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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Anordnung und ein Verfahren zum elektrischen Verbinden von zumindest einem ersten elektrischen Leiter mit zumindest einem zweiten elektrischen Leiter.
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Es ist derzeit bekannt, die elektrische Kontaktierung von elektrischen Leiterplatten mittels Löten, Bonden, Federkontakten, Laserschweißen und weiteren gängigen Verbindungsarten elektrisch zu kontaktieren. Insbesondere ist die elektrische Kontaktierung grundsätzlich notwendig, damit die auf den Leiterplatten befindliche Elektronik und die anzusteuernden und/oder auszuwertenden Elemente, wie beispielsweise Stecker, Sensoren und Elektromotoren, miteinander kommunizieren können.
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Aus der
DE 10 2011 086 107 A1 ist ein Verfahren zur Montage eines Steuergeräts, insbesondere für ein Getriebe eines Fahrzeugs, vorgeschlagen. Das Verfahren weist einen Schritt des Anordnens einer Leiterplatte zwischen einem ersten Gehäuseteil, der an einer Hauptoberfläche einen Anordnungsbereich zum Anordnen einer Leiterplatte und zumindest einen Befestigungszapfen aufweist, der von der Hauptoberfläche des ersten Gehäuseteils vorsteht, und einem zweiten Gehäuseteil auf, der zumindest eine Durchgangsöffnung zum Aufnehmen des zumindest einen Befestigungszapfens des ersten Gehäuseteils und an einer Hauptoberfläche einen weiteren Anordnungsbereich zum Anordnen der Leiterplatte aufweist. Das Verfahren weist ferner einen Schritt des Aufbringens von zumindest einer Sicherungsscheibe auf den zumindest eine Befestigungszapfen über das freie Ende eine desselben und in Anlage gegen das zweite Gehäuseteil auf, um das zweite Gehäuseteil an dem ersten Gehäuseteil zu befestigen und das Steuergerät zu montieren.
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Die
US 6 512 454 B2 betrifft ein fälschungssicheres Gehäuse für elektronische Vorrichtungen und elektronische Anordnungen, die dasselbe verwendet.
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Die
US 9 138 748 B2 offenbart einen Reaktion Behälter mit einer leitenden Schicht und einer inneren nicht-metallischen Schicht.
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Aus der
DE 103 06 618 A1 ist eine Kontaktanordnung zur Kontaktierung eines Kontaktstiftes bekannt. Dabei werden als Kontaktelement zwei sich gegenüberstehende Reihen von Kontaktzungen verwendet. Die Kontaktzungen einer Reihe erstrecken sich bis in Zwischenräume von Kontaktzungen der gegenüberliegenden Reihe. Durch die Verwendung von Kontaktzungen, die sich über eine Mittenachse des Kontaktelements erstrecken, ist eine elektrische Kontaktierung eines Kontaktstiftes mit guter Leitfähigkeit möglich, obwohl dessen Position seitig aus der Mittenachse verschoben ist.
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Die
DE 197 35 409 A1 betrifft eine Leiterplatine sowie ein zugehöriges Kontaktelement. Das Kontaktelement besteht dabei aus einem separaten Bauteil, das beispielsweise mit einem SMD-Automaten auf einer Leiterplatine positionierbar ist.
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Die
DE 10 2015 214 457 A1 betrifft eine Ansteuereinheit mit Anschlüssen in federndem Kontakt miteinander.
