-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gurttrageerkennung für ein Sicherheitsgurtsystem eines Kraftfahrzeugs sowie ein Verfahren zur Gurttrageerkennung für ein solches Sicherheitsgurtsystem.
-
Zur korrekten Einstellung eines Airbag-Sicherheitssystems ist es von Bedeutung, ob ein Fahrzeuginsasse korrekt angeschnallt ist oder nicht, also der Sicherheitsgurt in definierter Weise den Fahrzeuginsassen bei einem Unfall zurückhält. So erfolgt beispielsweise eine Auslösung des Airbag-Sicherheitssystems bei einem angeschnallten Fahrzeuginsassen erst ab einer größeren Beschleunigung. Zudem kann eine Gasfüllmenge des Airbag-Sicherheitssystems, mit der ein Gassack des Airbag-Sicherheitssystems aufgeblasen wird, davon abhängen, ob der Fahrzeuginsasse angeschnallt ist oder nicht.
-
Führt der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt zum Beispiel hinter dem Körper bzw. hinter dem Fahrzeugsitz vorbei und steckt eine Schlosszunge des Sicherheitsgurts in das zugeordnete Gurtschloss, so reicht ein bloßes Erkennen der im Gurtschloss eingesteckten Schlosszunge nicht aus, um ein korrektes Anlegen des Sicherheitsgurts bzw. ein tatsächlich wirksames Anschnallen des Fahrzeuginsassen zu erkennen, bei dem der Sicherheitsgurt die gewünschte Rückhaltefunktion zur Verfügung stellt.
-
Auch kann der Fahrzeuginsasse eine Gurtschlosserkennung dadurch umgehen, dass er eine falsche Schlosszunge einsteckt, beispielsweise eine dem Gurtschloss nicht zugeordnete Schlosszunge eines anderen Sicherheitsgurts (insbesondere im uncodierten Fall) oder eine (evtl. codierte) Schlosszunge, die separat ausgebildet ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Gurttrageerkennung bereitzustellen, mittels der bzw. dessen zuverlässig erkannt werden kann, ob eine Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Gurttrageerkennung für ein Sicherheitsgurtsystem eines Kraftfahrzeugs, mit zumindest einer ersten Sende-Empfangseinheit für elektromagnetische Wellen sowie einem Transponder und einer Steuereinheit, wobei die erste Sende-Empfangseinheit, in Fahrzeuglängsrichtung gesehen, vor oder hinter der Sitzposition eines Fahrzeuginsassen angeordnet und mit der Steuereinheit signalübertragend verbunden ist, wobei der Transponder an einem dem Fahrzeugsitz zugeordneten Gurtband des Sicherheitsgurtsystems angeordnet und dazu ausgebildet ist, Abtastsignale der Sende-Empfangseinheit zu empfangen und automatisch zu beantworten, und wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, basierend auf Ausgangssignalen der ersten Sende-Empfangseinheit zu erkennen, ob der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Bei dem Transponder, manchmal auch als Funketikett bezeichnet, und der Sende-Empfangseinheit handelt es sich insbesondere um ein RFID (radio-frequency identification) System. Der Transponder antwortet nur dann in einer vordefinierten Art und Weise auf die Abtastsignale der Sende-Empfangseinheit, wenn der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich daher zuverlässig erkennen, ob der Sicherheitsgurt korrekt angelegt ist.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung basiert auf dem Grundgedanken, die Absorption von elektromagnetischen Wellen durch den menschlichen Körper zur Gurttrageerkennung zu nutzen. Dementsprechend senden die Sende-Empfangseinheit und der Transponder in einem Wellenlängenbereich, in dem elektromagnetische Wellen vom menschlichen Körper gut absorbiert werden, der überwiegend aus Wasser besteht. Die Sende-Empfangseinheit und der Transponder sind derart angeordnet, dass der Transponder nur bei korrekt angelegtem Sicherheitsgurt antwortet (oder auch nicht antwortet). Beispielsweise ist die Sende-Empfangseinheit im Bereich des Armaturenbretts angeordnet. Der im Sicherheitsgurt angeordnete Transponder antwortet nur dann auf ein Abtastsignal der Sende-Empfangseinheit, wenn der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt vor dem Körper vorbeigeführt hat, was der korrekten Anlage des Sicherheitsgurts entspricht. Hätte der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt hinter dem Körper vorbeigeführt, so würde der Fahrzeuginsasse die Abtastsignale absorbieren. Alternativ kann die Sende-Empfangseinheit auch im Fahrzeugsitz angeordnet sein. Der Transponder würde dann bei nicht korrekt angelegtem (also hinter dem Fahrzeuginsassen vorbeigeführten) Sicherheitsgurt auf das Abtastsignal der Sende-Empfangseinheit antworten, obwohl dies bei korrekt angelegtem Sicherheitsgurt gerade nicht möglich sein sollte. In beiden Fällen lässt sich ein korrekt angelegter Sicherheitsgurt also daraus erkennen, ob der Transponder antwortet oder nicht antwortet.
