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Die Erfindung betrifft eine Heckleuchte für ein Fahrzeug mit einem Gehäuse und einer dieses verschließenden Abschlussscheibe nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Die Realisierung von Heckleuchten mit einem Gehäuse und einer dieses verschließenden Abschlussscheibe sind soweit aus dem Stand der Technik bekannt. Häufig werden dabei Lichtleiter zur Realisierung wenigstens einer Lichtfunktion eingesetzt, welche von einer Ansteuerplatine aus über ein diesen Lichtleiter beleuchtendes Leuchtmittel, beispielsweise eine Glühbirne oder eine LED, angesteuert werden. Rein prinzipiell kann hinsichtlich einer solchen Heckleuchte auf die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2005 040 100 A1 hingewiesen werden, welche mehrere quer zur Fahrtrichtung in Fahrtrichtung nach hinten vorstehende linienförmige Lichtkörper zeigt, welche jeweils beleuchtet werden und einzelne Lichtfunktionen der Heckleuchte realisieren.
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In der Praxis ist es nun typischerweise so, dass für die Lichteinspeisung in einen solchen quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Lichtleiter die Ansteuerplatine und die entsprechenden Leuchtmittel benötigt werden, und dass diese seitlich in dem Gehäuse angeordnet sind. In der Praxis führt dies zu einer relativ unschönen Ansicht der Heckleuchte von hinten, welche im Randbereich, in dem die Ansteuerplatine angeordnet ist, keine oder eine in ihrer Helligkeit stark verringerte Ausleuchtung zeigt, sodass die eigentlich linienförmig von einem Ende der Heckleuchte zum anderen Ende der Heckleuchte durchlaufende Lichtfunktion typischerweise auf einer Seite zum Rand der Heckleuchte hin eine abnehmende Helligkeit aufweist oder diesen Bereich quasi gar nicht ausleuchtet.
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Dies wird hinsichtlich der Ausnutzung des Bauraums und des optischen Gesamteindrucks typischerweise als sehr störend empfunden.
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Die
US 2016/0369967 A1 zeigt den gattungsgemäßen Stand der Technik.
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Zum weiteren Stand der Technik kann ferner auf die
DE 20 2016 008 339 U1 hingewiesen werden. Diese zeigt eine Lichtleiteranordnung zur Erzeugung einer Beleuchtungsfunktion eines Scheinwerfers in einem Kraftfahrzeug.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Heckleuchte für ein Fahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art anzugeben, welche insbesondere diesen Nachteil einer schlechten Ausleuchtung des Seitenbereichs deutlich verringert oder vorzugsweise gänzlich verhindert.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Heckleuchte mit den Merkmalen im Anspruch 1, und hier insbesondere mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Heckleuchte ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Heckleuchte sieht einen Lichtkörper vor, welcher im Bauraum zwischen der Ansteuerplatine, dem Lichtleiter und der Abschlussscheibe der Heckleuchte angeordnet ist. Durch diesen zusätzlichen Lichtkörper im ansonsten frei bleibenden Bereich zwischen der Abschlussscheibe der Ansteuerplatine und dem Lichtleiter ermöglicht eine sehr viel homogenere Abgabe von Licht auch in diesen Bereich, sodass durch den zusätzlichen Lichtkörper eine weitgehend homogene Abstrahlung von Licht über die gesamte Breite der Heckleuchte hinweg erreicht werden kann.
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Der Lichtkörper weist außerdem auf seiner der Abschlussscheibe zugewandten Seite eine lichtauskoppelnde Struktur auf, um so, ähnlich wie der Lichtleiter selbst, das Licht in der gewünschten Art und Weise auszukoppeln, insbesondere mit dem Ziel, eine homogene Lichtverteilung zu erreichen, welche quasi keinen Unterschied zwischen dem aus dem Lichtleiter ausgekoppelten und dem aus dem Lichtkörper ausgekoppelten Licht zeigt.