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Der vorliegenden Erfindung liegt folglich die Aufgabe zu Grunde, eine elektrische Anordnung und ein Verfahren zum elektrischen Verbinden vorzusehen, das auf einfache Weise und kostengünstig ausgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit der elektrischen Anordnung gemäß unabhängigen Anspruch 1 und einem Verfahren gemäß unabhängigen Anspruch 7 gelöst. Bevorzugte und weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung zumindest teilweise der Gedanke zu Grunde, einen elektrischen Leiter durch eine in einer Leiterplatte vorgesehene Durchgangsöffnung derart hindurchzuführen, dass ein freies Ende davon zumindest teilweise aus der Durchgangsöffnung hervorsteht, und anschließend eine elektrische Verbindungsscheibe über das freie Ende derart aufzubringen, dass eine elektrische Verbindung zwischen dem sich durch die Leiterplatte hindurch erstreckenden elektrischen Leiter und einem auf und/in der Leiterplatte angeordneten weiteren elektrischen Leiter vorgesehen werden kann. Dabei kann es bevorzugt sein, dass die elektrische Verbindungsscheibe ferner dazu ausgebildet ist, eine Befestigung der Leiterplatte innerhalb eines Gehäuses, beispielsweise eines Steuergeräts, darzustellen. Das heißt, dass die elektrische Verbindungsscheibe eine Doppelfunktion umfasst, nämlich sowohl das elektrische Verbinden der beiden elektrischen Leiter als auch die mechanische Befestigung und/oder Positionierung der Leiterplatte innerhalb des Gehäuses.
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Gemäß eines ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist folglich eine elektrische Anordnung vorgesehen, die zumindest eine Leiterplatte, die zumindest einen ersten elektrischen Leiter und zumindest eine Durchgangsöffnung aufweist, zumindest einen zweiten elektrischen Leiter, der sich zumindest teilweise durch die zumindest eine Durchgangsöffnung derart erstreckt, dass ein freies Ende desselben zumindest teilweise aus der zumindest einen Durchgangsöffnung hervorsteht, und zumindest eine elektrische Verbindungsscheibe aufweist, die auf das freie Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters anschließend derart aufgebracht ist, dass der zumindest eine erste elektrische Leiter mit dem zumindest einen zweiten elektrischen Leiter über die elektrische Verbindungsscheibe elektrisch verbunden ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die elektrische Verbindungsscheibe nach dem Aufbringen derselben auf das freie Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters derart verformt, dass diese mit dem zumindest einen zweiten elektrischen Leiter unlösbar verbunden ist. Das heißt, dass ein nachträgliches Lösen der elektrischen Verbindungsscheibe vom zweiten elektrischen Leiter nicht mehr möglich ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen elektrischen Anordnung ist nach dem Aufbringen der elektrischen Verbindungsscheibe auf das freie Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters eine Bewegung der elektrischen Verbindungsscheibe an dem zumindest einen zweiten elektrischen Leiter in Richtung zu dessen freiem Ende blockiert. Das heißt, dass die elektrische Verbindungsscheibe zumindest teilweise mit dem zweiten elektrischen Leiter derart in Eingriff steht, dass eine Relativbewegung zwischen der elektrischen Verbindungsscheibe und dem zweiten elektrischen Leiter zumindest teilweise blockiert ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen elektrischen Anordnung ist die zumindest eine Leiterplatte nach dem Aufbringen der zumindest einen elektrischen Verbindungsleiter auf das freie Ende des zweiten elektrischen Leiters zumindest teilweise in einem Gehäuse der elektrischen Anordnung in einer vorbestimmten Position positioniert. Somit kann die zumindest eine elektrische Verbindungsscheibe sowohl eine elektrische Verbindung zwischen den beiden elektrischen Leitern als auch eine mechanische Befestigung und/oder Positionierung der Leiterplatte in einem Gehäuse derselben umsetzen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die zumindest eine elektrische Verbindungsscheibe zumindest ein Durchgangsloch und zumindest einen sich im Wesentlichen radial nach innen in das Durchgangsloch erstreckenden Vorsprung auf, der dazu ausgebildet ist, mit dem zumindest einen zweiten elektrischen Leiter in Kontakt zu gelangen und sich während des Aufbringens der zumindest einen elektrischen Verbindungsscheibe auf den zumeist einen zweiten elektrischen Leiter zumindest teilweise zu verformen, vorzugsweise zumindest teilweise plastisch zu verformen. Durch das Vorsehen des zumindest einen Vorsprungs kann ein sich bevorzugt plastische verformender Bereich der elektrische Verbindungsscheibe vorgesehen werden. Alternativ kann sich die elektrische Verbindungsscheibe auch zumindest teilweise elastisch verformen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen elektrischen Anordnung weist die zumindest eine elektrische Verbindungsscheibe eine dem freien Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters abgewandte Fläche auf, die einen elektrischen Verbindungsbereich hat, der dazu ausgebildet ist, mit dem zumindest einen ersten elektrischen Leiter in Kontakt zu gelangen.
