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Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren, Vorrichtungen und ein computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug, in dem ein erfindungsgemäßes Verfahren oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt werden.
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Fahrzeughersteller bieten ihren Kunden zunehmend auch Datenpakete an, die diese im Fahrzeug für vom Fahrzeughersteller bereitgestellte Dienste oder gar durch freies Surfen im Web oder einem In-Car Hotspot verwenden können. Dafür werden Modems mit in der Regel. aufgelöteten (e-)SIM-Karten ((Embedded) Subscriber Identity Module; (fest verbautes) Teilnehmer-Identitätsmodul) im Fahrzeug verbaut, die von einem Mobilfunkbetreiber (Mobile Network Operator, MNO) betrieben werden.
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Die Vertriebsmodelle der Fahrzeughersteller für diese Datenpakete sind bisher fahrzeugbezogen, werden also für ein bestimmtes Fahrzeug erworben und unterscheiden nicht zwischen den Nutzern dieses Fahrzeugs. Die Abrechnung des Datenvolumens ist technisch nur durch den Mobilfunkbetreiber möglich, der jedoch ohne weitere Maßnahmen nur SIMkarten bezogen über IMSI (International Mobile Subscriber Identity; Internationale Mobilfunk-Teilnehmerkennung) abrechnen kann.
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Damit Fahrzeughersteller ein Datenvolumen personenbezogen vertreiben können, müssen die Mobilfunkbetreiber ertüchtigt werden, eine personenbezogene Abrechnung des Datenvolumens durchzuführen. Dies sollte zudem derart gestaltet sein, dass dem Mobilfunkbetreiber dadurch keine sensiblen Kundendaten offenbart werden. Zudem sollte die Verwendung des personenbezogenen Datenvolumens für den Kunden bei der Fahrzeugnutzung möglichst einfach und transparent sein.
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Ein erster Ansatz zur personenbezogenen Abrechnung des Datenvolumens besteht darin, eine lokale Datenzählung beim Modem im Fahrzeug durchzuführen. Allerdings weicht die lokale Datenzählung regelmäßig von der Datenzählung beim Mobilfunkbetreiber ab. Die Datenzählung beim Mobilfunkbetreiber ist jedoch Grundlage für die Abrechnung des Datenvolumens zwischen dem Fahrzeughersteller und dem Mobilfunkbetreiber.
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Ein weiterer Ansatz zur personenbezogenen Abrechnung des Datenvolumens besteht darin, eine separate Datenzählung für dieselbe SIM-Karte beim Mobilfunkbetreiber über APNs (Access Point Name; Zugangspunkt) durchzuführen.
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In diesem Zusammenhang beschreibt die
US 2015/0222553 A1 ein Verfahren zur Bereitstellung von Fahrzeugdatendiensten für Kommunikationsgeräte, die sich in einem entfernten Fahrzeug befinden. Zunächst wird eine Datenkommunikation zwischen einem Telematik-Backend-System und einem Kommunikationsgerät hergestellt, das sich im entfernten Fahrzeug befindet. Zudem bestimmt das Telematik-Backend-System einen Zugangspunkt für das Kommunikationsgerät und/oder eine Art der Fahrzeugdatendienste für das Kommunikationsgerät. Basierend auf dem ermittelten Zugangspunkt und/oder der Art der Fahrzeugdatendienste übermittelt oder empfängt das Telematik-Backend-System Servicedaten nach einem Priorisierungsschema für den Netzwerkverkehr. Für jedes Kommunikationsgerät ist ein eigener Zugangspunkt vorgesehen.
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Die
US 2016/0352919 A1 beschreibt ein Verfahren zur Aufteilung einer Datenabrechnung für ein mobiles Endgerät zwischen mindestens zwei Parteien. Eine erste Teilmenge von Anwendungen wird einer ersten Forwardingtabelle (FIB) auf dem Endgerät zugewiesen. Die erste FIB ist einer ersten Datenschnittstelle zugeordnet. Nach Aktivieren der Aufteilung der Datenabrechnung auf dem Endgerät wird die Zuordnung der ersten FIB zur ersten Datenschnittstelle durch eine Zuordnung zu einer zweiten Datenschnittstelle ersetzt. Alle Daten, die über eine FIB laufen, werden somit vom Endgerät auf eine bestimmte Art geroutet, beispielsweise nur über WLAN oder über einen bestimmten Zugangspunkt. Auf diese Weise kann das Datenvolumen der FIBs getrennt voneinander abgerechnet werden. Für jeden Benutzer wird dabei ein eigener Zugangspunkt benötigt.
