DE102017204885A1

DE102017204885A1 - Isolationswächter

Info

Publication number: DE102017204885A1
Application number: DE102017204885.9A
Authority: DE
Inventors: Kai Müller
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2017-03-23
Filing date: 2017-03-23
Publication date: 2018-09-27
Also published as: US11150289B2; CN108627702A; US20180275180A1

Abstract

Die vorgestellte Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen eines Isolationszustands eines ersten Hochspannungsnetzes (3) und eines Isolationszustands mindestens eines weiteren Hochspannungsnetzes (5) eines Fahrzeugs, bei dem ein einzelner Isolationswächter (7) mit dem ersten Hochspannungsnetz (3) und dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) verbunden wird, und bei dem mittels des Isolationswächters (7) in einer periodisch wiederholten Abfolge zunächst eine erste Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz (3) und anschließend jeweils eine weitere Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) durchgeführt wird.

Description

Die vorgestellte Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen eines Isolationszustands eines ersten Hochspannungsnetzes und eines Isolationszustands eines zweiten Hochspannungsnetzes eines Fahrzeugs. Ferner betrifft die vorgestellte Erfindung einen zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens konfigurierten Isolationswächter.
Alle elektrischen Vorrichtungen müssen bestimmte Isolationseigenschaften aufweisen, da sie sonst nicht sicher betrieben werden können. Insbesondere spannungsführende Teile, wie bspw. Kabel, müssen mit Werkstoffen isoliert sein, die einen besonders hohen elektrischen Widerstand aufweisen, so dass ein über die spannungsführenden Teile zu leitender elektrischer Strom lediglich über die spannungsführenden Teile läuft und ein Kurzschluss zu einer Umgebung vermieden wird.
Aufgrund von Sicherheitsvorschriften ist es erforderlich, dass spannungsführende Komponenten eines Fahrzeugs, insbesondere solche Komponenten, die Teil eines Hochspannungsnetzes sind, hinsichtlich ihrer elektrischen Isolation überwacht werden.
Da bei Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb in der Regel mehrere Hochspannungsnetze verwendet werden, werden in der Regel mehrere Isolationswächter verwendet, die jeweils einem Netz, bspw. einem Hochspannungsnetz, zugeordnet sind und dieses hinsichtlich möglicher Beschädigungen eines zur elektrischen Isolation des Netzes eingesetzten Isolationsmaterials überwachen.
In der deutschen Druckschrift DE 10 2015 200 174 A1 wird eine Vorrichtung zum Überprüfen eines Bordnetzes vorgestellt, das aus zwei über ein Kopplungsmittel verbundenen Hochspannungsnetzen besteht.
Die deutsche Druckschrift DE 101 41 504 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Erkennen eines Fehlerfalles bei Zwei- oder Mehrspannungsbordnetzen mit einer Vielzahl von Überwachungsmodulen.
Eine Vorrichtung zur Überwachung einer elektrischen Isolation bei einem Bordnetz eines Fahrzeugs mit mindestens zwei Strommesseinheiten ist in der deutschen Druckschrift DE 10 2014 204 870 A1 offenbart.
Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorgestellten Erfindung, eine kostengünstige Möglichkeit zur Überwachung einer elektrischen Isolation zweier Spannungsnetze eines Fahrzeugs bereitzustellen.
Zur Lösung der voranstehend genannten Aufgabe wird ein Verfahren zum Überwachen eines Isolationszustands eines ersten Hochspannungsnetzes und eines Isolationszustands mindestens eines weiteren Hochspannungsnetzes eines Fahrzeugs vorgestellt, bei dem ein einzelner Isolationswächter mit dem ersten Hochspannungsnetz und dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz verbunden wird, und bei dem mittels des Isolationswächters in einer periodisch wiederholten Abfolge zunächst eine erste Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz und anschließend jeweils eine weitere Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz durchgeführt wird.