-
Die Sende-Empfangseinheit ist insbesondere direkt vor oder direkt hinter der Sitzposition vorgesehen, beispielsweise im oder am Fahrzeugsitz oder im Bereich des Armaturenbretts. Bei der Sitzposition kann es sich um die Sitzposition des Fahrers, des Beifahrers oder auch um eine Sitzposition auf einer Rückbank des Kraftfahrzeugs handeln. Insbesondere sind bzw. ist die wenigstens eine Sende-Empfangseinheit und/oder der Transponder derart gestaltet, dass eine Hauptabstrahl- und/oder Empfangsrichtung für elektromagnetische Wellen im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist.
-
Ein Aspekt sieht vor, dass eine zweite Sende-Empfangseinheit für elektromagnetische Wellen vorgesehen ist, die der ersten Sende-Empfangseinheit gegenüberliegt, wobei die zweite Sende-Empfangseinheit mit der Steuereinheit signalübertragend verbunden ist. Die Steuereinheit ist insbesondere dazu ausgebildet, basierend auf Ausgangssignalen der zweiten Sende-Empfangseinheit zu erkennen, ob der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Vorzugsweise befinden sich die beiden Sende-Empfangseinheiten auf in Bezug auf die Fahrzeuglängsrichtung verschiedenen Seiten der Sitzposition. Gegenüberliegend bedeutet hier also, dass sich zwischen den beiden Sende-Empfangseinheiten der Fahrzeuginsasse befindet, sofern dieser auf dem entsprechenden Fahrzeugsitz Platz nimmt. In dieser Variante lässt sich mittels der Antwortsignale des Transponders auf die Abtastsignale der beiden Sende-Empfangseinheiten besonders zuverlässig erkennen, ob der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Insbesondere lässt sich in dieser Ausgestaltung der Erfindung auch eine Situation erkennen, in der der Sicherheitsgurt nicht ausgezogen ist und eine Schlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt ist, die diesem Gurtschloss eigentlich nicht zugeordnet ist. Dabei kann es sich um eine separate Schlosszunge („cheating tongue“) oder um eine einem anderen Sitzplatz zugeordnete Schlosszunge handeln. Da der Transponder im nicht ausgezogenen Sicherheitsgurt weder auf das Abtastsignal der ersten noch auf das der zweiten Sende-Empfangseinheit antwortet, kann eine solche Situation mittels der beiden Sende-Empfangseinheiten besonders zuverlässig erkannt werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt sind die erste Sende-Empfangseinheit und die zweite Sende-Empfangseinheit im Fahrzeugsitz bzw. im Bereich des Armaturenbretts angeordnet. Die erste Sende-Empfangseinheit kann auch am Fahrzeugsitz angebracht sein. Insbesondere ist die zweite Sende-Empfangseinheit im Bereich eines Lenkrads vorgesehen.
