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Die Erfindung betrifft ein biegeflexibles elektrisches Kabel, das sich in einer Längsrichtung erstreckt und einen Leitungskern aufweist.
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Elektrische Kabel werden üblicherweise zur elektrischen Versorgung von zwei Einheiten verwendet. Bei vielen Anwendungen ist dabei eine Biegeflexibilität gefordert, beispielsweise bei der Verbindung von zwei relativ zueinander bewegbaren Einheiten, beispielsweise Maschinen oder Roboter.
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Im Bereich der Elektromobilität werden Ladekabel eingesetzt, über die ein Laden eines Fahrzeugs über eine Ladestation erfolgt. Derartige Ladekabel sind häufig zur Übertragung von hohen Strömen im Bereich von mehr als 100A ausgebildet. Aufgrund der wiederholten Ladevorgänge sind Ladekabel häufigen biegemechanischen Beanspruchungen sowie auch witterungsbedingten Belastungen ausgesetzt. Elektrische Kabel, speziell die zuvor erwähnten Ladekabel weisen häufig neben Versorgungsleitungen Übertragung von elektrischer Leistung auch Steuerleitungen zur Übertragung von Steuersignalen auf.
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Die Steuerleitungen weisen typischerweise lediglich einen kleinen Querschnitt auf und sind gegenüber mechanischen Belastungen weniger widerstandsfähig als die Versorgungsleitungen. Die Leitungen - sowohl die Steuerleitungen als auch die Versorgungsleitungen - sind üblicherweise als biegeflexible Litzenleiter mit einer Vielzahl von miteinander verlitzten Einzeldrähten ausgebildet. Speziell besteht die Gefahr, dass die Leitungen bei einem Unterschreiten von Mindestbiegeradien mechanisch beschädigt werden, und es beispielsweise zu einem Litzenabriss oder zum Brechen der Leitung kommt. Dies führt unter Umständen zu einem Funktionsausfall des Kabels.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein biegeflexibles elektrisches Kabel mit guter Biegewechselfestigkeit und geringer Schadensgefahr bei Biegewechselbeanspruchungen anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein biegeflexibles elektrisches Kabel, das sich in einer Längsrichtung erstreckt und einen Leitungskern aufweist, wobei um den Leitungskern eine Armierungslage zur Begrenzung eines Biegeradius angebracht ist.
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Die Armierungslage ist dabei aus zumindest einem um den Leitungskern gewickelten Strang gebildet, welcher mehrere Wicklungsabschnitte aufweist. Die Wicklungsabschnitte weisen jeweils Stützflächen auf, welche bei einer Biegebewegung des Kabels in Längsrichtung relativ zueinander verschiebbar sind. Bei einem Biegen des Kabels stützen sich die Stützflächen benachbarter Wicklungsabschnitte bei Unterschreiten eines vorbestimmten Biegeradius aneinander ab. Dadurch ist der Biegeradius auf einen minimalen Biegeradius oder Mindestbiegeradius begrenzt, beispielsweise auf einen Mindestbiegeradius mit einem Wert im Bereich von vorzugsweise 20cm bis 50cm. Der Mindestbiegeradius ist dabei derart durch die spezielle Ausgestaltung der Armierungslage eingestellt, dass eine Beschädigung der im Kabel enthaltenen Leitungselemente infolge eines zugeringen Biegeradius sicher vermieden ist. Durch den minimalen Biegeradius ist daher die (maximale) Krümmung einer Kreisbahn bestimmt, entlang derer das Kabel verlaufen kann.
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Durch die Begrenzung des Biegeradius infolge der verschiebbaren Wicklungsabschnitte ist also ein Unterschreiten eines Mindestbiegeradius und somit eine Beschädigung des Kabels, insbesondere der Steuerleitungen zuverlässig vermieden ist. Hierdurch ist eine Erhöhung der Lebens- und Betriebsdauer des Kabels erreicht. Weiterhin ist die Flexibilität des Kabels in einem zulässigen Biegebereich nicht eingeschränkt. Unter dem zulässigen Biegebereich wird vorliegend ein Bereich zwischen geradliniger Auslenkung des Kabels (keine Biegung)und dem Mindestbiegeradius verstanden (das Kabel ist soweit gebogen, dass sich die Stützbereiche aneinander abstützen).