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Die Erfindung sieht es dabei vor, dass ein durchgehender Diffusor für das ausgekoppelte Licht des Lichtleiters und des Lichtkörpers zwischen diesen und der Abschlussscheibe angeordnet ist. Ein solcher Diffusor, welcher als einziges Bauteil sowohl das Licht des Lichtleiters als auch das Licht des Lichtkörpers empfängt und in die Umgebung der Heckleuchte verteilt, kann dafür sorgen, dass der Lichteindruck im Übergangsbereich zwischen dem Lichtleiter und dem Lichtkörper besonders homogen wirkt, sodass in der optischen Ansicht dieser Übergang quasi nicht auffällt.
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Der im Zwickel zwischen der Anschlussplatine, dem Lichtleiter und der Abschlussscheibe angeordnete Lichtkörper kann dabei in einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee mit eigenen Leuchtmitteln, insbesondere auf der Anschlussplatine, zur Beleuchtung gekoppelt sein. Ein oder mehrere eigene Leuchtmittel, welche gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung als lichtemittierende Dioden (LED) ausgebildet sein können, erlauben eine sehr homogene Ausleuchtung des Lichtleiters einerseits und des Lichtkörpers andererseits, da die Intensität des eingekoppelten Lichts entsprechend angepasst werden kann, um eine gleichmäßige Lichtabstrahlung über die gesamte Breite der Heckleuchte zu realisieren.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann es auch vorgesehen sein, dass der Lichtkörper mit dem Lichtleiter zur Beleuchtung gekoppelt ist. Entsprechende Strukturen, welche Licht von dem Lichtleiter in den Lichtkörper übertragen, können ebenfalls vorhanden sein. Dies kann alternativ oder auch ergänzend zu einer Einkopplung von Licht mit eigenen Leuchtmitteln in den Lichtkörper realisiert werden.
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Wie bereits erwähnt, können die Leuchtmittel zur Beleuchtung des Lichtkörpers, jedoch auch die zur Beleuchtung des Lichtleiters in Form wenigstens einer lichtemittierenden Diode, typischerweise mehreren lichtemittierenden Dioden, ausgebildet sein. Dies erlaubt eine sehr effiziente Beleuchtung bei geringem Energieverbrauch und geringer Wärmeentwicklung in der Heckleuchte.
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Der Lichtkörper selbst kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung in seiner Draufsicht quer zur Erstreckungsrichtung des Lichtleiters eine im Wesentlichen dreieckige Kontur aufweisen und passt somit in den Freiraum zwischen der Anschlussplatine, dem Lichtleiter und der Abschlussscheibe, welcher im Wesentlichen keilförmig oder dreieckig ausgebildet ist und somit von dem in seiner Draufsicht dreieckig ausgestalteten Lichtkörper ideal ausgefüllt werden kann. Der Lichtkörper kann vorzugsweise an den Freiraum der jeweiligen Bauform der Heckleuchte individuell angepasst werden.
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Der Lichtkörper kann dabei auf seiner dem Lichtleiter zugewandten Seite an dessen Geometrie angepasst sein. Beispielsweise bei einem ovalen Lichtleiter kann die dem Lichtleiter zugewandte Seitenkante des Lichtkörpers einen mit der ovalen Form korrespondierenden Querschnitt, in diesem Fall also einen konkaven Querschnitt, aufweisen, um möglichst eng an dem Lichtleiter anzuliegen. Dies kann sowohl für den Fall realisiert sein, in dem das Licht zumindest teilweise über den Lichtleiter in den Lichtkörper eingekoppelt wird, jedoch auch dann, wenn eine solche Einkopplung nicht angedacht ist und das Licht ausschließlich aus eigens für den Lichtkörper vorgehaltenen Leuchtmitteln stammt. Es dient dann vor allem der homogenen Ansicht im Übertragungsbereich zwischen Lichtleiter und Lichtkörper.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Idee sieht es dabei vor, dass der Lichtleiter und der Lichtkörper zusammen eine linienförmige Lichtfunktion ausbilden, also sich in einer Richtung, insbesondere quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs, mit einer relativ großen Erstreckung ausdehnen, während sie quer dazu, in diesem Fall also in der Höhe, eine entsprechend geringe Erstreckung haben und somit eine im Wesentlichen linienförmige Abstrahlung von Licht ermöglichen.
