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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem gekühlten Innenraum und mit zwei gegensinnig öffnenden Türen, die im geschlossenen Zustand den gekühlten Innenraum verschließen und an ihren Stirnseiten einander zugewandt sind, wobei sich an einer der Türen ein verschwenkbarer Klappsteg befindet, der den Bereich zwischen den Stirnseiten der Türen überdeckt, um den Wärmeeintrag in den gekühlten Innenraum bei geschlossenen Türen zu minimieren.
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Aus dem Stand der Technik sind Kühl- und/oder Gefriergeräte bekannt, die ein oder mehrere Kompartimente aufweisen, die durch gegensinnig öffnende Türen verschließbar sind. Derartige Geräte werden als French-Door-Geräte bezeichnet.
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Zwischen den Stoßstellen der Türen bzw. zwischen den aufeinander zugewandten Stirnseiten der geschlossenen Türen befindet sich eine Wärmebrücke, durch die Wärme aus der Umgebung in den gekühlten Innenraum eindringt. Um dies zu verhindern bzw. um den Wärmeeintrag so gering wie möglich zu halten, wird ein schwenkbarer Klappsteg eingesetzt, der den Zwischenraum zwischen den Stirnseiten der geschlossenen Türen abdeckt.
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Der Klappsteg befindet sich dabei in einer ersten Position.
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Beim Öffnen der Tür wird der Klappsteg so in eine zweite Position verschwenkt, dass er dem Öffnen der Tür nicht im Wege steht, so dass beide Türen ohne Behinderung durch den Klappsteg geöffnet werden können.
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Problematisch ist der Fall, dass der Nutzer die mit dem Klappsteg versehene Tür schnell öffnet, was dazu führen kann, dass der Klappsteg zwar in seine zweite Position bewegt wird, durch die hohe kinetische Energie allerdings wieder in seine erste Position zurückprallt. Dies hat den Nachteil, dass die Tür, die den Klappsteg aufweist, nicht mehr geschlossen werden kann, da diese mit der anderen bereits geschlossenen Tür aufgrund des abstehenden, d.h. in seiner ersten Position befindlichen Klappsteges kollidiert.
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In diesem Fall müsste der Klappsteg durch den Nutzer manuell wieder in seine zweite Position gebracht werden, damit die Türen beide geschlossen werden können oder es müsste zuerst die mit dem Klappsteg versehene Tür und dann die andere Tür geschlossen werden. Beides ist vergleichsweise umständlich.
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Ein weiteres Problem besteht in der Geräuschentwicklung, die mit dem Anschlag des Klappsteges bei Erreichen der zweiten Position einhergeht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Wahrscheinlichkeit für das ungewollte Zurückschwenken des Klappstegs bei bzw. nach dem Öffnen der Tür sowie die Geräuschentwicklung beim Öffnen der Tür verringert wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist vorgesehen, dass an dem Gerät ein Dämpfer vorgesehen ist, der ausgebildet ist, die Bewegung des Klappstegs beim Öffnen der Tür abzudämpfen.
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Mithilfe eines oder mehrerer Dämpfer kann der oben genannte Rückpralleffekt des Klappsteges verhindert werden, was den Vorteil mit sich bringt, dass der Klappsteg nach dem Öffnen der Tür in seiner zweiten Position verbleibt.
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Denkbar ist es, dass beim Öffnen der Tür, die den Klappsteg aufweist, über ein Führungselement, das vorzugsweise an der Oberseite des Innenbehälters angeordnet ist, der Klappsteg in eine schnelle Dreh- bzw. Schwenkbewegung versetzt wird und dadurch eine hohe kinetische Energie erhält.
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Durch den Kontakt mit dem Dämpfer wird erreicht, dass diese Energie über den Hub bzw. über den Verformungsweg des Dämpfers schrittweise abgebaut wird.
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Dies hat die Folge, dass der Klappsteg langsam in seine Endposition, d.h. in seine zweite Position verfährt. Der genannte Rückpralleffekt sowie die Geräuschentwicklung durch ein Aufschlagen des Klappsteges werden weitgehend oder vollständig vermieden.
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Denkbar ist es, dass genau ein Dämpfer vorgesehen ist oder dass verteilt über die Höhe des Klappstegs mehrere Dämpfer vorgesehen sind.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Dämpfer um einen pneumatischen oder hydraulischen Stoßdämpfer, jedoch sind von der Erfindung auch andere Stoßdämpfer umfasst.
