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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine fahrzeugseitige Baugruppe eines Ladesteckverbinders für ein Fahrzeug und ein Verfahren zum Herstellen einer fahrzeugseitigen Baugruppe eines Ladesteckverbinders für ein Fahrzeug.
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Stand der Technik
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Um die Vielfalt an Ladesteckverbindern für elektrisch angetriebene Fahrzeuge zu begrenzen, sind verschiedene Typen von Ladesteckverbindern genormt worden. Von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell und von Fahrzeughersteller zu Fahrzeughersteller unterscheiden sich die Einbausituationen der Ladesteckverbinder jedoch enorm. Dadurch ist es erforderlich für nahezu jedes Fahrzeugmodell eine eigene Baugruppe für den Ladesteckverbinder bereitzustellen.
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Die
DE 10 2017 213 595 A1 wird als nächstliegender Stand der Technik angesehen und offenbart einen Steckverbinder mit einem Paar erster Anschlussteile zur Verbindung mit einem ersten Elektrokabel, ein Gehäuse mit einem Paar von Anschlussteil-Aufnahmebereichen zur parallelen Aufnahme des Paars erster Anschlussteile, ein Paar zweiter Anschlussteile zur Verbindung mit einem zweiten Elektrokabel und zur Aufnahme in dem Anschlussteil-Aufnahmebereichen, sowie Befestigungsteile zur Anbringung an den Endbereichen der ersten Elektrokabel und an den angeschlossenen Anschluss-Metallteilen des Paares erster Anschlussteile, wobei die Anschluss-Metallteile an Seitenflächen des Paars erster Anschlussteile aus Richtungen befestigt werden, die Achsrichtungen des Paars erster Anschlussteile schneiden.
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Die
WO 2018 / 041 785 A1 offenbart einen Winkelverbinder zum steckbaren Verbinden eines elektrischen Kabels mit einem Gegenverbinder, wobei der Winkelverbinder ein Gehäuse aufweist, das einen Steckerabschnitt und einen trennbaren Winkelabschnitt aufweist, und eine Verbindungsanschlussordnung, die in dem Gehäuse angebracht ist und mehrere elektrische Anschlüsse aufweist, die von einem fest im Steckerabschnitt befestigten Anschlussgehäuse getragen werden, und eine Passungsanordnung komplementär zu einer Passungsanordnung des Gegenverbinders zur Winkelausrichtung der Verbindungsanschlussanordnung in Bezug auf eine Einsteckachse relativ zum Gegenverbinder, wobei der Winkelabschnitt einen Kabelaufnahmehohlraum aufweist, der sich von einem Kabelaufnahmeabschnitt durch eine Biegung erstreckt, und der Steckerabschnitt und der Winkelabschnitt jeweils miteinander in Eingriff stehenende Ausrichtungselemente aufweisen, die so konfiguriert sind, dass der Winkelabschnitt in verschiedenen diskreten Winkelausrichtungen in Bezug auf die Einsteckachse relativ zum Steckerabschnitt positioniert werden kann.
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Beschreibung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel eine fahrzeugtyp- und herstellerübergreifend verwendbare Baugruppe für Ladesteckverbinder bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Es wird eine fahrzeugseitige Baugruppe eines Ladesteckverbinders für ein Fahrzeug vorgestellt. Die Baugruppe weist einen Träger und eine Kabelführung auf. Der Träger weist eine Steckgeometrie des Ladesteckverbinders, Aufnahmeeinrichtungen für Kontaktteile des Ladesteckverbinders und eine um eine Rotationsachse winkelvariable Verbindungsstelle auf. Die Kabelführung weist ein um die Rotationsachse winkelvariables Gegenstück zu der Verbindungsstelle und einen Durchlass für Kabel der Kontaktteile auf. Die Kontaktteile sind in den Aufnahmeeinrichtungen angeordnet. Die Kabel sind in dem Durchlass angeordnet.
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Die Kabelführung ist in einer wählbaren Winkelstellung zu dem Träger ausgerichtet. Die Verbindungsstelle ist mit dem Gegenstück in der Winkelstellung verbunden.
