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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer motorischen Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Steuersystem für eine solche motorische Verschlusselementanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14 sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen motorischen Verschlusselementanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
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Motorische Verschlusselementanordnungen spielen bei heutigen Kraftfahrzeugen im Rahmen der Komfortsteigerung eine wichtige Rolle. Bei den Verschlusselementen solcher Verschlusselementanordnungen kann es sich beispielsweise um Türen, insbesondere Seitentüren, Klappen, insbesondere Heckklappen, Heckdeckel, Motorhauben, Laderaumböden o.dgl. eines Kraftfahrzeugs handeln. Insoweit ist der Begriff „Verschlusselement“ vorliegend weit zu verstehen.
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Das bekannte Verfahren (
DE 10 2014 001 321 A1 ), von dem Erfindung ausgeht, betrifft die sensorbasierte Erfassung einer vorbestimmten Bediensituation, die darin besteht, dass sich der Bediener einer Heckklappe des Kraftfahrzeugs annähert. Die betreffende Sensoranordnung wird zunächst aktiviert, sobald sich der Bediener im Heckbereich des Kraftfahrzeugs aufhält. Die Erfassung des Aufenthaltsorts des Bedieners geht auf die Funkverbindung zwischen einem Keyless-Entry-System und einem Funkschlüssel zurück. Bei der die Bediensituation erfassenden Sensoranordnung handelt es sich um eine Sensoranordnung mit einem vergleichsweise großen Erfassungsbereich, was grundsätzlich mit vermehrten Störeinflüssen einhergeht, so dass die Betriebssicherheit bei der Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung in bestimmten Situationen eingeschränkt ist.
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Eine bekannte Möglichkeit der Erhöhung der Betriebssicherheit (
EP 2 689 976 A1 ) betrifft die Modifikation der Bediensituationsüberwachung in Abhängigkeit von dem Aufenthaltsort des Bedieners. Damit lässt sich wirksam vermeiden, dass die obigen Störeinflüsse zu einer Fehlansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung führen. Ganz ausschließen lässt sich eine solche, auf die obigen Störeinflüsse zurückgehende Fehlansteuerung damit allerdings nicht.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Verfahren derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Betriebssicherheit bei der Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung erhöht wird.
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Das obige Problem wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Zunächst einmal wird davon ausgegangen, dass die Verschlusselementanordnung neben einem Verschlusselement und einer Steuerungsanordnung auch eine erste Sensoranordnung aufweist, wobei mittels der Steuerungsanordnung innerhalb des Erfassungsbereichs der ersten Sensoranordnung eine auslösende Bediensituation erfasst wird. Auf die Erfassung der auslösenden Bediensituation, die durch mindestens eine Bediensituationsbedingung definiert ist, wird eine motorische Verstellung des Verschlusselements ausgelöst.
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Ferner wird davon ausgegangen, dass die Verschlusselementanordnung eine zweite Sensoranordnung aufweist, wobei mittels der Steuerungsanordnung bei Anwesenheit eines Bedieners im Erfassungsbereich der zweiten Sensoranordnung der Aufenthaltsort des Bedieners erfasst wird.
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Vorschlagsgemäß ist nun erkannt worden, dass die Bediensituationserfassung auf einen Bereich in einem Umfeld des Aufenthaltsorts des Bedieners beschränkt werden kann, ohne dass die Bediensituationserfassung eingeschränkt wird. Insoweit wird vorgeschlagen, den Erfassungsbereich der ersten Sensoranordnung zu verkleinern und insbesondere auf den jeweils erfassten Aufenthaltsort des Bedieners zuzuschneiden.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass mittels der Steuerungsanordnung der Erfassungsbereich der ersten Sensoranordnung auf den erfassten Aufenthaltsort des Bedieners zugeschnitten wird, sodass sich für zumindest einen Teil jeweils erfasster Aufenthaltsorte des Bedieners unterschiedlich Erfassungsbereiche der ersten Sensoranordnung ergeben.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung wird der überwachte Erfassungsbereich der Sensoranordnung gewissermaßen auf den Aufenthaltsort des Bedieners fokussiert. Damit werden Störeinflüsse, die auf einen großen, teilweise ungenutzten Erfassungsbereich der ersten Sensoranordnung zurückgehen, weitgehend beseitigt.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 ist der ersten Sensoranordnung ein Maximal-Erfassungsbereich zugeordnet, wobei der zugeschnittene Erfassungsbereich der ersten Sensoranordnung durch den Maximal-Erfassungsbereich begrenzt ist. Der Maximal-Erfassungsbereich ist der maximale, mittels der Steuerungsanordnung einstellbare Erfassungsbereich der ersten Sensoranordnung. Der zugeschnittene Erfassungsbereich der ersten Sensoranordnung ist damit stets eine Untermenge des Maximal-Erfassungsbereichs.
