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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lautsprechersystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 1 734 786 A1 ist ein flächiges Klangpanel mit einem einzelnen Resonanzboden bekannt, auf dessen Oberfläche in einem messtechnisch zu bestimmenden Knotenschwingungspunkt eine Erregereinrichtung angeordnet ist.
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Ausgehend vom vorstehend genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Lautsprechersystem bereitzustellen, welches sich durch eine einfachere Herstellung und verbesserte akustische Eigenschaften auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lautsprechersystem gemäß den Merkmalen das Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der von Patentanspruch 1 abhängigen Unteransprüche.
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Gemäß dem Anspruch 1 wird ein Lautsprechersystem vorgeschlagen, welches zwei Resonanzböden umfasst, die einander gegenüberliegend angeordnet und miteinander verbunden sind. Dabei weist jeder Resonanzboden jeweils eine nach außen weisende Vorderseite und eine nach innen gerichtete Rückseite auf, wobei der jeweilige Resonanzboden flächig ausgebildet ist. Auf der Rückseite des jeweiligen Resonanzbodens sind quer zur Längs- oder Symmetrieachse verlaufende Rippen angeordnet, die sich im Wesentlichen über die Breite des Resonanzbodens erstrecken, wobei der jeweilige Resonanzboden mittels der Rippen quer zur Längsachse nach außen gewölbt wird, und wobei der Abstand der Rippen zueinander entlang der Längs- oder Symmetrieachse des Resonanzbodens zunimmt. Weiterhin ist an dem jeweiligen Resonanzboden ein Steg vorgesehen, wobei die Stege einander gegenüberliegend am jeweiligen Resonanzboden angeordnet sind, und wobei auf der Rückseite der dem gegenüberliegenden Resonanzboden zugewandten Oberfläche des jeweiligen Steges zumindest eine Erregereinrichtung angeordnet ist, wobei der Steg frei von Schalldurchtrittsöffnungen ausgebildet ist. Die Schwingungserregung des jeweiligen flächig ausgebildeten Resonanzbodens erfolgt durch die jeweilige Erregereinrichtung. Durch die Verbindung der beiden im Aufbau identischen Resonanzkörper miteinander bilden diese zusätzlich zu ihren jeweils schwingenden Flächen einen Klangkörper aus. Durch die Ausbildung des Klangkörpers bekommen Tieftonfrequenzen einen Raum und klingen voller und wärmer. Durch die in gleicher Weise erfolgende Anregung der beiden Resonanzböden wird das Klangvolumen zusätzlich erhöht. Dabei können die beiden Resonanzböden miteinander lösbar oder unlösbar verbunden sein. Durch den zunehmenden Abstand der Anordnung der Rippen zueinander entlang der Längs- oder Symmetrieachse des jeweiligen Resonanzbodens von oben nach unten werden auf dem jeweiligen Resonanzboden unterschiedliche Bereiche geschaffen, die für verschiedene Frequenzen besser erregbar sind. Ein geringer Abstand der Rippen verbessert die Anregung bei hohen Frequenzen, während ein größerer Abstand die Erregung bei tiefen Frequenzen begünstigt. Das Klangbild lässt sich durch eine geeignete Wahl der Abstände der Rippen variieren.
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Insbesondere kann der jeweilige Resonanzboden einen Materialstärkenverlauf aufweisen, der korrespondierend mit dem zunehmenden Abstand der Rippen in Längsrichtung des jeweiligen Resonanzbodens abnimmt. Der sich in Richtung der Längs- oder Symmetrieachse verändernde Materialstärkenverlauf trägt zusätzlich dazu bei, dass im oberen Bereich des jeweiligen Resonanzbodens die Anregung bei hohen Frequenzen verbessert wird, während im unteren Bereich mit abnehmender Materialstärke die Erregung bei tiefen Frequenzen begünstigt wird.
