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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung eines Pedelecs gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Manuell angetriebene Fahrzeuge, insbesondere Fahrräder oder Pedelecs, bei denen ein pedalierender Fahrer das Fahrzeug durch Muskelkraft antreibt und von einem elektrischen Hilfsmotor unterstützt wird, sind bekannt.
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Ferner sind Wellgetriebe bekannt, die unter anderem auch als Spannungswellengetriebe oder Gleitkeilgetriebe bezeichnet werden. Das Wellgetriebe weist einen Wellengenerator, eine Innenbuchse und eine Außenbuchse auf. Die Außenbuchse weist eine Innenverzahnung und die Innenbuchse weist eine Außenverzahnung auf, die über z. B. zwei Umfangsabschnitte miteinander in Eingriff stehen. Der Querschnitt der Außenbuchse ist kreisförmig. Die Innenbuchse ist verformbar ausgebildet. Durch den Wellengenerator, der eine längsgestreckte oder elliptische Form aufweist, wird die Innenbuchse mit ihrer Außenverzahnung über z. B. zwei Umfangsabschnitte in die Innenverzahnung der Außenbuchse gedrückt. Die Zähnezahl der Außenverzahnung der Innenbuchse und der Innenverzahnung der Außenbuchse sind verschieden voneinander. Wenn beispielsweise die Außenbuchse als Abtriebselement verwendet wird, kann sowohl über die Innenbuchse als auch an dem Wellengenerator antriebsseitig Leistung in das Wellengetriebe eingebracht werden. Auf diese Weise wird eine Überlagerungsfunktion durch das Wellgetriebe realisiert.
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Beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2015 100 676 B3 ist eine Antriebsbaugruppe für ein manuell angetriebenes Fahrzeug mit einem elektrischen Hilfsantrieb bekannt. Die Antriebsgruppe weist eine erste Antriebswelle als Tretkurbel mit einem ersten Pedal und einem zweiten Pedal als manuellen Antrieb auf. Ferner ist eine zweite Antriebswelle vorgesehen, die drehfest mit einem Rotor des elektrischen Hilfsantriebes verbunden ist. Die Tretkurbel und der Rotor sind über ein Wellgetriebe mit einem Abtriebselement gekoppelt, wobei das Abtriebselement mit einem Hinterrad des Fahrzeuges verbunden ist. Bei der bekannten Antriebsgruppe ist ein Wellengenerator des Wellgetriebes mit dem Rotor des Hilfsantriebes drehfest verbunden, wobei eine vorformbare Innenbuchse des Wellgetriebes mit der Tretkurbel drehfest verbunden ist. Das Abtriebselement ist mit einer Außenbuchse des Wellgetriebes verbunden.
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Bei derartigen antriebsunterstützten zwei oder mehrrädrigen Fahrzeugen, wie zum Beispiel Pedelecs, ist es erforderlich, dass der Motor das Drehmoment des Fahrers abstürzt, damit der Fahrer einen Widerstand am Pedal spürt. Es ist jedoch bekannt, dass bei Pedelecfahrzeugen zum Beispiel die motorische Unterstützung nur bis zu einer vorbestimmten Abregelgeschwindigkeit vorgesehen sein darf. Wird die motorische Unterstützung ab einer bestimmten Abregelgeschwindigkeit zurückgenommen, hat dies in nachteiliger Weise zur Folge, dass der Fahrer ohne Widerstand ins Leere tritt. Dies erzeugt bei dem Fahrer ein negatives Fahrgefühl. Darüber hinaus ist es bei der bekannten Antriebsbaugruppe nicht möglich, dass der Fahrer bei Geschwindigkeiten oberhalb der vorbestimmten Unterstützungs- bzw. Abregelgeschwindigkeit keinen manuellen Antrieb mehr leisten kann. Außerdem ist eine mechanische Schaltung erforderlich, damit die motorische Unterstützungsleistung variiert werden kann, wenn sowohl die Fahrgeschwindigkeit als auch die Trittfrequenz vorgegeben sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsanordnung der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, welche ein negatives Fahrgefühl vermeidet und die Betriebsmöglichkeiten erweitert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei sich vorteilhafte und beanspruchte Weiterbildungen aus den Unteransprüchen und der Beschreibung sowie den Zeichnungen ergeben.