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An dieser Stelle darf klarstellend darauf hingewiesen werden, dass der Begriff „Zuschneiden des Erfassungsbereichs der ersten Sensoranordnung“ so zu verstehen ist, dass die erste Sensoranordnung mittels der Steuerungsanordnung derart angesteuert wird, dass nur der zugeschnittene Erfassungsbereich für die Bediensituationserfassung aktiviert ist. Der Teil des Maximal-Erfassungsbereichs, der außerhalb des zugeschnittenen Erfassungsbereichs liegt, wird durch eine entsprechende Ansteuerung der ersten Sensoranordnung ausgeblendet. Dieses Ausblenden hat folgerichtig den Effekt, dass die obigen Störeinflüsse nicht mehr auftreten können.
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Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 betrifft das Auslösen der motorischen Verstellung des Verschlusselements mittels einer Bediengeste. Hier zeigt sich die vorschlagsgemäße Lösung als besonders vorteilhaft, da jegliche Bewegungen, die beispielsweise auf einen neben dem Aufenthaltsort des Bediener gelegenen Strauch o.dgl. zurückgehen, ausgeblendet werden. Damit können auch komplexe Gesten mit einer geringen Fehleranfälligkeit erfasst werden.
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Bei den weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 4 und 5 ist der Aufenthaltsort des Bedieners auf die Längserstreckung der länglichen, ersten Sensoranordnung bezogen. Das ist sachgerecht, da das vorschlagsgemäße Zuschneiden des Erfassungsbereichs der ersten Sensoranordnung vorzugsweise einen Längsabschnitt der ersten Sensoranordnung betrifft.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 6 bis 8 zeigen bevorzugte Sensorprinzipien für die beiden Sensoranordnungen. Bemerkenswert dabei ist gemäß Anspruch 6, dass die beiden Sensoranordnungen nach unterschiedlichen physikalischen Sensorprinzipien arbeiten. Damit ist eine weitere Erhöhung der Betriebssicherheit verbunden, da sich dann ein eventueller Störeinfluss mit geringer Wahrscheinlichkeit in gleicher Weise auf beide Sensoranordnungen auswirkt.
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Eine besonders einfache Möglichkeit für den vorschlagsgemäßen Zuschnitt des Erfassungsbereichs der ersten Sensoranordnung zeigt Anspruch 9, indem die erste Sensoranordnung entlang ihrer Längserstreckung in mindestens zwei Sensorsegmente segmentiert ist. Der Begriff „segmentiert“ bedeutet hier, dass die einzelnen Sensorsegmente separat voneinander angesteuert werden können, was eine separate Aktivierung und Deaktivierung der betreffenden Sensorsegmente erlaubt. Durch die Anordnung der Sensorsegmente entlang der Längserstreckung der ersten Sensoranordnung lässt sich mit der gezielten Aktivierung bzw. Deaktivierung ausgewählter Sensorsegmente der vorschlagsgemäße Zuschnitt des Erfassungsbereichs leicht umsetzen.
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Eine besonders vorteilhafte Umsetzung der zweiten Sensoranordnung, die der Erfassung des Aufenthaltsorts des Bedieners dient, findet sich in den Ansprüchen 10 bis 13. Vorteilhaft dabei ist die Tatsache, dass die zweite Sensoranordnung nun Bestandteil einer Authentifizierungsanordnung ist, die entsprechend doppelt genutzt wird. Die Position des dortigen Funkschlüssels lässt sich mit geringem steuerungstechnischem Aufwand über die Funkverbindung zwischen der Funk-Antennenanordnung und dem Funkschlüssel erfassen (Anspruch 11).
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Steuersystem für eine motorische Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs beansprucht, das insbesondere der Durchführung des obigen, vorschlagsgemäßen Verfahrens dient.