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das biegeflexible Kabel als ein Ladekabel für ein elektromotorisch angetriebenes Fahrzeug ausgebildet, insbesondere für einen elektromotorisch angetriebenen Personenkraftwagen. Beim Ladevorgang verbindet das Ladekabel eine Ladestation mit dem Fahrzeug. Das Ladekabel ist dabei üblicherweise zur Übertragung von elektrischen Strömen mit einem Wert größer als 50A, insbesondere mit einem Wert im Bereich zwischen 100A und 400A ausgebildet. Das Ladekabel ist bevorzugt für ein Laden gemäß Mode 2, Mode 3 oder Mode 4 nach der Norm IEC 61851 -1 ausgebildet. Insbesondere ist es für ein Gleichstrom-Schnellladen eines Personenkraftwagens gemäß der sogenannten Mode 4 Ladebetriebsart ausgebildet. Das Kabel dient also als Ladekabel zum Schnellladen eines Personenkraftwagens mittels einer Ladesäule, welche einen Ladestrom bereit stellt, der eine Stromstärke mit einem Wert von bis zu 500A aufweist. Weiterhin weist der Leitungskern üblicherweise zumindest eine Steuerleitung auf, welche zu einer Übertragung von Steuersignalen zur Regelung des Ladestroms sowie zum Starten und Beenden eines Ladevorgangs ausgebildet ist.
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Bevorzugt sind die Wicklungsabschnitte als sich in Längsrichtung überlappende Profile ausgebildet. Der um den Leitungskern gewickelte Strang ist daher als ein Profilstrang mit nicht runder Querschnittskontur ausgebildet. Die Überlappung der Wicklungsabschnitte ist dabei derart gewählt, dass eine geschlossene Armierungslage ausgebildet ist. Bevorzugt ist die Überlappung derart gewählt, dass die Armierungslage in allen zulässigen Biegebereichen geschlossen ausgebildet ist. Vorzugsweise weisen die Profile einen einstückigen Aufbau, d.h. insbesondere einen monolithischen Aufbau. Die Profile sind aus einem (einzigen) Werkstoff gefertigt, insbesondere ein leitfähiger Werkstoff.
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Zweckdienlicherweise berühren sich die einzelnen, sich überlappenden Wicklungsabschnitte. Durch die Überlappung der Profile ist hierdurch - bei Verwendung eines leitfähigen Materials - eine elektrische Kontaktierung der einzelnen Wicklungsabschnitte ineinander erreicht, wodurch die Armierungslage weiterhin eine Funktion nach Art eines elektromagnetischen Schirmes aufweist. Hierdurch ist zum Einen eine Abschirmung des Leitungskerns durch von außerhalb des Kabels auftretende elektromagnetische Störfelder erreicht. Zum Anderen weist das Kabel Vorteile hinsichtlich einer elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) auf. D.h., dass im näheren Umfeld des Kabels befindliche Geräte, beispielsweise Mobiltelefone oder allgemein mittels elektromagnetischer Felder störbare Geräte nicht durch das Kabel gestört sind.
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Zudem weist die geschlossen Armierungslage Vorteile hinsichtlich einer thermischen Leitfähigkeit auf, wodurch im Betrieb des Kabels, beispielsweise durch einen Ladeström erzeugte Wärme abgeführt und eine Kühlung des Kabels erreicht ist.
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Gemäß einer bevorzugten und zweckdienlichen Ausgestaltung weisen die Wicklungsabschnitte jeweils einen inneren Abschnitt und einen äußeren Abschnitt auf. Unter innerem Abschnitt wird hierbei ein zu einer Mittenachse des Kabels orientierter, radial innenliegender Abschnitt verstanden. Unter äußerer Abschnitt wird entsprechend ein nach außen weg von der Mittenachse gerichteter, radial außenliegender Abschnitt verstanden. Sowohl der äußere Abschnitt als auch der innere Abschnitt weist beidendseitig jeweils eine Stützfläche auf, an der sich beim Biegen des Kabels die relativ zueinander verschiebbaren Wicklungsabschnitte aneinander abstützen und somit eine Begrenzung des Biegeradius des Kabels erreicht ist. In Verbindung mit der überlappenden Ausgestaltung überdeckt dabei jeweils ein äußerer Abschnitt eines Wicklungsabschnittes den inneren Abschnitt eines benachbarten Wicklungsabschnittes.