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Allerdings ist die Anzahl der Zugangspunkte technisch limitiert, des Weiteren sind Einrichtung und Betrieb von Zugangspunkten aufwändig und teuer. Zu berücksichtigen ist auch, dass diese Zugangspunkte IMSI/SIM-bezogen sind. Die Zugangspunkte werden deshalb für jeden potentiellen Nutzer und pro IMSI/SIM benötigt. Bei beispielsweise 1 · 106 Nutzern und 1 · 106 Fahrzeugen sind somit theoretisch 1 · 1012 Zugangspunkte erforderlich. Ohne weitere Maßnahmen ist zudem keine Zuordnung der Zugangspunkte zu Personen möglich.
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Die
DE 10 2014 203 717 A1 beschreibt ein Verfahren zur Erbringung von datenbasierten Dienstleistungen mittels eines Terminals. Zunächst werden ein mobiles Endgerät eines Nutzers und der Terminal identifiziert. Anschließend wird der Terminal an das mobile Endgerät gebunden, so dass es ermöglicht wird über den Terminal datenbasierte Dienstleistungen abzurufen und die mit diesen datenbasierten Dienstleistungen verbundenen Kosten dem mobilen Endgerät zuzuweisen. Der Terminal kann beispielsweise ein Multimediagerät in einem Fahrzeug sein. Bei diesem Verfahren erfolgt eine an ein Endgerät gebundene Abrechnung der Kosten, es ist daher ein Endgerät mit einem bestehenden Mobilfunkvertrag für die Nutzeridentifizierung und die Abrechnung erforderlich.
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Die
US 2005/0117743 A1 beschreibt ein Verfahren zum zeitbasierten Abrechnen des Betrachtens von Inhalten eines Rundfunk-Multicast-Dienstes mit einem mobilen Empfangsgerät in einem drahtlosen Kommunikationssystem. Basierend auf einer Anzahl erzeugter Kurzzeitschlüssel, die zum Entschlüsseln der Inhalte verwendet werden, wird ein Zählwert bestimmt. Die Zeitspanne, während der die Inhalte mit dem mobilen Empfangsgerät betrachtet werden, ist eine Funktion des Zählwertes und des Zeitabstands zwischen der Erzeugung der Kurzzeitschlüssel. Der Zählwert liefert daher Informationen über die tatsächliche Zeitspanne, in der ein Benutzer die Inhalte betrachtet, da die Kurzzeitschlüssel für die Wiedergabe der an das mobile Empfangsgerät gesendeten Inhalte benötigt werden.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, verbesserte Lösungen zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter aufzuzeigen, die eine personenbezogene Erfassung eines übermittelten Datenvolumens ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2, durch ein computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen gemäß Anspruch 8 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 oder 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter die Schritte:
- - Übermitteln einer Nutzerkennung eines Nutzers an den Datendienstanbieter über einen ersten Kanal, dem ein erster Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes abgerechnet wird;
- - Empfangen einer vom Datendienstanbieter übermittelten Nutzerfreigabe; und
- - Austauschen von Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter über einen zweiten Kanal, dem ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten des Nutzers abgerechnet wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält ein computerlesbares Speichermedium Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der folgende Schritte zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter veranlassen:
- - Übermitteln einer Nutzerkennung eines Nutzers an den Datendienstanbieter über einen ersten Kanal, dem ein erster Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes abgerechnet wird;
- - Empfangen einer vom Datendienstanbieter übermittelten Nutzerfreigabe; und
- - Austauschen von Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter über einen zweiten Kanal, dem ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten des Nutzers abgerechnet wird.
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Der Begriff Computer ist dabei breit zu verstehen. Insbesondere umfasst er auch System-on-Chip (SoC) Bausteine und andere prozessorbasierte Datenverarbeitungsvorrichtungen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist eine Vorrichtung zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter auf:
- - Ein Kommunikationssystem zum Übermitteln einer Nutzerkennung eines Nutzers an den Datendienstanbieter über einen ersten Kanal, dem ein erster Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes abgerechnet wird, und zum Austauschen von Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter über einen zweiten Kanal, dem ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten des Nutzers abgerechnet wird; und
- - Eine Freigabeeinheit zum Empfangen einer vom Datendienstanbieter übermittelten Nutzerfreigabe.