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Der oder die Dämpfer können an dem Klappsteg angeordnet sein oder auch an der Innenseite der Tür, die im Folgenden auch als Innentür bezeichnet wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Dämpfer an der Innenseite der Tür angeordnet ist und/oder der Dämpfer ist in einer Einhausung angeordnet, in der der Klappsteg bei geöffneter Tür teilweise oder vollständig aufgenommen ist. Die Einhausung bildet eine Aufnahme, die die Wahrscheinlichkeit dafür verringert, dass ein Nutzer versehentlich den Klappsteg von der zweiten in die erste Position bewegt.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Dämpfer um einen Dämpfer mit einem bestimmten Hub, wobei die durch den Dämpfer absorbierte Energie über den gesamten Hub konstant ist oder variiert. Der Dämpfer kann einen Kolben aufweisen, der in einem Aufnahmeraum hin und her beweglich angeordnet ist, wobei der Kolben mit einer Kolbenstange verbunden ist, die von dem Klappsteg betätigt wird. Der Aufnahmeraum kann beispielsweise mit einem Öl etc. gefüllt sein.
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Denkbar ist es, dass der Dämpfer erst ab einem bestimmten Drehwinkel des Klappsteges aktiv ist, wie beispielsweise erst kurz vor dem Erreichen der zweiten Position.
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Alternativ dazu ist es möglich, dass der Dämpfer in allen Positionen bzw. über den gesamten Weg des Klappstegs aktiv ist, d.h. eine auf den Klappsteg dämpfende Wirkung ausübt.
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Es ist vorgesehen, dass der Klappsteg in seiner zweiten Position (im Gegensatz zu seiner ersten Position) derart verschwenkt ist, dass die Türen stirnseitig nicht kollidieren, d.h. aneinander vorbei bewegt werden können.
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Der Klappsteg kann über einen oder mehrere Drehpunkte an der Tür befestigt sein, wobei die Drehpunkte vorzugsweise derart angeordnet sind, dass der Klappsteg zwischen der ersten und der zweiten Position um ca. 90°, vorzugsweise im Bereich von 85° bis 95° verschwenkbar ist.
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An dem Innenbehälter des Gerätes kann eine Führung vorgesehen sein, die mit dem Klappsteg oder einem daran angeordneten Teil derart zusammenwirkt, dass der Klappsteg beim Öffnen und Schließen der Tür selbsttätig von der ersten in die zweite Position und umgekehrt von der zweiten in die erste Position verschwenkt wird.
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „ein“ und „eine“ nicht zwingend auf genau eines der Elemente verweisen, wenngleich dies eine mögliche Ausführung darstellt, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente bezeichnen können. Ebenso schließt die Verwendung des Plurals auch das Vorhandensein des fraglichen Elementes in der Einzahl ein und umgekehrt umfasst der Singular auch mehrere der fraglichen Elemente.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht auf den Klappsteg sowie einen Teil der Innentür mit Dämpfer,
- 2: eine perspektivische Ansicht auf einen Teil des Gerätes mit der mit dem Klappsteg versehenen Tür,
- 3: eine weitere perspektivische Ansicht auf einen Teil des Gerätes mit beiden Türen,
- 4: eine Querschnittdarstellung durch die Tür im Bereich des Klappstegs, wobei sich der Klappsteg in seiner ersten Position befindet,
- 5: eine Querschnittdarstellung durch die Tür im Bereich des Klappstegs, wobei sich der Klappsteg in seiner zweiten Position befindet und
- 6: eine Querschnittdarstellung durch die Tür im Bereich des Klappstegs, wobei sich der Klappsteg in seiner ersten Position, zwischen seiner ersten und zweiten Position und in seiner zweiten Position befindet.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Teile mit demselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist mit dem Bezugszeichen 40 ein Klappsteg gekennzeichnet, der sich über die gesamte Höhe der Tür bzw. des gekühlten Innenraums bzw. der Stoßkante der beiden Türen erstreckt.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist der Klappsteg über ein Scharnier 46 relativ zu der Innenseite 12 der Tür verschwenkbar angeordnet.
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Das Bezugszeichen 90 kennzeichnet einen Dämpfer, bei dem es sich beispielsweise um einen hydraulischen Dämpfer handeln kann und der wie aus 1 ersichtlich senkrecht von der Innenseite 12 der Tür absteht bzw. aus dieser hinaus ragt. Der Klappsteg 40 befindet sich in 1 in seiner ersten Position, die er einnimmt, wenn beide Türen des French-Door Gerätes geschlossen sind.
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Wird die mit dem Klappsteg 40 versehene Tür geöffnet, wird über den in 2 gezeigten Führungsmechanismus 50 und den Vorsprung 42 an der Oberkante des Klappstegs der Klappsteg in eine Drehbewegung zu der Stirnseite der Tür hin versetzt. Diese Bewegung wird durch den Dämpfer 90 gebremst, der beim Auftreffen des Klappsteges auf den Dämpfer 90 eingedrückt wird und dabei eine Gegenkraft zu der Bewegungsenergie des Klappstegs aufbringt.
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Der Klappsteg wird dabei gebremst, so dass ein Aufprall und insbesondere ein Rückprallen vermieden wird.
