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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln eines Systems zur Hausautomation. Die Erfindung betrifft auch eine Komponente eines Systems zur Hausautomation zum Ausführen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung sowie ein System zur Hausautomation zum Ausführen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Stand der Technik
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Es sind Smart Home Systeme mit funkgesteuerten Heizkörperthermostaten bekannt. Solche Systeme ermöglichen es, ein Zeitprogramm einzustellen, welches eine gewünschte Soll-Temperatur in Abhängigkeit von der Zeit beschreibt - in der Regel auf Tages- oder Wochenbasis.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile
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Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Regeln eines Systems zur Hausautomation - insbesondere eines Smart Home Systems -, wobei das System zur Hausautomation wenigstens eine Komponente - beispielsweise einen Heizkörperthermostat oder eine Funksteckdose - sowie eine Steuereinheit aufweist und die Steuereinheit zum Senden von Daten an die Komponente und/oder zum Empfangen von Daten von der Komponente über eine Funkverbindung - insbesondere eine WLAN-Verbindung - eingerichtet ist. Im Verfahren wird eine Raumbelegung in Abhängigkeit von einem Funksignal der Funkverbindung ermittelt wird.
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Das hat den Vorteil, dass ein Zeitprogramm zum Regeln des Hausautomation - insbesondere eines Zeitprogramms für eine Soll-Temperatur - weitgehend automatisch in Abhängigkeit von der Raumbelegung ermittelt werden kann. Es ist nicht notwendig, dass das Zeitprogramm manuell eingegeben werden muss. Zusätzlich kann bei Änderungen eines Tagesablaufs das Zeitprogramm automatisch und sofort angepasst werden. Auf diese Weise wird der Bedienkomfort des Systems zur Hausautomation gesteigert.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass keine zusätzlichen Komponenten zur Erfassung einer Raumbelegung - beispielsweise ein Bewegungsmelder oder eine Überwachungskamera - notwendig sind. Es werden nur die bereits vorhandenen Komponenten des Systems zur Hausautomation benötigt. Auf diese Weise wird der Funktionsumfang des Systems zur Hausautomation besonders einfach, effizient und kostengünstig erweitert.
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Insbesondere ist es möglich, dass ein bereits vorhandenes System zur Hausautomation und/oder eine bereits vorhandene Komponente des Systems zur Hausautomation durch das Verfahren um die Funktion, die Raumbelegung zu ermitteln, einfach erweitert werden kann. Beispielsweise kann das bereits vorhandene System zur Hausautomation bzw. die bereits vorhandene Komponente des Systems zur Hausautomation durch eine neue Firmware bzw. ein Computerprogramm aktualisiert werden, welche bzw. welches dafür eingerichtet ist, alle Schritte des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung durchzuführen.
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Unter einem System zur Hausautomation oder einem Smart Home System ist insbesondere ein System zur automatischen oder wenigstens teilautomatischen Durchführung und/oder Steuerung und/oder Regelung von Funktionsabläufen in einem Gebäude zu verstehen, insbesondere von Wohnhäusern, insbesondere nach vorgegebenen Einstellparametern. Insbesondere umfasst ein System zur Hausautomation die Steuerung und/oder Regelung von Funktionsabläufen der Gebäudesicherheit bzw. Gebäudeüberwachung und/oder des Energiemanagements und/oder der Gebäudeheizung und/oder der Warmwasserversorgung und/oder der Beleuchtung und/oder von Haushaltsgeräten und/oder von Unterhaltungselektronik. Ein System zur Hausautomation kann beispielsweise ein Heizsystem und/oder ein Beleuchtungssystem umfassen. Insbesondere sind die Vorrichtungen eines Systems zur Hausautomation, beispielsweise Sensoren, Aktoren, Bedienelemente, Verbraucher und sonstige technische Einheiten, miteinander vernetzt. Ein System zur Hausautomation ist oft zur Kommunikation bzw. zum Datenaustausch mit einem entfernten, bevorzugt mobilen Rechengerät eingerichtet, beispielsweise über das Internet, insbesondere durch eine Cloud. Auf diese Weise können Funktionsabläufe im Gebäude ferngesteuert werden, beispielsweise eine gewünschte Raumtemperatur eingestellt werden. Es kann auch möglich sein, Informationen aus dem Gebäude zu empfangen, beispielsweise eine Aufnahme einer Überwachungskamera oder eine gemessene Raumtemperatur. Mit Smart Home System ist manchmal ein System zur Hausautomation gemeint, bei dem eine intelligente Steuerung im Vordergrund steht, beispielsweise durch selbstlernende Algorithmen.