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In Hinblick auf ein Verfahren, das auf Seiten des Netzwerkzugangsgerätes eingesetzt werden kann, bzw. eine Vorrichtung, die in einem Netzwerkzugangsgerät verbaut sein kann, bestehen zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter zwei Kanäle, über die eine Kommunikation erfolgen kann. Der zweite Kanal wird personenbezogen abgerechnet, der erste Kanal auf anderem Wege, beispielsweise zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes. Über den ersten Kanal übermittelt das Netzwerkzugangsgerät eine Nutzerkennung an den Datendienstanbieter. Der Datendienstanbieter prüft, ob der zur Nutzerkennung gehörige Nutzer Datenvolumen erworben hat bzw. noch verbleibendes Datenvolumen besitzt. Bei erfolgreicher Prüfung empfängt das Netzwerkzugangsgerät eine Nutzerfreigabe und schaltet daraufhin den zweiten Kanal für den Datenaustausch frei. Der Datendienstanbieter kann nun das auf dem zweiten Kanal anfallende Datenvolumen für den zuletzt gemeldetem Nutzer abrechnen. Der erfindungsgemäße Ansatz ist mit nur einer SIM-Karte realisierbar und ermöglicht flexiblere Vertriebsmodelle an Netzwerkzugangsgeräten mit derselben SIM/IMSI. Es sind keine weiteren Geräte notwendig. Gleichzeitig kann ein Nutzer ein von ihm erworbenes oder für ihn bereitgestelltes Datenvolumen über verschiedene Netzwerkzugangsgeräte nutzen. Die Verwendung zweier Zugangspunkte bietet dabei eine einfache Möglichkeit, um die zwei Kanäle zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter zu realisieren. Gleichzeitig ist der technische Aufwand für die Realisierung überschaubar, da unabhängig von der Anzahl potenzieller Nutzer zwei Zugangspunkte ausreichend sind.
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Vorzugsweise werden ein erfindungsgemäßes Verfahren oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, eingesetzt. Die erfindungsgemäße Lösung ist daneben auch für andere Anwendungen mobiler Netzwerkzugangsgeräte vorteilhaft, beispielsweise Smartphones, Tablets, portable Fernseher etc.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Datendienstanbieter und einem Netzwerkzugangsgerät die Schritte:
- - Empfangen einer vom Netzwerkzugangsgerät über einen ersten Kanal übermittelten Nutzerkennung eines Nutzers, wobei dem ersten Kanal ein erster Zugangspunkt zugeordnet ist und der erste Kanal zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes abgerechnet wird;
- - Übermitteln einer Nutzerfreigabe an das Netzwerkzugangsgerät;
- - Austauschen von Daten zwischen dem Datendienstanbieter und dem Netzwerkzugangsgerät über einen zweiten Kanal, dem ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten des Nutzers abgerechnet wird; und
- - Erfassen eines durch den Datendienstanbieter über den zweiten Kanal an das Netzwerkzugangsgerät übertragenen Datenvolumens als nutzerbezogenes Datenvolumen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält ein computerlesbares Speichermedium Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der folgende Schritte zum Datenaustausch zwischen einem Datendienstanbieter und einem Netzwerkzugangsgerät veranlassen:
- - Empfangen einer vom Netzwerkzugangsgerät über einen ersten Kanal übermittelten Nutzerkennung eines Nutzers, wobei dem ersten Kanal ein erster Zugangspunkt zugeordnet ist und der erste Kanal zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes abgerechnet wird;
- - Übermitteln einer Nutzerfreigabe an das Netzwerkzugangsgerät;
- - Austauschen von Daten zwischen dem Datendienstanbieter und dem Netzwerkzugangsgerät über einen zweiten Kanal, dem ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten des Nutzers abgerechnet wird; und
- - Erfassen eines durch den Datendienstanbieter über den zweiten Kanal an das Netzwerkzugangsgerät übertragenen Datenvolumens als nutzerbezogenes Datenvolumen.
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Der Begriff Computer ist dabei breit zu verstehen. Insbesondere umfasst er auch Workstations, verteilte Systeme und andere prozessorbasierte Datenverarbeitungsvorrichtungen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist eine Vorrichtung zum Datenaustausch zwischen einem Datendienstanbieter und einem Netzwerkzugangsgerät auf:
- - Ein Kommunikationssystem zum Empfangen einer vom Netzwerkzugangsgerät über einen ersten Kanal übermittelten Nutzerkennung eines Nutzers, wobei dem ersten Kanal ein erster Zugangspunkt zugeordnet ist und der erste Kanal zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes abgerechnet wird, und zum Austauschen von Daten zwischen dem Datendienstanbieter und dem Netzwerkzugangsgerät über einen zweiten Kanal, dem ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet ist und der zu Lasten des Nutzers abgerechnet wird;
- - Eine Freigabeeinheit zum Übermitteln einer Nutzerfreigabe an das Netzwerkzugangsgerät; und
- - Einen Datenzähler zum Erfassen eines durch den Datendienstanbieter über den zweiten Kanal an das Netzwerkzugangsgerät übertragenen Datenvolumens als nutzerbezogenes Datenvolumen.
