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Die Erfindung betrifft ein System zum Betreiben von mindestens einem Hausgerät, wie Wäschebehandlungs- und Spülmaschine, Gerät für das Garen von Nahrungsmitteln, Dunstabzugshauben, Kühl- und Gefriergerät, Getränkebereiter u. dergl., wobei das Gerät eine Steuerungsanordnung mit einer Steuereinrichtung für die Steuerung der bestimmungsgemäß vorgesehenen Betriebsabläufe, einer Bedien- und Anzeigevorrichtung für die Einstellung und Anzeige von Betriebsfunktionen aufweist.
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Im Zuge der aktuell fortschreitenden Entwicklung nahezu auf allen Gebieten der Technik und des täglichen Lebens im allgemeinen, gewinnt die Digitalisierung, Vernetzung von Steuerungs- und Kommunikationssystemen, sowie die Einbindung von künstlichen Intelligenz- und Assistenzsystemen in allgemeine Steuerungs- und Automatisierungsprozesse zunehmend an Bedeutung.
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Auch im Bereich der im Haushalt eingesetzten Geräte ist diese Entwicklung zu beobachten. Die Digitalisierung für die im täglichen Gebrauch befindlichen Hausgeräte, die Vernetzung von Haushaltgeräten untereinander sowie mit anderen Kommunikationsgeräten, die Verbindung der Gerätesteuerung mit dem Internet, die Nutzung von Smart-Home-Systemen im Haushalt und die Einbindung von Assistenzsystemen inklusive der Nutzung von neuronalen Netzwerken wird nach augenblicklich erkennbarer Tendenz immer mehr in die Steuerungsprozesse der Geräte Eingang finden, um den Benutzer bei der Gerätenutzung unterstützen und um darüber Bedienungsvorgänge und Prozessabläufe beeinflussen zu können. In dieser Richtung sind auch bereits aus der praktischen Anwendung sowie aus der Patentschriftenliteratur einige Lösungsvorschläge bekannt geworden.
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So wird zum Beispiel in
DE10 2016 109 880 A1 ein für ein Küchengerät einsetzbares Verfahren und eine dazu verwendbare Vorrichtung beschrieben, womit eine über eine Benutzerschnittstelle darstellbare Kochanweisung beeinflusst werden kann. Das Verfahren hat dabei im Wesentlichen zum Inhalt, dass während der Zubereitung eines Gerichts mit einer Kochanweisung ein Stresswert des Benutzers unter Verwendung von einem Stressindikator erfasst und bestimmt wird, wobei davon abhängig über eine Benutzerschnittstelle eine durch den Stresswert beeinflusste Kochanweisung darstellbar ist. Als Stressindikatoren werden beispielsweise u.a. die Bewegungsdynamik des Benutzers und die Fehlerhäufigkeit bei der Bedienungseingabe herangezogen. Mit dieser Verfahrensweise soll ein Assistenzsystem geschaffen werden, welches Stresssymptome des Benutzers beim Bedienen eines Küchengerätes erkennt und dem Benutzer dabei hilft, beispielsweise ein Kochrezept abzuändern oder neu zu gestalten.
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Die Auswertung der vom Benutzer ausgehenden Stresssignale erfolgt bei dem vorgenannten Lösungsvorschlag aber quasi nur indirekt, und zwar allein aufgrund einer Auswertung der Art und Weise, wie die Bedienungsperson bei der Gerätenutzung rein mechanisch bzw. haptisch die Bedienungs- und Eingabebefehle ausgeführt hat. Dabei werden Schlussfolgerungen u.a. zum Beispiel aus der Schnelligkeit der hintereinander folgenden Eingaben, aus der Fehlerhäufigkeit in einer bestimmten Zeitdauer usw. getroffen. Die Emotionslage und der tatsächliche Gemütszustand, was sich durch die markante Gesichtsmimik, die sich ändernde Sprechcharakteristik und beispielsweise durch das körperliche Bewegungsverhalten der Bedienungsperson äußert, wird dabei nicht berücksichtigt.