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Somit wird eine Antriebsanordnung vorzugsweise für ein Pedelec oder dergleichen vorgeschlagen, welche einen manuellen Antrieb, beispielsweise durch eine als Tretkurbelwelle oder dergleichen ausgeführte manuelle Antriebswelle, und zumindest einen elektrischen Antrieb aufweist, wobei die Antriebe über zumindest ein Wellgetriebe mit einem gemeinsamen Abtrieb zum Realisieren einer Überlagerungsfunktion gekoppelt sind. Um ein negatives Fahrgefühl für den Fahrer zu vermeiden und die Betriebsmöglichkeiten zu erweitern, ist vorgesehen, dass ein Vorgelegegetriebe mit zumindest einer schaltbaren Übersetzungsstufe vorgesehen ist.
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Die Antriebsanordnung mit dem über ein Wellgetriebe angebunden elektrischen Antrieb zum Realisieren der Überlagerungsfunktion wird erfindungsgemäß um ein Vorgelegegetriebe mit einem schaltbare mechanischen Gang bzw. einer schaltbare Übersetzungsstufe erweitert.
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Vorzugsweise ist der schaltbare mechanische Gang parallel zur Überlagerungsfunktion angebunden. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird dies konstruktiv dadurch realisiert, dass eine Vorgelegewelle des Vorgelegegetriebes achsparallel zu der manuellen Antriebswelle angeordnet ist.
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Die vorgesehene Übersetzungsstufe wird ins Schnelle übersetzt und derart ausgelegt, dass sich bei der bei Pedelecs gesetzlich vorgeschriebenen Abregelgeschwindigkeit eine passende Trittfrequenz ergibt, zum Beispiel 60 Umdrehungen/min oder dergleichen. Zur Realisierung der Übersetzungsstufe ist beispielsweise der Vorgelegewelle zumindest ein Schaltelement oder dergleichen zum Schalten der Übersetzungsstufe zugeordnet, mit dem z. B. ein als schaltbares Losrad ausgeführtes Stirnrad einer der der Vorgelegewelle zugeordneten Stirnradstufen mit der Vorgelegewelle verbindbar ist. Als Schaltelement kann vorzugsweise ein kostengünstiges formschlüssiges Schaltelement beispielsweise in Form einer Klauenkupplung oder dergleichen verwendet werden. Es sind jedoch auch andere z. B. reibschlüssige Kupplungen als Schaltelement einsetzbar.
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Das Schaltelement kann beispielsweise manuell durch den Fahrer betätigt werden, indem ein entsprechender Schalthebel oder Drehgriff an der Lenkstange des Pedelecs vorgesehen ist. Es ist auch denkbar, dass die Betätigung des Schaltelements automatisch über einen geeigneten Aktuator erfolgt.
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Bei einer manuellen Schaltbetätigung ist vorgesehen, dass der Trittwiderstand für den Fahrer geringer und die Trittfrequenz dadurch tendenziell höher ist, wenn der elektrische Antrieb das Drehmoment mit Erreichen der Abregelgeschwindigkeit zurücknimmt. Dies ist für den Fahrer ein Signal, dass er die Schaltbetätigung für den mechanischen Gang auslöst. Dies entspricht dem gewohnten Fahrverhalten bei einem Fahrrad mit konventioneller Schaltung, dass bei zunehmender Trittfrequenz eine Schaltung zu einem höheren Gang erfolgt.
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Bei einer automatischen Schaltbetätigung ist vorgesehen, dass das Einlegen bzw. Betätigen des Schaltelements im Synchronpunkt vom Schaltelement erfolgt, sodass der Übergang vom Überlagerungsbetrieb in den mechanischen Gang für den Fahrer unbemerkt erfolgt und keine Änderung der Trittfrequenz beim Betätigen des Schaltelements auftritt.
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Wenn der mechanische Gang bzw. die Übersetzungsstufe geschaltet ist, ergibt sich ein Fahrverhalten, wie bei einem Pedelec mit paralleler Anordnung des elektrischen Antriebes. Liegt die Fahrgeschwindigkeit oberhalb der Abregelgeschwindigkeit, kann der Fahrer rein muskelkraftbetrieben weiterfahren. Wenn die Fahrgeschwindigkeit unterhalb der Abregelgeschwindigkeit liegt, kann der elektrische Antrieb mit variablem Drehmoment unterstützen, wobei die Drehzahlüberlagerung an dem Wellgetriebe durch den mechanischen Gang auf ein definiertes Verhältnis fixiert sein kann.
