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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückverfolgung von gefälschten Banknoten. Unter Rückverfolgung ist dabei die nachträgliche Zuordnung einer als Fälschung identifizierten Banknote zu einer Person zu verstehen, welche die Banknote an einer Einzahlstelle eingezahlt hatte.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Banknoten, welche an einer Einzahlstelle eingezahlt werden, beispielsweise Banknoten, die durch eine Person in einer Bankfiliale in einen Geldautomaten eingegeben werden, werden nach der Eingabe insbesondere auf Echtheit überprüft. Dazu werden Sicherheitsmerkmale der Banknoten mittels entsprechender Sensoren detektiert. Banknoten, welche als Fälschung eingestuft werden, werden von der Vorrichtung einbehalten und nicht wieder ausgegeben. Üblicherweise wird der Betrag der Banknote trotzdem auf dem Konto der einzahlenden Person gutgeschrieben. Gleichermaßen werden solche Banknoten einbehalten, welche als fälschungsverdächtig eingestuft werden. Dies kann beispielsweise aufgrund starker Abnutzung von Sicherheitsmerkmalen, welche nicht mehr korrekt detektiert werden können, passieren.
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Gemäß Art. 6 der Leitlinie (EU) 2015/856 der Europäischen Zentralbank über die Meldung von Fällen der Non-Compliance und Nachverfolgung sind beispielsweise durch nationale Geldinstitute und Zentralbanken Verfahren zur Rückverfolgung von gefälschten Banknoten umzusetzen. Zur Rückverfolgung einer gefälschten Banknote, d.h. zur nachträglichen Zuordnung zur einzahlenden Person, wird ein bei der Einzahlung der fraglichen Banknote erzeugter Datensatz benutzt (auch „Fingerabdruck“ genannt), welcher neben Banknotendaten der fraglichen Banknote, wie Art, Denomination, Seriennummer oder einen Scan der Banknote, auch Identifikationsdaten, insbesondere Daten über den Einzahler, wie Kontonummer und Bankleitzahl des Einzahlers, und Transaktionsdaten, wie den Ort und den Zeitpunkt der Einzahlung, enthalten kann. Auf diese Weise kann diejenige Person identifiziert werden, welche die gefälschte Banknote eingezahlt hat. Üblicherweise wird aufgrund der sonst anfallenden Datenmenge ein solcher Fingerabdruck nur für relevante Banknoten, d.h. für gefälschte oder fälschungsverdächtige Banknoten, erzeugt. Es kann aber auch für jede eingezahlte Banknote ein solcher Fingerabdruck erzeugt werden.
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Die eingezahlten Banknoten werden von der Einzahlstelle zu einer Sammelstelle, wie einer Zentralbank, transportiert und dort bearbeitet. Die Sammelstelle erhält üblicherweise die eingezahlten Banknoten einer Vielzahl von Einzahlstellen. Falls bei der Bearbeitung der eingezahlten Banknoten eine der eingezahlten Banknoten als Fälschung identifiziert wird, wird für die entsprechende Banknote ein Datensatz erzeugt, welcher Banknotendaten zu dieser Banknote umfasst, so dass dieser Datensatz eindeutig einem einer Vielzahl von Fingerabdrücken zugeordnet werden kann. Zur Rückverfolgung von Fälschungen wird der bei der Sammelstelle erzeugte Datensatz dann an alle beispielsweise regional in Frage kommenden Einzahlstellen gesendet oder es werden von diesen Einzahlstellen alle relevanten Datensätze angefordert.