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Wesentlich nach der weiteren Lehre ist, dass das Steuersystem eine Steuerungsanordnung, eine erste Sensoranordnung und eine zweite Sensoranordnung gemäß der erstgenannten Lehre umfasst. insoweit darf auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Verfahren verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeug mit einer motorischen Verschlusselementanordnung als solches beansprucht. Wesentlich dabei ist die Tatsache, dass das Kraftfahrzeug ein Steuersystem gemäß der letztgenannten Lehre aufweist. Auf alle diesbezüglichen Ausführungen darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 eine Seitenansicht des Heckbereichs eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugs, das mit einem vorschlagsgemäßen Steuersystem ausgestattet ist und
- 2 eine Draufsicht des Heckbereichs des Kraftfahrzeugs gemäß 1 a) in einer ersten Bediensituation, b) in einer zweiten Bediensituation und c) in einer dritten Bediensituation.
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Das vorschlagsgemäße Verfahren dient der Ansteuerung einer motorischen Verschlusselementanordnung 1 eines Kraftfahrzeugs 2, die mit einem Verschlusselement 3 ausgestattet ist.
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Bei dem Verschlusselement 3 kann es sich um alle Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs handeln, wie im einleitenden Teil der Beschreibung erläutert worden ist. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei dem Verschlusselement 3 um die Heckklappe eines Kraftfahrzeugs 2. Alle Ausführungen zu einer Heckklappe gelten für alle anderen Arten von Verschlusselementen entsprechend.
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Der Begriff „Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung“ bedeutet vorliegend, dass bei einer Ansteuerung das Verschlusselement 3 mittels einer Antriebsanordnung 4 verstellt wird. Die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 ist damit stets mit einem Bestromen eines nicht dargestellten Antriebsmotors der Antriebsanordnung 4 verbunden. Im Einzelnen ist das Verschlusselement 3 der Verschlusselementanordnung 1 im Rahmen einer Ansteuerung ganz oder teilweise zwischen einer vollständig geschlossenen Stellung (in 1 in durchgezogener Linie dargestellt) und einer vollständig geöffneten Stellung (in 1 in gestrichelter Linie dargestellt) mittels der Antriebsanordnung 4 verstellbar. Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass eine Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung 1 lediglich ein Aufdrücken des Verschlusselements 3 bewirkt, so dass ein Eingriffsspalt zwischen Verschlusselement 3 und Kraftfahrzeugkarosserie entsteht, in den der Bediener B eingreifen und die weitere Verstellung des Verschlusselements 3 manuell vornehmen kann.
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Der Begriff „motorisch“ umfasst vorliegend jedwede Verstellbarkeit mit einem irgendwie gearteten, insbesondere elektrischen, Aktuator.
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Das vorschlagsgemäße Verfahren betrifft eine Bediensituationserfassung, bei der es sich vorzugsweise um eine Gestenerfassung handelt, wie noch erläutert wird. Hierfür ist eine Steuerungsanordnung 5 vorgesehen, die - jedenfalls auch - der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1, insbesondere der Antriebsanordnung 4, dient. Für die Bediensituationserfassung ist ferner eine erste Sensoranordnung 6 vorgesehen, die vorzugsweise als kapazitiver Abstandssensor ausgestaltet ist. Mittels der Steuerungsanordnung 5 wird innerhalb des Erfassungsbereichs 7 der ersten Sensoranordnung 6 eine auslösende Bediensituation erfasst. Bei Erfassung der auslösenden Bediensituation wird eine motorische Verstellung des Verschlusselements 3 ausgelöst. Die motorische Verstellung des Verschlusselements 3 übernimmt, wie oben angesprochen, die Antriebsanordnung 4.
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Die auslösende Bediensituation ist durch mindestens eine Bediensituationsbedingung definiert, die grundsätzlich irgendeiner vorbestimmten Aktion des Bedieners B entsprechen kann. Beispielsweise handelt es sich hierbei um eine obige Bediengeste.
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Vorschlagsgemäß ist eine zweite Sensoranordnung 8 vorgesehen, wobei mittels der Steuerungsanordnung 5 bei Anwesenheit eines Bedieners B im Erfassungsbereich 9 der zweiten Sensoranordnung 8 der Aufenthaltsort A des Bedieners B erfasst wird.