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Die parallele Anbindung der Vorgelegewelle mit der mechanischen Gangübersetzung erfolgt vorzugsweise über zwei Stirnradstufen, wobei einer der Stirnradstufen das Schaltelement zugeordnet ist. Durch die Betätigung des Schaltelements wird ein schaltbares Losrad der Stirnradstufe mit der Vorgelegewelle verbunden, um die vorbestimmte Übersetzung zu realisieren. Eine der Stirnradstufen ist mit der manuellen Antriebswelle und die andere Stirnradstufe mit dem Abtrieb des Pedelecs verbindbar oder verbunden, wobei die Stirnräder der Stirnradstufen entweder direkt oder indirekt über Zwischenräder, Ketten- oder Riementriebe oder dergleichen miteinander gekoppelt sind.
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Gemäß einer nächsten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Übersetzung ins Schnelle mithilfe eines Planetenradsatzes oder dergleichen realisiert wird. Der vorgesehene Planetenradsatz ist ebenfalls der Vorgelegewelle zugeordnet, wobei zum Realisieren der Übersetzungsstufe bei der Verwendung eines Planetenradsatzes in vorteilhafter Weise eine kostengünstige Bremse als Schaltelement einsetzbar ist. Hierbei ist es möglich, dass eine formschlüssige oder eine reibschlüssige Bremse als Schaltelement eingesetzt wird.
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Die Anordnung des Schaltelements im Bereich der Vorgelegewelle ist vorteilhaft, da dort genügend Bauraum für die Betätigung des Schaltelements vorhanden ist. Es ist beispielsweise auch eine innere Schaltung möglich, weil die Stirnflächen der Vorgelegewelle seitlich jeweils zugänglich sind.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung eines Pedelecs mit einem einer ersten Stirnradstufe zugeordneten Schaltelement;
- 2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsvariante der Antriebsanordnung mit einem einer zweiten Stirnradstufe zugeordneten Schaltelement;
- 3 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführung beispielhaft anhand der zweiten Ausführungsvariante gemäß 2 mit Zwischenrädern zum Koppeln der jeweiligen Stirnrädern der Stirnradstufen;
- 4 eine schematische Ansicht einer weiteren alternativen Ausführung beispielhaft anhand der zweiten Ausführungsvariante gemäß 2 mit einem Ketten-oder Riementrieb zum Koppeln der jeweiligen Stirnrädern der Stirnradstufen;
- 5 eine schematische Ansicht einer dritten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung mit einen einem Vorgelegegetriebe zugeordneten Planetenradsatz;
- 6 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführung gemäß 5 mit einer anderen Anbindung des Planetenradsatzes; und
- 7 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführung beispielhaft anhand der ersten Ausführungsvariante gemäß 1 mit einem Freilauf zwischen einer Außenbuchse eines Wellgetriebes und eines Abtrieb des Pedelecs.
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In den 1 bis 7 sind verschiedene Ausführungsvarianten und alternative Ausführungen der Antriebsanordnung dargestellt, die auch miteinander kombiniert werden können.
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Die erfindungsgemäße Antriebsanordnung eines Pedelecs umfasst eine manuelle Antriebswelle 13 zum Beispiel als Tretkurbelwelle und einen elektrischen Antrieb EM 1 beispielsweise als elektrische Maschine, die als Generator und auch als Motor betrieben werden kann. Sowohl der manuelle Antrieb als auch der elektrische Antrieb sind über ein Wellgetriebe WG 1 mit einem gemeinsamen Abtrieb 18 gekoppelt. Neben der durch das Wellgetriebe WG 1 erzeugten Überlagerungsfunktion ist ein Vorgelegegetriebe mit zumindest einer schaltbaren Übersetzungsstufe vorgesehen.
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Unabhängig von den verschiedenen Ausführungsvarianten und alternativen Ausführungen ist vorgesehen, dass das Vorgelegegetriebe eine Vorgelegewelle 8 aufweist, die achsparallel zu der manuellen Antriebswelle 13 angeordnet ist. Zur Anbindung der Vorgelegewelle 8 ist vorgesehen, dass die Vorgelegewelle 8 über eine erste Stirnradstufe ST 1 mit der manuellen Antriebswelle 13 und über eine zweite Stirnradstufe ST 2 mit dem Abtrieb 18 gekoppelt oder koppelbar ist. Hierbei wird der Abtrieb 18 des zwei oder mehrrädrigen Pedelecs beispielsweise über ein Kettenrad bzw. ein Riemenrad mit dem anzutreibenden Hinter- oder Vorderrad verbunden. Es ist auch möglich, dass der Abrieb 18 als Nabenabtrieb ausgeführt ist.