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Vorzugsweise haben das Durchgangsloch der elektrischen Verbindungsscheibe und der zweite elektrische Leiter im Wesentlichen einen gleichen Durchmesser. Vorzugsweise ist der Innendurchmesser des Durchgangslochs der elektrischen Verbindungsscheibe zumindest teilweise kleiner als der Außendurchmesser des zweiten elektrischen Leiters. Durch diese Auswahl der Durchmesser kann ein in Eingriff bringen der elektrischen Verbindungsscheibe mit dem zweiten elektrischen Leiter gewährleistet werden. Außerdem wird dadurch ein Verformen, vorzugsweise plastisches Verformen, der elektrischen Verbindungsscheibe realisiert, wenn diese auf das freie Ende des zweiten elektrischen Leiters aufgebracht wird. In derjenigen bevorzugten Ausgestaltung, in der die elektrische Verbindungsscheibe zumindest einen nach innen in das Durchgangsloch vorstehenden Vorsprung aufweist, ist der Durchmesser, der sich zwischen mehreren Vorsprüngen oder dem einen Vorsprung und der gegenüberliegenden Innenwand des Durchgangsloch bemisst, der hier relevante heranzuziehende Innendurchmesser des Durchgangslochs, der zumindest teilweise kleiner als der Außendurchmesser des zweiten elektrischen Leiters ist.
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Der zumindest eine zweite elektrische Leiter ist bevorzugt ein freier Endbereich einer Leiterwicklung einer elektrischen Spule eines Elektromotors. Dieser Endbereich erstreckt sich, wie in Bezug auf den zumindest einen zweiten elektrischen Leiter beschrieben, durch eine in einer Leiterplatte vorgesehene Durchgangsöffnung. Somit kann durch die erfindungsgemäße elektrische Anordnung die elektrische Spule des Elektromotors direkt mit den sich auf der Leiterplatte befindlichen Ansteuerungselementen mittels der elektrischen Verbindungsscheibe elektrisch verbunden werden, ohne dass es zusätzlichen Befestigungsmitteln bedarf, wie beispielsweise Löten, Bonden, Schweißen, Schneid-Klemm-Verbindung usw.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum elektrischen Verbinden von zumindest einem auf zumeist einer Leiterplatte angeordneten ersten elektrischen Leiter mit zumindest einem zweiten elektrischen Leiter vorgesehen. Die zumindest eine Leiterplatte umfasst zumindest eine Durchgangsöffnung. Das erfindungsgemäße Verfahren weist ein Anordnen des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters derart auf, dass sich dieser zumindest teilweise durch die zumindest eine in der zumindest einen Leiterplatte vorgesehene Durchgangsöffnung erstreckt und ein freies Ende desselben zumindest teilweise aus der zumindest einen Durchgangsöffnung hervorsteht. Das erfindungsgemäße Verfahren weist ferner ein Aufbringen von zumindest einer elektrischen Verbindungsscheibe über das freie Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters derart auf, dass der zumindest eine erste elektrische Leiter mit dem zumindest einen zweiten elektrischen Leiter über die zunächst eine elektrische Verbindungsscheibe elektrisch verbunden wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zumindest eine elektrische Verbindungscheibe während des aufbringen derselben auf das freie Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters zum unlösbaren Verbinden der zumindest einen elektrischen Verbindungsleiter mit dem einem zweiten elektrischen Leiter zumindest teilweise verformt, vorzugsweise zumindest teilweise plastisch verformt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die zumindest eine elektrische Verbindungsscheibe zumindest ein Durchgangsloch und zumindest einen sich im Wesentlichen radial nach innen in das Durchgangsloch erstreckenden Vorsprung auf. Dabei verformt sich der zumindest eine Vorsprung während des Aufbringens der zumindest einen elektrischen Verbindungsscheibe auf den zumindest einen zweiten elektrischen Leiter zumindest teilweise. Die Verformung, vorzugsweise plastische Verformung, des zumindest einen Vorsprungs der elektrischen Verbindungscheibe kann zu einem dauerhaften in Eingriff gelangen des zumindest einen Vorsprungs mit dem zum einen zweiten elektrischen Leiter führen. Dadurch kann eine ausreichend große Verbindungskraft zwischen der zumindest einen elektrischen Verbindungscheibe und dem zumindest einen zweiten elektrischen Leiter vorgesehen werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zumindest eine Leiterplatte nach dem Aufbringen der zumindest einen Verbindungsscheibe auf das freie Ende des zumindest einen zweiten elektrischen Leiters zumindest teilweise in einem Gehäuse in einer vorbestimmten Position positioniert.