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In Hinblick auf ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die durch einen Datendienstanbieter genutzt werden können, bestehen zwischen dem Datendienstanbieter und dem Netzwerkzugangsgerät zwei Kanäle, über die eine Kommunikation erfolgen kann. Der zweite Kanal soll personenbezogen abgerechnet werden, der erste Kanal auf anderem Wege, beispielsweise zu Lasten eines Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes. Über den ersten Kanal empfängt der Datendienstanbieter eine Nutzerkennung vom Netzwerkzugangsgerät. Der Datendienstanbieter prüft, ob der zur Nutzerkennung gehörige Nutzer Datenvolumen erworben hat bzw. noch verbleibendes Datenvolumen besitzt und meldet dem Netzwerkzugangsgerät bei positiver Prüfung eine Nutzerfreigabe zurück. Das Netzwerkzugangsgerät kann daraufhin den zweiten Kanal für den Datenaustausch freischalten. Der Datendienstanbieter erfasst nun das auf dem zweiten Kanal anfallende Datenvolumen und rechnet es für den zuletzt gemeldetem Nutzer ab. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Datenzählung, die Grundlage für die Abrechnung des Datenvolumens ist, beim Datendienstanbieter erfolgt. Abweichungen durch eine lokale Datenerfassung können so vermieden werden. Gleichzeitig wird eine Nutzung eines personenbezogen erworbenen oder bereitgestellten Datenvolumens mittels verschiedener Netzwerkzugangsgeräte ermöglicht. Die Verwendung zweier Zugangspunkte bietet eine einfache Möglichkeit, um die zwei Kanäle zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter zu realisieren. Gleichzeitig ist der technische Aufwand für die Realisierung überschaubar, da unabhängig von der Anzahl potenzieller Nutzer zwei Zugangspunkte ausreichend sind.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung handelt es sich bei dem Datendienstanbieter um einen Mobilfunkbetreiber. Der erste Kanal und der zweite Kanal sind in diesem Fall Mobilfunkkanäle. Insbesondere mobile Netzwerkzugangsgeräte, wie sie beispielsweise in Fahrzeugen verbaut sind, sind in der Regel über Mobilfunknetze an die weltweiten Datennetze angebunden. Die erfindungsgemäße Lösung ist daher für Mobilfunkbetreiber besonders vorteilhaft nutzbar.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Nutzerkennung auf Grundlage eines vom Netzwerkzugangsgerät unabhängigen Nutzeridentifikationsmerkmals ermittelt. Bei dem Nutzeridentifikationsmerkmal kann es sich beispielsweise um ein Smartphone, ein Tablet oder auch einen Fahrzeugschlüssel handeln. Zunächst wird der Nutzer anhand des Nutzeridentifikationsmerkmals identifiziert, z.B. durch das Netzwerkzugangsgerät selbst oder durch ein davon unabhängiges Identifikationsmodul. Die so ermittelte Nutzerkennung wird dann vom Netzwerkzugangsgerät an den Datendienstanbieter übermittelt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Nutzerkennung von einem zwischengeschalteten Backend anonymisiert. Das Netzwerkzugangsgerät übermittelt dabei keine Informationen über den Nutzer direkt an den Datendienstanbieter, sondern an ein System des Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes oder eines geeigneten Dienstleisters. Dieses anonymisiert die Nutzerinformationen, bevor diese an den Datendienstanbieter weitergereicht werden. Dadurch wird gewährleistet, dass dem Datendienstanbieter keine Kundendaten offenbart werden. Die „letzte Meile“ zum Netzwerkzugangsgerät bleibt unter der Kontrolle des Bereitstellers des Netzwerkzugangsgerätes.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das Netzwerkzugangsgerät ein Modem in einem Kraftfahrzeug. Derartige Modems mit (e-)SIM-Karten sind heutzutage oftmals in Fahrzeugen vorhanden, so dass sich die erfindungsgemäße Lösung in derart ausgestatteten Fahrzeugen mit geringem Aufwand umsetzen lässt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung stellen das Netzwerkzugangsgerät oder das Nutzerendgerät eine Möglichkeit zur Nutzerverwaltung, zur Nutzeridentifikation oder zum Nutzerwechsel bereit. Dies ist sinnvoll, damit ein Netzwerkzugangsgerät von verschiedenen Nutzern genutzt werden kann. Vorzugsweise werden Nutzerinformationen in einer Nutzerdatenbank gespeichert. Auf diese Weise kann ein Nutzer nach einer einmalig erfolgten Identifikation das Netzwerkzugangsgerät zu einem späteren Zeitpunkt ohne weiteren Aufwand erneut nutzen.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
- 1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter aus Sicht des Netzwerkzugangsgerätes;
- 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter, die im Netzwerkzugangsgerät Verwendung finden kann;
- 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter, die im Netzwerkzugangsgerät Verwendung finden kann;
- 4 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist;
- 5 zeigt schematisch ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter aus Sicht des Datendienstanbieters;
- 6 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter, die beim Datendienstanbieter Verwendung finden kann;
- 7 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter, die beim Datendienstanbieter Verwendung finden kann;
- 8 illustriert exemplarisch die Kommunikation zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter bei Akzeptanz eines Nutzers;
- 9 illustriert exemplarisch die Kommunikation zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter bei Ablehnung eines Nutzers; und
- 10 illustriert einen Anwendungsfall für eine erfindungsgemäße Lösung.