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Der Abgleich der Daten, d.h. die Zuordnung des Datensatzes, welcher zur gefälschten Banknote gehört, zu einem der Fingerabdrücke der verdächtigen Banknoten, zur Rückverfolgung einer gefälschten Banknote wird dann lokal und offline bei der Einzahlstelle oder der Sammelstelle durchgeführt. Dabei werden oft Tools, DLLs oder andere Zusatzprogramme oder -dateien verwendet, welche möglicherweise nicht auf dem aktuellen Stand sind und deshalb zu Fehlern bei der Rückverfolgung führen können. Insbesondere besteht seitens des Anbieters oder Herstellers der Geräte, mit denen die Datensätze bei der Einzahlung oder Bearbeitung von Banknoten erzeugt werden, kaum Kontrolle über die Konfiguration und Instandhaltung der bei einem Kunden aufgestellten Geräte, insbesondere falls kundenseitig Zusatzprogramme oder spezielle Betriebssysteme zum Einsatz kommen. Der Aufwand zur Gewährleistung des zuverlässigen Ablaufs der Rückverfolgung gefälschter Banknoten kann daher groß sein.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein zuverlässigeres Verfahren zur Rückverfolgung von gefälschten Banknoten bereitzustellen. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den davon abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Zuordnung der Datensätze an einer sowohl von der Einzahlstelle als auch der Sammelstelle verschiedenen Datenverarbeitungsstelle. Verschieden bedeutet dabei nicht nur beispielsweise innerhalb eines Unternehmens oder sogar nur innerhalb eines Geräts getrennt, sondern insbesondere auch räumlich getrennt, d.h. entfernt voneinander („remote“). Insbesondere wird beim Einzahlen einer Banknote ein erster Datensatz erzeugt, welcher Banknotendaten und Identifikationsdaten, die einen Rückschluss auf eine die Banknote einzahlende Person (Einzahler) erlauben, enthält. Die Identifikationsdaten können dabei personenbezogene Daten über den Einzahler oder Transaktionsdaten über den Einzahlvorgang enthalten, insbesondere beides, d.h. sowohl personenbezogene Daten als auch Transaktionsdaten. Der erste Datensatz kann dabei für jede eingezahlte Banknote oder vorzugsweise nur für an der Einzahlstelle als gefälscht oder fälschungsverdächtig erkannte Banknoten erzeugt werden. Da eine Vielzahl von Banknoten von einer Vielzahl von Einzahlern an einer Vielzahl von Einzahlstellen eingezahlt werden, kann eine Vielzahl von ersten Datensätzen erzeugt werden.
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An der Sammelstelle, welche von der Einzahlstelle beziehungsweise von den Einzahlstellen, an denen die ersten Datensätze erzeugt werden, verschieden ist, wird für eine Banknote zumindest ein zweiter Datensatz erzeugt, falls die Banknote beim Bearbeiten der eingezahlten Banknoten als Fälschung identifiziert wird. Der zweite Datensatz enthält ebenfalls Banknotendaten, insbesondere kann er Daten über die als Fälschung identifizierte Banknote enthalten, die eine eindeutige Zuordnung des zweiten Datensatzes zu einem der Vielzahl von ersten Datensätzen erlauben. Hierzu eignet sich beispielweise ein Scan der Banknote. Ein Scan einer Banknote kann dabei insbesondere ein optischer Scan sein, wie die Aufnahme eines Bildes der gesamten oder eines Teils der Banknote im Auflicht oder im Durchlicht oder die Aufnahme einer Spur der Banknote.
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Da eine Banknote von einem Einzahler in verschiedenen Orientierungen an einer Einzahlstelle eingezahlt werden kann, insbesondere in vier verschiedenen Orientierungen, wird der zweite Datensatz vorzugsweise nicht nur zu einer Orientierung der Banknote, sondern zu zwei, drei oder gegebenenfalls vier Orientierungen erzeugt. Jeder der zweiten Datensätze zu dieser Banknote enthält dann einen Scan der Banknote in einer anderen Orientierung, sodass in jedem Falle ein zweiter Datensatz für diejenige Orientierung der Banknote vorliegt, in der der Einzahler die Banknote eingezahlt hat. Der erste Datensatz umfasst dann vorzugsweise einen Scan der Banknote in dieser Orientierung. Es versteht sich, dass auch andere Daten der Banknote, wie beispielsweise eine Spur oder die Seriennummer, als Zuordnungskriterien geeignet sein können. Alternativ kann auch ein einziger zweiter Datensatz zu einer Banknote erzeugt werden, welcher mehrere Scans der Banknote, insbesondere bis zu vier, enthält.