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Die linienförmige Lichtfunktion kann dabei gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee ein Bremslicht, ein Rückfahrlicht oder ein Blinklicht für eine Fahrtrichtungsanzeige sein. Jede oder auch mehrere solcher Lichtfunktionen lassen sich also über den Lichtleiter und den Lichtkörper in der Heckleuchte realisieren. Insbesondere können verschiedene Lichtfunktionen innerhalb der Heckleuchte durch den entsprechenden Aufbau mit mehreren parallel verlaufenden Lichtleitern und Lichtkörpern entsprechend realisiert werden, sodass beispielsweise von oben nach unten gesehen zuerst ein Bremslicht, dann ein Rückfahrlicht und dann ein Blinklicht für die Fahrtrichtungsanzeige in der Heckleuchte angeordnet sein können. Zudem enthält die Heckleuchte das Schlußlicht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Heckleuchte ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
- 1 eine dreidimensionale Ansicht des Innenlebens einer erfindungsgemäßen Heckleuchte mit dem Diffusor in Explosionsdarstellung zu den anderen Bauteilen;
- 2 eine prinzipmäßige Schnittdarstellung gemäß der Linie II - II in 1;
- 3 eine prinzipmäßige Schnittdarstellung gemäß der Linie III - III in 2 in einer dreidimensionalen Schnittansicht; und
- 4 einen Ausschnitt aus einer Heckleuchte in einer möglichen erfindungsgemäßen Ausgestaltung mit einer grafisch angedeuteten Visualisierung der zu erzielenden Lichtwirkung.
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In der Darstellung der 1 ist ein Aufbau aus dem Inneren einer in ihrer Gesamtheit in den 3 und 4 erkennbaren Heckleuchte 1 zu erkennen. Erkennbar ist dabei eine Anschlussplatine 2, welche sich seitlich schräg in einem in 3 erkennbaren Gehäuse 3 der Heckleuchte 1 befindet. An diese Anschlussplatine 2 ist ein Lichtleiter 4 angeschlossen, welcher in einem Bogen zuerst auf den Betrachter zu verläuft und dann quer zum Gesamtaufbau der Heckleuchte 1 weiter verläuft. Dieser Lichtleiter 4 wird über ein Leuchtmittel 5, beispielsweise eine LED oder ein Feld von Micro-LEDs, über die Anschlussplatine 2 mit Licht versorgt. Ein in der Darstellung der 1 nach dem Prinzip einer Explosionsdarstellung beabstandet von dem Lichtleiter 4 dargestellter Diffusor verteilt das aus dem Lichtleiter 4 ausgekoppelte Licht in Richtung einer in 3 gezeigten Abschlussscheibe 7 der Heckleuchte 1 und strahlt das Licht in die Umgebung ab. Dieser Aufbau ist soweit prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannt.
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Zwischen dem Diffusor 6, dem Lichtleiter 4 und der Ansteuerplatine 2 bleibt in der Praxis ein dreieckiger oder keilförmiger Raum bzw. Zwickel frei. Um zu verhindern, dass die Lichtintensität im Bereich dieses Zwickels abfällt, befindet sich bei dem hier dargestellten Aufbau der Heckleuchte 1 in diesem Bereich ein Lichtkörper 8, welcher eben diesen Zwickel ausfüllt und in der Draufsicht von oben im Wesentlichen dreieckig ausgestaltet ist. Der Lichtkörper 8 wird mit Licht versorgt, wozu beispielsweise über am Lichtkörper 8 erkennbare Koppelstrukturen 9 Licht aus dem Lichtleiter 4 in den Lichtkörper 8 eingekoppelt wird. Außerdem können weitere Leuchtmittel, von denen hier beispielhaft zwei Halter zu erkennen und mit dem Bezugszeichen 10 versehen sind, vorhanden sein, um Licht in den Lichtkörper 8 einzukoppeln. Auch diese können vorzugsweise in Form von LEDs realisiert sein.