-
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Gurtschloss des Sicherheitsgurtsystems dazu ausgebildet, eine eingesteckte Schlosszunge zu erkennen, insbesondere wobei das Gurtschloss mit der Steuereinheit signalübertragend verbunden ist. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, basierend auf Ausgangssignalen des Gurtschlosses zu erkennen, ob der Fahrer den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. In Verbindung mit den Ausgangssignalen der ersten und/oder der zweiten Sende-Empfangseinheit lässt sich dadurch besonders zuverlässig bestimmen, ob der Fahrzeuginsasse den vorgesehenen Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Transponder als aktiver Transponder ausgebildet ist. Insbesondere sind bzw. ist der Transponder und/oder wenigstens eine Sende-Empfangseinheit dazu ausgebildet, ein Wechselcode-Verfahren durchzuführen. Alternativ kann der Transponder auch als passiver Transponder ausgebildet sein.
-
Der Transponder kann in einer Knopfkappe am Gurtband untergebracht sein, die einer Schlosszunge zugeordnet ist. Da die Knopfkappe ohnehin am Gurtband vorgesehen ist, kann der Transponder so besonders einfach am Gurtband angebracht werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die fahrerseitige oder die beifahrerseitige Schlosszunge einen weiteren Transponder. Es können auch die fahrerseitige und die beifahrerseitige Schlosszunge jeweils einen weiteren Transponder umfassen. Ein Gurtschloss des Sicherheitsgurtsystems kann dazu ausgebildet sein, Abtastsignale zu senden und entsprechende Antwortsignale des zugeordneten Transponders zu empfangen. Dadurch kann unmittelbar erkannt werden, ob die korrekte Schlosszunge ins zugeordnete Gurtschloss eingesteckt ist. Alternativ kann eine andere Codierung vorgesehen sein. Damit ist zuverlässig vermieden, dass eine andere Schlosszunge des Sicherheitsgurtsystems, die nicht dem entsprechenden Sitzplatz zugeordnet ist, in das Gurtschloss eingesteckt ist, um die Gurttrageerkennung zu täuschen. Außerdem kann so auch die Nutzung von nicht zum Sicherheitsgurtsystem gehörenden Schlosszungen erkannt werden.
-
In einer Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens eine weitere Sende-Empfangseinheit und ein weiterer Transponder vorgesehen, die einem weiteren Fahrzeugsitz zugeordnet sind. Vorzugsweise sind dann sowohl dem Fahrersitzplatz als auch dem Beifahrersitzplatz jeweils wenigstens eine Sende-Empfangseinheit und ein Transponder zugeordnet. Insbesondere können die Sende-Empfangseinheit und der Transponder an beiden Sitzplätzen in analoger Weise angeordnet sein.
-
Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass wenigstens eine dem Fahrzeugsitz oder dem weiteren Fahrzeugsitz zugeordnete Sitzbelegungsmatte mit der Steuereinheit signalübertragend verbunden ist. Dadurch kann zuverlässig erkannt werden, ob der entsprechende Sitz belegt ist, wodurch eine Schlussfolgerung der Gurttrageerkennung weiter plausibilisiert werden kann.