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An der Datenverarbeitungsstelle erfolgt nun die Zuordnung des zweiten Datensatzes zu einem der Vielzahl von ersten Datensätzen zur Rückverfolgung der als Fälschung identifizierten Banknote. Der Einzahler kann mittels der Identifikationsdaten des dem zweiten Datensatz zugeordneten ersten Datensatzes identifiziert werden. Die Zuordnung erfolgt durch Vergleichen der Banknotendaten des zweiten Datensatzes mit jeweils den Banknotendaten der Vielzahl von ersten Datensätzen. Dabei kann es ausreichend sein, wenn zumindest jeweils ein Teil der Banknotendaten verglichen wird. Beispielsweise können wie oben erläutert aufgenommene Scans der Banknoten verglichen werden. Der Vergleich kann beendet werden, wenn eine eindeutige Zuordnung des zweiten Datensatzes zu einem ersten Datensatz und damit eine Identifizierung des Einzahlers, erfolgt ist, d.h. der Suchlauf muss nicht notwendigerweise über alle der Vielzahl der ersten Datensätze durchgeführt werden.
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Da die Datenverarbeitungsstelle sowohl von der Einzahlstelle als auch von der Sammelstelle verschieden ist, kann durch das Verfahren eine zentrale Auswertung der Daten, insbesondere ein zentraler Abgleich der Datensätze der Zentralbanken mit den Fingerabdrücken zur Rückverfolgung gefälschter Banknoten, bereitgestellt werden. Die Rückverfolgung erfolgt nun nicht mehr lokal und offline bei der Sammelstelle oder den Einzahlstellen, sondern „remote“ und online bei der Datenverarbeitungsstelle. Die Datenverarbeitungsstelle kann insbesondere dem Hersteller oder Anbieter der Einzahlautomaten oder Banknotenbearbeitungsvorrichtungen zugeordnet sein. Denkbar ist auch eine andere zentrale Stelle, wie ein IT-Dienstleister, Rechenzentrum oder dergleichen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle notwendigen Dateien und Programme jederzeit auf dem aktuellen Stand sind, da sie nur an der Datenverarbeitungsstelle aktuell gehalten werden müssen. Somit besteht volle Kontrolle über den Datenabgleich, so dass eine zuverlässige Rückverfolgung gefälschter Banknoten bereitgestellt werden kann.
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Zur zentralen Auswertung der Daten werden der erste Datensatz und der zweite Datensatz vorteilhaft vor dem Zuordnen der Datensätze an die Datenverarbeitungsstelle übermittelt. Dies kann insbesondere mittels Datenfernübertragung, wie über das Internet, vorzugweise über eine gesicherte Verbindung erfolgen. Beispielsweise kann zur Übertragung der Daten der https-Standard verwendet werden. Dies kann neben der Bereitstellung der ersten Datensätze durch die Einzahlstellen und der Bereitstellung des zweiten Datensatzes einer gefälschten Banknote von der Sammelstelle auch die Bereitstellung des Ergebnisses der Zuordnung betreffen.
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Die ersten Datensätze können jeweils einzeln nach ihrer Erzeugung an die Datenverarbeitungsstelle gesendet und dort bis zu einer Rückverfolgungsanfrage aufbewahrt werden. Alternativ können die in Frage kommenden ersten Datensätze erst bei einer Anfrage und Bereitstellung eines zweiten Datensatzes, welcher einem der ersten Datensätze zugeordnet werden soll, bereitgestellt werden.