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In der Schnittdarstellung der 2 ist dieser Aufbau nochmals zu erkennen. Die Auskopplung von Licht über den Diffusor 6 in die Umgebung erfolgt also im Bereich des bisherigen Freiraums zwischen dem Diffusor 6, dem Lichtleiter 4 und der Ansteuerplatine 2 über den Lichtkörper 8, welcher sein Licht entweder aus dem Lichtleiter 4 und/oder von weiteren Leuchtmitteln 10 erhält. An seiner dem Diffusor 6 und damit letztlich der in 3 gezeigten Abschlussscheibe 7 zugewandten Oberfläche weist der Lichtkörper 8 eine angedeutete lichtauskoppelnde Struktur 11 auf, um eine ideale Auskopplung von Licht in den Bereich des Diffusors 6 zu ermöglichen. Somit ist dann bei einem Blick auf die Heckleuchte 1 und auf den das Licht linienförmig auskoppelnden Diffusor 6 kein Unterschied zwischen dem über den Lichtkörper 8 und dem über den Lichtleiter 4 ausgekoppelten Licht zu erkennen, sodass sich, wie es in der Darstellung der 4 der Heckleuchte 1 angedeutet ist, über die gesamte Breite der Heckleuchte 1 hinweg eine sehr homogene Ausleuchtung ergibt, welche im Wesentlichen linienförmig oder zumindest in ihrer Ausdehnung quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs sehr viel größer als in ihrer Höhenausdehnung ist.
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Die Darstellung in 3 zeigt den Aufbau nochmals im eingebauten Zustand in einer dreidimensionalen Ansicht, welche gemäß der Linie III - III in 2 geschnitten ist. Die Heckleuchte 1 umfasst das Gehäuse 3, welches in Fahrtrichtung F des Fahrzeugs nach hinten von der Abschlussscheibe 7 abgeschlossen wird, und beispielsweise, wie hier dargestellt, auf seiner einen dargestellten Seite durch ein Karosserieteil 12 abgeschlossen wird. Die Ansteuerplatine 2 versorgt wiederum den Lichtleiter 4, welcher benachbart zu einer Trennwand 13 des Gehäuses 3 angeordnet ist, mit Licht. Gleichzeitig wird entweder über die Koppelstrukturen 9 und/oder Leuchtmittel 10, welche hier nicht explizit zu erkennen sind, da sie in der Schnittebene höher liegen, der den Zwickel ausfüllende Lichtkörper 8 entsprechend beleuchtet. Licht wird in Richtung des hier ebenfalls geschnitten dargestellten Diffusors 6 ausgekoppelt und ermöglicht so eine linienförmige Lichtfunktion 14, welche sich über die gesamte Breite der Heckleuchte 1 erstreckt, und, anders als bei den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik, im Randbereich in der Beleuchtungsintensität nicht abfällt oder vor dem Erreichen des Randbereichs mit der Lichtauskopplung endet. Über den formgenau eingepassten zusätzlichen Lichtkörper 8 lässt sich dies in der beschriebenen Art und Weise verhindern.
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Abschließend ist in der Darstellung der 4 ein Blick auf die Heckleuchte 1 bzw. ihre Abschlussscheibe 7 in Fahrtrichtung F von hinten zu erkennen, bei welcher zu sehen ist, dass über den Lichtleiter 4 und den Lichtkörper 8 sowie den optionalen Diffusor 6 eine im Wesentlichen linienförmige Lichtfunktion 14 über die gesamte innere Breite des Gehäuses 3 hinweg zu erreichen ist. Mit einem sehr einfachen und kostengünstig zu realisierenden Aufbau lässt sich somit eine deutliche Verbesserung der Lichtauskopplung und damit des Erscheinungsbildes der Heckleuchte 1 erreichen.