-
Die Aufgabe wird ferner erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Gurttrageerkennung für ein Sicherheitsgurtsystem eines Kraftfahrzeugs mit einem Sicherheitsgurt. Zunächst wird mittels wenigstens einer Sende-Empfangseinheit ein elektromagnetisches Abtastsignal erzeugt. Nun wird erkannt, ob wenigstens ein Transponder, der an einem Gurtband des Sicherheitsgurts vorgesehen ist, auf das elektromagnetische Abtastsignal antwortet. Dabei wird basierend darauf, ob der wenigstens eine Transponder antwortet, ermittelt, ob der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Der Transponder antwortet dann auf die Abtastsignale der Sende-Empfangseinheit, wenn sich der Fahrzeuginsasse nicht zwischen der Sende-Empfangseinheit und dem Sicherheitsgurt befindet und das Signal absorbiert. Je nach Anbringung der Sende-Empfangseinheit soll bei korrekt angelegtem Sicherheitsgurt ein Antwortsignal erfolgen oder eben nicht. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt sich daher zuverlässig erkennen, ob der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Bezüglich der weiteren Vorteile wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
-
Ein Aspekt sieht vor, dass die Antwort des wenigstens einen Transponders von der Sende-Empfangseinheit empfangen und basierend auf der Antwort ermittelt wird, ob der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hat. Dabei kann es sich um eine festgelegte Antwort handeln oder um eine Antwort, die in einem Wechselcode-Verfahren ermittelt wird. Anders ausgedrückt wird entweder lediglich ermittelt, ob der Transponder überhaupt antwortet, oder es wird auch der ein Inhalt des Antwortsignals ermittelt und zur Gurttrageerkennung herangezogen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird zusätzlich ermittelt, ob sich eine Schlosszunge in einem fahrerseitigen Gurtschloss oder einem beifahrerseitigen Gurtschloss befindet. Ist bzw. sind die Schlosszungen(n) mit einem Transponder versehen, so kann auch ein Abtastsignal erzeugt und die Antwort des bzw. der Transponder ausgewertet werden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird mittels einer Sitzbelegungsmatte ermittelt, ob ein weiterer Fahrzeugsitz besetzt ist. Dadurch kann eine Schlussfolgerung der Gurttrageerkennung weiter plausibilisiert werden
-
Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In diesen zeigen:
- - 1 in einer schematischen Draufsicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Gurttrageerkennung;
- - 2 die Vorrichtung zur Gurttrageerkennung von 1 mit einer veränderten Führung eines Sicherheitsgurts;
- - 3 in einer schematischen Draufsicht eine zweite Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Gurttrageerkennung;
- - 4 die Vorrichtung zur Gurttrageerkennung von 3 mit einer veränderten Führung eines Sicherheitsgurts; und
- - 5 ein schematisches Ablaufdiagramm der Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gurttrageerkennung.
-
In 1 ist eine erste Variante einer Vorrichtung 10 zur Gurttrageerkennung für ein Sicherheitsgurtsystem 12 eines Kraftfahrzeugs 14 gezeigt.
-
In der dort gezeigten Situation hat ein Fahrzeuginsasse 16 einen Sicherheitsgurt 18 falsch angelegt, insbesondere verläuft ein Gurtband des Sicherheitsgurts 18 falsch. Genauer gesagt ist der Sicherheitsgurt 18 in Bezug auf eine Fahrzeuglängsrichtung L hinter dem Fahrzeuginsassen 16 (zwischen Rücken des Fahrzeuginsassen 16 und einem Fahrzeugsitz 19) vorbeigeführt, wobei jedoch eine dem Sicherheitsgurt 18 zugeordnete Schlosszunge 20 korrekt in ein zugeordnetes Gurtschloss 22 eingesteckt ist.
-
Die Vorrichtung 10 weist eine erste Sende-Empfangseinheit 24 und in der gezeigten Variante zusätzlich eine zweite Sende-Empfangseinheit 26 auf. Die erste und die zweite Sende-Empfangseinheit 24, 26 sind, in Fahrzeuglängsrichtung L gesehen, hinter bzw. vor einer Sitzposition des Fahrzeuginsassen 16 angeordnet, also gegenüberliegend.
-
Genauer gesagt ist die erste Sende-Empfangseinheit 24 einer Lehne eines Fahrzeugsitzes 19 zugeordnet, insbesondere in dieser integriert. Die zweite Sende-Empfangseinheit ist im Bereich eines Armaturenbretts 27 angeordnet, insbesondere im Bereich eines Lenkrads.
-
Im Sicherheitsgurt 18 ist ein Transponder 28 vorgesehen, beispielsweise in einer Knopfkappe des Sicherheitsgurts 18 integriert, die der Schlosszunge 20 zugeordnet ist. Bei dem Transponder 28, manchmal auch als Funketikett bezeichnet, und den Sende-Empfangseinheiten 24, 26 handelt es sich insbesondere um Teile eines RFID-Systems („radio-frequency identification system“).
-
Die beiden Sende-Empfangseinheiten 24, 26 sind mit einer Steuereinheit 30 signalübertragend verbunden, insbesondere mittels elektrischer Leitungen oder drahtlos. Bei der Steuereinheit 30 handelt es sich beispielsweise um einen Teil der Fahrzeugsteuerung oder um eine separat hierzu ausgebildete Steuerung, die mit der übergeordneten Fahrzeugsteuerung kommunikativ verbunden sein kann.