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Vorteilhaft lässt sich die Rückverfolgung einer als Fälschung identifizierten Banknote, d.h. die Zuordnung eines zweiten Datensatzes, welcher zu einer gefälschten Banknote gehört, zu einem der Vielzahl von ersten Datensätzen, über ein Portal, vorzugsweise ein Webportal, steuern. Hierzu erhält ein berechtigter Nutzer oder eine berechtigte Stelle, insbesondere zumindest die Sammelstelle oder auch die Einzahlstelle oder die Einzahlstellen über einen autorisierten Login Zugang zu dem Portal. Vorzugsweise ist auch das Ergebnis der Zuordnung, vorzugsweise zumindest die dem zweiten Datensatz zugeordneten Identifikationsdaten eines der Vielzahl von ersten Datensätzen, über das Portal abrufbar. Auf diese Weise kann eine einfache Bedienung bei Gewährleistung des korrekten Ablaufs der Zuordnung bereitgestellt werden.
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Der erste Datensatz beziehungsweise die Vielzahl der ersten Datensätze und/oder der zweite Datensatz können nach Verwendung, d.h. nach erfolgter Zuordnung bei der Datenverarbeitungsstelle, von der Datenverarbeitungsstelle entweder gelöscht oder archiviert werden. Da die ersten Datensätze unter Umständen sensible personenbezogene Daten, zum Beispiel über Bankkunden, enthalten können, kann es gewünscht sein, die Datensätze zu löschen. Dabei können alle Datensätze gelöscht werden oder vorzugsweise zumindest diejenigen der Vielzahl von ersten Datensätzen, die dem zweiten Datensatz nicht zugeordnet wurden. Falls eine Nachverfolgung auch nach einiger Zeit noch möglich sein soll, beispielsweise zur Überprüfung der Zuordnung, kann es jedoch auch gewünscht sein, die Datensätze zumindest für eine gewisse Zeit noch aufzubewahren. Dabei kann vorzugsweise der zweite Datensatz zusammen mit dem entsprechend zugeordneten ersten Datensatz archiviert werden.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen sind lediglich schematische Darstellungen und die Erfindung ist nicht auf die speziellen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
- 1 zeigt schematisch die Rückverfolgung von gefälschten Banknoten gemäß einem bekannten Beispiel aus dem Stand der Technik.
- 2 zeigt schematisch die Rückverfolgung von gefälschten Banknoten gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird mit Bezug auf 1 die Rückverfolgung von gefälschten Banknoten gemäß einem bekannten Beispiel aus dem Stand der Technik erläutert. Eine Banknote 100 wird von einer Person 4, nachfolgend auch als Einzahler bezeichnet, an einer Einzahlstelle 1 eingezahlt. Bei der Einzahlstelle 1 kann es sich beispielsweise um eine Bankfiliale handeln, in der ein Bankautomat 5 mit Einzahlfunktion bereitgestellt ist, oder auch einen freistehenden Bankautomaten. Beim Einzahlen werden verschiedene Attribute einer Banknote 100 mittels verschiedener Sensoren detektiert, beispielsweise Denomination der Banknote 100. Insbesondere wird auch die Echtheit der Banknote 100 auf bekannte Weise anhand von maschinenlesbaren Sicherheitsmerkmalen überprüft.
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Falls eine eingezahlte Banknote 100 als gefälscht oder zumindest als fälschungsverdächtig eingestuft wird, wird von dieser Banknote 100 ein sogenannter Fingerabdruck erzeugt. Dabei handelt es sich um einen Datensatz 11, welcher neben Banknotendaten 13 auch Identifikationsdaten 15 enthält, die einen Rückschluss auf den Einzahler 4 erlauben. Die Banknotendaten 13 können beispielsweise einen Scan der Banknote 100 enthalten, insbesondere in der Orientierung, in welcher die Banknote 100 von dem Einzahler 4 in den Bankautomaten 5 eingegeben wurde. Die Identifikationsdaten 15 können insbesondere personenbezogene Daten über den Einzahler 4 enthalten, welche durch eine von dem Einzahler 4 verwendete Bankkarte erhalten werden können, beispielsweise Name, Kontonummer und Bankleitzahl. Daneben können die Identifikationsdaten 15 auch Transaktionsdaten enthalten, wie Ort und Zeit der Einzahlung, eine Geräteidentifikation des Bankautomaten 5, eine Transaktionsnummer und dergleichen.