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Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist weiterhin darin zu sehen, dass bei einem Biegen des Kabels in unterschiedliche Biegerichtungen ein definiertes Abstützen der Wicklungsabschnitte an den Stützflächen erreicht ist. Unter Biegerichtung wird vorliegend allgemein eine Auslenkung des Kabels in eine von der Längsrichtung abweichenden Richtung verstanden.
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Bevorzugt ist der innere Abschnitt eines ersten Wicklungsabschnitts gleitend an dem äußeren Abschnitt eines zum ersten Wicklungsabschnitt benachbarten oder nachfolgenden Wicklungsabschnitts gelagert. Hierdurch ist eine relative Verschiebbarkeit der einzelnen Wicklungsabschnitte zueinander erreicht, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der elektrischen Kontaktierung aneinander.
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Zweckdienlicherweise sind die Stützflächen als ebene, insbesondere plane Flächen ausgebildet, welche rechtwinklig zur Längsrichtung orientiert sind. Unter rechtwinkliger Orientierung wird hierbei eine im Wesentlichen rechtwinklige Ausrichtung verstanden, bei der die Stützflächen z.B. bis zu einem Winkel von +/- 20° von einer exakten rechtwinkligen Orientierung abweichen. Bevorzugt sind die Stützflächen exakt rechtwinklig zur Längsrichtung orientiert. Die Längsrichtung ist dabei durch das Kabel im gestreckten Zustand ohne Biegung definiert. Die Profile, insbesondere die Stützflächen weisen vorzugsweise ausschließlich rechtwinklig zueinander orientierte Flächen auf, die insbesondere an Kanten ineinander übergehen.
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Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass bei einem Abstützen der Stützflächen beim Biegen des Kabels keine Seitenkräfte innerhalb der Armierungslage und somit innerhalb des Kabels auftreten. Beim Abstützen der Wicklungsabschnitte heben sich die auftretenden mechanischen Kräfte gegenseitig auf. Unter Seitenkräften werden vorliegend vorzugsweise mechanische Kräfte verstanden, welche beim Biegen des Kabels beim aneinander Abstützen der Stützflächen auftreten und die Wicklungsabschnitte der Armierungslage senkrecht zur Längsrichtung „ablenken“. Durch diese Ausgestaltung wird also für alle Biegerichtungen ein zuverlässiges und sicheres Abstützen an den Stützflächen gewährleistet, so dass der Mindestbiegeradius nicht unterschritten wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind die Wicklungsabschnitte nach Art eines Z-Profils ausgebildet. Die Weiterbildung hat den Vorteil, dass ein bestmöglicher Kompromiss aus geschlossener Armierungslage und Flexibilität des Kabels erreicht ist. Weiterhin ist aufgrund einer derartigen Ausbildung der Wicklungsabschnitte eine materialsparende Ausgestaltung erreicht.
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Weiterhin weist die Armierungslage in einer bevorzugten Weiterbildung ein Metall, insbesondere ein ferromagnetisches Metall, beispielsweise Stahl auf. Speziell ist der Strang aus dem Metall gebildet. Diese Weiterbildung weist zum Einen den Vorteil auf, dass das Metall eine hohe Materialfestigkeit im Vergleich zu beispielsweise Kunststoffen aufweist. Hierdurch ist das Kabel weiterhin beispielsweise bei einem Überfahren desselbigen mittels eines Kraftfahrzeugs mechanisch geschützt. Zum Anderen ist durch die ferromagnetische Eigenschaft des Metalls die Schirmwirkung hinsichtlich des EMV-Verhaltens des Kabels realisiert.
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Das Kabel weist bevorzugt einen Außenmantel auf, welcher die Armierungslage vorzugsweise unmittelbar umgibt. Der Außenmantel ist vorzugsweise aus einem Kunststoff ausgebildet, beispielsweise Polyurethan (PUR). Der Außenmantel ist beispielsweise durch eine Schlauchextrusion aufgebracht. Das Material des Außenmantels dringt dabei nicht in die Armierungslage ein und ist mit dieser auch nicht verbunden, um die gewünschte Beweglichkeit der Wicklungsabschnitte zueinander zu gewährleisten. Die Armierungslage liegt daher geschützt im Inneren des Kabels, so dass der Nutzer nicht in Kontakt mit der Armierungslage kommt.