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In vorteilhafter Weise sind sämtliche erforderlichen Komponenten in einem gemeinsamen Gehäuse 14 untergebracht. Hierbei ist vorzugsweise der elektrische Antrieb EM 1 koaxial zur Tretkurbelwelle bzw. zur manuellen Antriebswelle 13 angeordnet, wobei das Wellgetriebe WG 1 axial neben dem elektrischen Antrieb EM 1 angeordnet ist und ebenfalls der manuellen Antriebswelle 13 zugeordnet ist.
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Wie bereits eingangs beschriebenen, weist das Wellgetriebe WG 1 üblicherweise einen gelagerten Wellengenerator 1 im Inneren auf, der mit einem elliptischen bzw. längsgezogenen äußeren Laufring versehen ist, der mit einer verformbaren Innenbuchse 2 gekoppelt ist, wobei die Innenbuchse 2 eine Außenverzahnung aufweist, die jeweils mit einer einen kreisförmigen Durchmesser aufweisenden Außenbuchse 3 mit einer Innenverzahnung in Eingriff steht.
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Zum Realisieren der mechanischen Übersetzungsstufe ist vorgesehen, dass der Vorgelegewelle 8 ein Schaltelement K, K', B zum Schalten der Übersetzungsstufe bzw. des Ganges zugeordnet ist, mit dem ein als Losrad ausgeführtes Stirnrad 5, 6 einer der Stirnradstufen ST 1, ST 2 mit der Vorgelegewelle 8 verbindbar ist.
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Unabhängig von den jeweiligen Ausführungsvarianten und Ausführungen ist vorgesehen, dass eine Tretkurbelwelle als manuelle Antriebswelle 13 mit der verformbaren Innenbuchse 2 des Wellgetriebes WG 1 und der Wellengenerator 1 des Wellgetriebes WG 1 mit einem Rotor 19 des elektrischen Antriebes EM 1 verbunden sind, wobei die Außenbuchse 3 des Wellgetriebes WG 1 mit dem Abtrieb 18 des Pedelecs verbunden ist.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Antriebsanordnung, die in 1 dargestellt ist, ist vorgesehen, dass ein erstes Stirnrad 5 der ersten Stirnradstufe ST 1 als Losrad der Vorgelegewelle 8 ausgeführt ist, welches im geschlossenen Zustand des Schaltelements K mit der Vorgelegewelle 8 verbunden ist und mit einem zweiten Stirnrad 4 der ersten Stirnradstufe ST 1 gekoppelt ist, wobei das zweite Stirnrad 4 als Festrad der manuellen Antriebswelle 13 ausgeführt ist. Das Schaltelement K ist als Kupplung, vorzugsweise als Klauenkupplung ausgeführt. Das erste Stirnrad 6 A der zweiten Stirnradstufe ST 2 ist als Festrad der Vorgelegewelle 8 ausgeführt und mit einem zweiten Stirnrad 7 der zweiten Stirnradstufe ST 2 gekoppelt, welches als Festrad des Abtriebes 18 ausgeführt ist.
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Eine zweite Ausführungsvariante gemäß 2 unterscheidet sich im Wesentlichen von der ersten Ausführungsvariante dadurch, dass das Schaltelement K' der Vorgelegewelle 8 im Bereich der zweiten Stirnradstufe ST 2 zugeordnet ist. Im Einzelnen ist vorgesehen, dass das erste Stirnrad 5 der ersten Stirnradstufe ST 1 als Festrad der Vorgelegewelle 8 ausgeführt ist und mit dem zweiten Stirnrad 4 der ersten Stirnradstufe ST 1 gekoppelt ist, welches als Festrad der manuellen Antriebswelle 13 ausgeführt ist. Ein erstes Stirnrad 6 der zweiten Stirnradstufe ST 2 ist als Losrad der Vorgelegewelle 8 ausgeführt, welches im geschlossenen Zustand des Schaltelements K' mit der Vorgelegewelle 8 verbunden ist und mit einem zweiten Stirnrad 7 der zweiten Stirnradstufe ST 2 gekoppelt ist, welches als Festrad des Abtriebes 18 ausgeführt. Wenn beispielsweise das Stirnrad 6 einen größeren Durchmesser als das Stirnrad 5 A aufweist, ist bei dieser Ausführung mehr Bauchraum für die Losradlagerung vorhanden.