-
Die Steuereinheit 30 ist dazu ausgebildet die Sende-Empfangseinheiten 24, 26 zu steuern sowie Ausgangssignale von diesen zu empfangen und auszuwerten. Ferner ist die Steuereinheit 30 dazu ausgebildet, ein im Folgenden anhand von 5 beschriebenes Verfahren zur Gurttrageerkennung durchzuführen.
-
Zunächst wird mittels wenigstens einer der Sende-Empfangseinheiten 24, 26 ein Abtastsignal erzeugt (Schritt S1).
-
Antwortet der Transponder 28 auf das Abtastsignal, so wird die Antwort mittels wenigstens einer der Sende-Empfangseinheiten 24, 26 empfangen und ein entsprechendes Ausgangssignal an die Steuereinheit 30 übertragen (Schritt S2).
-
Basierend auf den Ausgangssignalen wird nun erkannt, ob der Fahrzeuginsasse 16 den Sicherheitsgurt 18 korrekt angelegt hat (Schritt S3).
-
Die Gurttrageerkennung basiert dabei auf dem Absorptionsprinzip. Die Wellenlänge der von den Sende-Empfangseinheiten 24, 26 ausgesendeten elektromagnetischen Wellen befindet sich in einem Bereich, in dem der menschliche Körper diese gut absorbiert, da dieser überwiegend aus Wasser besteht.
-
Bei korrekt angelegtem Sicherheitsgurt 18 sollte der Transponder 28 entsprechend auf ein Abtastsignal der zweiten Sende-Empfangseinheit 26 antworten, jedoch nicht auf ein Abtastsignal der ersten Sende-Empfangseinheit 24.
-
Im in 1 gezeigten Fall antwortet der Transponder 28 jedoch auf das Abtastsignal der ersten Sende-Empfangseinheit 24 und nicht auf das der zweiten Sende-Empfangseinheit 26. Daraus ermittelt die Steuereinheit 30, dass der Sicherheitsgurt 18 nicht korrekt angelegt ist.
-
Es kann vorgesehen sein, ein Warnsignal auszugeben, wenn die Steuereinheit 30 erkennt, dass der Sicherheitsgurt 18 nicht korrekt angelegt ist; ähnlich dem bei nicht eingesteckter Schlosszunge 20.
-
Gleiches gilt für die in 2 gezeigte Situation, in der der Sicherheitsgurt 18 hinter der Lehne des Fahrzeugsitzes 19 vorbeigeführt ist.
-
Auch hier würde der Transponder 28 auf das Abtastsignal der ersten Sende-Empfangseinheit 24 antworten und nicht auf das der zweiten Sende-Empfangseinheit 26, woraus die Steuereinheit 30 ermittelt, dass der Sicherheitsgurt 18 nicht korrekt angelegt ist.
-
Gemäß einer Variante kann der Transponder 28 als aktiver Transponder ausgebildet sein. Insbesondere ist der Transponder 28 dann dazu ausgebildet, ein Wechselcode-Verfahren durchzuführen. Insofern ändert sich das Antwortsignal entsprechend, um eine bewusste Umgehung der Gurttrageerkennung zu erschweren.
-
Um die Güte der Gurttrageerkennung weiter zu verbessern kann vorgesehen sein, dass das Gurtschloss 22 dazu ausgebildet ist, eine eingesteckte Schlosszunge 20 zu erkennen (Schritt S4), beispielsweise mittels einer entsprechenden Codierung der zugeordneten Schlosszunge 20.
-
Dementsprechend kann das Gurtschloss 22 signalübertragend mit der Steuereinheit 30 verbunden sein. Die Steuereinheit 30 ist insbesondere dazu ausgebildet, basierend auf Ausgangssignalen des Gurtschlosses 22 zu erkennen, ob der Fahrzeuginsasse 16 den entsprechenden Sicherheitsgurt 18 korrekt angelegt hat.