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Weiterhin wird ein Verfahren zum Herstellen einer fahrzeugseitigen Baugruppe eines Ladesteckverbinders für ein Fahrzeug, insbesondere einer Baugruppe gemäß dem hier vorgestellten Ansatz, vorgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Ausrichten einer Kabelführung der Baugruppe in einer bestimmungsgemäßen Winkelstellung zu einem Träger der Baugruppe und Verbinden einer winkelvariablen Verbindungsstelle des Trägers mit einem entsprechenden Gegenstück der Kabelführung in der Winkelstellung; und
- Bestücken von Aufnahmeeinrichtungen des Trägers mit Kontaktteilen des Ladesteckverbinders.
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Unter einem Ladesteckverbinder kann ein Verbindungselement zum lösbaren elektrischen und mechanischen Verbinden eines Ladekabels mit einem elektrischen Anschlusspunkt eines Fahrzeugs verstanden werden. Der Ladesteckverbinder weist zwei zueinander passende, steckbare, formcodierte Teile auf. Hier wird das Teil beschrieben, welches den Anschlusspunkt des Fahrzeugs ausbildet. Das Fahrzeug kann ein zumindest teilweise elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit einem Energiespeicher sein, der über den Ladesteckverbinder mit elektrischer Energie versorgt werden kann.
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Die Baugruppe ist aus zumindest den zwei, als Träger und Kabelführung bezeichneten, Bestandteilen zusammengesetzt. Die einzelnen Bestandteile können dabei aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt sein. Ebenso können die Bestandteile einstückig sein. Der Träger und die Kabelführung können aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein.
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Eine Steckgeometrie stellt die mechanische Komponente des Ladesteckverbinders bereit. Die Steckgeometrie kann entsprechend einer Steckernorm ausgeführt sein. Beispielsweise kann die Steckgeometrie einem IEC-62196-Combo-2 Standard CCS Stecker entsprechen. Ebenso kann die Steckgeometrie einem CCS Typ 1, einem CHAdeMO Stecker oder einem
GB/T 20234.2 Standard entsprechen. Die Steckgeometrie ermöglicht einen Formschluss zu einer Fahrzeugkupplung an dem Ladekabel. Dann ist die Steckgeometrie als Fahrzeugstecker am Fahrzeug ausgebildet. Ebenso kann ein Stecker am Ladekabel angeordnet sein, wobei dann die Steckgeometrie im Fahrzeug als Ladedose ausgebildet ist, wie beispielsweise bei dem
GB/T 20234.2 Standard. Die Steckgeometrie ist elektrisch isolierend ausgeführt. Die Steckgeometrie ist aus dem gleichen Material ausgeführt, wie der Träger. Beispielsweise ist die Steckgeometrie an den Träger angespritzt.
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Kontaktteile des Ladesteckverbinders sind elektrisch leitende Teile, die in der Steckgeometrie angeordnet sind. Die Kontaktteile können beispielsweise als metallische Pins und/oder Buchsen ausgeführt sein. Aufnahmeeinrichtungen für die Kontaktteile sind Aussparungen im Träger, in denen die Kontaktteile angeordnet werden können. Die Kontaktteile können im Träger durch Befestigungseinrichtungen gesichert werden. Beispielsweise können Halter für die Kontaktteile mit dem Träger verbunden werden, nachdem die Kontaktteile in den Aufnahmeeinrichtungen angeordnet sind. Dazu kann der Träger Verbindungselemente für die Halter aufweisen. Halter können beispielsweise verschraubt werden. Die Aufnahmeeinrichtungen können Dichtflächen aufweisen. Zwischen den Dichtflächen und den Kontaktteilen können Dichtungen angeordnet werden, um die Kontaktteile fluiddicht in den Träger einzusetzen.
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Die Verbindungsstelle und ihr Gegenstück können beispielsweise als Nut-Feder-Verbindung ausgeführt sein. Ebenso kann die Verbindungsstelle als Flansch und Gegenflansch ausgeführt sein. Die Verbindungsstelle kann Ausrichtelemente zum Ausrichten des Gegenstücks aufweisen. Die Ausrichtelemente können auch Zentrierhilfen mit Einführschrägen aufweisen, um den Träger und die Kabelführung relativ zueinander auszurichten. Die Verbindungsstelle und ihr Gegenstück können fluiddicht miteinander verbunden werden. Durch das Verbinden sind der Träger und die Kabelführung winkelfest miteinander verbunden. Die Verbindungsstelle und ihr Gegenstück können miteinander verschweißt oder verklebt werden.
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Der Durchlass kann eine Zugentlastung für Kabel aufweisen. Der Durchlass kann fluiddicht abgedichtet werden. Beispielsweise kann die Kabelführung an die Kabel angespritzt werden.