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Alternativ zu den Ausführungsvarianten gemäß 1 und 2 ist es auch möglich, dass die Stirnräder 4 und 7 als Losräder ausgeführt werden und das Schaltelement K bzw. K' der manuellen Antriebswelle 13 oder dem Abrieb 18 zugeordnet ist. Diese alternativen Ausführung ist jedoch nur vorteilhaft, wenn entsprechend ausreichender Bauraum im Bereich des Abtriebes 18 oder der manuellen Antriebswelle 13 für eine Betätigung des Schaltelements K bzw. K' zur Verfügung stehen.
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In 3 ist eine alternative Ausführung nur beispielhaft anhand der zweiten Ausführungsvariante gemäß 2 dargestellt. bei der alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass die Stirnräder 4, 5, 5 A der ersten Stirnradstufe ST 1 über ein Zwischenrad 9 miteinander gekoppelt sind. Ferner ist vorgesehen, dass die Stirnräder 6, 6 A, 7 der zweiten Stirnradstufe ST 2 über ein zweites Zwischenrad 10 miteinander gekoppelt sind. Demzufolge werden zur Überbrückung des Achsabstandes zwischen der Tretkurbelwelle bzw. der manuellen Antriebswelle 13 und der Vorgelegewelle 8 die Zwischenräder 9, 10 eingesetzt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein kleineres Gehäuse 14 realisierbar ist, da die Stirnräder 5, 5 A, 6, 6 A einen kleineren Durchmesser aufweisen können.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass nur auf einer Seite ein Zwischenrad 9, 10 und auf der anderen Seite zwei Zwischenräder 9, 10 vorgesehen werden, um die richtige Drehrichtung zu erhalten, damit die manuelle Antriebswelle 13 und der Abtrieb18 gleichsinnig drehen.
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In 4 ist eine weitere alternative Ausführungsmöglichkeit nur beispielhaft anhand der zweiten Ausführungsvariante dargestellt. Hierbei ist vorgesehen, dass die Stirnräder 4, 5, 5 A der ersten Stirnradstufe ST 1 über einen ersten Kettentrieb oder Riementrieb 11 miteinander gekoppelt sind. Ferner ist vorgesehen, dass die Stirnräder 6, 6 A, 7 der zweiten Stirnradstufe ST 2 über einen zweiten Kettentrieb bzw. Riementrieb 12 miteinander gekoppelt sind. Demzufolge wird zur Überbrückung des Achsabstandes zwischen manueller Antriebswelle 13 und dem Abtrieb 18 der Ketten- oder Riementrieb 11, 12 eingesetzt. Hierdurch ist ein kleineres Gehäuse 14 möglich, da die Zahnräder 5, 5 A, 6, 6 Art kleiner dimensioniert werden können.
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Es ist ohne weiteres auch denkbar, dass der vorgesehene Kettentrieb bzw. Riementrieb 11, 12 und die Zwischenräder 9, 10 miteinander kombiniert werden können. Beispielsweise könnte auf einer Seite ein Kettentrieb oder Riementrieb 11, 12 und auf der anderen Seite ein Zwischenrad 9, 10 vorgesehen sein.
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In 5 ist eine dritte Ausführungsvariante dargestellt, bei der vorgesehen ist, dass der Vorgelegewelle 8 ein Planetenradsatz PS zugeordnet ist, der mit einem als Bremse ausgeführten Schaltelement B gekoppelt ist, durch das ein Element des Planetenradsatzes PS feststellbar bzw. mit dem Gehäuse 14 verbindbar ist. Hierbei ist vorgesehen, dass ein Planetenradträger 20 des Planetenradsatzes PS mit der Vorgelegewelle 8 verbunden ist, wobei ein Hohlrad 21 des Planetenradsatzes PS mit dem als Bremse ausgeführten Schaltelement B verbunden ist, sodass das Hohlrad 21 im geschlossenen Zustand der Schaltelements B mit dem Gehäuse 14 verbunden ist. Ferner ist ein Sonnenrad 22 des Planetenradsatzes PS mit dem ersten Stirnrad 6 A der zweiten Stirnradstufe ST 2 verbunden, wobei das Stirnrad 6 A als Hohlrad auf der Vorgelegewelle 8 gelagert ist. Somit wird die Übersetzungsstufe ins Schnelle im Wesentlichen mithilfe des Planetenradsatzes PS realisiert. Die Stirnräder 5 A, 6 A und der Planetenradsatz PS weisen jeweils kleine Durchmesser auf, sodass ein besonders klein dimensioniertes Gehäuse 14 realisierbar ist.