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In 2 ist mit dem Bezugszeichen 40 eine Tür eines French-Door-Gerätes dargestellt, die andere, dazu gegensinnig schließende und öffnende Tür 10' ist in 3 gezeigt. Beide Türen sind schwenkbar am Gerätekorpus angeordnet.
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Die Tür 10 weist einen Griff und auf ihrer Innenseite die aus Kunststoff bestehende Innentür 12 auf, die die Innenseite der Tür bildet und an der z.B. ein oder mehrere Türabsteller angeordnet ist.
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Einteilig mit der Innentür 12 ist eine Einfassung 20 ausgebildet, die einen von der Innentür 12 nach innen, d.h. zu dem gekühlten Innenraum hin aufweisenden Steg und einen sich davon rechtwinklig erstreckenden Steg aufweist. Diese Einfassung 20 ist aus den 4 bis 6 ersichtlich.
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Der Klappsteg 40 ist um eine senkrecht zur Papierebene stehende Drehachse verschwenkbar. Wie ausgeführt, befindet sich auf der Oberseite des Klappstegs 40 ein Vorsprung 42, z.B. in Form einer Flosse. Dieser wirkt mit dem oben am Innenbehälter angeordneten Führungselement 50 zusammen.
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Ein Ausklappen in die erste Position findet erst wieder statt, wenn die Tür 10 geschlossen wird und das Führungselement 50 und der Vorsprung 42 entsprechend zusammenwirken.
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Mit dem Bezugszeichen 46 sind drei über die Höhe der Tür verteilt angeordnete Drehgelenke für den Klappsteg 40 gekennzeichnet.
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3 zeigt eine weitere Ansicht des Gerätes mit beiden Türen 10, 10', die im geschlossenen Zustand den gekühlten Innenraum 100 verschließen. In dem Ausführungsbeispiel ist nur die Tür 10 mit einem Klappsteg versehen, die Tür 10' hingegen nicht. Grundsätzlich ist es auch denkbar, beide Türen mit einem Klappsteg zu versehen.
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Sind beide Türen geschlossen, befindet sich der Klappsteg 40 in der in 4 gezeigten ersten Position, d.h. er überdeckt den Spalt zwischen den Stirnseiten der geschlossenen Türen, von denen in 4 nur eine dargestellt ist.
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4 zeigt die Einfassung zur Aufnahme des Klappsteges 40 sowie den darin angeordneten Dämpfer 90. In der ersten Position gemäß 4 ist der Dämpfer noch nicht betätigt, d.h. übt noch keine dämpfende Wirkung auf den Klappsteg 40 aus.
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Wird die mit dem Klappsteg versehene Tür 10 geöffnet, bewirkt das Zusammenspiel aus der Führung 50 und dem Vorsprung 42, dass der Klappsteg um die Gelenke bzw. Scharniere 46 in seine zweite Position verschwenkt wird, wie dies in 5 dargestellt ist. In dieser Position ist der Dämpfer 90 eingedrückt und hat auf der Strecke dorthin die kinetischen Energie des Klappsteges aufgenommen und dessen Bewegung gedämpft.
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In der ersten Position gemäß 4 überragt der Klappsteg die Stirnseite der Tür 10, so dass es zu einer Kollision mit der geschlossenen Tür 10' kommen würde, würde die Tür in diesem Zustand geschlossen. In der zweiten Position überragt der Klappsteg die Stirnseite der Tür 10 nicht, sondern ist in der Einfassung 20 aufgenommen, wobei der Raum der Einfassung zum einen durch die L-förmige Einfassung selbst und zum anderen durch einen Teilbereich der Innenseite der Tür gebildet wird.
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In diesen Raum wird der Klappsteg in seiner zweiten Position aufgenommen und ist damit gegen ein unbeabsichtigtes Verschwenken durch den Nutzer in die erste Position geschützt. Ein Sperrmechanismus, der den Klappsteg in der zweiten Position fixiert, bis die Tür 10 geschlossen ist, ist nicht vorgesehen, so dass sich eine konstruktiv vergleichsweise einfache Lösung ergibt.
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6 a) zeigt den Klappsteg 40 in seiner ersten Position gemäß 4, 6 c) in seiner zweiten Position gemäß 5 und 6 b) in einer Zwischenstellung. 6 b) zeigt den ersten Kontakt zwischen dem Klappsteg 40 und dem Dämpfer 90, der in dem hier dargestellten Beispiel bei einem Drehwinkel des Klappsteges von ca. 45° liegt. Dieser Wert ist nur exemplarischer Natur und nicht beschränkend.
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Durch die Dämpfung der Bewegung des Klappsteges ergeben sich neben den o.g. Vorteilen als weitere Vorteile die Verringerung der Belastung der Drehgelenke des Klappsteges sowie eine längere Lebensdauer der mechanischen Bauteile.