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Bevorzugt kann der jeweilige Steg zwischen Einzelelementen des jeweiligen Resonanzbodens angeordnet sein. Hierbei können die Einzelelemente der Resonanzböden aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Insbesondere können die Einzelelemente des jeweiligen Resonanzbodens aus Karbon oder einem anderen vergleichbaren Werkstoff bestehen. Bevorzugt können die Einzelelemente des jeweiligen Resonanzbodens aus einem Holz, vorzugsweise Nadelholz bestehen. Bei einer Ausführung der Resonanzböden aus Holz, können die Resonanzböden aus einer Vielzahl von parallel nebeneinander angeordneten Einzelelementen bestehen.
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Alternativ kann der jeweilige Steg auf der Vorderseite oder der Rückseite des jeweiligen Resonanzbodens angeordnet sein. Bei einer Anordnung des jeweiligen Steges auf der Rückseite des Resonanzbodens kann vorgesehen sein, dass die im Wesentlichen quer zum Steg verlaufenden Rippen mit Aussparungen versehen sind, durch die der durchgehende Steg hindurchführbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann die Ansteuerung der zumindest einen Erregereinrichtung an dem einen Resonanzboden gegenüber der zumindest einen Erregereinrichtung an dem gegenüberliegenden Resonanzboden phasenverschoben erfolgen. Hierdurch kann das Klangvolumen zusätzlich erhöht werden, da mögliche Interferenzen hierdurch vermieden werden können. Im einfachsten Fall kann der Anschluss der zumindest einen Erregereinrichtung des einen Resonanzbodens an eine Signalquelle mit umgekehrter Polarität erfolgen. Denkbar ist aber auch, dass die Signalquelle dazu eingerichtet ist, eine Umschaltung der Polarität vorzunehmen.
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Des Weiteren kann der jeweilige Steg aus einem Hartholz bestehen. Dabei kann der Steg zwischen den Einzelelementen des jeweiligen Resonanzbodens angeordnet sein. Besonders bevorzugt kann der jeweilige Steg im Wesentlichen mittig am oder im Resonanzboden angeordnet sein. Der Steg kann einen gleichen Materialstärkenverlauf wie der Resonanzboden aufweisen, an dem der Steg angeordnet ist. Bei einer Anordnung im Resonanzboden ist der Steg zwischen den Einzelelementen angeordnet. Somit schließt der Steg mit den Oberflächen der benachbarten Einzelelemente bündig ab. Bei einer Anordnung auf der Vorderseite des Resonanzbodens ist dieser auf dem Resonanzboden fixiert. Der Steg sorgt für eine gute Schallübertragung von der Erregereinrichtung auf sowie eine gute und gleichmäßige Schallausbreitung über den Resonanzboden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Rippen eine gewölbte Anlagefläche aufweisen, mit welcher die Rippen formschlüssig an der Rückseite des jeweiligen Resonanzbodens anliegen. Die Rippen tragen zur Wölbung des jeweiligen Resonanzbodens bei und erzeugen eine Spannung in dem Resonanzboden. Die sich über den Steg erstreckenden Rippen unterstützen die Schallübertragung von der Erregereinrichtung auf sowie die Schallausbreitung über den Resonanzboden.
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Die sich senkrecht zur Oberfläche der Resonanzböden erstreckenden Rippen können endseitig Abschnitte mit einer geringeren vertikalen Erstreckung aufweisen als im Mittenabschnitt der Rippen, wobei die Länge des Mittenabschnitts einer Rippe in Abhängigkeit von der Position der Rippe entlang des Verlaufs der Längs- oder Symmetrieachse des Resonanzbodens variiert.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung können an äußeren Randabschnitten des jeweiligen Resonanzbodens Rahmenelemente angeordnet sein, welche der beabstandeten Verbindung der Resonanzböden dienen. Dabei können die Rahmenelemente im Wesentlichen parallel zur Längs- oder Symmetrieachse des jeweiligen Resonanzbodens verlaufen, wobei sie der Außenkontur des Resonanzbodens im Wesentlichen folgen. Die Rahmenelemente können auch in Übereinstimmung mit den Resonanzböden gerundet gestaltet werden. Die Rahmenelemente tragen zur Stabilität des Resonanzbodens bei. Insbesondere bei einer Ausbildung des Resonanzbodens aus Einzelelementen, die aus Holz bestehen, tragen die Rahmenelemente zu der notwendigen Stabilität im Faserverlauf des Resonanzbodens bei.