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Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist.
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1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter aus Sicht des Netzwerkzugangsgerätes. Beispielsweise handelt es sich beim Netzwerkzugangsgerät um ein Modem in einem Kraftfahrzeug. In einem ersten Schritt wird über einen ersten Kanal eine Nutzerkennung an den Datendienstanbieter übermittelt 10. Die Nutzerkennung kann dabei von einem zwischengeschalteten Backend anonymisiert werden. Anschließend wird eine vom Datendienstanbieter erteilte Nutzerfreigabe empfangen 11. Nach Empfang der Nutzerfreigabe werden Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter über einen zweiten Kanal ausgetauscht 12. Bei dem Datendienstanbieter kann es sich um einen Mobilfunkbetreiber handeln. Die beiden Kanäle sind in diesem Fall Mobilfunkkanäle. Dabei kann dem ersten Kanal ein erster Zugangspunkt zugeordnet sein und dem zweiten Kanal ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet sein.
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2 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung 20 zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät NAD und einem Datendienstanbieter MNO, die im Netzwerkzugangsgerät NAD Verwendung finden kann. Beispielsweise handelt es sich beim Netzwerkzugangsgerät NAD um ein Modem in einem Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung 20 hat eine erste Schnittstelle 21 für die Kommunikation mit dem Datendienstanbieter MNO und eine zweite Schnittstelle 27 für die Kommunikation mit dem Netzwerkzugangsgerät NAD. Die erste Schnittstelle 21 und die zweite Schnittstelle 27 können auch als eine kombinierte Schnittstelle implementiert sein. Ein Kommunikationssystem 22 übermittelt eine Nutzerkennung an den Datendienstanbieter MNO über einen ersten Kanal A. Die Nutzerkennung kann dabei von einem zwischengeschalteten Backend BE anonymisiert werden. Mittels des Kommunikationssystems 22 werden zudem Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät NAD und dem Datendienstanbieter MNO über einen zweiten Kanal B ausgetauscht. Weiterhin hat die Vorrichtung 20 eine Freigabeeinheit 23 zum Empfangen einer Nutzerfreigabe vom Datendienstanbieter MNO. Bei dem Datendienstanbieter MNO kann es sich um einen Mobilfunkbetreiber handeln. Die beiden Kanäle A, B sind in diesem Fall Mobilfunkkanäle. Dabei kann dem ersten Kanal A ein erster Zugangspunkt zugeordnet sein und dem zweiten Kanal B ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet sein. Das Kommunikationssystem 22 und die Freigabeeinheit 23 können von einer Kontrolleinheit 24 gesteuert werden. Über eine Benutzerschnittstelle 25 können gegebenenfalls Einstellungen des Kommunikationssystems 22, der Freigabeeinheit 23 oder der Kontrolleinheit 24 geändert werden. Die in der Vorrichtung 20 anfallenden Daten können in einem Speicher 26 der Vorrichtung 20 abgelegt werden, beispielsweise für eine Nutzung durch die Komponenten der Vorrichtung 20. Das Kommunikationssystem 22, die Freigabeeinheit 23 und die Kontrolleinheit 24 können als dezidierte Hardware realisiert sein, beispielsweise als integrierte Schaltungen. Natürlich können sie aber auch teilweise oder vollständig kombiniert oder als Software implementiert werden, die auf einem geeigneten Prozessor läuft.
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3 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung 30 zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter, die im Netzwerkzugangsgerät Verwendung finden kann. Die Vorrichtung 30 weist einen Prozessor 32 und einen Speicher 31 auf. Beispielsweise handelt es sich bei der Vorrichtung 30 um einen Computer oder einen System-on-Chip Baustein. Im Speicher 31 sind Instruktionen abgelegt, die die Vorrichtung 30 bei Ausführung durch den Prozessor 32 veranlassen, die Schritte gemäß einem der beschriebenen Verfahren auszuführen. Die im Speicher 31 abgelegten Instruktionen verkörpern somit ein durch den Prozessor 32 ausführbares Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Die Vorrichtung 30 hat einen Eingang 33 zum Empfangen von Informationen. Vom Prozessor 32 generierte Daten werden über einen Ausgang 34 bereitgestellt. Darüber hinaus können sie im Speicher 31 abgelegt werden. Der Eingang 33 und der Ausgang 34 können zu einer bidirektionalen Schnittstelle zusammengefasst sein.