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Die Verbindungsstelle und das Gegenstück können drehsymmetrisch sein. Beispielsweise kann die Verbindungsstelle kreisförmig sein. Die Verbindungsstelle kann auch polygonal oder sternförmig sein. Bei einer kreisförmigen Verbindungsstelle sind unbegrenzte Winkelstellungen möglich.
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Der Träger und die Kabelführung können zumindest je ein Verbindungselement eines Schnappverbinders zum formschlüssigen Verbinden der Verbindungsstelle mit dem Gegenstück aufweisen. Ein Verbindungselement eines Schnappverbinders weist zumindest einen Vorsprung auf, der einen Hinterschnitt ausbildet. Zumindest ein Verbindungselement des Schnappverbinders wird während des Verbindens elastisch verformt und springt in einer Endposition hinter dem Hinterschnitt des anderen Verbindungselements zurück. Die Verbindungselemente können auch seitliche Führungsflächen aufweisen, um einen Formschluss in mehreren Achsen zu erreichen. Durch den Formschluss kann die Baugruppe mit einer kurzen Taktzeit zusammengesetzt werden, da beispielsweise eine Verklebung der Verbindungsstelle mit dem Gegenstück durch die Schnappverbindung entlastet ist und auch außerhalb einer Montagevorrichtung aushärten kann.
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Die Verbindungsstelle und das Gegenstück können in Winkelschritten verbindbar sein. Die Verbindungsstelle und das Gegenstück können in bestimmten Winkelstellungen zueinander angeordnet werden. Beispielsweise können die Verbindungsstelle und das Gegenstück in Winkelschritten von zehn Grad miteinander verbunden werden. Die Winkelschritte können durch seitliche Anschlagflächen definiert werden. Ebenso können die Winkelschritte durch die Form beziehungsweise Kontur der Verbindungsstelle definiert werden. Durch definierte Winkelschritte ist eine winkelgenaue Montage ohne Montagevorrichtung möglich. Durch einen Formschluss können Scherbelastungen der Verbindungsstelle beziehungsweise Klebestelle oder Schweißnaht vermieden werden.
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Mehrere Verbindungselemente am Träger und/oder an der Kabelführung können mit einem Winkelversatz zueinander angeordnet sein und die Winkelschritte definieren. Die Kabelführung und der Träger können in Winkelschritten formschlüssig miteinander verbunden werden. Die Verbindungsstelle kann dabei ohne Winkelführung ausgeführt sein. Beispielsweise kann die Verbindungsstelle kreisförmig sein. Die Verbindungselemente können beispielsweise einen Winkelversatz von zehn Grad zueinander aufweisen.
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Eine Außenfläche der Steckgeometrie kann aus dem Träger hervorstehen und Verbindungselemente zum Verbinden mit einem Einbaurahmen für die Baugruppe aufweisen. Die Steckgeometrie kann damit in dem Einbaurahmen angeordnet werden, ohne hinter dem Einbaurahmen zurückzustehen. Zwischen dem Einbaurahmen und dem Träger können Strukturelemente des Fahrzeugs angeordnet werden. Die Steckgeometrie kann von innen in den Einbaurahmen gesteckt werden. Ebenso kann die Baugruppe am Fahrzeug befestigt werden und der Einbaurahmen wie eine Blende auf die Außenseite der Steckgeometrie aufgesteckt werden.
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Die Kabelführung weist ein Zwischenteil und einen Deckel auf. Das Zwischenteil weist das winkelvariable Gegenstück und eine erste Seite des Durchlasses auf. Der Deckel weist eine zweite Seite des Durchlasses auf. Im Schritt des Ausrichtens wird das Zwischenteil an der Kabelführung ausgerichtet. Im Schritt des Bestückens werden Kabel der Kontaktteile in einer ersten Seite des Durchlasses des Zwischenteils angeordnet. In einem Schritt des Verschließens werden der Deckel der Kabelführung mit der zweiten Seite des Durchlasses auf das Zwischenteil und die Kabel aufgesetzt und verbunden. Durch die zweiteilige Kabelführung können die Kontaktteile einfach in den Aufnahmeeinrichtungen angeordnet werden. Je nach Winkelstellung können die Kabel in der Kabelführung unterschiedlich geführt werden.