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Unter einer Steuereinheit soll insbesondere ein Teil bzw. ein Bestandteil des Systems zur Hausautomation verstanden werden, welche für Steuerung und/oder Regelung des Systems zur Hausautomation bzw. von der wenigstens einen Komponente des Systems zur Hausautomation vorgesehen ist. Die Steuereinheit kann beispielsweise als eine Raumbedieneinheit des Systems zur Hausautomation ausgebildet sein. Es ist auch möglich, dass die Steuereinheit teilweise oder vollständig in der Form von einem Computerprogramm vorliegt, welches beispielsweise auf einem Smartphone oder Tabletcomputer oder einem Server oder einer Cloud durchgeführt wird. Es ist möglich, dass die Steuereinheit über das Internet und/oder eine Mobilfunkverbindung mittelbar mit der wenigstens einen Komponente verbunden ist bzw. mit dieser kommuniziert.
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Unter Daten, die durch die Steuereinheit an die Komponente gesendet werden und/oder Daten, die von der Steuereinheit von der Komponente empfangen werden, sind insbesondere Daten zu verstehen, welche für die Steuerung und/oder Regelung des Systems zur Hausautomation bzw. der Komponente notwendig sind, beispielsweise Steuerbefehle an Aktoren oder Messwerte von Sensoren - beispielsweise eine Raumtemperatur - oder Steuer- und/oder Regelparameter - beispielsweise eine Soll-Temperatur.
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Die Funkverbindung kann in alternativen Ausführungen auch ein ZigBee-Verbindung oder eine Z-Wave-Verbindung oder eine Bluetooth-Verbindung sein. Unter einem Funksignal der Funkverbindung soll ein Funksignal verstanden werden, welches über die Funkverbindung übermittelt bzw. übertragen wird.
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Unter einer Raumbelegung ist insbesondere eine Information zu verstehen, welche beschreibt, ob sich Personen in einem Raum befinden. Die Raumbelegung kann auch eine Anzahl von Personen in einem Raum beschreiben. Vorteilhaft wird das System zur Hausautomation in Abhängigkeit von der ermittelten Raumbelegung geregelt bzw. gesteuert. Beispielsweise ist es denkbar, dass eine niedrigere Soll-Temperatur für einen Raum eingestellt wird, wenn sich keine Personen in dem Raum befinden. Es ist auch denkbar, dass eine Raumbeleuchtung eingeschaltet wird, sobald sich wenigstens eine Person im Raum befindet.
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Ein Funksignal, welches in einem Raum von einem Sender zu einem Empfänger gesendet wird, kann auf direktem Weg vom Sender zum Empfänger propagieren. Im Allgemeinen werden Funksignale auch auf indirekten Wegen vom Sender zum Empfänger übertragen, beispielsweise durch Reflektion und/oder Streuung von Funkwellen an den Wänden des Raumes oder anderen Objekten im Raum. Das auf unterschiedlichen Wegen übertragene Funksignal kann mit sich selber interferieren, was zu einer Verstärkung oder Abschwächung des Signals am Empfänger führen kann. Befinden sich Personen im Raum, haben diese einen Einfluss auf das Funksignal. Insbesondere kann das Funksignal an einer Person gestreut und/oder reflektiert werden. Auf diese Weise können die Wege, auf denen sich das Funksignal ausbreitet im Vergleich zu einem leeren Raum - einem Raum ohne Personen - verändert werden. Insbesondere können sich die Interferenzen des Funksignals in Abhängigkeit von der Raumbelegung ändern. Das empfangene Funksignal kann sich in Abhängigkeit von der Raumbelegung verändern. Insbesondere eine Feldstärke des empfangenen Funksignals kann sich in Abhängigkeit von der Raumbelegung ändern.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens möglich. Wird die Raumbelegung regelmäßig ermittelt, bevorzugt alle 0.5 bis 5 Sekunden, besonders bevorzugt alle 1 bis 2 Sekunden, hat das den Vorteil, dass das System zur Hausautomation schnell eine Veränderung der Raumbelegung angepasst werden kann. Weiterhin ist es auf diese Weise möglich, ein sehr genaues bzw. detailliertes Raumnutzungsprofil zu erstellen, welches die frühere Raumbelegung in Abhängigkeit von einer Zeit beschreibt. Es ist denkbar, dass dafür regelmäßig versendete Funksignale ausgewertet werden, welche regelmäßig ermittelte Messdaten übertragen. Beispielsweise kann das Funksignal eine durch einen Heizkörperthermostat gemessene Ist-Temperatur alle 3 Sekunden an die Steuereinheit übertragen.