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Der Prozessor 32 kann eine oder mehrere Prozessoreinheiten umfassen, beispielsweise Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren oder Kombinationen daraus.
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Die Speicher 26, 31 der beschriebenen Ausführungsformen können sowohl volatile als auch nichtvolatile Speicherbereiche aufweisen und unterschiedlichste Speichergeräte und Speichermedien umfassen, beispielsweise Festplatten, optische Speichermedien oder Halbleiterspeicher.
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4 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug 40 dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist. Das Kraftfahrzeug 40 weist unter anderem ein Infotainment-System 41 und eine Vorrichtung 20 zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät NAD und einem Datendienstanbieter MNO auf. Das Netzwerkzugangsgerät NAD ist beispielsweise ein Modem. Die Vorrichtung 20 kann dabei auch integraler Bestandteil des Netzwerkzugangsgerätes NAD sein. Zudem kann das Netzwerkzugangsgerät NAD im Infotainment-System 41 integriert sein. Das Infotainment-System 41 stellt eine Reihe von Diensten zur Verfügung, beispielsweise kann es freies Surfen im Web ermöglichen oder einen In-Car Hotspot bereitstellen. Die verschiedenen Komponenten können über ein Netzwerk 42 kommunizieren. Anfallende Daten können in einem Speicher 43 des Kraftfahrzeugs 40 abgelegt werden.
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5 zeigt schematisch ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter aus Sicht des Datendienstanbieters. Beispielsweise handelt es sich beim Netzwerkzugangsgerät um ein Modem in einem Kraftfahrzeug. In einem ersten Schritt wird über einen ersten Kanal eine Nutzerkennung empfangen 50. Die Nutzerkennung kann dabei von einem zwischengeschalteten Backend anonymisiert worden sein. Anschließend übermittelt 51 der Datendienstanbieter eine Nutzerfreigabe an das Netzwerkzugangsgerät. Nach Übermittlung der Nutzerfreigabe werden Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät und dem Datendienstanbieter über einen zweiten Kanal ausgetauscht 52. Das über den zweiten Kanal übertragene Datenvolumen wird vom Datendienstanbieter als nutzerbezogenes Datenvolumen erfasst 53. Bei dem Datendienstanbieter kann es sich um einen Mobilfunkbetreiber handeln. Die beiden Kanäle sind in diesem Fall Mobilfunkkanäle. Dabei kann dem ersten Kanal ein erster Zugangspunkt zugeordnet sein und dem zweiten Kanal ein zweiter Zugangspunkt zugeordnet sein.
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6 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung 60 zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät NAD und einem Datendienstanbieter MNO, die beim Datendienstanbieter MNO Verwendung finden kann. Beispielsweise handelt es sich beim Netzwerkzugangsgerät NAD um ein Modem in einem Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung 60 hat eine erste Schnittstelle 61 für die Kommunikation mit dem Netzwerkzugangsgerät NAD und eine zweite Schnittstelle 68 für die Kommunikation mit dem Datendienstanbieter MNO. Die erste Schnittstelle 61 und die zweite Schnittstelle 68 können auch als eine kombinierte Schnittstelle implementiert sein. Ein Kommunikationssystem 62 empfängt eine Nutzerkennung über einen ersten Kanal A. Die Nutzerkennung kann dabei von einem zwischengeschalteten Backend BE anonymisiert worden sein. Mittels des Kommunikationssystems 62 werden über einen zweiten Kanal B zudem Daten zwischen dem Netzwerkzugangsgerät NAD und dem Datendienstanbieter MNO ausgetauscht. Nach Überprüfung der Nutzerkennung übermittelt eine Freigabeeinheit 63 eine Nutzerfreigabe an das Netzwerkzugangsgerät NAD. Die Vorrichtung 60 hat zudem einen Datenzähler 64 zum Erfassen eines über den zweiten Kanal B übertragenen Datenvolumens als nutzerbezogenes Datenvolumen. Bei dem Datendienstanbieter MNO kann es sich um einen Mobilfunkbetreiber handeln. Die beiden Kanäle A, B sind in diesem Fall Mobilfunkkanäle. Das Kommunikationssystem 62, die Freigabeeinheit 63 und der Datenzähler 64 können von einer Kontrolleinheit 65 gesteuert werden. Über eine Benutzerschnittstelle 66 können gegebenenfalls Einstellungen des Kommunikationssystems 62, der Freigabeeinheit 63, des Datenzählers 64 oder der Kontrolleinheit 65 geändert werden. Die in der Vorrichtung 60 anfallenden Daten können in einem Speicher 67 der Vorrichtung 60 abgelegt werden, beispielsweise für eine Nutzung durch die Komponenten der Vorrichtung 60. Das Kommunikationssystem 62, die Freigabeeinheit 63, der Datenzähler 64 und die Kontrolleinheit 65 können als dezidierte Hardware realisiert sein, beispielsweise als integrierte Schaltungen. Natürlich können sie aber auch teilweise oder vollständig kombiniert oder als Software implementiert werden, die auf einem geeigneten Prozessor läuft.
