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Die Erfindung betrifft einen Lötverbinder zur Verbindung von zwei Doppelleitern.
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Aus der
DE 20 2007 008 848 U1 ist Koaxialsteckverbinder mit einem Außenleiter bekannt, welcher ein erstes steckseitiges Ende und ein axial dem ersten steckseitigen Ende des Außenleiters gegenüberliegendes zweites steckseitiges Ende aufweist, sowie einem Innenleiter, welcher ein erstes steckseitiges Ende und ein axial dem ersten steckseitigen Ende des Innenleiters gegenüberliegendes zweites steckseitiges Ende aufweist. Der Außenleiter umfasst zwei separate Außenleiterteile, wobei ein erstes Außenleiterteil das erste steckseitige Ende des Außenleiters und ein zweites Außenleiterteil das zweite steckseitige Ende des Außenleiters ausbildet. Die beiden Außenleiterteile des Außenleiters sind derart angeordnet und ausgebildet, dass diese in axialer Richtung relativ zueinander bewegbar sind, wobei der Außenleiter zwischen den beiden Außenleiterteilen als Außenleiterfederbalg ausgebildet ist, wobei am Außenleiter ein erstes elastisches Federelement vorgesehen ist, welches die beiden Außenleiterteile des Außenleiters in axialer Richtung voneinander weg mit Kraft beaufschlagt. Der Außenleiterfederbalg ist derart ausgebildet, dass bei einer Längenänderung des Außenleiterfederbalgs eine sich ändernde Kapazität des Außenleiterfederbalgs durch eine sich entsprechend gegenläufig ändernde Induktivität des Außenleiterfederbalgs derart kompensiert wird, dass bei einer Längenänderung des Außenleiterfederbalgs der Wellenwiderstand des Koaxialsteckverbinders im Wesentlichen konstant bleibt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen neuartigen Lötverbinder zur Verbindung von zwei Doppelleitern anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Lötverbinder gelöst, welcher die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Lötverbinder zur Verbindung von zwei Doppelleitern zeichnet sich erfindungsgemäß durch einen definierten Wellenwiderstand und zwei aneinander befestigte Lötverbinderelemente aus, wobei
- - jedes Lötverbinderelement zumindest einen Verbindungskanal umfasst,
- - die Verbindungskanäle zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen,
- - innerhalb der Verbindungskanäle jeweils zumindest zwei Lötzinnvorräte angeordnet sind und
- - ein aus beiden Lötverbinderelementen gebildeter Verbund zumindest an seinen gegenüberliegenden Enden jeweils ein unter Wärmeeinwirkung schrumpfendes schlauchförmiges Dichtelement zur Abdichtung einer äußeren Isolierung des jeweiligen Doppelleiters umfasst.
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Es ist allgemein bekannt, dass elektrische Leiter von höherwertigen Übertragungssystemen, insbesondere Übertragungssystemen mit einer hohen Übertragungsrate, mit aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen nicht instandgesetzt werden können und somit ein kompletter und sehr aufwändiger Ersatz von Leitungssätzen erforderlich ist. Bei Übertragungssystemen mit geringeren Übertragungsraten, wie beispielsweise einem CAN-Bus-System, wird bei aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen bei einer Instandsetzung von Leiterpaaren, d. h. Doppelleitern, zur Minimierung eines Abstands zwischen einzelnen Leitern an der instandgesetzten Position eine versetzte Anordnung von Verbindern gewählt, woraus eine erhöhte Bauraumanforderung resultiert. Bei einem verdrillten Leiterpaar muss aufgrund der versetzten Anordnung der Verbinder zur Instandsetzung ein größerer Bereich eines Leitungssatzes aufgetrennt werden, um den geforderten Versatz der Verbinder sicherstellen zu können. Auch können so genannte Wellenwiderstandssprünge entstehen. Ein bei dieser Methode erforderliches „Aufdrillen“ der Leitungen hat eine so genannte Augenbildung zur Folge, welche enorme Auswirkungen auf eine Übertragungsstabilität, insbesondere relevante Veränderungen von Hochfrequenz-Eigenschaften, der entsprechenden Leitung zur Folge hat.