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Das Verfahren wird weiter verbessert, wenn in Abhängigkeit von gespeicherten Funksignalen und/oder von gespeicherten Raumbelegungen ein erwartetes Raumnutzungsprofil ermittelt wird, wobei das erwartete Raumnutzungsprofil eine erwartete Raumbelegung in Abhängigkeit von einer Zeit beschreibt. Das erwartete Raumnutzungsprofil ist eine Vorhersage eines zukünftigen Raumnutzungsprofils. Insbesondere kann aus dem erwarteten Raumnutzungsprofil besonders einfach das Zeitprogramm für eine Soll-Temperatur ermittelt werden. Das Verfahren lernt aus den historischen Funksignalen und/oder historischen Raumbelegungen. Insbesondere kann das erwartete Raumnutzungsprofil mit einem analytischen Modell und/oder einem statistischen Modell und/oder durch maschinelles Lernen aus den gespeicherten Funksignalen und/oder aus den gespeicherten Raumbelegungen ermittelt werden.
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Wird beim Ermitteln der Raumbelegung ein Funksignalkennwert - insbesondere eine Funksignalstärke und/oder eine Funksignalqualität - berücksichtigt, wird das Verfahren besonders robust und zuverlässig. Unter einem Funksignalkennwert ist insbesondere ein Parameter zu verstehen, welcher mit der Übertragung des Funksignals bzw. den Eigenschaften der Übertragung des Funksignals korreliert. Insbesondere ist der Funksignalkennwert weitgehend unabhängig von den durch das Funksignal transportierten Daten. Bevorzugt haben die durch das Funksignal transportierten Daten nur einen schwachen Einfluss auf den Funksignalkennwert, bevorzugt von weniger als 10 %, besonders bevorzugt weniger als 1 %. Beispiele für Funksignalkennwerte sind eine Funksignalstärke - insbesondere eine Feldstärke des Funksignals - oder eine Funksignalqualität - beispielweise ein Hintergrundrauschen bzw. ein Signal-RauschVerhältnis -oder eine Datenempfangsrate oder eine Zahl von zurückgesendeten Datenpaketen oder ein verwendeter Datenkanal bzw. eine Anzahl von Verwendeten Datenkanälen.
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Ein besonders vorteilhafter Funksignalkennwert ist ein RSSI-Wert des Funksignals. Der RSSI-Wert bzw. Received Signal Strength Indicator ist ein Parameter, welcher mit einer Empfangsfeldstärke korreliert ist. Je größer der RSSI-Wert, umso besser ist die Empfangsqualität.
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Vorteilhaft wird ein durch die Komponente empfangenes Funksignal bei der Ermittlung der Raumbelegung und/oder des erwarteten Raumnutzungsprofils berücksichtigt. Das hat den Vorteil, dass es nicht notwendig ist, dass die Komponente selber Funksignale senden muss. Auf diese Weise wird ein Energiebedarf der Komponente minimiert. Es ist möglich, auch batteriebetriebene Komponenten zur Ermittlung der Raumbelegung bzw. des erwarteten Raumnutzungsprofils zu verwenden.