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Es wird somit zwar aufgrund der Analyse von rein mechanisch ablaufenden Bedienungsaktivitäten versucht, Stresssymptome des Nutzers erkennen zu können. Die Interaktion mit den Geräten bleibt aber bislang auf einer eher neutralen, allgemeingültigen Ebene beschränkt, ohne dass die körperlich unmittelbar vom Benutzer ausgehenden Emotionen berücksichtigt werden.
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Vor dem Hintergrund des vorbeschriebenen Technikstandes stellt sich der Erfindung das Problem, die Steuerung und die Bedienbarkeit von Hausgeräten derart weiterzubilden, dass dem Benutzer eine Unterstützungsfunktion und ein weiteres Hilfsmittel bereitgestellt wird, durch das die allgemeine Nutzung und Handhabung eines oder mehrerer Gerätes zusätzlich erleichtert wird.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Gerätesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen. In Patentanspruch 13 wird ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerätesystems angegeben.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird in erster Linie von mindestens einem oder von mehreren Hausgeräten ausgegangen, die üblicherweise in einem Haushalt betrieben werden, wie zum Beispiel Wäschebehandlungs- und Spülmaschinen, Geräte für das Garen von Nahrungsmitteln wie Herde, Backöfen und Kochfelder, sowie Dunstabzugshauben, Kühl- und Gefriergeräte, Getränkebereiter u. dergl.. Unabhängig davon kann die Erfindung aber auch bei gleichartigen, im gewerblichen Bereich verwendeten Geräten realisiert werden.
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Die Erfindung zielt dabei in vorteilhafter Weise ganz allgemein darauf ab, erkannte negative oder auch positive Benutzeremotionen zu berücksichtigen und die Stimmung des Gerätenutzers durch eine Änderung des jeweiligen Prozessablaufs für das Gerät positiv beeinflussen zu können. Dadurch lassen sich eine Reihe von Vorteilen für den Gebrauch der vorgenannten Hausgeräte generieren.
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Dabei umfasst mindestens eines der Geräte eine Steuerungsanordnung, welche die übliche Steuereinrichtung für die Steuerung der bestimmungsgemäß vorgesehenen Betriebsabläufe, die Bedien- und Anzeigevorrichtung für die Einstellung und Anzeige von Betriebsfunktionen aufweist. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform ist zudem vorgesehen, dass mindestens eines der Geräte mit einer Benutzerschnittstelle ausgerüstet ist, über die die Verbindung mit einem externen Kommunikationsgerät und/oder mit einem Smart-Home-System und/oder mit dem Internet herstellbar ist.
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Für die Steuerungsanordnung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerätes oder eines von mehreren Geräten gebildeten Gerätesystem ist eine Erfassungseinrichtung vorgesehen, die derart konfiguriert und eingerichtet ist, dass das vom Benutzer ausgehende emotionale Verhalten während des Bedienvorgangs am Gerät und/oder während des Anzeigevorgangs von Betriebsfunktionen für das Gerät und/oder bei Beendigung der Gerätenutzung erfasst, analysiert und ausgewertet werden kann, und dass abhängig von den emotional bedingten Ergebnissen durch die Steuerungsanordnung diese Prozessabläufe und Betriebsprogramme mit neu gestalteten Betriebsparametern für den weiteren Betrieb des Gerätes bereitgestellt werden. Bei der Einbindung des Gerätes in einem Smart-Home-System kann sogar der emotionale Zustand des Benutzers berücksichtigt werden, bevor er mit der Inbetriebnahme des jeweiligen Gerätes beginnt.
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In vorteilhafter Ausführungsform kann die Aktivierung der neuen und/oder abgewandelten Prozessabläufe, der neuen Betriebsprogramme und/oder der abgewandelten Betriebsprogramme von der Zustimmung durch den Benutzer der Geräte abhängig gemacht werden. Der Benutzer kann somit entscheiden, ob er die vorgeschlagenen Änderungen akzeptieren will oder nicht.
