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Die Erfindung betrifft eine Fußschutzvorrichtung für einen Fahrer eines Fahrzeugs, das im Fußraum ein Bremspedal aufweist, sowie ein Fahrzeug mit einem Fußraum für einen Fahrer und einem Bremspedal im Bereich des Fußraums sowie eine Fußschutzvorrichtung.
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Fußschutzvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, zum Beispiel aus der
DE 10 2005 003 705 A1 . Hier wird über eine Art Scherengestänge für einen Beifahrer der Boden, auf dem die Füße ruhen, bei einem Unfall angehoben.
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Aus der
DE 199 57 813 A1 ist eine Fußschutzvorrichtung bekannt, bei der die Pedale unter einer membranartigen Abdeckung verlaufen, die bei einem Unfall aufgeblasen werden kann. Die Membrane hat die Form einer Matte mit zahlreichen Rippen, wobei sich zwischen einzelnen Rippen schlauchartige Kanäle ergeben, die aufgeblasen werden.
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Schließlich beschreibt die
EP 1 016 567 A2 eine Fußschutzvorrichtung, bei welcher der Boden unterhalb der Füße samt eines angrenzenden Spritzwandabschnitts als schalenförmige Einheit ausgeführt ist. Diese L-förmige Einheit wird an der Lenksäule geführt und kann schräg aufwärts verlagert werden.
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Solche Fußschutzvorrichtungen dienen dazu, im Fall eines Crashs Fuß- und Beinverletzungen des Fahrers zu vermeiden oder zumindest deren Schwere zu reduzieren, indem vermieden wird, dass ein Fuß zwischen Pedal und den Boden gelangt, welcher bei einem Frontalaufprall in Richtung Pedale verschoben wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fußschutzvorrichtung sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Fußschutzvorrichtung zu schaffen, wobei die Fußschutzvorrichtung auf einfache Weise und platzsparend im Fahrzeug untergebracht werden kann.
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Dies wird durch eine Fußschutzvorrichtung für einen Fahrer eines Fahrzeugs, das im Fußraum ein Bremspedal aufweist, dadurch erreicht, dass in Fahrzeuglängsrichtung hinterhalb und unterhalb des Bremspedals ein Bodenabschnitt vorhanden ist, der zumindest auf einer Seite quer zur Fahrzeuglängsrichtung durch eine Seitenwand eingeschränkt ist, die die Breite des Bodens verglichen mit einem Bodenabschnitt in Fahrzeuglängsrichtung vor einem Bremspedal einschränkt, wobei hinter der Seitenwand ein Gassack untergebracht ist, der sich bei einem Frontalaufprall oder schrägen Frontalaufprall im Bereich der Seitenwand seitlich an den Boden angrenzend entfaltet und einen Raum hinterhalb und unterhalb des Bremspedals zumindest teilweise ausfüllen kann.
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Während im Stand der Technik die Gasschutzvorrichtung unterhalb der Pedale und des Bodens oder der Bodenabdeckung angeordnet war, sieht die Erfindung eine seitliche Unterbringung des Gassacks neben dem Boden in einer Seitenwand vor, die ohnehin vorhanden ist, sodass keine Platzprobleme für die Unterbringung vorhanden sind.
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Beispielsweise ist die Seitenwand Teil einer neben dem Bremspedal und entgegengesetzt zum Gaspedal angeordneten starren Fußstütze. Diese Fußstütze ist bei vielen Fahrzeugen seitlich der Bremse oder, bei Schaltgetrieben, seitlich des Kupplungspedals angeordnet. Die Fußstütze steht gegenüber dem seitlich angrenzenden Boden nach oben vor und hat üblicherweise eine andere Neigung als der angrenzende Boden unterhalb der Pedale, damit der darauf abgestellte Fuß eine angenehmere Abwinklung einnehmen kann. In dieser Fußstütze ist üblicherweise kein Bauteil angeordnet, sodass in der Fußstütze Platz zumindest für den Gassack, gegebenenfalls auch für den Gasgenerator ist.
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Die Fußstütze kann ein kastenförmiges Gebilde sein.
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In der Fußstütze kann nicht nur der Gassack, sondern auch ein gesamtes Gassackmodul untergebracht werden, sodass besonders viel Bauraum eingespart werden kann.
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Die Fußstütze kann eine separate, vorgefertigte Einheit sein, insbesondere aus Kunststoff, die an den Boden bzw. an den Seitenholm angrenzend an der Fahrzeugseitenrahmenstruktur angebracht werden kann.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Fußstütze Teil der Bodenverkleidung sein und in diesem Bereich durch eine Kunststoffverstärkung gebildet werden. Ohne Fußschutzvorrichtung wird nur die Fußstütze im Innenraum montiert, mit Fußschutzvorrichtung werden unter der Fußstütze Gassack und Gasgenerator montiert.
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Die Seitenwand der Fußstütze hat vorzugsweise eine vorgegebene Schwächungslinie oder einen vorgegebenen Schwächungsbereich, der klappenartig aufbrechen kann, wenn von innen der Druck des Gassacks auf die Seitenwand der Fußstütze ausgeübt wird.