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Weitere Merkmale und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann durch ausüben der vorliegenden Lehre und/oder betrachten der beigefügten Zeichnungen ersichtlich, in denen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen elektrischen Anordnung darstellt, bei der ein Gehäuseunterteil eines Steuergeräts und eine darin anzuordnende bereits mit elektrischen Elementen bestückte Leiterplatte in Explosionsansicht dargestellt sind,
- 2A bis 2C unterschiedliche Ausgestaltungen der elektrischen Verbindungscheibe der erfindungsgemäßen elektrischen Anordnung zeigt,
- 3 eine detaillierte Ansicht einer elektrischen Anordnung vor einem elektrischen Verbinden von zwei elektrischen Leitern zeigt,
- 4 die elektrische Anordnung der 3 zu einem späteren Zeitpunkt zeigt, und
- 5 die elektrische Anordnung der 4 zu einem noch späteren Zeitpunkt zeigt, bei dem die zwei elektrischen Leiter mittels einer der in den 2A bis 2C gezeigten elektrischen Verbindungsscheiben elektrisch miteinander verbunden sind.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen elektrischen Anordnung 10. die elektrische Anordnung 10 weist ein Gehäuse auf, von dem lediglich ein Gehäuseunterteil 11 gezeigt ist. Es ist selbstredend, dass ein Gehäuseoberteil (nicht gezeigt) vorhanden sein kann, das mit dem Gehäuseunterteil 11 zum Einschließen einer Leiterplatte 20 (oder allgemein einer Elektronik) darin verbunden werden kann.
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Die Leiterplatte 20 ist z. B. ein PCB, auf dem sich unterschiedlichste elektrische Elemente 21, wie beispielsweise Kondensatoren, elektrische Leiter, Dioden, etc., angeordnet befinden. Insbesondere sind auf und/oder in der Leiterplatte 20 zumindest ein erster elektrischer Leiter 22 vorgesehen, die im Wesentlichen in der Nähe von zugeordneten Durchgangsöffnung 24 enden. In der 1 sind beispielhaft vier erste elektrische Leiter 22A bis 22D gezeigt, wobei die Anzahl der ersten elektrischen Leiter 22 nicht auf vier begrenzt ist. Vielmehr kann die Anzahl der ersten elektrischen Leiter weniger oder mehr als vier betragen.
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In ähnlicher Weise sind vier Durchgangsöffnungen 24A bis 24D vorgesehen, die im Wesentlichen in Eckbereichen der Leiterplatte 20 angeordnet sind. Die Anzahl der Durchgangsöffnungen 24A bis 24D ist ebenfalls nicht auf vier begrenzt und kann in weiteren Ausgestaltungen weniger oder mehr als vier betragen. Auch ist die Position der Durchgangsöffnungen 24 nicht auf die Eckbereiche der Leiterplatte begrenzt, sondern kann in weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltungen an jeder geeigneten Position in der Leiterplatte 20 angeordnet sein.
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Wie in der 1 gezeigt und bereits oben erwähnt, ist es bevorzugt, dass die ersten elektrischen Leiter 22A bis 22D im Wesentlichen in der Nähe der jeweils zugeordneten Durchgangsöffnung 24A bis 24D enden. In der 1 ist beispielhaft dargestellt, dass jeder der ersten elektrischen Leiter 22A bis 22D mit einer elektrischen Energiequelle 26 verbunden ist, die dazu ausgebildet ist, elektrische Energie bereitzustellen.