Ausgestaltungen der vorgestellten Erfindung ergeben sich der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen.
Das vorgestellte Verfahren dient insbesondere zum Überwachen einer elektrischen Isolation, d. h. zur Überwachung einer Integrität einer bspw. jeweilige Drähte umgebenden Mantelschicht für mehrere Hochspannungsnetze. Dazu ist vorgesehen, dass ein einzelner Isolationswächter mit jeweiligen zu messenden Hochspannungsnetzen elektrisch verbunden wird. Bspw. kann der Isolationswächter in einem Wandler angeordnet sein, der zwischen jeweilige Hochspannungsnetze geschaltet ist, um eine erste Spannungslage, die in einem ersten Hochspannungsnetz anliegt, in eine weitere Spannungslage, die in einem weiteren Hochspannungsnetz anliegt, umzuwandeln.
Um eine Überwachung mehrerer Hochspannungsnetze mittels eines einzelnen Isolationswächters zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass jeweilige Isolationsmessungen, d. h. zum Bestimmen eines Isolationszustands durchzuführende Abläufe, wie bspw. ein Anlegen einer Prüfspannung und eine anschließende Strommessung zum Ermitteln eines zu prüfenden elektrischen Widerstands, in einem periodisch wiederholten Prüfzyklus an jedem Hochspannungsnetz durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass durch den Isolationswächter zunächst eine erste Isolationsmessung an einem ersten Hochspannungsnetz und anschließend weitere Isolationsmessungen für jedes weitere Hochspannungsnetz durchgeführt werden. Entsprechend werden verschiedene Isolationsmessungen an jeweiligen Hochspannungsnetzen in einem zyklischen Prozess durchgeführt. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass ein jeweiliger Prüfzyklus, in dem an allen Hochspannungsnetzen mindestens einmal eine Isolationsmessung durchgeführt wurde, innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls, vorzugsweise innerhalb eines Zeitintervalls von 30 Sekunden durchgeführt wird.
Es ist insbesondere vorgesehen, dass das erfindungsgemäß vorgesehene erste Hochspannungsnetz zusammen mit mindestens einem weiteren Hochspannungsnetz ein Gesamtnetz zum Versorgen gleicher oder unterschiedlicher Komponenten eines Fahrzeugs mit elektrischem Strom bildet. Insbesondere liegt an einem jeweiligen Hochspannungsnetz eine erste Spannung und an einem jeweiligen mit dem Hochspannungsnetz verbundenen weiteren Hochspannungsnetz eine zweite von der ersten Spannung verschiedene Spannung an. Das erste Hochspannungsnetz kann bspw. ein Traktionsnetz eines Fahrzeugs sein, das zusammen mit einem Primärkreis des Fahrzeugs als weiteres Hochspannungsnetz ein Versorgungsnetz des Fahrzeugs bildet.
Unter einem Isolationswächter ist im Kontext der vorgestellten Erfindung eine Vorrichtung zu verstehen, die dazu konfiguriert ist, eine Isolationsmessung an elektrischen Leitungen durchzuführen. Dazu kann ein Isolationswächter bspw. ein Strommessgerät und ein Steuergerät umfassen, mittels dessen durch das Strommessgerät ermittelte Messwerte zu analysieren sind.
In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass zur Isolationsmessung ein an dem ersten Hochspannungsnetz ermittelter erster elektrischer Widerstand mit einem ersten Schwellenwert und ein an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz ermittelter weiterer elektrischer Widerstand mit einem weiteren Schwellenwert abgeglichen werden, und bei dem für den Fall, dass der erste elektrische Widerstand von dem ersten Schwellenwert um einen Betrag abweicht, der über einem ersten Toleranzwert liegt, ein erster Warnhinweis ausgegeben wird, und bei dem für den Fall, dass der weitere elektrische Widerstand von dem weiteren Schwellenwert um einen Betrag abweicht, der über einem zweiten Toleranzwerts liegt, ein weiterer Warnhinweis ausgegeben wird.