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Das Gassackmodul kann an die Fahrzeug-Struktur (Rohbau Seitenrahmen) befestigt und im Anschluss die Bodenverkleidung darüber gesetzt werden. An der Seitenwand muss für die Airbag-Funktion eine definierte Aufreißnaht vorgesehen werden.
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Der Gassack kann optional nur unterhalb eines Pedals im aufgeblasenen Zustand positioniert sein. Vorzugsweise jedoch erstreckt er sich im aufgeblasenen Zustand quer über die gesamte Breite des Bodenabschnitts seitlich der Seitenwand und hat z.B. eine längliche Gestalt. Auf diese Weise wird ein Eintritt des Fußes oder beider Füße unterhalb der Pedale verhindert oder zumindest das Risiko des Eindringens reduziert.
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Der Gassack entfaltet sich beim Aufblasen unterhalb einer Bodenverkleidung und hebt diese in Richtung Pedaltrittflächen an oder er entfaltet sich oberhalb der Bodenverkleidung und legt sich zwischen Bodenverkleidung und Pedale.
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Der Gassack kann sich in aufgeblasenem Zustand und in Seitenansicht gesehen in Richtung Fahrzeugheck bis zur Pedaltrittfläche des Bremspedals, bezogen auf den nicht betätigten Zustand des Bremspedals, erstrecken. Das bedeutet, er schließt im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung mit der Pedaltrittfläche ab und bildet so eine Barriere zusammen mit der Trittpedalfläche gegen eine Vorverlagerung des Fußes relativ zum Pedal.
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Die Abmessungen des Gassacks können so gewählt sein, dass sie den Abschnitt des Fußraums, der sich, in Seitenansicht gesehen, vertikal beginnend mit der Pedaltrittfläche bis zum spritzwandseitigen Ende des Fußraums erstreckt, großteils ausfüllt. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig, um einen ausreichenden Fußschutz zu erreichen. So ist es beispielsweise bereits vorteilhaft, wenn zwischen der Unterseite der Pedaltrittfläche, bezogen auf den nicht betätigten Zustand des zugeordneten Pedals, und dem aufgeblasenen Gassack ein geringer Abstand realisiert wird. Dieser Abstand reicht aus, damit der Fuß nicht unter das Pedal gelangt. Darüber hinaus ist für die Schwenkfläche der Pedaltrittfläche, die üblicherweise leicht nach abwärts gerichtet ist, genügend Raum vorhanden, um nicht mit dem Gassack zu kollidieren.
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Die Hauptentfaltungsrichtung des Gassacks ist vorzugsweise horizontal und quer zur Fahrzeuglängsrichtung. Der Gassack kann sich am Boden abstützen oder den Boden berühren.
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Falls das Fahrzeug für die erfindungsgemäße Fußschutzvorrichtung mit einem mechanischen Schaltgetriebe ausgestattet ist, erstreckt sich der entfaltete Gassack sowohl unterhalb des Bremspedals als auch unterhalb des Kupplungspedals, bezogen auf den nicht betätigten Zustand von Bremspedal und Kupplungspedal.
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Darüber hinaus hat die Erfindung ein Fahrzeug zum Gegenstand, mit einem Fußraum für den Fahrer und einem Bremspedal, optional natürlich auch mit einem Kupplungspedal, die im Bereich des Fußraums angeordnet sind. Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist mit einer erfindungsgemäßen Fußschutzvorrichtung ausgestattet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs im Bereich des Fußraums mit nicht aktivierter Fußschutzvorrichtung,
- - 2 eine perspektivische Ansicht des Fußraums gemäß 1 jedoch von der anderen Seite aus,
- - 3 das erfindungsgemäße Fahrzeug nach 1 im Bereich des Fußraums mit aktivierter erfindungsgemäßer Fußschutzvorrichtung in perspektivischer Ansicht, und
- - 4 eine perspektivische Ansicht von der anderen Seite auf die aktivierte Fußschutzvorrichtung gemäß 3.
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In den 1 und 2 ist der Fußraum eines Fahrzeugs im Bereich des Fahrers dargestellt, mit einem sogenannten stehenden Gaspedal 10, einem hängenden Bremspedal 12 mit einer Pedaltrittfläche 14 sowie einem Kupplungspedal 16 mit einer Pedaltrittfläche 18. Mit dem Bezugszeichen 12 und 16 sind das Bremspedal bzw. Kupplungspedal im nicht betätigten Zustand und mit den Bezugszeichen 12' bzw. 16' in vollständig durchgedrücktem Zustand dargestellt.
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Der Fußraum ist nach unten durch einen Boden begrenzt, der einen im Wesentlichen horizontalen Bodenabschnitt 20 in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Gaspedal 10 und einen schräg aufwärts verlaufenden, sich daran anschließenden Bodenabschnitt 22, der in Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Gaspedal 10 liegt und Teil der Stirnwand sein kann.
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Bezüglich des Bremspedals 12 auf der dem Gaspedal 10 entgegengesetzten Seite ist eine sogenannte Fußstütze 24 vorgesehen, die gegenüber dem schräg verlaufenden Bodenabschnitt 22 in Richtung zum Fahrer hin erhöht ist und eine größere Schrägstellung als der Bodenabschnitt 22 hat, damit, wie in 1 zu sehen ist, der linke Fuß 26 darauf ruhen kann, wenn er nicht das Kupplungspedal 16 treten muss.