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Bei der praktischen Umsetzung der Erfindung ist es in zweckmäßiger Weise vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung zur Emotionserkennung signaltechnisch mit Softwareprodukten in Verbindung gebracht wird, die speziell dazu konfiguriert und eingerichtet sind, um emotionale Regungen und/oder das emotionale Verhalten einer Person erfassen und auswerten zu können. Insbesondere können visuell ablesbare Emotionen, zum Beispiel über die Körpersprache, über den Gesichtsausdruck und die Augenbewegung, Aufschlüsse über die emotionale Verfassung des Nutzers geben. Akustisch kann ebenfalls die emotionale Verfassung des Nutzers erfasst werden, in dem die Sprachcharakteristik des Benutzers über die Tonlage der Stimme, die Lautstärke und beispielsweise über die Wortwahl ausgewertet wird.
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Das vom Benutzer ausgehende emotionale Verhalten wird in bevorzugter Ausgestaltungsform durch Mittel erfasst, die für eine akustische und visuelle Emotionserkennung konfiguriert und eingerichtet sind, und dass die von den Mitteln generierten audio-visuellen Signale entschlüsselt und als Anzeichen für Emotionen in Verbindung mit einer Auswerteeinheit analysiert und ausgewertet werden.
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Das Gerätesystem für die akustische Emotionserkennung ist in zweckmäßiger Weise mit einem Mikrofon als Spracherfassungsvorrichtung und für die visuelle Emotionserkennung mit einer Kamera als Bilderfassungsvorrichtung ausgebildet.
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Zudem sind noch weitere Erkennungssysteme verwendbar, durch die eine vom Benutzer ausgehende emotionale Reaktion während der Gerätenutzung unmittelbar oder auch indirekt über bestimmte Verhaltensmuster festgestellt werden kann, wie zum Beispiel durch die Auswertung eines Bewegungsdiagramms, einer Gestenanalyse oder einer bereits aus dem Stand der Technik bekannten Interaktionsauswertung.
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Für die Emotionserkennung gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an Software-Lösungen, die zum Beispiel Gesichtserkennung, Blickrichtungen, Interaktion mit Webseiteninhalten, Sprach- und Tonalitätseigenschaften, Gestik, Bio-Feedback oder Ähnliches nutzen.
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Optional wäre auch nach Zustimmung des Benutzers die Einbindung seiner von einer Fitness-Uhr erzeugten Daten bezüglich der Puls- und/oder Herzfrequenz denkbar. Außerdem kann über diese Schnittstelle und den Kommunikationsgeräten ein externer Dienste-Anbieter in den Steuerungsverbund des Gerätesystems mit seinen Apps oder Softwareprodukten eingebunden werden. Durch die über die Schnittstelle verbindbaren Kommunikationsgeräte können zudem zusätzliche Assistenzsysteme und/oder künstliche Intelligenzsysteme in die Steuerung der Geräte eingebunden werden.
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Auch Sprachassistenten wie beispielsweise „Amazon Echo/Alexa“ werden zunehmend in die Gerätesteuerung von Haushaltgeräten integriert. Somit könnte ggfs. ein bereits vorhandener Sprachassistent zusätzlich den emotionalen Zustand des Nutzer bei der Kommunikation erfassen und die Auswertung über das externe Kommunikationsgerät sowie die Benutzerschnittstelle dem jeweiligen Steuerungssystem an einem der Haushaltgeräte zugänglich machen.
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Außerdem kann dem Benutzer über eines der Kommunikationsgeräte ein sogenannter Avatar zur Seite gestellt werden, der den Gerätenutzer bei der Ausübung der Bedienungsoperationen unterstützt und mit Hinweisen versorgt.
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Zur Zeit verarbeiten die bislang bei Hausgeräten eingesetzten digitalen Assistenten nur direkte Befehle des Benutzers bzw. der Bedienungspersonen. Durch die Erfindung kommt man dem angestrebten Ziel einen großen Schritt näher, damit sich die Gerätesteuerung mit den Assistenzsystemen auf den Nutzer, seine Bedürfnisse und Vorlieben einstellen kann, so dass mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Nutzung der Geräte situationsgerecht verbessert werden kann. Für diese Personalisierung und Adaption wird dementsprechend der relevante Gemütszustand der Nutzer erfasst, um personalisierte Gebrauchseigenschaften und Unterstützungsfunktionen zielgerichteter und wirkungsvoller anbieten zu können.