Um einen Isolationszustand eines jeweiligen Hochspannungsnetzes zu überwachen bzw. zu prüfen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein Isolationswächter eine Isolationsmessung durchführt. Dazu kann der Isolationswächter jedes technisch geeignete Verfahren zum Messen bzw. Prüfen einer Isolationsgüte verwenden. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Isolationswächter ein widerstandbasiertes Verfahren durchführt, bei dem an einem jeweiligen zu prüfenden Hochspannungsnetz eine Prüfspannung angelegt und gleichzeitig ein über das Hochspannungsnetz abfließender Strom gemessen wird. Anhand der bekannten Prüfspannung und des gemessenen Stroms kann ein elektrischer Widerstand des Hochspannungsnetzes ermittelt werden. Sollte ein jeweiliger für ein jeweiliges Hochspannungsnetz ermittelter Wert des elektrischen Widerstands von einem vorgegebenen Schwellenwert abweichen, kann davon ausgegangen werden, dass eine Isolationsschicht des Hochspannungsnetzes beschädigt ist, und eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben werden muss.
Um einen Toleranzbereich vorzugeben, innerhalb dessen Schwankungen des elektrischen Widerstands akzeptiert werden, bzw. zu keiner Fehlermeldung führen, kann ein Betrag, um den ein jeweiliger ermittelter elektrischer Widerstand von einem jeweiligen vorgegebenen Schwellenwert abweicht, mit einem Toleranzwert abgeglichen werden, so dass bspw. lediglich dann, wenn der Betrag oberhalb des Toleranzwerts liegt, eine Fehlermeldung ausgegeben wird. Dabei kann eine Fehlermeldung bzw. ein Warnhinweis spezifisch für einen Fehler in einem jeweiligen Hochspannungsnetz oder allgemein für einen Fehler in einem Gesamtnetz, das aus verschiedenen Hochspannungsnetzen gebildet ist, ausgegeben werden.
Da sich eine elektrische Isolation in der Regel über einen großen Zeitbereich hinweg abbaut, kann es vorgesehen sein, dass für den Fall, dass ein an einem jeweiligen Hochspannungsnetz ermittelter elektrischer Widerstand von einem vorgegebenen ersten Schwellenwert um einen Betrag abweicht, der oberhalb eines Toleranzbereichs liegt, ein Warnhinweis ausgegeben wird, der eine leichte Beschädigung der elektrischen Isolation anzeigt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass für den Fall, dass ein an einem jeweiligen Hochspannungsnetz ermittelter elektrischer Widerstand von einem vorgegebenen zweiten Schwellenwert um einen Betrag abweicht, der oberhalb eines Toleranzbereichs liegt, eine Fehlermeldung ausgegeben wird, die eine starke Beschädigung der elektrischen Isolation anzeigt. Derartige Fehlermeldungen können bspw. bei Kurzschlüssen auftreten.
Es ist denkbar, dass ein Schwellenwert bzw. ein Toleranzwert zum Abgleich mit einem Wert eines jeweiligen ermittelten elektrischen Widerstands eines jeweiligen Hochspannungsnetzes in Abhängigkeit eines Zustands eines das Hochspannungsnetz umfassenden Fahrzeugs und/oder in Abhängigkeit aktueller Umgebungsbedingungen, wie bspw. einer aktuellen Temperatur gewählt wird.
Durch verschiedene an verschiedenen Hochspannungsnetzen durchgeführte Isolationsmessungen kann ein gesamtes Versorgungsnetz in sich periodisch wiederholenden Prüfzyklen Stück für Stück überprüft werden.
In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass als Periodenlänge zwischen jeweiligen Isolationsmessungen ein Zeitintervall zwischen 0,5 Sekunden und 7,5 Sekunden, insbesondere ein Zeitintervall von genau 7 Sekunden gewählt wird.
Um bspw. bei einem Gesamtnetz mit zwei Hochspannungsnetzen einen Prüfzyklus zu erzeugen, der innerhalb von 30 Sekunden zumindest einmal das Gesamtnetz überprüft, kann vorgesehen sein, dass in einem vorgegebenen zeitlichen Abstand von bspw. 0,5 Sekunden bis 7,5 Sekunden jeweilige Leitungen bzw. Pole der zwei Hochspannungsnetze überprüft werden. Entsprechend werden bspw. bei einem Abstand von 7 Sekunden vier Messungen innerhalb von 28 Sekunden und entsprechend unter 30 Sekunden durchgeführt, wodurch eine übliche Sicherheitsanforderung, wie sie bspw. in der Norm „VW 80303/LV123“ spezifiziert ist, erfüllt ist.
In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die periodisch wiederholte Abfolge gemäß dem folgenden Schema abläuft:

a) Isolationsmessung an einem elektrisch positiv geladenen Teil des ersten Hochspannungsnetzes zu einem Zeitpunkt t1;
b) Isolationsmessung an einem elektrisch negativ geladenen Teil des ersten Hochspannungsnetzes zu einem Zeitpunkt t2;
c) Isolationsmessung an einem elektrisch positiv geladenen Teil des mindestens einen weiteren Hochspannungsnetzes zu einem Zeitpunkt t3;
d) Isolationsmessung an einem elektrisch negativ geladenen Teil des mindestens einen weiteren Hochspannungsnetzes zu einem Zeitpunkt t4,

Durch Isolationsmessungen zu unterschiedlichen, insbesondere zeitlich aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t1 bis t4 kann ein einzelner Isolationswächter zur Überprüfung bzw. zur Überwachung eines Gesamtnetzes mit mehreren, in dem dem voranstehend beschriebenen Bespiel zugrundeliegenden Fall, zwei Hochspannungsnetzen verwendet werden. Entsprechend kann unter Verwendung einer derartigen Messreihenfolge vorteilhafterweise auf zusätzliche und entsprechend teure Zusatzisolationswächter verzichtet werden.
Ferner betrifft die vorgestellte Erfindung einen Isolationswächter zum Überwachen eines Isolationszustands eines ersten Hochspannungsnetzes und eines Isolationszustands mindestens eines weiteren Hochspannungsnetzes eines Fahrzeugs. Es ist vorgesehen, dass der Isolationswächter dazu konfiguriert ist, in einer periodisch wiederholten Abfolge zunächst eine erste Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz und anschließend jeweils eine weitere Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz durchzuführen.
Der vorgestellte Isolationswächter dient insbesondere zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens.
In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Isolationswächters ist vorgesehen, dass der Isolationswächter in einem Bordnetzwandler des Fahrzeugs verortet ist.
Da ein Bordnetzwandler, wie bspw. ein Brennstoffzellenwandler eines Brennstoffzellenfahrzeugs, mit mehreren Hochspannungsnetzen verbunden ist, kann ein in einem Bordnetzwandler angeordneter Isolationswächter besonders effizient mit den jeweiligen Hochspannungsnetzen verbunden werden, die bereits mit dem Bordnetzwandler verbunden sind. Dazu kann der Isolationswächter bspw. elektrische Verbindungen, die zum Verbinden der jeweiligen Hochspannungsnetze mit dem Bordnetzwandler vorgesehen sind, verwenden, um ein Isolationsmessverfahren an den jeweiligen Hochspannungsnetzen durchzuführen.
In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Isolationswächters ist vorgesehen, dass der Isolationswächter als von dem Fahrzeug unabhängige Einheit ausgestaltet und dazu konfiguriert ist, mittels Verbindungsleitungen zu dem ersten Hochspannungsnetz und Verbindungsleitungen zu dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz auf das erste Hochspannungsnetz und das mindestens eine weitere Hochspannungsnetz zuzugreifen.
Selbstverständlich kann der erfindungsgemäße Isolationswächter auch als separate Einheit bzw. Schaltbox ausgestaltet sein, und bspw. als Überwachungsmodul mit einem Fahrzeug bzw. jeweiligen Hochspannungsnetzen eines Fahrzeugs verbunden werden. Um einen als separate Einheit ausgestalteten Isolationswächter mit einem Fahrzeug zu verbinden, ist es lediglich erforderlich, den Isolationswächter mit einer Spannungsversorgung von bspw. 12 Volt zu verbinden und eine elektrische Verbindung zwischen dem Isolationswächter und jeweiligen zu überwachenden Hochspannungsnetzen bereitzustellen.
In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Isolationswächters ist vorgesehen, dass der Isolationswächter weiterhin dazu konfiguriert ist, in einem Intervall von 30 Sekunden zumindest einmal eine Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz und einmal eine Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz durchzuführen.
Um geltende Sicherheitsvorschriften, wie bspw. die Norm „VW 80303/LV123“ zu erfüllen, ist es vorgesehen, dass durch den vorgestellten Isolationswächter ein jeweiliges Gesamtnetz alle 30 Sekunden zumindest einmal komplett durchgeprüft wird.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.