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Die elektrische Anordnung 10 der 1 weist ferner zumeist einen zweiten elektrischen Leiter 28 auf. In der beispielhaften Ausgestaltung der 1 sind insgesamt vier zweite elektrische Leiter 28A bis 28D vorgesehen, von denen jeder jeweils einer Durchgangsöffnung 24A bis 24D zugeordnet ist. Die Anzahl der zweiten elektrischen Leiter 28 ist nicht auf vier begrenzt und kann in weiteren Ausgestaltungen weniger oder mehr als vier betragen.
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Zwei der in der 1 gezeigten zweiten elektrischen Leiter 28A und 28B sind beispielsweise jeweilige Enden eines Leiters einer elektrischen Spule (nicht gezeigt). Alternativ ist der zweite elektrische Leiter 28 eine Masseanbindung oder Steckerpin.
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Jeder der zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D erstreckt sich durch eine jeweils zugeordnete Durchgangsöffnung 12A bis 12D, die jeweils in dem Gehäuseunterteil 11 vorgesehen sind. Folglich ist jeder der zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D dazu ausgebildet, sich von außen durch das Gehäuseunterteil in das Innere des Gehäuses (in der 1 nicht vollständig dargestellt) hinein zu erstrecken und dort sich weiterhin durch die jeweils zugeordnete Durchgangsöffnung 24A bis 24D, die jeweils in der Leiterplatte 20 vorgesehen sind, hindurch zu erstrecken. Dabei ist bevorzugt, dass sich die zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D derart durch die jeweils zugeordnete Durchgangsöffnung 24A bis 24D erstrecken, dass jeweils die freien Enden 29A bis 29D der zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D aus der jeweils zugeordneten Durchgangsöffnung 24A bis 24D zumindest teilweise hervorstehen.
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Zur elektrischen Kontaktierung der ersten elektrischen Leiter 22A bis 22D mit einem zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D sind jeweils zugeordnete elektrische Verbindungsscheiben 30A bis 30D vorgesehen, die, entgegen der in der 1 gezeigten Darstellung, erst nach dem Einsetzen der Leiterplatte 20 auf die freien Enden 29A bis 29D der zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D aufgebracht werden. Die Anzahl der elektrischen Verbindungsscheiben 30 ist nicht, wie in der 1 dargestellt, auf vier beschränkt, sondern kann in weiteren Ausgestaltungen weniger oder mehr als vier betragen.
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Somit werden die elektrischen Verbindungsscheiben 30A bis 30D nach dem Einsetzen der Leiterplatte 20 in das Gehäuseunterteil 11 separat montiert, was im Folgenden unter Verweis auf die 3 bis 5 noch detailliert beschrieben wird.
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Unter Bezugnahme auf die 2A bis 2C sind unterschiedliche Ausgestaltungsformen der elektrischen Verbindungsscheiben 30A bis 30D gezeigt. An dieser Stelle sei ausdrücklich festgehalten, dass die in der 1 gezeigten elektrischen Verbindungsscheibe 30A bis 30D eine der in den 2A bis 2C gezeigten Ausgestaltungen aufweisen kann.
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Beispielsweise zeigt die 2A eine beispielhafte elektrische Verbindungsscheibe 30, die ein im Wesentlichen zentral angeordnetes Durchgangsloch 32 aufweist. Von einem Außenrand des zentral angeordneten Durchgangslochs 32 erstrecken sich in der in der 2A gezeigten Ausgestaltung insgesamt drei Vorsprünge 34A bis 34C im Wesentlichen radial nach innen. Die radial innen liegenden Endbereiche der Vorsprünge 34A bis 34C definieren einen Aufnahmebereich 36, der dazu ausgebildet ist, einen zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D aufzunehmen. Genauer gesagt wird die elektrische Verbindungsscheibe 30 auf einen zugehörigen zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D aufgebracht. Das Aufbringen der elektrischen Verbindungsscheibe 30 auf einem zugehörigen zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28B wird mit Bezug auf die Fig. 3 bis 5 näher erläutert.