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Wenn das Gerätesystem von mehreren Einzelgeräten gebildet wird, ist die Steuereinrichtung mindestens eines Gerätes steuerungstechnisch mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Einrichtung zur Erfassung der vom Benutzer ausgehenden Emotionen verbunden.
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Die Erfassungseinrichtung kann dabei mit verschiedenen Softwareprodukten für die Emotionserkennung in Verbindung stehen, die dazu geeignet und eingerichtet sind, um die von einer Bedienungsperson ausgehenden emotionalen Signale entschlüsseln, analysieren und auswerten zu können. Hierzu können Softwaremodule verwendet werden, wie insbesondere ein Spracherfassungs-Modul sowie ein Bilderfassungs-Modul. Außerdem können in einer nicht abschließenden Aufzählung zusätzliche Softwaremodule, wie ein Interaktionserfassungs-Modul, ein Gestenerfassungs-Modul und ein Modul für die Erfassung von körperlichen Zustandsdaten, wie Puls- und Herzfrequenz für die Emotionserkennung eingesetzt werden. Ein derartiges Softwaremodul kann zum Beispiel - wie vorstehend bereits erwähnt - die von einer Fitness-Uhr generierte Puls- und Herzfrequenz als emotionalen Zustand des Benutzers auswerten.
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Die vorstehende Aufzählung der einsetzbaren Software- und Auswertungsmodule ist deshalb nicht abschließend zu verstehen, da hierzu die Verwendung noch nicht bekannter Erkenntnismethoden in Frage kommen kann, denn die allgemeine Entwicklung von Systemen zur Emotionserkennung dürfte sich noch im Fluss befinden und somit noch ausreichenden Realisierungsspielraum für die Nutzung neuer Entwicklungsergebnisse auf diesem Gebiet bieten.
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Durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Gerätesystem lassen sich weiterhin noch zahlreiche Verbesserungen und Vorteile realisieren. So kann zum Beispiel die Erfassung des emotionalen Zustands als Metrik in das Qualitätsmanagement des Gerätes einbezogen werden. Beispielsweise ließen sich Bedienvorgänge am Hausgerät automatisch durch den ermittelten, emotionalen Zustand des Bedieners beeinflussen. Über eine statistische Mittelung ließen sich zudem Probleme in der Interaktion automatisch aufdecken. Dies könnte dann beim Entwicklungsprozess des Steuerungssystems berücksichtigt werden.
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In gewissen Grenzen wäre die Bedienung zunächst adaptiv und würde bei einem schlechten Interaktionserlebnis ggf. andere Bedienelemente anbieten. Beispielsweise könnte nach einer „ärgerlichen Programmstartvorwahl“ ein alternatives Widget gezeigt werden, mit dem der Nutzer ggf. mehr Freude hat. Dadurch kann ein lernendes System geschaffen werden, bei dem die vom Nutzer ausgehenden Emotionen den entscheidungserheblichen Inputvektor darstellen.
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Die Erfassung der Emotionen kann in in vorteilhafter Weise in einem automatischen Prozess erfolgen, ohne das der Nutzer selbst seinen Gemütszustand kommunizieren muss. Vielmehr wird aus der Art und Weise, wie er mit den Systemen in der Küche interagiert und während der Gerätenutzung reagiert, sein aktueller Gemütszustand festgestellt.
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Das von der Erfassungseinrichtung ermittelte, emotionale Feedback kann zum Beispiel bei einem Gargerät, wie bei einem Herd oder Dampfgarger, in vorteilhafter Ausgestaltung zur Bewertung von Kochprozessen und Rezepten herangezogen werden. Es dient dabei als Qualität sichernde Maßnahme für die Bereitstellung von Rezepten und Services, was keine explizite Nutzereingabe erfordert. Für nahezu jedes gekochte Rezept bzw. nahezu jeden Kochvorgang bekommt man die Information, ob der Nutzer Spaß und Erfolg oder Frust und Enttäuschung bei der Zubereitung hatte. Diese Information wird mit dem Rezept bzw. dem Kochvorgang verknüpft und könnte zum Beispiel über eine Cloud Anbindung in einer Rezept-Datenbank gespeichert werden. Für jedes Rezept kann man die Emotionen ermitteln und die besonders emotional erfolgreichen Rezepte als „persönliche Favoritenrezepte“ in einer Favoritenliste dem Benutzer zur freien Verfügung bereitstellen .