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Der Durchlass kann quer zu der Rotationsachse ausgerichtet sein. Der Durchlass kann senkrecht zu der Rotationsachse ausgerichtet sein. Zumindest ein Anteil der Kabel kann quer zu einer Haupterstreckungsrichtung der Kontaktteile mit den Kontaktteilen verbunden sein. Insbesondere Kabel mit einem großen Biegeradius können von der Seite mit den jeweiligen Kontaktteilen verbunden sein. Durch die Ausrichtung quer zu der Rotationsachse kann die Baugruppe eine geringe Bauhöhe aufweisen und in vielen unterschiedlichen Fahrzeugen verwendet werden.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung einer Baugruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2a bis 2d Fertigungszwischenstände beim Herstellen einer Baugruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 3a und 3b Baugruppen mit Kabelführungen in verschiedenen Winkelstellungen.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Detaillierte Beschreibung
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Zum leichteren Verständnis werden in der folgenden Beschreibung die Bezugszeichen zu den 1-3 als Referenz beibehalten.
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1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Baugruppe 100 einer fahrzeugseitigen Ladeschnittstelle gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Baugruppe 100 ist mehrteilig und setzt sich aus einem Träger 102 und einer in unterschiedlichen Winkelstellungen montierbaren Kabelführung 104 zusammen. Dadurch kann die hier vorgestellte Baugruppe 100 je nach Einbausituation unterschiedlich zusammengebaut werden.
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In dem Träger 102 ist eine fahrzeugseitige Steckgeometrie 106 eines Ladesteckverbinders 108 zum Laden eines Fahrzeugs ausgebildet. Hier ist die Steckgeometrie 106 als CCS Typ 2 Fahrzeugsteckers gemäß IEC-62196-Combo-2 Standard ausgebildet. Der hier vorgestellte Ansatz kann aber auch für alle anderen Ladesteckverbinder-Typen verwendet werden. Die Steckgeometrie 106 ragt um eine Einstecktiefe des Ladesteckverbinders 108 auf einer Außenseite des Trägers 102 aus dem Träger 102 hervor. Auf einer Rückseite der Steckgeometrie 106 beziehungsweise einer Innenseite des Trägers 102 sind Aussparungen als Aufnahmeeinrichtungen 110 zum Aufnehmen von Kontaktteilen 112 des Ladesteckverbinders 108 ausgebildet. Bei dem CCS Typ 2 Fahrzeugstecker weist der Ladesteckverbinder 108 als die Kontaktteile 112 zwei dicke Pins als Gleichstromkontakte mit großem Leitungsquerschnitt, einen Schutzleiter mit mittlerem Leitungsquerschnitt, vier dünnere Pins als Wechselstromkontakte mit geringerem Leitungsquerschnitt und zwei Kommunikationskontakte mit geringem Leitungsquerschnitt auf.
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Die Kabelführung 104 ist gegenüber einer Steckrichtung des Ladesteckverbinders 108 abgewinkelt. Die Kabelführung 104 ist über eine um eine Rotationsachse winkelvariable Verbindungsstelle 114 des Trägers 102 und ein entsprechendes Gegenstück 116 der Kabelführung 104 in den verschiedenen Winkelstellungen an dem Träger 102 montierbar. Die Rotationsachse verläuft hier im Wesentlichen parallel zu der Steckrichtung. Dadurch kann ein Durchlass 118 für Kabel 120 zu den Kontaktteilen 112 und anderen Komponenten des Ladesteckverbinders 108 bei der Montage der Baugruppe 100 radial zu der Steckrichtung in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet werden. Die Kabel 120 führen hier quer zu der Steckrichtung aus der Kabelführung 104 heraus.
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Der Durchlass 118 ist hier für fünf nebeneinander angeordnete Kabel 120 ausgebildet, wobei die vier Wechselstromkontakte über ein Kabel 120 mit vier separaten elektrischen Leitern kontaktiert sind. Eines der Kabel 120 ist ein Datenkabel, das mit zumindest einer elektrischen Schaltung des Ladesteckverbinders 108 verbunden ist. Die Schaltung ist mit den Kommunikationskontakten verbunden.