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Insgesamt ergibt sich der Vorteil, dass das als Bremse ausgeführte Schaltelement B eine einfachere Betätigung als eine Kupplung realisiert, weil eine feststehende Aktuatorik möglich ist. Es kann eine formschlüssige oder auch eine reibschlüssige Bremse eingesetzt werden.
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In 6 ist eine alternative Ausführung anhand der Ausführungsvariante gemäß 5 dargestellt, bei der eine andere Anbindung des Planetenradsatzes PS realisiert wird. Hierbei ist vorgesehen, dass der Planetenradträger 20 des Planetenradsatzes PS ebenso mit der Vorgelegewelle 8 verbunden ist. Jedoch ist das Hohlrad 21 des Planetenradsatzes PS mit dem ersten Stirnrad 6 A der zweiten Stirnradstufe ST 2 verbunden, während das Sonnenrad 22 das Planetenradsatzes PS mit dem als Bremse ausgeführten Schaltelement B verbunden ist, sodass das Sonnenrad 22 bei geschlossener Bremse mit dem Gehäuse 14 verbindbar ist. Bei dieser alternativen Ausführung übersetzt der Planetenradsatz PS weniger stark ins Schnelle als bei der Ausführungsvariante gemäß 5.
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In 7 ist eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführung beispielhaft anhand der ersten Ausführungsvariante gemäß 1 mit einem Freilauf 15 zwischen der Außenbuchse 3 des Wellgetriebes WG1 und dem Abtrieb 18 des Pedelecs gezeigt. Hierbei ergibt sich der Vorteil, dass die elektrische Maschine bzw. der elektrische Antrieb EM 1 nicht zu unerwünscht hohen Drehzahlen gezwungen wird, wenn bei einer Fahrt etwa bei Abregelgeschwindigkeit der mechanische Gang eingelegt ist. Hierdurch ergeben sich weniger Verluste. Des Weiteren dreht bei stillstehender elektrischer Maschine EM 1 die Außenbuchse 3 des Wellgetriebes WG 1 geringfügig langsamer als die manuelle Antriebswelle 13, d. h. bei der elektrischen Maschine EM 1 entstehen keine Verluste. Da der mechanische Gang ins Schnelle übersetzt, zum Beispiel Übersetzung i gleich 0, 5, dreht der Abtrieb 18 mit dem Festrad 7 schneller als die Außenbuchse 3 des Wellgetriebes WG 1.Dies gilt auch, wenn der elektrische Antrieb EM 1 derart drehzahlgeregelt wird, dass sich das Wellgetriebe WG 1 im Blockumlauf befindet, d. h. es gibt keine Abwälzung der Verzahnung in dem Wellgetriebe WG 1. Dann entstehen in dem elektrischen Antrieb EM 1 nur geringe Verluste und in den Wellgetriebe WG 1 sogar keine Verluste.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wellengenerator des Wellgetriebes
- 2
- verformbare Innenbuchse des Wellgetriebes
- 3
- Außenbuchse des Wellgetriebes
- 4
- zweites Stirnrad als Festrad der ersten Stirnradstufe
- 5
- erstes Stirnrad als Losrad der ersten Stirnradstufe
- 5 A
- erstes Stirnrad als Festrad der ersten Stirnradstufe
- 6
- erstes Stirnrad als Losrad der zweiten Stirnradstufe
- 6A
- erstes Stirnrad als Festrad der zweiten Stirnradstufe
- 7
- zweites Stirnrad als Festrad des Abtriebs
- 8
- Vorgelegewelle
- 9
- erstes Zwischenrad
- 10
- zweites Zwischenrad
- 11
- erster Ketten-oder Riementrieb
- 12
- zweiter Ketten- oder Riementrieb
- 13
- manuelle Antriebswelle bzw. Tretkurbelwelle
- 14
- Gehäuse
- 15
- Freilauf
- 16
- linkes Pedal
- 17
- rechtes Pedal
- 18
- Abtrieb des Pedelecs
- 19
- Rotor des elektrischen Antriebes bzw. der elektrischen Maschine
- 20
- Planetenradträger des Planetenradsatzes
- 21
- Hohlrad des Planetenradsatzes
- 22
- Sonnenrad des Planetenradsatzes
- ST 1
- erste Stirnradstufe
- ST 2
- zweite Stirnradstufe
- EM 1
- elektrische Antrieb
- WG 1
- Wellgetriebe
- K,K'
- Schaltelement als Kupplungsklaue
- B
- Schaltelement als Bremse
- PS
- Planetenradsatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015100676 B3 [0004]