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Zweckdienlicherweise weist der Leitungskern mehrere Leitungselemente auf. Unter Leitungselemente werden vorliegend bevorzugt Versorgungsadern zur Versorgung, insbesondere zum Laden des elektromotorisch angetriebenen Kraftfahrzeuges und Steuerleitungen zur Übertragung von Steuersignalen, beispielsweise zur Ladestromregulierung oder Start und Beenden des Ladevorgangs verstanden. Typischerweise sind mehrere Versorgungsadern (drei, vier oder fünf) sowie mehrere Steuerleitungen (typischerweise zwei) vorgesehen.
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Um die Leitungselemente vor einer mechanischen Beanspruchung, insbesondere vor Reibung der verschiebbaren Wicklungsabschnitte während des Biegens des Kabels zu schützen, weist der Leitungskern einen ihn umgebenden Zwischenmantel auf. Der Zwischenmantel ist vorzugsweise aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyurethan (PUR) und insbesondere als ein extrudierter Mantel ausgebildet. Die Armierungslage umgibt den Zwischenmantel vorzugsweise unmittelbar. Die Armierungslage ist zwischen dem Zwischenmantel und dem Außenmantel angeordnet, wobei sie vorzugsweise unmittelbar sowohl am Zwischenmantel als auch am Außenmantel anliegt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Strang durch einen Umformvorgang, beispielsweise Prägen oder Pressen, zur Ausbildung des gewünschten Profils der Wicklungsstränge vorzugsweise aus einem Flachband ausgebildet. Unter Flachband wird vorliegend ein Metallwerkstück nach Art eines Bandes mit Rechteck-Profil verstanden. Die angestrebte Z-Profilausgestaltung ist hierdurch fertigungstechnisch einfach zu erreichen.
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Das biegeflexible Kabel weist entlang der Längsrichtung über seine gesamte Länge eine gleichbleibende Ausgestaltung auf, d.h. insbesondere die Armierungslage erstreckt sich über die gesamte Länge des Kabels.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen teilweise in stark vereinfachten Darstellungen:
- 1a eine Querschnittsdarstellung eines biegeflexiblen Kabels,
- 1b eine Längsschnittsdarstellung eines biegeflexiblen Kabels sowie
- 2 eine grob vereinfachte Darstellung eines zum Laden an eine Ladesäule angeschlossenen elektromotorisch angetriebenen Kraftfahrzeugs.
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In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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In 1a ist ein Querschnitt durch ein biegeflexibles Kabel 2 zur Versorgung von zwei zueinander bewegbaren Einheiten dargestellt. Das Kabel 2 erstreckt sich in eine Längsrichtung 4 und weist einen Leitungskern 6 auf. Im Ausführungsbeispiel ist das Kabel 2 als ein Ladekabel für elektromotorisch angetriebene Kraftfahrzeuge, insbesondere als Mode 4 Ladekabel ausgebildet. Hierzu weist der Leitungskern 6 mehrere elektrische Leitungselemente 7, im Ausführungsbeispiel fünf Versorgungsadern 8 sowie drei Steuerleitungen 10 auf.
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Unter Mode 4 wird allgemein ein Ladebetriebsmodus zum Laden eines elektromotorisch angetriebenen Personenkraftwagens (PKW) verstanden. Das Laden mittels des Mode 4 Lademodus erfolgt durch einen Gleichstrom mit einem Wert von bis zu 500A, welcher über das Kabel 2 mittels der elektrischen Leitungselemente 7, insbesondere mittels der Versorgungsadern 10, dem zu ladenden PKW zugeführt ist. Im Ausführungsbeispiel ist eine dreiadrige Ausgestaltung eines Ladekabels dargestellt. Drei der fünf Versorgungsadern 8 dienen hierbei der (Lade-) Stromführung, eine Versorgungsader 8 dient als Nullleiter und eine Versorgungsader 8 ist als Erdungsader ausgebildet.