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Bevorzugt können die einander gegenüberliegend angeordneten Resonanzböden endseitig durch zumindest ein Deckelelement verschlossen sein. Durch das zumindest eine Deckelelement wird der Klangkörper nach oben hin abgeschlossen, wodurch die Tieftonfrequenzen einen Raum bekommen und voller und wärmer klingen. Alternativ können die Rahmenelemente so ausgebildet sein, dass diese die einander gegenüberliegend angeordneten Resonanzböden endseitig wie ein Deckelelement verschließen.
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Insbesondere können zwischen den Resonanzböden quer zur Längsachse der Resonanzböden verlaufende Spannelemente vorgesehen sein, die endseitig an den Spannelementen angeordnete Halteelemente aufweisen, die sich außenseitig an den Resonanzböden abstützen. Die stangenförmigen Spannelemente können mittels der Haltelemente Druckkräfte auf die Rahmenelemente sowie die Resonanzböden übertragen. Die von den Halteelementen ausgeübten Druckkräfte erhöhen die innere Spannung der Resonanzböden. Daraus resultiert ein größeres Klangvolumen, welches als Lautstärkezuwachs wahrnehmbar ist. Zudem kann dadurch verhindert werden, dass es im Bereich tiefer Frequenzen zu unerwünschten Überresonanzen kommt, die als störende Vibrationen wahrnehmbar sind. Dabei ist weiterhin denkbar, dass die Spannelemente derart ausgebildet sind, dass ein Nachjustieren ermöglicht wird, um die auf die Rahmenelemente sowie die Resonanzböden übertragenen Druckkräfte anzupassen.
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Zudem kann zwischen den Resonanzböden an zumindest einem Punkt der höchsten Wölbung der Resonanzböden auf der Längsachse ein zusätzliches Spannelement angebracht sein, welches eine Druck- bzw. Zugkraft zwischen den Resonanzböden erzeugt. Dieses zusätzliche Spannelement kann ergänzend zur Feinjustage der von den stangenförmigen Spannelementen hervorgerufenen Spannungen vorgesehen sein.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann zur Anordnung der zumindest einen Erregereinrichtung auf dem jeweiligen Steg jeweils ein im Wesentlichen ringförmiges Aufnahmeelement vorgesehen sein, welches in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Stifte aufweist, die sich koaxial zur Längsachse des Aufnahmeelementes erstrecken. Mittels der Stifte wird das Aufnahmeelement auf dem Steg befestigt. Die Stifte können das Aufnahmeelement im Steg verankern. Dabei kann zur Anbringung vorgesehen sein, die Position der Stifte auf den Steg zu übertragen und an diesen Stellen vorzubohren. Dabei sollte der Durchmesser der Vorbohrungen kleiner als der Stiftdurchmesser sein. Somit lässt sich ein Reibschluss zwischen Steg und Stiften für einen festen Sitz des Aufnahmeelementes bewirken. Das ringförmige Aufnahmeelement kann in der Höhe variieren.
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Hierbei kann das Aufnahmeelement mit einem im Wesentlichen ringförmigen Aufnahmeabschnitt versehen sein, der eine Fläche aufweist, welche der Auflagefläche der Erregereinrichtung entspricht. Der Aufnahmeabschnitt kann als ein Ring aus Metall, Holz, Kunststoff oder Karbon ausgeführt sein. Dabei kann das Aufnahmeelement in Abhängigkeit vom verwendeten Material die Funktion eines Frequenzfilters übernehmen. Bei einer Verwendung unterschiedlicher Materialien für den Aufnahmeabschnitt lässt sich der Frequenzgang im Bereich der hohen und tiefen Frequenzen beeinflussen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn mehr als eine Erregereinrichtung auf dem jeweiligen Steg eines Resonanzbodens angeordnet wird.