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Die elektrische Verbindungsscheibe 30, die ein im Wesentlichen plattenförmiges und im Ursprungszustand im Wesentlichen ebenes Element ist, besteht aus einem elektrisch leitfähigen Material, mit dem in erster elektrischer Leiter 22 mit einem zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28 elektrische verbunden werden kann. Beispielsweise besteht die elektrische Verbindungsscheibe aus Bronze oder Federstahl, wie z. B. CuSiNi oder CuSn6.
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Vorzugsweise sind die im Wesentlichen radial nach innen vorstehenden Vorsprünge 34A bis 34C symmetrisch um den Umfang des Durchgangslochs 32 angeordnet. In alternativen Ausgestaltungen kann es jedoch vorteilhaft sein, dass die radial nach innen vorstehenden Vorsprünge 34A bis 34C nicht symmetrisch um den Umfang des Durchgangslochs 32 angeordnet sind.
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Die radial nach innen vorstehenden Vorsprünge 34A bis 34D sind dazu ausgebildet, sich während eines Montierens bzw. Aufbringens der elektrischen Verbindungsscheibe 30 auf einen zweiten elektrischen Leiter 28 zumindest teilweise plastisch zu verformen und mit dem zweiten elektrischen Leiter 28 zumindest teilweise einzugreifen. Dabei kann es bevorzugt sein, dass die radial nach innen vorstehenden Vorsprünge 34A bis 34C eine sich radial von außen nach innen verjüngende Form haben.
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Der Aufnahmebereich 36 weist eine im Wesentlichen der Außenform des zugeordneten zweiten elektrischen Leiters 28 entsprechende Form auf, beispielsweise eine zylindrische Form. Der Aufnahmebereich 36, der in der Fig. 2A beispielhaft eine zylindrische Form aufweist, hat einen Durchmesser D1, der im Wesentlichen kleiner als ein Durchmesser des zugeordneten zweiten elektrischen Leiters 28 ist. Durch das Vorsehen eines Durchmessers D1, der im Wesentlichen kleiner als der Durchmesser des zugeordneten zweiten elektrischen Leiters 28 ist, kann gewährleistet werden, dass sich beim Aufbringen der elektrischen Verbindungsscheibe 30 auf den zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28 die Vorsprünge 34A bis 34C teilweise plastisch verformen und mit dem zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28 eingreifen und unlösbar mit diesem verbunden werden.
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Die elektrische Verbindungsscheibe 30 weist ferner einen elektrischen Verbindungsbereich 38 auf, der dazu ausgebildet ist, mit einem zugeordneten ersten elektrischen Leiter 22 in elektrischen Kontakt zu gelangen. Insbesondere beschreibt der elektrische Verbindungsbereich 38 die ringförmige untere und/oder obere Fläche, die sich um die Vorsprünge 34A bis 34C erstrecken.
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Die 2B zeigt eine weitere Ausgestaltung der bereits in der Fig. 2A näher dargestellten elektrischen Verbindungsscheibe 30, wobei bei der Ausgestaltung der 2B insgesamt vier im Wesentlichen radial nach innen vorstehende Vorsprünge 34A bis 34D vorgesehen sind, die wiederum im Zentralbereich einen Aufnahmebereich 36 für einen zweiten elektrischen Leiter 28 festlegen. In ähnlicher Weise zeigt die 2C eine weitere Ausgestaltungsform der elektrischen Verbindungsscheibe 30, bei der insgesamt fünf im Wesentlichen radial nach innen vorstehende Vorsprünge 34A bis 34E vorgesehen sind.
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An dieser Stelle sei ausdrücklich festgehalten, dass die Anzahl der im Wesentlichen radial nach innen vorstehenden Vorsprünge 34A bis 34E nicht auf die in den 2A bis 2C dargestellten Ausgestaltungen begrenzt sind. Zum Beispiel kann in einer weiteren Ausgestaltung die Verbindungscheibe einen, zwei oder mehr als fünf radial nach innen vorstehender Vorsprünge 34 aufweisen. Außerdem ist eine Ausgestaltung der elektrischen Verbindungsscheibe 30 möglich, bei der keinerlei der radial nach innen vorstehenden Vorsprünge 34 vorgesehen sind, sondern die lediglich das Durchgangsloch 32 aufweist.