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Die Steuerleitungen 10 dienen einer Übertragung von Steuersignalen, beispielsweise zum Starten oder Beenden eines Ladevorgangs. Derartige Steuerleitungen 10 weisen vorzugsweise einen um den Faktor 10 bis 12 kleineren Querschnitt auf als der Querschnitt der Versorgungsadern 8. Im Ausführungsbeispiel weisen die Versorgungsadern 8 einen Querschnitt mit einem Wert im Bereich von 2mm2 bis 16mm2 auf. Die Steuerleitungen 10 weisen im Ausführungsbeispiel einen Querschnitt mit einem Wert im Bereich von 0,5mm2 bis 1mm2auf. Im Ausführungsbeispiel weisen die Leitungselemente 7 eine Ummantelung aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC) auf.
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Das Kabel 2 weist im Ausführungsbeispiel weiterhin einen Zwischenmantel 12 auf, welcher umfangsseitig um den Leitungskern 6 angeordnet ist und sich ebenfalls in Längsrichtung 4 erstreckt.
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Umfangseitig um den Zwischenmantel 12 ist eine Armierungslage 14 angeordnet, welche sich in Längsrichtung 4 erstreckt und aus zumindest einem um den Leitungskern 6 gewickelten Strang 16 mit Wicklungsabschnitten 18 (s. 1b) gebildet ist. Die Armierungslage 14 ist im Ausführungsbeispiel aus Metall, insbesondere aus einem ferromagnetischen Metall, beispielsweise Stahl. Bei dem Strang 16 handelt es sich um einen Metall-Profilstrang.
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Der Strang 16 ist im Ausführungsbeispiel durch einen Umformungsvorgang zur Ausbildung des gewünschten Profils der Wicklungsabschnitte 18 aus einem Flachband ausgebildet. Der Strang 16 ist mittels formgebender Verfahren, beispielsweise Vorprägen oder Pressen zu dem gewünschten Profil ausgebildet.
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Weiterhin weist das Kabel 2 einen Außenmantel 20 auf, welcher umfangseitig um die Armierungslage 18 angeordnet ist. Der Außenmantel 20 dient zum Einen dem Schutz eines Nutzers bei einer Handhabung des Kabels 2, beispielsweise beim Einstecken des Kabels 2 in einen zu ladenden PKW, und zum Anderen als Schutzmantel für das Kabel gegenüber äußeren Einflüssen, z.B. mechanischen, thermischen oder sonstigen Belastungen.
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In 1b ist das Kabel 2 in einer vereinfachten ausschnittsweise Längsschnitt - Darstellung gezeigt. Aus Gründen der Vereinfachung sind die Leitungselemente 7 des Leitungskerns 6 nicht separat dargestellt.
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Die umfangseitig um den Zwischenmantel 12 angeordnete Armierungslage 14 weist, wie bereits beschrieben, mehrere Wicklungsabschnitte 18 auf, welche bei einer Biegebewegung des Kabels 2 in Längsrichtung 4 relativ zueinander verschiebbar sind. Die Wicklungsabschnitte 18 sind bevorzugt als einstückige, insbesondere als einteilige und speziell als monolithische Profile, im Ausführungsbeispiel jeweils nach Art eines Z-Profils ausgebildet. Weiterhin sind die Wicklungsabschnitte 18 derart ausgebildet, dass sie sich in Längsrichtung 4 überlappen und aneinander anliegen, sodass eine geschlossene Armierungslage 14 ausgebildet ist. Hierdurch ist eine elektrische Kontaktierung der einzelnen Wicklungsabschnitte 18 untereinander erreicht.
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Im Ausführungsbeispiel weisen die Wicklungsabschnitte 18 jeweils einen inneren Abschnitt 22 und einen äußeren Abschnitt 24 auf. Sowohl der innere Abschnitt 22 als auch der äußere Abschnitt 24 weisen in Längsrichtung 4 betrachtet beidendseitig jeweils beidendseitig eine Stützfläche 26 auf.
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Die Armierungslage 18, insbesondere die Wicklungsabschnitte 18 dienen einem mechanischen Schutz des Kabels 2, insbesondere hinsichtlich einer Biegewechselfestigkeit.