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Weiterhin können die aus einem Metall bestehenden Stifte eine Länge aufweisen, so dass die Stifte in montierter Position des Aufnahmeelements zumindest abschnittsweise in den Steg eindringen. Durch das zumindest abschnittsweise Eindringen der Stifte in den Steg wird eine Verankerung des Aufnahmeelements erreicht. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Stifte den Steg durchdringen, so dass die Enden der Stifte mit der Außenseite des Steges abschließen. Bei einer Länge, die über die Materialstärke des Steges hinausgeht, können die überstehenden Enden der Stifte in der Weise entfernt werden, dass sie im Wesentlichen bündig mit der Oberfläche abschließen. Vorteilhaft an dieser Art der Anbringung der Erregereinrichtung mittels des Aufnahmeelementes ist, dass gerade die hohen Frequenzen auf die Außenseite, d.h. die jeweilige Vorderseite der Resonanzböden, transportiert werden. Dadurch entsteht ein direkterer Zugang zur gehörten Musik. Der Effekt, dass die Klangquelle, d.h. die Erregereinrichtung, sich im Inneren des Lautsprechersystems befindet, welches keine Schallaustrittsöffnung aufweist, wird dadurch weitestgehend aufgehoben.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass in dem jeweiligen Steg der Anzahl der zu montierenden Erregereinrichtungen entsprechend einzelne Segmente ausgespart werden, in welche vorgefertigte Stegsegmente einsetzbar sind, auf denen die Aufnahmeelemente in einem vorangehenden Fertigungsschritt angeordnet wurden. Hierdurch kann die Positionierung der Aufnahmeelemente unabhängig von der Herstellung der Resonanzböden zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die Stegsegmente können aus dem gleichen Material sein wie der Steg. Denkbar ist aber auch, sie aus einem anderen Werkstoff herzustellen, wie z. B. Holz, Kunststoff oder Karbon. Die Erregereinrichtungen können sowohl vor als auch nach dem Einsetzen der vorgefertigten Stegsegmente an den jeweiligen Aufnahmeelementen befestigt werden. Dabei können sowohl das Fixieren der vorgefertigten Stegsegmente in den Stegen als auch das Befestigen der Erregereinrichtungen vorzugsweise durch eine stoffschlüssige Verbindung erfolgen.
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Weiterhin wird erfindungsgemäß eine Anordnung eines Lautsprechersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13 in einem Hohlraum eines Wandabschnitts von Innenräumen vorgeschlagen, wobei eine Oberfläche auf der Vorderseite des Resonanzbodens zum bündigen Abschluss mit der den Hohlraum begrenzenden Oberfläche des Wandabschnitts durch Mittel zum Höhenausgleich auf ein gleiches Niveau gebracht wird. Dies ermöglicht eine flächenbündige Anordnung beispielsweise in einer Trockenbauwand.
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Hierzu kann als Mittel zum Höhenausgleich ein Rahmen an der mit der Wandfläche abschließenden Oberfläche des Resonanzbodens angeordnet sein, der die Oberfläche im Punkt der höchsten Wölbung des Resonanzbodens überragt und als Befestigung für ein flächiges Material dient. Als flächiges Material kann eine Folie, ein Gewebe oder ein leichter und in sich stabiler Plattenwerkstoff vorgesehen sein. So kann z.B. mit einem aufschäumenden Kleber und nach außen abschließend, beispielsweise mit einer Glasfasertapete auf einer ebenen Oberfläche, der Höhenunterschied, der durch die Wölbung des Resonanzbodens besteht, ausgeglichen werden.
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Das Lautsprechersystem ermöglicht den Betrieb als ein Monolautsprechersystem, indem dem einzelnen Lautsprechersystem die von einer Signalquelle kommenden Stereosignale des linken Kanals der zumindest einen Erregereinrichtung des einen Resonanzbodens und das Stereosignal des rechten Kanals der zumindest einen Erregereinrichtung des gegenüberliegenden Resonanzbodens zugeführt werden. Sind mehrere Erregereinrichtungen auf dem jeweiligen Steg angeordnet, so sind diese, je nach Leistung der Signalquelle, in Reihe oder parallel geschaltet. Die Ansteuerung des einen Kanals in Beziehung zu dem anderen Kanal erfolgt phasenverschoben. Beispielsweise kann hierfür eine Umkehrung der Anschlusspolarität vorgesehen sein.
