicht 327 vom ersten Leitfähigkeitstyp angrenzend an die erste Halbleiterschicht 305 angeordnet. Weiterhin ist eine zweite Mantelschicht 329 von einem zweiten Leitfähigkeitstyp angrenzend an die zweite Halbleiterschicht 307 angeordnet. Die zweite Mantelschicht 329 ist über einem Substrat 325 angeordnet. Das Substrat 325 kann beispielsweise ein Halbleitersubstrat, beispielsweise aus GaN sein. Weiterhin ist eine leitfähige Schicht 321, die eine zweite Anschlussfläche ausbildet, angrenzend an eine Seite des Substrats 325 angeordnet. Weiterhin ist eine geeignete erste Metallschicht 311 als Kontaktschicht zur Mantelschicht 327 angeordnet. Eine erste Anschlussfläche 312 ist angrenzend an die erste Metallschicht angeordnet.
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Die Halbleiterschichtenfolge kann als aktiven Bereich beispielsweise einen herkömmlichen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur, eine Einfach-Quantentopfstruktur (SQW-Strukturen) oder eine Mehrfach-Quantentopfstruktur (MQW-Strukturen) aufweisen. Die Halbleiterschichtenfolge kann neben dem aktiven Bereich weitere funktionale Schichten und funktionelle Bereiche umfassen, etwa p- oder n-dotierte Ladungsträgertransportschichten, p- oder n-dotierte Confinement-, Mantel- oder Wellenleiterschichten, Barriereschichten, Planarisierungsschichten, Pufferschichten, Schutzschichten und/oder Elektroden sowie Kombinationen daraus. Die Elektroden können dabei jeweils eine oder mehrere Metallschichten mit Ag, Au, Sn, Ti, Pt, Pd, Rh und/oder Ni aufweisen. Solche Strukturen, der aktive Bereich oder die weiteren funktionalen Schichten und Bereiche betreffend sind dem Fachmann insbesondere hinsichtlich Aufbau, Funktion und Struktur bekannt und werden von daher an dieser Stelle nicht näher erläutert.
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Darüber hinaus können zusätzliche Schichten, etwa Pufferschichten, Barriereschichten und/oder Schutzschichten auch senkrecht zur Aufwachsrichtung der Halbleiterschichtenfolge beispielsweise um die Halbleiterschichtenfolge herum angeordnet sein, also etwa auf den Seitenflächen der Halbleiterschichtenfolge.
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Der Stapel aus erster Halbleiterschicht 305, erster Mantelschicht 327 sowie erster Metallschicht 311 ist zu einem Steg 30 strukturiert. Genauer gesagt ist der Steg 30 entlang einer Ausbreitungsrichtung der erzeugten Laserstrahlung in horizontaler Richtung ausgebildet. Insbesondere kann eine solche auch als „Ridge-Struktur“ bezeichnete Ausgestaltung der Halbleiterschichtenfolge geeignet sein, in Abhängigkeit von ihrer Breite und Höhe und durch die aufgrund der stegförmigen Struktur und einem damit verbundenen Brechungsindexsprung eine so genannte Indexführung die Ausbildung einer transversalen Grundmode im aktiven Bereich zu ermöglichen. Der Steg kann sich insbesondere von der Strahlungsauskoppelfläche bis zur der Strahlungsauskoppelfläche gegenüberliegenden Seitenfläche der Halbleiterschichtenfolge erstrecken. Die Strahlungsauskoppelfläche verläuft parallel zu dem dargestellten Querschnitt.
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Gemäß Ausführungsformen ist ein isolierendes Material zwischen der ersten Anschlussfläche 312 und den Halbleiterschichten des Halbleiterlasers angeordnet. Beispielsweise umfasst das isolierende Material eine isolierende Schicht 316 und einen Stresskompensationsschichtstapel 318, der wie in Bezug auf die 1A bis 1D diskutiert ausgebildet sein kann. Durch die Anwesenheit des Stresskompensationsschichtstapels 318 zwischen erster Anschlussfläche 312 und dem Halbleitermaterial kann eine thermische und mechanische Belastung, wie sie beispielsweise entsteht, wenn die erste Anschlussfläche 312 auf ein geeignetes Trägerelement aufgelötet wird, effektiv kompensiert werden.