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Eingezahlte Banknoten 100 werden von Zeit zu Zeit von der Einzahlstelle 1 abgeholt und zu einer Sammelstelle 2 transportiert. Bei der Sammelstelle 2 kann es sich insbesondere um eine Zentralbank handeln. Der Einfachheit halber ist in 1 nur eine Einzahlstelle 1 dargestellt. Es versteht sich, dass tatsächlich mehr als eine Einzahlstelle 1, insbesondere eine Vielzahl von Einzahlstellen 1, beteiligt sein können, von denen die eingezahlten Banknoten 100 zu einer zentralen Sammelstelle 2 gebracht werden. Die gesammelten Banknoten 100 können bei der Sammelstelle 2 einer genaueren Prüfung als bei den Einzahlstellen 1 unterzogen werden. Dazu ist beispielsweise eine Banknotenbearbeitungsvorrichtung 6 vorgesehen, welche die Banknoten 100 auf ihre Art, Denomination, Umlauffähigkeit und insbesondere Echtheit untersucht.
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Falls eine Banknote 100 bei der Sammelstelle 2 als Fälschung identifiziert wird, wird zu dieser Banknote 100 ein Datensatz 12 erstellt, welcher Banknotendaten 14 enthält. Die Banknotendaten 14 können genauere Informationen über eine Banknote 100 als die Banknotendaten 13 enthalten. Gegebenenfalls kann zu der Banknote 100 auch mehr als ein Datensatz 12 erstellt werden, beispielsweise vier Datensätze 12, wobei die Banknotendaten 14 jedes der vier Datensätze 12 einen Bild-Scan der Banknote 100 in einer der vier möglichen Orientierungen enthalten können, in welchen eine Banknote 100 üblicherweise in einen Bankautomat 5 eingegeben werden kann. Daneben können die Banknotendaten 14, wie auch die Banknotendaten 13, eine oder mehrere Spur-Scans der Banknote 100, die Seriennummer der Banknote 100 oder weitere die Banknote 100 charakterisierende Daten enthalten. Abhängig von der Art des Scans kann es auch ausreichend sein, zu der Banknote 100 nur einen Datensatz 12, zwei Datensätze 12 oder drei Datensätze 12 zu erstellen. Auch kann gegebenenfalls auf die Hälfte der Scans verzichtet werden, wenn bei der folgenden Zuordnung des Datensatzes 12 zu einem Datensatz 11 auch das Spiegelbild des jeweiligen Scans berücksichtigt wird. Insbesondere falls ein Durchlicht-Scan verwendet wird, kann dann auch ein einziger Datensatz 12 zur eindeutigen Zuordnung zu einem Datensatz 11 ausreichend sein.
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Zur Rückverfolgung einer als Fälschung identifizierten Banknote 100 zu dem entsprechenden Einzahler 4 wird der Datensatz 12 einem Datensatz 11 zugeordnet. Dies erfolgt über einen Vergleich der jeweiligen Banknotendaten 13, 14. Bei einer Übereinstimmung kann der Einzahler 4 mittels der Identifikationsdaten 15 aus dem dem Datensatz 12 zugeordneten Datensatz 11 ermittelt werden. Die Zuordnung der Datensätze 11, 12, d.h. der Datenabgleich, erfolgt über ein Tool 16, welches beispielsweise vom Hersteller 3 der Bankautomaten 5 oder der Banknotenbearbeitungsvorrichtung 6 bereitgestellt werden kann. In diesem Beispiel wird das Tool 16 von der Sammelstelle 2 betrieben. Alternativ kann es auch bei der Einzahlstelle 1 beziehungsweise den Einzahlstellen 1 betrieben werden.