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7 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung 70 zum Datenaustausch zwischen einem Netzwerkzugangsgerät und einem Datendienstanbieter, die beim Datendienstanbieter Verwendung finden kann. Die Vorrichtung 70 weist einen Prozessor 72 und einen Speicher 71 auf. Beispielsweise handelt es sich bei der Vorrichtung 70 um einen Computer, eine Workstation oder ein verteiltes System. Im Speicher 71 sind Instruktionen abgelegt, die die Vorrichtung 70 bei Ausführung durch den Prozessor 72 veranlassen, die Schritte gemäß einem der beschriebenen Verfahren auszuführen. Die im Speicher 71 abgelegten Instruktionen verkörpern somit ein durch den Prozessor 72 ausführbares Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Die Vorrichtung hat einen Eingang 73 zum Empfangen von Informationen. Vom Prozessor 72 generierte Daten werden über einen Ausgang 74 bereitgestellt. Darüber hinaus können sie im Speicher 71 abgelegt werden. Der Eingang 73 und der Ausgang 74 können zu einer bidirektionalen Schnittstelle zusammengefasst sein.
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Der Prozessor 72 kann eine oder mehrere Prozessoreinheiten umfassen, beispielsweise Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren oder Kombinationen daraus.
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Die Speicher 67, 71 der beschriebenen Ausführungsformen können sowohl volatile als auch nichtvolatile Speicherbereiche aufweisen und unterschiedlichste Speichergeräte und Speichermedien umfassen, beispielsweise Festplatten, optische Speichermedien oder Halbleiterspeicher.
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Nachfolgend soll eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der 8 bis 10 erläutert werden.
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8 illustriert exemplarisch die Kommunikation zwischen einem Netzwerkzugangsgerät NAD in einem Fahrzeug und einem Datendienstanbieter MNO bei Akzeptanz eines Nutzers N. Der Datendienstanbieter MNO ist in diesem Beispiel ein Mobilfunkanbieter. Nach der Identifizierung oder Authentifizierung („activateUser()“) des Nutzers N durch eine Kontrolleinheit CU im Fahrzeug wird vom Netzwerkzugangsgerät NAD eine Anfrage („requestBilling(UserID)“) mit einer Nutzerkennung an den Datendienstanbieter MNO gesendet, das nachfolgend anfallende Datenvolumen dem Nutzer N in Rechnung zu stellen. Die Anfrage erfolgt über einen ersten Kanal A, hier mittels eines ersten Zugangspunktes „APN A“. Der erste Kanal A wird beispielsweise mit dem Fahrzeughersteller abgerechnet. Ein optionales zwischengeschaltetes Backend BE sorgt dafür, dass die Nutzerdaten in anonymisierter Form an den Datendienstanbieter MNO gesendet werden („requestBilling(PseudoID)“). Der Datendienstanbieter MNO überprüft, ob das Datenvolumen mit dem Nutzer N abgerechnet werden kann, ob der Nutzer N beispielweise ein Datenvolumen erworben hat. Bei positiver Überprüfung sendet der Datendienstanbieter MNO über das optionale Backend BE eine Nutzerfreigabe („accepted()“) an das Netzwerkzugangsgerät NAD. Das Netzwerkzugangsgerät NAD aktiviert (,,enable()“) daraufhin einen Hotspot HS im Fahrzeug, über den der Nutzer N Daten verbrauchen kann. Der nachfolgende Datenverkehr („consume data()“, „forward()“, „data()“, „provide data()“) zwischen dem Nutzer N und dem Datendienstanbieter MNO über das Netzwerkzugangsgerät NAD erfolgt über einen zweiten Kanal B, hier mittels eines zweiten Zugangspunktes „APN B“. Der zweite Kanal B wird mit dem zuletzt aktivierten Nutzer N abgerechnet.
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9 illustriert exemplarisch die Kommunikation zwischen dem Netzwerkzugangsgerät NAD und dem Datendienstanbieter MNO bei Ablehnung des Nutzers N. Im Falle eines negativen Ausgangs der Überprüfung, d.h. das Datenvolumen kann nicht mit dem Nutzer N abgerechnet werden, sendet der Datendienstanbieter MNO über das optionale Backend BE eine Ablehnung NA („declined()“) des Nutzers N an das Netzwerkzugangsgerät NAD. Das Netzwerkzugangsgerät NAD unterbindet („disable()“) daraufhin eine Datennutzung über den Hotspot HS, d.h. ein Datenverkehr („consume data()“) zwischen dem Nutzer N und dem Datendienstanbieter MNO wird blockiert („denied()“).