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Die Darstellung gemäß 2 zeigt, dass sich der Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 und der Erfassungsbereich 9 der zweiten Sensoranordnung 8 zumindest in Draufsicht auf das Kraftfahrzeug 2 überlappen. Ganz allgemein ist es vorzugsweise vorgesehen, dass ein Bediener B, der sich im Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 befindet, gleichzeitig auch im Erfassungsbereich 9 der zweiten Sensoranordnung 8 liegt. Das ist sachgerecht, wie sich aus den folgenden Erläuterungen ergibt.
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Wesentlich ist nämlich, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 der Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 auf den erfassten Aufenthaltsort A des Bedieners B zugeschnitten wird, so dass sich für zumindest einen Teil jeweils erfasster Aufenthaltsorte A des Bedieners B unterschiedliche Erfassungsbereiche 7 der ersten Sensoranordnung 1 ergeben. Dadurch lässt sich der Bediener B von der ersten Sensoranordnung 6 ausschließlich in dem zugeschnittenen Erfassungsbereich 7 erfassen, so dass Bereiche, in denen sich der Bediener B nicht aufhält, gar nicht erst sensorisch überwacht werden. Insoweit ist es auch sachgerecht, dass ein im Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 befindlicher Bediener B schon im Erfassungsbereich 9 der zweiten Sensoranordnung 8 liegt, da das vorschlagsgemäße Zuschneiden des Erfassungsbereichs 7 der ersten Sensoranordnung 6 erfolgt sein sollte, noch bevor der Bediener B den Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 erreicht.
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1 zeigt, dass der ersten Sensoranordnung 6 ein Maximal-Erfassungsbereich 10 zugeordnet ist, wobei das vorschlagsgemäße Zuschneiden auf den Aufenthaltsort A des Bedieners B durch den Maximal-Erfassungsbereich 10 begrenzt ist. Der Maximal-Erfassungsbereich 10 repräsentiert also den größtmöglichen Erfassungsbereich, der von der ersten Sensoranordnung 6 überwacht werden kann. Dieser Maximal-Erfassungsbereich 10 lässt sich mittels der Steuerungsanordnung 5 zuschneiden, also gezielt beschränken.
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Wie oben abgesprochen, besteht eine Bediensituationsbedingung vorzugsweise darin, dass der Bediener B eine vorbestimmte Bediengeste ausführt. In besonders bevorzugter Ausgestaltung besteht die vorbestimmte Bediengeste darin, dass vom Bediener B ein Körperteil in vordefinierter Weise relativ zu anderen Körperteilen bewegt wird, was vorliegend als „Körperteilbewegung“ definiert ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei der Körperteilbewegung um eine Fußbewegung und/oder ein Nicken und/oder um ein Winken. Bei der Fußbewegung handelt es sich vorzugsweise um eine Hin- und Herbewegung, die in 1 angedeutet ist. Eine solche Fußbewegung wird auch als „Kick-Bewegung“ bezeichnet. Alternativ oder zusätzlich können einer Bediensituation weitere Bediensituationsbedingungen zugeordnet sein, wie beispielsweise eine vorbestimmte Körperhaltung oder das Tragen von Gegenständen.
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Die erste Sensoranordnung 6 ist dem Verschlusselement 3, hier der Heckklappe zugeordnet. Sie dient der Erfassung der auslösenden Bediensituation, um die motorische Verstellung des Verschlusselements 3 mittels der Steuerungsanordnung 5 auszulösen. Die erste Sensoranordnung 6 ist in einem Karosseriebauteil, insbesondere in einem Stoßfänger 11, des Kraftfahrzeugs 2 untergebracht. Die erste Sensoranordnung 6 ist vorzugsweise auf einem hier nicht dargestellten Träger angeordnet, durch den die erste Sensoranordnung 6 als solche am oder im Kraftfahrzeug 2 montierbar ist.