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Der erfindungsgemäße Lötverbinder ermöglicht dagegen eine Instandsetzung von Doppelleitern, insbesondere auch in schnellen Übertragungssystemen. Hierdurch wird eine besonders hohe Übertragungssicherheit erzielt. Aufgrund der parallelen und versatzlosen Anordnung der Lötverbinderelemente können weiterhin definierte Wellenwiderstände erzielt werden. Dabei ermöglicht der Lötverbinder eine hohe thermische Belastbarkeit der erzeugten Doppelleiterverbindung und aufgrund der Dichtelemente wird ein Eindringen von Fremdstoffen in ein Inneres des Lötverbinders und somit an eine Verbindungsstelle der Doppelleiter verhindert. Gleichzeitig kann mittels des Lötverbinders eine Augenbildung innerhalb instandgesetzter Kabelbäume vermieden werden. Dabei zeichnet sich der Lötverbinder durch geringe Bauraumanforderungen aus und es kann trotz Instandsetzung eine besonders hohe Übertagungssicherheit eines mittels der Doppelleiter realisierten Übertragungskanals erzielt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Seitenansicht eines Lötverbinders zur Verbindung von zwei Doppelleitern und
- 2 schematisch eine Schnittdarstellung des Lötverbinders gemäß 1 und zwei Doppelleiter.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Seitenansicht eines möglichen Ausführungsbeispiels eines Lötverbinders 1 zur Verbindung von zwei Doppelleitern 2, 3 dargestellt. 2 zeigt eine Schnittdarstellung des Lötverbinders 1 gemäß 1 und die zwei zu verbindenden Doppelleiter 2, 3.
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Der Lötverbinder 1 weist zwei aneinander befestigte Lötverbinderelemente 4, 5 und aufgrund einer parallelen und versatzlosen Anordnung der Lötverbinderelemente 4, 5 einen definierten Wellenwiderstand auf.
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Jedes Lötverbinderelement 4, 5 umfasst einen Verbindungskanal 4.1, 5.1, wobei die Verbindungskanäle 4.1, 5.1 zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen und jedem ihrer Enden zur Aufnahme jeweils eines abisolierten Endes eines Leiters 2.1, 2.2, 3.1, 3.2 des jeweiligen Doppelleiters 2, 3 ausgebildet sind. Innerhalb der Verbindungskanäle 4.1, 5.1 sind jeweils zumindest zwei Lötzinnvorräte 6 bis 9 angeordnet.
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Weiterhin umfasst ein aus beiden Lötverbinderelementen 4, 5 gebildeter Verbund V an seinen gegenüberliegenden Enden jeweils ein unter Wärmeeinwirkung schrumpfendes schlauchförmiges Dichtelement 10, 11 zur Abdichtung einer äußeren Isolierung des jeweiligen Doppelleiters 2, 3.
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Eine Lötverbindung der Doppelleiter 2, 3 wird dabei insbesondere derart erzeugt, dass jeweils ein abisoliertes Ende jeweils eines Leiters 2.1, 2.2 eines ersten Doppelleiters 2 in ein Ende eines Verbindungskanals 4.1, 5.1 geführt und ein abisoliertes Ende eines zugehörigen Leiters 3.1, 3.2 des anderen Doppelleiters 3 in ein gegenüberliegendes Ende desselben Verbindungskanals 4.1, 5.1 geführt wird. Sind alle abisolierten Enden der Leiter 2.1, 2.2, 3.1, 3.2 der Doppelleiter 2, 3 in den entsprechenden Verbindungskanälen 4.1, 5.1 angeordnet, wird der Lötverbinder 1 mit Wärme beaufschlagt, so dass die Lötzinnvorräte 6 bis 9 schmelzen und eine elektrische Verbindung zwischen den entsprechenden Enden der Leiter 2.1 und 3.1 sowie der Leiter 2.2 und 3.2 erzeugt wird. Gleichzeitig schrumpfen aufgrund der Wärmeeinwirkung die schlauchförmigen Dichtelemente 10, 11, auch als Schrumpfschlauch bezeichnet, so dass ein Inneres des Lötverbinders 1 gegenüber eindringenden Fremdstoffen abgedichtet ist. In einer möglichen Ausgestaltung ist zu einer weiteren Verbesserung der Abdichtung eine jeweilige Innenseite der Dichtelemente 10, 11 mit einem Klebstoff versehen, welcher beispielsweise durch die Wärmeeinwirkung aktiviert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lötverbinder
- 2
- Doppelleiter
- 2.1
- Leiter
- 2.2
- Leiter
- 3
- Doppelleiter
- 3.1
- Leiter
- 3.2
- Leiter
- 4
- Lötverbinderelement
- 4.1
- Verbindungskanal
- 5
- Lötverbinderelement
- 5.1
- Verbindungskanal
- 6
- Lötzinnvorrat
- 7
- Lötzinnvorrat
- 8
- Lötzinnvorrat
- 9
- Lötzinnvorrat
- 10
- Dichtelement
- 11
- Dichtelement
- V
- Verbund
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007008848 U1 [0002]