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Alternativ kann der Betrieb als Stereolautsprechersystem vorgesehen sein, indem zwei erfindungsgemäße Lautsprechersysteme vorgesehen sind, die von einer Signalquelle angesteuert werden. Dabei werden in dem einen Lautsprechersystem die von der Signalquelle kommenden Stereosignale des linken Kanals den Erregereinrichtungen beider Resonanzböden zugeführt und in dem zweiten Lautsprechersystem die von der Signalquelle kommenden Stereosignale des rechten Kanals den Erregereinrichtungen beider Resonanzböden. Dabei erfolgt die Ansteuerung der zumindest einen Erregereinrichtung des einen Resonanzbodens gegenüber der zumindest einen Erregereinrichtung des gegenüberliegenden Resonanzbodens des jeweiligen Lautsprechersystems ebenfalls phasenverschoben.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Lautsprechersystems von schräg vorne;
- 2 eine Explosionsansicht eines Resonanzbodens des Lautsprechersystems;
- 3 eine Ansicht eines komplementären Resonanzbodens des Lautsprechersystems gemäß 1;
- 4 eine Detailansicht des Resonanzbodens gemäß 2 mit einem Spannelement;
- 5 eine Explosionsansicht eines Steges mit einem Aufnahmeelement und einer Erregereinrichtung;
- 6 eine Seitenansicht des Steges mit dem darauf montierten Aufnahmeelement gemäß 5;
- 7 eine Teilansicht des Steges gemäß 6 von schräg vorne.
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In 1 ist eine Ansicht eines Lautsprechersystems 1 von schräg vorne dargestellt. Das Lautsprechersystems 1 umfasst zwei Resonanzböden 2 die einander gegenüberliegend angeordnet und miteinander verbunden sind. Die beiden Resonanzböden 2 sind identisch aufgebaut, so dass die nachstehende Beschreibung des einen Resonanzbodens 2 auch für den anderen Resonanzboden 2 Gültigkeit hat. Mit V ist die jeweilige Vorderseite des Resonanzbodens 2 bezeichnet, mit R wird nachfolgend die innenliegende Rückseite des jeweiligen Resonanzbodens 2 bezeichnet. An einem als Oberseite bezeichneten Ende der einander gegenüberliegenden Resonanzböden 2 ist ein Deckelelement 3 vorgesehen, welches das Lautsprechersystems 1 endseitig verschließt. Weiterhin zeigt die Darstellung in 1 einen Steg 4, welcher zwischen zumindest zwei Einzelelementen 5 des Resonanzbodens 2 angeordnet ist. Die Oberflächen von Steg 4 und den benachbarten Einzelelementen 5 des Resonanzbodens 2 schließen bündig miteinander ab, so dass sich eine im Wesentlichen ebene Außenfläche auf der Vorderseite V des jeweiligen Resonanzbodens 2 ausbildet. Die Außenflächen der Resonanzböden 2 sind nach außen gewölbt ausgebildet. Dem Lautsprechersystem 1 werden Signale einer Signalquelle mittels zweier paarweise angeordneter Signalleitungen 22a, 22b und 23a, 23b zugeführt. Die positive und negative Polarität der Signalleitungen 22a und 23b bzw. 22b und 23a wird durch ein Pluszeichen und ein Minuszeichen verdeutlicht.
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Die Darstellung in 2 zeigt eine Explosionsansicht eines der Resonanzböden 2 des Lautsprechersystems 1. Die Einzelelemente 5 des Resonanzbodens 1 bestehen insbesondere aus Holz, bevorzugt aus einem Nadelholz, welches sich durch ein gutes Schwingungsverhalten auszeichnet. Dazu ist eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Einzelelementen 5 vorgesehen, die miteinander verleimt sind. Die Einzelelemente 5 sind derart angeordnet, dass ein im Wesentlichen einheitlicher Faserverlauf in Längsrichtung des Resonanzbodens 2 entsteht. Alternativ können die zumindest zwei Einzelelemente 5 aus einem anderen Material, wie beispielsweise Karbon, bestehen. Zwischen den Einzelelementen 5 ist der Steg 4 angeordnet.