1 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Isolationswächters in einem Gesamtnetz mit zwei Hochspannungsnetzen.

In 1 ist ein Gesamtnetz 1 dargestellt, das ein erstes Hochspannungsnetz 3 in Form eines Primärkreises einer Brennstoffzelle eines Brennstoffzellenfahrzeugs und ein zweites Hochspannungsnetz 5 in Form eines Traktionsnetzes des Brennstoffzellenfahrzeugs umfasst.
Zwischen dem ersten Hochspannungsnetz 3 und dem zweiten Hochspannungsnetz 5 ist ein Isolationswächter 7 angeordnet. Da der Isolationswächter 7 nicht durch eine Sperrdiode 9 eines zwischen dem ersten Hochspannungsnetz 3 und dem zweiten Hochspannungsnetz 5 angeordneten Spannungswandlers 11 hindurch prüfen kann, ist der Isolationswächter über erste Leitungen 13 und 14 mit dem ersten Hochspannungsnetz 3 und über zweite Leitungen 15 und 16 mit dem zweiten Hochspannungsnetz 5 verbunden.
Um eine Isolationsmessung für das Gesamtnetz 1 durchzuführen, führt der Isolationswächter 7 Isolationsmessungen an den Leitungen 13, 14, 15 und 16 nacheinander durch. Dazu legt der Isolationswächter 7 zunächst an der Leitung 13 eine Prüfspannung an und misst einen über die Leitung 13 fließenden elektrischen Strom. Anhand der bekannten Prüfspannung und des gemessenen elektrischen Stroms berechnet der Isolationswächter 7 einen elektrischen Widerstand der Leitung 13 und gleicht diesen mit einem Sollwert ab. Sollte der Wert des elektrischen Widerstands der Leitung 13 von dem Sollwert abweichen, gibt der Isolationswächter 7 eine Fehlermeldung aus. Nachdem die Isolationsmessung an der Leitung 13 abgeschlossen ist, führt der Isolationswächter 7 entsprechende Isolationsmessungen an den Leitungen 14, 15 und 16 durch. Dabei kann zwischen jeweiligen Isolationsmessungen ein zeitlicher Abstand von bspw. 7 Sekunden vorgesehen sein, so dass die Leitungen 13, 14, 15 und 16 und, dadurch bedingt, das Gesamtnetz 1 innerhalb eines Zeitfensters von 30 Sekunden einmal überprüft werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102015200174 A1 [0005]
DE 10141504 A1 [0006]
DE 102014204870 A1 [0007]