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Die Detaildarstellung gemäß 1 zeigt, dass die erste Sensoranordnung 6 länglich ausgestaltet ist und sich entlang einer Längserstreckung 12 erstreckt. Vorschlagsgemäß kommt es darauf an, wo sich der Bediener B in Bezug auf die erste Sensoranordnung 6 aufhält, so dass mittels der zweiten Sensoranordnung 8 als Aufenthaltsort A des Bedieners B eine Längsposition L des Bedieners B entlang der Längserstreckung 12 der ersten Sensoranordnung 6 erfasst wird. Die Längsposition L des Bedieners B kann grundsätzlich durch einen Längspositionswert repräsentiert werden. Hier und vorzugsweise ist es allerdings so, dass die Längsposition L des Bedieners B durch einen Längspositionsbereich repräsentiert wird, wie der Darstellung gemäß 2 zu entnehmen ist.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass mittels der zweiten Sensoranordnung 8 eine Querposition des Bedieners B quer zur Längserstreckung 12 der ersten Sensoranordnung 6 erfassbar ist. Diese Information ließe sich grundsätzlich im Sinne einer Plausibilisierung der Bediensituationserfassung nutzen.
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Für die Ausgestaltung der beiden Sensoranordnungen 6, 8 sind je nach Anwendungsfall unterschiedliche Varianten denkbar.
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Eine besonders hohe Störsicherheit und damit eine besonders hohe Betriebssicherheit ergibt sich bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung dadurch, dass die erste Sensoranordnung 6 und die zweite Sensoranordnung 8 nach unterschiedlichen physikalischen Sensorprinzipien arbeiten. Wie oben angedeutet, wirken sich damit eventuell auftretende Störeinflüsse nicht gleichermaßen auf beide Sensoranordnungen 6, 8 aus.
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Die erste Sensoranordnung 6 ist vorzugsweise als, insbesondere kapazitiver, Abstandssensor ausgestaltet, wobei mittels der ersten Sensoranordnung 6 ein Abstand zu einem Bediener B ermittelt wird. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel lässt sich mittels der ersten Sensoranordnung 6 ein Abstand zwischen dem Stoßfänger 11 und dem Bediener B ermitteln. Auf dieser Basis lässt sich beispielsweise eine oben angesprochene Fußbewegung mittels der ersten Sensoranordnung 6 erfassen.
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Aber auch die zweite Sensoranordnung 8 kann als Abstandssensor ausgestaltet sein, so dass entsprechend mittels der zweiten Sensoranordnung 8 ebenfalls ein Abstand zu einem Bediener B ermittelt werden kann. Grundsätzlich kann auch die zweite Sensoranordnung 8 als kapazitiver Abstandssensor ausgestaltet sein. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei der zweiten Sensoranordnung 8 allerdings um einen funkbasierten Sensor, wie weiter unten erläutert wird.
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Alternativ kann es sich bei der zweiten Sensoranordnung 8 um einen kamerabasierten Sensor, um einen Radarsensor, um einen akustischen Sensor, insbesondere ultraschallbasierten Sensor, o.dgl. handeln.
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Die Darstellung gemäß 1, unten, zeigt, dass die erste Sensoranordnung 6 entlang ihrer Längserstreckung 12 in mindestens zwei Sensorsegmente 13 segmentiert ist, wobei der Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 durch eine entsprechende Ansteuerung der Sensorsegmente 13 in vorschlagsgemäßer Weise auf den Aufenthaltsort A des Bedieners B zugeschnitten wird. Die Segmentierung der ersten Sensoranordnung 6 bedeutet vorliegend, dass sich die einzelnen Sensorsegmente 13 separat voneinander ansteuern lassen. Entsprechend ist es vorzugsweise so, dass der Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 durch eine Aktivierung und Deaktivierung ausgewählter Sensorsegmente 13 in vorschlagsgemäßer Weise auf den Aufenthaltsort A des Bedieners B zugeschnitten wird.
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Besonders interessant bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Tatsache, dass eine Authentifizierungsanordnung 14 mit einem Transceiver 15 vorgesehen ist, der die zweite Sensoranordnung 8 bereitstellt. Mittels des Transceivers 15 wird über eine Funkverbindung 16 zwischen dem Transceiver 15 und einem Funkschlüssel 17 der Aufenthaltsort A des den Funkschlüssel 17 tragenden Bedieners B erfasst.