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10 illustriert beispielhaft einen Anwendungsfall für eine erfindungsgemäße Lösung. Ein Nutzer N hat von einem Fahrzeughersteller ein Fahrzeug FZ1 erworben. Ein Infotainment-System des Fahrzeugs FZ1 stellt einen Hotspot bereit. Zu diesem Zweck weist das Fahrzeug FZ1 ein Netzwerkzugangsgerät NAD auf, beispielsweise ein Modem mit einer ersten SIM-Karte SIM1. Durch den Fahrzeughersteller wird dem Nutzer ein gewisses Datenvolumen zur Verfügung gestellt. Das Netzwerkzugangsgerät NAD kommuniziert mit einem Datendienstanbieter MNO über zwei Kanäle A, B. Dazu stellt das Netzwerkzugangsgerät NAD zwei Zugangspunkte APN A, APN B bereit. Der Datenverkehr über den ersten Kanal A wird vom Datendienstanbieter MNO mit dem Fahrzeughersteller abgerechnet. Der Datenverkehr über den zweiten Kanal B soll hingegen nutzerbezogen abgerechnet werden. Dazu wird der Nutzer N identifiziert, beispielsweise durch die Eingabe von Nutzerdaten mit Hilfe des Infotainment-Systems, eine Kennung des Fahrzeugschlüssels oder anhand einer Erkennung eines Smartphones des Nutzers. Eine entsprechende Nutzerkennung wird über den ersten Kanal A an den Datendienstanbieter MNO übermittelt, so dass dieser nach erfolgter Freigabe den nachfolgenden Datenverkehr über den zweiten Kanal B für den Nutzer N erfassen kann.
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Das Datenvolumen, das dem Nutzer vom Fahrzeughersteller zur Verfügung gestellt wird, ist ein nutzerbezogenes Datenvolumen. Der Nutzer N hat daher die Möglichkeit, das Volumen auch in einem zweiten Fahrzeug FZ2 zu nutzen. Auch im zweiten Fahrzeug FZ2 wird ein Hotspot bereitgestellt. Zu diesem Zweck weist das Fahrzeug FZ2 ein Netzwerkzugangsgerät NAD auf, im Beispiel ein Modem mit einer zweiten SIM-Karte SIM2. Auch dieses Netzwerkzugangsgerät NAD kommuniziert mit dem Datendienstanbieter MNO über zwei Kanäle A, B und stellt dazu zwei Zugangspunkte APN A, APN B bereit. Nach der Übermittlung der Nutzerkennung an den Datendienstanbieter MNO über den ersten Kanal A wird im Falle einer Freigabe der nachfolgende Datenverkehr über den zweiten Kanal B wiederum für den Nutzer N erfasst.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Übermitteln einer Nutzerkennung über ersten Kanal
- 11
- Empfangen einer Nutzerfreigabe
- 12
- Austauschen von Daten über zweiten Kanal
- 20
- Vorrichtung
- 21
- Erste Schnittstelle
- 22
- Kommunikationssystem
- 23
- Freigabeeinheit
- 24
- Kontrolleinheit
- 25
- Benutzerschnittstelle
- 26
- Speicher
- 27
- Zweite Schnittstelle
- 30
- Vorrichtung
- 31
- Speicher
- 32
- Prozessor
- 33
- Eingang
- 34
- Ausgang
- 40
- Kraftfahrzeug
- 41
- Infotainment-System
- 42
- Netzwerk
- 43
- Speicher
- 50
- Empfangen einer Nutzerkennung über ersten Kanal
- 51
- Übermitteln einer Nutzerfreigabe
- 52
- Austauschen von Daten über zweiten Kanal
- 53
- Erfassen des übertragenen Datenvolumens
- 60
- Vorrichtung
- 61
- Erste Schnittstelle
- 62
- Kommunikationssystem
- 63
- Freigabeeinheit
- 64
- Datenzähler
- 65
- Kontrolleinheit
- 66
- Benutzerschnittstelle
- 67
- Speicher
- 68
- Zweite Schnittstelle
- 70
- Vorrichtung
- 71
- Speicher
- 72
- Prozessor
- 73
- Eingang
- 74
- Ausgang
- A
- Erster Kanal
- B
- Zweiter Kanal
- BE
- Backend
- CU
- Kontrolleinheit
- FZ1
- Erstes Fahrzeug
- FZ2
- Zweites Fahrzeug
- HS
- Hotspot
- MNO
- Datendienstanbieter
- N
- Nutzer
- NAD
- Netzwerkzugangsgerät
- SIM1
- Erste SIM-Karte
- SIM2
- Zweite SIM-Karte