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Wird die Benutzerstimmung beim Bedienen des Geräts plötzlich schlechter, so können sofort Hilfestellungen zu der gerade durchgeführten Bedienungsaktion angeboten werden, wenn der Benutzer mutmaßlich mit der Bedienung gerade überfordert ist. Die Hilfestellungen können zum Beispiel über ein Display am Gerät oder am angeschlossenen Kommunikationsgerät durch Sprachausgabe oder visuell durch einen Avatar realisiert werden.
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Weiterhin kann die Kochassistenz hinsichtlich des Anforderungsprofils und der Kochgeschwindigkeit auf die momentane, emotionale Lage des Benutzers angepasst werden. Beispielsweise wird über den Gemütszustand „ärgerlich“ und „frustiert“ eine Überforderung festgestellt. Eine Kochassistenz könnte daraufhin die aufwendige Bratenfüllung vereinfachen und zeitlich entzerren, so dass das Rezept einfacher wird und wieder Spaß macht. Insbesondere eine Gemütszustandshistorie kann hier hilfreich sein, zum Beispiel um zu erkennen, ob der Nutzer erst während des Kochens ärgerlich wird bzw. enttäuscht wurde, oder ob er in diesem Zustand bereits den Kochvorgang begonnen hat.
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Negative Emotionen beim Kochen (bzw. im Haushalt) sollen vermieden und positive Erlebnisse erhalten oder verstärkt werden, indem die negativen oder positiven Emotionen erkannt werden, so dass Maßnahmen durch die Geräte- und Ablaufsteuerung eingeleitet werden können, um das emotionale Erlebnis zu steigern oder zu erhalten. Damit könnte zum Beispiel eine zeitliche Dehnung/Stauchung von Prozessen, eine Anpassung der Prozessziele (z.B. Rezeptvariation), eine Regulierung des Informationsgehalts von Anwendungen, eine Anpassung der Tonalität von Sprachausgaben, eine Steuerung von Stimmungen durch Licht, Musik, Düfte und eine Empfehlung für den Einsatz von besonderen Gewürzen realisiert werden.
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Die erfassten Emotion können zudem als personalisierter Indikator für den Prozesserfolg von Hausgeräten herangezogen werden. Durch das emotionale Feedback eines Nutzers als Reaktion auf einen beendeten Prozess können persönliche Vorlieben des Nutzers gewonnen und bei der Parametrierung der Prozesse berücksichtigt werden. So kann beispielsweise eine erfreuliche Reaktion als bestimmender Parameter beibehalten werden, während bei einer enttäuschenden Reaktion die Parameter für die Zubereitung des nächsten Garvorgangs angepasst werden. Die Erkenntnisse und Parametersätze kann man natürlich in einer Cloud zusammenbringen und ggfs. auch regional orientierte Cluster einrichten, bei denen regionale Eigenheiten für den Garvorgang berücksichtigt werden.
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Für die Umsetzung der Erfindung ließen sich vorteilhafte und zahlreiche gerätebezogene Ausführungsbeispiele aufführen. So könnte zum Beispiel bei einem Gargerät eine Hilfestellung zu der gerade durchgeführten Bedienung angeboten werden, wenn die Benutzerstimmung bei der Bedienung des Geräts plötzlich schlechter wird und wenn der Benutzer offensichtlich mit der Handhabung der Bedienung überfordert ist.