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In alternativen Ausführungsformen ist es denkbar, dass ein durch die Komponente gesendetes Funksignal bei der Ermittlung der Raumbelegung und/oder des erwarteten Raumnutzungsprofils berücksichtigt wird. Das hat den Vorteil, dass die durch die Steuereinheit empfangenen Funksignale durch die Steuereinheit verarbeitet werden. Insbesondere kann die Ermittlung der Raumbelegung aus dem empfangenen Funksignal direkt auf der Steuereinheit durchgeführt werden. Das ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Steuereinheit Funksignale von mehreren Komponenten empfängt. Auf diese Weise wird die Qualität der ermittelten Raumbelegung verbessert. Es ist von Vorteil, wenn die das Funksignal sendende Komponente mit einer dauerhaften Stromverbindung betrieben wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Komponente eines Systems zur Hausautomation mit einem Funkmodul zum Senden von Daten an das System zur Hausautomation und/oder zum Empfangen von Daten vom System zur Hausautomation welche dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Teil des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung auszuführen. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Komponente das Funksignal von der Steuereinheit empfängt und in Abhängigkeit vom Funksignal die Raumbelegung ermittelt. Es ist auch denkbar, dass die Komponente einen Kennwert aus dem Funksignal ermittelt, beispielsweise den Funksignalkennwert, und den Kennwert an die Steuereinheit sendet. Die Steuereinheit ermittelt die Raumbelegung in Abhängigkeit vom Kennwert. Es ist insbesondere möglich, dass das Verfahren vollständig auf der Komponente durchgeführt wird. Beispielsweise kann die Regelung des Systems zur Hausautomation in Abhängigkeit von der Raumbelegung die Regelung der Komponente in Abhängigkeit von der Raumbelegung bedeuten.
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Ist die Komponente dazu eingerichtet, mit einer dauerhaften Stromversorgung betrieben zu werden, insbesondere über einen Stromanschluss, hat das den Vorteil, dass durch die Komponente Funksignale - welche zur Verwendung im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen sind - häufig versendet werden können, insbesondere regelmäßig, insbesondere alle 5 Minuten oder häufiger, bevorzugt jede Minute oder häufiger, besonders bevorzugt alle 10 Sekunden oder häufiger. Insbesondere ist das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung nicht durch eine beschränkte Energieversorgung - beispielsweise eine Batterie oder einen Akku oder eine Solarzelle - eingeschränkt. Das ermöglicht es, die Raumbelegung besonders häufig zu bestimmen, insbesondere ist es möglich, besonders präzise Raumnutzungsprofile zu ermitteln. Auf diese Weise kann die Komponente bzw. das System zur Hausautomation besonders effizient und komfortabel betrieben werden.
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Beispiele für Komponenten eines Systems zur Hausautomation mit einer dauerhaften Stromversorgung sind Funksteckdosen, Lampen, ein Fernseher, einer Funklautsprecher und insbesondere Hausgeräte -beispielsweise eine Waschmaschine oder ein Backofen.
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Ein Heizkörperthermostat als Komponente des Systems zur Hausautomation, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperthermostat in Abhängigkeit von empfangenen Funksignalen ein Raumnutzungsprofil ermittelt und in Abhängigkeit vom Raumnutzungsprofil eine Soll-Temperatur einstellt ist ein besonders effizientes Beispiel für eine Komponente eines Systems zur Hausautomation zur wenigstens teilweisen Ausführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung. Insbesondere ist es möglich, dass der Heizkörper das Verfahren weitgehend vollständig ausführt. Der Heizkörperthermostat kann beispielsweise regelmäßig Funksignale von der Steuereinheit empfangen. Die Funksignale können beispielsweise die Information bzw. Daten enthalten, ob ein Fenster im Raum geöffnet wird. Der Heizkörperthermostat hat weist eine Recheneinheit auf, welche dazu eingerichtet ist, den RSSI-Wert des Funksignals auszuwerten und eine Raumbelegung zu ermitteln.