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Auf der Rückseite R des Resonanzbodens 2 sind quer zur Längs- oder Symmetrieachse 11 verlaufende, bogenförmige Rippen 6 angeordnet, die sich im Wesentlichen über die Breite des Resonanzbodens 2 erstrecken. Mittels der Rippen 6 wird der Resonanzboden 2 quer zur Symmetrie- bzw. Längsachse 12 nach außen gewölbt. Die Rippen 6 bestehen aus einem Nadelholz. Die Anordnung der Rippen 6 erfolgt winkelrecht zum Faserverlauf des Resonanzbodens 2, wenn die Einzelelemente 5 aus Holz gefertigt sind. Zum Wölben des Resonanzbodens 2 weisen die jeweiligen Rippen 6 eine gewölbte Anlagefläche 7 auf, mit welcher die Rippen 6 formschlüssig an der Rückseite R des Resonanzbodens 2 anliegen.
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An äußeren Randabschnitten des jeweiligen Resonanzbodens 2 sind Rahmenelemente 12 angeordnet, welche der beabstandeten Verbindung der Resonanzböden 2 dienen. Die beiden Rahmenelemente 12 erstrecken sich im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 11 des Resonanzbodens 2. Die Rahmenelemente 12 am äußeren Rand des Resonanzbodens 2 bewirken die notwendige Stabilität im Faserverlauf des insbesondere aus Holz gefertigten Resonanzbodens 2. Die Höhe der einander gegenüberliegenden Rahmenelemente 12 des jeweiligen Resonanzbodens 2 sorgt für den nötigen Abstand der Resonanzböden 2 zueinander.
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Weiterhin sind zwischen den Resonanzböden 2 quer zur Längsachse 11 der Resonanzböden 2 verlaufende Spannelemente 8 vorgesehen sind, die endseitig angeordnete Halteelemente 9 aufweisen, welche sich außenseitig an den Resonanzböden 2 bzw. den Rahmenelementen 12 abstützen. Die stangenförmigen Spannelemente 8 werden dabei abschnittsweise von halbschalenförmigen Aussparungen 13 in den Rahmenelementen 12 des jeweiligen Resonanzbodens 2 aufgenommen. Dadurch sind die Spannelemente 8 in montiertem Zustand des Lagersystems 1 zwischen den Resonanzböden 2 formschlüssig eingefasst. Die endseitig angeordneten Halteelemente 9 stützen sich flächig an den Rahmenelementen 12 ab. Die im Inneren des Lautsprechersystems 1 verlaufenden Spannelemente 8 erzeugen durch die Haltelemente 9, die beispielsweise als massive Eisenplatten ausgeführt sein können, von außen Druck auf die Rahmenelemente 12 und die Resonanzböden 2 und erhöhen somit zusätzlich die Spannung des jeweiligen Resonanzbodens 2. Zudem kann zwischen den Resonanzböden 2 an zumindest einem Punkt der höchsten Wölbung auf der Längsachse 11 ein Spannelement angebracht sein, welches eine Druck- bzw. Zugkraft zwischen den Resonanzböden 2 erzeugt.
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Auf dem Steg 4, der bevorzugt aus einem Hartholz besteht, ist zumindest eine Erregereinrichtung 10 angeordnet. Der Steg 4 ist dabei frei von Schalldurchtrittsöffnungen ausgebildet. Die Schwingungserregung des jeweiligen flächig ausgebildeten Resonanzbodens 2 erfolgt durch die jeweilige Erregereinrichtung 10. Die Ansteuerung der jeweiligen Erregereinrichtung 10 des einen Resonanzbodens 2 kann dabei gegenüber der jeweiligen Erregereinrichtung 10 des gegenüberliegenden Resonanzbodens 2 phasenverschoben erfolgen. Dies wird im dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Umkehr der Anschlusspolarität, wie in 1 angedeutet, erreicht.