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Die Verbindungsstelle 114 ist als kreisförmige Nut ausgebildet. Die Nut ist rund um die Aufnahmeeinrichtungen 110 angeordnet. Das Gegenstück 116 ist eine kreisförmige Feder. Um die Verbindungsstelle 114 fluiddicht zu machen, kann die Feder in die Nut geklebt oder auch geschweißt werden. Zusätzlich rasten beim Verbinden der Verbindungsstelle 114 mit dem Gegenstück 116 Schnappverbinder 122 formschlüssig ein. Die Verbindungsstelle 114 weist einen so großen Durchmesser auf, dass die Kabel 120 innerhalb der Kabelführung 104 in den unterschiedlichen Winkelstellungen nicht geknickt werden.
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Hier sind als Schnappverbinder 122 am Träger 102 Rastnasen 124 angeordnet. An der Kabelführung 104 sind Schnapper 126 angeordnet. Dabei ist hier eine Vielzahl an Rastnasen 124 jeweils mit einem geringen Winkelversatz zueinander am Träger 102 angeordnet. An der Kabelführung 104 sind wesentlich weniger Schnapper 126 angeordnet. Der Winkelversatz definiert dabei mögliche Winkelschritte, in denen die Kabelführung 104 befestigt werden kann. Der Winkelversatz beträgt hier 10°. Die Rastnasen 124 können auch in anderen und/oder unregelmäßigen Winkelversätzen angeordnet sein. Die Winkelstellung wird im eingerasteten Zustand durch seitliche Anschlagflächen an den Rastnasen 124 und Schnappern 126 fixiert.
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Es ergibt sich von selbst, dass bei einer gleichmäßigen Verteilung der Rastnasen 124 diese in einem natürlichen Verhältnis zu 360° stehen. Beispielsweise können die Rastnasen 124 in einem Winkel von 5°, 6°, 7,2°, usw. angeordnet sein - alternativ, wie bereits beschrieben auch in unregelmäßigen Winkelversätzen angeordnet sein, wobei diese zu den Schnappern 126 passend angeordnet sind. Wenn beispielsweise fünf Schnapper 126 vorgesehen sind, so sind auch fünf Rastnasen 124 immer im gleichen Winkel zueinander angeordnet.
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Alternativ können die Schnappverbinder 122 über eine durchgehende Rastkante 134 und Schnapper 122 ausgebildet sein. Dabei kann die Winkelstellung der Kabelführung 104 frei eingestellt werden. Zur Montage kann dann eine Montagevorrichtung verwendet werden, die die Winkelstellung vorgibt.
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Definierte Winkelstellungen können auch über eine drehsymmetrische Kontur der Verbindungsstelle 114 erreicht werden. Beispielsweise können die Nut und die Feder polygonal oder sternförmig ausgeführt sein. Über ein n-Eck beziehungsweise eine n-strahlige Sternkontur können dann n Winkelstellungen definiert sein.
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Die Kabelführung 104 ist hier zweiteilig ausgeführt. Ein Zwischenteil 128 weist das Gegenstück 116 und eine erste Seite des Durchlasses 118 auf. Ein Deckel 130 weist eine zweite Seite des Durchlasses 118 auf. So kann zuerst das Zwischenteil 128 in der gewünschten Winkelstellung mit dem Träger 102 verbunden werden. Anschließend werden die Kontaktteile 112 und Elektronikkomponenten unter Verwendung von Befestigungselementen 132 von der Rückseite der Steckgeometrie 106 in den Aufnahmeeinrichtungen 110 befestigt und die Kabel 120 in der ersten Seite des Durchlasses 118 angeordnet. Anschließend wird der Deckel 130 aufgesetzt und die Kabel 120 von der ersten Seite und der zweiten Seite des Durchlasses 118 umschlossen.
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Zum Verbinden des Deckels 130 mit dem Zwischenteil 128 weist das Zwischenteil 128 hier eine weitere Nut auf. Der Deckel 130 weist eine weitere Feder auf. Die weitere Nut und die weitere Feder sind näherungsweise schlüssellochförmig und passen nur in einer Position zusammen. Der Durchlass 118 unterbricht die weitere Nut und Feder. Auch der Deckel 130 wird über Schnappverbinder 122 mit dem Zwischenteil 128 formschlüssig verbunden. Das Zwischenteil 128 weist eine durchgehende Rastkante 134 auf, an der der Schnapper 126 des Deckels 130 beim Aufsetzten des Deckels 130 einrasten. Der Deckel 130 kann wie der Träger 102 und das Zwischenstück 128 mit dem Zwischenstück 128 verklebt oder verschweißt werden.