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Ein Kaffeevollautomat könnte mit einer Mechanik zu Flexibilisierung der Wartungszyklen ausgestattet werden, so dass zum Beispiel die Abtropfschale später geleert werden kann, in dem die Aufforderung etwas früher als erforderlich erfolgt. Und zwar dies für den Fall, dass das System vorher erkannt hat, dass der Nutzer genervt und aggressiv reagiert, wenn die Aufforderung zur Leerung erscheint, wenn er sich gerade einen neuen Kaffee zubereiten lassen möchte. Andererseits könnte eine gute Stimmung des Benutzers dazu führen, dass manuelle Reinigungs- und Entleerungsvorgänge vor der letzten Fälligkeit aufgerufen werden. In analoger Weise können diese Mechanismen auch für andere Hausgeräte eingesetzt werden, bei denen derartige Reinigungs- und Nachfüllaufforderungen sowie Filterwechsel und dergl. üblich sind.
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In einer praktischen Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine im Haushalt übliche Gerätekonstellation mit einem Gargerät und mit einer Dunstabzugshaube verwendet wird. Das Gargerät kann dabei von einem Herd mit einem Backofen und/oder mit einem Kochfeld gebildet werden.
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Hierzu wird im Bereich der Bedienblende des Herdes für die Spracherfassung ein Mikrofon und für die Bilderfassung eine Kamera mit einem als sogenanntes Fischauge ausgebildeten Objektivs verwendet, welches aus dieser Lage in geeigneter Weise insbesondere das Gesicht des vor dem Herd stehenden Benutzers erfassen kann.
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Im Gehäuse der Dunstabzugshaube ist ebenfalls ein Mikrofon für die Spracherfassung vorgesehen, während für die Bilderfassung eine Kamera mit einem geeigneten Objektiv verwendet wird, welches sowohl den Körper des Benutzers als auch sein Gesicht in vorteilhafter Weise aus einer Über-Kopf-Position erfassen kann.
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Die vorbeschriebene Ausführungsform ist lediglich nur ein Beispiel für die praktische Umsetzung der Erfindung, wobei zahlreiche analoge Ausgestaltungsformen für alle anderen Hausgeräte denkbar sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
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In dieser Zeichnung ist eine im Haushalt übliche Gerätekonstellation mit einem Gargerät und einer Dunstabzugshaube 2 abgebildet. Das Gargerät kann hier ein Herd 1 sein, der mit einem in der Zeichnung nicht dargestelltem Backofen und/oder mit einem Kochfeld ausgerüstet ist.
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Die Steuerung der bestimmungsgemäß vorgesehenen Programm- und Prozessabläufe erfolgt in bekannter Weise durch die zentrale Steuereinrichtung eines der Geräte, hier durch die Steuereinrichtung 10 des Herdes 1. Über die Bedien-und Anzeigeeinrichtung 11 des Herdes können vom Benutzer die Eingabebefehle und Einstellungen vorgenommen werden. Das Display 12 kann hierzu in bevorzugter Ausführung als Touchscreen ausgebildet sein, wobei darüber gleichzeitig die Zustands- und Bedienanzeigen darstellbar sind.
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Über die symbolisiert dargestellte Schnittstelle 4 kann die Steuereinrichtung 10 mit einem externen Kommunikationsgerät 6 verbunden werden, wobei in diesem Ausführungsbeispiel hierzu beispielsweise ein Tablet 60 mit dem angedeuteten Display 61 dargestellt ist.
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Außerdem kann über diese Schnittstelle 4 und diversen Kommunikationsgeräten 6 ein externer Dienste-Anbieter in den Steuerungsverbund des Gerätesystems mit seinen Apps oder Softwareprodukten eingebunden werden. Zudem können über die Schnittstelle 4 und die darüber mit der Gerätesteuerung kommunizierenden Kommunikationsgeräte 6 Assistenzsysteme sowie künstliche Intelligenzsysteme für den Betrieb des Hausgerätes genutzt werden.
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Weiterhin ist die Steuereinrichtung 10 steuerungstechnisch mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Erfassungseinrichtung 5 verbunden, mittels der das vom Benutzer ausgehende emotionale Verhalten während der Gerätenutzung erfasst sowie durch die in der Erfassungseinrichtung 5 angedeutete Auswerteeinheit 50 ausgewertet wird. Die dadurch mögliche Emotionserkennung kann dabei während des Bedienvorgangs am Herd 1 und/oder während des Anzeigevorgangs von Betriebsfunktionen für das Gerät und/oder bei Beendigung der Gerätenutzung erfolgen.