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In 3 ist eine Ansicht des komplementären Resonanzbodens 2 des Lautsprechersystems 1 gemäß 1 in montiertem Zustand dargestellt. Die sich senkrecht zur Oberfläche des Resonanzbodens 2 erstreckenden Rippen 6 weisen endseitig Abschnitte mit einer geringeren vertikalen Erstreckung auf, als im Mittenabschnitt der Rippen 6. Die Länge des Mittenabschnitts einer Rippe 6 variiert in Abhängigkeit von der Position der Rippe 6 in Längsrichtung des Resonanzbodens 2. Der jeweilige Resonanzboden 2 weist einen Materialstärkenverlauf auf, der korrespondierend mit dem zunehmenden Abstand der Rippen 6 in Längsrichtung des Resonanzbodens 2 abnimmt. Die Positionierung der Rippen 6 mit größer werdendem Abstand im Verlauf des Resonanzbodens 2 in dessen Längsrichtung von oben nach unten bildet unterschiedliche Bereiche aus, die für verschiedene Frequenzen besser erregbar sind. Ein geringer Abstand der Rippen 6 zueinander begünstigt die Erregung des Resonanzbodens 6 bei hohen Frequenzen, während ein weiter Abstand für tiefe Frequenzen vorteilhaft ist. Ein Materialstärkenverlauf im Resonanzboden 2 von ca. 9 mm oben bis auf etwa 6 mm unten, unterstützt diesen Aspekt. Der Steg 4 weist einen korrespondierenden Materialstärkenverlauf auf. Grundsätzlich können der jeweilige Resonanzboden 2 und der an dem jeweiligen Resonanzboden 2 angeordnete Steg 4 aber auch einen konstanten Materialstärkenverlauf aufweisen.
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Die Darstellung in 4 zeigt eine Detailansicht des Resonanzbodens 2 gemäß 2 mit dem Spannelement 8. Das Halteelement 9 liegt in montierter Position flächig auf den Rahmenelementen 12 auf, so dass von dem stangenförmigen Spannelement 8 Druckkräfte auf die Rahmenelemente 12 bzw. die aneinander liegenden Resonanzböden 2 übertragbar sind, die eine zusätzliche Spannung hervorrufen. Dabei ist es denkbar, dass die Haltelemente 9 auf dem Spannelement 8 mittels eines Gewindeabschnitts nachjustierbar ausgeführt sind.
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In 5 ist eine Explosionsansicht des Steges 4 mit einem im Wesentlichen ringförmigen Aufnahmeelement 16 und der im Inneren des Lautsprechersystems 1 positionierten Erregereinrichtung 10 dargestellt. Der Steg 4 ist zur vereinfachten Aufnahme der jeweiligen Erregereinrichtung 10 mit einem Ausschnitt 14 versehen. In den Ausschnitt 14 wird ein Stegsegment 15 formschlüssig eingesetzt, welches der Aufnahme eines Aufnahmeelementes 16 dient. Das Stegsegment 15 besteht aus dem gleichen Material wie der Steg 4. Alternativ kann auf den Ausschnitt 14 des Steges 4 verzichtet werden. In diesem Fall wird das Aufnahmeelement 16 unmittelbar auf dem Steg 4 befestigt. Die Anbringung des Aufnahmeelementes 16 erfolgt dabei in nahezu identischer Weise.
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Das Aufnahmeelement 16 ist mit einem im Wesentlichen ringförmigen Abschnitt 17 versehen. An dem ringförmigen Abschnitt 17 sind sich koaxial zur Längsachse 20 des Aufnahmeelementes 16 erstreckende Stifte 18 angeordnet. Die Stifte 18 sind im Wesentlichen gleichmäßig über den Umfang des Aufnahmeelementes 16 verteilt angeordnet. Die aus einem Metall bestehenden Stifte 18 weisen eine Länge auf, die zumindest der Materialstärke des Steges 4 an der jeweiligen Stelle entsprechen.