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Am Träger 102 ist ferner eine Aktorschnittstelle 136 für einen elektrisch betätigten Verriegelungsaktor 138 angeordnet. Der Verriegelungsaktor 138 verriegelt die Ladesteckverbindung 108 während eines Ladevorgangs mechanisch. Die Aktorschnittstelle 136 ist hier in einer Einbaulage der Baugruppe 100 oben auf der Außenseite der Steckgeometrie 106 dargestellt, kann jedoch auch an einer anderen Position angeordnet sein.
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Die Kontaktteile 112 werden mit Dichtungen in die Aufnahmeeinrichtungen 110 eingesetzt. Damit sind die Kontaktteile 112 gegen über die Steckgeometrie 106 eindringendes Wasser abgedichtet. An die Steckgeometrie 106 schließt im Träger 102 daher ein Wasserablaufkanal 140 an, über den das in die Steckgeometrie 106 eindringende Wasser ablaufen kann. Der Wasserablaufkanal 140 ist in der Einbaulage unten angeordnet und weist eine Schnittstelle zum Verbinden eines Schlauchterminals 142 auf.
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Die Steckgeometrie 106 wird zum Verbinden mit dem Fahrzeug in einen fahrzeugindividuell gestaltbaren Einbaurahmen 144 eingesetzt und formschlüssig über weitere Schnappverbinder 122 mit dem Einbaurahmen 144 verbunden. Hier sind an der Steckgeometrie 106 Rastnasen 124 angeordnet und am Einbaurahmen 144 Schnapper 126 angeordnet.
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Die 2a bis 2d zeigen Fertigungszwischenstände beim Herstellen einer Baugruppe 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Baugruppe 100 entspricht dabei im Wesentlichen der in 1 dargestellten Baugruppe.
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In 2a sind der Träger 102 und das Zwischenteil 128 in einer wählbaren Winkelstellung zueinander ausgerichtet übereinander dargestellt. Die Winkelstellung kann in Winkelschritten angepasst werden. Die Winkelschritte sind durch den Winkelversatz der Rastnasen 124 am Umfang der Verbindungsstelle 114 vorgegeben. Wenn der Träger 102 mit dem Zwischenstück 128 verklebt wird, wird in die Nut der Verbindungsstelle 114 ein Klebstoff dosiert, bevor die Feder in die Nut gedrückt wird.
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In 2b sind das Zwischenteil 128 und der Träger 102 in der Winkelstellung verbunden. Dazu sind die Schnapper 126 an den der Winkelstellung entsprechenden Rastnasen 124 eingerastet.
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In 2c ist die Baugruppe 100 mit den Kontaktteilen 112 bestückt dargestellt. Die mit den Kabeln 120 verbundenen Kontaktteile 112 sind in den Aufnahmeeinrichtungen 110 des Trägers 102 angeordnet und unter Verwendung der Befestigungselemente 132 befestigt. Elektronikkomponenten des Ladesteckverbinders 108 sind ebenfalls mit dem Träger 102 verbunden. Die Kabel 120 sind in der ersten Seite des Durchlasses 118 angeordnet. Zusätzlich sind hier der Verriegelungsaktor 138 und das Schlauchterminal 142 mit dem Träger 102 verbunden.
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Der Deckel 130 ist an dem Träger 102 und dem Zwischenstück 128 ausgerichtet. Wenn der Deckel 130 mit dem Zwischenstück 128 verklebt wird, wird in die Nut des Zwischenstücks 128 ein Klebstoff dosiert, bevor die Feder des Deckels 130 in die Nut gedrückt wird.
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In 2d ist der Deckel 130 auf das Zwischenstück 128 aufgesetzt. Die Schnapper 126 des Deckels 130 sind an der Rastkante 134 des Zwischenstücks 128 eingerastet. Der Träger 102 ist ferner in den Einbaurahmen 144 eingeschoben und im Einbaurahmen 144 eingerastet. Der Deckel 130 hat beim Aufsetzen auf das Zwischenstück 128 den Durchlass 118 vervollständigt und die Kabel 120 umschlossen. Durch zwei Öffnungen 200 im Deckel 130 kann Klebstoff beziehungsweise Gießharz in den Durchlass 118 gegossen werden, um die Kabel 120 im Durchlass fluiddicht einzugießen. Im Durchlass 118 kann auch eine Dichtung aus einem Elastomer angeordnet sein, die die Kabel 120 fluiddicht umschließt. Die Dichtung kann zwischen dem Zwischenstück 128 und dem Deckel 130 geklemmt sein.