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Bei dem gezeigten Halbleiterbauelement kann zusätzlich der Effekt auftreten, dass durch den Stresskompensationsschichtstapel aufgrund des photoelastischen Effekts der effektive Brechungsindex des angrenzenden Halbleitermaterials modifiziert wird. Beispielsweise kann ein durch Stress bedingter Anti-Guidingeffekt kompensiert werden. Als Ergebnis wird die Indexführung der Lasermode in dem Halbleiterlaser verbessert.
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4A fasst ein Verfahren gemäß Ausführungsformen zusammen.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements umfasst das Ausbilden (S100) einer leitfähigen Schicht über einem Halbleiterkörper, Ausbilden (S110) einer isolierenden Schicht angrenzend an die leitfähige Schicht sowie Ausbilden (S120) einer ersten Stresskompensationsschicht, die eine definierte erste Verspannung aufweist, angrenzend an die isolierende Schicht.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen kann das Verfahren ferner das Ausbilden (S130) einer ersten Entspannungsschicht angrenzend an die erste Stresskompensationsschicht umfassen. Das Verfahren kann darüber hinaus das Ausbilden (S140) einer zweiten Stresskompensationsschicht mit einer definierten zweiten Verspannung angrenzend an die erste Entspannungsschicht umfassen. Das Verfahren kann weiterhin das Ausbilden (S150) einer zweiten Entspannungsschicht angrenzend an die zweite Stresskompensationsschicht umfassen. Beispielsweise kann die definierte erste Verspannung eine Zugspannung sein. Die definierte zweite Verspannung kann eine Druckspannung sein. Ein Absolutwert der Verspannung der ersten und zweiten Entspannungsschicht kann jeweils kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert sein.
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4B fasst ein Verfahren gemäß Ausführungsformen zusammen.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements umfasst das Ausbilden (S100) einer leitfähigen Schicht über einem Halbleiterkörper und das Ausbilden (S120) einer ersten Stresskompensationsschicht, die eine definierte erste Verspannung aufweist, angrenzend an die leitfähige Schicht.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen kann das Verfahren ferner das Ausbilden (S130) einer ersten Entspannungsschicht angrenzend an die erste Stresskompensationsschicht umfassen. Das Verfahren kann darüber hinaus das Ausbilden (S140) einer zweiten Stresskompensationsschicht mit einer definierten zweiten Verspannung angrenzend an die erste Entspannungsschicht umfassen. Das Verfahren kann weiterhin das Ausbilden (S150) einer zweiten Entspannungsschicht angrenzend an die zweite Stresskompensationsschicht umfassen. Beispielsweise kann die definierte erste Verspannung eine Zugspannung sein. Die definierte zweite Verspannung kann eine Druckspannung sein. Ein Absolutwert der Verspannung der ersten und zweiten Entspannungsschicht kann jeweils kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert sein.
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Bei den beschriebenen Verfahren kann gemäß Ausführungsformen die Reihenfolge der Schritte zum Ausbilden der leitfähigen Schicht, der isolierenden Schicht und der ersten Stresskompensationsschicht je nach Schichtaufbau variieren, solange die ausgebildeten Schichten an die entsprechenden Schichten angrenzen. Beispielsweise kann zunächst die erste Stresskompensationsschicht über einem Halbleiterkörper ausgebildet werden. Anschließend werden die isolierende Schicht angrenzend an die erste Stresskompensationsschicht und die leitfähige Schicht angrenzend an die isolierende Schicht ausgebildet. Der beschriebene Effekt ist beispielsweise nicht an eine konkrete Reihenfolge der Abscheideverfahren gebunden sondern an angrenzenden Schichten im erzeugten Schichtstapel.
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In entsprechender Weise ist die Reihenfolge der weiteren Verfahrensschritte nur als Beispiel gegeben und kann beliebig sein.
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Beispielsweise können die Stresskompensationsschichten und Entspannungsschichten aus Siliziumoxid aufgebaut sein. Gemäß Ausführungsformen können sie mit einem PECVD-Verfahren unter Verwendung von TEOS als Ausgangsmaterial ausgebildet werden.