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Der Datensatz 12 wird dem Tool 16 über eine Schnittstelle 17 zur Verfügung gestellt. Die Sammelstelle 2 fordert alle in Frage kommenden Datensätze 11 von den Einzahlstellen 1 an, d.h. solche Datensätze 11, die beispielsweise aufgrund von Ort und Zeit der Einzahlung und/oder aufgrund der Art der der Banknote in Frage kommen. Die Datensätze 11 werden der Sammelstelle 2 über eine Verbindung 18 zur Verfügung gestellt. Der Hersteller 3 des Tools 16 kann eine Wartung des Tools 16 bereitstellen (angedeutet bei 19), wie beispielsweise Aktualisierungen oder sonstige Problembehebungen. Insbesondere wenn das Tool 16 bei verschiedenen Stellen zum Einsatz kommt, ist eine Kontrolle des Tools 16 aufgrund von individuellen Betriebsumgebungen, Zusatzprogrammen, verwendeten DLLs usw. jedoch schwierig.
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In 2 ist schematisch die Rückverfolgung von gefälschten Banknoten gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der wesentliche Unterschied im Vergleich zu dem in 1 dargestellten Beispiel liegt im Betrieb des Tools 16. Wie im Zusammenhang mit 1 erläutert, werden Banknoten 100 bei einer Einzahlstelle 1 von einem Einzahler 4 eingezahlt und gegebenenfalls ein Datensatz 11 erzeugt. Bei der Sammelstelle 2 wird für als Fälschung identifizierte Banknoten 100 ein Datensatz 12 erzeugt. Insofern wird auf die Beschreibung zu 1 verwiesen.
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Wie in 2 dargestellt ist, wird das Tool 16 zentral bei einer Datenverarbeitungsstelle 3 betrieben, welche insbesondere beim Hersteller der Bankautomaten 5 oder der Banknotenbearbeitungsvorrichtung 6 angesiedelt sein kann. Der Zugriff auf das Tool 16 erfolgt über ein Portal 20, auf welches sowohl die Einzahlstellen 1 als auch die Sammelstelle 2 über einen entsprechenden autorisierten Login Zugriff haben können. Das Portal ist vorzugsweise als Webportal implementiert, so dass der Zugriff 23 einfach durch einen Browser über das Internet vorzugsweise über eine gesicherte Verbindung erfolgen kann.
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Wird bei der Sammelstelle 2 eine Banknote 100 als Fälschung identifiziert, wird der entsprechende Datensatz 12 über eine Fernverbindung 22 an die Datenverarbeitungsstelle 3, genauer das Tool 16 gesendet. Der Versand beziehungsweise das Hochladen (Upload) des Datensatzes 12 an das Tool 16 wird über das Webportal 20 gesteuert. Ebenso kann die Sammelstelle 2 die Zuordnung des Datensatzes 12 über das Webportal 20 steuern. Der Datensatz 11 beziehungsweise die Vielzahl von Datensätzen 11 wird ebenfalls über eine Fernverbindung 21 an die Datenverarbeitungsstelle 3 gesendet, insbesondere durch das Webportal 20. Die Fernverbindungen 21, 22 sind gesicherte Verbindungen, beispielsweise https-Verbindungen über das Internet.
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Die Zuordnung des Datensatzes 12 zu einem der Datensätze 11 erfolgt mittels des Tools 16 auf die oben beschriebene Weise, so dass die als Fälschung identifizierte Banknote 100 zu einem Einzahler 4 zurückverfolgt werden kann. Das Ergebnis der Zuordnung wird von dem Tool 16 über das Webportal 20 bereitgestellt und kann von der Sammelstelle 2 und gegebenenfalls auch von den Einzahlstellen 1 abgerufen werden. Hierbei können unterschiedliche Zugriffsrechte implementiert sein. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass nur die Sammelstelle 2 Zugriff auf das Ergebnis hat. Die Datensätze 11, 12 können bei der Datenverarbeitungsstelle 3 je nach Anwendungsfall entweder archiviert oder gelöscht werden. Beispielsweise kann ein zugeordnetes Paar mit einem Datensatz 11 und einem Datensatz 12 zur späteren Kontrolle archiviert werden. Da das Tool 16 nur an einer zentralen Stelle, nämlich der Datenverarbeitungsstelle 3, betrieben wird, ist das Tool 16 jederzeit auf dem aktuellen Stand, so dass eine zuverlässige Rückverfolgung gefälschter Banknoten gewährleistet ist.