-
Die Schlosszunge 20 kann (ebenfalls) mit einem Transponder versehen sein. Vorzugsweise ist das Gurtschloss 22 dann dazu ausgebildet, Abtastsignale zu senden und entsprechende Antwortsignale des zugeordneten Transponders der Schlosszunge 20 zu empfangen.
-
In 3 und 4 sind weitere Situationen gezeigt, in denen eine Schlosszunge 20 eines weiteren Sicherheitsgurts 32, der einem anderen Platz bzw. Fahrzeugsitz zugeordnet ist, in das Gurtschloss 22 eingesteckt ist (3) bzw. in der eine separate Schlosszunge 33 („cheating tongue“) in das Gurtschloss 22 eingesteckt ist (4).
-
Auch hier kann mittels der oben beschriebenen Vorrichtung 10 erkannt werden, dass der Sicherheitsgurt 18 nicht korrekt angelegt ist, da der Transponder 28 weder auf das Abtastsignal der ersten Sende-Empfangseinheit 24 noch auf das der zweiten Sende-Empfangseinheit 26 antwortet.
-
Wie in 3 und 4 gezeigt, können auch weitere Sende-Empfangseinheiten 34, 36 vorgesehen sein, die einem weiteren Fahrzeugsitz 37 zugeordnet sind, hier dem Beifahrersitz. Die weiteren Sende-Empfangseinheiten 34, 36 sind mit der Steuereinheit 30 ebenfalls signalübertragend verbunden.
-
Außerdem kann der weitere Sicherheitsgurt 32, also der dem Beifahrersitz zugeordnete Sicherheitsgurt 32, einen weiteren Transponder 38 umfassen.
-
In dieser Variante ist die in 3 gezeigte falsche Sicherheitsgurtführung zweifelsfrei erkennbar, da der weitere Transponder 38 auf die Signale der beiden weiteren Sende-Empfangseinheiten 34, 36 antwortet, die dem weiteren Fahrzeugsitz 37 bzw. dem Beifahrersitz zugeordnet sind.
-
Dass zudem keine Schlosszunge in ein dem weiteren Fahrzeugsitz 37 zugeordnetes Gurtschloss 40 eingesteckt ist, ist ein weiterer Hinweis auf eine nicht korrekte Gurttragesituation.
-
Ferner können in dieser Variante die oben erläuterten fehlerhaften Gurttragesituationen auch für einen weiteren Fahrzeuginsassen erkannt werden.
-
Für eine weitere Plausibilisierung der Ergebnisse der Gurttrageerkennung können Ausgangssignale wenigstens einer dem Fahrzeugsitz 19 und/oder dem weiteren Fahrzeugsitz 37 zugeordnete Sitzbelegungsmatte 42 an die Steuereinheit 30 weitergeleitet und von dieser ausgewertet werden (Schritt S5).
-
Die in den 1 bis 4 gezeigten Situationen, in denen der dem Fahrzeugführersitz zugeordnete Sicherheitsgurt 32 nicht korrekt angelegt ist, lässt sich bereits mit nur einer Sende-Empfangseinheit detektieren, beispielsweise der zweiten Sende-Empfangseinheit 26, da diese bei korrekt angelegtem Sicherheitsgurt 32 ein Antwortsignal empfangen sollte. Sofern die zweite Sende-Empfangseinheit 26 also kein Antwortsignal empfängt, kann die Steuereinheit 30 auf einen nicht korrekt angelegten Sicherheitsgurt 32 schließen.
-
Insofern lässt sich bereits mit einer Sende-Empfangseinheit ausreichend sicher detektieren, ob der Sicherheitsgurt korrekt angelegt ist oder nicht.
-
Diese Bestimmung kann jedoch durch eine zweite Sende-Empfangseinheit, weitere Sende-Empfangseinheiten, die anderen Fahrzeugsitzen zugeordnet sind, einer Gurtschlosserkennung und/oder einer Sitzbelegungsmatte weiter plausibilisiert werden.
-
Insbesondere lässt sich hierdurch erkennen, in welcher Weise der Sicherheitsgurt falsch angelegt ist.