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Die ermittelte Raumbelegung wird zusammen mit der aktuellen Uhrzeit und dem Wochentag in einem Datenspeicher des Heizkörperthermostaten gespeichert. Die Recheneinheit ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von den gespeicherten Raumbelegungen ein erwartetes Raumnutzungsprofil zu ermitteln. Der Heizkörperthermostat wird in Abhängigkeit vom erwarteten Raumnutzungsprofil geregelt. In Zeiträumen, in denen das erwartete Raumnutzungsprofil die Anwesenheit von Personen vorhersagt, wird die Raumtemperatur auf eine Soll-Temperatur geregelt, welche einer einstellbaren Wohlfühltemperatur entspricht. In Zeiträumen, in denen das erwartete Raumnutzungsprofil vorhersagt, dass keine Personen anwesend sind, wird die Raumtemperatur auf eine Soll-Temperatur geregelt, welche einer eingestellten Spartemperatur entspricht, welche vorteilhaft niedriger ist als die Wohlfühltemperatur.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Hausautomation - insbesondere ein Smart Home System - mit wenigstens einer Komponente - beispielsweise einem Heizkörperthermostaten oder einer Funksteckdose - sowie einer Steuereinheit, wobei die Steuereinheit zum Senden von Daten an die Komponente und/oder zum Empfangen von Daten von der Komponente über eine Funkverbindung - insbesondere eine WLAN-Verbindung - eingerichtet ist, wobei das System zur Hausautomation dazu eingerichtet ist, ein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung auszuführen. Das System zur Hausautomation hat den Vorteil, dass es besonders einfach und benutzerfreundlich betreibbar ist.
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Figurenliste
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Verfahrens zum Regeln eines Systems zur Hausautomation sowie einem System zur Hausautomation mit einer Komponente gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
- 1 einen Raum mit Komponenten des Systems zur Hausautomation ohne Personen,
- 2 dem Raum aus 1 mit einer Person und
- 3 das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Beschreibung
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In den verschiedenen Ausführungsvarianten erhalten gleiche Teile die gleichen Bezugszahlen.
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Die 1 und 2 illustrieren das Funktionsprinzip des Verfahrens 10 gemäß der vorliegenden Erfindung. In 1 ist ein Teil eines Systems zur Hausautomation 14 in einem leeren Raum abgebildet. Der in 1 abgebildete Teil des Systems zur Hausautomation 14 umfasst zwei Komponenten 12 sowie eine Steuereinheit 18. 2 zeigt den gleichen Raum mit den Komponenten 12, der Steuereinheit 18 und zusätzlich einer Person 16.
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Das System zur Hausautomation 14 weist eine Steuereinheit 18 auf. Das System zur Hausautomation 14 weist einen Heizkörperthermostat 20 auf. Das System zur Hausautomation 14 weist eine Funksteckdose 22 auf. Die Steuereinheit 18 ist dazu eingerichtet, Daten an die Komponenten 12 zu senden. Die Steuereinheit 18 ist dazu eingerichtet, Daten von den Komponenten 12 zu empfangen. Die Steuereinheit 18 ist dazu eingerichtet, Daten an den Heizkörperthermostat 20 und an die Funksteckdose 22 zu senden. Die Steuereinheit 18 ist dazu eingerichtet, Daten von dem Heizkörperthermostat 20 und von der Funksteckdose 22 zu empfangen.
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Der Heizkörperthermostat 20 weist einen Temperatursensor auf. Der Heizkörperthermostat 20 ermittelt alle 10 Sekunden die aktuelle Raumtemperatur und sendet diese an die Steuereinheit 18. Der Heizkörperthermostat 20 ist dazu eingerichtet, von der Steuereinheit 18 eine Soll-Temperatur zu empfangen. Der Heizkörperthermostat 20 ist dazu eingerichtet, einen Heizkörper bzw. einen Heizwasserfluss in den Heizkörper so einzustellen, dass die durch den Temperatursensor erfasste Raumtemperatur weitgehend der zuletzt empfangenen Soll-Temperatur entspricht.
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Die Funksteckdose 22 ist dazu eingerichtet, einen aktuellen Stromverbrauch bzw. eine aktuelle Leistungsaufnahme eines angeschlossenen Verbrauchers, beispielsweise eines Haushaltsgeräts, zu messen. Ist der Stromverbrauch größer als Null, sendet die Funksteckdose 22 diesen Wert an die Steuereinheit 18. Die Funksteckdose 22 ermittelt regelmäßig, ob eine Netzspannung anliegt. Die Information, ob eine Netzspannung an der Funksteckdose 22 anliegt, wird als Statusinformation alle 30 Sekunden an die Steuereinheit 18 gesendet. Die Funksteckdose 22 ist dazu eingerichtet, ein Steuersignal von der Steuereinheit 18 zu Empfangen. Die Funksteckdose 22 ist dazu vorgesehen, in Abhängigkeit vom Steuersignal den angeschlossenen Verbraucher vom Stromnetz zu trennen oder mit diesem zu verbinden. Auf diese Weise kann eine unnötige Leistungsaufnahme durch den Verbraucher vermieden werden. Insbesondere ist eine Fernsteuerung der Funksteckdose 22 möglich.