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Der Transceiver 15 weist eine Funk-Antennenanordnung 18 aus mindestens zwei Funk-Antennen 19 auf, wobei der Aufenthaltsort A des den Funkschlüssel 17 tragenden Bedieners B über die Funkverbindung 16 zwischen der Funk-Antennenanordnung 18 und dem Funkschlüssel 17 erfasst wird. Die Erfassung der Position eines Funkschlüssels 17 über eine Funkverbindung 16 ist allgemein bekannt. Dies kann grundsätzlich nach dem Prinzip der Signallaufzeitmessung oder der Signalpegelmessung erfolgen. Bei mehreren Funk-Antennen 19 ist grundsätzlich die Erfassung der Position des Funkschlüssels 17 nach Art einer Triangulationsmessung denkbar.
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Die obige Doppelnutzung der Authentifizierungsanordnung 14, nämlich einerseits zur Positionsbestimmung des Funkschlüssels 17 und andererseits zur Authentifizierung des Funkschlüssels 17 führt zu einer steuerungstechnisch besonders kompakten Anordnung.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass mittels des Transceivers 15 über die Funkverbindung 16 eine Authentifizierungsprüfung des Funkschlüssels 17 vorgenommen wird und dass erst bei erfolgreicher Authentifizierung die erste Sensoranordnung 6 aktiviert wird. Vorzugsweise bedeutet dies, dass sich die erste Sensoranordnung 6, ggf. auch der betreffende Teil der Steuerungsanordnung 5, in einem Standby-Betrieb befindet, bis die Authentifizierungsprüfung des Funkschlüssels 17 erfolgreich durchlaufen worden ist.
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2 zeigt drei Bediensituationen, in denen die Verschlusselementanordnung 1 nach dem vorschlagsgemäßen Verfahren angesteuert wird.
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In 2a) befindet sich der Bediener B im linken hinteren Heckbereich des Kraftfahrzeugs 2. Dieser Aufenthaltsort A des Bedieners B wird mittels der Steuerungsanordnung 5 über die zweite Sensoranordnung 8 erfasst. Der Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 wird nun gemäß 2a) mittels der Steuerungsanordnung 5 derart auf den Aufenthaltsort A des Bedieners B zugeschnitten, dass der zugeschnittene Erfassungsbereich 7 auf den Aufenthaltsort A des Bedieners B ausgerichtet ist.
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Für die in 2b) dargestellte Bediensituation, in der sich der Bediener B im mittleren Heckbereich des Kraftfahrzeugs 3 befindet, ergibt sich ein entsprechender Zuschnitt des Erfassungsbereichs 7 der ersten Sensoranordnung 6 derart, dass eine Erfassung durch die erste Sensoranordnung 6 ausschließlich im mittleren Heckbereich des Kraftfahrzeugs 2 stattfindet.
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Bei der in 2c) dargestellten Bediensituation schließlich befindet sich der Bediener B schließlich im rechten Heckbereich des Kraftfahrzeugs 2, so dass der Erfassungsbereich 7 der ersten Sensoranordnung 6 entsprechend auf den rechten Heckbereich des Kraftfahrzeugs 2 zugeschnitten, also beschränkt ist.
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Eine Zusammenschau der 2a), 2b) und 2c) ergibt, dass Störeinflüsse, die zwar im Heckbereich des Kraftfahrzeugs 2, nicht jedoch am Aufenthaltsort A des Bedieners B, vorliegen, keine Auswirkung auf die Bediensituationserfassung durch die erste Sensoranordnung 6 haben, da diese Störeinflüsse durch die vorschlagsgemäße Lösung gewissermaßen ausgeblendet werden.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Steuersystem 20 für eine motorische Verschlusselementanordnung 1 eines Kraftfahrzeugs 2 als solches beansprucht.
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Das Steuersystem 20 weist eine Steuerungsanordnung 5 sowie eine erste Sensoranordnung 6 und eine zweite Sensoranordnung 8 auf, die, wie im Zusammenhang mit dem vorschlagsgemäßen Verfahren erläutert, miteinander wechselwirken. Auf alle diesbezüglichen Ausführungen darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeug mit einer motorischen Verschlusselementanordnung 1 als solches beansprucht. Der Verschlusselementanordnung 1 ist ein Verschlusselement 3 zugeordnet. Wesentlich dabei ist, dass das Kraftfahrzeug 2 ein oben angesprochenes Steuersystem 20 aufweist. Auch insoweit darf auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Verfahren verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014001321 A1 [0003]
- EP 2689976 A1 [0004]