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Mit anderen Worten: Die Armierungslage 14, insbesondere die im Ausführungsbeispiel nach Art eines Z-Profils ausgebildeten Wicklungsabschnitte 18 sind derart um den Leitungskern 6 und somit im Kabel 2 angeordnet, dass sie eine Biegebewegung des Kabels 2 bei einem Unterschreiten eines Biegeradius R, insbesondere eines Mindestbiegeradius begrenzen.
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Hierzu verschieben sich die Wicklungsabschnitte 18 beim Biegen des Kabels 2 in Längsrichtung und der äußere Abschnitt 24 eines Wicklungsabschnittes 18 gleitet über den inneren Abschnitt 22 eines benachbarten Wicklungsabschnittes 18. Mit Anderen Worten: Die Z-Profile schieben sich „ineinander“. Mit Verkleinern des Biegeradius R verschieben sich die Wicklungsabschnitte 18 weiter ineinander bis sich die Stützflächen 26 benachbarter Wicklungsabschnitte 18 kontaktieren und sich aneinander abstützen. Ein „Weiterbiegen“ des Kabels 2 ist aufgrund der sich aneinander abstützenden Wicklungsabschnitte 18 verhindert, was einem Kabelbruch, insbesondere der Steuerleitungen 10 vorbeugt.
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Unter Biegeradius R ist im Ausführungsbeispiel ein Radius einer Kreisbahn zu verstehen, welche das gebogene Kabel 2 zumindest teilweise beschreibt.
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Weiterhin dient die Armierungslage 14 aufgrund ihrer Ausgestaltung aus einem insbesondere ferromagnetischen Metall zum Einen als ein Abschirmelement gegenüber elektromagnetischer Störstrahlung und zum Anderen als Überfahrschutz, beispielsweise bei einem Überfahren des Kabels 2 durch ein PKW, beispielsweise beim Rangieren des PKW vor einem Laden an einer Ladesäule.
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Um Seitenkräfte und / oder ein Verschieben der Wicklungsabschnitte 18 senkrecht zur Längsrichtung zu vermeiden, weisen die Stützflächen 26 ebene Flächen auf und sind rechtwinklig zur Längsrichtung 4 orientiert. Hierdurch verteilen sich auftretende Kräfte lediglich in Längsrichtung 4.
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2 zeigt eine grob vereinfachte Darstellung eines zum Laden an eine Ladesäule 28 angeschlossenen elektromotorisch angetriebenen PKW 30. Hierzu ist der PKW 30 mittels des Kabels 2 mit der Ladesäule elektrisch verbunden. Unter elektromotorisch angetriebenem PKW wird vorliegend allgemein ein rein elektromotorisch angetriebener PKW oder ein PKW verstanden, welcher sowohl einen Motor, welcher nach Art eines Verbrennungsmotors arbeitet und einen Motor, welcher nach Art eines rein elektrisch betriebenen Motors arbeitet verstanden. Letztere sind beispielsweise Plug-In Hybridfahrzeuge.
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Insbesondere bei einer Ladesäule 28, welche zum Laden nach der Mode 4 Ladebetriebsart ausgebildet ist, ist das Kabel 2 mit der Ladesäule 28 zumindest durch den Nutzer irreversibel verbunden. Zur Verbindung des Kabels 2 mit dem zu ladenden PKW weist das Kabel 2 im Ausführungsbeispiel an einem Ende einen Stecker 32, im Ausführungsbeispiel und insbesondere bei einem Laden nach der Mode 4 Ladebetriebsart einen Typ 2 oder einen Typ-3 Stecker auf.
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Ladekabel für Elektro- oder Hybridfahrzeuge mit elektrischen Fahrmotoren weisen üblicherweise genormte Ladestecker auf. Relevante Normen hierzu sind gegenwärtig die IEC 62196 -2 (Typ 2- Stecker und Typ 3-Stecker), SAE J1772 bzw. IEC 62196-2 (Typ 1-Stecker). Das als Ladekabel ausgebildete Kabel 2 ist daher zumindest an einem Ende mit einem genormten Ladestecker beispielsweise gemäß vorgenannter oder (zukünftiger) vergleichbarer Normen versehen.