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Die Erfassungseinrichtung 5 kann mit verschiedenen Softwareprodukten 3 in Verbindung stehen, die dazu geeignet und eingerichtet sind, um die von einer Bedienungsperson ausgehenden emotionalen Signale entschlüsseln, analysieren und auswerten zu können. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind hierzu beispielsweise ein Interaktionserfassungs-Modul 30, ein Spracherfassungs-Modul 31, ein Bilderfassungs-Modul 32 und ein Modul 33 zur Erfassung von körperlichen Signalen, wie Puls- und Herzfrequenz aufgeführt, die zum Beispiel von einer Fitness-Uhr als Kommunikationsgerät geliefert werden können. Sinnbildlich für zusätzlich mögliche Erfassungseinrichtungen von emotional bedingten Signalen ist ein weiteres Softwareprodukt 34 in gestrichelten Linien angedeutet.
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Über die am Gerät vorhandene Schnittstelle 4 kann die Steuereinrichtung 10 mit einem externen Kommunikationsgerät 6, wie beispielsweise einem Tablet, einem Smartphone oder einer Fitness-Uhr verbunden werden.
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Die über dem Herd 1 angeordnete Dunstabzugshaube 2 ist ebenfalls mit einer Bedien-und Anzeigeeinrichtung 20 ausgerüstet. Bei der hier dargestellten Ausführungsart sind beide Geräte 1 u. 2 jeweils mit einer Spracherfassungseinrichtung 7 und mit einer Bilderfassungseinrichtung 8 ausgebildet.
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Hierzu ist im Bereich der Bedienblende des Herdes 1 für die Spracherfassung ein Mikrofon 70 und für die Bilderfassung wird eine Kamera 81 mit einem als sogenanntes Fischauge ausgebildeten Objektivs verwendet, welches aus dieser Lage in geeigneter Weise insbesondere das Gesicht des vor dem Herd 1 stehenden Benutzers erfassen kann.
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Im Gehäuse der Dunstabzugshaube 2 ist ebenfalls ein für die Spracherfassung ein Mikrofon 70 vorgesehen, während für die Bilderfassung eine Kamera 80 mit einem geeigneten Objektiv verwendet wird, welches sowohl den Körper des Benutzers als auch sein Gesicht in vorteilhafter Weise aus einer Über-Kopf-Position erfassen kann.
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Die im Herd 1 und in der Dunstabzugshaube 2 positionierten Spracherfassungseinrichtungen 7 sowie die Bilderfassungseinrichtungen 8 sind signaltechnisch mit der Erfassungseinrichtung 5 für die Emotionserkennung verbunden, wobei die Erfassungseinrichtung 5 in der vorliegenden Ausführungsform in bevorzugter Weise in das Steuerungssystem des Herd 1 eingebunden ist.
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Bezugszeichenliste
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1. |
Herd |
|
10 |
Steuereinrichtung |
|
11 |
Bedien-und Anzeigeeinrichtung |
|
12 |
Display |
|
2. |
Dunstabzugshaube |
|
20 |
Bedien-und Anzeigeeinrichtung DA |
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3. |
Softwareprodukt |
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30 |
Interaktionserfassungs-Modul |
|
31 |
Spracherfassungs-Modul |
|
32 |
Bilderfassungs-Modul |
|
33 |
Modul zur Erfassung von körperlichen Signalen |
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34 |
Zusätzliche Emotionserfassungs-Module (angedeutet) |
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4. |
Schnittstelle, Benutzerschnittstelle |
|
5. |
Erfassungseinrichtung zur Emotionserkennung |
|
50 |
Auswerteeinheit |
|
6. |
Externes Kommunikationsgerät |
|
60 |
Tablet, Smartphone |
|
61 |
Display |
|
7. |
Spracherfassungsvorrichtung |
|
70 |
Mikrofon |
|
8. |
Bilderfassungsvorrichtung |
|
80 |
Kamera |
|
81 |
Kamera mit Fischaugen-Objektiv |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016109880 A1 [0004]