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1 und 2 zeigen Funkwellen 24 von Funksignalen, welche vom Heizkörperthermostaten 20 bzw. von der Funksteckdose 22 an die Steuereinheit 18 gesendet werden. Die Funkwellen 24a propagieren auf direkten Weg vom Heizkörperthermostaten 20 bzw. von der Funksteckdose 22 zur Steuereinheit 18. Die Funkwellen 24b propagieren indirekt zur Steuereinheit 18. Die Funkwellen 24b werden an einer Wand 26 des Raums reflektiert.
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In 2 ist eine direkte Propagation der Funkwellen 24 vom Heizkörperthermostaten 20 zur Steuereinheit 18 nicht möglich, da sich auf einer direkten Verbindungslinie die Person 16 befindet. Eine Funkwelle 24c wird an der Person 16 reflektiert und erreicht dadurch die Steuereinheit 18.
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Die Steuereinheit 18 erreichen dadurch unterschiedliche Funkwellen 24 in Abhängigkeit davon, ob sich die Person 16 im Raum befindet. Im Ausführungsbeispiel wirken bewirken die in den 1 und 2 jeweils unterschiedlichen Funkwellen 24 einen jeweils unterschiedlichen RSSI-Wert des Funksignals. Weitere Personen können die Funkwellen 24, welche die Steuereinheit 18 erreichen, weiter verändern. Es ist daher möglich, in Abhängigkeit vom Funksignal bzw. vom RSSI-Wert des Funksignals die Raumbelegung zu ermitteln.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Funkverbindung eine ZigBee-Funkverbindung. 3 zeigt das Verfahren 10. In einem ersten Schritt 28 wird von der Steuereinheit 18 ein Funksignal von einer der Komponenten 12, von dem Heizkörperthermostaten 20 oder der Funksteckdose 22 empfangen. Es wird der RSSI-Wert des Funksignals ermittelt.
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In Abhängigkeit vom RSSI-Wert des Funksignals wird in einem nächsten Schritt 30 eine Raumbelegung ermittelt. Liegt der RSSI-Wert oberhalb von einem Schwellenwert, wird der Raumbelegung der Wert Null zugeordnet, was einen Raum ohne Personen repräsentiert. Liegt der RSSI-Wert unterhalb des Schwellenwerts, wird der Raumbelegung der Wert Eins zugeordnet, was einen Raum mit wenigstens einer Person beschreibt. Der Schwellenwert ist ein in der Steuereinheit gespeicherter Parameter 18 welcher durch das System zur Hausautomation ermittelt wird.
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In alternativen Ausführungsformen ist es möglich, dass eine Zeitentwicklung des RSSI-Werts bzw. des Funksignals betrachtet wird. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Raumbelegung in Abhängigkeit von einer zeitlichen Variation und/oder Variabilität des Funksignals bzw. des RSSI-Werts ermittelt wird. In weiteren Varianten des Verfahrens 10 wird als Funksignalkennwert ein CSI-Wert bzw. Channel-State-Information-Wert berücksichtigt.
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In einem darauf folgenden Schritt 32 wird das System zur Hausautomation 14 in Abhängigkeit von der ermittelten Raumbelegung gesteuert. An die Funksteckdose 22 ist eine Lampe angeschlossen. Wird eine Raumbelegung mit Wert Eins ermittelt, wird die Funksteckdose 22 angeschaltet, so dass die Lampe mit Strom versorgt wird und leuchtet. Wird eine Raumbelegung mit Wert Null ermittelt, wird die Funksteckdose 22 ausgeschaltet, so dass die Stromversorgung der Lampe unterbrochen wird und die Lampe nicht leuchtet.