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Unter Verweis auf die 3 bis 5 wird ein Verfahren zum elektrischen Verbinden eines ersten elektrischen Leiters 22 mit einem zweiten elektrischen Leiter 28 beschrieben. Dabei wird beispielhaft beschrieben, wie der erste elektrische Leiter 22D mittels der zugeordneten elektrischen Verbindungsscheibe 30D mit dem zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28D elektrisch verbunden wird. Die ersten elektrischen Leiter 22A bis 22C können entsprechend mittels zugeordneten elektrischen Verbindungsscheiben 30A bis 30C mit dem jeweils zugeordneten zweiten elektrischen Leiter 28A bis 28D verbunden werden.
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Zunächst wird die Leiterplatte 20 im Gehäuseunterteil 11 derart angeordnet, dass sich der zweite elektrische Leiter 28D durch das entsprechende Durchgangsloch 24D in der Leiterplatte 20 erstreckt. Dabei ist es bevorzugt, dass ein freies Ende 29D des zweiten elektrischen Leiters 28 zumindest teilweise aus der Durchgangsöffnung 24D hervorsteht. Anschließend wird die elektrische Verbindungsscheibe 30D am freien Ende 29D des zweiten elektrischen Leiters 28D positioniert (siehe 3).
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In einem darauffolgenden Schritt wird das Gehäuseoberteil (nicht explizit dargestellt) auf dem Gehäuseteil 11 montiert. Das Gehäuseoberteil weist beispielsweise einen Vorsprung 13 auf, der dazu ausgebildet ist, die elektrische Verbindungsscheibe 30D auf dem zweiten elektrischen Leiter 28D aufzubringen. Genauer gesagt wird der Vorsprung 13 mit der elektrische Verbindungsscheibe 30D in Kontakt gebracht. Die elektrische Verbindungsscheibe 30D wird dann axial in Richtung der Leiterplatte 20 verschoben.
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Dadurch, dass der Durchmesser D1 des Aufnahmebereichs 36 der elektrischen Verbindungsscheibe 30D kleiner ist als der Außendurchmesser des zweiten elektrischen Leiters 28D kommt es bei der Relativbewegung zwischen der elektrische Verbindungsscheibe 30D und des zweiten elektrischen Leiters 28D zu einer plastischen Verformung der Vorsprünge 34A bis 34C (siehe 4 und 5).
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Die elektrische Verbindungsscheibe 30D wird dabei soweit entlang des zweiten elektrischen Leiters 28D axial verschoben, bis die elektrische Verbindungsscheibe 30D mit der Leiterplatte 20 in Anlage kommt. Insbesondere gelangt der elektrische Verbindungsbereich 38 der elektrischen Verbindungsscheibe 30D mit dem ersten elektrischen Leiter 22D in Kontakt, wenn die elektrische Verbindungsscheibe 30d an der Leiterplatte 20 anliegt. In diesem Zustand ist der erste elektrische Leiter 22D mit dem zweiten elektrischen Leiter 28D über die elektrische Verbindungsscheibe 30D elektrisch verbunden.
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Die elektrische Verbindungsscheibe 30D, die mit dem zweiten elektrischen Leiter 28D unlösbar verbunden ist, kann ferner die Funktion einer Befestigung der Leiterplatte 20 innerhalb des Gehäuseunterteils 11 realisieren. Durch das unlösbare Verbinden der elektrischen Verbindungsscheibe 30D mit dem zweiten elektrischen Leiter 28D kann gewährleistet werden, dass die Leiterplatte 20 zwischen dem Boden des Gehäuseunterteils 11 und der elektrischen Verbindungscheibe 30D (bzw. mehreren elektrischen Verbindungscheiben 30A bis 30D) zumindest teilweise eingeklemmt wird und somit im Gehäuse in der vorbestimmten Position positioniert wird.