Claims

Verfahren zum Überwachen eines Isolationszustands eines ersten Hochspannungsnetzes (3) und eines Isolationszustands mindestens eines weiteren Hochspannungsnetzes (5) eines Fahrzeugs, bei dem ein einzelner Isolationswächter (7) mit dem ersten Hochspannungsnetz (3) und dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) verbunden wird, und bei dem mittels des Isolationswächters (7) in einer periodisch wiederholten Abfolge zunächst eine erste Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz (3) und anschließend jeweils eine weitere Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zur Isolationsmessung ein an dem ersten Hochspannungsnetz (3) ermittelter erster elektrischer Widerstand mit einem ersten Schwellenwert und ein an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) ermittelter weiterer elektrischer Widerstand mit einem weiteren Schwellenwert abgeglichen werden, und bei dem für den Fall, dass der erste elektrische Widerstand von dem ersten Schwellenwert um einen Betrag abweicht, der über einem ersten Toleranzwerts liegt, ein erster Warnhinweis ausgegeben wird, und bei dem für den Fall, dass der weitere elektrische Widerstand von dem weiteren Schwellenwert um einen Betrag abweicht, der über einem weiteren Toleranzwert liegt, ein weiterer Warnhinweis ausgegeben wird.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem als das Fahrzeug ein Brennstoffzellenfahrzeug gewählt wird.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem als Periodenlänge zwischen jeweiligen Isolationsmessungen ein Zeitintervall zwischen 0,5 Sekunden und 7,5 Sekunden, insbesondere ein Zeitintervall von genau 7 Sekunden gewählt wird.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem als das erste Hochspannungsnetz (3) ein Traktionsnetz und als das mindestens eine weitere Hochspannungsnetz (5) ein Primärkreis des Fahrzeugs gewählt wird.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem die periodisch wiederholte Abfolge gemäß dem folgenden Schema abläuft: a) Isolationsmessung an einem elektrisch positiv geladenen Teil des ersten Hochspannungsnetzes (3) zu einem Zeitpunkt t1; b) Isolationsmessung an einem elektrisch negativ geladenen Teil des ersten Hochspannungsnetzes (3) zu einem Zeitpunkt t2; c) Isolationsmessung an einem elektrisch positiv geladenen Teil des mindestens einen weiteren Hochspannungsnetzes (5) zu einem Zeitpunkt t3; d) Isolationsmessung an einem elektrisch negativ geladenen Teil des mindestens einen weiteren Hochspannungsnetzes (5) zu einem Zeitpunkt t4, wobei die Zeitpunkte t1, t2, t3 und t4 zeitlich aufeinanderfolgend gewählt werden.
Isolationswächter zum Überwachen eines Isolationszustands eines ersten Hochspannungsnetzes (3) und eines Isolationszustands mindestens eines weiteren Hochspannungsnetzes (5) eines Fahrzeugs, wobei der Isolationswächter (7) dazu konfiguriert ist, in einer periodisch wiederholten Abfolge zunächst eine erste Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz (3) und anschließend jeweils eine weitere Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) durchzuführen.
Isolationswächter nach Anspruch 7, wobei der Isolationswächter (7) dazu konfiguriert ist, in einem Bordnetzwandler (11) des Fahrzeugs verortet zu sein bzw. zu werden.
Isolationswächter nach Anspruch 7, wobei der Isolationswächter (7) als von dem Fahrzeug unabhängige Einheit ausgestaltet und dazu konfiguriert ist, mittels Verbindungsleitungen (13, 14) zu dem ersten Hochspanungsnetz (3) und Verbindungsleitungen (15, 16) zu dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) auf das erste Hochspannungsnetz (3) und das mindestens eine weitere Hochspannungsnetz (5) zuzugreifen.
Isolationswächter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei der Isolationswächter (7) weiterhin dazu konfiguriert ist, in einem Intervall von 30 Sekunden zumindest einmal eine erste Isolationsmessung an dem ersten Hochspannungsnetz (3) und zumindest einmal eine weitere Isolationsmessung an dem mindestens einen weiteren Hochspannungsnetz (5) durchzuführen.