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Die 3a und 3b zeigen eine Baugruppe 100 mit einer Kabelführung 104 in verschiedenen Winkelstellungen 300. Die Baugruppe 100 entspricht dabei im Wesentlichen der Baugruppe in den 1 und 2. Die verschiedenen Winkelstellungen 300 werden beim Montieren der Baugruppe 100 erreicht, indem die Kabelführung 104 in verschiedenen Ausrichtungen mit dem Träger 102 verbunden wird.
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In 3a ist die Kabelführung 104 in Einbaulage seitlich nach oben ausgerichtet. In 3b ist die Kabelführung 104 in der Einbaulage seitlich nach unten ausgerichtet.
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Durch die unterschiedlichen Winkelstellungen 300 verlaufen auch die Kabel 120 innerhalb der Kabelführung 104 unterschiedlich, da der Durchlass 118 abhängig von der Winkelstellung 300 anders angeordnet ist, die Kontaktteile 112 aber in den Aufnahmeeinrichtungen 110 immer gleich angeordnet sind.
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Die fünf Kabel 120 sind nebeneinander im Durchlass 118 angeordnet, wobei hier jeweils das in der Einbaulage untere Kabel 120 das Datenkabel ist. Das Datenkabel führt in einem entlang der Kontur der Verbindungsstelle 114 verlaufenden Bogen von dem Durchlass 118 zu einer auf einer Leiterplatte 302 angeordneten elektrischen Schaltung, die mit den Kommunikationskontakten verbunden ist. Ein Abzweig des Datenkabels führt zu einem Temperatursensor an den Gleichstromkontakten.
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Das in der Einbaulage obere Kabel 120 ist der Schutzkontakt und führt zu einem Mittenkontakt der Wechselstromkontakte.
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Das mittlere Kabel 120 ist das Wechselstromkabel. Das Wechselstromkabel weist vier elektrische Leiter auf, die zu den vier halbkreisförmig um den Mittenkontakt angeordneten Wechselstrom kontakten führen.
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Die beiden restlichen Kabel 120 sind die Gleichstromkabel 304. Die Gleichstromkabel 304 sind über Laschen 306 mit den Gleichstromkontakten verbunden. Die Laschen 306 sind quer zu einer Haupterstreckungsrichtung der Gleichstromkabel 304 ausgerichtet. Beide Laschen 306 ragen jeweils in Richtung des anderen Gleichstromkabels 304 über das jeweilige Gleichstromkabel 304 hervor. Die Laschen 306 beider Gleichstromkabel 304 sind in entgegengesetzte Richtungen ausgerichtet. Zumindest eine der Laschen 306 ist über eine Abdeckung elektrisch gegenüber der anderen Lasche 306 isoliert. Die Laschen 306 sind mit den Gleichstromkabeln 304 beispielsweise über eine Schweißverbindung, wie eine Ultraschallschweißverbindung und/oder eine Crimpverbindung verbunden. Die Laschen sind senkrecht zu der Steckrichtung der Gleichstromkontakte ausgerichtet. Die Laschen 306 sind hier auf eine Rückenfläche der Gleichstromkontakte geschraubt. Durch die Laschen 306 können die Gleichstromkabel 304 in alle Richtungen von den Gleichstromkontakten weggeführt werden und liegen dabei immer nebeneinander.
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Da es sich bei der vorhergehend detailliert beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind die mechanischen Anordnungen und die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander lediglich beispielhaft.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Baugruppe
- 102
- Träger
- 104
- Kabelführung
- 106
- Steckgeometrie
- 108
- Ladesteckverbinder
- 110
- Aufnahmeeinrichtung
- 112
- Kontaktteile
- 114
- Verbindungsstelle
- 116
- Gegenstück
- 118
- Durchlass
- 120
- Kabel
- 122
- Schnappverbinder
- 124
- Rastnase
- 126
- Schnapper
- 128
- Zwischenteil
- 130
- Deckel
- 132
- Befestigungselemente
- 134
- Rastkante
- 136
- Aktorschnittstelle
- 138
- Verriegelungsaktor
- 140
- Wasserablaufkanal
- 142
- Schlauchterminal
- 144
- Einbaurahmen
- 200
- Öffnungen
- 300
- Winkelstellung
- 302
- Leiterplatte
- 304
- Gleichstromkabel
- 306
- Lasche