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Die Fußstütze 24 ist z.B. ein starres Gebilde, ähnlich einem Kasten, mit einer in Richtung zum Gaspedal 10 weisenden Seitenwand 28, die vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung sowie vertikal verläuft.
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Die Fußstütze 24 ist insbesondere starr ausgeführt und kann eine separate, kastenförmige vorgefertigte Einheit sein, welche am Boden und gegebenenfalls auch noch im Bereich des Türausschnitts an der Fahrzeugstruktur (Seitenwand) karosserieseitig befestigt sein kann. Vorzugsweise ist die Fußstütze 24 aber Teil der Bodenverkleidung, indem die Fußstütze 24 ein an den Bodenteppich angespritztes Teil bildet oder ein vorgefertigtes Teil ist, das an dem Bodenteppich befestigt ist, z.B. über Clips.
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In der Fußstütze 24, genauer gesagt im durch die Fußstütze 24 umschlossenen Hohlraum, ist ein Gassackmodul 30 untergebracht, welches in 2 mit unterbrochenen Linien symbolisiert ist. Das Gassackmodul 30 umfasst vorzugsweise einen Gasgenerator 32 sowie einen gefalteten Gassack 34.
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Optional kann das Gassackmodul 30 zusammen mit der Fußstütze 24 eine vormontierte, separate und damit vorgefertigte Einheit bilden.
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Die Seitenwand 28 hat eine vorbestimmte, mit unterbrochenen Linien in 1 symbolisierte Aufreißlinie oder Öffnungslinie 36, die schräg aufwärts und in Seitenansicht unter den Pedaltrittflächen 14, 18 liegt. Diese Öffnungslinie 36 kann zwischen zwei gegenüberliegenden klappenartigen Abschnitten der Seitenwand der Fußstütze 28 verlaufen.
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Bei einem Fahrzeugaufprall reißt der sich entfaltende, in den 3 und 4 dargestellte Gassack 34 die Seitenwand 28 auf und schießt längs des Bodenabschnitts 22 quer zur Fahrzeuglängsrichtung unterhalb der Pedale 12, 16 und der Pedaltrittflächen 14, 18 bis zum Gaspedal 10.
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Wie insbesondere in den 2 und 4 zu erkennen ist, hat der Boden im Bereich des Bodenabschnitts 22 eine geringere Breite, quer zur Fahrzeuglängsrichtung gemessen, als in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Gaspedal 10 im Bodenabschnitt 20.
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Der Gassack 34 erstreckt sich fast oder komplett über die Breite des Bodenabschnitts 22 und schirmt den Raum unterhalb der Pedaltrittflächen 14, 18, bezogen auf den nicht betätigten Zustand dieser Pedale, ab, sodass die Füße des Insassen nicht mehr zwischen den Bodenabschnitt 22 und die Pedale 12, 16 gelangen können.
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Die Hauptentfaltungsrichtung H (siehe 4) des Gassacks 34 verläuft horizontal und quer zur Fahrzeuglängsrichtung.
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Der vollständig aufgeblasene Gassack 34 erstreckt sich so weit nach oben, dass sich zwischen der Unterseite der Pedaltrittflächen 14, 18 und der Oberseite des Gassacks ein geringer Abstand S, bezogen auf den nicht betätigten Zustand sowohl des Bremspedals 12 als auch des Kupplungspedals 16, ergibt.
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Wenn das Fahrzeug mit einem Automatikgetriebe versehen ist, ist der Gassack 34 vorzugsweise ebenso lang ausgeführt und verhindert dadurch auch weiterhin eine Bewegung der Füße des Insassen unter das Bremspedal 12.
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Die Außenwand des Gassacks 34 kann aus einem beschichteten oder unbeschichteten Gewebe bestehen. Es muss im vorliegenden Fall keine zusätzliche Platte oder dergleichen zur Abschirmung des Gassacks gegenüber dem Fuß oder dem Pedal 12, 16 am Gassack 34 angebracht sein.
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Sieht man in Seitenansicht auf den aufgeblasenen Gassack 34 und den Fußraum, so erstreckt sich der Gassack 34 so weit in Richtung Fahrzeugheck, dass er im Wesentlichen mit den Pedaltrittflächen 14, 18 abschließt, wenn diese nicht betätigt sind. Dies bezieht sich ausschließlich auf die Erstreckung in Fahrzeuglängsrichtung und nicht in vertikaler Richtung.
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Der Gassack 34 entfaltet sich gemäß 4 aus der Seitenwand 38 oberhalb der Bodenverkleidung zwischen dieser und den Pedalen. Alternativ jedoch kann sich der Gassack 34 aber auch unter der teppichartigen, weichen Bodenverkleidung entfalten, in dem in 2 schattierten Bereich 40 und diesen beim Aufblasen anheben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005003705 A1 [0002]
- DE 19957813 A1 [0003]
- EP 1016567 A2 [0004]