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Gemäß Ausführungsformen kann die Art der Verspannung der ersten Stresskompensationsschicht, also ob Druckverspannung oder Zugverspannung, in Abhängigkeit von der Art der Verspannung der angrenzenden leitfähigen oder isolierenden Schicht ausgewählt werden. Beispielsweise kann sie so ausgewählt werden, dass die Art der Verspannung der Art der Verspannung der angrenzenden leitfähigen oder isolierenden Schicht entspricht.
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Beispielsweise kann die Verspannung der Stresskompensationsschichten und der Entspannungsschichten durch Einstellen der Abscheideparameter eingestellt werden. Beispielsweise kann durch Erhöhen der RF-Leistung sowie des Drucks während der Abscheidung eine Druckspannung erzeugt werden. Durch Verringerung des Drucks während der Abscheidung und Verringerung der RF-Leistung eine Zugspannung erzeugt werden. Insbesondere kann bei Abscheiden durch ein PECVD-Verfahren aufgrund der hohen Temperatur, die bei diesem Verfahren vorliegt (etwa 300°C), eine stabile Verspannung erzielt werden.
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Obwohl hierin spezifische Ausführungsformen veranschaulicht und beschrieben worden sind, werden Fachleute erkennen, dass die gezeigten und beschriebenen spezifischen Ausführungsformen durch eine Vielzahl von alternativen und/oder äquivalenten Ausgestaltungen ersetzt werden können, ohne vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen. Die Anmeldung soll jegliche Anpassungen oder Variationen der hierin diskutierten spezifischen Ausführungsformen abdecken. Daher wird die Erfindung nur durch die Ansprüche und deren Äquivalente beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Halbleiterbauelement
- 15
- optoelektronisches Halbleiterbauelement
- 20
- elektromagnetische Strahlung
- 100
- Halbleiterkörper
- 105
- erste Hauptoberfläche des optoelektronischen Halbleiterbauelements
- 110
- erste Hauptoberfläche des Halbleiterkörpers
- 120
- zweite Hauptoberfläche des Halbleiterkörpers
- 125
- Halbleiter-Chip
- 130
- leitfähige Schicht
- 140
- erste Hauptoberfläche der leitfähigen Schicht
- 150
- isolierende Schicht
- 155
- Passivierungsschichtstapel
- 160
- erste Hauptoberfläche der isolierenden Schicht
- 165
- Stresskompensationsschichtstapel
- 170
- erste Stresskompensationsschicht
- 175
- zweite Stresskompensationsschicht
- 177
- dritte Stresskompensationsschicht
- 180
- erste Entspannungsschicht
- 185
- zweite Entspannungsschicht
- 187
- dritte Entspannungsschicht
- 200
- Substrat
- 205
- Trägerelement
- 206
- erster Anschlussbereich
- 207
- zweiter Anschlussbereich
- 208
- Leiterbahn
- 210
- erste Hauptoberfläche des optoelektronischen Halbleiterbauelements
- 212
- erste Halbleiterschicht
- 213
- zweite Halbleiterschicht
- 214
- aktiver Bereich
- 215
- Konverter
- 217
- Seitenwandisolierung
- 218
- Kontaktelement
- 219
- Kontaktöffnung
- 220
- erste Anschlussfläche
- 221
- erster Isolationsschichtstapel
- 224
- Kontaktelement
- 225
- zweite Anschlussfläche
- 226
- zweiter Isolationsschichtstapel
- 228
- Kontaktmaterial
- 229
- Kontaktmaterial
- 230
- Halbleitersubstrat
- 232
- erste Komponente des Halbleiterbauelements
- 234
- zweite Komponente des Halbleiterbauelements
- 300
- Substrat
- 301
- erste Hauptoberfläche des Substrats
- 302
- zweite Hauptoberfläche des Substrats
- 305
- erste Halbleiterschicht
- 307
- zweite Halbleiterschicht
- 308
- aktiver Bereich
- 310
- Spiegelschicht
- 311
- erste Metallschicht
- 312
- erste Anschlussfläche
- 314
- isolierende Schicht
- 316
- isolierende Schicht
- 318
- Stresskompensationsschichtstapel
- 319
- Kontaktöffnung
- 320
- zweite Metallschicht
- 321
- zweite Anschlussfläche
- 325
- Lasersubstrat
- 327
- erste Mantelschicht
- 329
- zweite Mantelschicht
- 330
- Steg