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Der ringförmige Abschnitt 17 weist eine Fläche auf, welche einer stirnseitigen Auflagefläche 21 der Erregereinrichtung 10 entspricht. Bevorzugt wird die Erregereinrichtung 10 durch Verkleben mit dem ringförmigen Abschnitt 17 des Aufnahmeelementes 16 unlösbar verbunden. Das jeweilige Stegsegment 15 ist mit einer der Anzahl der Stifte 18 des Aufnahmeelementes 16 entsprechenden Anzahl von Durchgangsbohrungen 19 versehen. Der Durchmesser der Durchgangsbohrungen 19 ist kleiner gewählt als der Durchmesser der Stifte 18. Somit lässt sich ein Reibschluss zwischen dem Stegsegment 15 und den Stiften 18 für einen festen Sitz des Aufnahmeelementes 16 bewirken. Der ringförmige Abschnitt 17 des Aufnahmeelementes 16 hat eine Höhe von etwa 0,5 cm bis 1 cm, besonders bevorzugt 0, 6 cm bis 0,8 cm.
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Die Stifte 4 weisen eine Länge auf, in der sie in auf dem Steg 4 montierter Position des Aufnahmeelements 16 zumindest abschnittsweise in den Steg 4 eindringen. Dadurch, dass die Länge der Stifte 18 zumindest der Materialstärke des Steges 4 entspricht, wird erreicht, dass die Enden der Stifte 18 mit der außenseitigen Oberfläche des Steges 4 abschließen. Bei einer Länge der Stifte 18, die über die Materialstärke des Steges 4 hinausgeht, werden die überstehenden Enden der Stifte 18 in der Weise entfernt, dass sie im Wesentlichen bündig mit der Oberfläche abschließen. Vorteilhaft an dieser Art der Anbringung der Erregereinrichtung 10 mittels des Aufnahmeelementes 16 ist, dass gerade die hohen Frequenzen auf die Außenseite, d.h. jeweilige Vorderseite V, der Resonanzböden 2 transportiert werden. Dadurch entsteht ein direkterer Zugang zur gehörten Musik. Der Effekt, dass die Erregereinrichtung 10 sich im Inneren des Lautsprechersystems 1 befindet, wird weitestgehend aufgehoben.
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In 6 ist eine Seitenansicht des Steges 4 mit dem darauf montierten Aufnahmeelement 16 gemäß 5 dargestellt. Die auf das Aufnahmeelement 16 aufgeklebte Erregereinrichtung 10 überträgt die Schwingungen unmittelbar durch den ringförmigen Abschnitt 17 sowie die Stifte 18 auf das Stegsegment 15 bzw. den Steg 4. Die Montage des Aufnahmeelementes 16 auf ein vorgefertigtes Stegsegment 15, hat den Vorteil, dass das Verkleben der Erregereinrichtung 10 unabhängig vom Bau der Resonanzböden 2 durchführbar ist. Die Position der Aufnahmeelemente 16 und der daran befestigten Erregereinrichtungen 10 auf dem jeweiligen Steg 4 der Resonanzböden 2 kann zu einem späteren Zeitpunkt festlegt werden, wobei die Anbringung dann zeitsparend mit Holzleim erfolgen kann.
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7 zeigt eine Teilansicht des Steges gemäß 6 von schräg vorne. Die Oberfläche des Stegsegmentes 15 schließt bündig mit der Oberfläche des Steges 4 ab. Die Stifte 18 werden, falls erforderlich, entsprechend eingekürzt, so dass deren Enden ebenfalls nahezu bündig mit der Oberfläche des Stegsegmentes 15 bzw. des Steges 4 abschließen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lautsprechersystem
- 2
- Resonanzboden
- 3
- Deckelelement
- 4
- Steg
- 5
- Einzelelement
- 6
- Rippe
- 7
- Anlagefläche
- 8
- Spannelement
- 9
- Halteelement
- 10
- Erregereinrichtung
- 11
- Längsachse
- 12
- Rahmenelement
- 13
- Aussparung
- 14
- Ausschnitt
- 15
- Stegsegment
- 16
- Aufnahmeelement
- 17
- Abschnitt
- 18
- Stift
- 19
- Durchgangsbohrung
- 20
- Längsachse
- 21
- Auflagefläche
- 22a
- Signalleitung
- 22b
- Signalleitung
- 23a
- Signalleitung
- 23b
- Signalleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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